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Trag- und/oder Haltevorrichtung für Perkussions-Musikinstrumente
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Die Erfindung betrifft eine Trag- und/oder Haltevorrichtung für Perkussions-Musikinstrumente,
insbesondere für den als Resonator wirkenden Instrumentenkörper von Membranophonen,
bestehend aus einem am Instrumentenkörper angreifenden, starren Trägerglied, einem
an einer Stütze, bspw. einem Fuß, einem Arm, einem Ständer und/oder einem Gestell,
festgelegten oder festlegbaren, starren Halteglied und einem zwischen diesen angeordneten,
flexiblen Verbindungsglied.
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Um den bestimmungsgemäßen Gebrauch von Perkussions-Musikinstrumenten
zu ermöglichen, müssen diese an und/oder auf Trag-und/oder Haltevorrichtungen montiert
werden, die ein Aufstellen derselben in variablen Positionen ermöglichen. Insbesondere
dann, wenn es erforderlich ist, mehrere unterschiedliche Perkussions-Musikinstrumente
zu einem Instrumentensatz, nämlich einem sogenannten Schlagzeug, zusammenzustellen,
erweist es sich als wichtig, daß die Einzelinstrumente sich relativ zueinander unterschiedlich
positionieren und auf die individuellen Bedürfnisse der sie benutzenden Musiker
einrichten lassen.
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Es sind daher einerseits Trag- und/oder Haltevorrichtung in Gebrauch,
die das Aufstellen einzelner Perkussions-Musikinstrumente auf dem Boden ermöglichen.
Andererseits werden aber auch
Trag- und/oder Haltevorrichtungen
benutzt, mit deren Hilfe mehrere Perkussions-Musikinstrumente sich miteinander in
Verbindung bringen lassen, um eine bedienungsgünstige Positionie rung zwischen ihnen
zu ermöglichen.
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Sofern es sich bei den Perkussions-Musikinstrumenten um Membranophone
handelt, werden die Trag- und/oder Haltevorrichtungen mit deren als Resonator wirkenden
Instrumentenkörper, d.h. bspw. bei Trommeln mit deren Kesselmantel, in Wirkverbindung
gebracht.
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Es ist bekannt, daß beim Membranophonen die Klangfarbe, Klangfülle
und auch die Klangdauer wesentlich durch das Schwingungsverhalten des als Resonator
wirkenden Instrumentenkörpers bestimmt werden. Andererseits ist es aber auch bekannt,
daß das Schwingungsverhalten der Instrumentenkörper durch deren Zusammenwirken mit
den notwendigen Trag- und/oder Haltevorrichtungen beeinträchtigt wird.
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Die bekannten Trag- und/oder Haltevorrichtungen beeinträchtigen nämlich
durch ihre in sich starre Ausgestaltung sowie ihre ebenfalls starre Verbindung mit
den Instrumentenkörpern nicht nur unmittelbar deren Resonanzverhalten,. sondern
sie bewirken auch mittelbar eine beträchtliche gegenseitige Beeinflussung zwischen
den miteinander in Verbindung stehenden Instrumentenkörpern verschiedener Membranophone.
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Schließlich werden bei Benutzung der bekannten Trag- und/oder Haltevorrichtungen
Klangfarbe, Klangfülle und und Klangdauer aber auch dadurch in unerwünschter Weise
verändert, daß der Untergrund, auf dem die Perkussions-Musikinstrumente aufgebaut
werden, sehr unterschiedlich strukturiert ist und dadurch über die starren Trag-
und/oder Haltevorrichtungen unvorhersehbare und/oder unvermeidbare Rückwirkungen
zeitigt.
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In Erkenntnis dieser Nachteile ist zur Klangverbesserung von Perkussions-Musikinstrumenten
durch das DE-GM 83 16 858 bereits eine Vorrichtung zum Halten von Schlaginstrumenten,
insbesondere Trommeln, Becken, Pauken o.dgl., vorgeschlagen worden, bei der zwischen
dem Instrument und der zugehörigen Halterung eine in Richtung der Belastungskräfte
elastisch verformbare Aufhängung vorgesehen ist. Die Aufhängung kann dabei aus zwei
einander gegenüberliegenden Profilteilen bestehen, zwischen denen mindestens eine
Blattfeder angeordnet ist, die Schwingungen in Richtung der Belastungskräfte zuläßt.
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Möglich ist es aber auch, die Aufhängung durch zwei koaxial zueinander
angeordnete Bauteile zu bilden, die miteinander durch mehrere radial gerichtete
Schraubenfedern verbunden sind.
