DE3333558C2 - - Google Patents
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- C11C—FATTY ACIDS FROM FATS, OILS OR WAXES; CANDLES; FATS, OILS OR FATTY ACIDS BY CHEMICAL MODIFICATION OF FATS, OILS, OR FATTY ACIDS OBTAINED THEREFROM
- C11C1/00—Preparation of fatty acids from fats, fatty oils, or waxes; Refining the fatty acids
- C11C1/08—Refining
- C11C1/10—Refining by distillation
- C11C1/103—Refining by distillation after or with the addition of chemicals
- C11C1/106—Refining by distillation after or with the addition of chemicals inert gases or vapors
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
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- C07C51/42—Separation; Purification; Stabilisation; Use of additives
- C07C51/43—Separation; Purification; Stabilisation; Use of additives by change of the physical state, e.g. crystallisation
- C07C51/44—Separation; Purification; Stabilisation; Use of additives by change of the physical state, e.g. crystallisation by distillation
Description
Diese Erfindung betrifft die Geradeausdestillation und/oder
Fraktionierung von Fettsäuren. Hierzu sieht die Erfindung
ein neues Verfahren und eine neue Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens vor.
Im einzelnen betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Geradeausdestillation
und/oder Fraktionierung von Fettsäuren mit
einer Vorstufe, in welcher die Entgasung der Rohfettsäuren
und die Vorlaufabtrennung erfolgt, weiterhin mit einer
Hauptstufe, an deren Ende der größte Teil der Fettsäuredämpfe
kondensiert wird, und schließlich mit einer Schlußstufe
zur Pechabtrennung, wobei die bei der Fettsäurenkondensation
anfallende Kondensationswärme genutzt wird.
Ein Verfahren dieser Art ist aus dem Beitrag "Fettsäure-
Geradeausdestillation unter besonderer Berücksichtigung
des Umweltschutzes und der Wirtschaftlichkeit" von H.
Stage, erschienen in Fette - Seifen - Anstrichmittel 76,
S. 197-206 und S. 244-260 (1974) bekannt. Beim bekannten
Verfahren wird die im Kopfkondensator am Ende der Hauptstufe
anfallende Kondensationswärme zur Vorwärmung der
zulaufenden Rohsäure genutzt; hierdurch kann diese Rohsäure
von 50°C auf 150°C aufgeheizt werden.
Nach diesem Vorschlag wird die Kondensationswärme lediglich
in fühlbare Wärme umgewandelt, was naturgemäß nur bei
einem entsprechend niedrigen Wirkungsgrad erfolgen kann.
Irgendwelche Auswirkungen auf das Gesamtverfahren zur
Geradeausdestillation und/oder Fraktionierung von Fettsäuren
hat diese Form der Nutzung der Kondensationswärme
nicht.
Nach einem weiteren, bekannten Vorschlag (vgl. die Firmenschrift
"ATT-Chemical engineering . . . Progress Reports . . .
Serie O. Oleochemistry No. 4/1982) ist vorgesehen, die
Hauptstufe der Geradeausdestillation zweistufig auszubilden,
wobei die erste Stufe mit höheren Temperaturen und Drücken
als die zweite Stufe betrieben wird. Die in der ersten Stufe
anfallenden Fettsäuredämpfe werden als Heizmittel einem
als Rohrbündel ausgebildeten Fallfilmverdampfer zugeführt
und dienen dort zur zumindest teilweisen Verdampfung des
in der zweiten Stufe zwangsweise umgewälzten Kondensates.
Die überwiegend durch Spaltung pflanzlicher Öle oder tierischer
Fette gewonnenen Rohfettsäuren enthalten neben den gewünschten,
als Gemische oder in reiner Form zu isolierenden
Fettsäuren von der vorangegangenen Spaltung sowie der Lagerung
her zumeist etwa 0,02% gelöste Luft, durchschnittlich
1 bis 3% Wasser, ca. 0,05 bis 0,1% leichtflüchtige
Komponenten und als Schwersieder nicht bzw. teilgespaltene
Ölmengen und geringe durch Polymerisation bzw. Polykondensation
gebildete Pechanteile. Die Leichtsieder - hauptsächlich
niedermolelulare Kohlenwasserstoffe, Methylketone und
Aldehyde - entstehen überwiegend durch thermischen oder
autooxydativen Abbau der Fettsäurekomponenten. Die destillative
Aufarbeitung dieser Rohfettsäuren erfolgt nach dem
heutigen Entwicklungsstand überwiegend durch Geradeausdestillation;
die Gewinnung einzelner Fettsäureindividuen
durch Fraktionierung des bei der Geradeausdestillation angefallenen
Kondensates. Beide Verfahrensmaßnahmen können
bei Zwischenspaltung von einer oder zwei Kolonne(n) in der
gleichen Anlage durchgeführt werden, durch welche die Materialien
dann gegebenenfalls mehrmals nacheinander hindurchgeführt
werden.
Wegen des hohen Molekulargewichtes der Fettsäuren und deren
hoher thermischer, insbesondere jedoch autooxydativer Empfindlichkeit
muß die Geradeausdestillation und die Fraktionierung
bei vermindertem Druck durchgeführt werden. Zur
Vakuumerzeugung dienen Dampfstrahl-Vakuumanlagen, die mit
Treibdampf betrieben werden. Die Leistung einzelner Strahler-
bzw. Verdichterstufen steigt mit dem Druck des Treibdampfes,
so daß zur Erzielung eines Saugdruckes unterhalb 4 mbar häufig
ein Treibdampfdruck von 10 bar und mehr vorgesehen wird.
Der Treibdampfbedarf steigt mit dem Absaugvolumen und erhöht
sich insbesondere mit abnehmendem Saugdruck. Deshalb hat man
bislang den Arbeitsdruck zur Geradeausdestillation von Rohfettsäuren
und zur Fraktionierung von Fettsäuren nur so
niedrig gewählt, wie dies aus Gründen des Verfahrens, insbesondere
im Hinblick auf die Empfindlichkeit der durchzusetzenden
Substanzen unbedingt geboten erschien. Zumeist hat
man im Feinvakuumbereich mit einem Arbeitsdruck unter 100
mbar gearbeitet, jedoch einen Arbeitsdruck unter 3 mbar,
insbesondere unter 2,66 mbar nicht unterschritten.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, das
eingangs genannte Verfahren mit der Maßgabe weiterzubilden,
durch gezielte Nutzung der durch Kondensation der Fettsäuredämpfe
anfallenden Kondensationswärme die Geradeausdestillation
und/oder Fraktionierung ohne zusätzliche äußere Energiezufuhr
bei einem Arbeitsdruck unter 3 mbar, insbesondere unter
2,5 mbar durchzuführen.
Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe ist ein Verfahren
mit den in Anspruch 1 angegebenen Maßnahmen.
Nach einem weiteren Gesichtspunkt der Erfindung dient zur
Lösung dieser Aufgabe eine Vorrichtung mit den in den Ansprüchen 6-15 angegebenen
Merkmalen.
Weitere Gesichtspunkte, vorteilhafte Weiterbildungen und
Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteranprüchen.
Im einzelnen besteht die erfindungsgemäße Weiterbildung des
eingangs genannten Verfahrens darin, daß man mit der bei
der Fettsäurekondensation anfallenden Kondensationswärme
Niederdruckdampf mit einem Druck zwischen 3 und 10 bar erzeugt,
mit einem Teil dieses Niederdruckdampfes die Strahlerpumpen
einer Vakuumanlage betreibt, und mittels dieser
Vakuumanlage die Hauptstufe und die Endstufe bei einem
Arbeitsdruck zwischen 0,5 und 2,5 mbar, vorzugsweise zwischen
0,65 und 2,0 mbar hält.
Die hierzu erfindungsgemäß vorgesehene Anlage zur Geradeausdestillation
und/oder Fraktionierung von Fettsäuren sieht
am Ende der Hauptstufe als Kondensationseinrichtung einen
Rohrbündelkühler vor, in dem die Kondensation der Fettsäuredämpfe
an den Außenwänden von Rohren erfolgt, deren Innenwände
mit einem ständig erneuerten Wasserfilm benetzt sind.
Im Rahmen dieser Erfindung ist erkannt worden, daß die
Nutzung der bei der Kondensation der Fettsäuredämpfe in
der Hauptstufe anfallenden Kondensationswärme zur Erzeugung
von Wasserdampf eine zum Betrieb der Strahlerpumpen der
Vakuumanlage auch bei den praktisch niedrigst möglichen
Arbeitsdrücken mehr als ausreichende Menge Niederdruckdampf
liefert. Damit kann ohne zusätzliche Energiezufuhr
von außen die großtechnische Aufarbeitung der Fettsäuren
bei einem wesentlich niedrigeren Arbeitsdruck durchgeführt
werden, als das bislang wirtschaftlich vertretbar war. Die
Absenkung des Arbeitsdruckes erlaubt schonendere Bedingungen
für die Fettsäuregewinnung und bringt auch für die Fettsäurefraktionierung
in den meisten technisch interessanten
Fällen ein für die Auftrennung in die erhaltenen einzelnen
Fettsäureindividuen maßgebliche Erhöhung der jeweils in Betracht
kommenden Flüchtigkeitsverhältnisse α.
Obwohl es grundsätzlich bekannt war, die bei der Kondensation
hochsiedender Komponenten anfallende Kondensationswärme
zur Erzeugung von Wasserdampf zu nutzen, ist diese
Nutzung bei der Aufarbeitung von Fettsäuren bislang nicht
realisiert worden - offenbar deshalb nicht, weil der Wasserdampf
nicht als vielseitig einsetzbarer Prozeßdampf entsprechend
hohen Druckes, sondern nur als Niederdruckdampf zwischen
etwa 4 und 6 mbar anfällt.
Die erfindungsgemäße Nutzung der Kondensationswärme zur Erzeugung
des notwendigen Niederdrucktreibdampfes der Vakuumanlage
stellt auch gegenüber der vorbekannten Nutzung, nämlich
der Verwendung der Kondensationswärme zur Aufheizung
der Rohfettsäuren eine vorteilhafte Weiterentwicklung dar,
weil zur Aufheizung der Rohfettsäure neben dem heißen Kondensat
aus der Hauptstufe noch andere Wärmeträger zur Verfügung
stehen, wie etwa das heiße Pech aus der Schlußstufe und/oder
die Abwärme eines Fallfilmdephlegmators der Vorstufe.
Wie auch durch das nachfolgende Beispiel bestätigt wird,
können in einer entsprechend bemessenen Kondensationseinrichtung
der Hauptstufe beispielsweise pro Stunde ca.
3 300 kg Fettsäuredämpfe kondensiert werden, wobei unter
den gewählten Kondensationsbedingungen ca. 300 000 kcal/h
frei werden bzw. aufzunehmen sind. Dieser Betrag an Kondensationswärme
reicht aus, ca. 600 kg/h Niederdruckdampf von
5 bar zu erzeugen.
Wird eine Anlage der genannten Größenordnung (Durchsatz an
Rohfettsäure plus Wasser ca. 3 600 kg/h) zur Geradausdestillation
von Rohfettsäure und/oder Fraktionierung von
Fettsäure(n) bei einem Arbeitsdruck von 4 mbar betrieben,
so benötigt die Dampfstrahl-Vakuumanlage ca. 89 kg/h Nierderdrucktreibdampf
von 5 bar. Bei einem Arbeitsdruck von 2,5
mbar steigt der Treibdampfbedarf der Dampfstrahl-Vakuumanlage
auf etwa 104 kg/Niederdrucktreibdampf von 5 bar. Bei einem
Arbeitsdruck von 0,65 mbar verbraucht die Dampfstrahl-
Vakuumanlage ca. 173 kg/Niederdrucktreibdampf von 5 bar pro
Stunde, und bei einem Arbeitsdruck von nur 0,2 mbar werden
ca. 297 kg/h Niederdrucktreibdampf von 5 bar benötigt. Die
Angaben zum Arbeitsdruck beziehen sich auf die Bedingungen
im Abscheidebehälter vor dem (ersten) Kondensationskühler
der Hauptstufe oder der Schlußstufe; d. h. die Strahlerpumpen
der Vakuumanlage müssen so ausgelegt sein, zusätzlich die
Druckverluste im (ersten) Kondensationskühler und im anschließenden
Schlußkühler und die Strömungsverluste in den zum
Vakuumaggregat führenden Leistungen zu überwinden. Während
für den (ersten) Kondensationsfühler vorzugsweise ein möglichst
geringer Druckverlust vorgesehen ist, können im Schlußkühler
gegebenenfalls bestimmte, an den Ungesättigkeitsgrad der aufzuarbeitenden
Fettsäure(n) angepaßte Druckverluste vorgesehen
sein. Aus obigen Angaben ist ersichtlich, daß die durch
Nutzung der Kondensationswärme gewinnbare Menge an Niederdruckdampf
mehr als ausreichen würde, um den Niederdrucktreibdampfbedarf
der Dampfstrahl-Vakuumanlage auch bei
einem so extrem niedrigen Arbeitsdruck von 0,2 mbar in
der Hauptstufe und/oder in der Schlußstufe bereitzustellen.
