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Verfahren zur Phosphingasbehandlung.
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"Verfahren und Vorrichtung zur Behandlung von Massengütern" Die vorliegende
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Behandlung mit Phosphingas von Massengütern,
die von Schädlingen befallen oder befallbar sind, während der Lagerung oder des
Transportes in geschlossenen Behältern wie Massengutbehältern, Massenlagerungs-
oder Transportgefässen oder Tanks, Silos Schi ffbun ke Massengut- Eisenbahnwaggons
oder Strassen lastwagen oder dergleichen, durch kontrollie-rte Hydrolyse eines geeigneten
hydrolisierbaren Metallphosphids im Verlauf von 0,25 bis 20 Tagen zur Erzeugung
von Phosphingas, wobei das Phosphingas sich durch das gesamte Massengut verteilt
und dort in einer Konzentration und für eine Dauer belassen wird, die zur Vernichtung
eventueller Schädlinge im Massengut geeignet ist, sowie eine Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens.
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Unter Massengütern werden insbesondere Schüttgüter, beispielsweise
landwirtschaftliche Vorräte verstanden.
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Im südafrikanischen Patent Nr 79/2263 (DEOS 29 52 921 ) werden ein
Verfahren und eine Vorrichtung der obengenannten Art beschrieben, wobei gemessene
Portionen eines hydrolysierbaren metallphosphidhaltigen Schädlingsbekämpfungsmittels
einzeln verpackt in Beuteln aus feuchtigkeits- und gasdurchlässigem Material oder
unmittelbar in Taschen eingeschlossen in einen langen flexiblen Streifen aus im
wesentlichen nicht-hygroskopischen und im wesentlichen feuchtigkeitsfreiem Material
vorgesehen sind, wobei die Taschen selbst wasserdampf-und gasdurchlässig sind. Diese
Streifen mit den darin enthaltenen Portionen des Schädlingsbekämpfungsmittel wurden
in der Fachwelt als "bag blankets" bekannt und werden auch
im folgenden
als "bag blankets bezeichnet, ohne Rücksicht darauf, ob das Phosphidpräparat zunächst
in Beutel verpackt wurde vor der Einführung in die Taschen der Streifen, oder ob
die Taschen dazu eingerichtet sind, das Mittel - sei es in Pulver, Granulat-, verpresster
oder anderer Form - direkt zu enthalten.
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Im vorliegenden Zusammenhang und auch bezüglich der vorliegenden Erfindung
versteht man unter Massengütern insbesondere Schüttgut und insbesondere landwirtschaftliche
Massengüter, beispielsweise Getreide und andere Farmerzeugnisse, z.B. Bohnen, Soyabohnen,
Erdnüsse, Kakaobohnen, Kaffee, sowie die genannten Waren in verarbeiteter Massenform
z.B. Mehl, und ebenso nicht-essbare Massengüter, die dem Schädlingsbefall zugänglich
sind. Die Güter können pflanzlichen aber auch tierischen Ursprungs sein, beispielsweise
Fischmehl, Knochenmehl und Tierkörpermehl und sich in Massengutbehältern, Massenlagerungs-
und Transportgefäßen, z.B. Silos, Containern,Eisenbahnwaggons, Latwagen, Schiffsräumen
oder dergleichen befinden. Bei den Schädlingen kann es sich um Nagetiere, aber insbesondere
um insektartige Schädlinge wie Kornkäfer, Getreidebohrer, Motten und dergleichen
handeln. Gemäß der oben genannten Patentschrift werden die genannten "bag blankets"
mit dem entsprechenden Gehalt an Metallphosphidschädlingsbekämpfungsmittel entfaltet
und schnell auf der/ oberen Oberfläche des Schüttgutes oder dergleichen ausgebreitet.
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Danach wird der Container, das Silo, der Lagerraum, der Schiffskörper,
das Gefäß oder dergleichen verschlossen und so gasdicht wie möglich abgedichtet.
Die normalerweise immer in solchen geschlossenen Räumen vorhandene Feuchtigkeit
dringt dann
als Wasserdampf in die Taschen und Beutel mit dem Metallphosphidschädlingsbekämpfungsmittel
und hydrolysiert das Metallphosphid in gesteuerter Weise zur Freisetzung des giftigen
Phosphingases. Phosphingas zeichnet sich durch eine verhältnismässig hohe Diffusionsgeschwindigkeit
aus, und kann sich somit in einer angemessenen Zeit durch das gesamte Massengut
bis in die unteren Teile hinab verteilen, selbst dann, wenn das Schüttgut als Haufwerk
von vielen Metern Tiefe vorliegt. Nach mehr oder weniger langer Zeit stellt man
fest, dass die Phosphinkonzentration im gesamten Massengut eine ausreichende Konzentration
zur Abtötung der zu bekämpfenden Schädlinge erreicht hat unter der Voraussetzu dass
dieser Phosphingehalt auch ausreichend lang aufrecht erhalten wird. Im aligemeinen,
innerhalb der in der Fachwelt üblichen Phosphinkonzentratiansbereiche, ist die zur
vollständigen Abtötung der zu bekämpfenden Schädlinge benötigte Zeit etwa umgekehrt
der verwendeten Phosphinkonzentration bei einer gegebenen Temperatur proportional.
Die -Geschwindigk mit der das Phosphingas vom Metallphosphidpräparat frei gesetz
wird, hängt von der Art des Metallphosphids ab, der Teilchengröße des Metallphosphids,
der Art, in welcher das Metallphosphid mit den verschiedensten der Fachwelt bekannten
Zusatzstoffen vermischt ist, und ob das Präparat als Pulver, Granulat, Pellets,
Tabletten, oder als Platten verpresst mit fasrigen Trägerstoffen vorliegt. Die Preisetzungsgeschwindigkeit
hängt
auch von der Verfügbarkeit der Feuchtigkeit, d.h. der Umgebungsfeuchtigkeit
und der Geschwindigkeit, mit der die Feuchtigkeit durch das Material, z.B. der "bag
blankets: und der Beutel eindringt und schliesslich von der Umgebungstemperaturab.In
der Praxis findet die vollständige Ausgasung in zwischen 0,25 und 20 Tagen und im
allgemeinen in von 1 bis 5, z.B. im Falle von Aluminiumphosphid 2 bis 3 oder mehr
Tagen statt, z.B. bis zu 10 Tagen bei niederen Temperaturen. Die untersten Konzentrationsgrenzen
wirken sich nur dann tötlich aus, wenn sie drei bis vier Wochen lang aufrecht erhalten
werden. Für Schädlingsbekämpfungszwecke geeignete Phosphingaskonzentrationen liegen
im Bereich von 50ppm bis 50 oooppm (parts per million = Teile pro Million). Im allgemeinen
nicht weniger als 100 ppm vorzugsweise 500 ppm bis 2000 Dem.
