DE3345946A1 - Verfahren und vorrichtung zur waermebehandlung von metallischen werkstuecken - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur waermebehandlung von metallischen werkstueckenInfo
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- C21D1/74—Methods of treatment in inert gas, controlled atmosphere, vacuum or pulverulent material
- C21D1/76—Adjusting the composition of the atmosphere
Description
— Q —
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Wärmebehandlung von metallischen Werkstücken,
und insbesondere auf Verfahren zum Karburieren, KarbD-nitrieren,
Durchhalten, Rückkahlen und ähnliche Prozesse, die Ofenatmosphären mit einer spezifischen Zusammensetzung
erfordern.
Prozesse zur Verbesserung der physikalischen Eigenschaften
von metallischen Werkstücken, beispielsweise bearbeiteten Teilen, Gußteilen, Schmiedeteilen und dergl., wie
Karburieren, Karbonitrieren, Einsatzhärten, Durchhärten,
Rückkohlen, IMormalisieren, Spannungsfreimachen, Vergüten
und dergl., die kontrollierte Ofenatmosphäre erfordern,
sind allgemein bekannt und werden im folgenden zusammengefaßt als Metallbehandlungsprozesse bezeichnet.
Im allgemeinen wird bei diesen Prozessen ein metallisches
Werkstück erhöhten Temperaturen in einem Ofen mit gesteuerten Atmosphären ausgesetzt, die die chemische
Zusammensetzung des Werkstückes entweder verändern oder
nicht verändern. Wenn beispielsweise ein aus Kohlenstaffstahl
bestehendes Werkstück heißer Ofenatmosphäre
ausgesetzt wird, kann der Kohlenstoff entweder in das
Werkstück hinein- oder aus diesem herausdiffundieren,
und zwar in erster Linie abhängig von der Temperatur
und der Zusammensetzung der Ofenatmosphäre. Wenn die
Ofenatmosphäre signifikante Mengen von Wasserdampf,
Wasserstoff, Kohlendioxid oder anderen Substanzen enthält, die bei erhöhten Temperaturen mit Kohlenstoff
reagieren, wird Kohlenstoff aus dem Stahl-Werkstück entfernt, wobei seine Zusammensetzung und seine physikalischen
Eigenschaften verändert werden. Wenn die Ofenatmosphäre
kohlenstoffhaltig ist, d.h. eine naszierende
Kohlenstoffkonzentration , also ein Kohlenstoffpotential
aufweist, das größer ist als bei dem Werkstück, und im wesentlichen frei von Substanzen ist, die mit naszie-
rendem Kohlenstoff reagieren, uird Kohlenstoff in das
Stahl-lderkstück eingebracht, um seine physikalischen
Eigenschaften, beispielsweise seine Härte und Verschleißfestigkeit,
zu verändern.
Wenn Ammoniak einer kohlenstoffhaltigen Ofenatmosphäre
zugegeben uird, so kann souohl Stickstoff als auch Kohlenstoff
in das Stahl-Uerkstück gelangen, wodurch zusätzliche
Härte und Verschleißfestigkeit erreicht uird.
Demzufolge kann die Zusammensetzung eines Uerkstückes
1D oder der Oberfläche eines Uerkstückes durch Steuerung
der Zusammensetzung der Ofenatmosphäre verändert oder
unverändert gelassen uerden.
Die verschiedenen Möglichkeiten zur Erzeugung gesteuerter
Ofenatmosphären für spezielle Metall-Behandlungsverfahren
sind allgemein bekannt, siehe American Society of Metals, Metals Handbook, Metals Park,
Ohio (1964), Band 2, Seiten 67 bis 128.
Gesteuerte Ofenatmosphären für Metallbehandlungsprozesse
uerden im allgemeinen von partiell verbrannten Kohlenuasserstoffen, beispielsueise Methan, abgeleitet,
die in einem geeigneten Ofen mit Luft teilweise verbrannt uerden. Die sich ergebende Atmosphäre kann
etua aus 40% l\l„, k0% H„, 20% CO und geringen Mengen
an H„0, COp, anderen- Nebenprodukten und Unreinheiten
bestehen. In Prozessen, mit denen die Uerkstückoberfläche
aufgekohlt uerden soll, sind H„0 und COr, nicht
eruünscht, da sie IMebenreaktionen verursachen, uelche
das Kohlenstoffpotential der Atmosphäre verringern.
