DE10116113A1 - Mittel zum Beschleunigen des Verwesungsprozesses - Google Patents

Mittel zum Beschleunigen des Verwesungsprozesses

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Gerald Amadeus Werner
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Beate Rolke
Gerald Amadeus Werner
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Abstract

Bei einem Mittel zum Beschleunigen des Verwesungsprozesses, insbesondere einer menschlichen Leiche, ist das zumindest eine Mittel (6, 7, 8, 10) flüssig und/oder gasförmig und/oder fest an dem Leichnam (3) und/oder in dessen Umgebung (1, 2, 4, 5) vorgesehen.

Description

Die Erfindung betrifft ein Mittel zum Beschleunigen des Verwesungsprozesses, insbesondere einer menschlichen Leiche.
Der Verwesungsprozess setzt im Anschluss an die Fäulnis ein und enthält eine oxidativ-bakterielle Zersetzung organischer Stoffe, vor allem stickstoffhaltiger Stoffe, zu anorganischen Endprodukten, wie Ammoniak, CO2, Wasser, Nitrate und Sulfate. Bei Körpergewebe führt die Verwesung zu zundrigem Zerfall. Gerade aufgrund der immer stärker wachsenden Bevölkerungszahlen und der immer höheren Lebenserwartung der Bevölkerung wird es in vielen Gebieten erforderlich, den Wiederbelegungsturnus der Grabstellen kürzer als bislang üblich zu wählen. Dies bedeutet, dass die Grabstellen nicht mehr wie bislang für eine Ruhezeit von 25 Jahren, sondern für sehr viel kürzere Ruhezeiten erstanden werden sollen. Dies führt jedoch auch dazu, dass Verfahren entwickelt werden müssen, die es ermöglichen, den Verwesungsprozess zu verkürzen, um diese kürzeren Ruhezeiten verwirklichen zu können, da ansonsten die lediglich zum Teil verwesten Leichen wieder ausgegraben werden müssen.
Zur Lösung dieses Problems wird in der DE 198 53 940 A1 vorgeschlagen, ein Be- und Entlüftungssystem an dem Sarg anzuordnen. Dieses ist mit einem externen Rohrsystem außerhalb der Rühestätte verbunden. Der Sarg wird über dieses Be- und Entlüftungssystem mit gasförmigen Medien versorgt. Dadurch wird erreicht, dass schon direkt nach der Bestattung eine ausreichende Luftzirkulation im Sarg vorhanden ist. Hierdurch wird selbst bei einer langsamen Verrottungsgeschwindigkeit eines Edelholzsarges der Verwesungsprozess des Leichnams nicht behindert. Zum Abfließen des Leichenwassers sind außerdem Leitungssysteme vorgesehen, um das Auftreten von sog. Wasserleichen zu verhindern, die durch Umwandlung von Körperfett im feuchten Milieu unter weitestgehendem Luftabschluss entstehen.
Um eine schnellere Verrottung des Sarges zu ermöglichen, wurde vorgeschlagen, Pappsärge zu verwenden (REPORT Mainz, 13.12.1999, Erstes Programm, http:/ /www.humanistische-aktion.de/sarg.htm). Diese sind als Faltschachteln auf dem Markt kostengünstig erhältlich. Die Särge bestehen zu 60% aus Altpapier, zu 40% aus neuer Zellulose und weisen eine Imprägnierung auf, um ein Austreten von Leichenwasser bzw. Sekreten zu verhindern. Um eine gute Verwesung zu gewährleisten, ist das Umgeben des Leichnams mit Sauerstoff erforderlich, weswegen ein Zusammenpressen eines Pappsarges direkt nach der Beisetzung nicht erwünscht ist.
