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Einrichtung zum Führen der Prallwand bei Schleudern, insbesondere
für die Zuckerindustrie. Es ist bereits in der Zuckerindustrie bekannt, mit Hilfe
von Schleu@d-esn den Schlamm und den Sirup durch Anordnung einer Prallwand zu trennen.
Dadurch wird eire Berührung dieser beiden verschiedenen Stoffe vermieden. Bei den;
bis jetzt bekannten Vorrichtungen wird aber diese Prallwan.d nicht genügend geführt,
und es besteht die Möglichkeit des Festklemmens.
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Diese Pxäilwand aus teleskopartig angeordneten Zylindern herzustellen,
ist bis jetzt einwandfrei nicht möglich gewesen, da auch hier ein Festklemmen eintrat.
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Nach der vorliegenden Erfindung wird nun eine Anordnung der Prallwand
angegeben, die, auch wenn sie teleskopartig zusammengesetzt ist, ,anwendbar ist.
Verschiedene Ausführungsformen der Erfindung sind auf der Zeichnung dargestellt.
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Fig. i zeigt in einem lotrechten Mittelschnitt eine Schleuder mit
angehobener Prallwand; Fig. z ist die entsprechende Draufsicht; Fig.3 stellt die
Schleuder gleichfalls in einem lotrechten Mittelschnitt, jedoch mit gesenkter Pxallwand,
dar; Fig. q. zeigt die -bewegliche Wand- in Draufsicht; Fig. -5 bis i i veranschaulichen
die Anwendung der neuen Einrichtung bei verschiedenen Bauarten von Schleudern. Wie
aus Fig. i bis g. hervorgeht, ist mit ¢ das Trommelgehäuse bezeichnet, von welchem
eine Abflußleitung a1 .zum Behälter g abzweigt. Auf diesen zylindrischen Körper
stützt sich ein bogenförmiges Gestell b, welches die Lager für .die Antriebswelle
.c trägt. Diese Welle treibt mittels eines Reibungsgetriebes die lotrechte Welle
einer durchbrochenen Trommel d; die an ihrer Innenfläche mit einem Drahtgewebe von
sehr feinen-Maschen ausgesttatet ist. Im unteren Teil des Gehäuses a ist
eine kreisrunde Rinne e vorgesehen, deren äußerer Rand sich bis etwas unterhalb
der .Zylinderwand dl der Trommel,d erstreckt und welche mit einer nach außen führenden
Leitung f ausgestattet ist, die innerhalb des Kanals dl zu einem Sammelbehälter
g4 führt.
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Mit la ist die trommelförmige Prallwand bezeichnet, die konzentrisch
zur Trommel d angeordnet und innerhalb des Gehäuses a lotrecht verschiebbar gelagert
ist.
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Zu diesem Behufe ist die Trommel 1a mit kleinen Lappen i versehen,
die sich paarweise mit ihren Öffnungen auf Stangen j führen. Diese Stangen sind
sich diametral gegenüberliegend -einerseits im Innern des Gehäuses d und anderseits
im Bogengestell b befestigt. Die Führung ist um so sicherer, je größer der Abstand
der übereinarnderliegenden Lappen i voneinander ist.
Die Verschiebung
der Prallwand lz wird mit Hilfe zweier Ketten k bewirkt, die einerseits an zwei
diametral entgegengesetzten Punkten der Prallwand h befestigt und anderseits über
Kettenscheiben L aufgewickelt sind. Die Kettenscheiben l sitzen auf einer gemeinschaftlichen
Welle in, auf welche ferner eine Handkurbel ya aufgesteckt ist, die mit einem Anschlag
in den Kerben eines Bogenstückes o am bogenförmigen Obergestell b gesichert werden
kann. Auf der Welle m ist ferner eine Kettenscheibe r aufgekeilt, auf welcher die
Kette q eines Gegengewichtes p aufgerollt ist, das die Prallwand lz im Gleichgewicht
hält.