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Die empfohlene Einwirkungszeit des Phosphi ngases der genannten Konzentrationen
auf die Massengüter für die zuverlässige Entsorgung liegt bei 500 Stunden bis 48
Stunden und für die bevorzugten Konzentrationen bei 250 Stunden bis 50 Stunden oder
250 bis 100 Stunden im Falle sehr resistenter Schädlinge.
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Die obenbeschriebene Anwendung der "bag blankets" hat sich in der
Praxis sehr bewährt zur vollständigen Entsorgung in praktisch brauchbaren Zeiträumen.
Die "bag blankets lassen sich schnell und ohne nennenswerte Phosphingasverluste
oder Gesundheitsrisiken für die Anwender in die Räume einführen.
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Nach der Erledigung der Begasung können die ausgegasten "bag blankets"
leicht herausgenommen und beseitigt werden, ohne im Massengut Rückstände des Schäldingsbekämpfungsmittels
zurückzulassen. Obwohl die Diffusionsgeschwindigkeit des
Phosphingases
hoch ist, kann der Zeitbedarf für die vollständige Durchdringung über ausergewöhnliche
Entfernungen von der Anwendung der "bag blankets" doch ganz erheblich, z.B. zwei
bis drei Tage sein. In sehr grossen Silos kann die Zeit für die Durchdringung bis
in den unteren Bereichin Extremfällen, zwei bis drei Wochen betragen und das tolerierbare
Mass überschreiten. Auch können in einem bestimmten Zeitraum unterschiedliche Phosphinkonzentrationen
-in verschiedenen Teilen des Massengutes vorliegen. Damit sämtliche Teile des Massengutes
dem Gas ausreichend ausgesetz-i werden, muss man deshalb entweder verhältnismässig
grosse Mengen an Metallphosphidpräparat verwenden, oder übermässig lange Kontaktzeiten
einhalten.Lange Kontaktzeiten und lange Wanderzeiten des Phosphingases durch das
Massengut sind nachteilig, da dabei Phosphingasverluste durch mangelhafte Abdichtung
und andere an sich bekannte Ursachen entstehen können.
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Ausserdem sammeln sich während der Abwärtsdiffusion des Phosphingases
gleichzeitig erhebliche Phosphingasmengen im Gasraum oberhalb des Schüttgutes an,
insbesondere wenn der Lager- oder Transportraum nur teilweise gefüllt ist und in
solchen Leerräumen ist das Phosphingas unwirksam und verschwendet. Ausserdem, damit
ausreichende Konzentrationen an Phosphingas in sämtlichen Teilen des Massengutes
vorliegen lässt es sich manchmal nicht vermeiden, dass sehr-viel höhere Konzentrationen
in der unmittelbaren Umgebung der "bag b 1 an kets" vorliegen, und solche Konzentrationen
überschreiten
unter Umständen den Optimumbereich bei weitem.
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Beim schnellen Auftreten sehr hoher Phosphingasanreicherung können
manche Schädlinge in eine Art Scheintot oder vorübergehendes Koma verfallen, ohne
tatsächlich abgetötet zu werden, und solche Schädlinge können dann die Begasungszeit
überleben.
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Auch können übermässige Phosphingasanrei cherungen in Extremfällen
zu brennbaren oder selbst explosiven Gemischen von Phosphin und Luft führen. Aus
Sicherheitsgründen ist dies offensichtlich unerwünscht.
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Aus dem südafrikanischen Patent 79/6807 und der pakistanischen Patentschrift
Nr 127 551 sind Verfahren bekannt, wonach ein Begasungsmittel, insbesondere Phosphingas
äusserst langsam durch ein Schüttgut in einem Silo, Lagerberhälter oder dergleichen
strömen gelassen wird. Gemäss der ausführlicheren Beschreibung werden Tabletten
des Phosphin- abgebenaen Metallphosphidpräparates auf die Oberfläche des Schüttgutes
gees streut, und/ wird am unteren Ende des Haufwerkes ein leichter Sog angewandt
und die dort entzogene Luft zum oberen Ende des Behälters zurückgeführt. Es wird
dort gesagt, dass "das Verfahren erfolgreich mit einer Luftströmungsgeschwindigkeit,
gering genug zur Erzeugung eines Luftaustausches in 3,5 Tagen geprüft wurde" , während
"optimale Ergebnisse sich aus dem Verfahren ergaben, wenn die Geschwindigkeit der
Luft auf zwischen 0,0015 Kubikfuss pro Minute pro Bushel ( 0,0014m3/min/m3 Getreide
= 6,5 stündiger Luftwechsel) und 0,0008 Kubikfuss pro Minute pro Bushel (0,00075
m3/ min/m3 Getreide = ll-stündiger Luftwechsel ) eingestellt wurde". Eine weniger
bevorzugte
Verfahrensweise gemäss dieser Offenbarung (zur Erzielung
aer gleichen Wirkung)ist die Anwendung einer höheren Strömunosgeschwindigkeit kurzer
Zeitdauer, z.B. von 1 bis 5 Minuten mit drei bis vier Stunden langen Intervallen,
so dass im dort vorgesehenen Fall das Endergebnis dem obengenannten entspricht,
nämlich einem vollständigen Luftaustausch in einer verhältnismässig langen Zeit
die etwa 3,5 Tage betragen kann. Solch ein Vorgehen beinhaltet jedoch zusätzliche
Risiken, insbesondere bei hohen Umgebungstemperaturen, bei denen in der Nähe des
Explosionswerts PH3 selbst bei verhältnismässig geringen Druckschwankungen zur Selbstzündung
neigt. Während bei 200C die untere Zündgrenze 17 900 ppm beträgt, liegt diese Grenze
bei höheren Temperaturen nieariger.Falls die Umwälzung zu langsam ist, kann diese
Grenze leicht nach 6 bis 8 Stunden erreicht werden, aber selbst bei Umgebungstemperaturen
von nur 300r erhöht die langsame Umwälzung das Selbstzündungsrisiko erheblich. Das
Streuen der Tabletten oder Pellets auf die Oberfläche des Schüttgutes verursacht
dessen Verschmutzung mit dem Material der ausgegasten Tabletten oder Pellets.