Weder das Vorsehen eines Be- und Entlüftungssystems noch das Vorsehen von Pappsärgen führt zu einem zufriedenstellenden Ergebnis, da das Vorsehen eines Be- und Entlüftungssystems sehr aufwendig ist und die Umstrukturierung eines Friedhofs bedeutet und das Vorsehen von Pappsärgen zwar das Verrotten der Särge beschleunigt, kaum aber das Verwesen der Leichen.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Mittel zum Beschleunigen des Verwesungsprozesses, insbesondere einer menschlichen Leiche, vorzusehen, mit dem es möglich ist, die Ruhezeiten eines Leichnams noch weiter zu verkürzen ohne das Vorsehen aufwendiger weiterer Gerätschaften und insbesondere zugleich auch das Verrotten der Särge zu beschleunigen.
Die Aufgabe wird für ein Mittel nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 dadurch gelöst, dass das Mittel flüssig und/oder gasförmig und/oder fest und an dem Leichnam und/oder in dessen Umgebung vorgesehen ist. Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen definiert.
Dadurch wird ein Mittel zum Beschleunigen des Verwesungsprozesses geschaffen, das direkt an dem Leichnam bzw. in dessen direkter Umgebung eingesetzt wird, den natürlichen Verwesungsprozess weiter beschleunigt und zudem kostengünstig und ohne oder mit nur wenig Aufwand verwendet werden kann. Der Verwesungsprozess läuft im wesentlichen genauso ab wie bei der natürlichen Verwesung, kann jedoch auch auf andere Weise erfolgen, wenn dies eine Beschleunigung herbeiführt. Der Zersetzungsprozess kann optimal vorbereitet werden, damit Bakterien diesen fortsetzen können. Je nach Zustand des Leichnams können das oder die Mittel an diesem selbst und/oder in diesen umgebenden Stoffen oder Gegenständen und/oder an dem Sarg vorgesehen werden. Hierdurch ist eine Vielzahl von Möglichkeiten gegeben, um eine optimale Anpassung an den jeweiligen Einzelfall zu ermöglichen. Außerdem können das oder die Mittel vorteilhaft auch in Kombination mit einem Be- und Entlüftungssystem und/oder mit Pappsärgen verwendet werden.
Bevorzugt sind das oder die Mittel Lebewesen und/oder chemische Stoffe. Das oder die Mittel können auch von einem Lebewesen abgesonderte chemische Stoffe sein. Die chemischen Stoffe können daher entweder natürlich vorliegen oder zum Zweck des Einsatzes zur Verwesungsbeschleunigung hergestellt werden. Sowohl Lebewesen als auch chemische Stoffe weisen den Vorteil auf, daß sie an oder in dem Leichnam vor der Beisetzung angeordnet bzw. der Leichnam mit insbesondere dem chemischen Stoff bestrichen oder besprüht werden kann. Um eine vom ästhetischen Standpunkt aus unangenehme Bewegung von kleinsten Lebewesen auf dem Leichnam vor dessen Beisetzung zu verhindern, können diese als Jungtiere, Eier, etc. in Kleidung, Umgebung oder auf dem Leichnam selbst angeordnet werden, so dass sie mit dem bloßen Auge nur sehr schwer erkennbar sind.
Besonders bevorzugt sind das oder die Mittel pflanzlicher oder tierischer Art. Hierdurch können diejenigen Lebewesen verwendet werden, die ohnehin üblicherweise an dem Verwesungsprozess beteiligt sind. Nur werden diese bereits früher als sonst üblich an dem Leichnam angesiedelt. Um für diese den richtigen Nähboden zu legen und zu verhindern, dass die eingebrachten Pflanzen und/oder Tiere wieder abwandern, kann der Leichnam zusätzlich mit einem Mittel bestrichen werden, das dessen Fäulnis unterstützt, da der Verwesungsprozess üblicherweise erst im Anschluss an den Fäulnisprozess abläuft.