Dieses Problem uird im allgemeinen kontrolliert durch Zuführung von zusätzlichem KohlenuasserstDff zu der
Atmosphäre, der mit dem H„0 und dem COp reagiert, uodurch
eine Verringerung des Kohlenstoffpotentials vermieden uird.
-B-
Kürzlich hat sich gezeigt, daß Metallbehandlungsatmosphären,
die die gleichen ader varteilhaftere Zusammensetzungen
haben als diejenigen, die durch Verbrennen VDn KohlenmasserstoFfen mit Luft erzeugt wurden, durch
thermische Zersetzung bestimmter oxidierter Kohlenwasserstoffe erhalten werden können, siehe z.B. US-PS
k 306 918 und h 145 232. Es gibt mehrere ausgeprägte
Vorteile bei der Verwendung von aus derartigen oxidierten
Kohlenwasserstoffen abgeleiteten Ofenatmosphären
für Metallbehandlungsprozesse, unter anderem eine schnellere
und gleichförmigere Kohlenstoffüberführung in das
Metall.
Fließbettöfen sind in der Metallbehandlung allgemein
bekannt hinsichtlich ihrer Vorteile, nämlich einer schnellen und gleichförmigen Wärmeübertragung, einer
leichten Handhabung und einer großen Sicherheit, siehe US-PS 3 053 704. Die üblichen Fließbettöfen haben eine
Retorte, die feinkörnige Feststoffe, beispielsweise Aluminiumoxid, als Wärmeübertragungsmedium verwenden.
Dabei ist eine Verteilerplatte am unteren Ende der
Retorte vorgesehen, um das fluidisierende Gas von einer
unteren Plenumkammer nach oben durch das Medium in der Retorte zu führen. Das fluidisierende Gas suspendiert
das feinkörnige Medium zu einer Masse, die sich wie eine Flüssigkeit verhält. Uärme wird dieser Masse
durch elektrische Heizelemente oder dgl. entweder direkt oder durch die Wände der Retor.te zugeführt. Andererseits
kann das fluidisierende.Gas erhitzt werden,
bevor es in die Retorte eingeführt wird. Ein Iderkstück,
das in die erhitzte Masse eingetaucht wird, wird schnell und gleichförmig erhitzt.
-S-
Uärmebehandlungsatmosphären, die von flüssigen oxidierten
Kohlenwasserstoffen, uie Methanol abgeleitet werden,
haben sich als nichtverträglich mit Fließbett-Metallbehandlungsverfahren
erwiesen, da die Flüssigkeiten schwierig zu handhaben sind und schwierig in gesteuerten Mengen
in eine erhitzte Retorte eingeführt werden können. Beispielsweise ist heißes, gasförmiges Methanol außerordentlich
leicht entzündbar und kondensiert sehr schnell, wenn seine Temperatur abgesenkt wird. Die Ent-
1D zündbarkeit verursacht Sicherheitsprobleme, und die
schnelle Kondensation verursacht ernste Schwierigkeiten in Bezug auf die Leitungskonstruktion und die genaue
Messung des Gases mit konventionellen Techniken, wie beispielsweise Durchflußmesser, bei denen eine Neigung
zur Bildung von Haltstellen besteht, die eine Kondensation verursachen können. Weiterhin ist die Verdampfung
ein endothermischer Prozeß, der lokale Kondensation in
Verdampfungsgeräten verursachen kann, die eine genaue Messung des Gases beeinträchtigen. Dieses Problem
wird verstärkt durch die Tatsache, daß die oxidierten Kohlenwasserstoffe normalerweise nicht auf Temperaturen
vorerhitzt werden können, welche nahe derjenigen der Retortentemperatur liegen, die für viele Metallbehandlungsprozesse
erforderlich ist, da dies eine vorzeitige Zersetzung in inaktive oder nichtwünschenswerte
Nebenprodukte wie CD2, H„0 und Ruß (freier Kohlenstoff)
verursacht. Andere Probleme bei der Verwendung von verdampften flüssigen oxidierten Kohlenwasserstoffen
in Fließbett-Metallbehandlungs'öf en beruhen auf der
Tatsache, daß die Gasgeschwindigkeit in relativ engen Grenzen gehalten werden muß, um die gewünschte Fluidisierung
des Fließbettmediums zu erreichen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein V/erfahren
und eine Vorrichtung zur Erzeugung gesteuerter Metallbehandlungsatmosphären
in Fließbetten zu schaffen, uobei die vorstehend beschriebenen Probleme vermieden sind.