Die erfindungsgemäße Nutzung der Kondensationswärme erzeugt
mehr Niederdruckdampf, als auch bei dem praktisch geringstmöglichen
Arbeitsdruck zum Betrieb der vakuumerzeugenden
Aggregate benötigt wird. Vorzugsweise wird zur Dampferzeugung
vorher entgastes und destilliertes Speisewasser verdampft,
so daß der erzeugte Wasserdampf zusätzlich als sog.
Edeldampf zur Aufarbeitung der Fettsäuren eingesetzt werden
kann; beispielsweise kann ein Teil dieses Überschußdampfes
nach entsprechender Entspannung als Strippdampf zur Entgasung
der zugeführten Rohfettsäure dienen. Weiterer Strippdampf
kann in die Kolonne eingeführt werden, in welcher die
Desodorierung, Entwässerung und Vorlaufabtrennung erfolgt.
Je nach Qualität des einzusetzenden Rohproduktes können für
diese Zwecke ca. 10 bis 100 kg Dampf pro Tonne aufzuarbeitende
Rohfettsäure vorgesehen werden.
Weiterhin kann offener Dampf in die Schlußstufe eingeführt
werden, um dort der Anhydridbildung durch Wasserabspaltung
aus den Fettsäuren entgegenzuwirken. Zur wirksamen Unterdrückung
der Anhydridbildung sind je nach Verweilzeit und
Temperatur in der Schlußzone ca. 20 bis 100 kg Dampf pro
Tonne der in die Schlußzone eintretenden Fettsäuren wünschenswert,
wobei jedoch zu beachten ist, daß der Fettsäuregehalt
der in die Schlußzone eintretenden Flüssigkeit zumeist
weniger als 50 Gew.-% dieser Flüssigkeit ausmacht.
Dieser Dampf wird vorzugsweise im Gleichstrom mit dem im
Fallfilmverdampfer der Schlußstufe herabrieselnden Flüssigkeitsfilm
geführt und setzt die Siedetemperatur dieses Filmes
herab, was wiederum das Ausstrippen der restlichen Fettsäuren
unter schonenderen Bedingungen erlaubt.
Soweit über die genannten Verwendungen hinaus bei der erfindungsgemäßen
Nutzung der Kondensationswärme immer noch
überschüssiger Niederdruckdampf anfällt, kann dieser zur
Vorheizung sowie zur Leitungs- und Tankbeheizung in Fettsäure-
Destillationsanlagen vielfältige Verwendung finden.
Die erfindungsgemäße Nutzung der Kondensationswärme erlaubt
ohne zusätzlichen Energieaufwand die Geradeausdestillation
der Rohfettsäure und/oder die Fraktionierung von Fettsäure(n)
bei einem wesentlich niedrigeren Arbeitsdruck als das bisher
im großtechnischen Maßstab möglich war. Nach einem weiteren
Gesichtspunkt der Erfindung wird deshalb die Geradausdestillation
der Erfindung und/oder die Fraktionierung der Fettsäure(n)
bei einem Arbeitsdruck unter 3 mbar und vorzugsweise
unter 2,5 mbar durchgeführt. Unter Arbeitsdruck wird dabei
der Druck im Abscheidegefäß der Hauptstufe oder der Schlußstufe
vor dem jeweiligen Kondensationskühler verstanden.
Aus praktischen Erwägungen, beispielsweise wegen der Strömungsverluste,
der Dichtigkeitsanforderungen an die Anschlüsse
und an die Pumpen, ist es wenig zweckmäßig,
einen Arbeitsdruck unterhalb 0,2 mbar vorzusehen, weil
sonst einerseits der Strömungsdruckverlust und andererseits
der Anteil an der durch Undichtigkeiten eindringenden Falschluft
merklich ansteigt. Bevorzugt wird deshalb bei einem
Arbeitsdruck im Bereich zwischen 0,5 und 2,5 mbar, weiter
bevorzugt in einem Bereich zwischen 0,65 und 2,0 mbar und
insbesondere zwischen 1,0 und 1,5 mbar gearbeitet. Dieser
niedrige Arbeitsdruck bedingt geringere Siedetemperaturen
für die Fettsäuren, so daß nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
auch Fettsäuren mit zwei oder mehr Doppelbindungen
pro Molekül ohne nennenswerte Verharzung oder Verfärbung
aufarbeitbar sind. Wie bereits ausgeführt, führen diese
niedrigen Arbeitsdrücke im Falle der Fettsäurefraktionierung
für die meisten technisch interessanten Fälle auch zu einer
erheblichen Erhöhung der jeweiligen Flüchtigkeitsverhältnisse
α, so daß eine Trennung bei geringerem Rücklaufverhältnis
durchgeführt werden kann.
Die erfindungsgemäß vorgesehene Herabsetzung des Arbeitsdruckes
erlaubt die Aufarbeitung der Fettsäuren bei niedrigeren
Temperaturen. Beispielsweise kann bei der Geradeausdestillation
von Palmöl-Rohfettsäure die aus der Vorstufe
abgezogene entgaste Rohsäure mit einer Temperatur von
215°C in den Abscheider der Hauptstufe entspannt werden.
Arbeitet man in der Hauptstufe bei einem Arbeitsdruck von
0,65 mbar, so reicht es aus, die bei der Entspannung nicht
verdampften flüssigen Anteile im Fallfilmverdampfer auf eine
Fallfilmablauf-Temperatur von 173°C aufzuheizen, um eine
ausreichende Menge Fettsäure abzudestillieren.
Bei der Geradeausdestillation von Sojaöl-Rohfettsäure, die
bekanntlich einen besonders hohen Anteil an ungesättigten
Fettsäuren aufweist, reicht es nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren bei Einhaltung eines Arbeitsdruckes von 0,65 mbar
im Abscheider der Hauptstufe aus, den im Fallfilmverdampfer
der Hauptstufe herabrieselnden Film auf eine Temperatur von
174°C zu bringen. Demgegenüber wurde nach einem älteren bekannten
Vorschlag (vgl. die Firmenschrift ATT-Chemical
engineering . . . Progress Reports . . . Serie O. Oleochemistry
No. 6/1983) in der Hauptstufe bei einem Arbeitsdruck von
4 mbar gearbeitet, was erfahrungsgemäß eine Filmablauftemperatur
von wenigstens 210°C erfordert, um eine ausreichende
Abdampfung der Fettsäuren zu gewährleisten.
Die Fraktionierung der in dieser Sojaöl-Rohfettsäure in
einem Anteil von über 50% enthaltenen Linolsäure kann nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren unter einem Arbeitsdruck
von 0,65 mbar in der als Filmkolonne ausgebildeten Hauptstufe
bei einer Kopftemperatur von 165°C erfolgen, und man
erhält die Linolsäure in einer Ausbeute von über 90% mit
über 95%iger Reinheit.
Nach einem weiteren Gesichtspunkt der Erfindung kann deshalb
bei einem Arbeitsdruck von weniger als 2,5 mbar und
vorzugsweise von weniger als 2,0 mbar im Abscheideraum der
Hauptstufe im Fallfilmverdampfer der Hauptstufe eine Filmablauftemperatur
zwischen 170°C und 210°C, vorzugsweise
zwischen 180°C und 200°C eingehalten werden. Insbesondere
können bei einem Arbeitsdruck zwischen 0,5 und 2,0 mbar für
die wichtigsten Rohfettsäuren die nachstehenden Filmablauftemperaturen
zur Verdampfung der Fettsäuren vorgesehen
werden:
Zumeist wird die jeweilige Rohfettsäure mit einer ca. 15
bis 25°C niedrigeren Temperatur auf den Verteiler im Kopf
des Fallfilmverdampfers der Hauptstufe gegeben und durch
indirekten Wärmetausch mit einem im Gegenstrom geführten
Hochtemperatur-Heizmittel in diesem Fallfilmverdampfer auf
die angegebene Temperatur aufgeheizt. Die jeweilige Heizmitteltemperatur
wird vorzugsweise nicht mehr als 10 K
über der jeweiligen Filmablauftemperatur gehalten.
Der flüssig verbleibende Ablauf und die Fettsäuredämpfe gelangen
in den Entspannungsraum der Hauptkolonne. Nach
Passieren eines Tropfenabscheiders gelangen die Fettsäuredämpfe
in die Kondensationseinrichtung. Vorzugsweise ist
eine erste oder Haupt-Kondensationseinrichtung vorgesehen,
in der ca. 88 bis 98%, vorzugsweise 92 bis 96%, der Fettsäuredämpfe
kondensiert werden. An diese erste Kondensationseinrichtung
schließt sich ein Schlußkühler an, in welchem die
Restkondensation der Fettsäuren erfolgt. Die Unterteilung in
eine erste und eine zweite Kondensationseinrichtung gewährleistet -
unabhängig von Schwankungen des Fettsäuredurchsatzes -
konstante Bedingungen in der ersten Kondensationseinrichtung,
was für die dort vorgesehene Wasserdampferzeugung
vorteilhaft ist.
Die (erste) Kondensationseinrichtung der Hauptstufe soll
einen möglichst geringen Druckverlust, vorzugsweise einen
Druckverlust kleiner 0,2 mbar, aufweisen. Soweit dies gewährleistet,
ist, kann die Kondensation der Fettsäure mit beliebig
gestalteten Kondensatoren durchgeführt werden, welche die
Nutzung der Kondensationswärme zur Erzeugung von Wasserdampf
gestatten.
In weiterer Ausbildung der Erfindung ist erkannt worden, daß
die Nutzung der bei der Fettsäurekondensation anfallenden
Kondensationswärme zur Erzeugung von Niederdruckdampf in
überraschend vorteilhafter Weise durch Verdampfung eines
ständig erneuerten Wasserfilms erfolgen kann. Ein solcher Wasserfilm
läßt sich besonders einfach an den Innenwänden von
senkrecht stehenden Rohren eines Rohrbündelkühlers realisieren.
Dank der vollständigen Benetzung der Rohrinnenwand mit einem
Wasserfilm werden an den Fettsäure-seitigen Kühlflächen Überhitzungen
und damit eine thermische Schädigung der bereits
destillierten Fettsäuren vermieden. Besonders bevorzugt ist
deshalb als Kondensator ein Rohrbündelkühler vorgesehen, der
eine Anzahl vertikal angeordneter Rohre aufweist, an deren
Außenwänden die Kondensation der Fettsäuredämpfe erfolgt,
während die Innenwände dieser Rohre mit einem ständig erneuerten
Wasserfilm benetzt gehalten werden. Ein solcher
Kondensationskühler kann durch entsprechende Wahl der
Rohrteilung, des Rohrdurchmessers und der Rohrlänge leicht
so ausgelegt werden, daß er praktisch keinen nennenswerten
Druckverlust aufweist.
Die genannte, besonders bevorzugte Ausbildung des Kondensators
in Form eines Rohrbündelkühlers gewährleistet, daß
durch Verdampfung von Wasserdampf aus dem dünnen, ständig
erneuerten Wasserfilm die anfallende Kondensationswärme
schnell aufgenommen und effektiv abgeführt wird. Um eine
ständige Benetzung aller Rohrinnenwände des Rohrbündelkühlers
sicherzustellen, wird vorzugsweise eine solche
Wasserzuführung und -versorgung vorgesehen, daß am unteren
Ende der Verdampferrohre die Wasserbelastung mindestens
2 m³ Wasser pro Meter Rohr Innenumfang und pro Stunde beträgt.
Weiterhin gewährleistet diese Ausgestaltung des Kondensators
als Rohrbündelkühler, daß nach Einstellung beständiger
Betriebsbedingungen auch die überwiegende Länge der
Außenwände der Verdampferrohre ständig mit einem herabrieselnden
Fettsäurefilm bedeckt sind, an welchem die Kondensation
der Fettsäuren erfolgt. Diese gewährleistet eine besonders
schnelle und wirksame Kondensation, so daß man bereits
mit Austauscherflächen von 1,52 m² pro 100 kg Fettsäurekondensat
auskommt. Wegen der hohen Wirksamkeit reicht
beispielsweise zur Kondensation von ca. 3300 kg Fettsäurekondensat
pro Stunde ein einziger Verdampfer aus, der aus
255 Verdampferrohren mit einer Länge von 2500 mm und einem
Außendurchmesser von 25 mm besteht. Um auch im Langzeitbetrieb
den korrosiven Einwirkungen der Fettsäuredämpfe
standzuhalten, bestehen die Verdampferrohre vorzugsweise
aus dem Werkstoff 1.4571 mit einem Molybdängehalt über 2,2%.
Die in der ersten Kondensationseinrichtung der Hauptstufe
nicht niedergeschlagenen Fettsäuredämpfe sowie Restmengen
an Wasserdampf, Falschluft, Inertgas und andere flüchtige
Bestandteile gelangen in den Schlußkühler der Hauptstufe.
