DE3332186C1 - Vorrichtung zum Anschliessen und Auswechseln von Giessrohren - Google Patents
Vorrichtung zum Anschliessen und Auswechseln von GiessrohrenInfo
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Description
Steckbolzenverbindung so festgelegt, daß das Gießrohr bei wirkendem Kontergewicht nicht mehr abgehoben
werden kann. Damit ergibt sich eine betriebssichere Vorrichtung, die durch die Anwendung des Schnellverschlusses
schnell und leicht zu handhaben ist, beispielsweise zum Auswechseln des Gießrohres. Eine noch bessere
Handhabung ergibt sich, wenn ein ungleicher, einen verkürzten Hebelarm für das Gießrohr aufweisender
Doppelhebel mittels Querachse an einer am Zwischengefäß von der Peripherie in Richtung Ausguß befestigter
Schienenbahn schwenk- sowie verschiebbar lagert und durch ein an dem das Kontergewicht tragenden
Hebelarm vorgesehenes Langloch am Steckbolzen gehalten wird, der seinerseits in am Gefäß ortsfesten
Langlöchern beweglich und festlegbar ist, die sich in einer gedachten Parallelen zur Ausgußachse mit dem
Hebelarm-Langloch diagonal kreuzen. Dadurch wird eine relativ freie Lagerung des Doppelhebels erreicht, die
zusammen mit den Langlöchern übliche, durch Wärmeunterschiede und sonstige Betriebseinwirkungen hervorgerufene
Veränderungen im Hebelgestänge, den Lager- und Aufhängungen ohne weiteres zuläßt, so daß
auch der rauhen Praxis bei voller Betriebssicherheit Genüge getan wird.
In näherer Ausbildung des Schnellverschlusses für den Steckbolzen wird gemäß der Erfindung vorgeschlagen,
daß der Bolzen an einem in Form einer Laufkatze am Zwischengefäß angeordneten Wagen angebracht ist
und die ihn aufnehmenden ortsfesten Langlöcher an Lagerlaschen vorgesehen sind, zwischen denen der Doppelhebel
mittels einer dazwischengreifenden Lagerscheibe gehalten wird. Der Laufkatzenwagen selbst besteht
sachdienlich aus einem mittels Laufrollen an Laufschienen des Zwischengefäßes aufgehängtem Flachblechstück,
das einen Handgriff und ein in gleichartiger Längsrichtung zu den ortsfesten Langlöchern stehendes
Langloch zum Anschluß des Steckbolzens aufweist. Hierzu dient vorteilhaft ein am Steckbolzen vorgesehener,
die Flachseiten des Flachblechstückes übergreifender Gabelkopf, der durch einen Kupplungsbolzen an
das Langloch angeschlossen und an einer zu diesem parallelen Stirnseite des Flachblechstückes geführt ist.
Bezüglich der Schwenkachsen-Gestaltung und Lagerung des Doppelhebels sieht die Erfindung vor, den Hebel
an den Flanken mit Achsstümpfen auszustatten und damit auf und zwischen einer aus Winkeleisen bestehenden
Schienenbahn zu lagern. Diese Konstruktion ist einfach und mit geringen baulichen Maßnahmen durchführbar.
Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung erläutert.
F i g. 1 zeigt im Schnitt den durch einen Stopfenverschluß verschließbaren Ausguß eines Zwischengefäßes
mit einer im Aufriß dargestellten neuen Gießrohranschluß- und Wechselvorrichtung,
F i g. 2 das abgebrochene Stück der F i g. 1,
F i g. 3 eine Draufsicht nach der Linie A der F i g. 1,
F i g. 4 eine Sicht nach B der F i g. 1 mit unterschiedlichen
Schnittebenen,
F i g. 5 Einzelheiten der F i g. 4 in größerem Maßstab und
F i g. 6 die Seitenansicht zu F i g. 4, ebenfalls in größerem Maßstab.