Vorzugsweise sind pflanzliche Mittel Samen und/oder Sporen. Insbesondere ist eine Pilzart vorgesehen, die ausschließlich auf Leichen wächst und diese durch die Aufnahme organischen Materials zersetzt. Bei der Verwendung von Samen sollten solche verwendet werden, die trotz der relativen Tiefe des Leichnams nach der Beisetzung unter der Erdoberfläche austreiben und sich so vermehren, dass weitere Samen bzw. Pflanzen an dem Leichnam angesiedelt werden können. Eine Vermehrung erfolgt daher vorzugsweise im Bereich der Wurzeln der Pflanze. Gerade bei der Verwendung von Pflanzen bzw. Samen erweist es sich als vorteilhaft, wenn auch der Sarg aus einem Material besteht, das leicht verrottet und/oder mit einer Substanz und/oder Lebewesen bestrichen oder versehen wird, die eine schnelle Verrottung fördern. Auch das Aufbringen einer Substanz, die Wärme speichert und/oder abgibt, insbesondere durch exotherme Reaktion, kann zur Förderung der Vermehrung von den Leichnam und/oder den Sarg zersetzenden Lebewesen und zum Keimen von Samen und/oder Sporen eingebracht oder aufgetragen werden.
Vorzugsweise sind tierische Mittel Insekten und/oder Würmer und/oder Käfer. Auf Leichen lebende Gliederfüßer (Arthropoden) können beispielsweise im Madenstadium in eine Sargmatratze eingebracht werden, wobei darauf zu achten wäre, dass diese erst nach der Beisetzung sichtbar werden bzw. den Leichnam erreichen. Dasselbe gilt für beispielsweise eingebrachte Aaskäfer oder Eintagsfliegen (Trosophila), die ihre Eier in Aas legen und diese sich vom Aas ernähren.
Alternativ oder zusätzlich können die Mittel in flüssiger Form auf dem Leichnam und/oder Gegenstände in einem den Leichnam umgebenden Sarg und/oder einer Grabkammer aufgetragen werden. Solche Mittel können zersetzende Lösungen, wie beispielsweise Säuren und/oder Basen oder Amylasen, also Verdauungssäfte oder Fermente, die Einweiß zersetzen sein, insbesondere ein Extrakt des Sonnentaus, der Venusfliegenfalle, etc. Die Verwendung flüssiger Mittel erweist sich als vorteilhaft, da diese sich leicht auf den Leichnam und/oder Gegenstände in dessen Umgebung auftragen lassen. Auch ein Tränken des Sarges und/oder der Grabkammer ist problemlos möglich. Sofern die Lösung oder das flüssige Mittel als Nährlösung bzw. zur Verbesserung des Wachstumsklimas für die ggf. zusätzlich eingebrachten Lebewesen und/oder Pflanzen, wie Insekten, Würmer, Samen, Sporen, etc., dienen kann, wird deren Vermehrung unterstützt. Hierdurch ist eine noch schnellere Verwesung des Leichnams durch Zusammenwirken verschiedener Mittel möglich.
Neben dem Einbringen eines flüssigen Mittels oder zusätzlich zu diesem können die Mittel in gasförmiger Form in die Grabkammer und/oder den Sarg eingebracht und/oder der Leichnam vor dem Einlegen in den Sarg dem gasförmigen Mittel ausgesetzt oder in diesem getränkt werden. Das gasförmige Mittel unterstützt dabei zum einen den natürlichen Verwesungsprozess, kann aber auch diesen dadurch beschleunigen, dass es selbst den Leichnam zersetzt, ähnlich wie dies ein flüssiges Mittel vorzugsweise tut. Insbesondere kann das gasförmige Mittel den Leichnam für die Ansiedlung von Lebewesen und/oder Pflanzen vorbereiten und unterstützen. Sowohl durch das Einbringen eines flüssigen als auch eines gasförmigen Mittels können Wärmeentwicklung und Trocknungsbedingungen gefördert werden, die für die besiedelnden Lebewesen und Pflanzen ein optimales Wachstumsklima bereitstellen. Gerade die Problematik einer zu großen Ansammlung von Wasser oder Feuchtigkeit in der Grabkammer und/oder dem Sarg kann durch Einbringen eines Gases behoben werden, das hygroskopisch ist, wobei das beladene Gas aus der Grabkammer wieder ausströmt und dadurch die Feuchtigkeit ebenfalls wieder aus der Grabkammer und/oder dem Sarg heraustransportiert. Es kann vorzugsweise eine Gaspatrone eingebracht werden, bei der über einen langen Zeitraum hinweg ständig eine kleine Menge Gases ausströmt. Vorzugsweise entspricht diese Gasmenge gerade der für den jeweiligen Zustand des Verwesungsprozesses optimalen Menge.