Diese Aufgabe wird durch die im Kennzeichen des Anspruchs
1 bzu. des Anspruchs 11 angegebenen Merkmale gelöst.
Ausgegangen uird vorzugsueise von flüssigen oxidierten
Kohlenuiasserstof fverbindungen mit niedrigem Molekulargeuiicht
mit nicht mehr als acht Kohlenstoffatomen und nor-
1D malerueise nicht mehr als vier Kohlenstoffatomen, einschließlich
Alkoholen, Anhydriden, Äthern, Estern und Mischungen davon, vorzugsweise Äthanol, Azetaldehyd,
Dimethyläther, Methylformiat und Methylazetat und besonders
bevorzugten Methanol und Äthylazetat. Diese Verbindungen zur Erzeugung von Metallbehandlungsatmosphären,
im folgenden als Atmosphären-Trägermedium oder AT bezeichnet, uerden häufig gemischt mit anderen Substanzen,
hormaleriiieise inerten Gasen wie Stickstoff oder
Argon, und mit kohlenstoffhaltigen Gasen, uie Methan
oder Propan, zur Steuerung des Kohlenstoffpotentials
vor dem Eintreten in das Fließbett zwecks Erzeugung der geujünschten Atmosphäre. Die Verdampfung findet
in einer Vorrichtung, vorzugsueise in der AT-Zuströmleitung,
oder in der unteren Plenumkammer eines konventionellen
Fließbettes statt. In jedem Fall muß die Verdampfung in einer Zone stattfinden, die ausreichend
isoliert von den hohen Retortentemperaturen ist, um eine vorzeitige Zersetzung des AT zu verhindern. Oberhalb
der Verteilerplatte des Fließbettes kann eine Schicht aus sehr grobem Material mit etwa 2 mm Korngröße
vorgesehen sein, um die Plenumkammer von den hohen Temperaturen der Retorte zu isolieren und das
AT in die Retorte zu führen, bevor es sich zersetzt.
Die Dicke dieser Schicht hängt von dem angestrebten Verfahren,
dem verwendeten AT und den angewandten Strömungsgeschwindigkeiten
ab. In einigen Anuiendungsfallen wurde
eine Schicht aus Aluminiumoxid und Kieaelerdesand verwendet,
wie auch Schamottbruch. Es sei jedoch darauf hingewiesen,
daß viele Werkstoffe als Material für diese Isolierschicht verwendet werden können, vorausgesetzt, daß
sie bei den vorgesehenen Temperaturen und in der vorgesehenen
Atmosphäre nicht- reagieren.
Ein besonderer Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht
darin, daß es keine Leckage gibt und daß Luft positiv von der Retorte ausgeschlossen ist. In Öfen, die
nicht mit einem Fließbett arbeiten, entsteht eine Verunreinigung durch Luft gelegentlich aus einer Leckage, die
eine unerwünschte Verringerung des Kohlenstoffpotentials zur Folge hat, und zwar sowohl durch Verdünnung der Ofenatmosphäre
als auch durch eine Reaktion von Q„, CO2 und
H2O mit CO. Verunreinigung durch Luft findet bei.üblichen
Ofenatmosphären für Metallbehandlung häufig statt
und erfordert üblicherweise erhebliche Zusätze von 2 bis 20% eines Kohlenwasserstoffes,, um eine zu große
Reduzierung des Kohlenstoffpotentials zu verhindern.
Diese Zusätze machen die Zusammensetzung der Atmosphäre unstabil und erfordern eine ständige Überwachung durch
chemische Analyse. Bei der vorliegenden Erfindung sind derartige Zusätze im allgemeinen geringer als 1%, falls
sie überhaupt erforderlich sind, und die Atmosphären sind entsprechend stabil, so daß die Notwendigkeit einer
Überwachung der Zusammensetzung der Atmosphäre erheblich verringert und in manchen Fällen vollkommen vermieden
ist.