In F i g. 1 bedeutet 1 ein Blechboden und 2 die feuerfeste Auskleidung eines Zwischengefäßes für Stranggießanlagen,
aus dem die Schmelze einer Stranggieß-Kokille 3 zugeführt wird. Der Boden 1 ist im Ausgußbereich
durchbrochen und dort mit einem zum Gefäßinnern vorstehenden Kragen 4 versehen, an dem der Ausgußstein
5 und der Ausguß 6 orientiert sind. Der Ausguß 6 hat am Auslaufende einen Kugelkopf 6a, dem sich das
in die Stranggieß-Kokille 3 ragende Gießrohr 7 mit seinem gegenprofilierten Kugelkopfsitz 7a anschließt.
Unterhalb des Blechbodens 1 ist eine den Ausguß 6 zwischen sich aufnehmende, aus zwei parallelen Winkeleisen
bestehende Schienenbahn 8 befestigt, auf der mit quer angeordneten Achsstümpfen 9dein Doppelhebel 9
aufliegt, an dessen gabelförmigem Hebelarm 9a das Gießrohr 7 gehaltert ist, mittels eines mit Aufhängezapfen
10a in Ausnehmungen 9c lagernden Kardanringes 10. Der andere Hebelarm 96 trägt verstellbare Kontergewichte
11, die ein Anpressen des Gießrohr-Kugelkopfsitzes 7a an den Kugelkopf 6a des Ausgusses 6
bewirken unter Vermittlung eines nicht dargestellten Spezialmörtels. Der bei der Anpressung erhaltene Fixpunkt
zwischen Kugelkopf 6a und Kugelkopfsitz 7a wird durch einen Steckbolzen 12 festgelegt, welcher
zwischen zwei am Blechboden 1 angeordneten Lagerlaschen 13 und 14 den Doppelhebel 9 über eine daran
befestigte Lagerscheibe 15 festhält und dabei von Langlöchern 13a, 14a und 15a aufgenommen wird, von denen
das Langloch 15a der Scheibe 15 auf einer zur Ausgußachse 16 gedachten parallelen Linie gegendiagonal zu
den Langlöchern 13a, 14a der Laschen 13,14 steht. Am Handhabungsende weist der Steckbolzen 12 einen die
Einstecktiefe durch Anschlag an die Lagerlaschen 14 begrenzenden Gabelkopf 12a auf, der über einen Kupplungsbolzen
17 mit einem Wagen 18 gekoppelt ist. Dieser ist als vom Gabelkopf 12a an den Flanken erfaßtes
Flachblechstück ausgebildet und hängt auf Laufrollen 18a verfahrbar an am Blechboden 1 befestigten Laufschienen
19. Er kann an einem Handgriff 186 manuell betätigt werden innerhalb der in F i g. 6 gezeigten Anschlag-
und der strichpunktiert angedeuteten Freistellung des Steckbolzens 12. Wie insbesondere ebenfalls
aus F i g. 6 ersichtlich, wird der Kupplungsbolzen 17 am Wagen 18 in einem Langloch 18c von gleichartigem
Spiel wie die Langlöcher 13a und 14a gehalten, so daß der Steckbolzen 12 beim Einfahren in seine Betriebsstellung
sich und den Doppelhebel 9 automatisch in eine Stellung manöveriert, die der optimalen Anpreßlage des
Gießrohres 7 entspricht. Die endgültige Betriebsstellung stellt ein Treibteil 20 her, der in einen über die
Lagerlasche 13 vorstehenden Schlitz 126 des Steckbolzens 12 eintreibbar ist.
Die Handhabungs- und Funktionsweise der Vorrichtung ist folgendermaßen:
Zum Austausch eines Gießrohres 7 wird zunächst der Ausguß 6 durch einen der Einfachheit halber nicht dargestellten
Stopfen verschlossen. Danach entfernt man den Treibkeil 20 und fährt den Steckbolzen 12 in die
strichpunktierte Freistellung durch Ziehen am Handgriff 186 des als Schnellverschluß wirkenden Wagens 18.