Die Ausgestaltung dieses Schlußkühlers hängt von verschiedenen
Faktoren ab, wie etwa der Aufgabenstellung - Geradeausdestillation
oder Fettsäurefraktionierung -, weiterhin
von der Betriebsweise - kontinuierlich oder diskontinuierlich -
und schließlich vor allem vom Arbeitsinhalt und von
der Aufenthaltszeit des in diesem Schlußkühler anfallenden
Fettsäurekondensates. Von entscheidendem Einfluß ist der
Druckverlust im Schlußkühler, weil der Anschluß der gesamten
Hauptstufe an das Vakuumaggregat über den Kopf dieses
Schlußkühlers erfolgt, so daß das Vakuumaggregat den
Druckverlust des Schlußkühlers und der ersten Kondensationseinrichtung
überwinden muß, um im Entspannungsraum
vor dieser ersten Kondensationseinrichtung den erfindungsgemäß
vorgesehenen Arbeitsdruck unter 2,5 mbar und vorzugsweise
unter 2,0 mbar zu gewährleisten.
Nach einem weiteren Gesichtspunkt der Erfindung ist vorgesehen,
diesen Druckverlust in Abhängigkeit vom Ungesättigkeitsgrad
der abzutrennenden Fettsäure(n) zu wählen, der
seinerseits anhand der Jodzahl erfaßt werden kann. Besonders
gute Ergebnisse werden dann erhalten, wenn bei Fettsäurekondensaten
mit Jodzahlen kleiner 60 die Druckverluste
im Bereich zwischen 1,0 und 2,2 mbar gehalten werden, bei
Fettsäurekondensaten mit Jodzahlen zwischen 60 und 120 die
Druckverluste zwischen 0,5 und 1,2 mbar gehalten werden,
und bei Fettsäurekondensaten mit Jodzahlen über 120 die
Druckverluste kleiner 0,5 mbar gehalten werden.
Zur Realisierung entsprechender Druckverluste können verschiedene
Ausgestaltungen für den Schlußkühler vorgesehen
werden. Beispielsweise lassen sich Druckverluste von 1,0
bis 2,2 mbar in einer niedrigen aber wirksamen Füllkörper-
bzw. Riesel-Kolonne verwirklichen, in welcher die aufsteigenden
Fettsäuredämpfe im direkten Gegenstromkontakt an
herabrieselndem Fettsäurekondensat kondensiert werden, das
seinerseits indirekt gekühlt wird. Durckverluste zwischen
0,5 und 1,2 mbar können beispielsweise in einem senkrecht
angeordneten Rohrbündelkühler realisiert werden, dessen
Rohre an ihren Außenwänden mittels Kühlwasser, Fettsäurekondensat
oder Rohfettsäure gekühlt werden, und die aufsteigenden
Fettsäuredämpfe an einem - gegebenenfalls
unterkühlten - Fettsäurefilm kondensiert werden, der an
der Innenwand dieser Rohre herabrieselt. Druckverluste
unter 0,5 mbar können zumeist in Rohrbündelkühlern realisiert
werden, in denen die Fettsäuredämpfe an der Außenwand
der von innen gekühlten Kühlrohre kondensiert werden. Ganz
besonders geringen Druckverlust weisen derartige Rohrbündelkühler
auf, deren Kühlrohre nach außen abstehende Längsrippen
aufweisen, sog. Längsrippenrohre. Gerade die zuletzt genannte
Kondensationseinrichtung zeichnet sich neben dem bei weitem
geringsten Druckverlust zusätzlich durch den kleinsten Flüssigkeitsinhalt
auf der Fettsäure-Kondensationsseite aus und
bietet sich deshalb - neben der Restkondensation von Fettsäuren
mit Jodzahlen von 120 und mehr - auch für die Restkondensation
diskontinuierlich betriebener Fraktionieranlagen
an, um hier die Menge der Übergangsfraktion von einer Reinkomponente
zur anderen möglichst gering zu halten.
Bedeutsam wirkt sich die, dank des im Überschuß zur Verfügung
stehenden Niederdruckdampfes, mögliche Erniedrigung
des Arbeitsdruckes auch auf die Bedingungen in der Schlußstufe
aus. Nach den bekannten Vorschlägen muß in der Schlußstufe
die gerade noch vertretbare, höchste Filmablauftemperatur
eingehalten werden, um eine möglichst vollständige Abtrennung
der Fettsäuren aus dem zirkulierenden Pech zu realisieren.
Mengenmäßig macht das in der Schlußstufe aufzuarbeitende
Material weniger als 20%, zumeist ca. 5 bis 12% des
flüssigen Zirkulationsstromes der Hauptstufe aus, aus dem
es kontinuierlich abgezweigt und auf den Verteiler im Kopf
des Fallfilmverdampfers der Schlußstufe gegeben wird. In
der Regel besteht dieses Material überwiegend aus Hochsiedern,
dem sog. Pech, nämlich nicht-gespaltetem Öl oder Fett und
Polymerisations- und/oder Kondensationsprodukten; deren Anteil
an abtrennbaren Fettsäuren macht gewöhnlich weniger
als 60%, beispielsweise ca. 30 bis 50% des in die Schlußstufe
eingebrachten flüssigen Materials aus.
Nach einem weiteren Gesichtspunkt der Erfindung wird in der
Schlußstufe ebenfalls ein Arbeitsdruck zwischen 0,5 und 2,5
mbar, und vorzugsweise zwischen 0,65 und 2,0 mbar eingestellt.
Bei einem solchen Arbeitsdruck wird das flüssige Material im
Fallfilmverdampfer der Schlußstufe auf eine Filmablauftemperatur
von 190°C bis 240°C, und bevorzugt auf eine Filmablauftemperatur
zwischen 200°C bis 230°C aufgeheizt. Durch
Zugabe von offenem Dampf in diese Schlußstufe kann die Arbeitstemperatur
noch weiter abgesenkt werden.
Insbesondere können bei einem Arbeitsdruck zwischen 0,5 und
2,5 mbar im Abscheideraum vor dem (ersten) Kondensationskühler
der Schlußstufe für die wichtigsten Rohfettsäuren die
nachstehenden Filmablauftemperaturen vorgesehen werden:
Wie bereits oben ausgeführt, besteht ein Vorzug des erfindungsgemäßen
Verfahrens darin, daß bei der Kondensation der
Fettsäuredämpfe mittels eines Wasserfilms gerade Wasserdampf
in der Form von Niederdruckdampf anfällt, der unmittelbar in
dieser Form als Niederdrucktreibdampf zum Betrieb der Strahlerpumpen
der Vakuumanlage verwendet werden kann. Vorzugsweise
wird Niederdruckdampf mit einem Druck zwischen 3 und 10 bar,
besonders bevorzugt mit einem Druck von 5 bis 7 bar erzeugt.
Solcher Niederdruckdampf kann direkt den Strahlerpumpen zugeführt
werden. Vorzugsweise dient als zu verdampfendes Wasser
vorher destilliertes und entgastes Speisewasser, so daß der
erzeugte Wasserdampf nach entsprechender Entspannung anteilig
als sog. "Edeldampf" in die Entgasungs-Rieselsäule, in
die Vorkolonne der Vorstufe, und/oder in die Schlußstufe
eingeführt werden kann.
Nachstehend wird die Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens anhand bevorzugter Ausführungsformen mit
Bezugnahme auf die Zeichnungen erläutert; in letzteren
zeigt
Fig. 1 ein Fließschema einer Gesamtlage zur
Geradeausdestillation von Rohfettsäure,
mit einer Vorstufe zur Entgasung und Vorlaufabtrennung,
mit einer Hauptstufe zur
Fettsäuredestillation und mit einer Schlußstufe
zur Pechabtrennung;
Fig. 2 einen Ausschnitt aus dem Fließschema nach
Fig. 1 mit einer kombinierten Haupt- und
Schlußstufe;
Fig. 3 einen Ausschnitt aus dem Fließschema nach
Fig. 1, mit einer alternativen Ausgestaltung
der Hauptstufe;
Fig. 4 bis 8 alternative Ausgestaltungen aus dem
Kondensationskühler der Hauptstufe nachgeschalteten
Schlußkühlers;
Fig. 9 ein Fließschema einer Gesamtlage zur
Fettsäurefraktionierung mit Vorstufe,
einer Fraktionierkolonne und der Geradeausdestillation
mit Hauptverdampfer
und Schlußverdampfer zur Pechabtrennung; und
Fig. 10 in schematischer Darstellung die
Vakuumanlage zur Vakuumerzeugung für die
erfindungsgemäßen Anlagen gemäß
Fig. 1 und 9.
Wie aus Fig. 1 ersichtlich, besteht die Gesamtanlage zur
Geradeausdestillation von Rohfettsäure in den Hauptteilen
- neben den hier nicht im einzelnen erwähnten üblichen
Bestandteilen solcher Anlagen wie Rohrleitungen, Pumpen,
Armaturen, Reglern und dergleichen - hauptsächlich aus der
Vorstufe 20, der Hauptstufe 40, der Schlußstufe 80 und der
Vakuumanlage 100.
Im einzelnen wird - wie aus Fig. 1 ersichtlich - die Rohfettsäure
dem (nicht dargestellten) Lagertank entnommen und
über die Zulaufleitung 1, die Zulaufpumpe 2, die Druckleitung
3, die Mengenmeß- und Regeleinrichtung 4 und das Entspannungsventil
5 in die Rieselsäule 6 oberhalb der in dieser
erhaltenen Rieselelemente entspannt. In den Sumpf der
Rieselsäule 6 kann zur Verbesserung der Entgasung, insbesondere
zur vollständigen Entfernung von Luftsauerstoff,
Edeldampf über die Zugleitung 7 eingespeist werden. Der sich
im Sumpf der Rieselsäule 6 sammelnde entgaste Zulauf wird
über die Saugleitung 8, die Förderpumpe 9, die Druckleitung
10 und das Entspannungsventil 13 in die Vorkolonne 21 der
Vorstufe 20 unterhalb deren Dephlegmationszone 24 eingeführt.
Auf dem Weg dorthin passiert der entgaste Zulauf zuerst
einen Wärmetauscher 11, wo im Wärmetausch gegen Destillat
der Hauptstufe 40 eine erste Zulaufaufheizung erfolgt.
Eine weitere (nicht dargestellte) Zulaufheizung kann durch
Wärmeaustausch mit dem ablaufenden Pech der Schlußstufe 80
und/oder durch Verwendung des bereits teilweise aufgeheizten
Zulaufes als Kühlmittel im Dephlegmator 24 der Vorkolonne
21 erfolgen. Die abschließende Aufheizung des Zulaufs
auf die Zulauftemperatur erfolgt im Hochtemperatur-
Wärmetauscher 12, der mittels eines Hochtemperatur-Heizmediums
beheizt wird.
Die sich im Kopf der Rieselsäule 6 ansammelnden Dämpfe und
Gase werden nach Passieren eines Abscheiders über die
Vakuumleitung 14 dem Hauptkondensator 28 der Vorstufe 20
zugeführt. Diese Verbindung über die Vakuumleitung 14 gewährleistet
auch die Entlüftung und Evakuierung im Kopfteil
der Rieselsäule 6 bis auf einen Kopfdruck zwischen
etwa 150 und 250 mbar.
Die Vorkolonne 21 der Vorstufe 20 weist über einem Abtriebsfallfilmverdampfer
22 einen Flüssigkeitsverteiler 23 und
darüber einen als Verstärkungsteil wirkenden Dephlegmierkondensator
24 auf. Vorzugsweise ist dieser Dephlegmator
24 als Rohrbündel ausgebildet, und das sich auf der Innenseite
der Kühlrohre niederschlagende Rücklaufkondensat bewegt
sich im Gegenstrom zu den aufsteigenden Dämpfen und
tauscht sich mit diesen aus. Durch entsprechende Länge und
Kühlung der Dephlegmationszone 24 kann das gewünschte Rücklaufverhältnis
eingestellt werden. Das unten aus dem Dephlegmator
24 austretende Kondensat wird mit Hilfe einer
Sammelvorrichtung 25, die einen ausreichend freien Querschnitt
für die aufsteigenden Dämpfe aufweist, aufgefangen
und nach Passieren der Mengenmeßanordnung 26 gemeinsam mit
dem über das Entspannungsventil 13 entspannten Zulauf dem
Flüssigkeitsverteiler 23 zugeführt. Wie bereits ausgeführt,
kann die Kühlung des Dephlegmators 24 mittels bereits teilweise
aufgeheiztem Zulauf erfolgen. Die sich im Kopf des
Dephlegmators 24 ansammelnden Gase und Dämpfe, insbesondere
der gesamte dampfförmige Vorlauf werden über die Vakuumleitung
27 abgezogen und bis auf die Inertgasanteile und partialdruckbedingten
geringen Produktmengen im Hauptkondensator 28
der Vorstufe 20 kondensiert. Dieser Hauptkondensator
28 ist über den Gaskühler 29 und die Vakuumleitung 30
an eine solche Stufe des vakuumerzeugenden Aggregats 100
angeschlossen, die im Kopf des Dephlegmators 24 und im
Hauptkondensator 28 einen solchen Arbeitsdruck erzeugt, daß
die sich einstellende Kondensationstemperatur mit Sicherheit
über der Erstarrungstemperatur der Vorlaufkomponenten
liegt; zumeist ist ein Arbeitsdruck zwischen 150 und 250
mbar vorgesehen.