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Die geringe Umwälzungsgeschwindigkeit vermeidet nicht den obengenannten
Nachteil, dass verhältnismässig grosse Phosphin gasmengen sich fast unwirksam in
dem oft grossen Leerraum oberhalb des Schüttgutes anreichern können, auch wird dadurch
überhaupt
nicht oder nicht mit Sicherheit die örtliche Anreicherung nachteilig hoher Phosphingaskonzentrationen
in der unmittelbaren Umgebung des Phosphin-freisetzenden Mittels vermieden. Die
Lehren laut Stand der Technik schaffen unter anderem keine Beziehung zwischen den
Umälzungsparametern und der Phosphinfreisetzungsgeschwindigkeit. Daraus ergibt sich
nicht nur ein Brandrisiko, sondern auch das Risiko der obengenannten "Narkosewirkung"
infolge schneller übermässiger örtlicher Konzentrationsanstiege. Andererseits wird
in andere Teilen des Systems die Konzentrationanstiegsgeschwindigkeit zu gering
für eine optimierte Schädlingsbekämpfung. Die geringe Umwälzgeschwindigkeit neigt
auch dazu, die Zersetzung des Metallphosphids zu bremsen durch lokale Feuchtigkeitsverarmung,
die nicht durch Feuchtigkeit aus anderen Teilen des Systems ergänzt wird.
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Die vorliegende Erfindung liegt in der Erkenntnis dieser Nachteile
des Standes der Technik begründet und lehrt Wege und Mittel zur Vermeidung dieser
Nachteile. Insbesondere bezweckt die erfindungsgemäss Lehre die Beschleunigung der
schnellen und ausreichend einheitlichen Verteilung des Phosphingases durch die Massengüter,
die verbesserte Begasungswirksamkeit, was den zeitlichen Verlauf und den Verbrauch
an Schädlingsbekämpfungsmittel betrifft und die Vermeidung nachteilig hoher lokaler
Phosphingasanreicherung. Die Erfindung kann zur Ermöglichung kürzerer Begasungszeiten
oder auch auf die Verringerung der Phosphingasverluste während längerer Begasungszeiten
angewandt werden. Uberbaupt soll der Wirkungsgrad der Begasung optimiert werden.
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Imine Lösung dieser Aufgaben wird in Anspruch 1 beschrieben.
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Erfindungsgemäß wird dabei das Phosphingas im Gesamtmassengut, vorzugsweise
gleichmäßig erteilt und dort in einer Konzentration und für eine Dauer Belassen,
die zur Vernichtung der anwesenden Schädlinge geeignet ist.
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Demgemäss wird vorgesehen, dass eine Gasumwälzung in einem geschlossenen
Kreislauf durch den Bereich oder die Bereiche der Gasfreisetzung und durch das Massengut
bis dessen entferntere Teile und wieder zurück zustande gebracht wird, ehe die Phosphinkonzentration
in der unmittelbaren Umgebung der Phosphinfreisetzung, z.B. einer Zone von bis zu
10 cm im Umkreis dazu, eine vorher festgelegte Grenze um mehr als einen.bestimmten
Wert, z.B. 50% überschreitet. Die Umwälzung findet mit einer konzentrationssenkenden
Geschwindigkeit (im Gasfreisetzungsbereich) statt, mindestens bis die Konzentration
dort auf einen zweiten Wert gesunken ist, der geringer ist oder höchstens etwa gleich
ist, als bzw. wie die Durchschnittskonzentration im gesamten Raum.
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Insbesondere wird die Umwälzung in Gang gebracht,lange ehe die Selbstzündungsgrenze
für Phosphin im Gasfreisetzungsbereich erreicht wird. Diese Gasumwälzung wird so
oft und so lange wiederholt, wie nötig zur Verhinderung des Anstieges der Phosphinkonzentration
im genannten Bereich über die genannte Grenze. Im allgemeinen wird das erfindungsgemäße
Verfahren 0,25 bis 4 Tage durchgeführt.In besonderen Fällen wird das erfindungsgemäße
Verfahren jedoch länger, z.B. bis zu 20 Tagen, angewendet. Wie oft und wie lange
der Kreislaufstrom gebildet wird, richtet sich danach, wie schnell i Phosphinkonzentration
in dem System einen Wert unterhalb der Zündgrenzc erreicht, welcher noch als genügend
sicher angesehen werden kann.
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Diese Grenze kann der oberen 5 i cherhei tsgrenze zur Verhinderung
der Selbstzündung selbst bei hohen Umgebungstemperaturen angemessen sein, was mit
sich bringt, dass vorzugsweise (Anspruch 2) die Phosphinkonzentration im Freisetzungsbereich
nicht über 6000 ppm PH steigen soll.
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Gemäss Anspruch 3 und 4 kann der genannte Grenzwert aber auch dem
bekannten vorausbestimmbaren Maximum zur Erzielung optimaler Begasungsbedingungen
im gesamten System angepasst sein. Die Maximumdurchschnittskonzentration für optimale
Begasungszwecke liegt üblicherweise zwischen 500ppm und 5000 ppm PH3 je nach verfügbarer
Zeit für die Begasung, Klimabedingungen, Gasdichte des Raumes und die zu bekämpfende
Schädlingsarten. Die Wirkung dieser Parameter auf die jeweils optimale Konzentration
für die pH3 Begasung und die maximalen Konzentrationen, die zur Einhaltung solcher
Bedingungen errei werden sollten, sind dem Fachmann bekannt. Vorzugsweise soll!
diese maximale Grenzwertkonzentration auch in den Bereichen lokal überhöhter Konzentrationen
um nicht mehr als 50 und vorzugsweise nicht mehr als 20% überschritten werden und
auf alle Fälle darf die Zündgrenze nicht überschritten werden.
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Zur möglichst schnellen Erreichung einer tödlichen PH3 Konzentration
im gesamten Bereich des Massengutes wird es bevorzugt (Anspruch 5) wenigstens im
Anfangsstadium (1.a.
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am ersten Tag der Begasung) die Gaskonzentration im unmittelbaren
Bereich der Gas freisetzung garnicht erst bis zum Maximum ansteigen zu lassen. Dieses
Maximum befindet sich an der oberen Grenze des weiter oben beschriebenen Konzentrationsbereiches
des Schädlingsbetä,lptungc mittels.
