DE3342889A1 - Verfahren zum induktiven erwaermen von werkstuecken - Google Patents
Verfahren zum induktiven erwaermen von werkstueckenInfo
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DipHng. W. COHAUSZ · Oipl.-Ing. R. KNAUF · DipHng. H. B. COHAUSZ ■ Dipl.-Ing. D. H. WERNER
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Verfahren zum induktiven Erwärmen von Werkstücken (Zusatz zum Patent (Patentanmeldung P 32 20 142.7))
Die Erfindung bezieht sich, auf ein Verfahren zum induktiven
Erwärmen von Werkstücken, die über eine von mehreren Induktoren gebildete Erwärmungsstrecke transportiert
werden unter Verwendung einer Einrichtung, bei der die Induktoren mit Kondensatoren mehrere von einer
gemeinsamen Wechselstromquelle gespeiste Einzelschwingkreise bilden, deren Stromversorgung mittels einer Regeleinrichtung
in Abhängigkeit von einer Sollwertabweichung der Werkstücktemperatur einzeln und/oder gruppenweise ein-
oder ausschaltbar ist, wobei die Regeleinrichtung das Einschalten der Stromversorgung eines oder mehrerer Einzelschwingkreise
nur dann vornimmt, wenn die Spannung der Wechselstromquelle zumindest für den Schaltaugenblick
verschwindet, wobei die Wechselstromquelle ein gesteuerter Parallel-Schwingkreis-Umrichter ist, dessen Gleichrichterventile
dann von der eine Vorrichtung zur Einstellung des
OOPY
Steuerwinkels der Gleichrichterventile enthaltenden Regeleinrichtung
in den Sperrzustand steuerbar sind/ wenn ein
Einzelschwingkreis zugeschaltet oder der letzte in Betrieb befindliche Einzelschwingkreis abgeschaltet werden soll,
hingegen dann lediglich auf verminderte Ausgangsspannung der
Wechselstromquelle steuerbar ist, wenn einer der eingeschalteten Einzelschwingkreise abgeschaltet werden soll,
wobei die verminderte Ausgangsspannung annähernd der nach Abschalten des Einzelschwingkreises zu erwartenden verminderten
Leistungsabgabe der Wechselstromquelle entspricht.
Beim Erwärmen von Werkstücken wird angestrebt, das über die Erwärmungsstrecke zu transportierende Werkstück mit
einem bestimmten Temperaturgradienten zu fahren, so daß das am Ausgang der Erwärmungsstrecke ankommende Werkstück
gerade die für die nachfolgende Verarbeitung optimale Temperatur hat. Durch das Ein- und Ausschalten der einzelnen
Schwingkreise läßt sich im quasi-stationären Zustand mit der Einrichtung des Hauptpatentes der gewünschte
Temperaturgradient erreichen. Der Einsatz des Parallelschwingkreisumrichters gewährleistet neben einer komfortablen
Regelung der Leistungszufuhr auch, daß bei einem speisenden Dreiphasennetz das Netz nicht unsymmetrisch belastet
wird. Außerdem wird verhindert, daß sich das Ein- und Ausschalten der einzelnen Induktoren schädlich auf
den Parallelschwingkreisumrichter, zum Beispiel in Form von Überspannungen oder Kippungenr auswirkt.