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Eine mit Durchlöcherungen versehene Leitung s dient dazu, zeitweise
Wasser oder dünnen Zuckersaft in das Innere der Trommel d einzuführen.
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Die Einrichtung arbeitet in folgender Weise: Bei hochgezogener Prallwand
h wird das Schleudergut, z. B. Zuckerfüllmasse, in die Trommel d eingeführt, welche
bereits in umlaufender Bewegung begriffen ist. Wenn die in der Masse enthalten gewesene
Flüssigkeit entfernt ist, so bleibt nur der an der Innenfläche der Trommel d anhaftende
Zucker zurück. Mit Hilfe der Kurbel n wird nun die Prallwand h gesenkt, welche sich
zwischen der Trommel d und dem Gehäuse a derart einstellt, daß sie
noch etwas in die kreisförmige Rinne e hineinragt, wie in Fig. 3 gezeigt ist. Hierauf
wird das Ventil der Wasser- oder Saftleitung s geöffnet. Die durch diese Leitung
austretende Flüssigkeit löst oder wäscht den Zucker, und der so gebildete Zuckersirup
wird durch die Öffnungen d' der Trommel d hindurch und gegen die Innenfläche der
Prallwand lt geschleudert. Der Sirup fließt dann an dieser Fläche herab in die Rinne
e und von hier durch die Leitung f in den Sammelbehälter g1.
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Die beschriebene Art der Führung der Prallwand ist bei anderen bekannten
Schleudern anwendbar, wie sie in Fig. 5 bis i i dargestellt sind.
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Bei einigen Arten dieser Schleudern ist die Entleerungseinrichtung
im unteren Teil der Trommel vorgesehen, und das Trommelgehäuse greift oben so weit
über, daß es die Anbxingung der beweglichen Prallwand oberhalb der Schleudertrommel
nicht zuläßt. Bei anderen Ausführungen ist sowohl oben- als auch unterhalb der Schleudertrommel
nur ein sehr beschränkter Raum vorhanden, wodurch das Unterbringen einer Prallwand
aus einem Stück unmöglich ist.
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Fig.5 zeigt in einem halben, lotrechten Schnitt eine Schleuder, bei
welcher die neue Einrichtung während des zweiten. Schleuderns tiefer als die Schleudertrommel
angeordnet ist. .
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Fig.6 zeigt in einem lotrechten Schnitt eine Einzelheit.
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Fig. 7 ist ein Schnitt nach der Linie 7-7 der Fig.6, und Fig. 8 ist
ein Schnitt nach der Linie 8-8 der gleichen Figur.
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Fig. 9 ist ein teilweiser, lotrechter Schnitt durch eine mit der neuen
Vorrichtung ausgestattete Schleuder von anderer Bauart.
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Fig. io ist ein Schnitt durch eine Einzelheit in größerem Maßstabe.
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Fig. i i ist ein Schnitt nach der Linie i i-i i der Fig. io.
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Bei der Einrichtung nach Fig. 5 bis 8 wird die Prallwand lt, anstatt
in dem Gehäuse hochgezogen zu werden, derart gesenkt, daß sie in der kreisrunden
Rinne e aufruht. Mit ihrem oberen Lappen i ist die Prallwand an Stangen j geführt,
die einerseits an der Deckplatte des Gehäuses und anderseits an der Außenwand der
Rinne e befestigt sind, während sie mit ihren unteren Lappen il an Führungsstangen
jl gleitet, welche an der Innenseite der Rinne e befestigt sind. Die zum Heben der
Prallwand dienende Kette k ist an einem der Lappen i angeschlossen und befindet
sich hinsichtlich der Achse der Schleuder hinter der Führungsstange j, so daß sie
während des Ausschleuderns des Schlammes vor diesem geschützt ist.
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Das Führungssystem nach den Fig. 5 bis 8 zeigt dieselben Vorteile
wie das in den Fig. i bis q. dargestellte System.
