-
-
Treibstangenschloß
-
Die Erfindung betrifft ein Treibstangenschloß mit Falle, Schubriegel
und einem Treibstangen-Anschlußstück, von dem rückseitig der Stulpe die Treibstangen
ausgehen, wobei die Treibstangen in Einhakverbindung zum Treibstangen-Anschlußstück
stehen.
-
Eine derartige Ausgestaltung ist bekannt aus der DE-OS 3 148 031,
wobei die Stulpe sich sowohl über die Länge des Schloßkastengehäuses als auch über
die Treibstangen erstreckt. Für unterschiedliche Einbauverhältnisse müssen unterschiedliche
Treibstangenschlösser hergestellt und gelagert werden.
-
Dem Gegenstand der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Treibstangenschloß
der vorausgesetzten Art in herstellungstechnisch einfacher Weise so auszugestalten,
daß eine Anpassung an unterschiedliche Einbauverhältnisse erleichtert vornehmbar
ist.
-
Gelöst wird diese Aufgabe dadurch, daß der einhakende Abschnitt der
Treibstange als kurz über die Stulpe vorstehender Zwischenabschnitt gestaltet ist,
welcher durch eine auf der Rückfläche der Stulpe angeordnete Schraube geführt ist.
-
Zufolge derartiger Ausgestaltung ist ein gattungsgemäßes Treibstangenschloß
angegeben, welches im Rahmen eines Baukastensystems einsetzbar ist. Die Stulpe des
Treibstangenschlosses überragt das Schloßgehäuse, wie es bei Einsteckschlössern
üblich ist, nur um ein geringes
Maß. Es lassen sich in Verbindung
mit dem kurz über die Stulpe vorstehenden Zwischenabschnitt verschiedene Einbauverhältnisse
in einfacher Weise erreichen. Soll bspw. dem Treibstangenschloß im oberen und unteren
Türbereich je ein Zusatzschloß zugeordnet werden, so sind vorerst die Zwischenabschnitte
einzuhaken und mittels der Schraube zu sichern. Nach Einbauen dieser Baueinheit
können dann die zu den Zusatzschlössern führenden Treibstangen als auch die diese
überfangenden Stulpschienen angesetzt werden. Ist bspw. nur ein Zusatzschloß erforderlich,
so kann dieses durch Anbringen lediglich eines Zwischenstücks geschehen. Der montagetechnische
Vorteil besteht insbesondere darin, daß das Einbauen des Treibstangenschlosses mit
einem bzw. mehreren Zusatzschlössern nacheinander erfolgen kann. Es muß keine zu
große Baueinheit auf einmal eingesetzt werden. Für die verschiedensten Einbauvariationen
kann nur von einem einzigen Treibstangenschloß ausgegangen werden, wobei die Zwischenabschnitte
gleich gestaltet sind.
-
Längenvariationen sind ausschließlich an den anzufügenden Treibstangen
vorzunehmen. Dies vereinfacht die Herstellung und ferner die Lagerhaltung.
-
Eine vorteilhafte Weiterbildung ist darin zu sehen, daß das äußere
Ende des Zwischenabschnitts um die Materialstärke der Treibstange abgekröpft verläuft.
Hierdurch wird der Raum geschaffen, um die Treibstange mit dem Zwischenabschnitt
kuppeln zu können. Bspw. kann dies durch einen Zapfen/Locheingriff geschehen.
-
Ein weiteres vorteilhaftes Merkmal besteht darin, daß das Einhakende
von der einen Längs kante des Zwischenabschnitts ausgeht, sich in einer zur
Führungsbreitseite
des Zwischenabschnitts senkrechten Ebene erstreckt und in seiner Dicke etwa derjenigen
des Treibstangen-Anschlußstücks entspricht, dessen Hakenöffnung zur Rückseite der
Stulpe gerichtet ist.
-
Einerseits erleichtert dieses das Herstellen der Kupplung zwischen
Zwischenabschnitt und Treibstangen-Anschlußstück, indem dieses durch Einwinkeln
geschehen kann. Andererseits läßt sich schon bei geringerer Materialstärke eine
großflächige Kupplungsverbindung erreichen, die es erlaubt, größere Kräfte schadlos
zu übertragen.
