DE337383C - Verfahren zur Extraktion von Nitroglyzerin aus Pulvern - Google Patents

Verfahren zur Extraktion von Nitroglyzerin aus Pulvern

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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C06EXPLOSIVES; MATCHES
    • C06BEXPLOSIVES OR THERMIC COMPOSITIONS; MANUFACTURE THEREOF; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS EXPLOSIVES
    • C06B21/00Apparatus or methods for working-up explosives, e.g. forming, cutting, drying
    • C06B21/0091Elimination of undesirable or temporary components of an intermediate or finished product, e.g. making porous or low density products, purifying, stabilising, drying; Deactivating; Reclaiming

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Medicinal Preparation (AREA)

Description

  • Verfahren zur Extraktion von Nitroglyzerin-aus Pulvern. Nach Beendigung des Krieges sind in Deutschland große Mengen Pulver zurückgeblieben, die aus Nitroglyzerin und Nitrozellulose bestehen und deren Nitroglyzeringehalt ihre anderweitige Verwendung für technische Zwecke stört. Zur Verwertung dieser Pulver ist deshalb eine Abtrennung des Nitroglyzerins nötig.
  • Im Prinzip ist die Aufgabe leicht zu lösen, indem man das Nitroglyzerin mit-einem Lösungsmittel, vorzüglich Äther, extrahiert. Man kann sich dabei einer Einrichtung bedienen, die nach dem bekannten Soxhletprninzip arbeitet. Ein solcher Extraktionsapparat besteht aus der Blase, in die zunächst d'as Lösungsmittel eingebracht und dort dauernd auf dem Siedepunkt gehalten wird, dem Kühler, der die Dämpfe des Lösungsmittels niederschlägt und zum Extraktionsgefäß führt. Dort fließt das niedergeschlagene Lösungsmittel über das darin befindliche Pulver, laugt es aus und kehrt mit Nitroglyzerin beladen in die Blase zurück, wo der Kreislauf von neuem beginnt. Nach Beendigung enthält die Blase eine gesättigte Nitroglyzerinlösung, die daraus entfernt werden müßte, um den Äther zurückzugewinnen.
  • In der Praxis waren mit der Entfernung und Weiterbehandlung der in Betracht kommenden großen Mengen ätherischer Nitroglyzerinlösung so große Gefahren verbunden, daß das Verfahren nicht durchgeführt werden konnte.
  • Hier setzt die Erfindung ein, durch die Bildurig größerer Mengen Nitroglyzerinlösung überhaupt vermieden wird. Die Blase wird vor Beginn der Operation etwa bis zur Hälfte mit einer Flüssigkeit gefüllt, mit der sich weder Nitroglyzerin noch das verwendete Lösungsmittel mischen, z. B. mit Wasser, wäßri,gen Salzlösungen, Paraffin usw. Wird letzt die Extraktion in derselben Weise wie oben geleitet, dann trifft der Nitroglyzerin enthaltende Äther beim Abfließen aus dem Extraktionsgefäß auf die Oberfläche des auf etwa 6o° C erwärmten Wassers, was zur Folge hat, daß der Äther gleich wieder abdestilliert und durch den Kühler in das Extraktionsgefäß zurückgelangt, während das schwere Nitroglyzerin zu Boden sinkt und entweder ununterbrochen oder in kurzen Zwischenräumen mittels eines Siphonrohres o. dgl. aus der Blase entfernt werden kann.
  • Wie leicht ersichtlich, ist das beschriebene Verfahren nicht auf, die Extraktion von Nitroglyzerin beschränkt, sondern mit Vorteil allgemein verwertbar. überall wo es sich, wie im vorliegenden Fall, darum handelt, einen Bestandteil eines Gemisches durch ein flüchtiges Lösungsmittel zu extrahieren, kann man in die zuerst das Lösungsmittel und später die Lösung aufnehmende Blase noch eine Flüssigkeit einbringen, in der sich weder das verwendete Lösungsmittel noch der zu extrahierende Bestandteil lösen. Wird dann der Inhalt der Blase dauernd auf einer Temperatur über dem Siedepunkt des Lösungsmittels gehalten, so findet in der Blase selbst die Trennung des extrahierten Bestandteiles vom Lösungsmittel statt.
  • Der Vorteil besteht in allen Fällen darin, daß für die Weiterverarbeitung der erhaltenen Lösungen keine gesonderte Operation notwendig ist, sondern daß aus der Blase des Extraktionsapparates selbst schon der voni Lösungsmittel befreite extrahierte Bestandteil kontinuierlich oder in kurzen Zeiträumen gewonnen werden kann. Im Falle der Anwendung dieses Verfahrens auf die Verarbeitung von Nit roglyzerinpulvern kommt noch der weitere bedeutende Vorteil dazu, daß die Bildung der gefährlichen Nitroglyzerinlösungen überhaupt vermieden und dadurch clie Extraktion in der Praxis erst durchführ-I>ar wird.
  • Das bei der Extraktion der Pulver erhaltene Nitroglyzerin kann insbesondere zur Herstellung von Beraawerkssprengstoffen dienen, während die abgetrennte Nitrozellulose sich zur Herstellung von zelluloidartigen Massen, Grammophonplatten, Billardkugeln 11. dgl. eignet.

Claims (2)

  1. PATCNT-ANSPi2 ÜcrL: i. Verfahren zur Extralotion von Nitroglyzerin aus Pulvern mittels eines Lösungsmittels nach dem Soxhletprinzip, dadurch gekennzeichnet, daß in die Blase eine weder mit Nitroglyzerin noch mit dem verwendeten Lösungsmittel mischbare Flüssigkeit, z. B. Wasser, eingefüllt und deren Temperatur über dem Siedepunkt des Lösungsmittels gehalten wird.
  2. 2. Anwendung des Verfahrens nach Anspruch i auf andere Stoffe als Nitroglyzerinpulver.
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