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Keilbahnlehre. Die Erfindung betrifft eine Keilbahnlehre, bei der
zwecks Anreißens der Keilbahn in der Nabe oder dem sonstigen hohlen Teil mit einer
die Form der Keilbahn darstellenden Lehre seitliche Anschläge verbunden sind, deren
Verbindungslinie eine Sehne des Innenkreises der Nabe darstellt. Derartige Keilbahnlehren
sind in der deutschen Patentschrift 17803 des Erfinders beschrieben. Mit dieser
bekannten Einrichtung konnte die Tiefe der Keilbahn der zur Nabe gehörigen Welle
nur mit Hilfe von zwei auf der Lehre aufgezeichneten Markierungslinien ermittelt
werden. Dies hatte aber wesentliche Nachteile. In erster Linie war man für die Genauigkeit
des Anreißens lediglich auf die Beobachtung der beiden Markierungslinien. durch
das Auge angewiesen, da Anschläge für die Welle fehlten, insbesondere auch die für
das Anreißen der Nabenkeilbahn vorhandenen Anschläge nicht auch gleichzeitig für
das Anreißen der Wellenkeilbahn benutzt werden konnten, weil sich daraus ein falsches
Tiefenmaß für die Wellenkeilbahn ergeben haben würde. Ein zweiter Nachteil besteht
darin, daß die Markierungslinien nur für denjenigen Wellendurchmesser genau stimmen,
für den die Keilbahnlehre bestimmt ist. Nun pflegt man aber, um die Zahl der Keilquerschnitte
nicht unnötig zu erhöhen, die Abmessungen eines Keilquerschnittes und demgemäß auch
einer Lehre für eine Mehrzahl von Wellendurchmessern innerhalb bestimmter Grenzen
zu verwenden. .Man läßt also die Größe der Keilquerschnitte und der Lehren nicht
etwa für jeden Millimeter Zunahme des Wellendurchmessers wachsen, sondern beispielsweise
in Stufen von ä oder von 1o mm, bezogen auf den Wellendurchmesser, so daß also die
beispielsweise für den Wellendurchmesser von 8o mm bestimrhte Keilbahnlehre auch
für Wellendurchmesser von 81, 8z, 83 oder 84 mm Verwendung findet. Hieraus ergibt
sich aber für die Gesamttiefe der Keilbahn in Welle und Nabe unter Umständen ein
Fehler, wie dies aus der beiliegenden Zeichnung ersichtlich ist, die eine Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung darstellt. Hier entspricht die Keilbahnlehre a mit den
beiden Ansätzen b der bisher bekannten Anordnung nach Patentschrift 17803.
Wird diese Lehre mit den beiden Ansätzen b als Sehne an den Innenkreis der Nabe
angelegt, so dringt die Lehre bei stärker gekrümmtem Kreis, also bei kleinerem Wellendurchmesser,
nicht so weit über den Kreis hinaus wie bei schwächer gekrümmtem Innenkreis, also
. bei größerem Wellendurchmesser. Die Zeichnung stellt dies durch den ausgezogenen
Innenkreis der Nabe c und durch einen strichpunktiert gezeichneten größeren Nabenkreis
d in übertriebenem Verhältnis dar. Es ergibt sich also in der Nabe für den größeren
Durchmesser eine tiefere Keilbahn als für den kleineren Durchmesser. Die bei den
bekannten Anordnungen auf der Keilbahnlehre a angebrachten Markierungslinien für
die zugehörige Nabenkeilbahn ergeben naturgemäß immer die gleiche Tiefe. Man erhält
also bei kleinerem Wellendurchmesser eine geringere Gesamttiefe der Keilbahn als
bei den größeren Durchmessern. Dieser Fehler wird naturgemäß um so stärker,
je
mehr der Wellendurchmesser von dem Normalmaß, für das die Lehre bestimmt ist, abweicht.
