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Vorrichtung zum Tränken von Jungtieren,
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insbesondere Saugferkeln Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung
zum Tränken von Jungtieren, insbesondere Saugferkeln, bei der eine Tränkgelegenheit
für das Alttier, z.B. die Muttersau, und eine solche für das Jungtier oder die Jungtiere
vorhanden sind.
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Bei der Aufzucht von Jungtieren, besonders bei Saugferkeln, ist es
wichtig, daß sie schon vom ersten Tag an frisches Wasser trinken können, falls die
vom Muttertier gespendete Milch für die Versorgung mit Flüssigkeit nicht ausreicht.
Für so junge Tierchen muß das Wasser jedoch offen angeboten werden, weil sie noch
keinen Ventilmechanismus betätigen können, wie es das Muttertier tut, wenn es trinken
will; deshalb ist es vorteilhaft, einen Teil des vom Muttertier ausgelösten Trinkwasserstromes
abzuleiten und
den Ferkeln zur Verfügung zu stellen. So ist z.B.
bekannt, einen überlauf aus der Trinkschale für die Mutter stau in eine kleinere
Trinkschale für Ferkel zu leiten. Dabei ist aber nachteilig, daß so ein kombiniertes
Tränkebeckensystem in der Abferkelbucht im Bereich des Futtertroges angeordnet werden
muß, so daß an dem Platz, wo die Ferkel trocken liegen sollen, häufig überlaufendes
Trinkwasser das Wohlbefinden der Ferkel stört.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zum Tränken von Jungtieren,
insbesondere Saugferkeln, zu schaffen, bei der diesen ein besonderes Trinkschälchen
zur Verfügung steht, das von einem Nebenstrom zu dem vom Muttertier ausgelösten
Trinkwasserstrom gespeist wird und das an einem beliebigen, vorzugsweise in der
Nähe des Gülleabflusses gelegenen Platz aufgestellt werden kann. Dabei zeichnet
sich die erfindungsgemäße Vorrichtung dadurch aus, daß bei einer ventilgesteuerten
Tränkvorrichtung für das Alttier ein von dessen Hauptstrom abhängiges Ventil zur
Steuerung eines Nebenstromes für die Befüllung einer Jungtiertränkungsvorrichtung
angeordnet ist.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung bewirkt eine synchrone Wasserabgabe
an die Jungtierränkstelle, solange wie das Muttertier trinkt, so daß die Jungtiertränke
regelmäßig mit frischem Wasser gespeist sowie durch eine gewisse überschußversorgung
jeweils das abgestandene Trinkwasser ausgespült wird, was bei richtiger Plazierung
der Jungtiertränke ohne Beeinträchtigung des Liegeplatzes geschieht.
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Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung ist die Tränkungsvorrichtung
so gestaltet, daß ein Teil des die Alttiertränke steuernden Ventils für den Hauptstrom
zugleich
als wirksames Teil des Ventils, welches den Nebenstrom
zur Befüllung der Jungtiertränke steuert, ausgebildet ist. Dadurch wird eine sehr
vorteilhafte, einfach und kostensparend herzustellende Vorrichtung für die Kopplung
der Wasserabgabe im Nebenstrom zur Jungtiertränke an die Wasserabgabe im Hauptstrom
zur Alttiertränke ermöglicht, denn das beiden Ventilen gemeinsame Teil arbeitet
aufgrund des Druckabfalls, der beim öffnen des Hauptstromventiles entsteht, als
Steuerelement und übt neben seiner Steuerungsfunktion noch weitere Funktionen sowohl
im Haupt- wie im Nebenstrom aus.
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Das Steuerelement kann als Steuerkolben ausgebildet sein, der einerseits
mit einer Bohrung versehen ist, die zugleich als Düse wirkt und die Menge des Wasserdurchsatzes
im Hauptstrom zur Alttiertränke bestimmt, während andererseits seine Stirnfläche
den Ventilkegel bildet und im Zusammenwirken mit einem Ventilsitz das Ventil für
die Freigabe des Nebenstromes zur Befüllung der Jungtiertränke darstellt.
