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Mit Sand o. dgl. gefüllte Übungswurf-Granate oder Mine. Gegenstand
der Erfindung ist eine mit Sand oder .einem anderen bei Zerstörung der Hülle -sich
verteilenden Beschwerungsmittel gefüllte Übungswurf-Granate oder -Wurfmine aus Papierstoff
für Minenwerfer. Um zu verhindern, daß die vom Minenwerfer fortgeschleuiderte Wurfgranate
oder -Mine durch ihr Auftreffen auf Personen oder Sachen diese verletzt oder beschädigt,
ist es Bedingung, daß die Granate nach möglichst kurzer Wurfweite zerplatzt, so
daß der Sand aus der Geschoßhülle heraus und in verteilter Form zur Erde fällt.
Zudiesem . Zwecke ordnet man bisher in -der Granate oder Mine eine kleine Sprengladung
(z. B. eine Pulverladung) an, welche nach dem Herausschleudern .der Granate oder
Mine aus dein Minenwerfer .die Geschoßhülle auseinandersprengen soll. Die Sprengladung
bedeutet aber einerseits eine Verteuerung des Übungsgeschosses, anderseits kommt
es, wie die Praxis gezeigt hat, sehr häufig vor, daß die Sprengladung überhaupt
nicht oder erst zu einem sehr späten Zeitpunkt, meist nach dem Niederfallen der
Mine, zur Entzündung gelangt. Dann ist aber die Gefahr, daß Personen oder Sachen
durch die niederfallende, oft sehr schwere Granate oder Mine beschädigt werden,
sehr groß.
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Gemäß der Erfindung soll das Zerplatzen der Übungswurf-Granate durch
den beim Flog der Granate oder Mine in einem Hohlraum derselben erzeugten Luftdruck
bewirkt werden. Zu diesem Zwecke besteht die Granate oder Mine nach der Erfindung
aus zwei am hinteren Ende durch einen verstärkten vollen Boden verschlossenen Pappezylirndbrn,
deren ringförmiger, mit Sand o. dgl. gefiillter Hohlraum am vorderen Ende durch
einen ringförmigen Deckel verschlossen ist, während der zylindrische oder auch kegelförmige
Innenrauen am. vorderen Ende offen ist, so daß in ihn die Luft eindringen kann.
Dadurch wird erreicht, daß die Granate oder Mine schon nach kurzer Wurf"veite durch
die in ihrem Hohlraum zusammengepreßte Luft zum Zerplatzen gebracht wird.
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Bei Hohlgeschc.ssen aus Papiermasse für Platzpatronen, d. h. kleinen
übungsgeschossen für Maschinengewehre, ist es bereits vor-.geschlagen worden, das
Geschoß durch den bei seinem Fluge in einem Hohlraum des Geschosses erzeugten Luftdruck
zu zerlegen. Hierbei ist das am vorderen Ende mit einer Lufteintrittsöffnung versehene
Hohlgeschoß in der Achsenrichtung geteilt, und die beiden Teile werden in der Patrone
durch die Patronenhülse und nach dem Abschuß, solange sie sich noch im Gewehrlauf
befinden, durch den letzteren zusammengehalten, während sie sich nach dem Verlassen
des Laufes voneinander lösen, d. h. auseinanderfal'len können. Die Anordnung einer
Lufteintrittsöffnung am vorderen Geschoßende zur Erzielung eines Luftdrucks im Geschoßinnern
hat also nur den Zweck, die Lösung der beiden Geschoßteile voneinander sicherzustellen,
wenn die Teile nach dem Verlassen des Laufes nicht schon von selbst auseinanderfallen
sollt-°n.
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Demgegenüber bezieht sich die vorliegende: Erfindung auf eine ungeteilte,
mit Sand oder einem anderen Beschwerungsmittel gefüllte
Übungswurf-Granate
oder -Wurfmine für Minenwerfer; es kommt hier darauf an, die ein geschlossenes Ganze
bildende Granate oder Mine nach kurzer Wurfweite zum Zerplatzen zu bringen, damit
der Sand in verteilter Form zur Erde fällt, also nicht durch Herabfallen des schweren
Geschosses als Ganzes Personen oder Sachen beschädigt Urerden können. Die Erfindung
besteht dabei in der besonderen Ausbildung der Wurfgranate oder -Mine, derart, daß
sie einerseits eine Sandfüllung o. dgl. aufnehmen kann, anderseits einen vorn offenen
Hohlraum zur Erzeugung des Luftdrucks enthält.
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Auf .der Zeichnung sind' zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung :dargestellt,
und zwar zeigt: Fig. i einen Achsenschnitt und! Fig. z eine Draufsicht der ersten
Ausfüh-@ rang, Fig. 3 einen Achsenschnitt und Fig. 4. eine Draufsicht der zweiten
Ausfüh@rungsform.
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Die Übungswurf-Granate oder -Mine besteht aus einem äußeren Zylinder
a aus Pappe dder ähnlichem Material, Ader am hinteren Ende mit einem verstärkten
Boden b versehen ist. In der Granate ist gemäß Fig.. i und 2 ein zweiter Zylinder
c aus Pappe o. dgl. angeordnet, der mit seinem hinteren Ende auf dem Boden b befestigt
ist. Der zwischen den beiden Zylindern vorhandene Ringraum d wird mit Sand oder
einem anderen BeschMae" rungsmittel gefüllt und oben durch- einen Ringdeckel e abgeschlossen,
wohingegen- "der vom Zylinder c umschlossene Innenraum f 'der Granate am vorderen
Ende offen bleibt. Wird die Granate durch den Minenwerfer fortgeschleudert, so findet
im Innenraum fein Zu-, sammenpressen der darin eintretenden Luft statt, was zur
Folge hat, daß die Granate nach kurzer Wurfweite vollständig zerplatzt. Sowohl die
Geschoßhülle als auch das Beschwerungsmittel fallen in verteilter Form zur Erde,
so daß eine Verletzung oder Beschädigung von Personen oder Sachen durch die Granate
ausgeschlossen ist.
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Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 und q. unterscheidet sich von
der Ausführungsform nach Fig. i und 2 dadurch, daß der innere Zylinder c durch einen
Hohlkegel cl, welcher ebenfalls aus Pappe o. dgl. besteht, ersetzt ist. Der vorn
offene Innenraum der Granats verengt sich infolgedessen nach dem hinteren Ende der
Granate, wodurch die Luftkompression erhöht und das Zerplatzen der Granate oder
Mine beschleunigt wird.
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Gegebenenfalls kann oder Boden .der Granate mit Zügen zur besseren
Führung des Geschosses im Rohr des Minenwerfers versehen sein.