DE3536711C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Scharnier gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Insbesondere bei Standherden mit oberhalb des Back- und Bratrohres angeordneter Herdmulde mit Kochplatten oder Glaskeramikplatte ist es bekannt, eine wannenartige Abdeckplatte vorzusehen, die über ein Scharnier an der Herdrückseite angelenkt ist und aus einer nach unten geklappten horizontalen Stellung, in der die Abdeckplatte die Kochmulde verdeckt, in eine im wesentlichen vertikale Stellung hochklappbar ist. Um hierbei ein unbeabsichtigtes Abklappen der Abdeckplatte zu vermeiden, ist das Scharnier als sogenanntes Spannscharnier ausgebildet, wobei durch mehr oder weniger festes Zusammenschrauben der Scharnierteile unter Zwischenlage von federnd nachgiebigen scheibenartigen Federelementen eine Selbsthaltekraft erzeugt wird. Ein solches Scharnier ist konstruktiv und montagemäßig aufwendig und weist in der Regel, insbesondere über längere Standzeit, keine ausreichende Selbsthaltekraft auf, um sicher die Abdeckplatte in der vertikalen Stellung zu halten. Zur weitgehenden Vermeidung dieser Nachteile ist bei einem anderen bekannten Scharnier (DE-OS 33 31 941) ein Bügel der Abdeckplatte in einer Kunststoffwalze gelagert, die ihrerseits in einer Lagerwanne der Herdmulde schwenkbar gelagert ist und durch ein Federelement mit einer konzentrisch zur Lagerwanne zugeordneten Formfeder und mit der Lagerwanne selbst verspannt wird. Bei einem weiteren bekannten Scharnier für die Abdeckplatte eines Herdes (DE-GM 17 97 423) sind am Herdkörper zwei U-förmige Träger befestigt, an denen ebenfalls U-förmige, mit der Abdeckplatte verbundene Schienen befestigt sind, welche um die U-förmigen Träger schwenkbar sind. Zwischen den vorgenannten Teilen ist eine Druckfeder angeordnet.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Scharnier der vorgenannten Art, insb. im Hinblick auf eine einfache Montage und im Hinblick auf die Einfachheit der Bauweise zu verbessern.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Kennzeichnungsteil des Patentanspruches 1 aufgeführten Merkmale gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgenden Patentansprüchen.

In vorteilhafter Weise dient hierbei das aus Federmaterial bestehende Lagerelement einerseits dem Zweck, das Schwenklager für die Abdeckplatte zu bilden und andererseits dem Zweck, auf die Abdeckplatte bzw. auf das damit fest verbundene Schwenkelement eine Bremskraft auszuüben und eine Verrastung der Abdeckplatte in der hochgeklappten, vertikalen Stellung zu ermöglichen. Dieses Lagerelement kann als Steckbauteil ausgebildet sein, das völlig schraubenlos mit der Oberseite des Herdes bzw. mit der an der Oberseite des Herdes angeordneten Herdmulde, verbunden wird und jederzeit wieder in einfacher Weise gelöst werden kann. Besonders vorteilhaft ist es, wenn Lagerelement und Schwenkelement zu einer konstruktiven Baueinheit vereinigt ist, die in Vorfertigung hergestellt werden kann und bei der Endmontage durch einfaches Stecken mit der Herdmulde verbunden wird.

Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung des Lagerelementes besteht in einfacher Weise die Möglichkeit, außer dem durch Rastfedern gebildeten Rastelement noch z. B. zusätzliche Bremsfedern am Lagerelement auszubilden, die während der Klappbewegung der Abdeckplatte durch Gleitreibung eine Bremskraft auf die Abdeckplatte ausüben.

Ferner ist es vorteilhaft, wenn auch die Verbindung zwischen Abdeckplatte und Schwenkelement ausschließlich durch Steckelemente erfolgt, wodurch die Montage wesentlich erleichtert wird.

Die Erfindung wird anhand eines in der Zeichnung gezeigten und nachstehend beschriebenen Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigt

Fig. 1 eine perspektivische Teilansicht der Oberseite eines Herdes mit Abdeckplatte und diese mit der Oberseite verbindendem Scharnier,

Fig. 2 eine vergrößerte Schnittdarstellung des Scharniers in Verbindung mit Abdeckplatte und Herdmulde,

Fig. 3, 4 und 5 Schnittdarstellungen einzelner Teile des Scharniers bzw. der Herdmulde gemäß Fig. 2.