Der im Hauptkondensator 28 anfallende, im wesentlichen aus
Wasser und darin wenig löslichen organischen Anteilen bestehende
Vorlauf wird über die Leitung 31 dem Scheider 32
zugeführt, in dem die Scheidung in eine obere organische
Phase und eine untere wäßrige Phase stattfindet. Die wäßrige
Phase kann über die Leitung 33 abgeführt und als
Spaltwasser zur Hochdruckspaltung des Öles oder Fettes verwendet
werden; alternativ kann die wäßrige Phase nach entsprechender
Abkühlung, damit sich weitere organische Phase
abscheidet, dem Strahlerabwasser der Vakuumanlage 100 zugeführt
werden.
Vom Flüssigkeitsverteiler 23 der Vorkolonne 21 gelangen die
nach Entspannung des Zulaufs flüssig verbleibenden Anteile
auf die Fallfilmverdampferrohre des Abtriebsfallfilmverdampfers
22, der zweckmäßigerweise als Röhrenbündel ausgebildet
ist, und die Flüssigkeit rieselt an der Innenseite von
Rohren herab, die an ihrer Außenseite mittels eines im
Gegenstrom geführten Hochtemperatur-Heizmediums beheizt werden.
Zur Unterstützung der Vorlaufabtrennung erfolgt die Zugabe
von Strippdampf über die Zuleitung 34 in den Sumpf des
Abtriebsfallfilmverdampfers 22. Das nunmehr weitestgehend
entgaste und von Wasser und Vorlauf befreite, sich im Sumpf
des Abtriebsfallfilmverdampfers 22 sammelnde Sumpfprodukt
wird über die Saugleitung 35, die Druckpumpe 36 und die
Druckleitung 37 nach Passieren des - gegebenenfalls vorgesehenen
Hochtemperatur-Wärmeaustauscher 38 und des - Entspannungsventils
39 in den Abscheideraum 42 der Hauptkolonne 41 der
Hauptstufe 40 entspannt.
Durch diese Entspannung verdampft ca. ¹/₃ der Fettsäure
spontan, und die verbleibenden flüssigen Anteile vermischen
sich mit dem Zirkulationsstrom des zugehörigen Hauptstufen-
Fallfilmverdampfers 43. Die Zirkulation erfolgt mittels der
Hermetikpumpe 44 über die Druckleitung 45 auf den im Kopf
des Fallfilmverdampfers 43 angeordneten Flüssigkeitsverteiler
46, der seinerseits gewährleistet, daß die Flüssigkeit
gleichmäßig über Länge und Umfang der Rohre des vorzugsweise
als Rohrbündel ausgebildeten Fallfilmverdampfers 43
verteilt wird. Die Beheizung des Fallfilmverdampfers 43 erfolgt
mittels im Gegenstrom geführten Hochtemperatur-Heizmedium.
Aus der Druckleitung 45 wird kontinuierlich ein bestimmter
Flüssigkeitsanteil abgezweigt und über die Leitung
78 der Schlußstufe 80 zur Pechabtrennung zugeführt.
Aus dem Abscheide- oder Entspannungsraum 42 gelangen die
Fettsäuredämpfe nach Passieren des Tröpfchenabscheiders 47
durch die Zone 48 in den ersten Kondensationskühler 49 der
Hauptstufe 40. In dieser Zone 48 vor dem Kondensationskühler
49 herrscht der erfindungsgemäß vorgesehene besonders niedrige
Arbeitsdruck von weniger als 2,5 mbar und insbesondere
weniger als 2,0 mbar.
Im Kondensationskühler 49 werden die Fettsäuredämpfe niedergeschlagen,
und mittels der anfallenden Kondensationswärme
Wasserdampf in Form von Niederdruckdampf erzeugt. In der dargestellten
Ausführungsform ist dieser Kondensationskühler 49
als Rohrbündelkühler mit vertikal angeordneten Rohren ausgebildet.
Aus einem im Kopf 50 dieses Rohrbündelkühlers angeordneten
Verteiler 51 gelangt Wasser auf die Innenwände dieser
Rohre, wobei die als Film herablaufende Wassermenge so
bemessen wird, daß am unteren Ende dieser Rohre die Flüssigkeitsbelastung
wenigstens 2 m³/m · h beträgt. Die in den
unteren Rohrboden 52 abzulaufende Wassermenge wird mittels der
Saugleitung 53, der Zirkulationspumpe 54 und der anschließenden
Druckleitung wieder auf den Kopfverteiler 51 zurückgeführt.
Weiterhin wird entsprechend der gebildeten Niederdruckdampfmenge
aus einem Speicherbehälter vorher destilliertes
und entgastes Speisewasser über die Leitung 55 nach Passieren
des Meß- und Regelventils 56 auf den Kopfverteiler 51
gegeben.
Der auf der Kühlmittelseite des Kondensationskühlers 49 entwickelte
Niederdruckdampf wird über die Leitung 57 abgezogen
und den verschiedenen Verbrauchsstellen, insbesondere der
Vakuumanlage 100 zugeführt.
In der beschriebenen Ausführungsform ist der Kondensationskühler
49 für die Kondensation von 88 bis 98%, und vorzugsweise
92 bis 96% der anfallenden Fettsäuredämpfe ausgelegt.
Die dabei kondensierten Fettsäuredämpfe werden an den
Außenwänden der Kühlrohre niedergeschlagen und laufen dort
in Form eines dünnen Fettsäurefilmes herab. Das Fettsäurekondensat
wird über den Sammler 58 und die Destillatabweichung
59 abgezogen. Wie bereits erwähnt, führt die Destillatabteilung
59 zum Wärmeaustauscher 11, in welchem das heiße
Destillat den wesentlichen Teil seiner fühlbaren Wärme auf
den entgasten Zulauf überträgt. Anschließend gelangt das
bereits teilweise gekühlte Destillat in den mit Kühlwasser
beschriebenen Destillatkühler 60 und wird dort auf ca. 60°C
abgekühlt. Mit dieser Temperatur kann das Destillat über die
Leitung 61 einem Destillattank zugeführt werden.
Eine alternative Ausgestaltung des Verdampfer- und Entspannungsteiles
der Hauptstufe ist in Fig. 3 dargestellt.
Wesentlicher Bestandteil dieser Hauptstufe 340 ist eine
Hauptkolonne 341, die in ihrem oberen Teil als Verstärkungsteil
342 und in ihrem unteren Teil als Abtriebsteil 343
ausgebildet ist. Sowohl Verstärkungsteil 342 wie Abtriebsteil
343 können als Riesel- oder Füllkörperstufe oder als
Bodenkolonne ausgebildet sein. Da die Bodenkolonne die
größere Aufenthaltsdauer erfordert, kommt sie vor allem für
die Aufarbeitung der niederen, weniger empfindlichen Säuren
wie beispielsweise Myristinsäure oder Laurinsäure in Betracht.
Die C₁₈- und höheren Fettsäuren, insbesondere wenn
sie noch Doppelbindungen enthalten, werden dagegen vorzugsweise
in einer Riesel- oder Füllkörperstufe aufgearbeitet.
Diese Hauptkolonne 341 sitzt mit ihrem unteren Teil auf
einem Behälter 344 auf, auf den der Fallfilmverdampfer 345
arbeitet.
Das von der Vorstufe herkommende, entgaste und vom Vorlauf
befreite, im Hochtemperatur-Wärmeaustauscher 38 auf die Zulauftemperatur
aufgeheizte Material wird zuerste im Flashbehälter
346 entspannt. Die spontan gebildeten Fettsäuredämpfe
gelangen direkt in den Kolonnenteil 342 und tauschen sich
dort mit Destillat aus, das aus der Destillatabteilung 59
abgezweigt und über die Leitung 347 auf den Flüssigkeitsverteiler
348 gelangt, der die Flüssigkeit auf die im Verstärkungsteil
342 beispielsweise vorgesehenen Böden einer
Bodenkolonne verteilt.
Die bei der Entspannung im Flashbehälter 346 flüssig anfallenden
Fettsäuren gelangen über den Verteiler 349 auf
den Abtriebsteil 343 der Hauptkolonne 341. In der dargestellten
Ausführungsform ist beispielsweise eine Bodenkolonne
mit 10 Böden vorgesehen für den Abtrieb, woraus bei 20
Gesamtböden eine Verweilzeit der flüssigen Phase von ca.
20 Min. resultiert. Die über das Wehr des untersten Boden
überlaufende Flüssigkeit gelangt in den Behälter 344 und
wird aus dessen Sumpf 350 abgezogen. Über die Zirkulationspumpe
351 und die Druckleitung 352 wird aus dem Sumpf 350
ein auf dem Kopf des Fallfilmverdampfers 345 arbeitender
Zirkulationsstrom gewährleistet. Der zweckmäßigerweise als
Rohrbündel ausgebildete Fallfilmverdampfer 345 wird mittels
Hochtemperatur-Heizmedium beheizt, das im Gegenstrom zu
dem herabrieselnden Fettsäurefilm durch den Innenraum der
Rohre geführt wird. Die im Fallfilmverdampfer 345 verdampften
Fettsäuren durchstreichen den Abtriebsteil 343 und gelangen
in den Verstärkungsteil 342. Aus der Druckleitung 352
wird ein Teil des Zirkulationsstromes kontinuierlich abgezogen
und über die Leitung 78 der Schlußstufe 80 zur Pechabtrennung
zugeführt.
Die aus dem Verstärkungsteil 342 oben austretenden Fettsäuredämpfe
gelangen über eine Rohrverbindung bzw. den Kolonnenansatz
353 in den Kondensationskühler 49. Innerhalb
dieses Kolonnenansatzes 353 ist erfindungsgemäß ein Arbeitsdruck
unter 2,5 mbar, vorzugsweise unter 2,0 mbar vorgesehen.
Die im (ersten) Kondensationskühler 49 nicht kondensierten
Fettsäuredämpfe, sowie Inertgase, Falschluft und andere
flüchtige Bestandteile gelangen aus dem Kondensationskühler
49 über die Brücke 64 in den Schlußkühler 65, wie wiederum
der Fig. 1 zu entnehmen ist. Es ist ausreichend, wenn der
Schlußkühler 65 für etwa 20% der Kühlleistung des Kondensationskühlers
49 ausgelegt ist. Die Ausgestaltung des
Schlußkühlers 65 erfolgt in Abhängigkeit von der vornehmlich
aufzuarbeitenden Fettsäure, insbesondere in Abhängigkeit von
deren Ungesättigkeitsgrad. In Abhängigkeit von diesem, zumeist
anhand der Jodzahl erfaßten Ungesättigkeitsgrades
wird eine solche Ausbildung des Schlußkühlers 65 vorgesehen,
daß darin bestimmte Druckverluste eingehalten werden, was
insbesondere die Verweilzeit der Fettsäure und -dämpfe in
diesem Schlußkühler 65 beeinflußt.
Im einfachsten, in Fig. 1 dargestellten Fall, ist der
Schlußkühler 65 als Rohrbündelkühler ausgebildet, dessen
Kühlrohre an ihren Außenwänden durch ein Kühlmittel gekühlt
werden. Als Kühlmittel kann im einfachsten Falle Kühlwasser dienen.
Um trotz längerer Kühlstrecken ein Auskristallisieren
von Fettsäuren an der Innenwand der Kühlrohre zu verhindern,
wird vorzugsweise ein "wärmeres" Kühlmittel eingesetzt,
etwa Niederdruckdampf vorgegebenen Druckes oder im
Kreislauf geführtes Fettsäurekondensat. In einem solchen
Falle kann zur Aufrechterhaltung der Kühlmitteltemperatur
ein Kühlmittelkreislauf 66 mit einem Wärmeaustauscher 67 vorgesehen
sein, der beispielsweise mit Kühlwasser gekühlt wird.
Die sich an der Innenwand der Kühlrohre niedergeschlagenden
Fettsäuren sammeln sich im Sumpf 68 des Schlußkühlers 65
und werden dort über die Abzugsleitung 69 abgezogen und in
die Destillatableitung 59 eingespeist. Die im Inneren der
Kühlrohre nicht niedergeschlagenen flüchtigen Komponenten
(Inertgase, Falschluft, Partialdruck bedingte Anteile und
dergleichen) passieren den Tröpfchenabscheider 70, sammeln
sich im Kopf 71 des Schlußkühlers 65 und werden von dort
über die Vakuumleitung 72 abgezogen und dem vakuumerzeugenden
Aggregat 100 zugeführt. Die Vakuumleitung 72 ist ausreichend
bemessen, um die gesamte Entlüftung und Evakuierung
der Hauptstufe 40 durchzuführen und über den Schlußkühler 65
hinweg in der Zone 48 oder im Kolonnenansatz 353 vor dem
ersten Kondensationskühler 49 den angestrebten Arbeitsdruck
unterhalb 2,5 mbar, insbesondere unter 2,0 mbar zu gewährleisten.