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Gemäss Anspruch 6 wird in vielen Fällen, vor allem in Silos bevorzugt,
die Gasumwälzung so durchzuführen, dass die
Strömungsrichtung im
Getreide oder dergleichen von unten nach oben stattfindet. Ausserdem wird gemäss
Anspruch 7 und 8 bevorzugt, das phosphinhaltige Gas aus dem oberen Bereich oberhalb
des Schüttgutes oder dergleichen, also dort wo vorzugsweise die Gasfreisetzung stattfindet,
anzusaugen und das angesaugte Gas in den unteren Bereich des Schüttgutes oder dergleichen
einzuleiten und von dort aufwärts strömen zu lassen.
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Der Anfang der jeweiligen Gasumwälzung kann sich nach dem PH.3 Konzentrationsbereich
im massengut-freien Gasraum, wo die Gasfreisetzung stattfindet, also vorzugsweise
im Gasraum oberhalb des Massengutes richten. wobei die dem Fachmann bekannten Konzentrationssicherheitsgrenzen
nicht zu überschreiten sind.
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Die PH 3 Konzentrationen in der unmittelbaren Umgebung der Phosphinfreisetzung,
bzw. im genannten Gasraum, lassen sich analytisch z.B. mit an sich bekannten geeigneten
Messgeräten feststellen, die gegebenenfalls automatisch und vorzugsweise kontinuierlich
oder halb-kontinuierlich arbeiten.
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Andererseits lässt sich die pH3 Konzentration auch (z.B.
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auf dem EDV Wege) auf Grund bekannter empirisch bestimmter Beziehungen
zwischen der PR3-Konzentration und den die Geschwindigkeit der PH3-Freisetzung bestimmenden
Parametern ,iirdas jeweils verwendete Metallphosphidpräparat berechnen.
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Der Begriff "Phosphinfreisetzungsbereich(e) " bezieht sich auf den
Oberflächenbereich eines hydrolisierbaren Metallphosphidpräparates oder Metallphosphid-haltigen
Gegenstandes, auf dem durch Kontakt mit Feuchtigkeit und darauffolgende Hydrolyse
des Metallphosphids Phosphin freiqesetzt wird.
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Erfindungsgemäß werden dabei als Metallphosphid im allgemeinen Aluminiumphosphid,
aber manchmal auch Magnesiumphosphid, und in gewissen Fällen Kalziumphosphid verwendet.
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Das Präparat, bzw. der Bereich kann in Form von Tabletten oder Pellets
lose oder in einer Anwendungsvorrichtung vorliegen oder als Pulver oder Granulat,
z.B. in Beutelnoder sogenannten "bag blankets" , oder als gepresste oder laminierte
Platten, z.B. mit einer fasrigen oder Kunststoffmatrix.
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Das erfindungsgemäß verwendete Schädlingsbekämpfungsmittel kann selbstverständlicn
neben einem geeigneten Phosphid, wie beispielsweise Aluminiumphosphid oder Magnesiumphosphid
noch weitere Zusatzstoffe enthalten, wie sie für entsprechende Schädlingsbekämpfungsmittel
üblich sind. Es können beispeilsweise Hydrophobierungsmittel für das Phosphid anwesend
sein. Des weiteren kann in der Zusammensetzung eine bei erhöhten Temperaturen ein
Inertgas abspaltende Verbindung wie beispielsweise Ammoniumcarbonat, Harnstoff etc.
verwendet werden.
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Gemäss Anspruch 9 wird die Umwälzung so durchgeführt, dass der Gasgehalt
der Zwischenräume des Massengutes 5 bis 15 mal, vorzugsweise 6 bis 12 mal und insbesondere
6 bis 8 mal in der Zeit ersetzt wird, die zur Freisetzung von 90% des im Metallphosphid
verfügbaren Phosphins benötigt wird. Vorzugsweise wird gemäss Anspruch 11 das Gasumwälzprogramm
beendet,
wenn 90 bis 98%, vorzugsweise 90 bis 95% des Phosphins
freigesetzt worden ist.
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Gemäss Anspruch 12 und 13, deren Lehre auch für sich alleine Erfindungscharakter
zukommt, findet die Umwälzung des Gases in Pulsen statt, deren Strömungsgeschwindi
keit und Dauer ausreicht, um durch das Massengut ein Gasvolumei zu fördern, das
wenigstens dem Volumen des Gasraumes oberhalb des Schüttgutes oder dergleichen entspricht,
wobei die Pulsfrequenz
ferner so eingestellt wird, dass ein vollständiger
Austausch des Zwischenraumgasvolumens des Massengutes in weniger Zeit stattfindet,
als für die Freisetzung von 50/J des verfügbaren Phopshingehaltes des Präparats
benötigt werden, wobei die Intervalle zwischen aufeinanderfolgenden Pulsen zwei-
bis hundertmal , vorzugsweise drei bis sechzigma und insbesondere zehn- bis vierzigmal
so lange wie die Dauer jedes Pulses sind. Auch hier wieder gilt die bevorzugte ãtrömungsrichtung
durch das Schüttgut von unten nach oben, wobei sich ein Strömungsschenkel des Kreislaufes
ausserhalb des Massengutes, z.B. ausserhalb des Lagerraumes befindet.
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Gemäss Anspruch 15 wird die Pulsfrequenz so bemessen, dass ein vollständiger
Gasaustausch des Zwischenraumvolumens in weniger als der für die Freisetzung von
30, vorzugsweise 20% des verfügbaren Phosphingases des Metallphosphids benötigten
Zeit stattfindet. Diese Kennzeichen wie auch die folgenden Kennzeichen wurden sorgfältigst
ermittelt Gemäss Anspruch 16 und 17 lassen sich die erf indungsgerrväßen Gemäss
Anspruch 16 und 17 lassen sich die Aufgaben besonder vorteilhaft verwirklichen,
wenn jede Pulslänge von 8 bis 80 Minuten beträgt und dabei die Strömungsgeschwinaigkeii
so eingestellt wird, dass ein Gasvolumen von 30 bis 150,0 des Zwischenraumvolumens
des Massengutes durch das Cut
mit jedem Puls gefördert wird; die
Intervalle zwischen den Pulsen können dann 2 bis 15 Stunden betragen, sollten aber
so bemessen sein, dass jedenfalls mindestens ein vollständiger Zwischenraumluftwechsel
vorzugsweise zwei vollständige Zwischenraumluftwechsel im Massengut innerhalb der
ersten 24 Stunden des Verfahrens zustande gebracht werden (Anspruch 18).