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Das System ist auch anwendbar bei Schleudern, bei denen nur ein geringer
Raum oberhalb oder unterhalb der Trommel verfügbar ist (vgl. Fig.9 bis ii). In Anwendung
kommt hierbei eine Schleuder mit unterer Entleerung wie beim vorhergehenden Beispiel,
doch wird dabei angenommen, daß die innere Rinne nicht die genügende Tiefe für die
Lagerung der Prallwand in ihrer Tiefstellung aufweist (Fig.9). In diesem Falle wird
die Prallwand in zwei Ringe h und hl von gleicher Höhe geteilt, wobei diese Höhe
geringer ist als die Tiefe der Rinne e. Die Ringe können sich innerhalb der Rinne
e teleskopartig ineinander verschieben. Bei ihren Bewegungen werden die Ringe h
und hl zunächst .durch die Stangen j und sodann durch die Stangen j1 und j2 geführt,
welche am Ring hl bzw. an der Innenfläche der Rinne e befestigt sind. Auf diesen
Führungsstangen gleiten die an den Ringen befestigten Lappen i, il, i2 und i3 mit
gabelartig angeordneten Vorsprüngen. Die Führungsstange j1 des unteren Ringes hl
trägt an ihrem oberen Ende einen Anschlag t1, gegen welchen der Führungslappen il
des oberen Ringes sich anlegt.
Die Führungsstange j2 der Rinne besitzt
oben einen Anschlag t2, gegen den sich der Lappen ig des unteren Ringes hl anlegt.
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Die Verschiebung der Prallwand wird mit Hilfe von Ketten k bewerkstelligt,
die an den oberen Führungslappen i des oberen Ringes lt befestigt sind.
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Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist wie folgt: Die Ringe h und hl
nehmen während der Klärperiode des Zuckers die in Fig. 9 gezeigte Stellung ein,
so daß die Flüssigkeit gegen die Prallwand geschleudert wird, von wo sie in die
innere Rinne e ablaufen kann. Nach Beendigung des Klärvorganges werden die Ketten
k nachgelassen, so daß sich die Ringe h und hl gleichzeitig senken, bis das
Führungsstück i2 des Ringes hl sich auf den Rand der Rinne e legt und dieser somit
zur Ruhe kommt, während der Ring h in seiner Abwärtsbewegung fortfährt, bis sein
Führungsstück i sich auf dasjenige i2 des unteren kinges legt. Zu diesem Zeitpunkt
befinden sich beide Ringe in der Rinne, und zwar ineinandergeschoben. In dieser
Stellung der Ringe fließt die nunmehr zugeführte Wasch- oder Löseflüssigkeit in
die äußere Rinne. Wenn die Prallwand gehoben werden soll, so beginnt die Aufwärtsbewegung
mit dem kleineren Ring h. Sobald sich dessen Führungsstücke il des oberen Ringes
gegen die Anschläge t1 des unteren Ringes anlegen, wird dieser mitgenommen und beide
bewegen sich zusammen aufwärts, bis das Führungsstück i3 durch den feststehenden
Anschlag t= aufgehalten wird. In diesem Zeitpunkt befinden sich die beiden Ringe
zwischen der Schleudertrommel und dem Gehäuse.
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Eine ähnliche Anordnung kann getroffen werden, wenn die Prallwand
nach oben eingezogen werden soll und man nur über einen geringen Raum oberhalb der
Schleudertrommel verfügt.
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Die Anzahl der Ringe der Prallwand kann eine beliebige sein, entsprechend
der Größe des verfügbaren Raumes.
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Die Führungsanordnung bei dieser Anwendung bei Prallwänden, die aus
mehreren Ringen bestehen, sichert also eine vollkommene Regelmäßigkeit der Bewegung
des Auseinanderziehens und Ineinanderschiebens der Teile. Jedes Element ist an vier
Punkten geführt, die paarweise symmetrisch zur Achse der Schleudervorrichtung angeordnet
sind. Weiter wird durch die Anschläge t das Auseinanderkommen der Teile vermieden.
Durch diese ganze Einrichtung wird jedes Festklemmen unmöglich gemacht.