DE154748C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die Erfindung bezieht sich auf Druckminderventile, bei welchen die Verbindung zwischen der Hochdruck- und Niederdruckseite durch ein Ventil geregelt wird, und den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet ein solches Druckminderventil, bei welchem mit dem erwähnten Ventil ein in einer Kammer verschiebbarer Kolben verbunden ist, welcher sich zusammen mit dem Ventil bewegt und

ίο dessen Bewegung entgegen dem auf dasselbe ausgeübten Druck beeinflußt. Dabei sind in dem Ventil Kanäle vorgesehen, welche die den Kolben enthaltende Kammer mit der Hochdruck- und Niederdruckseite des Ventilgehäuses verbinden, sowie eine Regelvorrichtung, wodurch die Kanäle geöffnet und geschlossen werden. Die Regelvorrichtung besteht aus einem gegen das Ventil beweglichen, dem Druck der Niederdruckseite ausgesetzten Kolbenschieber in Verbindung mit , einer Feder, die der Bewegung des Kolbens entgegenwirkt.

Fig. ι ist ein senkrechter Längsschnitt durch das Ventil in geschlossenem Zustand.

Fig. 2 ist ein vergrößerter Schnitt durch den Reglerkolben.

Fig. 3 ist ein senkrechter Längsschnitt durch eine abgeänderte Ausführungsform des Ventils.

Das Ventil arbeitet in einem durch einen Deckel 2 verschlossenen Gehäuse 1, dessen Hochdruckseite sich bei 3 und dessen Niederdruckseite sich bei 4 befindet. Die Hochdruckkammer 5 ist von der Niederdruckkammer 6 durch eine durch Rippen 10 versteifte Zwischenwand 7 getrennt, welche mit einem Ventilsitz 9 für das Ventil 8 versehen ist.

Mit letzterem ist ein Kolben 11 verbunden, welcher durch einen Fortsatz 14 an dem Ventilteller befestigt ist und sich in einer geschlossenen Kammer 17 des Ventilgehäuses verschieben kann. In den Kolben 11 und dessen Fortsatz 14 ist eine Röhre 15 lose eingelassen, weiche unten mit einem Flansch versehen ist, der zwischen dem Fortsatz 14 und dem Ventilteller 8 in einer Aussparung des letzteren eingeklemmt ist. Oben ist Röhre 15 durch einen durchbohrten Pfropfen 16 abgeschlossen, welcher sich am Ende einer röhrenförmigen Stange 12 befindet, die durch eine Stopfbüchse 13 in dem Deckel 2 des Ventilgehäuses aus diesem heraustritt.

In der Röhre 15 ist ein hohler Reglerkolben -18 angeordnet, welcher eine begrenzte Bewegung hat und unter welchem sich eine. Kammer 23 befindet (Fig. 2). Die Kolbenstange 22 des Kolbens 18 ist lose in den Kolben eingesetzt und geht durch die röhrenförmige Stange 12 nach oben, so daß der über dem Kolben 18 befindliche Raum 37 mit der Außenluft in Verbindung steht. Lose auf dem oberen Ende der Kolbenstange 22 sitzt ein Bund 21, während auf das obere Ende der Stange 12 eine Mutter 20 aufgeschraubt ist, und zwischen dieser und dem Bund 21 ist eine Schraubettfeder 19 angeordnet, welche bestrebt, ist, den Kolben 18 in seiner unteren Stellung zu halten, während der Kolben 11 und Ventil 8 von der Feder nicht beeinflußt werden.

Von dem Ventil 8 setzt sich nach unten eine Führungsstange 24 fort, welche durch eine Stopfbüchse 25 aus dem Ventilgehäuse tritt. In dieser Stange befindet sich ein Kanal 26, welcher mit der Hochdruckkammer 5 in Ver-

bindung steht, wobei ein Netz 27 vorgesehen ist, um das Eindringen von Sand oder dergl. in den Kanal zu verhindern. Der Kanal 26 setzt sich durch den Ventilteller 8 und die Röhre 15 fort und endigt in einer Öffnung 28 in der letzteren gegenüber einer ringförmigen Aussparung- 29 in dem Reglerkolben 18, welche, wenn der Kolben sich in der höheren Stellung" befindet (Fig. 2), die Öffnung 28 mit einer ähnlichen Öffnung 30 eines Kanals 31 in der Röhre 15 verbindet; Kanal 31 mündet, wie aus Fig. 1 ersichtlich, in die Kammer 17

■ über dem Kolben 11.

Mit der Niederdruckkammer 6 steht ein Kanal 32 in Verbindung, welcher durch den Fortsatz 14 des Kolbens 11 geht und sich durch den Ventilteller 8 und Öffnung 33 in die Kammer .23 unter dem Reglerkolben 18 fortsetzt und sich ebenfalls nach oben durch die Röhre 15 erstreckt, wo sie. in einer Öffnung" 34 endigt, die, wenn der Kolben 18 seine untere Stellung einnimmt, einer ringförmigen Nut 35 in demselben geg"enübertritt, wodurch, wie aus Fig. ι. ersichtlich, die Öffnung 34 mit der Öffnung 36 auf der Hochdruckseite und dadurch mit Kanal 31 in Verbindung gebracht wird.