Nun kann durch Anheben des Hebelarms 96 entgegen dem Kontergewicht 11 der Doppelhebel 9 um die Wellenstümpfe
8 gedreht und damit die Anpressung des Gießrohres 7 bei Zerstörung des Dichtungsmörtels gelöst
werden, wobei die Aufhängebolzen 10a des Kardanringes 10 die Ausnehmungen 9c des Hebelarmes 96
hintergreifen. Währenddessen hebt man in sinngemäßer Anpassung an die Vorgänge das Zwischengefäß 1,2 so
weit an, bis das Gießrohr 7 frei von der Stranggieß-Kokille 3 ist und durch Ziehen an dem mit den Wellenstümpfen
9c/auf der Schienenbahn 8 gleitenden Doppelhebel 9 aus dem Ausgußbereich herausbewegt werden
kann. Alsdann wird das alte Gießrohr 7 zusammen mit
dem Kardanring 10 aus den Ausnehmungen 9c herausgenommen und durch eine vorbereitete Baueinheit aus
Kardanring 10 und Gießrohr 7 mit am Kugelkopfsitz la frisch aufgetragenen Dichtungsmörtel ersetzt. Danach
erfolgt das Einfahren und Anschließen des Gießrohres 7 an den inzwischen von Restmörtel gesäuberten Ausguß
6 mit entsprechend gegenläufiger Handhabung des Doppelhebels 9 und des Handhebels 186 unter Ablassen
des Zwischengefäßes 1,2 in die Gießstellung.
10
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
15
20
25
30
35
40
45
50
55
60
65
Claims (7)
1. Vorrichtung zum Anschließen und Auswechseln eines Gießrohres an den verschließbaren Ausguß
eines Zwischengefäßes von Stranggießanlagen, insbesondere zum Gießen kleiner Strangquerschnitte
unter Luftabschluß mit in die Stranggieß-Kokille eintauchendem Gießrohr, das dardanisch am gabelförmigen
Hebelarm eines um eine Achse schwenkbaren Doppelhebels angeordnet ist und durch ein
Kontergewicht des anderen Hebelarms an die Ausgußmündung gepreßt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß der Doppelhebel (9) im Fixpunkt der Anpressung des Gießrohres (7) an den Ausguß
(6) mittels eines durch einen Schnellverschluß (17, 18, 18a, 186 und 19) betätigbaren und durch keil-
oder exzenterartige Mittel (20) festlegbaren Steckbolzen (12) gehalten wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein ungleicher, einen verkürzten Hebelarm
(9a) für das Gießrohr (7) aufweisender Doppelhebel (9) mittels Querachse (9d) an einer am Zwischengefäß
(1, 2) von der Peripherie in Richtung Ausguß (6) befestigter Schienenbahn (8) schwenksowie
verschiebbar lagert und durch ein an dem das Kontergewicht (11) ragenden Hebelarm (9b) vorgesehenes
Langloch (15a,) am Steckbolzen (12) gehalten wird, der seinerseits in am Gefäß (1,2) ortsfesten
Langlöchern (13a, 14a) beweglich und festlegbar ist, die sich in einer gedachten Parallelen zur Ausgußachse
(16) diagonal kreuzen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Steckbolzen (12) an einem
in Form einer Laufkatze am Zwischengefäß (1, 2) angeordneten Wagen (18) angebracht ist und die ihn
aufnehmenden ortsfesten Langlöcher (13a, 14a) in Lagerlaschen (13,14) vorgesehen sind, zwischen denen
der Doppelhebel (9) mittels einer dazwischen greifenden Lagerscheibe (15) gehalten wird.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Wagen (18) aus einem mittels Laufrollen
(18a,) an Laufschienen (19) des Zwischengefäßes (1, 2) aufgehängtem Flachblechstück (i8d) besteht,
das'einen Handgriff (i8b) und ein in gleichartiger Längsrichtung zu den ortsfesten Langlöchern
(13a, Ha) stehendes Langloch (18c) zum Anschluß des Steckbolzens (12) aufweist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Steckbolzen (12) einen die Flachseiten
des Flachblechstückes (iSd) übergreifender Gabelkopf (12a) hat, der durch einen Kupplungsbolzen
(17) an das Langloch (18c) angeschlossen und an einer zu diesem parallelen Stirnseite des Flachblechstückes
(i8d) geführt ist.
6. Vorrichtung nach den vorherigen Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß der Steckbolzen (12) in
der Betriebslage mit der Ansatzfläche des Gabelkopfes (12a) an der wagenseitigen Lagerlasche (14)
anliegt und an seinem aus der andern Lagerlasche (13) herausragenden Ende einen Schlitz (126) für einen
Treibkeil (20) aufweist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Doppelhebel (9) an den Flanken
Achsstümpfe (9d) trägt und damit auf und zwischen den Schenkeln einer aus Winkeleisen bestehenden
Schienenbahn (8) lagert.