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Dabei kann dieser zugleich als Düsenkörper und als Ventilkegel wirkende
Steuerkolben als Stufenkolben ausgebildet sein, dessen äußere Abstufung dem Sitz
des Nebenstromventiles zugekehrt ist und im Umfang die Düsenbohrung enthält, während
die innere Stufe als Widerlager für die Ventilfeder des Nebenstromventiles dient,
deren anderes Ende sich gegen eine durchbrochene Gewindescheibe abstützt.
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Bei einer anderen Ausgestaltung der Erfindung ist als Steuerelement
eine Steuermembran vorgesehen, die eine Öffnung aufweist, welche die Funktion einer
Düse für den Hauptstrom hat und welche in der Mitte einerseits den Ventilkegel des
Nebenstromventils
trägt, andererseits ein Widerlager für die Ventilfeder des Nebenstromventiles aufweist.
Diese Membransteuerung hat gegenüber dem Steuerkolben zwei Vorteile. Einmal arbeitet
eine solche Membran im Niederdruckbetrieb sehr viel feinfühliger als ein Kolben,
zum anderen ist sie bei hartem oder verunreinigtem Leitungswasser sehr viel weniger
störungsempfindlich als ein solcher.
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Eine weitere Ausgestaltung der Membransteuerung sieht vor, daß zur
Feinregulierung des Wasserdurchsatzes im Hauptstrom die Öffnung durch die Membran
in einer besonderen Kammer des Regulierungsgehäuses liegt, in deren Ausgang eine
konische Einstellschraube eingreift, so daß durch Veränderung des Querschnittes
der Wasserdurchgang reguliert werden kann.
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Wenn es die Anordnung in der Alttiertränke erlaubt, kann der Stößel
des Nebenstromventiles der Jungtiertränke auch so ausgebildet werden, daß er mit
dem Stößel der Alttiertränke unmittelbar zusammenwirkt, und daß beide Stößel in
gleicher Richtung unter Federdruck stehen.
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Da es bei hohem Leitungsdruck zweckmäßig sein kann, den Wasserdruck
in der Nebenstromleitung die zur Jungtiertränke führt, gegenüber dem Druck im Hauptstrom
zu verringern, kann im Abgang des Nebenstromventiles ein Druckminderungsventil angeordnet
werden, welches vorteilhafterweise einen Stößel mit einem Dichtungskörper aufweist,
der unter Federdruck im Gegenstrom gegen die Austrittsöffnung des Nebenstromventiles
arbeitet.
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Die Tränkvorrichtung für das Alttier kann in allen bekannten Ausbildungen
gestaltet sein, sowohl als Selbsttränkezapfen oder Sprühventil, wie auch als Tränkebecken
oder
einfach als klappenbetätigtes Ventil, das über dem Trog angebracht
ist. Der abgezweigte Nebenstrom kann außer zur unmittelbaren Tränkung der Ferkel
auch zur Befeuchtung des Futters dienen.
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Die Erfindung wird anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele
nachstehend erläutert.
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Fig. 1 zeigt eine Ausführungsform der Tränkvorrichtung gemäß der Erfindung
im Schnitt und im Schema.
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Fig. 2 stellt die Tränkvorrichtung der Fig. 1 im geöffneten Zustand
mit einem Druckminderventil für den Nebenstrom schematisch dar.
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Fig. 3 zeigt eine weitere Ausführungsform der Tränkvorrichtung der
Erfindung unter Verwendung einer Membran im Schnitt und im Schema.
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Fig. 4 stellt eine abgeänderte Ausführungsform der Tränkvorrichtung
der Fig. 3 schematisch dar.
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Fig. 5 veranschaulicht ein anderes Ausführungsbeispiel der Tränkvorrichtung
der Erfindung im Schnitt, schematisch.
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Fig. 6 veranschaulicht eine beispielsweise Anordnung der Tränkvorrichtung
für das Alttier und derjenigen für das Jungtier bei voneinander abhängiger Funktion,
im Schema.
