DE33713C - Korsetverschlufs - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 3: Bekleidungsindustrie.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 23. Juni 1885 ab.

Die vorliegende Erfindung betrifft einen iCorsetverschlufs, welcher ein leichtes Oeffnen and Schliefsen des Korsets gestattet.

Von den beiden gebräuchlichen, die Korsetichliefse bildenden Korsetstangen A A¹ ist die :ine, A¹, mit den gewöhnlichen Knopfstiften a oesetzt, die andere, A, trägt jedoch an Stelle kr üblichen Schliefsbleche mit Schlitz, welche Ulf die Knöpfe α aufgehakt werden, besondere ^erschlufsmechanismen (Schlösser), welche, jegen die Knopfstifte α seitlich angedrückt, dieselben fest erfassen und sie nicht von selbst wieder loslassen, dennoch aber sich durch einen .eichten Druck öffnen und den Stift α freigeben.

Diese Verschlufsmechanismen bestehen aus zwei Backen b b¹, welche zangenförmig aufeinander gelegt sind und mit ihren hakenförmigen Schenseln c c¹ den Knopfstift α zwischen sich fassen. Die Zange ist geschlossen, so lange die beiden Arme b b¹ aus einander gespreizt werden, und de öffnet sich, wenn diese Arme gegen einander Dewegt werden. Diese Spreizung wird durch ;inen elastischen Zug oder Druck bewirkt, am zweckmäfsigsten durch die Gummischnüre d, Fig. i, oder Spiralfedern d¹, Fig. 2, welche e einen Arm eines Schlosses mit einem Arm des nächsten Schlosses verbinden und oben und unten an der Korsetstange A befestigt sind. Die Spreizung kann auch auf mancherlei andere Weise bewirkt werden, ohne dafs die Schlösser, wie in Fig. 1 und 2, unter einander in Verbindung gebracht sind, beispielsweise durch eine Feder df², Fig. 3, welche die Arme b b¹ jedes Schlosses aus einander spreizt, oder durch eine um den Gelenkzapfen der beiden Backen b b¹ gewundene Spiralfeder, oder durch eine Schlagfeder, die auf einem der Arme b b¹ befestigt ist und sich gegen den anderen stemmt.

Die Verlängerungen e e^l der Arme b b¹ hinter dem Drehpunkte sind so geformt, dafs sie gegen einander stofsen und die Spreizung der Arme b b¹ begrenzen.

In Fig. i, 2 und 3 sind je drei Schlösser geschlossen und eines offen dargestellt.

Bei der Anlegung des Korsets braucht man nur die Knopfstifte seitlich in die geschlossene Zange hineinzudrücken; die elastisch gegen einander schliefsenden Haken c c¹ schieben sich aus einander und der Stift α tritt in den Ausschnitt der Haken, die sich sofort wieder schliefsen.

Noch leichter und bequemer als das Schliefsen des Korsets vollzieht sich das Oeffnen desselben. Die beiden Stangen AA¹ des um den Körper fest an schliefsenden Korsets haben das natürliche Bestreben, sich von einander zu entfernen; die Stifte α werden deshalb selbstthätig aus der Umklammerung der Haken c c^l heraustreten, sobald diese sich so weit aus einander bewegen, um den Stift herauszulassen. Dies wird bewirkt durch einen leichten Druck auf die beiden Enden der Arme b b\ derart, dafs diese Arme gegen einander hin bewegt werden,

Claims (1)

1. wodurch die Haken c c¹ aus einander treten und den Stift α frei lassen.

   Ist die Spannung zu gering, um die Stangen A und A¹ selbstthätig von einander zu entfernen und das Herausgleiten der Stifte α aus den Zangen herbeizuführen, so genügt das Dazwischenschieben eines Fingers, um die Auslösung zu bewirken.

   Pa teντ-Ansprüch:

   Ein Korsetverschlufs, bestehend aus je zwei mit Hakenschenkeln (c c¹) versehenen Zangenbacken (b b¹), die, durch elastischen Zug oder Druck gespreizt, den Knopfstift (a) der anderen Korsetstange fest umspannen, ihn dagegen frei lassen, sobald die Arme b b¹ gegen einander hinbewegt werden.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.