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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Auswechseln von Giessrohren, welche an den Ausguss von Zwischenbehältern für Stranggiessanlagen ansetzbar sind, in dieser Stellung bis in die Kokille hineinragen und von Giessrohrhaltern gehalten sind, die an den freien, in einer gemeinsamen Horizontalebene sich befindenden Enden von Schwenkarmen gelagert sind, welche um eine gemeinsame, zur Ausgussachse parallele Achse verschwenkbar sind.
Bekanntlich werden Giessrohre am Ausguss von Zwischenbehältern verwendet, um die Schmelze auf dem Weg zur Kokille vor Oxydation zu schützen und um deren ruhiges Einfliessen bei gleichmässiger Verteilung über den Kokillenquerschnitt zu erreichen. Dabei sind die aus feuerfestem Material hergestellten Giessrohre enormen thermischen, erosiven und chemischen Angriffen ausgesetzt. Sie gelten als Verschleissmaterial, das innerhalb der bei Sequenzguss möglichen Giesszeiten und noch vor anderem beim Stranggiessen verwendetem Verschleissmaterial zu ersetzen ist. Der Austausch eines unbrauchbar gewordenen Giessrohres soll schnell und zuverlässig erfolgen, damit die Strangbildung in der Kokille aufrechterhalten bleibt.
Aus der AT-PS Nr. 310968 ist eine derartige Vorrichtung zum Auswechseln von Giessrohren bekannt, bei der zum Auswechseln des Giessrohres nach dem Verschliessen des Behälterausgusses durch Betätigen eines Handhebels die Achse nach unten verstellt und damit das Giessrohr vom Ausguss entfernt wird.
Sodann dreht man das Giessrohr am Hebel in die arretierte waagrechte Lage, wonach es frei von Behälter und Kokille herausgeschwenkt und gleichzeitig ein neues Giessrohr in den Giessbereich hineingeschwenkt und vertikal angeschlossen werden kann.
Hiebei ist nachteilig, dass ein neues Giessrohr nicht exakt unter den Ausguss einfahrbar ist, sondern die Anschlussstelle vom Bedienungsmann mit mehr oder weniger Geschick gesucht werden muss, was zeitraubend sein kann. Ausserdem wirken die vertikalen Verstellmittel zum Anschliessen des Giessrohres an den Behälterausguss über die vertikale Schwenkachse und über die Schwenkarme. Insbesondere diese werden damit zusätzlich belastet und sind entsprechend verbiegungssteif auszubilden.
Aus der CH-PS Nr. 500033 ist eine Vorrichtung zum Giessen mit auswechselbaren Giessrohren für Stranggiessanlagen bekannt, bei der Giessrohre dem Bodenausguss des heb-und senkbaren Zwischenbehälters auf einer beidseitig des Ausgusses vorgesehenen Bahn zu- und wegführbar sind. Die Bahn, die aus Führungsschienen besteht, ist zwischen der Kokille und dem Ausguss des Zwischenbehälters hindurch verlegt und führt zwei Wagen mit je einem Halter für ein Giessrohr. Der eine Wagen hält ein Giessrohr in Betriebsstellung, der andere Wagen steht an einem der beiden Bahnenden, wo das verschlissene Giessrohr ausgetauscht wird.
Während der Betriebsstellung kann das Giessrohr an den Ausguss angepresst werden, u. zw. entweder durch eine Feder, die beim Einfahren des Wagens den Giessrohrhalter in Richtung Ausguss beaufschlagt, oder durch Anheben der gesamten Führungsbahn mittels Druckmittelzylindern. Diese bekannte Vorrichtung ist relativ aufwendig und wegen der Anordnung ihrer Hauptteile zwischen dem Zwischenbehälter und der Kokille recht sperrig und unübersichtlich. Ausserdem wird die Führungsbahn verhältnismässig heiss, was der Vorrichtung abträglich ist und bei ihrer Handhabung störend sein kann.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zum Auswechseln von Giessrohren anzugeben, die betriebssicher ausgebildet ist und die die genannten Nachteile vermeidet. Dies wird ausgehend von einer Vorrichtung der eingangs genannten Art, erfindungsgemäss dadurch erreicht, dass jeder Schwenkarm in der Giessstellung durch vorzugsweise mittelbar am Zwischenbehälter befestigte vertikal verlaufende Anschläge fixiert ist, die zum Anschliessen des Giessrohres an den Ausguss gleichzeitig Auflageflächen für auf den Giessrohrhalter wirkende Keile u. dgl., die auch auf einer den Giessrohrhalter umgebenden Hülse mgeordnet sein können, tragen. Dadurch ist es möglich, das neue Giessrohr gezielt unter den Ausguss zu schwenken, so dass die Anschlussstellung in kürzester Zeit automatisch erreicht wird.
Ferner ergibt sich eine sichere und zuverlässige Verbindung zwischen Ausguss und Giessrohr, wobei Schwenkarme und Schwenkachse entlastet bleiben.
