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Mechanischer Wahlapparat. Bei dem vorliegenden Wahlapparat .werden
die Namen der zu Wählenden auf Papierstreifen gedruckt, ohne daß Umstehende beobachten
können, wer gewählt wird. Da bei Verwendung dieser Vorrichtung das Austeilen der
Stimmzettel, sowie das zeitraubende Sortieren und Zählen derselben in Wegfall kommen,
werden durch die entbehrlichen Arbeitskräfte Wahlkosten und Wahldauer bedeutend
verringert. Das Wahlergebnis ist auf schnellste Weise festzustellen.
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Das kennzeichnende Merkmal dieser Vorrichtung besteht darin, daß in
einem verschlossenen, nur von oben Einblick gewährenden Kasten ein Gestell mit verschiedenen
festen. und beweglichen Armen drehbar gelagert ist,-von denen letztere die Namen
der Kandidaten in Stempelform tragen und durch einen Bolzen der Arm mit dem jeweilig
Gewählten nach unten gedrückt wird, wobei der Stempel von einem Farbband etwas Farbe
abnimmt, um den Namen des Gewählten auf einen selbsttätig fortrückenden Papierstreifen
abzudrucken.
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Auf der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel
dargestellt, und es zeigt: Fig. i denselben im Querschnitt und Fig. 2 zum Teil von
oben gesehen.
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Der Apparat ist in den Kasten i eingebaut, den der Deckel 2 verschließt.
Um den Wahlakt geheim vornehmen zu können, gibt nur eine kleinere Öffnung 3, welche
durch eine Glasscheibe d. abgedeckt wird, Einblick in das Innere der Urne. Auf dem
Bolzen 5 lagert drehbar ein Ständer 6, an dem zwei oder mehrere Arme 7 und die gleiche
Zahl Arme 8 ui:d 9 ang?ordnet sind. Die Arme 8 schwingen iiin i o, tragen an der
unteren Seite die Namen der zu Wählenden in Form der Stempel io, und gewöhnliche
Schrift auf der Oberfläche läßt den betreffenden Namen leicht von oben erkennen.
Durch einen mit der Kurbel i i zu betätigenden Antrieb 12, 13, 1d. wird der Ständer
6 von außen gedreht, bis der Name des betreffenden Kandidaten die bestimmte Lage
unter dem Schlagbolzen i 5 eingenommen hat, was eine leicht lösbare Arretiervorrichtung
erleichtert. Die Arme 7 liegen genau unter 8 und tragen die zum Stempeln nötigen
Unterlagen 17, auf welche die Stempel schlagen. Die zur Aufnahme des Abdruckes dienenden
Papierstreifen 18 liegen auf den Rollen, i9, -o, welche auf und an den Armen 7 gelagert
sind, so daß für jeden Namen auch .ein besonderer Streifen vorhanden ist. Die selbstständige
Fortrückung der Papierstreifen 18 erfolgt durch eine von den Armen 8 aus betätigte
Klinke :21, welche in ein Zahnrad der Rollen i9 derart -greift, daß durch jedesmaliges
Hochgehen der Arme 8 sich ein bestimmtes Stück Streifen abrollt. Die sich in die
Sperräder 2-2 legenden Klinken 23 verhindern ein selbsttätiges Nachgeben der Papierstreifen
18 und die Rolle 29 spannt dieselben unter Vermittlung der Nasen q.o. An den Armen
9 angeordnete Federn heben die Arme 8 ständig in die gewünschte horizontale Lage.
Um die Stempel io immer mit neuer Farbe zu versehen, dient ein Farbband 27, welches
auf Rollen 2g, 26 gewickelt ist und von einer Führungsrolle
28
unter die betreffenden Stempel geleitet wird. Die Rollen 25, 26 sind außerhalb des
Urnengehäuses von der Kappe 41 verdeckt angeordnet, und die Spannrollen 29 verleihen
dem Farbbande die nötige Spannung. Auch dieses wird selbsttätig nach jedem Stempelabdruck
etwas weiterbewegt durch einen am Druckbolzen 1,5 befestigten Arm 30, der in .ein
Zahnrad 31 an der Rolle. 25 so eingreift, daß nach jedesmaligem Niederdrücken des
Bolzens 15 die Rollen z5 etwas gedreht werden. Da in der Ruhelage die Führungsrolle
28 unter einem der Stempel io liegt und beim Niedergehen desselben aus dessen Bereich
gehen muß, ist die Walze 28 an einem Teil 32 der Urnenwand befestigt, welcher um
Scharnier 33 nach außen schwingen kann. An diesem sind auch die Spannungsrollen
29 befestigt, und an der Innenseite ist eine schiefe Ebene 34 vorgesehen. Das Ausschwingen
dieser Klappe besorgt rechtzeitig der Arm 30, welcher während des Niederdrückens
des Bolzens 15 nach Drehen der Rolle 25 auf die schräge Fläche 34 stößt und somit
die Leitwalze 28, nachdem der Stempel io etwas Färbe abgenommen'hat, mit dem Farbband
27 aus dem Bereich des Stempels io bringt (strichpunktierte Lage). Der zur Bedienung
des Apparates dienende Bolzen 15 ruht in der, Lagern 35 so, daß die Feder 36 ihn
ständig anhebt.
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Um ein vorzeitiges Drücken zu verhüten, beispielsweise, bevor die
Person des zu Wählenden festgestellt ist, also um die Benutzung des Apparates von
dem Wah illeiter abhängig zu machen, sichert ein Stift 37 den Bolzen 15; indem er
sich in ein Loch im letzteren legt. Nach dem Herausziehen des Stiftes gleitet seine
Spitze in der Nut 38, so daß auch der Hub desselben begrenzt wird.
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Die Benutzung der Wahlurne geschieht auf folgende Weise.
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.Der Wähler bringt durch Drehen der Kurbel i i, wobei er durch die
Öffnung 3, 4 in das Innere des Behälters schaut, den Arm 8 mit der Aufschrift des
zu Wählenden in die gewünschte Lage unter dem Bolzen 15; läßt den Bolzen .entsichern
und drückt ihn hermiter. Hierbei dreht dieser die Farbbandrollen 25, z6 etwas, drückt
den Arm 8 mit dem Stempel io abwärts, letzterer nimmt. etwas Farbe an und die Klappe
34 schwingt mit der Leitrolle z8 aus dem Bereich des Stempels, so daß dieser nun
den Abdruck auf dem Papierstreifen 18 erzeugen kann. Darnach bewegen sich der Bolzen
15 und der Arm 8 wieder aufwärts, wobei durch den Hebel z: der Papierstreifen etwas
weitergerückt wird.