DE3336369C2 - Verfahren zur Herstellung von Spritzgußformerzeugnissen aus einer thermoplastischen Harzmasse aus einem Polycarbonat- und ABS-Harz - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Spritzgußformerzeugnissen aus einer thermoplastischen Harzmasse aus einem Polycarbonat- und ABS-Harz

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Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer thermoplastische Harzmasse. Sie betrifft insbesondere die Herstellung einer thermoplastischen Harzmasse aus einem Polycarbonat-Harz und einem ABS-Harz (Acrylnitril/Butadien/Styrol-Harz) mit hervorragenden physikalischen Eigenschaften wie Schlag­ zähigkeit und Formbarkeit und speziell einer verbesser­ ten, nach der Kugelfallmethode bestimmten Schlagfestig­ keit an einer Schweißstelle.
Polycarbonat-Harze besitzen ausgezeichnete physikali­ sche Eigenschaften, insbesondere eine hohe Schlagzähig­ keit und sind als technische Kunststoffe und Konstruk­ tionswerkstoffe (Engineering Plastics) bekannt. Es ist ebenfalls bekannt, verschiedenartige Harze den Polycar­ bonat-Harzen zur Verbesserung der physikalischen Eigen­ schaften der Polycarbonat-Harze und vor allem einer Verbesserung ihrer weniger günstigen Eigenschaften zu­ zumischen. Beispielsweise bewirkt die Einarbeitung von Dienkautschuk-Pfropfcopolymerisaten wie ABS-Harzen (Acrylnitril/Butadien/Styrol-Copolymerisat) oder MBS- Harzen (Methylinethacrylat/Butadien/Styrol-Copolymeri­ sat) in Polycarbonat-Harze eine Verbesserung der Form­ barkeit und eine Verringerung der Dickenabhängigkeit der Schlagzähigkeit (JP-ASen 15225/1963, 71/1964, 11496/1967 und 11142/1976).
Im allgemeinen zeigen diese konventionellen thermopla­ stischen Harzmassen eine Verbesserung der Formbarkeit unter Geschwindigkeitsgefälle, beispielsweise einer Fließmenge von einem Koka-Strömungstester. Sie zeigen ebenfalls eine Verbesserung der Schlagzähigkeit und der thermischen Stabilität im Vergleich zu ABS-Harzen. Da jedoch ihre Schlagzähigkeit für gewöhnlich als die so genannte Izod-Schlagzähigkeit, gekerbt oder ungekerbt, bestimmt wird und diese Methode nur für ein nicht ge­ schweißtes Teil geeignet ist, bezieht sich eine Verbes­ serung des betreffenden Wertes nur auf die Schlagzähig­ keit des ungeschweißten Teils, nicht jedoch auf dieje­ nige einer Schweißstelle.
Beim Spritzguß, dem meistgebräuchlichen Formpreßverfah­ ren, ist es erforderlich, die Zahl der Anschnitte und den Fließzustand des Harzes in Abhängigkeit von der Form und Größe eines Formerzeugnisses zu ändern. Aus diesem Grunde ergeben sich unvermeidlich einander kreu­ zende Harzströme in verschiedenen Richtungen, wodurch eine Schweißstelle gebildet wird. Die Schweißstelle eines Formerzeugnisses ist üblicherweise erheblich zer­ brechlicher als der ungeschweißte Teil, und diese Ten­ denz ist größer bei einem Formerzeugnis mit größeren Abmessungen.
Wie oben festgestellt wurde, vermögen herkömmliche thermoplastische Harzmassen aus Polycarbonat-Harzen und Dienkautschuk-Pfropfcopolymerisaten Formerzeugnisse mit zufriedenstellender Schlagzähigkeit an dem ungeschweiß­ ten Teil zu liefern. Jedoch ist ihre Schlagzähigkeit nach der Kugelfallmethode an der Schweißstelle nicht genügend groß und kann gewöhnlich einen Wert der nach der Kugelfallmethode bestimmten Schlagfestigkeit von 50 kg·cm nicht überschreiten. Beispielsweise ergaben experimentelle Untersuchungen von "Bayblend" (herge­ stellt von Bayer) und "Cycoloy" (hergestellt von Borg Warner), daß deren Wert der nach der Kugelfallmethode bestimmten Schlagfestigkeit um 20 kg·cm liegt. Somit ist es möglich, daß herkömmliche thermoplastische Harz­ massen bei der Fertigung von geformten Erzeugnissen mit großen Abmessungen, die eine Verschweißungsstelle auf­ weisen, nicht befriedigen. Wenngleich die Verbesserung der Zugfestigkeit an einer Verschweißungsstelle mittels Regulierung der chemischen Struktur des in ein Polycar­ bonat-Harz einzuarbeitenden ABS-Harzes vorgeschlagen wurde (DE-OS 22 59 565), liegt der Wert der nach der Kugelfallmethode bestimmten Schlagfestigkeit der erhal­ tenen thermoplastischen Harzmasse noch auf dem gleichen Niveau wie derjenige herkömmlicher thermoplastischer Harzmassen.