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Jeweils eines der Profilteile bzw. Bauteile greift dabei als Trägerglied
am Instrumentenkörper an, während das andere Profilteil bzw. Bauteil als Halteglied
an der zugehörigen Stütze, bspw. einem Fuß, einem Arm, einem Ständer oder einem
Gestell, festgelegt oder festlegbar ist.
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Obwohl die als Verbindungsglieder zwischen den einerseits als Trägerglied
und andererseits als Halteglied dienenden Profilteile bzw. Bauteile vorgesehenen
Blattfedern oder Schraubfedern den jeweiligen Instrumentenkörper in Richtung der
auf ihn einwirkenden Belastungskräfte schwingfähig halten und dadurch Klangverbesserungen
der Perkussions-Musikinstrumente bewirken, haftet diesen Trag- und/oder Haltevorrichtungen
insofern noch eine beträchtliche Unzulänglichkeit an, als die die Verbindungsglieder
zwischen dem Trägerglied und dem Halteglied bildenden Blattfedern oder Schraubfedern
aus formhartem Material bestehen und dadurch Brückenglieder bilden, welche Schwingungen
der Instrumentenkörper, und zwar insbesondere der als Resonator wirkenden Instrumentenkörper
von Membranophonen, zwischen den durch die Trag- und/oder Haltevorrichtung in Verbindung
stehenden
Perkussions-Musikinstrumenten und/oder zwischen diesen
und dem zu ihrer Aufstellung benutzten Untergrund wechselseitig übertragen. Die
Folge hiervon ist, daß in vielen Fällen beim Bespielen der Perkussions-Musikinstrumente
unerwünschte Nebengeräusche auftreten.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Trag- und/oder Haltevorrichtung
der eingangs angegebenen Gattung für perkussions-Musikinstrumente zu schaffen, welche
nicht nur die Schwingfähigkeit der als Resonator wirkenden Instrumentenkörper von
Membranophonen verbessert, sondern zugleich auch die Schwingungsübertragung zwischen
durch Trag- und/oder Haltevorrichtungen miteinander verbundenen Musikinstrumenten
sowie auch zwischen den Musikinstrumenten und dem zu ihrer Aufstellung dienenden
Untergrund wirksam verhindert.
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Die Lösung dieser Aufgabe besteht nach dem Kennzeichnungsteil des
Anspruchs 1 erfindungsgemäß darin, daß das flexible Verbindungsglied aus nichtmetallischem,
schwingungsdämpfendem und/oder absorbierendem Werkstoff besteht und dabei einstückig
fest sowohl mit dem Halteglied als auch mit dem Trägerglied verbunden ist.
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Durch die Anwendung dieser Maßnahmen wird nicht nur eine Klangverbesserung
der einzelnen Perkussions-Musikinstrumente erreicht, sondern zugleich auch eine
gegenseitige Beeinflussung von im Verband zueinander aufgebauten Perkussions-Musikinstrumenten
wirksam unterbunden.
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Besonders bewährt hat es sich nach der Erfindung, wenn gemäß Anspruch
2 das Halteglied, Trägerglied und Verbindungsglied jeder Trag- und/oder Haltevorrichtung
miteinander eine Schwingmetall-Baueinheit bilden. Solche Schwingmetall-Baueinheiten
lassen sich in kompakter Form vorfertigen, dabei in ihrer Funktionsweise
auf
die verschiedenen Bedürfnisse abstimmen und können auch zwischen dem Instrumentenkörper
und der diesem zugeordneten Stütze raumsparend vorgesehen werden.
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Gemäß Anspruch 3 ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß das Verbindungsglied
sich zwischen dem Trägerglied und dem Halteglied im wesentlichen quer zur Lastrichtung
des am Trägerglied angreifenden Musikinstrumentes erstreckt. Eine solchermaßen ausgelegte
Schwingmetall-Baueinheit ist in vorteilhafter Weise an Perkussions-Musikinstrumenten
benutzbar, bei denen die Trag- und/oder Haltevorrichtungen am Instrumentenkörper
in tangentialer und/oder achsparalleler Wirkrichtung angreifen.
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Hingegen erweist es sich nach Anspruch 4 als besonders vorteilhaft,
wenn das Verbindungsglied sich zwischen dem Trägerglied und dem Halteglied wenigstens
annähernd parallel zur Lastrichtung des am Trägerglied angreifenden Musikinstrumentes
erstreckt und dabei das Trägerglied über das Verbindungsglied am Halteglied hängend
angeordnet ist, wenn die Trag- und/oder Haltevorrichtung im wesentlichen radial
zum Umfang des Instrumentenkörpers wirkende Belastungen aufzunehmen hat.