Eine alternative Ausgestaltung des Schlußkühlers ist in
Fig. 4 dargestellt. Nach dieser Alternative ist der über
die Brücke 64 an den Kondensationskühler 49 angeschlossene
Schlußkühler 465 als Rieselkühler ausgebildet. Die über die
Brücke 64 eintretenden Fettsäuredämpfe durchstreichen eine
Packung aus Füllkörpern oder Rieselelementen und werden
dort an - gegebenenfalls unterkühltem - Fettsäurekondensat
kondensiert, das über den Flüssigkeitsverteiler 473 auf
diese Füllkörper oder Rieselelemente verteilt wurde. Der
entsprechende Kühlmittelkreislauf 466 führt vom Sumpf 468
über den Wärmeaustauscher 467 auf den Flüssigkeitsverteiler
473 oberhalb der Füllkörper- bzw. Rieselelement-Packung.
Der Wärmeaustauscher 467 kann mittels Kühlwasser gekühlt werden.
Die in dem Rieselteil nicht kondensierten flüchtigen
Bestandteile durchströmen den Tröpfchenabscheider 470, sammeln
sich im Kopf 471 des Rieselkühlers 465 und werden von
dort über die Vakuumleitung 72 abgeführt und dem vakuumerzeugenden
System 100 zugeführt. Aus dem Kühlmittelkreislauf
wird über das Regelventil 472 kontinuierlich Fettsäuredestillat
abgezogen und über die Abzugsleitung 469 in die
Destillatableitung 59 eingespeist. Dieser Rieslkühler 465
weist einen Druckverlust zwischen etwa 1 und 2 mbar auf.
Die Fig. 5 zeigt eine weitere alternative Ausgestaltung des
über die Brücke 64 an den Kondensationskühler 49 angeschlossenen
Schlußkühlers. Der hier dargestellte Schlußkühler 565
ist ebenfalls als Rohrbündelkühler ausgebildet, dessen Kühlrohre
von außen von Kühlmedium umspült werden, und die Fettsäuredämpfe
an der Innenseite der Kühlrohre an einem herabrieselndem
Fettsäurefilm kondensiert werden. Zur Gewährleistung
eines solchen Fettsäurefilmes über die gesamte Länge
der Kühlrohre ist - abweichend zur Ausgestaltung des Schlußkühlers
65 nach Fig. 1 - zusätzlich ein Flüssigkeitsverteiler
573 vorgesehen, der Fettsäuredestillat gleichmäßig auf
den Innenumfang aller Kühlrohre verteilt. Dieses Fettsäuredestillat
wurde aus dem Sumpf 568 des Schlußkühlers 565 abgezogen
und mittels der Zirkulationspumpe 574 über den
Wärmeaustauscher 567 und die Druckleitung 566 auf den Flüssigkeitsverteiler
573 gegeben. Der Wärmeaustauscher 567 kann
mittels Kühlwasser gekühlt werden. Entsprechend dem Flüssigkeitsstand
im Sumpf 568 wird nach Maßgabe der Regelventile
575 und 575′ kontinuierlich Fettsäuredestillat aus der
Druckleitung 566 abgezogen und über die Abzugsleitung 569
in die Destillatableitung 59 eingespeist.
Wiederum ist ein Tröpfchenabscheider 570 vorgesehen, den
die im Rohrbündelkühler nicht kondensierten flüchtigen Bestandteile
passieren, bevor sie im Kopf 571 des Schlußkühlers
565 gesammelt und über die Vakuumleitung 72 abgezogen und
dem vakuumerzeugenden Aggregat 100 zugeführt werden.
Der anhand der Fig. 5 erläuterte Schlußkühler 565 kann dahin
abgewandelt werden, daß die dort nur schematisch angedeutete
Kühlmittelzu- und -abfuhr zu einem geschlossenen Kühlmittelkreislauf
gehören, der einen mittels einem zweiten Kühlmedium,
beispielsweise Kühlwasser, gekühlten Wärmeaustauscher
aufweist.
Eine weitere alternative Ausgestaltung des über die Brücke
64 an den Kondensationskühler 49 angeschlossenen Schlußkühlers
sei anhand der Fig. 6 erläutert. Der hier dargestellte
Schlußkühler 665 ist wiederum als Rohrbündelkühler mit
glattwandigen Kühlrohren ausgebildet, wobei jedoch - abweichend
zu dem Schlußkühler 65 nach Fig. 1 oder dem Schlußkühler
565 nach Fig. 5 - die Fettsäuredämpfe an den Außenwänden
von Kühlrohren niedergeschlagen werden, deren Innenwände
durch ein Kühlmedium gekühlt werden. Im einzelnen
durchströmt das Kühlmedium die Kühlrohre im Gegenstrom zu
den aufsteigenden Fettsäuredämpfen, wird im Sumpf 668 des
Schlußkühlers 665 gesammelt und von dort mittels der Zirkulationspumpe
674 über den Wärmeaustauscher 667 durch die Druckleitung
666 erneut in den Kopf 671 des Schlußkühlers 665 zurückgeführt
und dort auf den Innenraum der Kühlrohre verteilt.
Der Wärmeaustauscher 667 kann einfacher, mittels Kühlwasser
gekühlter Plattentauscher sein. Das an den Außenwänden der
Kühlrohre herablaufende Fettsäurekondensat wird gesammelt,
über die Abzugsleitung 669 abgeführt und in die Destillatableitung
59 eingespeist. Die im Schlußkühler 665 nicht kondensierten
flüchtigen Komponenten werden über den Stutzen
676 abgezogen und gelangen über die Vakuumleitung 72
in das vakuumerzeugende Aggregat 100. Generell weist die
anhand der Fig. 6 erläuterte Ausgestaltung des Schlußkühlers
665 einen geringeren Druckverlust auf, als die anderen, vorher
erläuterten Kühlerkonstruktionen. Mit dem Schlußkühler
665 kann ein Druckverlust unter 0,8 mbar gewährleistet werden.
Eine weitere Abwandlung des über die Brücke 64 an den Kondensationskühler
49 angeschlossenen Schlußkühlers zeigt Fig. 7.
Auch der Schlußkühler 765 nach Fig. 7 weist Kühlrohre auf,
deren Innenwand von einem Kühlmedium gekühlt werden, und an
deren Außenwand die Fettsäuredämpfe kondensiert werden. Abweichend
zum Schlußkühler 665 nach Fig. 6 sind jedoch die
Kühlrohre des Schlußkühlers 765 als sog. Längsrippenrohre 777
ausgebildet, von deren Außenwand Längsrippen 778 radial abstehen,
was den Wärmeaustausch mit den Fettsäuredämpfen noch weiter
verbessert. Zur Erzeugung solcher Längsrippenrohre können
beispielsweise am Außenumfang eines Glattrohres im gleichmäßigen
Abstand zueinander über den Rohrumfang verteilt
8 oder 10 bis 20 U-Profile angeschweißt sein, so daß 16 oder
20 bis 40 Rippen mit einer Höhe zwischen etwa 6 und 24 mm
resultieren. Dank der höheren Wärmeübergangszahlen solcher
Längsrippenrohre kann im Schlußkühler 765 zur Gewährleistung
einer bestimmten Kondensationsleistung ein größerer Abstand
zwischen den einzelnen Längsrippenrohren 777 vorgesehen sein,
was insgesamt zu einem noch kleineren Druckverlust im Schlußkühler
765 führt; mit einem mit Längsrippenrohren 777 ausgerüsteten
Schlußkühler 765 lassen sich trotz Gewährleistung
einer ausreichenden Kondensation der Restfettsäuren Druckverluste
kleiner 0,5 mbar realisieren. Wegen seines geringen
Druckverlustes ist der Schlußkühler 765 insbesondere zur Aufarbeitung
ungesättigter Fettsäuren mit zwei oder drei Doppelbindungen
pro Molekül vorteilhaft.
Die weitere apparative Ausgestaltung des Schlußkühlers 765
entspricht derjenigen des Schlußkühlers 665 nach Fig. 6.
Wiederum ist ein Kühlmittelkreislauf vorgesehen, der vom
Sumpf 768 über die Zirkulationspumpe 774 den Wärmeaustauscher
767 und die Druckleitung 766 zum Kopf 771 des Schlußkühlers
765 führt. Das an der Außenwand der Längsrippenrohre 777
herabrieselnde Fettsäurekondensat wird gesammelt, über die
Abzugsleitung 769 abgezogen und in die Destillatableitung
59 des Kondensationskühlers 49 eingespeist. Über den
Stutzen 776 und die Vakuumleitung 72 werden die im Schlußkühler
765 nicht kondensierten flüchtigen Komponenten dem
vakuumerzeugenden System 100 zugeführt.
Noch eine weitere Ausgestaltung des Schlußkühlers sei anhand
der Fig. 8 erläutert. Der hier dargestellte, über die
Brücke 64 an den Kondensationskühler 49 angeschlossene
Schlußkühler 865 ist ebenfalls als Rohrbündelkühler aufgebaut,
dessen Kühlrohre von innen gekühlte Längsrippenrohre
sind. Abweichend zu den Längsrippenrohren 777 des Schlußkühlers
765 nach Fig. 7 sind die Längsrippenrohre des
Schlußkühlers 865 als hängende Kühlkerzen 877 ausgebildet.
In jede Kühlkerze 877 ragt bis nahe an dessen unteres, geschlossenes
Ende ein an seinem unteren Ende offenes Rohr 879
hinein. Die oberen Enden der Rohre 879 sind an einen Sammler
880 angeschlossen, über den das Kühlmedium weggeführt wird.
Die Zuführung und Verteilung des Kühlmediums auf jede einzelne
Kühlkerze 877 erfolgt über den Verteiler 881, so daß
das Kühlmedium zuerst längs der Innenwand jeder Kühlkerze
877 absteigt und an deren unterem Ende in das Rohr 879 eintritt
und schließlich über den Sammler 880 weggeführt wird.
Jede Kühlkerze 877 ist an ihrer Außenwand mit einer Anzahl
angeschweißter Längsrippen 878 versehen. Die Fettsäuredämpfe
kondensieren an der Außenwand der Kühlkerzen 877 und deren
Längsrippen 878, und vom Ende der Kühlkerzen 877 tropft das
Kondensat in den Sumpf 868, von wo es über die Abzugsleitung
869 abgezogen und in die Destillatabteilung 59 eingespeist
wird. Die nicht kondensierten flüchtigen Anteile sammeln sich
im Kopf 871 des Schlußkühlers 865 und werden über dessen
Vakuumleitung 72 abgezogen.
Bei Bedarf kann im Kopf 871 ein (nicht dargestellter)
Flüssigkeitsverteiler vorgesehen werden, der mit aus der Abzugsleitung
869 abgezweigten Fettsäurekondensat gespeist
wird, und dieses - gegebenenfalls unterkühlte - Kondensat
auf die Außenfläche der Kühlkerzen 877 verteilt, so daß dort
die Fettsäuredämpfe stets an einem bereits vorgebildeten
und herabrieselndem Fettsäurefilm kondensiert werden.
Ein beispielhafter Schlußkühler 865 weist folgenden Aufbau
auf: 250 Kühlkerzen 877 sind in einem Abstand von etwa 25 mm
zueinander angeordnet. Jede Kühlkerze 877 hat eine Länge von
200 cm und besteht aus einem Rohr mit einem Außendurchmesser
von 25 mm, von dem 16 Längsrippen mit einer Rippenhöhe von
16 mm in 52 mm gleichseitiger Dreiecksteilung abstehen. Mit
einem solchen Schlußkühler 865 konnte eine Kühlleistung von
mehr als 400 kcal/h realisiert werden, wobei jedoch der
Druckverlust weniger als 0,4 mbar betrug.
Wie bereits oben ausgeführt, wird aus dem Zirkulationsstrom
der Hauptstufe 40 kontinuierlich flüssiges Material abgezogen
und der Schlußstufe 80 zur Pechabtrennung zugeführt. Zumeist
werden weniger als 20% des Zirkulationsstromes abgezweigt,
vorzugsweise ca. 5-12%. Das abgezweigte Material
besteht aus einem Gemisch aus flüssigen Fettsäuren und dem
sog. Pech, das vornehmlich aus nichtgespaltenem Öl oder Fett
Polymerisations- bzw. Polykondensationsprodukten der Fettsäuren
besteht. Der Fettsäureanteil dieses Gemisches macht
zumeist zwischen 30 und 50% aus.
Nachstehend wird erneut auf Fig. 1 Bezug genommen.