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Die Vorrichtung 1 zum gleichzeitigen Tränken von Alttier und Jungtier
weist eine Tränkvorrichtung 2 für das Alttier auf, die mit einem von dem Hauptstrom
abhängigen Ventil 3 für die Tränkvorrichtung des Jungtieres kombiniert ist. Als
Beispiel für die Tränkvorrichtung 2 zum Tränken
des Alttieres ist
ein Selbsttränkezapfen dargestellt. Die Selbsttränkevorrichtung 2 weist ein zapfenartiges
Ventilgehäuse 4, einen Ventilstößel 5, einen Stopfen 6 mit Ventilsitzkörper 7 und
einen Betätigungshebel 8 auf, der bei 9 an dem Ventilgehäuse 4 gelagert ist und
mit seinem kurzen Schenkel gegen ein Kopfstück 10 des Ventilstößels 5 anlieyt. Das
trinkende Tier nimmt das zapfenartige Gehäuse 4 unmittelbar und so weit wie möglich
in das Maul hinein, um mit den Zähnen oder dem Gaumen das freie Ende des Betätigungshebels
8 zu bewegen, wodurch der Ventilstößel 5 gegen den Druck einer Feder 11 von dem
Ventilsitz 7 abgehoben wird und der freigegebene Wasserstrom in den Rachen des Tieres
geleitet wird.
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Der Tränkezapfen 2 oder eine andere entsprechende Tränkvorrichtung
kann im Gehäuse 13, das beispielsweise als T-Stück ausgebildet ist, mittels des
Gewindeteils 4a eingeschraubt werden, wobei der Wasserzufluß durch den Stutzen 13a
erfolgt. Das Gehäuse 13 weist einen weiteren Gewindestutzen 13b auf, in den eine
Hülse 14 eingeschraubt werden kann.
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In der Bohrung 15 der Hülse 14 befindet sich ein Steuerkolben 16,
der mit einer Bohrung 17 versehen ist. Durch die Größe der Bohrung 17 wird die Menge
des zuströmenden Wassers zu der Tränkvorrichtung 2 geregelt.
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Der Steuerkolben 16 ist in der Bohrung 15 der Hülse 14 gleitend gelagert.
Er weist eine ringförmige Stufe 19 auf, die der Einlaßöffnung 20 der Hülse 14 zugekehrt
ist. Die Stirnfläche 16a des Steuerkolbens 16 wirkt mit einem Ventilsitz 21 zusammen,
wobei eine Dichtung 22, z.B. in Form eines Gummiringes od.dgl., zwischengeschaltet
sein kann.
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Weiterhin steht der Steuerkolben unter der Wirkung einer Feder 23,
die an der Gewindescheibe 24 ihr Widerlager findet. Durch die Öffnung 26 am Ventilsitz
21 kann der durch
den Steuerkolben 16 freigegebene Nebenstrom für
die Tränkvorrichtung für das Jungtier ausströmen. Beim Öffnen der Tränkvorrichtung
2 für das Alttier durch Niederdrücken des Betätigungshebels 8 stellt sich ein Druckabfall
in dem Raum 15 ein, wodurch das zuströmende Wasser auf seine Stirnfläche i6a in
der Weise einwirken kann, daß der Steuerkolben 16 sich in Richtung zur Tränkvorrichtung
2 hin bewegt, da durch die Bohrung 17 der Durchfluß gebremst wird. Hierdurch wird
zugleich der Ventilsitz 21 geöffnet und der Nebenstrom zur Jungtiertränke freigegeben,
wie dies aus der Darstellung der Fig. 2 zu entnehmen ist.
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Zur Regulierung des Nebenstromes zur Speisung der Jungtiertränke kann
ein Druckminderventil 28 vorgesehen sein, das sich zweckmäßigerweise in der Hülse
14 befinden kann. Ein solches Druckminderventil 28 weist z.B. einen Stößel 29 auf,
dessen vorderes Teil 30, vorzugsweise aus gummielastischem Material, im Gegenstrom
an der Öffnung 26 unter der Wirkung der Feder 31 zur Anlage kommt, wobei die Scheibe
32 als Widerlager für die Feder 31 dient. Das Druckminderventil sorgt dafür, daß
der Druck des Nebenstromes auf ein geeignetes Maß herabgesetzt wird, wenn dies nötig
ist. Das Druckminderventil kann in dem Nebenstrom auch an anderer Stelle angeordnet
sein. Durch die Verstellung der Widerlagerscheibe 32 wird eine Regelung des Wasserdruckes
für die durchströmende Menge erreicht.
