-
Scharnier für eine Abdeckplatte eines Herdes, einer Koch-
-
mulde oder dergleichen Die Erfindung bezieht sich auf ein Scharnier
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches i.
-
Insbesondere bei Standherden mit oberhalb des Back- und Bratrohres
angeordneter Herdmulde mit Kochplatten oder Glaskeramikplatte ist es bekannt, eine
Abdeckplatte oder Abdeckblech vorzusehen, das über ein Scharnier an der ilerdrückseite
angelenkt ist und aus einer nach unten geklappten Stellung, in der die Abdeckplatte
die Kochmulde verdeckt, in eine im wesentlichen vertikale Stellung hochklappbar
ist. Um hierbei ein unbeabsichtigtes Abklappen der Abdeckplatte zu vermeiden ist
es bekannt, das Scharnier als sogenanntes Spannscharnier auszubilden, wobei die
Selbsthaltekraft
erzeugt wird durch mehr oder weniger festes Zusammenschrauben der Scharnierteile
unter Zwischenlage von federnd nachgiebigen scheibenartigen Federelementen. Ein
solches Scharnier ist konstruktiv relativ aufwendig und teuer und behält die Vorspannkraft
nicht über längere Betriebsdauer bei. Außerdem wirkt die, eine Bewegung der Abdeckplatte
hemmende Vorspannkraft oder Reingungskraft auf den gesamten Schwenkwinkel der Abdeckplatte,
so daß deren Handhabung erschwert wird.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Scharnier der im Oberbegriff
des Patentanspruches i genannten Art so auszugestalten, daß bei einfacher und problemloser,
kostensparender Ausgestaltung eine einfache, praktisch justierfreie Montage ermöglicht
wird und eine ausreichend große Selbsthemmkraft in der hochgeklappten Stellung erhalten
wird, ohne daß diese den übrigen Schwenkvorgang beeinträchtigt.
-
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung gelöst durch die im Kennzeichnungsteil
des Patentanspruches i angegebene Lehre zum technischen Handeln. Vorteilhafte Weiterbildungen
der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgenden Patentansprüchen.
-
Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung erhält man die Möglichkeit,
die mit den Bügeln und den damit verbundenen Walzen versehene Abdeckplatte in einfacher
Weise in die Lagerwanne oder Lagerwannen einzusetzen und durch Befestigen eines
lösbar mit dem Ausleger des Bügels verbindbaren, vorzugsweise keilförmigen Gleitelement
die Walze mit der Lauffläche der Lagerlvanne zu verspannen und gleichzeitig eine
vorgegebene Gleitkraft zwischen Formfeder und Ausleger bzw. Gleitelement herzustellen.
Hierbei ist die Formfeder vorzugsweise so ausgebildet, daß in dem Klappbereich des
annähernd zur Vertikalen
eine relativ kleine und gleichmäßige Gleitkraft
vorhanden ist und daß mit dem IIochklappen in die Vertilçale,z.B. durch eine Abflachung
an der Formfeder, diese Gleitkraft verändert, d.h. erhöht wird, so daß eine Selbsthemmung
des Scharniers in der hochgeklappten Stellung der Abdeckplatte sichergestellt ist.
Bei dem erfindungsgemäßcn Scharnier können sämtliche Montagearbeiten durch Ineinanderstecken
der funktionell zusammengehörenden Teile erfolgen, ohne daß Schrauben befestigt
oder gelöst werden müssen und vor allem ohne daß Justierarbeiten,z.B. zur Einstellung
der Selbsthemmungskraft, erforderlich wären.
-
In Patentanspruch 3 ist eine bevorzugte Ausgestaltung des erfindungsgemänen
Scharniers angegeben. Hierbei besitzen (1ie beiden Federarme der Formfeder eine
Doppelfunktion.
-
Der Eine Federarm weist den abgeflachten Abschnitt auf und dient damit
als Hemmelement für die hochgeklappte Stellung der Abdeckplatte. Während der andere
Federarm gleichzeitig dafür sorgt, daß auch in der hochgeklappten Stellung der Abdeckplatte
zwischen Formfeder und Ausleger bzw. Gleitelement eine ausreichend große Vorspannkraft,
d.h. ein ausreichend großer Lagerdruck zwischen Walze und Lagerwange vorhanden ist.
-
Weitere vorteilhaften Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus
dem in der Zeichnung dargestellten und nachstehend beschriebenen Ausführungsbeispiel.
-
Es zeigt Fig. 1 die perspektivische Darstellung der oberen Begrenzung
eines IIerdes oder einer Kochmulde mit Abdeckplatte,
Fig. 2 eine
vergrößerte Schnittdarstellung des erfindungsgemäßen Scharniers, Fig. 3 eine Rückansicht
des Scharniers und Fig. 4 eine Ansicht der Teile gemäß Fig. 1 im Eckenbereich und
in Draufsicht.
