DE2722889C2 - Selbstschlußventil - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Selbstschlußventil gemäß Gattungsbegriff des Patentanspruches 1.

Bei derartigen Selbstschlußventilen, die beispielsweise als Klosett-Druckspüler, Brauseventile und dergleichen Verwendung finden, wird der Ventilkolben durch die bei Durchfluß auf ihn wirkenden hydraulischen Kräfte in Richtung zum Ventilsitz bewegt. Bei absinkendem Durchfluß, beispielsweise infolge von Verstopfungen, ist im Hinblick auf die dann absinkenden hydraulischen Schließkräfte infolge der Kolbenreibung die Schließbewegung gefährdet. Bei den bekannten Selbstschlußventilen der gattungsgemäßen Art (CH-PS 114) versucht man, dem dadurch entgegenzuwirken, daß man einen längs des Kolbenhubes wirksamen, möglichst engen Drosselspalt schafft, indem man den Ventilschaft durch den Ventilsitz führt und den Durchmesser des Schaftes so bemißt, daß sich ein sehr enger Drosselspalt ergibt und sich bei Durchtritt des Flüssigkeitsstromes sin hoher Druckabfall einstellt der die hydraulische Schließfunktion der Armatur gewährleistet. Abgesehen davon, daß die Anordnung derartiger starrer Drosseleinrichtungen bei besonders niedrigen Durchflüssen noch nicht ausreichend funktionssicher ist, ergibt sich insbesondere dann, wenn man mit sehr engen Drosselspalten arbeitet, daß bei normalen Druckverhältnissen ein ausreichender Armaturendurchfluß nicht gewährleistet ist da die Drossel dann zu einer erheblichen Durchflußverringerung führt

Der vorliegenden Erfindung liegt von daher die Aufgabe zugrunde, ein Selbstschlußventil der gattungsgemäßen Art zu schaffen, das einerseits auch bei nur sehr geringer hydraulischer Schließkraft noch sicher schließt, und dies unter Beibehaltung eines ausreichend großen Armaturendurchflusses bei höheren, normalen Drükken.

ίο Die erfindungsgemäße Lösung ergibt sich aus dem kennzeichnenden Teil des Patentanspruches 1.

Mit der erfindungsgemäßen Ausgestaltung wird das bisherige Prinzip der Bildung immer engerer Drosselspalte mit starren Drosselelementen verlassen. Das nunmehr vorgesehene elastische Durchfluß-Drosselglied, das mit seinem Außenrand im undurchflossenen Zustand der Armatur dichtend gegen die Innenwand des Wasserabgangsstutzens anliegt, bewirkt daß selbst bei einem Minimaldurchfluß immer noch eine, wenn auch entsprechend langsame Schließbewegung des Ventilkolbens möglich ist Trotzdem ist sichergestellt, daß aufgrund der Elastizität des Durchfluß-Drosselgliedes bei höheren, normalen Drücken der Armaturendurchfluß nicht unzulässig beschränkt wird.

Bevorzugte weitere Ausgestaltungen eines derartigen Selbstschlußventiles sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet

Zwei Atisführungsbeispiele derartiger Selbstschlußventile werden nachstehend anhand der Zeichnung näher beschrieben. Es zeigt

F i g. 1 einen schematisierten Längsschnitt durch ein derartiges Selbstschlußventil,

F i g. 2 einen Teilschnitt durch ein weiteres derartiges Selbstschlußventil mit Darstellung seines Wasserabgangsstutzens mit dem darin angeordneten elastischen Durchfluß-Drosselglied.

Das in F i g. 1 gezeigte Selbstschlußventil hat ein zylindrisches Ventilgehäuse 1 mit einem seitlichen Wassereingang 2 und einem sich an den Ventilsitz 3 anschließenden Wasserabgangsstutzen 4. Von der oberen Stirnwand des Ventilgehäuses 1 führt eine mit einem Druckentlastungsventil 5 versehene Leitung 6 zu dem Wasserabgangsstutzen 4. Innerhalb des Ventilgehäuses 1 ist ein Ventilkolben 7 auf- und abbewegbar angeordnet, der in seinem unteren Teil eine Dichtung 8 trägt, die mit dem Ventilsitz 3 das Hauptventil bildet, sowie im oberen Teil eine gegen die Innenwandung des Ventilgehäuses 1 anliegende Dichtmanschette 9 trägt und unterhalb dieser Dichtmanschette 9 eine den Ventilkolben durchsetzende, düsenartige Überströmöffnung 10 aufweist.