Solange die Erwärmung im quasi-stationären Zustand erfolgt,
d.h. nach Erreichen des vorgegebenen Temperaturgradienten, bleiben die Impedanzen der den einzelnen Abschnitten der
Erwärmungsstücke zugeordneten Schwingkreise konstant. Wenn
jedoch ein Werkstück mit über seine Länge zunächst gleichmäßiger Temperatur unterschiedlich stark in den einzelnen Abschnitten
erwärmt werden soll, um den gewünschten Temperatur-
gradienten zu erreichen, dann ändern sich während der Erwärmung
die Impedanzen der einzelnen Schwingkreise. Das führt dazu, daß bei unveränderter Ausgangsspannung des Umrichters
dieser wegen zu hoher Stromaufnahme der Schwingkreise überlastet wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum induktiven Erwärmen von Werkstücken zu schaffen, das
die Aufheizung eines Werkstückes in kürzester Zeit und bei minimalem Ausschuß ermöglicht. ■'·"■
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Energiezufuhr zu den einzelnen Abschnitten der Erwärmungsstrecke zugeordneten Schwingkreisen in Abhängigkeit von
der Größe der Temperaturabweichung von einer vorgegebenen Temperaturkurve über die Erwärmungsstrecke derart erfolgt,
daß durch Steuerung der Einschaltdauer, des Einschaltzeitpunktes und der Einschaltfolge des bzw. der Schwingkreise
dem bzw. den Schwingkreisen mit der größten Sollwertabweichung mehr Energie zugeführt wird als dem bzw. den
Schwingkreisen mit kleinerer Sollwertabweichung, wobei die Summe der den Schwingkreisen zugeführten Energie
möglichst auf Nennleistung des Umrichters gehalten wird.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es möglich, den
Umrichter während der gesamten Aufheizphase praktisch mit Nennleistung zu betreiben, denn durch die verschiedenen
Möglichkeiten der Steuerung der Energiezufuhr zu den einzelnen Schwingkreisen läßt sich aus den Einzelimpedanzen
der Schwingkreise immer eine Gesamtimpedanz zusammenstellen, die einen Betrieb des Umrichters mit
voller Ausgangsspannung ermöglicht, so daß Schwingungsrückwirkungen auf das Netz minimal sind und sich ein
maximaler Netz-cos- ψ ergibt. Da es mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren möglich ist, das Werkstück im stationärer
COPY
' Zustand entsprechend der vorgegebenen Temperaturkurve
aufzuheizen, fällt praktisch kein Ausschuß mehr an. Ferner ist es mit dem Verfahren möglich, bei Betriebsunterbrechung
das nicht weitertransportierte Werkstück mit dem vorgegebenen Temperaturgradienten über die Erwärmungsstrecke
warmzuhalten. Um am Ende der Aufheizphase des Werkstückes zu einem schleifenden Temperaturübergang
in den einzelnen Abschnitten des Werkstückes zu kommen, beginnt der Transport des Werkstückes bei einer vorge-'°
gebenen Temperatur.
Sollte es bei einer vorgegebenen Anzahl von Schwingkreisen nicht möglich sein, aus den Schwingkreisen eine Gesamtimpedanz
zusammenzustellen, bei der der Umrichter mit
'^ voller Ausgangsspannung betrieben werden kann, ohne daß
es zu einer Überlastung des Umrichters kommt, dann sieht eine Ausgestaltung der Erfindung vor, auch die Ausgangsspannung
des Umrichters derart zu steuern, daß der Nennstrom des Umrichters nicht überschritten wird.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung näher erläutert. Im einzelnen zeigen
Fig. 1 eine Einrichtung zum induktiven Erwärmen von Werkstücken, und
Fig. 2 ein Diagramm mit dem Temperaturgradienten, aufgetragen über die Erwärmungsstrecke.
Bei der in Fig. 1 dargestellten Einrichtung speist ein drehstromgespeister Umrichter U für eine Mittelfrequenzspannung
mehrere parallelgeschaltete Schwingkreise, die jeweils aus einer Parallelschaltung eines Kondensators
C1, C2, Cn und eines Induktors L1, L-, L bestehen. In
der Stromversorgungsleitung eines jeden Schwingkreises
C-, L-, C0, L0, C ,L- ist ein' elektronischer Schalter
ι ί 2 δ η η
S1/ S2, S angeordnet. Die Induktoren L1, L2, L sind
als Ringspulen ausgebildet und umschließen ein zu erwärmendes, stabförmiges Werkstück W.
