DE3340487A1 - Neue therapeutische verwendung - Google Patents

Neue therapeutische verwendung

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DE3340487A1
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DE
Germany
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immunoglobulin
intact
polyvalent
allergic
intravenously administrable
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Withdrawn
Application number
DE19833340487
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English (en)
Inventor
Alfred Dr. Stettlen Hässig
Urs Dr. Herrenschwanden Nydegger
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Schweizerisches Rotes Kreuz Eine Private Stiftung
Original Assignee
Sandoz AG
Sandoz Patent GmbH
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Publication date
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Publication of DE3340487A1 publication Critical patent/DE3340487A1/de
Withdrawn legal-status Critical Current

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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07KPEPTIDES
    • C07K16/00Immunoglobulins [IGs], e.g. monoclonal or polyclonal antibodies
    • C07K16/06Immunoglobulins [IGs], e.g. monoclonal or polyclonal antibodies from serum
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K38/00Medicinal preparations containing peptides

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • Biophysics (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Genetics & Genomics (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Molecular Biology (AREA)
  • Proteomics, Peptides & Aminoacids (AREA)
  • Immunology (AREA)
  • Medicines Containing Antibodies Or Antigens For Use As Internal Diagnostic Agents (AREA)

Description

  • Die Erfindung betrifft die Verwendung eines polyvalenten, intakten,
  • intravenös verabreichbaren Immunoglobulins zur Behandlung von allergischen Zuständen gemäss den Ansprüchen 1 bis 6.
  • IgE (Immunoglobulin-E) ist eine spezielle Form des Immunoglobulins9 die, wie gezeigt wurde, die Reaktion von allergischen Individuen auf ein Allergen, gegen das sie empfindlich sind, vermittelt. Solche allergischen Reaktionen können systemisch sein, beispielsweise kann es sich um einen anaphylaktischen Schock handeln oder um eine sogenannte multiple Allergie oder sie können organçspezifisch sein. Spezielle Arten von allergischen Reaktionen können sein: Allergien der Atemwege (allergisches Asthma, allergische Rhinitis, um,), Allergien der Haut (allergische Dermatitis, Ausschläge, usw.), gastro-intestinale Allergien, oculare Allergien, u.a.
  • Es ist bekannt, allergische Zustände, insbesondere allergische Zustände der Atemwege bei Kindern, durch intramuskulare Injektionen von Gamma Globulin zu behandeln. Diese Behandlung hat sich jedoch in Vergleichsstudien als wertlos erwiesen (d.h. die erhaltenen Resultate waren nicht wesentlich besser als diejenigen, die für Placebo gefunden wurden).
  • Ueberraschenderweise wurde nunmehr gefunden, dass allergische Zustände durch intravenöse Verabreichung von Immunoglobulin wirksam behandelt werden können.
  • Die vorliegende Erfindung betrifft dementsprechend die Verwendung eines polyvalenten, intakten, intravenös verabreichbaren Immuno globulins (IgG) zur Behandlung von durch IgE vermittelten allergischen Zuständen.
  • Vorzugsweise betrifft die Erfindung die Verwendung eines polyvalenten, intakten, intravenös verabreichbaren Immunoglobulins zur Behandlung von allergischen Zuständen der Atemwege, beispielsweise allergischem Asthma und allergischer Rhinitis (Heufieber), insbesondere von Allergien der Atemwege als Folgezustände von Infektionskrankheiten, beispielsweise eine allergische Bronchitis als Folge einer bronchialen Infektion. Die Behandlung kann entweder therapeutischer oder prophylaktischer Natur sein, d.h. es kann einen akuten allergischen Anfall verbessern oder es kann das Einsetzen eines akuten Anfalls bei chronischen, allergischen Patienten verhindern.
  • Unter einem polyvalenten, intakten Immunoglobulin versteht man eines, das bisher nicht abgebaut wurde (beispielsweise mit hohenPepsinkonzentrationen) und welches die strukturelle und funktionelle Unversehrtheit der 7S-IgG Antikörper besitzt. Vorzugsweise handelt es sich um ein Immunoglobulin, das man aus Blutserumfraktionen durch eine modifizierte Alkoholcryoprecipitation unter milden, sauren Bedingungen bei pH 4 erhält.Ein geeignetes Produkt ist Immunoglobulin SRC, das vom Schweizerischen Roten Kreuz hergestellt und von Sandoz AG unter dem Namen Sandoglobulin(R) verkauft wird. Die in vitro Charakteristika dieser Substanz wurden von J. Römer et al. unter dem Titel "Characterization of Various Immunoglobulin Preparations for Intravenous Application. I. Protein Composition and Antibody Content and Characterization of Various Immunoglobulin Preparations for Intravenous Application. II. Complement Activation and Binding to Staphylococcus Protein A." (Vox Sanguinis Vol. 42, NO. 2 (pp. 62-73 and 74-80), 1982) beschrieben.
  • Das Immunoglobulin wird vorzugsweise mittels intravenöser Infusion in einer 2-6%igen Lösung, insbesondere einer 3%igen Lösung, in steriler, physiologischer Kochsalzlösung verabreicht.
  • Eine geeignete Verabreichungsrate einer 3%igen Infusionslösung besieht beispielsweise aus 10-20 Tropfen pro Minute während der ersten 15 Minuten, 20-30 Tropfen pro Minute während weiterer 15 Minuten und 40-50 Tropfen pro Minute danach.
  • Die beste Wirkung erhält man, falls man Immunoglobulin in Form von 2-5 unabhängigen Infusionen innerhalb einer Woche, vorzugsweise an aufeinanderfolgenden Tagen, verabreicht. Die gesamte Dosis, die während der Behandlung verabreicht werden soll, beträgt vorzugsweise von 0,05 bis 2 g/kg Körpergewicht, insbesondere von 0,2 bis 0,5 g/kg Körperges wicht. Die Menge von Immunoglobulin, die bei einer einmaligen Infusion verabreicht wird, soll nicht mehrals ca. 10 9, insbesondere nicht mehr als ca. 6 g, betragen.
  • Die Behandlung kann in Intervallen von 3 Wochen und länger wiederholt werden, falls erwünscht. Beispielsweise kann einem Patienten, der empfindlich ist auf durch Pollen hervorgerufenes Heufieber eine prophylaktische Dosis von Immunoglobulin jährlich zu Beginn der Pollensaison verabreicht werden. Bei nicht lokalen allergischen Zustanden, beispielsweise einer multiplen Allergie oder allergischem Asthma kann der Erfolg der Behandlung beobachtet werden durch Messung der Blut-IgE-Spiegel nachdem erhöhte IgE-Spiegel assoziiert sind mit allergischen Zuständen.
  • Es werden keine nachteiligen Nebenwirkungen aufgrund der intravenösen Immunoglobulinverabreichung beobachtet. Die Behandlung ist insbeson dere wirkungsvoll bei Kindern unter 14 Jahren.
  • Die nachfolgenden Beispiele beschreiben die Erfindung.
  • Beispiel 1: Behandlung von allergischer Rhinitis (Heufieber) Eine 36 Jahre alte Frau, die unter chronischer allergischer Rhinitis leidet, erhielt zwei intravenöse Infusionen von 6 g intravenös injizierbarem intaktem Immunoglobulin (Sandoglobulin(R)), das einem Total von 0,2 g/kg Körpergewicht entspricht. Die Patientin berichtete von einer wesentlichen Besserung der Symptome während einer Periode von 2-4 Wochen.
  • Beispiel 2: Behandlung von multiplen Allergien Ein 60-jähriger Mann, der an einem multiplen Allergiesyndrom litt, erhielt 5 Infusionen von 6 g Sandoglobulin(R) im Total von 0,43 g/kg Körpergewicht. Die Feststellung der Immunoglobulin E Blutspiegel ergab, dass die Konzentration von Immunoglobulin E auf die Hälfte des ursprünglichen Blutspiegels im Laufe der Behandlung abgefallen war und sich der Zustand des Patienten wesentlich verbessert hat.
  • Beispiel 3: Behandlung von bronchialem Asthma Ein 3 Jahre altes weibliches Kind, das während 2 Monaten unter Husten litt, wurde untersucht und es wurde festgestellt, dass es an asthmoider Bronchitis und Bronchopneumonie litt. Bei der Einweisung ins Krankenhaus zeigte das Kind physiche Zeichen eines Lungenbefalls und eine Röntgenuntersuchung zeigte difuse Infiltrate. Laboratoriumsuntersuchungen zeigten leicht erhöhte Immunoglobulin E Spiegel und der radioallergosorbent Test (RAST), der für Immunoglobulin E spezifisch ist, war positiv bei tierischen Epidermiszellen und Hühneralbumin. Bei der nachfolgenden Hospitalisierung stiegen die Immunoglobulin E Spiegel sogar noch höher und das Kind litt an asthmatischen Anfällen.
  • Während topisch angewandte Steroide und eine konventionelle Therapie meistens ohne Erfolg waren, hat die Behandlung mit 5 Infusionen von jeweils 0,4 g Sandoglobulin(R)/kg Körpergewicht das Asthma wesentlich verbessert und eine Abnahme von allergischen Anfällen bewirkt.