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Vorzugsweise (Anspruch 1Q) wird mit jedem Puls 50 bis etwa 100 des
Zwischenraumvolumens des Massengutes durch das Gut gefördert. Auch hier gilt, dass
die Strömungsgeschwindigkeit während jedes Pulses vorzugsweise so bemessen sein
soll, dass eine vollständige Gasumwälzung des Zwischenraumgases in 8 bis 80 Minuten,
insbesondere 15 bis 30 Minuten stattfindet.
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Für das Verfahren ist es gemäss Anspruch 21 besonders sinnvoll, das
Metalphosphidpräparat auf der oberen Oberfläche des Massengutes auszubreiten, aber
direkte Berührung damit zu vermeiden. Z.B. wird das Metallphosphidpräparat in oder
auf einer gasdurchlässigen, aber im wesentlichen staubdichten Umhüllung oder Unterlage
auf- bzw. eingebracht. Vorzugsweise (Anspruch 22) verwendet man hierzu die genannten
bag blankets" die auf dem Gut ausgebreitet werden, oder oberhalb des Haufwerkes
aufgehängt werden (Anspruch 22). Diese Arbeitsweise führt man z.B. in einem Silo
durch, wobei die "bag bl ankets in dem Bereich eines Einstiegsloches oder dergleichen
im Dach des Silos aufgehängt werden.
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Gemäss Anspruch 23 bis 25 wird als selbständig erfinderisch
betrachtet,
die Umwälzung in einem Gasstrom vorzunchmen, der nicht nur einen für Insekten letzten
Gehalt n Phot,Z" gas besitzt, sondern auch einen Gehalt von außen eingefZihten Kohlendioxyds,
der erheblich größer ist als der atnospärische C02 Gehalt. Mit "von außen eingeführt"
soll gesagt sein, daß es sich hier um einen C02 Gehalt handelt, der über das hinausgeht,
was gegebenenfalls von Bestandteilen des Präparats (z.B. Amm6niumkarbamat) beigetragen
wird.
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Es würde überraschenderweise festgestellt, dass das Kohlendioxyd
sich in synergistischer Weise günstig auf die Abtötungsrate mittels des Phosphorwasserstoffes
auswirkt, wodurch das Produkt aus Konzentration - mal - Zeit für die Vernichtung
der Getreideschädlinge oder dergleichen verringel wird. Somit kann die Begasung
bei geringeren PH3 -Konzentrationen stattfinden, wodurch wiederum die Selbstzündungsgefahr
verringert wird. Das CO2 hat auch als solche eine günstige Wirkung auf die untere
Zündgrenze des Phosphorwasserstoffes. Aus wirtschaftlichen Gründen wird es meistens
bevorzugt, das Verfahren in Luft aurchzuführen das bis zu 30% mit CO2 anqereichert
wird (Anspruch 25 Es sind aber auch schon Konzentrationen von 5 % CO2 wirksam.
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Für die Durchführung des Verfahrens sehen die Ansprüche 27 bis 30
eine erfindungsgemässe Vorrichtung vor, wobei als erfindungswesentliches Kennzeichen
eine ZeitschalLeinrichtung, beispielsweise eine Schaltuhr vorgesehen ist, die so
programmiert ist dass die Gasumwälzung automatisch gemäss eines Zeitschemas an-
und abgeschaltet wird, das dem
obenbeschriebenen Verfahren entspricht.
Das Programm kann dabei automatisch oder manuel als Funktion der Zeit z.B. in Verz.B.
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bindung mit Temperaturfühlern, und/oder Feuchtigkeitsfühlern im Gasraum
bzw. in anderen Teilen der Vorrichtung stattfinden.
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Die Temperatur ist insofern wichtig, als diese für ein gegebenes Metallphosphidpräparat
und eine gegebene Feuchtigkeit im Begasungsraum die Phosphinfreisetzungsgeschwindigkeit
bestimmt. Die Temperatur ist ausserdem wichtig, da sie die obere Konzentration zur
Vermeidung von Selbstzündung und Explosionen bestimmt. Ausserdem bestimmt die Temperatur
den Metabolismus der Schädlinge, insbesondere Insekten, und damit ebenfalls die
optimale Phosphorwasserstoffkonzentration für deren Vernichtung.
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Als Teil der Vorrichtung und als Mittel zur Regulierung der Gasumwälzung
können Temperatur- bzw. Feuchtiakeitsfühler oder es einrichtungen, sowie Mess- oder
Fühlereinrichtungen zur Wahrnehmung der Phosphorwasserstoffkonzentration(en) vorgesehen
sein. Zum Beispiel ist die Schaltvorrichtung so programmiert, dass die Umwälzung
automatisch bei der Feststellung einer festgelegten Phosphorwasserstoffkonzentrationsdifferenz
zwischen zwei Messtellen eingeschaltet wird, und gegebenenfalls auch wieder automatisch
ausgeschaltet wird sobald kein Unterschied mehr vorliegt oder sich ein anderer vorausbestimmter
Grenzdifferenzwert eingestellt hat.
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Gemäss Anspruch 31 schaffen Gasumwälzleitungen einen
getrennten
Kreislaufweg und beinhallen @asgebläse oder dergleichen sowie Ventilvorrichtungen,
womit der geschlossene Kreislauf unterbrochen werden kann und statt dessen Atmosphärenluft
in das Gut gefördert und die im Gut enthaltene Luft als Abgas in die Atmosphäre
geblasen werden kann. Gegebenenfalls werden Phos ph orwas 5 ers tofabsorptions-
oder Zersetzungseinrichtungen abgasseitig angebracht. Damit kann der Phosphorwasserstoff
aus der Abluft beseitigt werden, falls dies aus Umweltgründen erforderlich ist.
Diese Mittel dienen der raschen Beseitigung des giftigen Phosphorwasserstoffes aus
dem Massengut nach der Begasung.
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Im folgenden soll die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen und
unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert werden.
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Es stellen dar: Figur 1, ein Getreidesilo mit den Vorri chtungs kennzeichen
der vorliegenden Erfindung; Figur 2, einen schematischen Querschnitt durch einen
Schiffsladeraum mit den Vorrichtungskennzeichen der Erfindu Figur 3, einen schematischen
Querschritt durch einen PVC bedeckten Getreideerdbunker mit den Vorrichtungskennzeic
der vorliegenden Erfindung.