Zu den wesentlichen Bestandteilen der Schlußstufe 80 gehören
der den Abscheideraum umschließende Behälter 81, der
auf diesen Behälter hinarbeitende Fallfilmverdampfer 82 und
der Schlußstufen-Kondensationskühler 83. Das über die Leitung
78 herangeführte Material - wird gegebenenfalls im
Wärmeaustauscher 79 auf die Zulauftemperatur aufgeheizt und -
gelangt auf den Flüssigkeitsverteiler 84 im Kopf des Fallfilmverdampfers
82, und von dort auf die Innenwände des
vorzugsweise als Rohrbündel ausgebildeten Fallfilmverdampfers
82, der mittels eines Hochtemperatur-Heizmediums beheizt
wird. Aus dem herabrieselnden Flüssigkeitsfilm
dampfen die restlichen Fettsäuren ab, und das nicht-verdampfbare
Pech sammelt sich im Sumpf 85 des Behälters 81.
Sofern die abzutrennenden Fettsäuren eine Verweilzeit von
mehr als einige Minuten unter den in der Schlußstufe
herrschenden Bedingungen vertragen, kann ein Teil des Sumpfproduktes
über die Leitung 86 zirkuliert und auf den Flüssigkeitsverteiler
84 zurückgeführt werden.
Die sich im Abscheideraum des Behälters 81 sammelnden Fettsäuredämpfe
gelangen in den zweckmäßigerweise als Rohrbündelkühler
ausgebildeten Kondensationskühler 83 und werden dort
kondensiert, das Kondensat gesammelt und über die Abzugsleitung
87 weggeführt. Dieses Destillat kann entweder auf den
Flüssigkeitsverteiler 23 in der Vorstufe 20 zurückgeführt
werden, oder das Destillat wird nach Kühlung im Destillatkühler
88 einem Lagertank zugeführt.
Das aus dem Sumpf 85 des Behälters 81 oder aus der Zirkulationsleitung
86 abgezweigte Pech wird über die Leitung 89
weggeführt und im Pechkühler 90 abgekühlt, wo die fühlbare
Wärme des Peches beispielsweise auf den bereits teilweise
erwärmten Zulauf zur Vorstufe 20 übertragen werden kann.
Das gekühlte Pech wird daraufhin einem Pechsammelbehälter
zugeführt.
In den Kopf des Fallfilmverdampfers 82 kann über die Zuleitung
91 Edeldampf eingeführt werden, um im Fallfilmverdampfer
82 und der gesamten Schlußstufe 80 die Anhydridbildung
durch Wasserabspaltung aus Fettsäuren zu unterdrücken.
Im Abscheideraum des Behälters 81 herrscht ebenfalls der
erfindungsgemäß vorgesehene besonders niedrige Arbeitsdruck
von weniger als 2,5 mbar, vorzugsweise von weniger als 2,0
mbar. Die Entlüftung und Evakuierung dieses Abscheideraumes
erfolgt über den Kondensationskühler 83 und einen diesem
gegebenenfalls nachgeschalteten Gaskühler 92, der seinerseits
über die Vakuumleitung 93 an das vakuumerzeugende
System 100 angeschlossen ist.
Die oben beschriebene, von der Hauptstufe 40 getrennte
Schlußstufe 80 kommt insbesondere dann in Betracht, wenn
an die Reinheit des Endproduktes besonders hohe Anforderungen
gestellt werden. Eine alternative Ausgestaltung, bei
der der Schlußstufen-Fallfilmverdampfer auf das Abscheidungsgefäß
der Hauptstufe arbeitet, so daß eine kombinierte
Haupt- und Schlußstufe resultiert, ist nachstehend anhand
Fig. 2 erläutert. Die kombinierte Haupt- und Schlußstufe
erfordert geringeren apparativen Aufwand, weil vor allem
die Kondensationseinrichtungen der oben beschriebenen
Schlußstufe 80 wegfallen. Andererseits kann die Hauptlaufqualität
etwas geringer sein, weil keine gesonderte Abtrennung
der in der Schlußstufe verdampften Fettsäuren erfolgt.
Diese kombinierte Haupt- und Schlußstufe 240 ist
bevorzugt vorgesehen, weil sie gute bis hohe Produktqualitäten
bei vermindertem apparativem Aufwand gewährleistet.
Die in Fig. 2 dargestellte, kombinierte Haupt- und Schlußstufe
240 entspricht in ihrem wesentlichen Aufbau der
Hauptstufe 40 nach Fig. 1. Wiederum ist eine Hauptkolonne
241 vorhanden, welche einen Abscheideraum 242 einschließt.
Auf diese Hauptkolonne 241 arbeitet der Hauptstufen-Fallfilmverdampfer
243. Aus dem Abscheideraum 242 gelangen die
Fettsäuredämpfe nach Durchstreichen des Tröpfchenabscheiders
247 und der Zone 248 in den Kondensator 249, der wiederum
zur Erzeugung von Wasserdampf durch Nutzung der Kondensationswärme
der Fettsäuredämpfe ausgelegt ist. Über
eine Brücke 264 ist mit dem Kondensationskühler 249 ein
Schlußkühler 265 verbunden, in dem die Restkondensation
der Fettsäuredämpfe erfolgt. Die nicht kondensierbaren Komponenten
sammeln sich im Kopf 271 des Schlußkühlers 265 und
werden über die Vakuumleitung 72 abgezogen und dem vakuumerzeugenden
Aggregat 100 zugeführt.
Abweichend und ergänzend zur Hauptstufe 40 nach Fig. 1 ist
zusätzlich ein Schlußstufen-Fallfilmverdampfer 282 vorgesehen,
der ebenfalls auf den Abscheideraum 242 der Hauptkolonne
241 arbeitet.
Der in der Vorstufe 20 entgaste und vom Vorlauf befreite
Zulauf wird über die Zulaufleitung 37 herangeführt, im
Hochtemperatur-Wärmeaustauscher 38 auf die Zulauftemperatur
aufgeheizt und gelangt nach Entspannung im Ventil 239 auf
den Flüssigkeitsverteiler 246 im Kopf des Hauptstufen-Fallfilmverdampfers
243. Dieser Fallfilmverdampfer ist zweckmäßigerweise
als Röhrenbündel ausgebildet, und die aus dem
herabrieselndem Fallfilm abgedampften Fettsäuredämpfe gelangen
in den Abscheiderum 242. Die flüssig verbleibenden
Anteile gelangen in den Sumpf des Abscheidezählers 242
und werden über die Hermetikpumpe 244 und die Druckleitung
245 wieder auf den Flüssigkeitsverteiler 246 zurückgeführt.
Aus der Druckleitung 245 wird kontinuierlich flüssiges Material
abgezweigt und gelangt über die Leitung 278 und die
Meß- und Regeleinrichtung 279 auf den Flüssigkeitsverteiler
284 im Kopf des Schlußstufen-Fallfilmverdampfers 282. Auch
dieser Fallfilmverdampfer ist zweckmäßigerweise als Röhrenbündel
ausgebildet und wird mittels Hochtemperatur-Heizmedium
beheizt, das maximal eine um ca. 5 K höhere Temperatur
als die Filmablauftemperatur aufweist. In den Kopf
des Schlußstufen-Fallfilmverdampfers 282 wird über die
Zuleitung 291 Edeldampf eingeführt, der als "offener" Dampf
im Schlußstufen-Fallfilmverdampfer der Anhydridbildung entgegenwirkt.
Die im Schlußstufen-Fallfilmverdampfer 282 verdampften
Fettsäuren gelangen über die Brücke 294 in den
Abscheidraum 242 und werden schließlich im Kondensationskühler
249 kondensiert. Die sich im Sumpf 285 des Schlußstufen-
Fallfilmverdampfers 282 sammelnden flüssigen Komponenten
werden über die Leitung 286 abgezogen und gegebenenfalls
direkt nach Kühlung im Pechkühler dem Pechsammelbehälter
zugeführt. Sofern andererseits eine längere Verweilzeit
von beispielsweise mehr als 30 s zur vollständigen Abtrennung
der restlichen Fettsäuren erforderlich ist, wird
dieses Sumpfprodukt zirkuliert und mittels der Zirkulationspumpe
287 über die Druckleitung 288 auf den Flüssigkeitsverteiler
284 im Kopf des Schlußstufen-Fallfilmverdampfers
282 zurückgeführt; im letzteren Falle wird aus der Druckleitung
288 kontinuierlich Pech abgezweigt und über die
Abzugsleitung 289 dem Pechkühler und anschließend dem Pechsammelbehälter
zugeführt.
Die oben mit Bezugnahme auf die Fig. 1 bis 8 erläuterte Anlage
ist zur Geradeausdestillation von Rohfettsäure bestimmt.
Eine entsprechende, zur Fraktionierung von Fettsäuren
vorgesehene Anlage weist zusätzlich wenigstens eine,
im Einzelfall auch zwei oder drei Fettsäure-Fraktionierkolonnen
auf, die zwischen die Vorstufe und die Hauptstufe
der oben beschriebenen Geradeausdestillationsstufe eingeschoben
ist (sind). Eine Anlage mit zwei (oder drei) Fettsäure-
Fraktionierkolonnen empfiehlt sich insbesondere dann,
wenn über längere Zeiträume stets die nämliche Rohfettsäure
aufgetrennt, und zwei (oder drei) Fettsäurefraktionen bereitgestellt
werden sollen, weil eine solche Anlage einen
höheren Gesamtdurchsatz gewährleistet. Demgegenüber muß
bei einer Anlage mit lediglich einer Fettsäure-Fraktionierkolonne
in Abhängigkeit von der Anzahl der gewünschten
Fraktionen ein mehrmaliger Durchgang gefahren werden, was
jedoch insbesondere dann hingenommen werden kann, wenn mit
häufigem Produktwechsel zu rechnen ist. Eine Anlage zur
Fettsäure-Fraktionierung mit lediglich einer (ersten) Fettsäure-
Fraktionierkolonne wird nachstehend mit Bezugnahme
auf Fig. 9 erläutert.
Die in der Anlage nach Fig. 9 gezeigte Vorstufe entspricht
der Vorstufe 20 nach Fig. 1, so daß sich hier eine nochmalige
Erläuterung erübrigt; weiterhin enthält die Darstellung
nach Fig. 9 eine Geradeausdestillationsstufe mit kombiniertem
Haupt- und Schlußverdampfer, zu deren Erläuterung
auf die kombinierte Haupt- und Schlußstufe 240 der Fig. 2
verwiesen wird.
Wesentlicher Bestandteil der in Fig. 9 schematisch dargestellten
Anlage zur Fettsäurefraktionierung ist die (erste)
Fraktionierkolonne 131, die in ihrem oberen Teil als Verstärkungsteil
132 und in ihrem unteren Teil als Abtriebsteil
133 ausgebildet ist. Sowohl der Verstärkungsteil 132
wie der Abriebsteil 133 können als Riesel- oder Füllkörperstufe
oder als Bodenkolonne ausgebildet sein, was insbesondere
von der Empfindlichkeit der aufzuarbeitenden Fettsäure(n)
abhängt. Wegen der geringen Verweilzeit wird für
die höheren Fettsäuren (C₁₈- und höhere Fettsäuren) und/oder
für ungesättigte Fettsäuren vorzugsweise die Riesel- oder
Füllkörperstufe vorgesehen. In der dargestellten Ausführungsform
sind sowohl der Verstärkungsteil 132 wie der Abtriebsteil
133 als Riesel- oder Füllkörperstufen ausgebildet.
Unterhalb des Abtriebsteils 133 befindet sich ein Entspannungsraum
134, auf welchem der Fallfilmverdampfer 135 arbeitet.
Die in der Vorstufe entgaste und vom Vorlauf befreite
Fettsäure wird im Hochtemperatur-Wärmeaustauscher 38 auf die
Zulauftemperatur gebracht und danach im Flashbehälter 130
entspannt. Die spontan gebildeten Dämpfe werden über die
Dampfleitung 137 unten in den Verstärkungsteil 132 eingeführt
und tauschen sich darin mit Destillat aus, das aus
der Destillationsabteilung 159 abgezweigt und über die Leitung
160 auf den Flüssigkeitsverteiler 138 gelangt ist, welcher
das Destillat auf die im Verstärkungsteil 132 enthaltenen
Rieselelemente oder Füllkörper verteilt.
Die bei der Entspannung im Flashbehälter 130 flüssig bleibenden
Fettsäuren gelangen über die Leitung 139 auf den Abtriebsteil-
Verteiler 140, der die Flüssigkeit auf Rieselelemente
oder Füllkörper des Abtriebsteils 133 verteilt, in
dem ein Austausch mit den im Fallfilmverdampfer 135 erzeugten
Fettsäuredämpfen erfolgt.
Vom Sumpf des Entspannungsraumes 134 erfolgt eine Zirkulation
des Sumpfproduktes über die Hermetikpumpe 141 und die
Druckleitung 142 auf den im Kopf des Fallfilmverdampfers
135 angeordneten Flüssigekeitsverteilers 136, welcher die
zirkulierte Flüssigkeit auf den Umfang der Rohre des vorzugsweise
als Rohrbündel ausgebildeten Fallfilmverdampfers
135 verteilt. Aus der Druckleitung 142 wird ein Teil des
Zirkulationsstromes kontinuierlich abgezogen und über die
Leitung 143 einer zweiten Fettsäure-Fraktionierkolonne oder
der Geradeausdestillationsstufe zugeführt.