Ein ueiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung ist die
thermische Gleichförmigkeit des Fließhettes, die van der
hohen thermischen Leitfähigkeit und dem hohen Wärmeübertragungskoeffizienten
der flüssigkeitsartigen expandierten
Masse herrührt. Im Gegensatz dazu sind konventionelle Öfen normalerweise durch einen Brenner oder durch
elektrische Elemente beheizt, die mit Temperaturen arbeiten, die erheblich über der Ofentemperatur liegen, wodurch Heißstel'len gebildet werden, die oftmals zu einer
ungleichförmigen Erhitzung eines darin enthaltenen Werkstückes
führen.. Eine ungleichförmige Erhitzung bewirkt, daß der Kohlenstoffgehalt innerhalb des gleichen Werkstückes
erheblich variiert.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich
aus den Unteransprüchen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden
unter Bezugnahme auf die Zeichnung beschrieben, in der
eine Seitenansicht eines Fließbettofens, teilweise geschnitten,
dargestellt ist. In dieser Zeichnung sind Armaturen, Ventile, Instrumente, Heizkörper, LJmuälzeinrichtungen,
Pumpen, thermische Steuereinrichtungen und dgl. aus Gründen der Übersichtlichkeit weggelassen
worden und sie können, falls nötig, in jeder üblichen Weise vorgesehen werden.
Die dargestellte bevorzugte Ausführung für ein erfindungsgemäßes
Metallbehandlungssystem weist einen Fließbettofen 10 mit einer Retorte 12 und Heizkörpern 14
auf. Eine Schicht 16 aus isolierendem Schamottbruch ist auf einer den Boden der Retorte 12 bildenden Verteilerplatte
18 angeordnet, wodurch eine Plenumkammer 20 von der Retorte 12 thermisch isoliert wird. Unmittelbar
über der Isolierschicht 16 ist in der Retarte
12 die expandierte Masse von Fließbettmaterial 11
enthalten. Die Retorte 12 kann gegenüber der umgebenden
Atmosphäre durch einen isolierten Deckel 20 verschlossen werden, der mittels eines Mechanismus 23 leicht geöffnet
und geschlossen werden kann, um das Innere der Retorte 12 zum Einlegen und Herausnehmen von Werkstücken, beispielsweise
des Lüerkstückes 13, sowie zur Durchführung
anderer Servicearbeiten zugänglich zu machen. In dem Deckel 22 ist ein Entlüftungsrohr angeordnet, und es ist
ein Pilotbrennersystem 25 vorgesehen, um die fluidisie-
1G renden Gase abzufackeln, wenn sie die Retorte verlassen.
Alternativ kann eine Abgasleitung von dem Deckel 22 zu einem nicht dargestellten Zyklon führen, der Feststoffe,
beispielsweise von dem Bas mitgenommene Fließbettpartikel, abscheidet, oder es kann eine ebenfalls nicht dargestellte
chemische Wiedergewinnungsanlage angeschlossen werden.
Die Plenumkammer 2D kann mit einer Kühlvorrichtung 21,
beispielsweise in Form einer üblichen Kühlschlange oder
eines Kühlaggregates, versehen sein.
Ein erhitzter Verdampfer 26 ist über Leitungen 31 und
28 in Fluid-Verbindung mit der Kammer 20. Der Verdampfer
2ß kann eine Mehrzahl von elektrischen Heizkörpern 30
aufweisen, die in einen Isolator, beispielsweise einen isolierten Aluminiumblock 32, eingebettet sind. Dieser
Block 32 enthält eine Uerdampferschlange 29, der
durch einen Zulauf 33 flüssiges AT (Atmosphären-Trägermedium)
zugeführt wird. Im Zufluß 33 sind ein nicht dargestellter Durchflußmesser und ein Ventil zum Messen
und Steuern des Stromes von flüssigem AT zu der Verdampferschlange
29 vorgesehen. Die Verdampferschlange
29 kann jede übliche Form haben und ist vorzugsweise
so ausgebildet, daß sie die Wärmeübertragung von den Heizkörpern 30 auf das die Schlange 29 durchströmende
AT maximiert und genügend Raum zur Verdampfung des AT
bei der gewünschten Strömungsgeschuindigkeit bietet. Die Leistung der Heizkörper 3D kann durch nicht dargestellte
Mittel regelbar sein.
Im Betrieb strömt eine durch ein Ventil gesteuerte Menge von flüssigem AT, beispielsweise Methanol, durch den
Zufluß 33 und tritt in die Verdampferschlange 29 im Verdampfer 26 ein, in welcher es ohne chemische Veränderung
vom flüssigen in den dampfförmigen Zustand übergeht. Der
Dampf wird dann durch die Leitung 31 zur Leitung 28 geführt und mit einem Hilfsgas gemischt, das von einem
nicht gezeigten Gas-Kontrollpult durch eine Leitung 27 zugeführt uiird, und tritt schließlich durch die Leitung
28 in die Kammer 2G ein.