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In Figur 1 ist das Silo 1 bis zur Höhe 3 mit Getreide 2 gefüllt, und
darüber befindet sich ein Gasraum 4. Das Silo wird durch eine Einstiegluke 5 im
Dach des Silos gefüllt und die Luke wird gasdicht verschlossen. Es ist ein Gasumwälzgerat
vorgesehen mit einem Ansauggebläse 6, einem Ansaugrohr 7, welches vom oberen Gasraum
4 hinab zum Gebläse 6 führt, dessen Ausgangsrohr 8 in den unteren Teil des gehäuften
Getreides 2 führt, und über dessen Länge verteilt eine Anzahl Gasaustrittsöffnungen
im Bereich 9 vorgesehen sind. Zur Verbesserung der Gasverteilung kann der Bereich
9 in Form einer ringförmigen Rohrschlaufe vorliegen, die in der Zeichnung lediglich
schematisch angedeutet ist und die z.B. in der Praxis in die Wand des Silos eingelassen
sein kann. Das Eingangsrohr 7 des Gebläses besitzt ferner einen ventilgesteuerten
Luftansaugstutzen 10, der unmittelbar mit der Atmosphäre verbunden ist.
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Der Betrieb des Gebläses ist von einer Relais- Box 11 steuerbar, die
ihrerseits von einem Zeitschaltgerät 12 und einem automatischen Uberwachungsgerät
13 bedient wird.
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Das überwachungsgerät 13 seinerseits empfängt und verarbeitet Signal
daten der Mess-Sonden 14 und 15, von denen lediglich zwei gezeigt werden, wobei
die Sonde 14 in den oberen Gasraum 4 hineinragt, während die Sonde 15 in den zentralen
Bereich des Getreides 2 hineinragt. Vorzugsweise gibt es noch weitere Sonden. beispielsweise
im unmittelbaren Bereich der Gasfreisetzungszone, die weiter unten beschrieben wi
rd. Die Sonden beinhalten Temperaturfühlergeräte und/oder automatische Phosphinmesseinrichtungen.
Ausserdem oder @@@@@dessen können Feuchtigkei@@mess-Sonden vorgeschen sein.
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Gegebenenfalls befindet sich am Steuergerät 13 ein automatisches Aufzeichungsgerät
15,womit die vom Uberwachungsgerät 13 wahrgenommenen Messgrössen, sowie der Verlauf
des Begasungsverfahrens, insbesondere die An- und Abschaltezeiten des Gebläses 6
aufgezeichnet werden.
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Die Vorrichtung gemäss Figur 1 kann auf verschiedenste Arten bedient
werden, und diese Bedienungs- und Steuermöglichkeiten Können auch kombiniert werden.
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In einem besonders einfachen Fall wird die Schaltuhr 12 manuell auf
einen bestimmten Verfahrenszyklus eingestellt, der gegebenenfalls im Verlauf des
Begasungsverfahrens entsprechend der im Datenaufzeichnungsgerät 16 aufgezeichneten
Daten wie Temperaturvariationen und Phosphin konzentrationen in verschiedenen Teilen
der Vorrichtung geändert werden kann. Im allgemeinen ist es jedoch auf Grun der
Daten wie Grösse und Inhalt des -Silos, der bekannt oder erwarteten Durchschnittstemperatur,
der vorher im Innern des Silos gemessenen Feuchtigkeit und der berechnet Dosierung
des phosphinabgebenden Präparats möglich, den Verfahrenszyklus für die gesamte Dauer
der Begasung mit ausreichender Genauigkeit ohne weiteres festzulegen.
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Als Alternative ist das Steuergerät 13 an oder in einen Computer angeschlossen
oder einverleibt, der programmiert ist, selbst eine eingebaute Schaltuhr einzustellen
und nach bedarf
gelegentlich umzus tel len auf Grund von Wahrnehmungssignalen
der verschiedensten Mess-Sonden.
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Das Steuerungs- und Uberwachungsgerät 13 kann aber auch so konzipiert
sein, dass es lediglich das Gebläse 6 als Funktion der von den Sonden 14,15 überwachten
Gaskonzen-/trationen bedient. Das Gerät kann so programmiert sein, dass es die Gasumwälzung
anschaltet, sobald die PH Konzentration an der Sonde 14 die Konzentration an der
Sonde 15 um einen bestimmten absoluten oder relativen Betrag, z.B. um 20% überschreitet,
und die Umwälzung abzuschalten, sobald die Konzentrationen an den beiden Messtellen
ein vorausbestimmtes Verhältnis zueinander, z.B. Gleichheit erreicht haben.
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Ausserdem kann die Steuerbox 13 bzw. die Schaltuhr 12 so eingestellt
sein, dass jede weitere Umwälzung eingestellt wird, sobald in der ganzen Vorrichtung
ein vorbestimmtes Phosphinkonzentrationsniveau erreicht ist, oder nach einer festgelegten
Zeit, insbesondere der Zeit, für die es bekannt ist, dass unter den herrschenden
Temperatur- und Feuchtigkeitsbedingungen das Metallphosphidpräparat im wesentlichen
sein gesamtes verfügbaren Phosphingas abgegebenen haben wird, z.B. mindestens 90,0
des verfügbaren Phosphins.
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Die Vorrichtung wird erforderlichenfalls mit Einrichtungen zur Einführung
von zusätzlicher Feuchtigkeit von aussen (nicht abgebildet) in die Vorrichtung ausgestattet.
Die3 erweist sich z.B. unter sehr trockenen Klimabedingungen als ratsam, wenn der
Feuchtigkeitsgehalt der Umgebung und des Massengutes unterhalb des Optimums für
günstige Hydrolysegeschwindigkeiten liegt. Die Feuchtigkeit kann in d Vorrichtung
(z.B. in den Gasoberraum 4 ) vorzugsweise durch eine oder mehrere Verneblungsdüsen
eingedüst werden.
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Dies kann auch automatisch geschehen, gesteuert durch die Feuchtigkeitswahrnehmungen
der Feuchtigkeitssensoren, z.B. bei 14.
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Im vorliegenden Beispiel wird angenommen, dass sogenannte bag blankets
(eine Anwendevorrichtung für vorverpackte Metallphosphideinheiten, hergestellt von
Dctid Freyberg GmbH und geliefert von Detia Export GmbH) zur Einführung und örtlichen
Festlegung des Metallphosphidpräparates verwendet werden. Im vorliegenden Zusammenhang
wird die unmittelbare Umgebung, z.B. bis zu 10cm von der Oberflache als Phosphinfreisetzungsbereich
bezeichnet, doch können für diesen Bereich beliebige Grenzen festgesetzt werden.