Ein weiteres Merkmal der Erfindung sieht vor, dass die auf der Achse übereinander angeordneten Schwenkarme durch Abkröpfen eines oder beider Schwenkarme in einer gemeinsamen Horizontalebene befindliche Tragringe für die axial verschiebbaren Giessrohrhalter aufweisen, in denen die Giessrohre :, regen Verdrehen gesichert gelagert sind. Diese Konstruktion ist baulich besonders einfach und garantiert n jedem Fall die richtige Stellung des Giessrohres zur Kokille.
Die Erfindung sieht ferner vorteilhaft vor, dass den Anschlägen Nasen am Giessrohrhalter zugeordnet sind, wobei vorzugsweise die Anschläge von diametral zum Ausguss aus dem Ausgussbereich nach unten
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vorstehenden Haken gebildet sind, deren rechtwinkelig verlaufende Enden in bezug auf die Ausgussachse radial nach innen gerichtet sind. Eine solche Ausführung ist leicht zu handhaben und kommt den Erfordernissen des rauhen Giessbetriebes weitgehend entgegen.
In manchen Anwendungsfällen der Vorrichtung ist es günstig, um den Ausguss-und Giessrohrbereich mit Luft zu kühlen, zu diesen Bereichen ein Spülgas, beispielsweise Argon zuzuführen. Hiezu ist gemäss einem weiteren Merkmal der Erfindung vorgesehen, dass die Schwenkarme Rohrleitungen bzw. Kanäle zum Zuleiten von Gas zum Giessrohrhalter aufweisen.
Die Erfindung ist nachstehend an Hand der Zeichnungen erläutert. Es zeigen : Fig. 1 im Schnitt den durch einen Schiebeverschluss verschliessbaren Ausguss eines Zwischenbehälters mit einer erfindungsgemässen im Aufriss dargestellten Giessrohr-Wechselvorrichtung ; Fig. 2 eine schematische Draufsicht auf die Vorrichtung nach Fig. l ; Fig. 3 einen Schnitt durch den Giessrohr-Anschlussbereich zwischen der Vorrichtung und dem Schieberverschluss in grösserem Massstab ; Fig. 4 die aus ihrer Kassette gemäss Fig. 3 herausgelöste Auslaufplatte im Achsschnitt ; Fig. 5 eine Seitenansicht zu Fig. 3 ; die Fig. 6 und 7 ebenfalls den Giessrohr-Anschlussbereich ähnlich wie in den Fig. 3 und 5 und Fig. 8 ein weiteres Ausführungsbeispiel der Vorrichtung ähnlich Fig. 1.
In Fig.1 bedeutet --1-- den Blechboden und --2-- die feuerfeste Auskleidung eines Zwischenbehälters für Stranggiessanlagen. Der Boden-l-ist im Ausgussbereich durchbrochen und dort mit einem
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ortsfeste Bodenplatte --7--, eine verstellbare Schieberplatte --8-- und eine ebenfalls ortsfeste Auslaufplatte --9-- eines Schieberverschlusses an. Die Platten --7, 8 und 9--, in denen der Durchlauf - fortgesetzt ist, sind in einem Schiebergehäuse --10-- gelagert, das mit einem am Blechboden-1-befestigten Rahmen --11-- lösbar verbunden und durch einen Gehäusedeckel-12-- abgeschlossen wird.
Mittels angedeuteter Deckelschrauben --13-- kann zwischen den Platten--7 bis 9-- eine dichtend wirkende Flächenpressung eingestellt werden, die aber ein Verstellen der Schieberplatte mit Bezug auf Fig. 1 in die Bildebene hinein oder heraus durch eine nicht gezeigte Verstelleinrichtung zum Öffnen oder Schliessen des Schieberverschlusses --7 bis 13-- zulässt. An die untere ebene Fläche der ortsfesten Auslaufplatte --9-- des Schieberverschlusses kann ein Giess rohr --14-- mit Hilfe einer Wechselvorrichtung angeschlossen werden. Diese Vorrichtung hat zwei Schwenkarme --15 und 16--, die an den freien Enden Tragringe --17 und 18-- und an den andern Enden Lager --19 und 20-- aufweisen, mit denen sie auf einem gemeinsamen Zapfen --21-- übereinander angeordnet sind.
Dabei ist der über dem Schwenkarm --15-- gelagerte Schwenkarm --16-- derart nach unten abgekröpft, dass die Tragringe --17 und 18-- in der gleichen Horizontalebene zu liegen kommen. Der Schwenkarmzapfen --21-- wird achsparallel zur Ausgussachse --22-- von einem Lagerbock --23-- gehalten, der am Schiebergehäuse --10-- angeflanscht ist.
In jedem Tragring --17 und 18-- ist ein in Einzelheiten aus Fig. 3 ersichtlicher hülsenförmiger Giessrohrhalter --24-- angeordnet, der das Giessrohr --14-- umfasst, wobei dessen verdickter Einlaufteil - etwas über den Halter vorstehend in einer Ausdrehung --25-- gelagert ist und dabei durch eine Nut-Feder-Verbindung --26-- gegen Verdrehen gesichert ist. Verdrehgesichert ist auch der in Transportstellung mit einem aussenseitigen Bund auf dem Tragring --17 bzw. 18-- aufsitzende Giessrohr- halter-24--, u. zw. mittels eines in eine Tragring-Ausnehmung --27-- greifenden Riegels --28--, der gleichzeitig den Hubweg des Halters --24-- nach oben begrenzt.