-
In den Figuren ist mit 1 die obere Tragplatte einer Kochmulde bezeichnet,
die auf der im wesentlichen ebenen Oberfläche 2 nicht dargestellte lochplatten trägt.
Diese Tragplatte 1 kann auch die obere Begrenzung eines nicht dargestellten Elektroherdes
sein, die ebenfalls mit Kochplatten bestückt ist. Diese Tragplatte 1 besitzt umlaufende
Flanschränder 3 unci in einem etwas erhöhten horizontalen Flächenabschnitt 4 in
Näher der hinteren, seitlichen Begrenzungcn konkav tiefgeprägte Lagerwannen mit
der Breite a. In den Figuren ist nur eine solche Lagerwanne 5 dargestellt. Die Lagerçannen
5 sind mittig durchzogen von jeseils einem schmalen Schlitz 6, der sich über die
gesamte Lagerwanne 5 erstreckt. Über zwei allgemein mit 7 bezeichnete Scharniere
(Fig.1) mit der Tragplatte i schwenkbar verbunden ist eine Abdeckplatte 9, die wannenartig
ausgehildet ist und nach unten gezogene Flansehränder 10 besitzt.
-
An den seitlichen Flanschrändern der Abdeckplatte 9 mittels Schrauben
11 befestigt ist pro Seite jeweils ein Doppel-L-förmiger Bügel 12, der in Queransicht
gemäß Fig. 2 ein im wesentlichen L-förmiges Profil besitzt, mit einem Befestigungsabschnitt
13, einem Verbindungsabschnitt 14 und einem in der zugeklappten Stellung der Abdeckplatte
vertikal nach unten ragenden Ausleger 15. Mit dem Ausleger 15 ist der Bügel
12
drehfest und formschlüssig verbunden mit einer aus Iiunststoff bestehenden Walze
16, die im Querschnitt gemäß Fig. 2 ein schutenartiges Profil besitzt mit einem
kreisrunden Profilabschnitt 17 und einer im wesentlichen tangential daran anschließenden
Erweiterung 18. Diese Walze besitzt wenigstens eine schlitzartige Aufnähmeöffnung
19, in die der Ausleger 15 des Bügels 12 eingesteckt und formschlüssig arretiert
ist. Hierfür weist der Ausleger 15 insbesondere einen nasenartigen Ansatz 20 auf,
der, den Flanschrand 10 ungreifend, in einem vertikalen Teil der Aufnahmeöffnung
19 gehalten ist. Die Abdeckplatte 9 kann somit mit ihren an den Auslegern 15 befestigten
Walzen 16 in die Lagerwannen 5 eingesetzt werden und in diesen Lagerwannen aus einer
abgeklappten Stellung gemäß den Figuren in eine hochgeklappte vertikale Stellung
verschwenkt werden, die in Figur 2 durch strichpunktierte Linienzüge angedeutet
ist. Hierbei durchragt das freie Ende des auslegers 15 den Schlitz 6 in der Lagerlfanne
5 nach unten.
-
Mit 2i ist eine Formfeder bezeichnet, die zwei zueinander parallele
Federarme 22 und 23 besitzt, die durch einen an der Stelle 24 beginnenden Schlitz
25 voneinander getrennt sind und separat federnde Elemente darstellen.
-
Am gemeinsamen Befestigungsende ab der Stelle 24 befindet sich ein
U-förmiger Federbügel 26, mit dem die Formfeder 21 von unten her auf den Flanschrand
3 der Tragplatte 1 aufsteckbar und damit arretierbar ist.
-
In dem Schlitz 25 zwischen den beiden Federarmen 22 und 23 kommt der
Ausleger 15 des Bügels 12 zu liegen und ist in diesem Schlitz in Pfeilrichtung gemäß
Figur 2 verschwenkbar. Beide Federarme 22 und 23 besitzen im Anschluß
an
die Stelle 24 ein Profil, das sich an das Innenprofil der Tragplatte 1 anlegt und
somit die Arretierung der Formfeder unterstützt. Nach dieser Anlegestelle besitzen
die beiden Federarme im wesentlichen den gleichen kreisförmigen Biegeradius. In
Fig.2 sind die Federarme 22, 23 dcr Formfeder 21 in drei unterschiedlichen Stellungen
dargestellt, und zwar in einer unteren Stellung, in welcher die Federarme völlig
entspannt sind, also in der Stellung, in der sie sich vor der Fertigmontage des
Scharnicrs befinden, in einer mittleren Stellung (Federarme abgebrochen dargestellt),
in welcher sich die Abdeckplatte 9 in der abgeklappten Stellung befindet und in
einer oberen Stellung, in welcher sich die Abdeckplatte 9 in der hochgeklappten
Stellung befindet. Wie schon erwähnt, ist der Biegeradius der beiden Federarme bis
zu der Stelle 27 zumindest annähernd gleich groß. Im Anschluß an diese Stelle 27
ist der federarm 25 mit einem in Richtung der Schwenkachse abgeflachten Abschnitt
23' versehen, während der andere Federarm 22 ab dieser Stelle 27 mit dem gleichen
Biegeradius oder mit einem geringfügig kleineren Biegeradius fortgesetzt ist mit
dem Abschnitt 22'. Mit dem frei nach unten ragenden plattenartigen Ausleger 15 des
Bügels 12 verbunden ist ein U-förmiges Gleitelement 28 (Fig. 2 und 3).