Diese "bag blankets" in Form von langen Streifen 17, je mit Befestigungsmitteln
14, werden durch die Einstiegluke 5 zu Anfang des Verfahrens eingeführt und an der
Befestigungsschnur aufgehängt. Dies kann so geschehen, dass die "bag blankets" frei
im oberen Gasraum 4 hängen, (oder wie in der Zeichnung) der untere Tei des "bag
blanket" auf der Oberfläche 3 des Getreides12 ruht:
Am Ende der
Begasungszeit wird die Luke 5 geöffnet, die ausgegasten bag blankets" 17 werden
durch die Luke herausgezogen und beseitigt.
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Die Richtung der Gasströmung durch das Rohrsystem und durch das Schüttgut
2 wird durch Pfeile 19 und 20 angedeutet.
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Nach Beendigung der Begasungszeit kann die Vorrichtung dazu verwendet
werden, das Gut zu belüften zwecks Beseitigung des noch vorhandenen Phosphingases.
Zu diesem Zweck wird die Luke 5 geöffnet und ein Dreiwegeventil 21 so verstell-t,
dass Atmosphärenluft in das Gebläse durch Eingangsstutzen 10 eintritt und durch
das Gut 2 in Richtung des Pfeiles 20 und aus der Luke 5 herausgeblasen wird.
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Wenn 3edenken dagegen bestehen, das restliche Phosphingas in die Atmosphäre
abzulassen, kann man auch die Luke 5 geschlossen lassen und ein weiteres Dreiwegeventil
22 so bedienen, dass das Gas aus dem Raum 4 durch eine weitere Rohrverbindung 23
in eine nichtgezeigte Phosphinabsorptions-oder -zersetzungseinrichtung geleitet
wird.
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Die Vorrichtung gemäss Figur 2 ähnelt im Grunde der gemäss Figur 1,
doch tritt an Stelle des Silos 1 ein Schiffladeraum 1', der wiederum mit einem Massengut
wie Getreide 2 gefüllt ist. In Figur 2 werden entsprechende Teile mit den gleichen
Bezugszeichen wie in Figur 1 bezeichnet. Die Instrumentierung, die unter Bezugnahme
auf Figur 1 beschrieben wurde, kann im Prinzip in Figur 2 in gleicher Weise wie
in Figur 1 vorhanden
sein und wurde nicht abgebildet. Im vorliegenden
Fall liefert das Gebläse 6 das aus dem oberen Gasraum 4 znge aLgtv Gas durch eine
nach unten führende Leitung 3' in ein Verteilerrohr 17 mit Austrittsöffnungen 9'.
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Gemäss Figur 3 wird die Erfindung auf die Begasung eines mit PVC-Folie
ausgekleideten und damit abgedeckten Erdlagerbunkers für Getreide angewandt. Der
Bunker besteht aus einem grossen Graben mit einem Erdreichboden 24, der an beiden
Seiten von Endwänden 25 begrenzt wird. Der Graben ist mit Getreide 2 gefüllt, das
gehäuft weit über den Boden hinausragt. Der Graben ist mit PVC Folie ausgekleidet
und mit PVD Folie abgedeckt. Zur Einführung des Begasungsmittels werden "bag blankets"
17 mit einem entsprechendem Stab oder einer Stange durch Schlitze in der Folienabdeckung
26 eingeführt, so dass diese zwischen der Oberseite des Getreides 2 und der PVC
Folie 27 zu liegen kommen. Danach werden die Einführungsöffnungen wieder geschlossen.
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Vor der Einführung des Getreides wird ein Satz iängsgerichteter Rohrleitungen
28 mit einer Anzahl Austrittsöffnungen 9 auf den Boden des Grabens gelegt und an
ein Verteilerrohr 29 angeschlossen. Dieses führt zu einer Leitung 30, angeschlossen
an das Fördergebläse 6, dessen Betätigung über eine Schaltuhr 12 erfolgt. Vom Gebläse
6 führt ein Rohr 31 zu einem gelochten Rohr 32, welches längs des Fi rstberei ches
des Ggtreìdehaufens ausgelegt ist.
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Wie die Pfeile 33 und 34 andeuten, wird es in diesem
Ausführungsbeispiel
bevorzugt, wegen der Form der Vorrichtung das Gas nach unten durch das Getreide
umzuwälzen, so dass die Leitung 28, 29, 30 dazu dient, das Phosphingas aus dem Bereich
des "bag blanket " 17 nach unten durch das Getreide und wieder zurück zum Gebläse
6 zur Rückleitung durch die Rohre 31, 32 in den Firstbereich des Haufens zu führen.
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Gegebenenfalls können auch hier wie in Figur 1 an geeigneten Stellen
Mess-Sonden angebracht sein. Diese werden jedoch nicht in Figur 3 gezeigt.
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Lagerbunker der Art, auf die sich Figur 3 bezieht, wurden erfolgreich
in Australien angewandt. Wegen der Sonneneinstrahlung kann jedoch die Temperatur
unter der Folienabdeckung sehr hoch werden und deshalb bietet die vorliegende Erfindung
eine erheblich grössere Sicherheit an.
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Ohne die vorliegende Erfindung führt diese Art Anordnung leicht zu
Gaskonzentrationen oberhalb der Selbstzündgrenze wegen der hohen Temperaturen in
heissen Klimabedingungen und wegen des kleinen Volumens des das Metallphosphidpräparat
umgebenden Gasraumes. Dieses Problem erhöhte sich noch, falls die "bag blankets
die Aluminiumphosphid enthielten, durch andere Einrichtungen mit Magnesiumphosphid
als aktivem Bestandteil ersetzt wurden.
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Beispiele: Beispiel 1: Eine kleine Silozelle, ähnlich wie die in Figur
1, mit einem Volumen von 188m3, wird mit 133 Tonnen Weizen gefüllt.
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Das Zwischenraumvolumen beträgt 7ohm3 . Die Durchsatzleistung des
Gebläses beträgt 36Om3 pro Stunde. Es wird in zwei,tünd igen Zwischenräumen jeweils
15 Minuten lang während der nächsten drei Tage angeschaltet. Danach entspricht jeder
Laufzeitzyklus von 15 Minuten einer Zwischenraumgasumwälzung von etwa 1 20um wenn
man das Volumen des Raumes 4 ebenralls einbezieht.