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Bei dieser Anordnung ist die Freigabe des Nebenstroms von der Freigabe
des Hauptstroms, d.h. von der Betätigung der Alttiertränke, abhängig und es erfolgt
nur bei Betätigung der Tränkvorrichtung 2 für das Alttier synchron eine Wasserabgabe
zu der Tränkvorrichtung für das Jungtier. Eine solche Funktion ist unabhängig davon,
welche Art der Tränkvorrichtung für das Alttier verwendet wird.
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Bei dem Beispiel der Fig. 5 ist ein Klappenventil 34 dargestellt,
durch das z.B. eine Schale oder ein Trog befüllt werden kann. Das Klappenventil
34 besitzt ein Gehäuse 35 mit dem Einlaß 36 für das Frischwasser. Eine Klappe 37
wirkt mit einem Ventilstößel 38 zusammen, der mit dem Ventilsitz 39 unter Zwischenschaltung
einer Gummidichtung 40 zusammengreift, wobei der Ventilstößel 38 mit Spiel zu der
Führung 41 gelagert ist, so daß Wasser aus dem freien Ringraum abströmen kann. Der
Ventilstößel 38 steht unter der Wirkung einer Feder 42. In dem Gehäuse 35 ist eine
Hülse 44 eingeschraubt, in der ein weiterer Ventilstößel 45 mit Spiel gelagert ist.
Dieser Ventilstößel 45 liegt gegen den Ventilsitz 46 ebenfalls unter Zwischenschaltung
einer Dichtung 47 unter der Wirkung einer Feder 48 dichtend an, deren Widerlager
durch die Scheibe 49 gebildet ist. In dieser befindet sich eine Auslaßöffnung 50.
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Die beiden Ventilstößel 38 und 45 sind in der geschlossenen Stellung
des Klappenventils 34 so zueinander gelagert, daß ein gewisses Spiel 51 zwischen
den beiden Teilen verbleibt. Bei Betätigung der Klappe in Richtung des dargestellten
Pfeiles wird zugleich das Ventil 38, 39 und 45, gegen die Wirkung der Federn 42,
48 geöffnet, so daß gleichzeitig zu dem Hauptstrom durch die Öffnung 41 ein Nebenstrom
durch die Öffnung 50 für die Jungtiertränke freigegeben wird. Auch bei diesem Klappenventil
kann ein Druckminderventil im Nebenstrom-Abgang angeordnet sein.
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Bei der Ausführungsform 53 der Fig. 3 und 4 ist das Steuerelement
als Steuermembran 54 ausgebildet, die in dem Gehäuse 55 mittels der Schraubbolzen
56 eingespannt gehalten wird. Die Membran 54 weist eine Öffnung 57 auf, die die
Funktion einer Düse für den Hauptstrom 58 hat. In-der Mitte der Membran 54 befindet
sich einerseits der Ventilkegel
59 für den Nebenstrom 60. Auf der
anderen Seite ist ein Widerlager 61 für die Ventilfeder 62 vorhanden. Die Arbeitsweise
ist die gleiche wie bei den beiden anderen Ausführungsformen.
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Fig. 4 zeigt das Ventil 53 der Fig. 3 mit der weiteren Anordnung dahingehend,
daß die Öffnung 57 in der Membran 54 in einer Kammer 63 des Gehäuses 55 liegt, in
deren Ausgang eine Einstellschraube 64 eingreift. Auf diese Weise kann der Wasserdurchsatz
für den Hauptstrom reguliert werden.
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Fig. 6 veranschaulicht eine beispielsweise Ausführungsform der Anordnung
der Tränkvorrichtungen für das Alttier und das Jungtier. An der Ventilvorrichtung
1 mit der Tränkvorrichtung 2 für das Alttier, zu dem die Zuleitung 65 führt, ist
entgegengesetzt zu der Tränkvorrichtung 2 ein Rohr 66 angesetzt, an dessen Ende
eine Jungtiertränke 67 angeordnet ist. Bei dem dargestellten Beispiel besteht die
Tränkvorrichtung für das Jungtier aus einer Schale, welche in einer der Größe des
Jungtieres angepaßten Hohe angeordnet und in der Nähe des Gülleabflusses aufgestellt
werden kann.
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