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Bewährt hat es sich nach Anspruch 5 auch, daß die Befestigungsbereiche
des Verbindungsgliedes am Halteglied relativ zu dessen Befestigungsbereichen am
Trägerglied versetzt angeordnet sind, weil hierdurch nämlich sowohl das Elastizitätsverhalten
als auch das Dämpfungsvermögen der Schwingmetall-Baueinheit verbessert wird.
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Schließlich wird nach Anspruch 6 ein Erfindungsmerkmal auch noch darin
gesehen, daß das Verbindungsglied aus Gummi, Kunststoff o. dgl. besteht, während
Halteglied und Trägerglied aus Metall gefertigt sind. Die Verbindung dieser Teile
zu einer kompakten Schwingmetall-Baueinheit kann dabei besonders
einfach
durch Vulkanisation und/oder gegenseitiges Verkleben bewirkt werden.
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Weitere Merkmale und Vorteile des Gegenstandes der Erfindung werden
an in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen erläutert. Es zeigt Figur
1 in räumlicher Seitenansicht eine am Kesselmantel einer Schlagzeugtrommel sitzende
Trag- und/oder Haltevorrichtung im Zusammenwirken mit einer Stütze für die Schlagzeug
dienenden Fuß, Figur 2 in größerem Maßstab die Trag- und Haltevorrichtung nach Figur
1 von der Seite gesehen und Figur 3 im Längsschnitt eine andere Ausführungsform
einer Trag- und Haltevorrichtung am Kesselmantel einer Schlagzeugtrommel, die zur
Aufnahme der Haltegelenke für sogenannte Hänge-Tom Toms eingerichtet ist.
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Die in den Fig. 1 und 2 dargestellte Trag- und/oder Haltevorrichtung
1 ist bspw. am Außenumfang des Kesselmantels 2 einer Schlagzeugtrommel 3 montiert
und dient dort zur einstellbaren Befestigung einer - nur teilweise dargestellten
-Stütze 4 in Form eines Fußes.
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Die Trag- und/oder Haltevorrichtung 1 besteht dabei aus einem am Instrumentenkörper,
bspw. also am Trommelkessel 2, angreifenden, starren Trägerglied 5, einem an der
Stütze 4, z.B.
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also dem Fuß, vorzugsweise über eine Klemmvorrichtung 6 festlegbaren,
starren Halteglied 7 sowie einem zwischen diesen angeordneten, flexiblen Verbindungsglied
8.
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Gemäß Fig. 2 ist das Trägerglied 5 bspw. als Platte ausgebildet, deren
Rückseite dem Krümmungsverlauf des Trommelkessels 2
angepaßt ist
und dabei Gewindebolzen 9 trägt, mit deren Hilfe sie in Löchern am Trommelkessel
2 befestigt werden kann.
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Das Halteglied 7 hat eine winkelförmige Gestalt und trägt in der Nähe
des oberen Endes seines parallel zum Trägerglied 5 gerichteten Schenkels einen Gewindebolzen
10, auf dem eine Flügelmutter 11 sitzt, die auf eine Klemmbacke 12 einwirkt, welche
zwischen den Innenflanken des Winkelstücks 7 liegt und zur Festlegung des als Stütze
4 dienenden Fußes dient.
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Das flexible Verbindungsglied 8 zwischen dem Trägerglied 5 und dem
Halteglied 7 besteht aus nichtmetallischem, schwingungsdämpfendem und/oder absorbierendem
Werkstoff, insbesondere Gummi, Kunststoff o.dgl. und ist einstückig fest sowohl
mit dem Trägerglied 5 als auch mit dem Halteglied 6 verbunden.
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Besonders bewährt hat es sich, wenn das Trägerglied 5, das Halteglied
7 und das Verbindungsglied 8 als Schwingmetall-Baueinheit ausgeführt sind und in
kompakter Gestaltung durch Vulkanisation gebildet werden.
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Aus Fig. 2 ist erkennbar, daß das Verbindungsglied 8 sich zwischen
dem Trägerglied 5 und dem Halteglied 7 im wesentlichen quer zur Lastrichtung des
am Trägerglied 5 angreifenden Musikinstrumentes erstreckt. Zweckmäßig ist es dabei,
dem Verbindungsglied 8 einen parallelogrammförmigen Querschnitt zu geben, und zwar
dergestalt, daß im unbelasteten Zustand der Trag- und/oder Haltevorrichtung 1 das
Trägerglied 5 gegenüber dem Halteglied 7 eine etwas überhöhte Lagenzuordnung aufweist.