Ist kein Druck vorhanden, so befindet sich das Ventil 8 in der in Fig. 1 veranschaulichten Schließstellung. Sobald dagegen in die Kammer 5 eine Druckflüssigkeit eintritt, wirkt der Druck derselben gegen clie untere Ventilfläche des Ventils 8, und da die Kammer 17 über dem Kolben 11 in der in Fig. 1 gezeigten Stellung des Kolbenschiebers 18 durch den Kanal 31, die Öffnung 36, die Ringnut 35, Öffnung 34 und Kanal 32 mit der Niederdruckkammer 6 in Verbindung" steht, so wird bei gleichzeitiger Verschiebung des Kolbens 11 nach oben das Ventil 8 geöffnet und die Druckflüssigkeit strömt in die Niederdruckkammer 6 und tritt auch durch Kanal 32 und Öffnung" 33 in die Kammer 23 unter dem Kolbenschieber 18, wodurch dieser gegen den Widerstand der Feder 19 gehoben wird, sobald der Druck den von der Feder auf den Kolben ausgeübten vorherbestimmten Druck übersteigt. Indem sich der Kolbenschieber 18 in der Röhre 15 nach oben bewegt, wird die Verbindung des Kanals 32 mit der Ringnut 35 abgeschnitten, und indem die Aufwärtsbewegung des Kolbens 8 fortgesetzt wird, werden, wie aus Fig. 2 ersichtlich, die Öffnungen 28 und 30 durch die ringförmige Aussparung 29 miteinander verbunden, so daß also die Flüssigkeit von der Hochdruckkammer 5 aus durch den Kanal 26, öffnung 28, Aussparung 29, Öffnung 30 und Kanal 31 in die Kammer 17 über den Kolben 11 treten kann. Da nun die Oberfläche des Kolbens 11 größer ist als die dem Druck in der Kammer 6 ausgesetzte Fläche, und da ferner das Gewicht des Kolbens und des Ventils bestrebt ist, das Ventil zu schließen, so wird der Kolben 11 durch den in der Kammer 17 herrschenden Druck nach unten bewegt, wodurch Ventil 8 geschlossen und der Druck in der Kammer 6 vermindert wird. Damit wird aber auch der Druck in der mit der Kammer 6 in Verbindung stehenden Kammer 23 unter dem Reglerkolben 18 vermindert, und sobald der Druck niedriger ist als der Druck der Feder 19, wird letztere den Kolben 18 in die untere Stellung bewegen, wodurch Öffnung 36 durch die Ringnut 35 mit dem Kanal 32 verbunden wird, so daß die Druckflüssigkeit aus Kammer 17 zur Niederdruckkammer 6 entweichen kann. Infolge des Druckabfalles in letzterer wird Ventil 8 wieder geöffnet und Kolben 18 in der beschriebenen Weise wieder nach oben verschoben werden, und auf diese Weise wird in der. Niederdruckkammer 6 ein geregelter, gleichförmiger, verminderter Druck aufrecht erhalten.

Bei der Ausführungsform nach Fig. 3 befindet sich die Kammer 23 über dem Kolben 18, dessen oberer Teil einen größeren Durchmesser hat als der untere Teil. Dabei befindet sich unter dem oberen Teil ein Raum 38 und unter dem unteren Teil ein Raum 39, welche, wie aus der Zeichnung ersichtlich, beide durch die hohle Kolbenstange 22 mit der Außenluft in Verbindung stehen. Die Feder 19 ist in diesem Falle bestrebt, den Kolben 18 nach oben zu beweg'en, und sie wird zwischen einer Mutter 40 und einer Scheibe 41 gehalten. Die Mutter 40 ist auf das obere Ende der Führungsstange 12 geschraubt, wobei sie die Packung einer Stopfbüchse umschließt, welche die Kolbenstange 22 an der Stelle dichtet, wo dieselbe aus der Stange 12 heraustritt, während Scheibe 41 auf das obere Ende der Kolbenstange 22 geschraubt ist, so, daß die Spannung der Feder 19 geändert werden kann. Das Ventil 8 ist in dieser Ausführung nicht, wie in Fig. 1 und 2, mit einer unteren Führungsstange versehen, und die Eintrittsöffnung des Kanals 26 befindet sich hier in der unteren Fläche des Ventils und wird in ähnlicher Weise wie in Fig. 1 und 2 durch ein Netz 42 geschützt. Die Kanäle sind in derselben Weise bezeichnet wie in Fig. 1 und 2, und die Arbeitsweise des Ventils ist genau dieselbe, wie oben beschrieben, nur daß die Bewegungen des Reglerkolbens 18 in der umgekehrten Richtung stattfinden.

Claims (1)

1. Patent-Ansprüche :

   ' ι. Druckminderventil, bei dem die Verbindung zwischen der Hochdruck- und Niederdruckseite durch ein Ventil geregelt wird, mit dem ein Kolben verbunden ist, der sich zusammen mit dem Ventil bewegt

   und dessen Bewegung beeinflußt, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Ventil (8) Kanäle vorgesehen sind, welche die den Kolben (ii) aufnehmende Kolbenkammer (17) mit der Hochdruck- oder der Niederdruckseite im Ventilgehäuse verbinden, in Verbindung mit einer Regelvorrichtung (18), wodurch die Kanäle geöffnet und geschlossen werden.

   2- Druckminderventil nach Ansprach 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Regelvorrichtung aus einem gegen das Ventil (8) beweglichen, dem Druck der Niederdruckseite ausgesetzten Kolbenschieber (18) besteht in Verbindung mit einer Feder (19), die der Bewegung des Kolbens (18) entgegenwirkt.

   3. Druckminderventil nach Ansprueh 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolbenschieber (18) der Regelvorrichtung in einem vom Ventil (8) getragenen, die Kanäle enthaltenden Zylinder (15) angeordnet ist, der oben durch eine aus dem Ventilgehäuse (1) heraustretende röhrenförmige Stange (12) abgeschlossen ist, durch die eine in dem Kolbenschieber (18) aufsitzende Stange (22) hindurchgeht, mit welcher die die Bewegung des Kolbenschiebers (18) beeinflussende Feder (19) zusammenwirkt. '

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.