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum1 Anschließen
und Auswechseln von Gießrohren an den verschließbaren Ausguß eines Zwischengefäßes von
Stranggießanlagen, insbesondere zum Gießen kleiner Strangquerschnitte unter Luftabschluß mit in die
Stranggieß-Kokille eintauchendem Gießrohr, das kardanisch am gabelförmigen Hebelarm eines um eine
Achse schwenkbaren Doppelhebels angeordnet ist und durch ein Kontergewicht des anderen Hebelarms an die
Ausgußmündung gepreßt wird.
Bekanntlich werden Gießrohre am Ausguß von Zwischengefäßen verwendet, um die Schmelze auf dem
Weg zur Stranggieß-Kokille vor Oxidation zu schützen und um deren ruhiges Einfließen bei gleichmäßiger Verteilung
über den Kokillenquerschnitt zu erreichen. Dabei sind die aus feuerfestem Material hergestellten
Gießrohre enormen thermischen, errosiven und chemischen Angriffen ausgesetzt. Sie gelten als Verschleißmaterial,
was innerhalb der bei sequenzgußmöglichen Gießzeiten und noch vor anderem beim Stranggießen
verwendeten Verschleißmaterial zu ersetzen ist. Der Austausch eines unbrauchbar gewordenen Gießrohres
soll schnell und zuverlässig erfolgen, damit die Stranggießbildung in der Stranggieß-Kokille aufrechterhalten
bleibt.
Kontergewichtsvorrichtungen gemäß vorliegender Gattung, die auf dem Prinzip einer Konterbefestigung
des Gießrohres am Ausguß mittels zweiarmiger Hebel funktionieren, ermöglichen im Gegensatz zu Keil- oder
Bajonettbefestigungen, ein einfaches An- und Absetzen des Gießrohres und schaffen somit die Grundlage für
einen schnellen Gießrohrwechsel, der bei Unterbrechung des Gießvorganges im Sequenzguß allgemein als
fliegender Wechsel bezeichnet wird.
In der DE-OS 26 09 769 wird eine Vorrichtung mit rohrförmigem Element zum Gießen von geschmolzenen
Metallen beschrieben, wobei das rohrförmige Element mittels Keilen einerseits gehalten und andererseits
dichtend an die Metallwand einer Zwischenkanne gedrücktwird.
Die Vorrichtungen werden derzeit vornehmlich bei Stranggießanlagen mit Stranggieß-Kokillen kleineren
Querschnitts angewendet, in denen Stahleinfrierungen und damit Brückenbildungen am in die Schmelze eintauchenden
Gießrohr nicht auszuschließen sind. In einem solchen Fall kann Abziehkraft vom gegossenen Strang
über das Gießrohr auf die Kontergewichtsvorrichtung übertragen und das Gießrohr entgegen dem Kontergewicht
vom Ausguß gelöst werden. Es entsteht ein Spalt, durch den Schmelze nach außen dringt, noch ehe die
Ve,rschlußvorrichtung am Zwischengefäß geschlossen ist, was ein erhöhtes Unfallrisiko darstellt und beträchtliche
Schäden verursachen kann.
Aufgabe vorliegender Erfindung ist es, der Vorrichtung bei einfacher Bedienung und Handhabung eine der
Praxis gerecht werdende Betriebssicherheit zu geben.
Die gestellte Aufgabe wird gemäß der Erfindung bei der eingangs genannten Vorrichtung dadurch gelöst,
daß der Doppelhebel der Vorrichtung im Fixpunkt der Anpressung des Gießrohres an den Ausguß mittels eines
durch einen Schnellverschluß betätigbaren und durch keil- oder exzenterartige Mittel festlegbaren
Steckbolzen erhalten wird. Bei einer derart ausgebildeten Vorrichtung vermögen im Betrieb entgegen dem
Kontergewicht ziehende Kräfte den Doppelhebel nicht mehr zu schwenken und damit die Gießrohranpressung
an den Ausguß zu unterbinden. Vielmehr ist die Anpreßlage zwischen Ausgußmündung und Gießrohr an der
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