GB-A 1 405 021, JP-57-055 946 A Derwent Referat Nr. 38177E/19, DE 24 50 851 A1, EP 0 074 112, DE-AS 18 10 993 und DE-AS 11 70 141 beschreiben Massen, enthaltend ein Polycarbonat- und ein ABS-Harz, wobei das ABS-Harz ggf. ein Copolymerisat eines Dienkautschuks mit aro­ matischen Vinylverbindungen enthält.
Als Ergebnis ausgedehnter Untersuchungen wurde nunmehr gefunden, daß das Vermischen eines eine spezifische Viskositätszahl aufweisenden Polycarbonat-Harzes mit einem ABS-Harz mit bestimmten Schmelzviskositätseigen­ schaften eine thermoplastische Harzmasse mit einer hochgradig verstärkten, nach der Kugelfallmethode be­ stimmten Schlagfestigkeit zu liefern vermag.
Verfahren zur Herstellung von Spritzguß-Formerzeugnis­ sen aus einer thermoplastischen Harzmasse mit einer hochschlagfesten Schweißstelle durch Mischen eines Polycarbonat-Harzes (A) und eines ABS-Harzes (B), das 10 bis 100 Gew.-% eines Pfropfpolymerisats eines Dien- Kautschuks gepfropft mit einer aromatischen Vinyl- Verbindung und wenigstens einer Verbindung ausgewählt aus Vinylcyanid und einem Alkylester einer ungesättig­ ten Carbonsäure sowie 90 bis 0 Gew.-% eines Copoly­ merisats einer aromatischen Vinyl-Verbindung und wenig­ stens einer Verbindung ausgewählt aus Vinylcyanid und einem Alkylester einer ungesättigten Carbonsäure ent­ hält, durch Spritzgießen, wobei das Polycarbonat-Harz eine Viskositätszahl von 0,40 bis 0,55 bei 25°C in Chloroform und das ABS-Harz eine scheinbare Schmelz­ viskosität bei 250°C von 5 × 10³ bis 1 × 10⁵ dPa·s bei einer Scherrate von 10-2 s und von 1,5 × 10³ bis 1 × 10⁴ dPa·s bei einer Scherrate von 10-3 s besitzt, wobei das Gewichtsverhältnis der Bestandteile (A) und (B) von 20 : 80 bis 80 : 20 beträgt und das Formerzeug­ nis eine Kugelfallviskosität bei -30°C von nicht weni­ ger als 100 kg·cm an der Schweißstelle aufweist.
Die gemäß der vorliegenden Erfindung hergestellte thermoplastische Harzmasse besitzt für gewöhnlich einen Wert der nach der Kugelfallmethode bestimmten Schlagfestigkeit von 9800 N·mm oder mehr.
Als Polycarbonat-Harz (A) werden beispielhaft genannt aromatische Polycarbonate, aliphatische Polycarbonate, aliphatisch-aromatische Polycarbonate etc. Gewöhnlich können Polymerisate und Copolymerisate von Bisphenolen wie 2,2-Bis(4-hydroxyphenyl)alkanen, Bis(4-hydroxyphe­ nyl)ethern, Bis(4-hydroxyphenyl)sulfonen, Bis(4-hydroxyphenyl)sulfiden und Bis(4-hydroxyphenyl)sulfoxiden etc. und/oder halogenierten Bisphenolen eingesetzt wer­ den. Typische Beispiele für die Polycarbonat-Harze und deren Herstellung sind in verschiedenen Lehrbüchern und Literaturstellen beschrieben, darunter der Encyclopedia of Polymer Science and Technology, Band 10, Seiten 710 bis 764 (1969). Bevorzugt wird von diesen ein nicht­ halogeniertes Polycarbonat, das Einheiten der Gruppe der Formel
enthält und ein Molekulargewicht von 15 000 bis 30 000 besitzt.