Das AT oder ein AT/Hilfsgas-Gemisch strömt nach oben
durch Öffnungen in der Verteilerplatte 18, dann durch
die Isolierlage 16 und die Retorte 12. Die hohe Temperatur in der Retorte 12 bewirkt, daß sich das AT sehr
schnell in die gewünschte Metallbehandlungsatmasphäre zersetzt, die auf das Werkstück 13 einwirkt. Beispielsweise
führt Methanol bei Temperaturen über etwa 3000C
folgende Reaktion durch:
CH3OH -Ϊ 2H2 + . CD
Denn das Methanol mit Stickstoff in einer Menge von k0%
der gesamten Fließbett-Gasatmosphäre gemischt wird, wür de die sich daraus ergebende Atmosphäre eine Zusammensetzung
haben, die ähnlich kommerziell erzeugtem endothermischem
Gas eine Zusammensetzung von
CD 18-20%
hat. Es ist einleuchtend für den Fachmann, daß die verringerte
Verunreinigung durch Luft einen signifikanten Vorteil darstellt, und daß eine Vielzahl von verbesserten
Atmosphären für verschiedene Metallbehandlungsprozesse durch die Erfindung ermöglicht wird. Es sei ferner
darauf hingewiesen, daß es in der Natur eines Fließ-1D bettes liegt, Gase, die nicht van unterhalb der Oberfläche
der expandierten Masse eintreten, beispielsweise Luft, auszuschließen, so daß der Deckel 22, obwohl bevorzugt,
nicht unbedingt erforderlich ist.
Da Stickstoff als Komponente zugefügt werden kann, der
nicht aus der Verbrennung von Luft wie bei einem üblichen Atmosphären-Gasgenerator stammt, kann es vollständig
eliminiert werden zugunsten von zusätzlichem AT oder
irgendeinem anderen metallurgisch akzeptablen Gas, beispielsweise Argon.
Weiterhin können aktive Hilfsgase, die keine Kohlenwasserstoffe
sind, zugegeben werden, um die Zusammensetzung der Atmosphäre zu modifizieren. Beispielsweise ergibt
die Zugabe von Ammoniak zu dem fluidisierenden Gas eine
karbonitrierende Atmosphäre. Eine typische Zusammensetzung
wäre 35% Stickstoff, 55% Methanoldampf und 10% Ammoniak .
Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt, sondern es
sind viele Abwandlungen möglich, ohne den Rahmen der
Erfindung zu verlassen. Sd kann beispielsweise das
Hilfsgas direkt in die Plenumkammer 20 eingeführt und darin durch Turbulenz mit dem AT gemischt werden. Es ist auch möglich, das Hilfsgas direkt in das geheizte Fließbett -einzuführen.
Hilfsgas direkt in die Plenumkammer 20 eingeführt und darin durch Turbulenz mit dem AT gemischt werden. Es ist auch möglich, das Hilfsgas direkt in das geheizte Fließbett -einzuführen.
Claims (1)
- Patentansprüche1. Verfahren zur Erzeugung chemisch gesteuerter Atmosphären
zur Behandlung von metallischen Werkstücken im Fließbett,
dadurch gekennzeichnet, daB zumindest' ein Atmosphären-Trägermedium auf Temperaturen zwischen seiner Verdampfungsund seiner Zersetzungstemperatur gehalten und dann das verdampfte Trägermedium in das Fließbett eingeführt wird, in dem es thermisch in ausgewählte chemische Stoffe zerlegt
wird, die mindestens einen Teil der gewünschten Atmosphäre bilden. . '2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Trägermedium unabhängig verdampft wird, bevor es auf einer Temperatur zwischen seiner Verdampfungs- und seiner Zersetzungstemperatur gehalten wird.3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Trägermedium Methanol verwendet wird.Bankverbindung: Hypobank Gauting Konto-Nr. 3 750123 448 (BLZ 700 260 01)h. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Trägermedium Ä'thylazetat verwendet wird.5. Uerfahren nach einem der Ansprüche 1 bis k, dadurch gekennzeichnet, daß die chemisch gesteuerte Atmosphäre mit Hilfsgasen eingestellt wird.6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß als Hilfsgas ein inertes Gas verwendet wird, das die Atmosphäre verdünnt.7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß als inertes Gas Stickstoff in einer Menge verwendet wird, daß es etwa kO% der Atmosphäre bildet.ß. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß als inertes Gas Argon in einer Menge verwendet wird, daß es etwa 40% der Atmosphäre bildet.9. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch Zugabe eines Kohlenwasserstoffgases zu der gesteuerten chemischen Atmosphäre.10.Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Hilfsgas Ammoniak ist..Fließbett-Einrichtung zur Wärmebehandlung von metallischen Werkstücken in einer chemisch gesteuerten Atmosphäre, gekennzeichnet durch ein erhitztes Fließbett (11) mit einem aus Partikel bestehenden Bett-Medium und einer damit in Fluidverbindung stehenden Plenumkammer (2G), und Mittel ■ zum Einführen mindestens eines verdampften Atmosphären-Trägermediums in das erhitzte Fließbett, in dem es thermisch in bestimmte chemische Stoffe zerlegt wird, um die chemisch gesteuerte Atmosphäre zu bilden.12. Fließbett-Einrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß Mittel vorgesehen sind, um die Plenumkammer (20) auf Temperaturen zu halten, die höher sind als die Verdampfungstemperatur des Trägermediums, jedoch niedriger als dessen Zersetzungstemperatur.13. Fließbett-Einrichtung nach Anspruch 11, gekennzeichnet durch Mittel zum Verdampfen des Trägermediums in der Plenumkammer (20).14. Fl.ießbett-Einrichtung nach Anspruch 11, gekennzeichnet durch einen Verdampfer (26) zum Uerdampfen des Trägermediums vor seinem Eintritt in die Plenumkammer (20).15. Fließbett-Einrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Verdampfer (26) ein isoliertes Gefäß (32) aufweist, in dem eine Mehrzahl von Heizelementen (30) angeordnet ist und durch den sich eine üJärmetauscherleitung (Werdampferschlange 29) hindurcherstreckt, die einen Einlaß (33) für flüssiges Trägermedium und einen Auslaß (31) zum Abführen von verdampftem Trägermedium aufweist, und daß Mittel zum Regeln der Leistung der Heizelemente (30) vorgesehen sind.16. Fließbett-Einrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß Mittel zum gründlichen Mischen des Trägermediums mit mindestens einem Hilfsgas vorgesehen sind, um die Zusammensetzung der chemisch gesteuerten Atmosphäre zu modifizieren.17. Fließbett-Einrichtung nach Anspructi 16, dadurch gekennzeichnet, daß das Hilfsgas in die Plenumkammer (20) eingeführt und durch darin vorhandene Turbulenz mit dem Trägermedium gemischt uird.1Θ. Fließbett-Einrichtung nach Anspruch 16, gekennzeichnetdurch Mittel zum Einführen des Hilfsgases in das erhitzte Fließbett.19. Fließbett-Einrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß zum gründlichen Mischen des Hilfsgases mit dem verdampften Trägermedium ein Sammelsystem außerhalb der Plenumkammer (20) vorgesehen ist.20. Fließbett-Einrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Plenumkammer (20) und dem
Fließbett (11) eine thermische Isolierung (16) vorgesehen ist.21. Fließbett-Einrichtung nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß die thermische Isolierung von einer Schicht (16) aus zerkleinerter Schamotte auf dem Boden des Fließbettes gebildet ist.22. Fließbett-Einrichtung nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß die thermische Isolierung von einer Schicht (16) aus grobem Aluminiumoxid besteht.23. Fließbett-Einrichtung nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß das Aluminiumoxid eine Korngröße von etuia 2mm hat und die Schichtdicke etuia 1B bis 51 mm beträgt.2k. Fließbett-Einrichtung nach Anspruch 1^, dadurch gekennzeichnet, daß der Uerdampfer (26) auf Temperaturen zwischen 175 und 34O0C gehalten ist.25. Fließbett-Einrichtung nach Anspruch 12, gekennzeichnet
durch einen Kühler (21), um die Temperatur der Plenumkammer (20) auf einen bestimmten Wert zu halten.26. Fließbett-Einrichtung nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, daß der Kühler ein Kühlaggregat ist.27. Fließbett-Einrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis
26, dadurch gekennzeichnet, daß das Trägermedium Methanol ist .28. Fließbett-Einrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis
26, dadurch gekennzeichnet, daß das Trägermedium Äthylazetat ist.29. Fließbett-Einrichtung nach Anspruch' 11, dadurch gekennzeichnet, daß das verdampfte Trägermedium zum Fluidisieren der das Fließbett bildenden Partikel verwendet ist.3D. Fließbett-Einrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß das Trägermedium Methanol und das Hilfsgas Stickstoff ist und die gesteuerte chemische Atmosphäre
etwa 60% zersetztes Methanol enthält.
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