Jedem Induktor L-/ L2, L ist ein Temperaturfühler F1,
F0, F für die Werkstücktemperatur im Bereich des jeweiligen
Induktors zugeordnet. Die Temperaturfühler F1, F2,
F liefern die Isttemperatur an eine Vergleichsstufe V, der auch die Sollwerte von Einstellgliedern F1, G2, Gn
zugeführt werden. Bei einer SoIl-Istabweichung liefert
die Vergleichsstufe V ein Stellsignal an ein Entscheidungsglied E, das eine Einrichtung GW zur Einstellung
des Gleichrichter-Steuerwinkels ansteuert. Der Einrichtung GW wird zur Kontrolle die Mittelfrequenzspannung
des Umrichters U zugeführt.
Die beschriebene Einrichtung arbeitet auf folgende Weise:
Nach Schließen der Schalter S1, S2, S wird der Umrichter
eingeschaltet, so daß die Erwärmung des Werkstücks W beginn+ Sobald die von einem Temperaturfühler F1 festgestellte
Temperatur mit der am Einstellglied G1 eingestellten
Solltemperatur übereinstimmt, gibt die Vergleichsstufe V ein Stellsignal an das Entscheidungsglied E ab, das feststellt,
ob nach Abschaltung des Induktors L1 mindestens
noch ein Induktor L0, L eingeschaltet ist. Sofern das
der Fall ist, gibt das Entscheidungsglied E an die Ein— richtung GW zur Einstellung des Gleichrichter-Steuerwinkel
ein Stellsignal zur Verminderung der Mittelfrequenzspannunq des Umrichters U, die der erwarteten verminderten Leistung
aufnahme des Induktors L1 entspricht. Sobald die Mittelfrequenzspannung
entsprechend vermindert ist, gibt das Entscheidungsglied E ein Stellsignal an den Schalter S1,
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der die Stromzufuhr zum Schwingkreis C1 , L.. unterbricht.
. Sollte dagegen das Entscheidungsglied E feststellen, daß nach Unterbrechung der Stromzufuhr zum Schwingkreis L-, C-.
kein weiterer Schwingkreis mehr am Umrichter U angeschlossen ist, wird die Mittelfrequenzspannung nicht weiter erniedrigt,
sondern der Umrichter U abgeschaltet. Die Abschaltung des Umrichters U ist auch jedesmal erforderlich,
wenn ein weiterer Schwingkreis zugeschaltet wird.
Die soweit beschriebene Einrichtung ist Gegenstand des Hauptpatentes. Zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird die Vergleichsstufe zu einer programmierten Steuer- und Regeleinrichtung ausgebaut. In Abhängigkeit
von dem Temperaturwert in den einzelnen Abschnitten der Erwärmungsstrecke kann die Vergleichsstufe V die Impedanz
der zugehörigen Schwingkreise bestimmen und unter Berücksichtigung der Soll-Istwertabweichung der Temperatur
die Energiezufuhr zu den einzelnen Schwingkreisen derart steuern, daß der Umrichter ohne Überlastung mit maximaler
Ausgangsspannung betrieben werden kann. Wird von einem
in der Erwärmungsstrecke über seine Länge gleichmäßig
kalten Werkstück ausgegangen, dann sind die Ausgangsimpedanzen aller Schwingkreise gleich. Bei gleichzeitigem
Einschalten der drei Schwingkreise ist deshalb die Energiezufuhr zu allen Schwingkeisen gleich. Da die Impedanz
mit zunehmender Erwärmung des Werkstücks in den einzelnen Abschnitten sinkt, ist es zur Aufrechterhaltung einer
im wesentlichen konstanten Gesamtimpedanz erforderlich, den einen oder anderen Schwingkreis abzuschalten, der
weniger Energie für die Erreichung der Soll-Temperatur benötigt als die anderen Schwingkreise, im vorliegenden
Fall also der dem Abschnitt I zugeordnete Schwingkreis. Die Abschaltung dieses Schwingkreises erfolgt aber nicht
erst dann, wenn die Soll-Temperatur erreicht ist, sondern
vorher, um durch Einschalten dieses Schwingkeises auch
beim weiteren Aufheizen noch die Möglichkeit zu haben, über ihn die Gesamtimpedanz zu verändern. Durch Verschachteln
der Einsehaltzeiten der einzelnen Schwingkreise,
deren Einschaltdauer und deren Einschaltfolge läßt sich erreichen, daß in kürzester Zeit im stationären
Zustand die im Ausführungsbeispiel gezeichnete Soll-Temperaturkurve über die Erwärmungsstrecke erhalten wird.