Es ist erforderlich, daß das in der vorliegenden Erfin­ dung zu verwendende Polycarbonat-Harz (A) eine Viskosi­ tätszahl von 0,40 bis 0,55 bei 25°C in Chloroform be­ sitzt. Wenn die Viskositätszahl kleiner als 0,40 ist, sind die Schlagzähigkeit und die nach der Kugelfallme­ thode bestimmte Schlagfestigkeit an der Verschweißungs­ stelle der entstehenden thermoplastischen Harzmasse minderwertig. Wenn sie größer als 0,55 ist, sind sowohl die Formbarkeit als auch die nach der Kugelfallmethode bestimmte Schlagfestigkeit an der Schweißstelle schlecht. Das Polycarbonat-Harz mit der gewünschten Viskositätszahl kann nach einer herkömmlichen Arbeits­ weise unter Auswahl einer geeigneten Zusammensetzung der monomeren Komponenten und passenden Polymerisa­ tionsbedingungen hergestellt werden.
Die Viskositätszahl kann unter Benutzung eines Ostwald- Viskosimeters gemäß der nachstehenden Gleichung be­ stimmt werden:
η (Viskositätszahl) = ηsp/C
ηsp (Viskositätsverhältnis) = T/T₀ - 1
T: Durchflußzeit der Test-Lösung
T₀: Durchflußzeit des Chloroforms
C (Konzentration): 0,4 g Polycarbonat/100 ml Chloroform.
Das in der vorliegenden Erfindung zu verwendende ABS- Harz (B) enthält Pfropfpolymerisat, das durch Polyme­ risieren eines Dienkautschuks mit einer aromatischen Vinyl-Verbindung und wenigstens einer Verbindung aus­ gewählt aus Vinylcyanid und einem Alkylester einer un­ gesättigten Carbonsäure erhältlich ist. Vorzugsweise liegt das Gewichtsverhältnis des Dienkautschuks zu den monomeren Komponenten bei 5 : 95 bis 70 : 30, wiewohl hierfür keine spezielle Begrenzung gegeben ist. Die Zusammensetzung der monomeren Bestandteile unterliegt ebenfalls keinen Beschränkungen und kann beispielsweise eine oder mehrere aromatische Vinyl-Verbindungen in einem Anteil von 50 bis 80 Gew.-% und ein oder mehrere Vinylcyanide und/oder einen oder mehrere Alkylester einer/mehrerer ungesättigter Carbonsäuren in einem An­ teil von 50 bis 20 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtge­ wicht der monomeren Komponenten, umfassen.
Zusätzlich zu dem Pfropfpolymerisat kann das ABS-Harz (B) gegebenenfalls ein Copolymerisat enthalten, das durch Polymerisieren einer (mehrerer) aromatischen(r) Vinylverbindung(en) mit einem (mehreren) Vinylcyani­ d(en) und/oder einem (mehreren) Alkylester(n) einer (mehrerer) ungesättigten(r) Carbonsäure(n) erhältlich ist. Die Zusammensetzung der monomeren Komponenten un­ terliegt ebenfalls keinen Beschränkungen; beispiels­ weise kann sie eine (mehrere) aromatische Vinylverbin­ dung(en) in einem Mengenanteil von 40 bis 85 Gew.-% und ein (mehrere) Vinylcyanid(e) und/oder einen (mehrere) Alkylester einer (mehrerer) ungesättigten(r) Carbonsäu­ re(n) in einem Mengenanteil von 60 bis 15 Gew.-% umfas­ sen. Wenn das Copolymerisat ein Copolymerisat aus einer aromatischen Vinyl-Verbindung und einem Vinylcyanid ist, wird bevorzugt, daß es eine logarithmische Visko­ sitätszahl bei 30°C in Dimethylformamid von 0,50 bis 1,10 besitzt, damit eine vorteilhafte nach der Kugel­ fallmethode bestimmte Schlagfestigkeit an der Schweiß­ stelle sowie eine günstige Formbarkeit sichergestellt sind. Insbesondere ergibt die Verwendung eines Copoly­ merisats mit einer logarithmischen Viskositätszahl von 0,90 bis 1,10 eine weitere Verbesserung in dieser Rich­ tung.