Claims (6)

  1. Neue therapeutische Verwendung Patentansprüche 1. Verwendung eines polyvalenten, intakten, intravenös verabreichbaren Immunoglobulins zur Behandlung von allergischen Zuständen.
  2. 2. Verwendung eines polyvalenten, intakten, intravenös verabreichbaren Immunoglobulins gemass Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei den allergischen Zuständen um allergische Zustände der Atemwege handelt.
  3. 3. Verwendung eines polyvalenten 9 intakten, intravenös verabreichbaren Immunoglobulins gemäss Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei den allergischen Zuständen um eine allergische Bronchitis handelt, die als Folge von Infektionskrankheiten auftritt.
  4. 4. Verwendung eines polyvalenten, intakten, intravenös verabreichbaren Immunoglobulins gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das verwendete polyvalente, intakte Immunoglobulin aus Blutserumfraktionen durch eine modifizierte Alkoholcryoprecipitation in schwach saurem Medium bei pH 4 erhalten wird.
  5. 5. Verwendung eines polyvalenten, intakten, intravenös verabreichbaren Immunoglobulins, dadurch gekennzeichnet, dass das Immunoglobulin in Form von 2-5 separaten intravenösen Infusionen verabreicht wird, wobei die gesamte Dosis, die im Laufe der Behandlung verabreicht wird, von 0,05 bis 2 g/kg Körpergewicht beträgt.
  6. 6. Verwendung eines polyvalenten, intakten, intravenös verabreichbaren Immunoglobulins gemäss Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass man das Immunoglobulin in einer einzigen Infusionsdosis in einer Menge von nicht mehr als ca. 6 g verabreicht.
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