Der Temperaturausgleich an den Grenzen der einzelnen Abschnitte, aber auch innerhalb der einzelnen Abschnitte
wird dadurch begünstigt, daß nach Erreichen einer vorgegebenen Temperatur der Transport des Werkstückes beginnt
Das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erwärmte Werkstück, verläßt dann mit einem minimalen_Ausschuß mit optimaler
Temperatur für die weitere Bearbeitung die Erwärmungsstrecke.
Anschließend braucht dann nur noch für den quasi-stationärc Zustand der eingestellten Temperaturkurve Energie den
einzelnen Abschnitten zugeführt werden.
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Claims (3)
1. Verfahren zum induktiven Erwärmen von Werkstücken/
die über eine von mehreren Induktoren gebildete Erwärmungsstrecke transportiert werden unter Verwendung
einer Einrichtung, bei der die Induktoren mit Kondensatoren mehrere von einer gemeinsamen
Wechselstromquelle gespeiste Einzelschwingkreise bilden, deren Stromversorgung mittels einer Regeleinrichtung
in Abhängigkeit von einer Sollwertabweichung der Werkstücktemperatur einzeln und/oder
gruppenweise ein- oder ausschaltbar ist, wobei die Regeleinrichtung das Einschalten der Stromversorgung
eines oder mehrerer Einzelschwingkreise nur dann vornimmt, wenn die Spannung der Wechselstromquelle
zumindest für den Schaltaugenblick verschwindet, wobei die Wechselstromquelle ein gesteuerter Parallel-Schwingkreis-Umrichter
ist, dessen Gleichrichterventile dann von der eine Vorrichtung zur Einstellung des
Steuerwinkels der Gleichrichterventile enthaltenden Regeleinrichtung in den Sperrzustand steuerbar sind,
wenn ein Einzelschwingkreis zugeschaltet oder der letzte in Betrieb befindliche Einzelschwingkreis ab-
geschaltet werden soll, hingegen dann lediglich auf verminderte Ausgangsspannung der Wechselstromquelle
steuerbar ist, wenn einer der eingeschalteten Einzelschwingkreise abgeschaltet werden soll, wobei
die verminderte Ausgangsspannung annähernd der nach
Abschalten des Einzelschwingkreises zu erwartenden verminderten Leistungsabgabe der Wechselstromquelle
entspricht, dadurch ge kennzeichnet,
daß die Energiezufuhr zu den einzelnen Abschnitten der Erwärmungsstrecke zugeordneten Schwingkreisen
in Abhängigkeit von der Größe der Temperaturabweichung von einer vorgegebenen Temperaturkurve über
die Erwärmungsstrecke derart erfolgt, daß durch Steuerung
der Einschaltdauer, des Einschaltzeitpunktes und der Einschaltfolge des bzw. der Schwingkreise dem bzw.
den Schwingkreisen mit der größten Sollwertabweichung mehr Energie zugeführt wird als dem bzw. den Schwingkreisen
mit kleinerer Sollwertabweichung, wobei die Summe der den Schwingkreisen zugeführten Energie iuögliehst
auf Nennleistung des Umrichters gehalten wird.
2. Verfahren nach Anspruch !,dadurch gekennzeichnet,
daß bei Erreichen einer vorgegebenen Temperatur der Transport des Werkstückes beginnt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch g e k'ennzeichnet,
daß die Ausgangs spannung des Umrichters derart gesteuert wird, daß sein Nennstrom
nicht überschritten wird.
COPY ^
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