Beispiele für den Dienkautschuk für das Pfropfpolymeri­ sat sind Polybutadien, Styrol/Butadien-Copolymerisat, Butadien/Acrylnitril-Copolymerisat etc. Beispiele für die aromatische(n) Vinyl-Verbindung(en) sind Styrol, α-Methylstyrol, Dimethylstyrol, Vinyltoluol etc. Bei­ spiele für das (die) Vinylcyanid(e) sind Acrylnitril, Methacrylnitril etc. Beispiele für den (die) Alkyl­ ester der ungesättigten Carbonsäure(n) sind Methylacry­ lat, Ethylacrylat, Butylacrylat, Methylmethacrylat, Ethylmethacrylat, Butylmethacrylat, Hydroxyethylacry­ lat, Hydroxyethylmethacrylat, Hydroxypropylmethacrylat etc.
Zur Herstellung des Pfropfpolymerisats oder des Copoly­ merisats können beliebige herkömmliche Polymerisations­ verfahren wie Emulsionspolymerisation, Suspensionspoly­ merisation, Massepolymerisation, Lösungspolymerisation, Emulsions-Suspensionspolymerisation oder Masse-Suspen­ sionspolymerisation eingesetzt werden.
In dem ABS-Harz (B) kann das Gewichtsverhältnis des Pfropfpolymerisats zu dem Copolymerisat 100 : 0 bis 10 : 90, insbesondere 80 : 20 bis 20 : 80, betragen. Wenn der Gehalt des Copolymerisats den oberen Grenzwert überschreitet, läßt sich eine ausreichende Schlag­ festigkeit nicht erzielen.
Es ist erforderlich, daß das ABS-Harz (B) die oben de­ finierten Schmelzviskositätseigenschaften aufweist. Das heißt, daß das ABS-Harz (B) Schmelzviskositäten bei 250°C von 5 × 10³ bis 1 × 10⁵ dPa·s bzw. von 1,5 × 10³ bis 1 × 10⁴ dPa·s bei einem Geschwindigkeitsgefälle von 10-2 s bzw. von 10-3 s besitzt. Vorzugsweise betragen die Schmelzviskositäten von 1 × 10⁴ bis 1 × 10⁵ dPa·s bzw. von 3 × 10³ bis 1 × 10⁴ dPa·s bei einem Geschwindigkeitsgefälle von 10-2 s bzw. von 10-3 s. Wenn das ABS-Harz eine oberhalb des oberen Grenzwertes liegende Schmelzvisko­ sität unter Geschwindigkeitsgefälle aufweist, ist die Formbarkeit der fertigen thermoplastischen Harzmasse beträchtlich vermindert, und die nach der Kugelfall­ methode bestimmte Schlagfestigkeit an der Schweißstelle ist ziemlich erniedrigt. Wenn das ABS-Harz eine unter­ halb des unteren Grenzwertes liegende Schmelzviskosität unter Geschwindigkeitsgefälle aufweist, findet leicht die Phasentrennung von dem Polycarbonat-Harz beim Spritzguß mit einem hohen Geschwindigkeitsgefälle (Scherung) statt, und die nach der Kugelfallmethode bestimmte Schlagfestigkeit an der Schweißstelle ist beträchtlich erniedrigt. Das ABS-Harz (B) mit den ge­ wünschten Schmelzviskositätseigenschaften kann in ein­ facher Weise durch Einsatz einer passenden Monomeren- Zusammensetzung und geeigneter Polymerisationsbedingun­ gen hergestellt werden. Innerhalb des Bereichs der ge­ wünschten Schmelzviskositäten bei den angegebenen Werten des Geschwindigkeitsgefälles ist die Abhängig­ keit der Viskosität vom Geschwindigkeitsgefälle nicht von Belang, jedoch ist eine kleinere Abhängigkeit besser.