An einem Bund des Halters --24-- sind nach aussen gerichtet, sich auf einer Kreisabschnittslinie gegenüberstehende Nasen --29 und 30-- mit Anschlagflächen --31 und 32-- vorgesehen, die beim Einschwenken des Giessrohres --14-- unter den Ausguss an Haken --33 und 34-- anschlagen. Letztere ragen aus dem Schieberverschluss nach unten heraus und sind an den Längsseiten einer die ortsfeste Auslaufplatte --9-- tragenden Metallkassette --35-befestigt. Sie stehen am Ausguss so dimetral gegenüber, dass ein Einschwenken der Giessrohrhalter-24bis an die Anschlagflächen --31 und 32-- möglich ist.
Mit ihren Enden untergreifen die Haken --33 und 34-- mit Abstand die Nasen --29 und 30--, wodurch Schlitze --36 und 37-- für Keile --38 und 39-gebildet werden, die zum Anschliessen des Giessrohres --14-- an den Schieberverschluss --7 bis 13-dienen.
An Stelle von Keilen --38 und 39-- kann zwischen dem äusseren Bund des Giessrohrhalters--24--und
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die zum Anschliessen oder Entfernen des Giessrohres-14-, beispielsweise durch Schläge auf am Umfang vorgesehene Nasen --63-- verdreht werden kann.
Die Vorrichtung gemäss den Fig. l bis 5 funktioniert folgendermassen : Der Austausch eines Giessrohres - erfolgt bei geschlossenem Schieberverschluss und in angehobener Stellung des Zwischenbehälters.
Als erstes wird durch Herausziehen der Keile-38 und 39-- der Giessrohrhalter-24-- abgesenkt und so das Giessrohr --14-- vom Schieberverschluss gelöst, so dass der Schwenkarm --15-- aus dem Ausgussbereich herausgeschwenkt werden kann. Gleichzeitig lässt sich von der entgegengesetzten Schwenkrichtungsseite her der andere mit einem neuen Giessrohr-14-beladene Schwenkarm-16-unter den Ausguss einfahren und das neue Giessrohr durch Eintreiben der Keile-38 und 39-- anschliessen. Das Anpressen des Giessrohres --14-- an die Auslaufplatte-9-des Schieberverschlusses erfolgt dabei zweckmässig über eine feuerfeste Dichtung aus Fasermaterial.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 8 erfolgt die Höhenverstellung zum Anschliessen und Absenken des Giessrohres --14-- mittels des Schwenkarmzapfens-40--, der zu diesem Zweck in einer Führung höhenverstellbar gelagert und mit einem selbsthemmenden, über einen Handhebel --42-betätigbares Zahnradgetriebe --43-- ausgestattet ist.
Ferner sind die Giessrohrhalter --44-- unter Zwischenschalten von Druckfedern --45-- in den Tragringen --46 und 47-- der Schwenkarme --48 und 49-- entgegen der Wirkung der Federn axial verschiebbar gelagert, so dass beim Anschliessen des Giessrohres --14-- an die Auslaufplatte --9-- durch
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Beide Giessrohrwechselvorrichtungen können, wie aus Fig. 8 ersichtlich, mit Einrichtungen zum Zuführen von Gas, beispielsweise Kühlluft oder von Spülgas, zu den Giessrohrhaltem-46 und 47-- bzw. zum Ausgussbereich versehen sein. Für solche Fälle lässt sich das zuzuführende Gas vorteilhaft durch eine axiale Bohrung des einen Gasanschluss --53-- aufweisenden Zapfens --40-- über die hohl ausgebildeten Schwenkarme-48 und 49-- zu den Haltern --46 und 47-- und weiter zum Ausgussbereich leiten.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zum Auswechseln von Giessrohren, welche an den Ausguss von Zwischenbehältern für Stranggiessanlagen ansetzbar sind, in dieser Stellung bis in die Kokille hineinragen und von Giessrohrhaltern gehalten sind, die an den freien, in einer gemeinsamen Horizontalebene sich befindenden Enden von Schwenkarmen gelagert sind, welche um eine gemeinsame, zur Ausgussachse parallele Achse
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in der Giessstellung durch vorzugsweise mittelbar am Zwischenbehälter (1, 2) befestigte vertikal verlaufende Anschläge (33,34) fixiert ist, die zum Anschliessen des Giessrohres (14) an den Ausguss gleichzeitig Auflageflächen für auf den Giessrohrhalter (24 bzw. 44) wirkende Keile u. dgl. (38, 39 bzw. 60,61), die auch auf einer den Giessrohrhalter umgebenden Hülse (62) angeordnet sein können, tragen.