Insbesondere als Trocknungsmittel aber auch zur Beschleunigung des Verwesungsprozesses können das oder die Mittel in fester Form fein- oder grobpulverig und/oder in Stückform vorgesehen sein. Solche Mittel können in die Sargmatratze und/oder den Leichnam und/oder den Sarg und/oder die Grabkammer eingebracht werden. Zur Beschleunigung des Verwesungsprozesses werden sie vorteilhaft möglichst in der Nähe des Leichnams positioniert. Bei Einstreuen in den Sarg und nachfolgendem Auflegen des Leichnams ist ein solcher Feststoff zunächst nicht sichtbar. Beispielsweise können auch Eier von Lebewesen bzw. geeignet getrocknete Pflanzen, die durch Flüssigkeitszufuhr wieder lebensfähig werden, in den Sarg und/oder auf den Leichnam gestreut werden. Durch die nach der Beisetzung des Sarges in dem Boden vorhandene und in den Sarg eindringende Feuchtigkeit werden die Lebewesen bzw. Pflanzen, insbesondere Samen und/oder Sporen, zum Keimen und Wachstum angeregt. Vorteilhaft befinden sie sich dann bereits dort, wo sie die für sie geeignete Nahrung vorfinden, nämlich in der direkten Nähe des Leichnams bzw. auf diesem.
Zur näheren Erläuterung der Erfindung werden im folgenden einige Ausführungsformen der Erfindung näher anhand der Zeichnungen erläutert. Diese zeigen in:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines Sarges mit Leichnam und einer ersten Ausführungsform eines Mittels zum Beschleunigen des Verwesungsprozesses, und
Fig. 2 eine Detailschnittansicht eines Sarges mit Leichnam und weiteren Ausführungsformen der Anordnung von Mitteln zum Beschleunigen des Verwesungsprozesses.
Fig. 1 zeigt eine Grabkammer 1 mit einem darin eingestellten Sarg 2 mit einem darin liegenden Leichnam 3. Die Grabkammer ist als Erdgrab dargestellt, kann jedoch auch ein Steingrab sein, eine Grotte, Gruft oder dergleichen. Der Leichnam 3 liegt auf einer Sargmatratze 4 und einem Kissen 5.
In das Innere des Sarges 2 ist ein Gas 6 eingebracht, das die Verwesung fördern soll, beispielsweise ein Gas- und/oder Edelgasgemisch, bevorzugt ein Sauerstoffgemisch. Das Gas kann außerdem dazu geeignet sein, das während des Verwesungsprozesses entstehende oder in sonstiger Weise in den Sarg eindringende überschüssige, den Verwesungsprozess behindernde Wasser aufzunehmen. Das Material des Sarges kann so gewählt werden, dass das mit Wasser angereicherte Gas aus diesem austreten kann. Vorzugsweise tritt dabei das Gas nicht zu schnell aus, um über eine längere Zeitspanne hinweg den Vorteil des Gases nutzen zu können.
Außerhalb des Sarges 2 sind in der Grabkammer 1, also in dem den Sarg umgebenden Erdreich, bereits zahlreiche den Verwesungsprozess beschleunigende Lebewesen 7 angesiedelt. Diese können vor der Bestattung oder vor dem Verschließen des Grabes dort eingebracht worden sein. Zusätzlich können solche Lebewesen, wie beispielweise auf Leichen lebende Gliederfüßer (Arthropoden), Würmer oder Käfer, im Madenstadium in die Sargmatratze 4 und/oder das Kissen 5 eingebracht werden. Durch das den Leichnam 3 unhüllende Gas 6 kann ein für die Vermehrung und das schnelle Wachstum der Lebewesen 7 geeignetes Klima geschaffen werden.