Die thermoplastische Harzmasse gemäß der vorliegenden Erfindung enthält das Polycarbonat-Harz (A) und das ABS-Harz (B) in einem Gewichtsverhältnis von 20 : 80 bis 80 : 20. Wenn die Menge des Polycarbonat-Harzes (A) kleiner ist als der untere Grenzwert, weist die thermo­ plastische Harzmasse eine verminderte thermische Be­ ständigkeit und Formbarkeit auf. Wenn sie größer ist als der obere Grenzwert, wird eine Verbesserung der nach der Kugelfallmethode bestimmten Schlagfestigkeit an der Schweißstelle nicht erzielt, und die Formbarkeit wird verringert.
Zur Herstellung der thermoplastischen Harzmasse gemäß der vorliegenden Erfindung werden die genannten wesent­ lichen Komponenten, d. h. das Polycarbonat-Harz (A) und das ABS-Harz (B) in beliebiger Reihenfolge miteinander vermischt. Das Vermischen kann unter Verwendung einer beliebigen herkömmlichen Mischapparatur wie eines Ban­ bury-Mischers, eines einachsigen oder eines zweiachsi­ gen Extruders erfolgen. Gewünschtenfalls können Additi­ ve wie Farbstoffe, Pigmente, Stabilisatoren, Weichma­ cher, antistatische Mittel, UV-Absorptionsmittel, flam­ menhemmende Mittel, Gleitmittel und Füllstoffe in die thermoplastische Harzmasse eingearbeitet werden.
Praktische und gegenwärtig bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung werden zur Erläuterung in den folgenden Beispielen dargestellt, in denen sofern nicht anders angegeben die Angaben "Prozent" und "Teile" sich auf das Gewicht beziehen.
Beispiele 1 bis 3 und Vergleichsbeispiele 1 bis 6
Nach der Vorschrift, wie sie in der Tabelle 1 darge­ stellt ist, wurden das Polycarbonat-Harz (A) und das ABS-Harz (B) miteinander vermischt, wodurch eine ther­ moplastische Harzmasse erhalten wurde, deren physika­ lische Eigenschaften ebenfalls in der Tabelle 1 auf­ geführt sind.
Das Polycarbonat-Harz (A) und das ABS-Harz (B) wurden wie nachstehend beschrieben hergestellt:
Polycarbonat-Harz (A)
Durch Variation der Reaktionstemperatur und der Zeit wurden ein Polycarbonat-Harz mit einer Viskositätszahl von 0,50 bei 25°C in Chloroform (A-1) (Molekulargewicht 28 000) und ein Polycarbonat-Harz mit einer Viskosi­ tätszahl von 0,30 bei 25°C in Chloroform (A-2) (Moleku­ largewicht 14 000) nach der herkömmlichen Phosgen- Methode hergestellt.
ABS-Harz (B)
Durch Vermischen des Pfropfpolymerisats und des Copoly­ merisats, wie sie nachstehend angegeben sind, wurden ABS-Harze mit verschiedenen Schmelzviskositätseigen­ schaften hergestellt.
Pfropfpolymerisat (B-1)
Ein Pfropfpolymerisat (B-1) wurde aus Polybutadien (50 Teile), Styrol (36 Teile) und Acrylnitril (14 Teile) nach der herkömmlichen Arbeitsweise der Emulsions-Poly­ merisation hergestellt.
Pfropfpolymerisat (B-2)
Ein Pfropfpolymerisat (B-2) wurde aus Polybutadien (80 Teile), Styrol (14 Teile) und Acrylnitril (6 Teile) nach der herkömmlichen Arbeitsweise der Emulsions-Poly­ merisation hergestellt.
Copolymerisat (B-1′)
Nach der herkömmlichen Masse-Polymerisation unter Ver­ wendung eines Molekulargewichts-Reglers wurde ein Co­ polymerisat (B-1′) aus Styrol (70 Teile) und Acryl­ nitril (30 Teile) mit einer logarithmischen Viskosi­ tätszahl bei 30°C in Dimethylformamid von 0,44 herge­ stellt.
Copolymerisat (B-2′)
Nach der herkömmlichen Masse-Polymerisation unter Ver­ wendung eines Molekulargewichts-Reglers in einer Menge, die von derjenigen bei der Herstellung des Copolymeri­ sats (B-1′) verschieden war, wurde ein Copolymerisat aus Styrol (70 Teile) und Acrylnitril (30 Teile) mit einer logarithmischen Viskositätszahl bei 30°C in Dimethylformamid von 0,60 hergestellt.