Er wird sich also besonders bemerkbar machen, wenn die neueren Bestrebungen, bei
den einzuführenden Normalien die Stufen für die Keilabmessungen noch zu vergrößern,
in die Praxis Eingang finden.
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Die vorliegende Erfindung hilft nun diesen verschiedenen Nachteilen
der bekannten Keilbahnlehre dadurch ab, daß eine Lehre für die Keilbahn der Welle
ebenfalls mit seitlichen Anschlagspunkten versehen ist, die zu den Anschlagspunkten
der zugehörigen Nabenkeilbahnlehre derart in Beziehung stehen, daß die gleichseitigen
Anschlagspunkte der beiden zusammengehörigen Lehren auf Linien liegen, die parallel
und in gleichem Abstand zur gemeinsamen Mittellinie der beiden Lehren verlaufen.
Dadurch wird ereicht, daß bei größerem Wellendurchmesser die an die Welle angelegte
Lehre um so weniger tief über den Wellenkreis hinwegreicht, je tiefer die Lehre
für die Nabenkeilbahn über den Innenkreis der Nabe hinwegreicht.
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Bei der dargestellten Ausführungsform ist mit der Lehre a für die
Nabenkeilbahn die Lehre e für die Wellenkeilbahn zu einem Stück vereinigt. Die seitlichen
Anschlagpunkte f für die Lehre a und die seitlichen Anschlagpunkte ä für die Lehre
e liegen auf geraden Verbindungslinien h, die parallel und in gleichem Abstand zu
der gemeinsamen Mittellinie der beiden Lehren verlaufen, oder mit anderen Worten,
die Sehne f, f ist immer gleich der Sehne g, g.
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Die Zeichnung läßt erkennen, daß die Lehre e für die Nabenkeilbahn
in den stärker gekrümmten Kreis tiefer eindringt als in den strichpunktiert gezeichneten
schwächer gekrümmten Kreis, und zwar ist der Unterschied derselbe, der sich für
das Eindringen der Lehre a in den Nabenkreis in umgekehrtem Sinne ergibt. Die Summe
der beiden zusammengehörigen Keilbahntiefen x + x' ist also gleich der Summe der
beiden zusammengehörigen Keilbahntiefen y + yl, wie auch der Wellendurchmesser sich
ändern möge. Infolge dieser stetigen Konstanz der Gesamtkeilbahntiefe können die
Keile mit weniger dicken Zugaben zum Einpassen als bisher, also mit in sich gleichbleibender
normaler Dicke hergestellt werden. Sie erfordern also entsprechend weniger Zeit
zum genauen Einpassen.
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Ebenso ist durch die°beschriebene Anordnung der Nachteil beseitigt,
daß man zum Anreißen der Nabenkeilbahn auf die Genauigkeit der Beobachtung der Markierungslinien
mit dem Auge angewiesen ist. Dadurch, daß die Lehre für die Wellenkeilbahn ebenfalls
mit Anschlägen versehen wird, läßt sich die Keilbahn der Welle ebenfalls genau ohne
besondere Aufmerksamkeit anreißen.
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Es ist klar, daß die beiden zusammengehörigen Lehren nicht aus einem
Stück zu bestehen brauchen, sondern auch als voneinander getrennte Stücke hergestellt
werden können, wenn nur die Bedingung eingehalten wird, daß die Anschlagpunkte
f, f und g, g, wenn die beiden zusammengehörigen Lehren a und e derart aneinandergehalten
werden, daß ihre Mittellinien sich decken, auf den Linien h,_h liegen.
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Die Lehre besteht zweckmäßig aus Stahlblech, und die Anschlagkanten
werden durch Umbiegen der Seitenteile nach den Linien 919 " gebildet. Sie verlaufen
gegen die Welle gehalten rechts und links der Lehre parallel zur Mittellinie der
Welle und in gleichem Abstand von dieser -Mittellinie. Die Lehre stellt sich also
heim Anlegen gegen die ilantelflächen der Welle genau rechtwinklig zu dieser ein.