-
Schließlich ist es noch günstig, daß die Treibstangen einschließlich
des von ihnen gesteuerten Zusatzschlosses fest an sich querseitig der Stulpe anschließender
Stulpschienen gelagert sind. Die anzusetzenden Treibstangen bilden demgemäß mit
den Stulpschienen und dem Zusatzschloß eine Baueinheit, welche sich einfach montieren
läßt.
-
Nachstehend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der
Fig. 1 bis 8 erläutert. Es zeigt Fig. 1 eine Ansicht einer mit einem Treibstangenschloß
ausgerüsteten Türe, wobei dem Treibstangenschloß im oberen und unteren Bereich der
Türe je ein Zusatzschloß zugeordnet ist, Fig. 2 eine Stirnansicht der Türe, Fig.
3 einen Schnitt durch die Türe im Bereich der Schloßtasche bei teilweise weggebrochener
Schloßdecke unter Veranschaulichung der Einhakverbindung,
Fig. 4
eine klappfigürliche Ansicht der Fig. 3, Fig. 5 eine Rückansicht des Treibstangenschlosses
mit angesetzten Treibstangen, Fig. 6 eine perspektivische Darstellung des Einsteckschlosses
im oberen Bereich, teilweise aufgebrochen, vor dem Ansetzen der oberen Treibstange,
Fig. 7 eine der Fig. 1 entsprechende Darstellung, wobei die Zusatzschlösser fortgelassen
sind und Fig. 8 eine Stirnansicht der Türe gemäß Fig. 7.
-
Die mit der Ziffer 1 bezeichnete Türe nimmt in einer mittleren Schloßtasche
2 ein Treibstangenschloß 3 auf. In dem Schloßkastengehäuse S ist ein Treibstangen-Anschlußstück
in vertikaler Richtung geführt. Letzteres liegt flächig auf einem Schloßboden 5
auf, welcher in rechtwinkliger Erstreckung von einer Stulpe 6 ausgeht. Überfangen
wird das Schloßeingerichte von einer Schloßdecke 7. Wesentliche Bauteile des Schloßeingerichtes
sind eine die Stulpe 6 durchsetzende Falle 8 sowie ein darunter angeordneter, ebenfalls
durch die Stulpe 6 hindurchtretender Schubriegel 9. Für Falle und Schubriegel ist
am Türrahmen R ein Schließblech 10 mit den entsprechenden Schließausnehmungen vorgesehen.
-
Zur Aufnahme der Stulpe 6 dient eine falzseitige Nut 11, die sich
jenseits der Querkanten der Stulpe 6 in bis zum oberen und unteren Türbereich
fortsetzende
Nutabschnitte 12, 13 übergehen. Letztere dienen zur Aufnahme von Stulpschienen 14,
15, deren Querschnitt derjenigen der Stulpe 6 angepaßt ist. Die Stulpschienen 14,
15 sind Träger je eines Zusatzschlosses 16 bzw. 17, die rückseitig der Stulpschiene
in geeigneter Weise befestigt sind. Gesteuert werden die Zusatzschlösser 16, 17
von den zum Treibstangenschloß 3 führenden Treibstangen 18, 19. Letztere sind rückseitig
der Stulpschienen gelagert. Zur Befestigung der Stulpschienen 14, 15 als auch der
Stulpe 6 dienen Befestigungsschrauben 20, die entsprechende stulpseitige Löcher
durchgreifen.