Copolymerisat (B-3′)
Nach der herkömmlichen Masse-Polymerisation unter Ver­ wendung eines Molekulargewichts-Reglers in einer Menge, die von denjenigen bei der Herstellung der Copolymeri­ sate (B-1′) und (B-2′) verschieden war, wurde ein Co­ polymerisat (B-3′) aus Styrol (70 Teile) und Acryl­ nitril (30 Teile) mit einer logarithmischen Viskosi­ tätszahl bei 30°C in Dimethylformamid von 1,25 herge­ stellt.
Die Schlagfestigkeit an der Schweißstelle wurde nach der Kugelfallmethode wie folgt bestimmt:
Eine Harzschmelze (260°C) wurde durch zwei Öffnungen (von jeweils 2,5 × 20 mm) mit einem Abstand der Öff­ nungen von 100 mm eingespritzt, wodurch ein Probe­ körper von 150 mm Länge, 150 mm Breite und 3 mm Höhe hergestellt wurde. Der Probekörper wurde auf einen Zy­ linder von 120 mm Innendurchmesser und 126 mm Außen­ durchmesser und 80 mm Höhe gelegt. Eine Stahlkugel von 1 kg wurde auf den mittleren Teil (die Schweißstelle) des Probekörpers in einem auf -30°C gehaltenen Raum herabfallen gelassen, und die maximale Energie (kg·cm), bei der der Probekörper nicht zerbrach, wurde gemessen.
Die Schmelzviskosität bei Geschwindigkeitsgefälle sowie das Geschwindigkeitsgefälle (Scherungsrate) wurden folgendermaßen gemessen:
Das Probe-Harz wurde durch eine Öffnung von 0,1 cm Düsen-Durchmesser und 1,0 cm Düsen-Länge extrudiert, wobei ein Strömungs-Tester vom Koka-Typ, hergestellt von Shimazu Seisakusho, benutzt wurde, und die Berech­ nung erfolgte aufgrund der nachstehenden Gleichungen:
Scherungsrate = 4Q/πR³
Schmelzviskosität bei Geschwindigkeitsgefälle = πR⁴P/8LQ
Hierin bezeichnen
Q die Durchflußmenge (ml/s),
R den Düsen-Radius (0,05 cm),
L die Düsen-Länge (1,0 cm) und
P den Druck (dyn/cm²).
Tabelle 1
Tabelle 1 - Fortsetzung

Claims (2)

1. Verfahren zur Herstellung von Spritzguß-Formerzeugnis­ sen aus einer thermoplastischen Harzmasse mit einer hochschlagfesten Schweißstelle durch Mischen eines Polycarbonat-Harzes (A) und eines ABS-Harzes (B), das 10 bis 100 Gew. -% eines Pfropfpolymerisats eines Dien- Kautschuks gepfropft mit einer aromatischen Vinyl- Verbindung und wenigstens einer Verbindung ausgewählt aus Vinylcyanid und einem Alkylester einer ungesättig­ ten Carbonsäure sowie 90 bis 0 Gew. -% eines Copoly­ merisats einer aromatischen Vinyl-Verbindung und wenig­ stens einer Verbindung ausgewählt aus Vinylcyanid und einem Alkylester einer ungesättigten Carbonsäure ent­ hält, durch Spritzgießen, wobei das Polycarbonat-Harz eine Viskositätszahl von 0,40 bis 0,55 bei 25°C in Chloroform und das ABS-Harz eine scheinbare Schmelz­ viskosität bei 250°C von 5 × 10³ bis 1 × 10⁵ dPa·s bei einer Scherrate von 10-2 s und von 1,5 × 10³ bis 1 × 10⁴ dPa·s einer Scherrate von 10-3 s besitzt, wobei das Gewichtsverhältnis der Bestandteile (A) und (B) von 20 : 80 bis 80 : 20 beträgt und das Formerzeugnis eine Kugelfallschlagfestigkeit bei -30°C von nicht weniger als 9800 N·mm an der Schweißstelle aufweist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Copolymerisat in dem ABS-Harz (B) eine inhärente Viskosität bei 30°C in Dimethylformamid von 0,50 bis 1,10 besitzt.
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