Die oben aus dem Verstärkungsteil 132 auftretenden Fettsäuredämpfe
gelangen über die Rohrverbindung 148 in den
Kondensationskühler 149, in dem 88 bis 98%, vorzugsweise
92 bis 96% der ankommenden Fettsäuredämpfe kondensiert
werden, und die dabei freiwerdende Kondensationswärme zur
Erzeugung von Wasserdampf genutzt wird. Vorzugsweise hat
die Rohrverbindung 148 eine solche Länge, daß das im Kondensationskühler
149 anfallende Destillat ohne Zuhilfenahme
einer Pumpe anteilig auf den Verteiler 138 gelangen
kann. Innerhalb der Rohrverbindung 148 herrscht der erfindungsgemäß
vorgesehene besonders niedrige Arbeitsdruck von
weniger als 2,5 mbar und vorzugsweise von weniger als 2,0
mbar. Dieser Kondensationskühler 149 kann - analog zum
Kondensationskühler 49 nach Fig. 1 - als Rohrbündelkühler
mit vertikal angeordneten Rohren ausgebildet sein. Aus
einem im Kopf dieses Kondensationskühlers 150 angeordneten
Verteiler 151 gelangt Wasser auf die Innenwände der Kühlrohre,
während die Fettsäuredämpfe an deren Außenwand
niedergeschlagen werden. Die in den unteren Rohrboden 152
ablaufende Wassermenge wird mittels der Zirkulationspumpe
143 und der Druckleitung 154 wieder auf den Kopfverteiler
151 zurückgeführt. Weiterhin wird nach Bedarf entsprechend
der erzeugten Menge Niederdruckdampf aus einem Speicherbehälter
vorher destilliertes und entgastes Speisewasser über
die Leitung 155 auf den Kopfverteiler 151 gegeben. Der auf
der Kühlmittelseite des Kondensationskühlers 149 entwickelte
Niederdruckdampf wird über die Leitung 157 abgezogen und
den verschiedenen Verbrauchsstellen, insbesondere der
Vakuumanlage 100 zugeführt. Das auf der Produktseite niedergeschlagene
Fettsäuredestillat wird über den Sammler 158
und die Destillatabteilung 159 abgezogen.
An den Kondensationskühler 149 ist über die Brücke 164 ein
Schlußkühler 165 angeschlossen, der von einer solchen Bauart
sein kann, wie sie oben mit Bezugnahme auf eine der
Fig. 4 bis 8 erläutert worden ist. In der dargestellten Ausführungsform
ist der Schlußkühler 165 als Riesel- oder
Füllkörperstufe ausgebildet, und ein Teil des sich im Sumpf
168 des Schlußkühlers 165 sammelnden Destillates wird über
den Destillatkreislauf mit Zirkulationspumpe 164, Wärmetauscher
167 und die Druckleitung 166 zirkuliert und über
den Flüssigkeitsverteiler 173 erneut auf die Füllkörper-
oder Rieselelemente verteilt, so daß die Restkondensation
der Fettsäuredämpfe im Schlußkühler 165 an einem stets erneuerten,
kalten Fettsäurefilm erfolgt. Die Verbindung des
Schlußkühlers 165 zum vakuumerzeugenden Aggregat 100 erfolgt
über die Vakuumleitung 172, die ausreichend bemessen
sein muß, um über den Schlußkühler 165 und den Kondensationskühler
149 hinweg innerhalb der Rohrverbindung 148
den erfindungsgemäß vorgesehenen, besonderen niederen
Arbeitsdruck einzustellen. Aus dem Destillatkreislauf 166
wird kontinuierlich Fettsäure abgezogen und über die Abzugsleitung
169 in die Destillatabteilung 159 eingespeist.
Bei Bedarf kann sich an die oben beschriebene erste Fettsäure-
Fraktionierkolonne eine zweite oder sogar dritte
Fettsäure-Fraktionierkolonne von im wesentlichen gleicher
Bauart anschließen. Auch das Kondensationssystem dieser
zweiten oder dritten Fraktionierkolonne würde unter dem
erfindungsgemäß vorgesehenen, besonders niedrigen Arbeitsdruck
betrieben werden.
Das zur Erzeugung des besonders niedrigen Arbeitsdruckes
von weniger als 2,5 mbar, vorzugsweise von weniger als
2,0 mbar erforderliche Dampfstrahlaggregat wird nachstehend
unter Bezugnahme auf Fig. 10 erläutert. Die schematisch
dargestellte Vakuumanlage 100 weist die fünf Verdichterstufen
101, 102, 103, 104 und 105 auf, denen der Niederdrucktreibdampf
über die Leitungen 106, 107, 108, 109 und 110
zugeführt wird. Die beiden ersten Verdichtungsstufen 101 und
102 sind mit (nicht dargestellten) Kühleinrichtungen für
den zugeführten Niederdrucktreibdampf ausgerüstet, denen
- wie schematisch angedeutet - Kühlwasser zugeführt wird.
Der aus der zweiten Verdichterstufe 102 austretende gemischte
Dampfstrom aus Saugstrom und Treibdampf ist bereits auf einen
Druck von 65 mbar oder mehr verdichtet, so daß anschließend
eine Kühlung mittels Kühlwasser erfolgen kann. Vorzugsweise
ist hierzu ein Einspritzkondensator 111 vorgesehen.
Weitere Einspritzkondensatoren 112, 113 sind anschließend
an die dritte Verdichterstufe 103 bzw. an die
vierte Verdichterstufe 104 vorgesehen. Das in den Verdichterstufen
und den Einspritzkondensatoren anfallende Kühlwasser
gelangt über entsprechende Leitungen in den Fallwasserkasten
114, aus dem die anfallende wäßrige Phase
mittels der Zirkulationspumpe 115 über einen der wahlweise
benutzten Wärmeaustauscher 116 oder 116′ einem großdimensionierten
Scheidebehälter 117 zugeführt wird. Aus diesem
Scheidebehälter 117 wird Kühlwasser mittels der Zirkulationspumpe
118 über die Leitung 119 erneut den Verdichterstufen
und den Einspritzkondensatoren zugeführt.
Mit dieser Vakuumanlage 100 erfolgt die Entlüftung und Evakuierung
der verschiedenen Anlagenteile der oben beschriebenen
Anlage zur Geradeausdestillation und/oder Fraktionierung
von Fettsäuren bis auf den jeweils vorgesehenen Arbeitsdruck.
Hierzu führt eine Vakuumleitung 72 vom Kondensationssystem
der Hauptstufe 40, sowie eine weitere Vakuumleitung
93 von der Schlußstufe 80 der Anlage zur Geradeausdestillation
(vgl. Fig. 1) zu einem Abscheidebehälter 120
der Vakuumanlage. Soweit eine Fettsäurefraktionierung vorgenommen
werden soll, führt eine Vakuumleitung 172 vom Kondensationssystem
der Fraktionierkolonne (vgl. Fig. 9) ebenfalls
zum Abscheidebehälter 120 der Vakuumanlage. Über diese
Vakuumleitungen 72, 93 und 172 hinweg ist in den jeweiligen
Anlagenteilen der erfindungsgemäß vorgesehene, besonders
niedrige Arbeitsdruck unterhalb 2,5 mbar, vorzugsweise
unterhalb 2,0 mbar einzustellen.
Weiterhin führt vom Kondensationssystem 28, 29 der Vorstufe
20 (vgl. Fig.1) eine Vakuumleitung 30 zur vierten Verdichtungsstufe
104 der Vakuumanlage. Über diese Vakuumanlage 30
wird in der Vorkolonne der Vorstufe ein Arbeitsdruck zwischen
etwa 150 und 250 mbar eingestellt.
Über diese Vakuumleitungen 72, 92 und 172 werden neben
partialdruckbedingten Produktmengen im wesentlichen eingedrungene
Falschluft, sonstige Inertgase und Wasserdampf
gefördert, der einerseits aus dem Wassergehalt des Ausgangsmaterials
und andererseits aus dem zur Unterstützung
der Entgasung und zur Unterstützung der Vorlaufabtrennung
eingeführtem Strippdampf herrührt. Diese Komponenten gelangen
je nach ihrer Löslichkeit und dem in den einzelnen Verdichterstufen
des Strahlapparates herrschenden Druck in das
im Kreislauf geführte Kühlwasser und müssen aus diesem wieder
abgetrennt werden. Im einzelnen ist der Abscheidebehälter
120 mit einem Abscheider 121, beispielsweise einem
"Euroform-Abscheider" ausgerüstet, in welchem die Abscheidung
der in Folge der Dämpfegeschwindigkeit und Unterkühlung
mechanisch mitgerissenen feinsten Flüssigkeitströpfchen
der kondensierten Flüssigkeit erfolgt. Die sich
im Sumpf des Abscheiders 120 sammelnde Flüssigkeit kann in
die Destillatableitung 69 des Schlußkühlers 65 der Hauptstufe
40 (vgl. Fig. 1) eingespeist werden.
Nach Durchstreichen des Abscheiders 121 gelangen die nicht
niedergeschlagenen Dämpfe und Gase in eine Kühlfalle 122.
Hierbei kann es sich beispielsweise um eine mit Rippenrohren
bestückte Intensivkühlfalle handeln, die mit Kühlwasser gekühlt
wird. Hierbei sind die produktseitigen Ein- und Austrittstemperaturen
so zu wählen, daß das in der Kühlfalle
122 niedergeschlagene Kondensat stets noch flüssig mit
einer Temperatur kurz oberhalb seines Erstarrungspunktes anfällt.
Das sich im Sumpf der Kühlfalle sammelnde Kondensat
kann in die Destillatableitung des Schlußkühlers 92 der
Schlußstufe 80 (vgl. Fig. 1) eingespeist werden.
Nach Durchstreichen der Kühlfalle 122 gelangen die Dämpfe
und Gase mit einer Temperatur zwischen etwa 40 und 70°C
in die erste Verdichterstufe 101 der Vakuumanlage, die
- wie schematisch angedeutet ist - mit Kühlwasser gekühlt
wird. Zum Betrieb der Vakuumanlage 100 dient Niederdrucktreibdampf
mit einem Druck von 5 bar, der in den Kondensationskühlern
durch Nutzung der Fettsäuredämpfe-Kondensationswärme
erzeugt und über die Leitungen 57 und 157 herangeführt
worden ist. Der Verdichterstufe 101 wird dieser Treibdampf
aus dem entsprechenden Dampfverteiler über die Leitung 106
zugeführt. Das der Verdichterstufe 101 zugeführte Kühlwasser
und das durch Niederschlagen des Treibdampfes kondensierte
Wasser gelangen in den Wasserfallkasten 114.
Das die Verdichterstufe 101 verlassende Gemisch aus Treibdampf
und Saugstrom gelangt in die zweite Verdichterstufe
102 und wird dort mit Hilfe von über die Leitung 107 herangeführtem
Treibdampf weiter verdichtet. Auch die Verdichterstufe
102 wird mittels Kühlwasser gekühlt. Das die Verdichterstufe
102 verlassende Gemisch gelangt in einen Einspritzkondensator
111 und wird dort in direktem Kontakt mit eingespritzem
Kühlwasser auf eine Temperatur vorzugsweise
unterhalb 30°C abgekühlt. Das den Einspritzmotor 111
verlassende Gemisch aus Gasen und Dämpfen wird nacheinander
in den Verdichterstufen 103, 104 und 105 weiterverdichtet,
bis der Atmosphärendruck erreicht ist. In der dargestellten
Ausführungsform ist den Verdichterstufen 103 und 104 je ein
Einspritzkondensator 112 bzw. 113 nachgeschaltet, um eine
möglichst weitgehende Kühlung der Gase zu gewährleisten.
Eine solche Kühlung erhöht nicht nur die Leistung der Vakuumanlage
ganz erheblich, sondern fördert auch die Abscheidung
von Restmengen an organischen Materialien.
Das Kühlwasser, das Kondenswasser aus dem Treibdampf und dem
Saugstrom, sowie die abgeschiedenen organischen Anteile gelangen
in den Fallwasserkasten 114 und werden dort in eine
obere organische Phase und eine untere wäßrige Phase getrennt.
Die wäßrige Phase wird über die Zirkulationspumpe
115 über die wahlweise benutzten Plattentausche 116 bzw.
116′ dem relativ großdimensionierten Scheidebehälter 117
zugeführt. Die Wärmetauscher 116 und 116′ werden mit Kühlwasser,
vorzugsweise mit einer Temperatur mit ca. 20 bis
30°C gekühlt. Die Größe des Abscheidebehälters 117 wird ausreichend
bemessen, daß dort zur Abscheidung der organischen
Phase wenigstens eine Zeitspanne von 2 h zur Verfügung
steht. Unter Einhaltung dieser Bedingungen kann gewährleistet
werden, daß das aus der Kühlwasser-Rückführleitung 119
nach Maßgabe des Regel- und Meßventils 123 abgezogene Abwasser
einen Gehalt an organischen Anteilen unterhalb 20 ppm
aufweist. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren konnte bei der
Geradeausdestillation von Fettsäuren ein Anfall von entsprechend
beladenem Abwasser in der Größenordung von etwa 60
bis 70 kg Abwasser pro t Fettsäure erreicht werden.