Um die Fäulnisprozesse, die der Verwesung vorausgehen, zu unterstützen, kann der Leichnam vor dem Einbetten in den Sarg in einer entsprechenden Flüssigkeit getränkt werden. Diese Flüssigkeit kann den Fäulnisprozess unterstützende Bakterien und/oder andere Kleinstlebewesen enthalten.
In der Detailschnittansicht gemäß Fig. 2 ist die Sargmatratze 4 und das Kissen 5 mit einer Flüssigkeit 8 getränkt, die den Verwesungsprozess unterstützt. Die Flüssigkeit kann außerdem den diesem vorhergehenden Fäulnisprozess unterstützen. Als Flüssigkeit eignet sich dabei besonders eine Nährlösung, die eine Grundlage für die Vermehrung von Bioorganismen, in Form eines Düngers, bietet. Da sich vor allem Käfer vorzugsweise im Bereich des Haarschopfes einer Leiche aufhalten, können diese im Madenstadium und/oder als Adulttiere dort vorgesehen werden. Dies geschieht beispielsweise durch deren Einbringen in das Kissen 5 und/oder Einbringen im Bereich des Kopfes 9 des Leichnams in einem Gefäß 10, wie dies in Fig. 2 angedeutet ist. In einem solchen Gefäß oder ohne ein solches kann außerdem ein Feststoff in den Sarg eingelegt werden, der ebenfalls den Verwesungsprozess unterstützt. Ein solcher Feststoff kann z. B. ein Material sein, das durch eine chemische Reaktion Wärme und ggf. Sauerstoff produziert oder freisetzt, beispielsweise granulatgebundenes Wasser, das bei Sauerstoffzufuhr durch chemische Reaktion in Wasserstoff und Sauerstoff zerfällt. Ein Feststoff, insbesondere in Pulverform kann beispielsweise auch oder alternativ in der Kleidung des Leichnams vorgesehen werden.
Samen und/oder Sporen 11 sind in der Skizze gemäß Fig. 2 ebenfalls in den Sarg eingebracht. Da diese teilweise so klein sind, dass sie mit dem bloßen Auge kaum zu sehen sind, können sie in den Sarg und/oder auf den Leichnam vor dem Bekleiden und Auflegen auf die Sargmatratze 4 und das Kissen 5 eingestreut werden.
Auch ein Einfügen von Lebewesen und/oder Samen und/oder Sporen in Körperöffnungen des Leichnams ist möglich. Dies gilt ebenfalls für den Verwesungs- und/oder Fäulnisprozess fördernde Feststoffe.
Für die Anzucht der Lebewesen, die in den Sarg und/oder die Grabkammer eingebracht werden sollen, können beispielsweise Schmeißfliegen-Maden (Calliphoriden) mit feuchten Fleischstücken und Piophiliden mit altem Käse gefüttert werden. Frühe Leichenbesiedler, die vorzugsweise möglichst in der direkten Nähe des Leichnams ausgesetzt werden, können bei der Aufzucht mit autolytischem feuchtem Fleisch gefüttert werden. Da diese Lebewesen besonders schnell bei Temperaturen zwischen 18 und 30°C wachsen und sich vermehren, können durch geeignetes Mischen und Reagieren von zumindest einem Feststoff, Gas und/oder zumindest einer Flüssigkeit exotherme Reaktionen hervorgerufen werden, die diese Temperaturen im Sarg bzw. der Umgebung des Leichnams erzeugen. Diese Temperaturerzeugung erfolgt vorzugsweise zu Beginn des Verwesungsprozesses. Haben sich erst einmal die Lebewesen so stark vermehrt, dass diese selbst die geeigneten Temperaturen durch Stoffwechselprozesse erzeugen können, ist das zusätzliche Klimatisieren nicht mehr unbedingt erforderlich. Dennoch kann über entsprechend in der Grabkammer vorgesehene Kanäle oder dergleichen auch nach dem Schließen der Grabkammer zu einem späteren Zeitpunkt, beispielsweise bei starker Kälte im Winter, eine exotherme Reaktion durch Zusammenbringen geeigneter Feststoffe und/oder Gase und/oder Flüssigkeiten hervorgerufen und damit eine geeignete Klimatisierung der Grabkammer und dadurch auch des Leichnams hervorgerufen werden. Solche Maßnahmen können zusätzlich nach einer Beisetzung insbesondere in der kalten Jahreszeit vorgesehen werden, wobei das Einbringen der Feststoffe und/oder Flüssigkeiten und/oder Gase und/oder weiteren Lebewesen und/oder Pflanzen durch geeignete Kanäle erfolgen kann, die zu dem Sarg bzw. dem Leichnam führen.