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Die Dosierung an Aluminiumphosphidpr,äparat betrug 1 Beutel pro 2m3
des gesamten Zellenvolumens (wobei die Beutel in "bag blankets" einverleibt waren
und jeder Beutel 239 technischen Aluminiumphosphids enthielt.
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Nach eineinhalb Tagen war die gewünschte Maximumkonzentratio von 1500
ppm erreicht. Nach drei Tagen wurde die Gasumwälzung eingestellt. Nach einer Woche
wurde das Silo geöffnet und gelüftet. In einem Probelauf bei 9 bis 100 (einerfür
die Begasung mit Aluminiumphosphid sehr geringen Temperatur) war die Entsorgung
dennoch vollständig. Alle Schädlings- -insekten in sämtlichen Entwicklungsstadien
waren vollständig abgetötet worden. In diesem Probelauf konnte auch kein einziges
Mal eine Uberschreitung des verhältnismässig bescheidenen Konzentrationsniveaus
von 2500 ppm irgendwo in der Vorrichtung festgestellt werden, selbst nicht in der
unmittelbaren Umgebung der "bag blankets".
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In Vergleichsversuchen mit der gleichen Art Vorrichtung bei üblicheren,
höheren Temperaturen ohne Gaszirkulation oder wo die Gaszi rkul ation zu langsam
war, wurden jedoch
Konzentrationen von 15 000 ppm erreicht ehe
der Versuch zur Vermeidung von Explosionen abgebrochen wurde. In einem Fall erreichte
die Gaskonzentration sogar 20 000 ppm.
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Beispiel 2: Beispiel 1 wurde mit einer anderen Silozelle ähnlicher
Bauart wie in Beispiel 1 wiederholt, jedoch mit einer Kapazität von 723m3 und mit
einem Fassungsvermögen von 550 Tonnen Weizen. Die Arbeitsergebnisse und Verfahrensweisen
waren im wesentlichen die gleichen wie in Beispiel 1 nur dass die Maxi mumkonzentrati
on an PH3 nach gleichmässiger Gasverteilung durch die ganze Zelle 1200 PPM betrug.
Wiederum wurden die Schädlinge vollständig vernichtet.
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Beispiel 3: Bei der Verwendung der Vorrichtung in Beispiel 2 wird
-die Schaltuhr so eingestellt, dass das Gebläse zum ersten Mal zwei Stunden lang
vier Stunden nach der Einführung der "bag blankets" angeschaltet wird und danach
einmal täglic zwei Stunden lang. Jeder zweistündige Gebläsezykl us entsprich etwa
zwei vollständigen Zwischenraumgasumwälzungen. Obwohl in diesem Beispiel höhere
Maximumphosphingaskonzentrationen in der unmittelbaren Umgebung der "bag blankets"
und im Gasraum 4 erreicht werden, werden dennoch nie gefährliche oder nachteilige
Gasniveaus erreicht. Nach dem zweiten Gebläseschaltzyklus liegt bereits im gesamten
Silo eine
praktisch gleichmässige und tödliche Konzentration von
Phosphingas vor, und nach dem dritten Zyklus wird im gesamte Silo praktisch die
Maximumphosphinkonzentration erreicht.
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Danach finden keine weiteren Casumwälzungen statt.
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Beispiel 4: In einer Abwandlung des Beispiels 3 wird das Gebläse 70
Minuten lang nach den ersten vier Stunden nach Einführunc der "bag blankets" angeschaltet
und danach alle acht Stunden 70 Minuten lang, insgesamt neun mal. In diesem Fall
liegt die Maximumkonzentration von 1200 ppm gleichmässig verteilt durch das gesamte
Silo nach eineinhalb Tagen vor. Die höchste örtliche Phosphinansammlung die im ganzen
Versuch feststellbar ist, liegt im Bereich von 2000 ppm.
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Beispiel 5: Ein Silo wird wie in Beispiel 1 mit Weizen gefüllt und
wird mit Magnesiumphosphidpellets begast, die auf die Oberfläche des Getreidehaufens
gestreut werden. Die Dosierung beträgt 30 Pellets pro Tonne Weizen (wobei jedes
Pellet lg PH3 liefert). Die Gasumwälzung wird nach eineinhalb Stunden angeschaltet
(wobei die PH3- Konzentration im oberen Gasraum 2000 PPM erreicht hat). Die Umwälzung
wird 15 Minuten lang forgesetzt (120% Umwälzung), wonach die PH3 Konzentration im
gesamten System 250 ppm beträgt. Die Umwälzung wird einmal alle eineinhalb Stunden
wiederholt ind eridgül tig nach 15 Stunden beendet, wonach kein weiterer
Konzentrationsanstieg
beobachtet wird. Unter Gleichgewichtsbedingungen wird eine Maximumkonzentration
von etwa 1 000 ppm festgestellt. Für eine vollständige Schädlingsvernichtung lässt
man das Silo 5 Tage lang geschlossen.
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Beispiel 6: Ein grosses Silo enthält 3600 Tonnen Mais und wird in
der in Beispiel 1 beschriebenen Weise bei 250 C begast. Das Begasungsmittel wird
in Form von l'bag blankets" mit einer Dosierung von 1 Beutel pro 5 Tonnen Mais angewandt.
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Das Zwischenraumvolumen beträgt etwa 50% des Schüttvolumens des Getreides,
und der leere obere Gasraum beträgt etwa 10°,0 des Silovolumens. Der erste Umwälzungspuls
wird nach 12 Stunden angewandt, nachdem die Konzentration im oberen Gasraum 1600
ppm beträgt. Die Pulsdauer ist eine Stunde und führt zu einem Austausch des Zwischenraumvol
umens von etwa 60%. Die Gaskonzentration im oberen Gasraum sinkt dabei auf etwa
200 Dpm. Die Umwälzung wird alle 12 Stunden wiederholt, und nach dem sechsten Puls
beendet.
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Nach zweieinhalb Tagen liegt eine Maximum PH3 Konzentration von 700
ppm im gesamten Silo vor.Nach einer Woche wird eine vollständige Abtötung der Schädlinge
festgestellt.
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Die Ansprüche sind als Teil der vorliegenden Offenbarung zu betrachten.
Sämtliche offenbarte neu-en Kennzeichen und Kombination sind als erfinderisch wesentlich
zu betrachten.
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L e e r s e i t e