Die Geradeausdestillation von Rohpalmöl-Fettsäure erfolgt
in einer Vorrichtung nach Fig. 1 mit einer kombinierten Haupt-
und Schlußstufe nach Fig. 2, welche Anlage für die Aufarbeitung
von 3500 kg/h Fettsäure zuzüglich 70 kg/h gelösten
Wassers ausgelegt ist.
In die unter einem Arbeitsdruck von 200 mbar gehaltene
Rieselsäule 6 wird mit der Fördertemperatur von ca. 60°C
Rohfettsäure in einer Menge von 3570 kg/h eingeführt
(Wassergehalt ca. 70 kg). Zur wirksamen Entfernung des im
Zulauf gelösten Luftsauerstoffes erfolgt über die Zuleitung
7 die Einführung von 10 kg/h Edeldampf in den Sumpf der
Rieselsäuel 6.
Der aus der Rieselsäule entnommene, entgaste Zulauf, wird
durch Wärmeaustausch mit dem Destillat der Hauptstufe im
Wärmeaustauscher 11 ferner durch die Verwendung als Kühlmittel
im Dephlegmierkondensator 24 und schließlich
durch Wärmeaustausch mit dem Pech im Pechkühler 89 auf ca.
166°C aufgewärmt. Die weitere Aufheizung des Zulaufs
auf ca. 220°C geschieht im Hochtemperatur-Wärmeaustauscher
12. Dieser wird mittels eines Hochtemperatur-Heizmediums
beheizt, wozu 125 000 kcal/h benötigt werden.
Mit einer Zulauftemperatur von 220°C gelangt der entgaste
Zulauf in die Vorkolonne 21 der Vorstufe 20, die
unter einem Arbeitsdruck von 200 mbar gehalten wird. Zur
Vorlaufabtrennung und restlichen Entgasung werden bei der
genannten Zulaufleistung von 3 500 kg/h im Abtriebsfallfilmverdampfer
22 der Vorstufe 95 000 kcal/h benötigt.
Weitere Wärme wird über den Edeldampf zugeführt, der in
einer Menge von 50 kg/h über die Zuleitung 34 in den Sumpf
der Vorkolonne 21 eingeführt wird. Der Dephlegmationsteil
24 der Vorkolonne 21 führt ca. 51 000 kcal/h ab, die auf
den Zulauf übertragen werden und diesen von 138°C bis
auf 163°C aufheizen.
Aus dem Sumpf der Vorstufe wird der Ablauf mit einer Temperatur
von ca. 220°C abgezogen und wird entweder mit
dieser Temperatur oder nach weiterer Aufheizung im Wärmetauscher
38 in den Abscheideraum 42 der Hauptstufe 40 entspannt.
Hierbei verdampfen spontan ca. 1 200 kg/h Fettsäure.
Die weitere Verdampfung erfolgt im Fallfilmverdampfer
43, der mit einer Wärmemenge von 255 000 kcal/h
bei 200°C und 2,5 mbar belastet ist. Der Zirkulationsstrom
beträgt 60 000 kg/h, so daß eine mittlere Verweilzeit
einzelner Fettsäureteilchen in der Hauptstufe von
7,5 Min. resultiert. Die Filmablauftemperatur beträgt
200°C.
Aus dem Zirkulationsstrom wird flüssiges Material in
einer Menge von ca. 250 kg/h abgezweigt, das etwa je zur
Hälfte aus Pechrückstand und aus Fettsäure besteht. Dieses
abgezweigte Material wird auf den Schlußstufen-Fallfilmverdampfer
282 gegeben. Zur Verdampfung der Fettsäuren
und Deckung von Wärmeverlusten wird dem Fallfilmverdampfer
282 eine Wärmemenge von 19 000 kcal/h zugeführt. Es fallen
ca. 160 kg/h Pech und ca. 97 kg/h Fettsäuredämpfe an, die
zusammen mit den Fettsäuredämpfen aus dem Hauptstufen-
Fallfilmverdampfer 243 dem Kondensationskühler 249 zugeführt
werden.
In der Zone 248 vor dem Kondensationskühler 249 herrscht
ein Arbeitsdruck zwischen 0,5 und 2 mbar. Durch spontane
Verdampfung bei der Entspannung und die restliche Fettsäureverdampfung
in den Fallfilmverdampfern 243 und 282 fallen insgesamt
Fettsäuredämpfe in einer Menge von 3 290 kg/h an,
von denen mehr als 92% im Kondensationskühler 249 kondensiert
werden.
Als Kondensationskühler 249 dient ein senkrecht angeordneter
Rohrbündelkühler mit 120 Rohren von 25 mm Außendurchmesser
mit 2000 mm wirksamer Rohrlänge, so daß eine
Austauscherfläche von 18,85 m² resultiert. Die unteren
Enden der Kühlrohre werden mit einer Menge von 2,0 bis
2,5 m³ Wasser pro Meter Rohrinnenumfang und pro Stunde
belastet. Die resultierende Kondensationswärme von
309 000 kcal/h erlaubt die Erzeugung von 614 kg/h Wasserdampf
von 5 bar (309 000 : 503/13=614,16). Hiervon werden
ca. 150 bis 200 kg/h zum Betrieb des Dampfstrahl-
Vakuumaggregates benötigt; 50 kg/h werden als Edeldampf
in der Vorstufe 20 (Rieselsäule 6 und Vorkolonne 21)
verbraucht; und ca. 2 bis 3 kg/h werden als Direktdampf
für die Schlußstufe verwendet. Somit verbleibt mehr als
die Hälfte des erzeugten Niederdruckdampfes für andere
Aufgaben, wie etwa die erforderlichen Leistungs- und
Tankbeheizungen, die Glycerinwasserdampfung und dergleichen.
Der im Kondensationskühler 249 nicht kondensierter Fettsäureanteil
wird im Schlußkühler 265 niedergeschlagen.
Es wird eine Kühlerausgestaltung gemäß Fig. 5 verwendet,
wobei die Fettsäuredämpfe an einem in den Kühlrohren des
Rohrbündelkühlers herabrieselnden Fettsäurefilm niedergeschlagen
werden. Die auszutauschende Wärmemenge beträgt
39 kcal/h, die einerseits über das Kühlmedium und andererseits
über das dem Wärmeaustauscher zugeführte Kühlwasser
abgeführt werden. Aus dem zirkulierenden Fettsäurestrom
werden ca. 200 kg/h Fettsäurekondensat abgezweigt und nach
Maßgabe der Regelventile 575, 575′ über die Leitung 569 in
die Destillatableitung 59 eingespeist (vgl. Fig. 5).
Nach Einstellung stabiler Betriebsbedingungen fallen pro
Stunde 3 290 kg Destillat an, das im wesentlichen aus
91 kg C₁₂/C₁₄-säuren, 1 398 kg Palmitinsäure und Ölsäure
besteht. Der gesamte Einsatz an Hochtemperaturwärme, einschließlich
des Wärmebedarfs zur Erzeugung des Niederdrucktreibdampfes
für das Vakuumaggregat, betrug 657 480
kJ/to Fettsäurehauptdestillat.
Claims (16)
1. Verfahren zur Geradeausdestillation und/oder Fraktionierung
von Fettsäuren mit einer Vorstufe, in welcher die Entgasung
der Rohfettsäuren und die Vorlaufabtrennung erfolgt,
einer Hauptstufe, an deren Ende der größte Teil der Fettsäuredämpfe
kondensiert wird, und
einer Endstufe zur Pechabtrennung, wobei die bei der Fettsäurekondensation
anfallende Kondensationswärme genutzt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß
man mit der Kondensationswärme Niederdruckdampf mit einem
Druck zwischen 3 und 10 bar erzeugt,
mit einem Teil dieses Niederdruckdampfes die Strahlerpumpen
einer Vakuumanlage betreibt, und
mittels dieser die Hauptstufe und die Endstufe bei einem Arbeitsdruck
zwischen 0,5 und 2,5 mbar hält.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man die Hauptstufe und die Endstufe bei einem Arbeitsdruck
zwischen 0,65 und 2,0 mbar hält.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
man den Niederdruckdampf aus vorher entgastem und destilliertem
Speisewasser erzeugt,
den im Überschuß erzeugten Niederdruckdampf anteilig entspannt
und als sogenannten Edeldampf zur Aufarbeitung der
Fettsäure(n) einsetzt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
man die Fettsäure-seitigen Kühlflächen ständig mit einem
herabrieselnden Film aus kalter, gegebenenfalls unterkühlter
Fettsäure, und
die Wasser-seitigen Kühl- bzw. Verdampferflächen mit
einem ständig erneuerten Wasserfilm benetzt hält.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
man die Wasserbelastung am unteren Ende der Verdampferrohre
bei 2 m³ Wasser pro Meter Rohrinnenumfang und pro Stunde
oder höher hält.
6. Vorrichtung zur Geradeausdestillation und/oder Fraktionierung
von Fettsäuren nach dem Verfahren der Ansprüche 1 bis 5,
mit einer Vorstufe, einer Hauptstufe und einer Endstufe,
und mit Kondensationskühlern für die Fettsäuredämpfe,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Kondensationskühler (49) am Ende der Hauptstufe (40),
der Kondensationskühler (249) der kombinierten Haupt- und
Endstufe (240) und/oder der Kondensationskühler (149) jeder
Fraktionierkolonnne (131) als Rohrbündelkühler ausgebildet
sind (vgl. Fig. 1 bzw. 2 bzw. 9).
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Rohrbündelkühler (49, 149, 249) vertikal angeordnete Rohre
aufweisen, deren oberen Enden über einen im Rohrbündelkühler-
Kopf (50, 150) angeordneten Verteiler (51, 151) Speisewasser
sowie das aus dem unteren Ende der Rohre austretende und
sich in einem Sumpf (52, 152) sammelnde Wasser wieder zuführbar
ist (vgl. Fig. 1, 9).
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Rohrbündelkühler (49, 149, 249) zur Kondensation von 88 bis
98% der anfallenden Fettsäuredämpfe ausgelegt sind, und
ein weiterer Schlußkühler (65, 165, 265, 465, 565, 665, 765, 865)
nachgeschaltet ist (vgl. Fig. 1, 2, 4, 5, 6, 7, 8, 9).
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlußkühler
- a) bei Fettsäurekondensaten mit einer Jodzahl kleiner 60 einen Druckverlust von 1,0 bis 2,2 mbar
- (b) bei Fettsäurekondensaten mit einer Jodzahl von 60 bis 120 einen Druckverlust von 0,5 bis 1,2 mbar
- (c) bei Fettsäurekondensaten mit einer Jodzahl über 120 einen Druckverlust kleiner 0,5 mbar
aufweisen.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Schlußkühler (465) eine vertikal angeordnete Riesel-
oder Füllkörperkolonne mit geringem Druckverlust ist
(vgl. Fig. 4).
11. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß
der Schlußkühler (665) ein vertikal angeordneter Rohrbündelkühler
ist (vgl. Fig. 6)
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
die Rohre Längsrippenrohre (777) sind (vgl. Fig. 7).
13. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
die Rohre hängend angeordnete, mit Längsrippen (878) versehene
Kühlkerzen (877) sind (vgl. Fig. 8).
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Kondensationskühler (49, 149, 249) und/oder die Schlußkühler
(165, 265, 365, 465, 565) mit einem Flüssigkeitsverteiler
ausgerüstet sind (vgl. Fig. 1, 2, 3, 4, 5, 9).
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Vakuumanlage (100) mehrere Verdichterstufen (101, 102,
103, 104, 105) aufweist, und Einspritzkondensatoren (111, 112,
113) zwischen einige dieser Verdichterstufen eingeschoben
sind (vgl. Fig. 10).
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19833333558 DE3333558A1 (de) | 1983-09-16 | 1983-09-16 | Verfahren und anlage zur geradeausdestillation und/oder fraktionierung von fettsaeuren |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19833333558 DE3333558A1 (de) | 1983-09-16 | 1983-09-16 | Verfahren und anlage zur geradeausdestillation und/oder fraktionierung von fettsaeuren |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3333558A1 DE3333558A1 (de) | 1985-03-28 |
DE3333558C2 true DE3333558C2 (de) | 1987-07-23 |
Family
ID=6209310
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19833333558 Granted DE3333558A1 (de) | 1983-09-16 | 1983-09-16 | Verfahren und anlage zur geradeausdestillation und/oder fraktionierung von fettsaeuren |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3333558A1 (de) |
-
1983
- 1983-09-16 DE DE19833333558 patent/DE3333558A1/de active Granted
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3333558A1 (de) | 1985-03-28 |
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