Fig. 1 zeigt einen Ausschnitt aus einer Herdmulde 1 im Bereich deren hinterer, rechten Seite. Diese Herdmulde 1 besteht aus einem tiefgezogenen Stahlblech und hat nicht weiter dargestellte Kochplatten an ihrer Oberseite, die in entsprechende Öffnungen der Herdmulde 1 eingelassen sind. Die Herdmulde 1 ist z. B. an der Oberseite eines darunter befindlichen Backofens angebracht, wie dies bei einem Standherd allgemein üblich ist. An der Rückseite der Herdmulde 1 befindet sich eine domartige Erhöhung 2, die einen Hohlraum 3 nach oben hin umschließt, in dem ein Großteil des nachstehend beschriebenen Scharniers angeordnet ist. An der Herdmulde 1 ist eine wannenartige Abdeckplatte 4 schwenk- oder klappbar angelenkt, die sich in Fig. 1 in der vertikalen, hochgeklappten Stellung oberhalb der Erhöhung 2 befindet. An den beiden gegenüberliegenden Seiten der Abdeckplatte 4 bzw. an den nach unten gezogenen Rändern 5 der Abdeckplatte 1 ist jeweils ein Schwenkelement 6, befestigt, das eine L-Grundform aufweist, wobei der eine Schenkel dieser Grundform durch einen kreisabschnittsförmigen, zu einer Schwenkachse 10 konzentrischen Bügel 7 gebildet ist und dessen anderer, nach außen abgekröpfter Schenkel 8 an dem jeweiligen Rand 5 der Abdeckplatte 4 in nachstehend beschriebener Weise befestigt ist. Der Bügel 7 ist durch eine rechteckförmige Öffnung in der Herdmulde 1 hindurch bis unterhalb der Herdmulde geführt, wo er an der Schwenkachse 10 befestigt ist. Aus der hochgeklappten Stellung kann die Abdeckplatte 4 in Pfeilrichtung nach unten in eine horizontale Stellung geklappt werden, in der sie die Oberseite der Herdmulde 1 abdeckt.

Fig. 1 zeigt deutlich die L-Grundform des aus Flachmaterial bestehenden Schwenkelementes 6, welches im Anschluß an den bogenförmigen, zur Schwenkachse 10 konzentrischen Bügel 7 einen im wesentlichen radialen Bügelabschnitt 11 mit einer radialen Kante 12 aufweist. Mit dem vorgenannten Bügel 7/11 ist das Schwenkelement 6 in einem Lagerelement 13 geführt. Das Lagerelement 13 hat in U-förmiger Ausbildung zwei im wesentlichen zueinander parallele Schenkel 14 (Fig. 3), die über einen einstückigen Steg 15 miteinander verbunden sind. Der Bereich des Lagerelementes 13, in dem sich der Steg 15 befindet, bildet einen Lagerabschnitt für das Schwenkelement 6. In diesem Lagerabschnitt sind in den beiden Schenkeln 14 Lageröffnungen 16, in die angeformte Achsansätze 17 des Schwenkelementes 6 eingreifen und die Schwenkachse darstellen (Fig. 3). Im Anschluß an den Lagerabschnitt hat das Lagerelement 13 ein Paar von nach unten gezogenen Rastfedern, die sich mit V-förmigen Einkröpfungen 19 mit der Federkraft F federnd aufeinander abstützen, wie Fig. 4 zeigt. Zur Erhaltung eines großen Federweges ist im Bereich des Lagerabschnittes in den beiden Schenkeln 14 jeweils eine bogenförmige Ausnehmung 20 vorgesehen. Im Anschluß an diese Rastfedern 18 besitzen die Schenkel 14 des Lagerelementes 13 nach oben geführte Federabschnitte 21 mit nach oben geführten Lagerlappen 22. In Fig. 5 ist der rückwärtige Teil der Herdmulde 1 in Schnittansicht dargestellt. Darunter befindet sich der obere Teil eines Backofengehäuses. 23. Zu sehen ist die Öffnung 9, durch welche die Lagerlappen 22 hindurchragen und an den Enden rechtwinkelig umgebogen sind und damit ein Stützlager für das Lagerelement 13 bilden. Wie aus Fig. 2 ersichtlich, besitzt das Lagerelement 13 im Anschluß an den Steg 15 einen nach unten gezogenen Lappen mit Rastnocken 24, der in eine Öffnung 25 im Rand der Herdmulde 1 verrastend eingreift. Auf diese Weise ist das Lagerelement durch schraubenlose Verbindung an der Herdmulde 1 arretiert, wobei wiederum im Lagerelement 13 das Schwenkelement 6 mit Abdeckplatte 4 schwenkbar gelagert ist. Wie weiterhin Fig. 5 zeigt, ist der Schenkel 8 des Schwenkelementes 6 auf die Innenseite des Randes 5 der Abdeckplatte 4 aufgesetzt, wobei eine Verbindung mit der Abdeckplatte mittels eines Plättchens 26 erfolgt, das mit hakenartigen Krallen 27 versehen ist, die hinter einer rechteckförmigen Öffnung 28 im Schenkel 8 verrasten. Das Plättchen 26 hat ferner im wesentlichen L-förmige Ansätze 29, die ebenfalls durch entsprechende Öffnungen im Schenkel 8 hindurchgreifen und mit Abbiegungen 30 hinter die Innenseite des Schenkels 8 greifen. Auch hier ist durch einen reinen Steckvorgang eine feste Verbindung zwischen Schwenkelement 6 und Abdeckplatte 4 hergestellt. In Fig. 2 ist mit ausgezogenen Linienzügen die nach unten geklappte Abdeckplatte 4 und das damit verbundene Schwenkelement 6 dargestellt, während mit strichpunktierten Linienzügen die hochgeklappte Stellung dargestellt ist. Bei nach unten geklappter Abdeckplatte befindet sich der Bügel 7 zwischen den Rastfedern 18, wobei durch diese auf den Bügel eine bestimmte Reibhemmung ausgeübt wird. Eine zusätzliche Reibkraft kann durch entsprechende Ausgestaltung der Federabschnitte 21 vorgesehen sein. Aus dieser Stellung kann die Abdeckplatte 4 entgegen dem vorgenannten Reibmoment in die strichpunktierte Stellung verschwenkt werden. In der vertikalen, hochgeklappten Stellung ist die Kante 12 im wesentlichen horizontal ausgerichtet, wobei die beiden Rastfedern 18 mit ihren Einkröpfungen 19 sich hinter die Kante 12 legen, womit das Schwenkelement 6 in der hochgeklappten Stelung fixiert bzw. verrastet ist, indem die Rastfedern 18 das Schwenkelement in dieser Stellung halten. Mit der der Kante 12 gegenüberliegenden Kante des Bügelabschnittes 11 schlägt das Schwenkelement 6 an der Herdmulde 1 im Bereich der Öffnung 9 an. Zum Abklappen der Abdeckplatte 4 muß lediglich die Federkraft F der Rastfedern 18 überwunden werden, wonach die Abwärtsbewegung durch die Reibhemmung der vorgenannten Federelemente gedämpft erfolgt. Wie aus der vorstehenden Beschreibung hervorgeht, ist die Abdeckplatte 4 mit Abstand von der Schwenkachse 10 angeordnet. Auf diese Weise wird ein Bereich A gemäß Fig. 2 erhalten, in dem die Abdeckplatte 4 weder in der abgeklappten Stellung noch in der hochgeklappten Stellung den hinteren Bereich der Herdmulde 1 überdeckt, so daß in diesem Bereich die Herdmulde z. B. mit Lüftungsöffnungen für die Wrasenabführung oder für die aus dem Backofengehäuse 23 ausströmende Kühlluft versehen sein kann.