Auf dem in den Wasserabgangsstutzen 4 hineinragenden Ventilschaft U ist ein elastisches Durchfluß-Drosselglied angeordnet, das bei der Ausführungsform nach F i g. 1 als Manschette aus einem gummielastischen Werkstoff ausgebildet ist, deren in der Ruhestellung des Ventiles dichtend gegen die Innenwand des Wasserabgangsstutzens 4 anliegender Außenrand nach unten weist

Bei geschlossenem Druckentlastungsventil 5 wird das Hauptventil 3, 8 durch den in und über dem Ventilkolben 7 herrschenden Leitungsdruck in der in F i g. 1 gezeigten Schließlage gehalten. Beim öffnen des Druckentlastungsventiles 5 wird der Ventilkolben 7 durch den im Wassereingang 2 und unterhalb der Dichtmanschette 9 im Ventilgehäuse 1 herrschenden Leitungsdruck aufwärts bewegt und dadurch die Dichtung 8 von dem Ventilsitz 3 abgehoben, so daß das durch den Wassereingang 2 zugeführte Wasser in den Wasserabgangs-

stutzen 4 gelangen kann, indem es auf die Manschette 12 eine hydraulische Kraft entsprechend ihrer radialen Vorspannung ausübt Die radiale Vorspannung der Manschette kann so gewählt werden, daß siuch bei sehr geringen Durchflüssen die Schließkraft die am Ventilkolben wirkenden Reibungskräfte überwindet, so daß immer eine sichere Schließbewegung des Ventilkolbens 7 gewährleistet ist

Bei dem Ausfuhrungsbeispiel nach F i g. 2 ist auf einem verjüngten zylindrischen Teil 13 des Ventilschaites 11 als elastisches Durchfluß-Drosselglied eine Manschette 14 begrenzt axial bewegbar angeordnet, deren Außenrand nach oben gerichtet ist und elastisch dichtend gegen die Innenwand des Wasserabgangsstutzens 4 anliegt Die Miftenöffnung dieser Manschette 4 ist dabei größer bemessen als der Durchmesser des verjüngten Teiles 13 des Ventilschaftes. Die Manschette 14 steht ferner ständig unter der Einwirkung einer vorgespannten Schraubendruckfeder 15, die sich sin einem mit Durchtrittsöffnungen 16 versehenen, den verjüngten Teil 13 des Ventilschaftes 11 nach unten begrenzenden Flansch 17 anstützt und die den die Mittelöffnung begrenzenden, planen Manschettenabschnitt in der Ruhestellung gegen eine den verjüngten Teil 13 nach oben begrenzende Ringfläche des Ventilschaftes 11 andrückt

Diese Ausgestaltung bewirkt daß bei der Aufwärtsbewegung des Ventilkolbens 7 im Ventilgehäuse 1 und dem dadurch bewirkten öffnen des Hauptventiles 3, 8 die Manschette 14 durch die hydraulische Kraft des den Wasserabgangsstutzen 4 durchströmenden Wassers gegen die Kraft der Feder 15 von ihrer Sitzfläche abgehoben wird, so daß das Wasser durch die den verjüngten Teil 13 des Ventilschaftes 11 umgebende Mittenöffnung der Manschette 14 sowie durch die Durchtrittsöffnungen 16 des Flansches 17 und durch den zwischen dem Außenrand des Flansches 17 und der Innenwand des Wasserabgangsstutzens 4 vorgesehenen Ringspalt abfließen kann.

Bei dieser Ausführungsform ist die Durchflußmenge pro Ventilbetätigung unabhängig vom jeweiligen Leitungsdruck praktisch dann konstant, wenn der Durchfluß mindestens so hoch liegt, daß sich die Manschette 14 auf dem am unteren Ende des Ventilschaftes 11 vorgesehenen Flansch abstützt

45

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

50

55

65

Claims (5)

Patentansprüche:

1. Selbstschlußventil mit einem in einem zylindrischen Gehäuse auf- und abbewegbar angeordneten Ventilkolben, einem seitlichen Wassereingang, einer den Ventilkolben durchsetzenden Überströmöffnung, einem Druckentlastungsventil und einem in den Wasserabgangsstutzen des Ventilgehäuses hineinragenden Ventilschaft, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem Ventilschaft (11) ein elastisches Durchfluß-Drosselglied (12,14) angeordnet ist, das mit seinem Außenrand im undurchflossenen Zustand der Armatur dichtend gegen die Innenwandung des Wasserabgangsstutzens (4) anliegt

2. Selbstschlußventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Duchfluß-Drosselgüed eine nach unten weisende Manschette (14) aus einem gummielastischen Werkstoff ist

3. Selbstschlußventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Durchfluß-Drosselglied eine auf einem verjüngten Teil (13) des Ventilschaftes (U) begrenzt axial bewegbare Manschette (14) mit nach oben gerichtetem Außenrand und mit einer Mittenöffnung von größerem Durchmesser als dem des verjüngten Schaftteils ist, wobei der die Mittenöffnung begrenzende plane Manschettenabschnitt durch eine Feder (15) gegen die die obere Begrenzung der Verjüngung (13) bildende Ringfläche des Ventilschaftes (11) andrückbar ist

4. Selbstschlußventil nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß sich die auf die Manschette (14) einwirkende Feder (15) auf einem am unteren Ende des Ventilschaftes (11) vorgesehenen Flansch (17) abstützt

5. Selbstschlußventil nach Anspruchs dadurch gekennzeichnet, daß der Flansch (17) mit Durchtrittsöffnungen (16) versehen ist