-
Der einhakende Abschnitt jeder Treibstange 18, 19 ist als kurz über
die Stulpe 6 vorstehender Zwischenabschnitt 21 gestaltet. Letzterer besitzt ein
von seiner einen Längskante 21' abgewinkeltes Einhakende 22, welches sich in einer
zur Führungsbreitseite des Zwischenabschnitts senkrechten Ebene erstreckt und in
seiner Dicke etwa derjenigen des Treibstangen-Anschlußstücks 4 entspricht. Die den
Haken 23 des Zwischenabschnitts 21 aufnehmende Hakenöffnung 24 des Treibstangen-Anschlußstücks
4 ist dabei zur Rückseite der Stulpe 6 hin gerichtet. Das Herstellen der Hakenverbindung
kann daher durch Einwinkeln geschehen. Zur Sicherung des Zwischenabschnitts 21 dient
eine von der Rückseite der Stulpe 6 her in eine Gewindebohrung derselben eingedrehte
Schraube 25, die einen Längsschlitz 26 des Zwischenabschnitts durchsetzt. Bezüglich
der Schraube 25 handelt es sich um eine solche mit einem zylindrischen Kopf, welcher
im Durchmesser größer gestaltet ist als die Breite des Längsschlitzes 26.
-
Jenseits des Längsschlitzes 26 ist das äußere Ende 27 des Zwischenabschnitts
um die Materialstärke der Treibstange 18 bzw. 19 abgekröpft.
-
Zur Kupplung von Zwischenabschnitt 21 und Treibstange 18 bzw. 19 dient
ein am Ende 27 vorgesehener, in Richtung der Stulpe 6 weisender Kupplungszapfen
28, für den die Treibstange 18, 19 eine querschnittsangepaßte Bohrung 29 ausbildet.
-
Bei aufgesetzter Schloßdecke 7 tritt ihr entsprechender abgewinkelter
Randbereich 7' flächig gegen das Einhakende 22 unter Herstellung einer zusätzlichen
Sicherung des Zwischenabschnitts 21.
-
Soll das Treibstangenschloß, wie in den Fig. 1-6 dargestellt ist,
mit den Zusatzschlössern 16, 17 ausgerüstet werden, so sind vorerst die Zwischenabschnitte
21 in Einhakverbindung mit dem Treibstangen-Anschlußstück 4 zu bringen. Anschließend
ist die Schloßdecke 7 aufzusetzen und die Schrauben 25 unter Durchsetzen der Längsschlitze
26 einzudrehen.
-
Nun kann diese Baueinheit an der Türe montiert werden. Anschließend
sind die Stulpschienen 14, 15 mit den Treibstangen 18, 19 sowie den Zusatzschlössern
16, 17 in Pfeilrichtung gemäß Fig. 6 anzusetzen unter Herstellung einer Mitnahmeverbindung
zwischen Kupplungszapfen 28 und Bohrung 29. Danach hat das Eindrehen der entsprechenden
Befestigungsschrauben 20 zu erfolgen.
-
Die entsprechenden Befestigungsschrauben 20 durchsetzen nicht näher
bezeichnete Längsschlitze der Treibstangen, so daß deren Bewegung nicht eingeschränkt
wird.
-
Das Treibstangenschloß kann je nach Bedarf auch nur mit einem oberen
oder unteren Zusatzschloß ausgerüstet werden. Dann ist nur der Einsatz eines einzigen
Zwischenstücks 21 erforderlich, sei es das obere oder untere.
-
Fig. 7 und 8 veranschaulichen das Treibstangenschloß 3 ohne zugeordnete
Zusatzschlösser. Dann können beide Zwischenabschnitte 21 entfallen.
-
Die entsprechenden Nutabschnitte 12 und 13 sind in diesem Falle von
Blindstulpen 30 und 31 verschlossen, welche in ihrem Querschnitt demjenigen der
Stulpe 6 entsprechen. Zur Festlegung der Blindstulpen dienen entsprechende Befestigungsschrauben
20. Ausgehend von einer solchen Version wäre eine nachträgliche Bestückung der Türe
mit Zusatzschlössern in einfacher Weise möglich. Die Blindstulpen 30, 31 könnten
entfallen und dafür Stulpschienen mit Zusatzschlössern und Treibstangen eingesetzt
werden, und zwar unter Zuhilfenahme der Zwischenabschnitte 21.
-
Alle in der Beschreibung erwähnten und in der Zeichnung dargestellten
neuen Merkmale sind erfindungswesentlich, auch soweit sie in den Ansprüchen nicht
ausdrücklich beansprucht sind.