Das solchermaßen gestaltete Verbindungsglied 8 ermöglicht eine besonders günstige,
elastische Formänderung bei Lasteinwirkung auf das Trägerglied 5 und gewährleistet
zugleich ein optimales Dämpfungsverhalten zwischen dem Träglied 5 und dem Halteglied
7'bei relativ großem elastischen Verstellweg.
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Da bei unbelasteter Trag- und/oder Haltevorrichtung 1 die Befestigungsbereiche
des Verbindungsgliedes 8 am Trägerglied 5 und am Halteglied 7 relativ zueinander
eine Versetztlage haben, läßt sich das Dämpfungsverhalten des Verbindungsgliedes
8 auf besonders einfache Art und Weise optimieren.
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In Fig. 3 ist eine Trag- und/oder Haltevorrichtung 21 gezeigt, die
so am Unfang eines Instrumentenkörpers 22, nämlich eines Trommelkessels, montieren
läßt, daß sie sich zur Aufnahme eines Stativrohres 23 eines Haltegelenkes eignet,
wie es bei Schlagzeugen für die Befestigung sogenannter Hänge-Tom Toms an der großen
Trommel eingesetzt wird. Ein solches Haltegelenk hat dabei zwei gegeneinander winkelverstellbare
Stativrohr 23, von denen das eine über eine Trag- und/oder Haltevorrichtung 21 am
Instrumentenkörper der großen Trommel und das andere in gleicher WEise am Instrumentenkörper
des Hänge-Tom Toms angreift.
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Aus Fig. 3 ist ersichtlich, daß die Stativrohre 23 der Haltegelenke
mittels der Trag- und/oder Haltevorrichtung 21 radial zum Instrumentenkörper 22,
nämlich dem jeweiligen Trommelkessel, ausgerichtet werden.
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Bei der Trag- und/oder Haltevorrichtung 21 nach Fig. 3 besteht das
Trägerglied 25 aus einer starren Platte, die am Instrumentenkörper 22 festgelegt,
bspw. verschraubt ist. Diese Platte 25 hat einen Durchbruch 24, welcher koaxial
von einer im wesentlichen rohrförmigen Tülle durchgriffen wird, die das Halteglied
27 der Trag- und/oder Haltevorrichtung 21 bildet. Diese rohrförmige Tülle ist dabei
zugleich als Klemmvorrichtung 26 zur Festlegung des Stativrohres 23 ausgelegt.
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Im Durchbruch 24 und an der Unterseite der Platte 25 ist durch Vulkanisation
das flexible Verbindungsglied 28 aus nichtmetallischem,
schwingungsdämpfendem
und/oder absorbierendem Werkstoff so befestigt, daß es in hängender Lage in den
Instrumentenkörper 22 eingreift. Mit diesem Verbindungsglied 28 ist dabei innenseitig,
ebenfalls durch Vulkanisation, das Halteglied 27 fest verbunden. Dabei erstreckt
sich das Verbindungsglied 28 zwischen dem Trägerglied 25 und dem Halteglied 27 wenigstens
annähernd parallel zur Lastrichtung des vom Stativrohr 23 getragenen Musikinstrumentes.
Die Befestigung des Haltegliedes 27 am Verbindungsglied 28 durch Vulkanisation ist
dabei so ausgeführt, daß das Halteglied 27 unter Vermittlung des Verbindungsgliedes
28 gewissermaßen am Trägerglied 25 hängt, dergestalt, daß die auf das Stativrohr
23 einwirkende Last auf das flexible Verbindungsglied 28 eine axiale Zugbeanspruchung
ausübt. Es wird auf diese Art und Weise ein gutes Dämpfungsverhalten des flexiblen
Verbindungsgliedes 28 gewährleistet.
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Da die flexiblen Verbindungsglieder 8 und 28 aus nichtmetallischem,
schwingungsdämpfendem und/oder absorbierendem Werkstoff bestehen, beeinträchtigen
einerseits die Trag- und/oder Haltevorrichtungen 1 bzw. 21 das Schwingungsverhalten
der als Resonator wirkenden Instrumentenkörper praktisch nicht.
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Andererseits verhindert sie jedoch gleichzeitig, daß sich die Schwingungen
verschiedener Perkussions-Musikinstrumente gegenseitig beeinflussen. Unerwünschte
Nebengeräusche werden daher wirksam unterbunden.
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