Claims (8)

1. Scharnier für die Abdeckplatte eines Herdes, einer Kochmulde oder dergleichen, mit einem als U-förmiges Lagerelement ausgebildeten Schwenklager, das am Herd oder dergleichen befestigt ist und um das die Abdeckplatte mittels eines mit ihr verbundenen Schwenkelementes aus einer horizontalen, abgeklappten Stellung anschlagbegrenzt in eine zumindest annähernd vertikale Stellung entgegen einer Federkraft hochklappbar ist, wobei die Abdeckplatte in dieser Stellung gehalten wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Lagerelement (13) aus federndem Material besteht, daß das Schwenkelement (6) einen zur Schwenkachse (10) konzentrischen Bügel (7) aufweist, der zwischen den beiden Schenkeln (14) des U-förmigen Lagerelementes (13) geführt und an einem Lagerabschnitt des Lagerelementes (6) schwenkbar gelagert ist, und daß das Lagerelement in der Schwenkbahn gegeneinanderwirkende Rastfedern (18) aufweist, die in der hochgeklappten Stellung der Abdeckplatte mit dem Bügel (7) verrasten.

2. Scharnier nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest durch die Rastfedern (18) auf den Bügel (7) vor Erreichen der hochgeklappten Stellung eine Bremskraft ausgeübt wird.

3. Scharnier nach Anspruch 1 oder 2 , dadurch gekennzeichnet, daß der Bügel (7) eine zur Schwenkachse (10) im wesentlichen radiale Kante (12) aufweist, hinter der die Rastfedern (18) in der hochgeklappten Stellung verrasten.

4. Scharnier nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Lagerelement (13) Steckelemente (22, 24) aufweist und mittels diesen in einem Hohlraum (3) des Herdes bzw. der Herdmulde (1) durch Stecken befestigbar ist.

5. Scharnier nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Lagerelement (13) und Schwenkelement (6) eine konstruktive, steckfertige Baueinheit bilden.

6. Scharnier nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Schwenkelement (6) einen einstückig angeformten Achsansatz (17) aufweist, der in Lageröffnungen (16) des Lagerelementes (13) eingreift.

7. Scharnier nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Schwenkelement (6) eine L-Grundform aufweist, deren einen Schenkel der Bügel (7) bildet und an deren anderem Schenkel (8) mit Abstand von der Schwenkachse (10) die Abdeckplatte (4) befestigt ist.

8. Scharnier nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß zur Verbindung von Schwenkelement (6) und Abdeckplatte (4) ein mit steck- und verrastbaren Krallen (27) versehenes Plättchen (26) dient.