Damit die Lebewesen (Arthropoden) nicht vorzeitig bei der Beisetzung des Leichnams unästhetisch in Erscheinung treten, können diese nach der Anzucht betäubt werden. Dies geschieht vorzugsweise durch Kälte und/oder Kohlendioxid.
Um ein Anstauen von Flüssigkeit während des Verwesungsprozesses in dem Sarg und dadurch ein Stoppen oder zumindest ein Verlangsamen von diesem zu vermeiden, wird der Sarg vorzugsweise entsprechend so ausgerüstet, dass überschüssige Flüssigkeit abgeführt wird. Dies kann beispielsweise durch Vorsehen von Auslassöffnungen geschehen. Auch das Material des Sarges kann so gewählt werden, dass es selbsttätig Flüssigkeit nach außen abführt und vorzugsweise selbst ebenso schnell verrottet wie der innenliegende Leichnam.
Neben den vorstehend geschilderten Ausführungsformern von Mitteln zum Beschleunigen des Verwesungsprozesses eines Leichnams können noch zahlreiche andere vorgesehen werden. Außerdem sind beliebige Kombinationen der vorstehend geschilderten Mittel möglich. Das Anbringen dieser Stoffe und Mittel erfolgt vorzugsweise stets in der direkten Umgebung des Leichnams. Insbesondere wird bei geeigneter Wahl der Verwesungsbeschleunigungsmittel auch der den Leichnam umgebende Sarg mit zersetzt, so dass die schnelle Wiederbelegung eines Grabes auch durch diesen nicht behindert wird.
Bezugszeichenliste
1
Grabkammer
2
Sarg
3
Leichnam
4
Sargmatratze
5
Kissen
6
Gas
7
Lebewesen
8
Flüssigkeit
9
Kopf
10
Gefäß
11
Sporen

Claims (8)

1. Mittel zum Beschleunigen des Verwesungsprozesses, insbesondere einer menschlichen Leiche, dadurch gekennzeichnet, daß das zumindest eine Mittel (6, 7, 8, 10) flüssig und/oder gasförmig und/oder fest und an dem Leichnam (3) und/oder in dessen Umgebung (1, 2, 4, 5) vorgesehen ist.
2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Mittel Lebewesen (7) und/oder chemische Stoffe sind.
3. Mittel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das oder die Mittel pflanzlicher (11) oder tierischer (7) Art sind.
4. Mittel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß pflanzliche Mittel Samen und/oder Sporen (11) sind.
5. Mittel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß tierische Mittel (7) Insekten und/oder Würmer und/oder Käfer sind.
6. Mittel nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel in flüssiger Form (8) auf den Leichnam (3) und/oder Gegenstände (4, 5) in einem den Leichnam umgebenden Sarg (2) und/oder einer Grabkammer (1) auftragbar sind.
7. Mittel nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel in gasförmiger Form (6) in die Grabkammer (1) und/oder den Sarg (2) einbringbar sind und/oder der Leichnam (3) vor dem Einlegen in den Sarg (2) dem gasförmigen Mittel (6) ausgesetzt oder in diesem getränkt ist.
8. Mittel nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das oder die Mittel in fester Form fein- oder grobpulverig und/oder in Stückform vorgesehen sind.
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