-
Dieses Gleitelement besitzt einen längeren Schenkel 29 mit freiem
Schenkelende 29' und einen kürzeren Schenkel 30 mit freiem Schenkelende 30'. Die
Schenkelenden 29' und 30' sind in I(lapprichtung aufeinanderfolgend angeordnet.
Der kürzere Schenkel 30 besitzt an der, dem freien Schenkelende 30' gegenüberliegenden
Seite eine schräge, keilartige Spannfläche 31, die in der Schenkelmitte übergeht
in einen Rastschlitz 32. i)er Ausleger 15 besitzt an der unteren Begrenzung einer
Ilastnut 33 eine Auflaufkante 34, auf die das Gleitelement mit der keilförmigen
Spannfläche 31 quer zum Bügel 12 aufschiebbar
ist, bis der Rastschlitz
32 an dieser Auflaufkante 34 verrastet. Mit dem anderen Schenkel 29 umgreift und
umspannt das Gleitelement 28 den Ausleger 15 und ist auch damit formschlüssig und
gegebenenfalls auch kraftschlüssig mit dem Ausleger fest verbunden.
-
Mit dem seitlichen Eindrücken des Gleitelementes mit seiner Spannfläche
31 wird das Schenkelende 30' gegen beide Federarme 22 und 23 gedrückt unter Vorspanrnrng
der Feder in die in Fig. 2 mittlere Stellung.
-
In dieser Stellung wird durch die Kraft dieser Federarme ein vorbestimmter
Lagerdruck für die Walze 16 geschaffen, mit welchem diese sich in der Lagerwanne
abstützt. In dieser abgeklappten Stellung der Abdeckplatte 9 befindet sich das Schcfflcelende
29' des Schenkels 29 in einer von cr Formfeder 21 gelösten Stellung. Beim Hochklappen
der Abdeckplatte 9 in Pfeilrichtung gemäß Fig. 2 glcitet zunächst das freie Ende
30' und dann auch das freie Ende 29' auf dem nunmehr zur Schwenkachse konzentrischen
Abschnitt der Formfeder 21 mit einer gleicht bleibenden Vorspannung zwischen Walze
16 und Lagerwanne 5.
-
Im Verlaufe dieser Hochklappbewegung, also beim Verschwenken aus der
Stellung I in die andere Extremsteilung II (gestrichelt angedeutet), verläßt das
Schenkel ende 30' die Gleitbahn aui den Federarmen und das Federende 29' übernimmt
allein die Stützfunktion und die Herstellung des Lagerdruckes. Mit dem Überfahren
der Stelle 27, also annähernd in der senkrechten Stellung der Abdeckplatte 9,kommt
das Schenkelende 29' in den Bereich des abgeflachten Abschnittes 23', in welchem
Bereich sich die beiden Federarme im Profil voneinander trennen. IIierbei wird durch
den kreisförmig weiterlaufenden Abschnitt 22' des Federarmes 22 nach wie vor ein
ausreichender Lagerdruek
erzeugt, wobei dieser freie Federarm
22' etwas nachgibt und das Schenkelende 29' auf dem abgeflachten Abschnitt 23' aufläuft,
wobei sic in dieser Stellung die Reibungsverhältnisse zwischen Schenkelende 29'
und Gleitbahn wesentlich verändern, in der Weise, daß die Reibkräfte größer werden
und eine Selbsthemmung der senkrecht stehenden Abdeckplatte 9 erreicht wird. Beim
Wiederabklappen der Abdeckplatte 9 erfolgt der umgekehrte Ablauf, d.h.
-
das Schenkelende 29 cilt vor und das Schenkelende 30' komnt allmählich
in Kontakt mit dem Abschnitt ' des Fedel-arlrcs 22 und dann in Kontakt mit beiden
Federarnen 22 und 27, bis sich die Abdeckplatte 9 wiederum in der in lig 2 gezeigten
Stellung befindet. In der hochgelvlappten Stellung dient als Schwenkanschlag das
Gleitelement 28, das an der Unterseite der Tragplatte i anschlägt.
-
- Leerseite -