DE3322750C2 - - Google Patents
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- DE3322750C2 DE3322750C2 DE3322750A DE3322750A DE3322750C2 DE 3322750 C2 DE3322750 C2 DE 3322750C2 DE 3322750 A DE3322750 A DE 3322750A DE 3322750 A DE3322750 A DE 3322750A DE 3322750 C2 DE3322750 C2 DE 3322750C2
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Description
Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zur Bearbeitung
der Ausgangssignale eines optischen Erdhorizontsensores
eines geostationären Satelliten gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruches 1.
Für die Lageregelung geostationärer Satelliten werden Regelsignale
benötigt, die die Ablage einer satellitenfesten
Visierlinie in bezug auf die Verbindungslinie Satellit/Erdmittelpunkt
angegeben. Hierzu werden für zwei Achsen unter
anderem optische Erdhorizontsensoren verwendet, die zur
Klasse der nullsuchenden Sensoren gezählt werden.
Ein solcher Sensor ist aus der DE-OS 16 73 921 bekannt.
Dieser Erdhorizontsensor weist eine in Resonanz schwingende
Feder auf, die mit einer Trägerplatte für zwei Optiken
verbunden ist, wobei die optischen Achsen der Optiken jeweils
einen kleinen Winkel gegenüber der Achse des Schwingsystems
einnehmen. Die optischen Achsen sind so ausgerichtet,
daß in der Ruhelage des Schwingsystems jeweils ein
kleiner Bereich um den Erdrand durch die Optiken erfaßt
und auf jeweils einem Strahlungsempfänger abgebildet wird.
Beim Schwingen des Systems werden von beiden Optiken mit
den zugehörigen Strahlungsempfängern mehr oder minder
große Bereiche um den Erdrand erfaßt, so daß sich ein
Empfangssignal ausbildet, das durch einen Hell-Dunkel-
Wechsel bestimmt ist. Ist der Hell-Dunkel-Wechsel in beiden
Strahlungsempfängern gleich, so befindet sich der
Satellit in der gewünschten Ausrichtung. ist der Satellit
nicht richtig ausgerichtet, so ist das Hell-Dunkel-Verhlältnis
der Empfänger entsprechend unterschiedlich, woraus
dann ein Regelsignal zur Korrektur der Satellitenlage abgeleitet
werden kann.
Ein gewisser Nachteil dieses Systems liegt in der Verwendung
zweier Empfänger. Diese Empfänger können zwar
zunächst auf gleiche Charakteristik geeicht werden, jedoch
können sich alterungbedingt im Laufe der Zeit Abweichungen
ergeben, so daß die Signale der Empfänger nicht mehr
korrekt ausgewertet werden.
Aus diesem Grunde wird gemäß der nicht vorveröffentlichten
DE-OS 32 14 375 ein Erdhorizontsensor verwendet, der lediglich
einen Empfänger aufweist. Der Erdhorizontsensor arbeitet
wie der zuerst genannte im Infrarotbereich und basiert
auf dem mechanischen Zerhacker- bzw. Chopper-Prinzip. Die
Infrarotstrahlung der Erde wird durch eine Objektivlinse
aus Germanium gesammelt und fällt auf eine kreisförmige
Zerhacker- bzw. Chopper-Scheibe in der Bildebene der Objektivlinse.
Diese Zerhackerscheibe hat einen dem Bild der
Erde etwa entsprechenden Durchmesser und wird mit einer bestimmten
Amplitude, der Zerhackeramplitude, und einer bestimmten
Frequenz, der Zerhackerfrequenz hin- und herbewegt.
Das durch die Sammeloptik fallende und von der Zerhackerscheibe
unterbrochene Licht der beiden gegenüberliegenden,
durch die schwingende Zerhackerscheibe wechselseitig
freigegebenen Erdhorizonte wird über eine Sekundäroptik
aus einem sphärischen Spiegelsegment und einem Prisma
über einen Spektralfilter für den Infrarotbereich auf
einen Detektor, z. B. einen pyroelektrischen Detektor geleitet.
Das Ausgangssignal des Detektors wird verstärkt und anschließend
mit der Zerhackerfrequenz demoduliert. Wenn die
von dem Detektor aufgenommene Lichtenergie von beiden Erdhorizonten
gleich ist, wird durch die Demodulation ein
NULL-Signal geliefert. Ist dieses nicht der Fall, z. B. weil
die Visierlinie des Erdhorizontsensors nicht mit der Verbindungslinie
Satellit-Erdmittelpunkt zusammenfällt, dann
hängt das Ausgangssignal des Detektors von der Differenz
der aufgenommenen Lichtmengen beider Horizonte ab. Diese
Differenz ist dann ein Maß des Ablagewinkels der Visierlinie
des Erdhorizontsensors in bezug auf die Verbindungslinie
Satellit-Erdmittelpunkt.
Mit einem solchen Erdhorizontsensor kann der Ablagewinkel
in einer Achse angegeben werden. Für eine Dreiachsenstabilisierung
sind zwei derartige Erdhorizontsensoren
notwendig.
Die Zerhackerscheibe wird mit einer Zerhackerfrequenz von etwa
40 Hz und einer Amplitude von etwa 1/17 des Scheibendurchmessers
etwa 1 mm hin- und herbewegt.
Gegenüber anderen Sensorsystemen ergeben sich bei derartigen
Erdhorizontsensoren nach dem Zerhacker-Prinzip mehrere
Vorteile:
Zum einen ist der mechanische Zerhacker ein
sehr einfaches Feder-Masse-System, das mit seiner natürlichen
Resonanzfrequenz schwingt. Es sind daher weder ein Antriebsmotor
noch eine aufwendige Winkelauslesung erforderlich.
Zum anderen wird die zerhackte Infrarotstrahlung pro Kanal
nur auf einen Detektor geleitet. Dadurch entfallen das Problem
des Abgleichs mehrerer Detektoren sowie das Alterungsproblem.
Der Meßbereich eines derartigen Erdhorizontsensors beträgt
etwa ±1°. Der erwähnte Nullpunktsfehler infolge unterschiedlicher
Strahlung gegenüberliegender Erdhorizonte ist zwar
nur gering, kann jedoch im Extremfall etwa ±16% des angegebenen
Meßbereiches von einem Grad betragen. Man bemüht
sich, dieses durch die Strahlungsanomalie hervorgerufene
Fehlersignal, d. h. den Anomalie-Anteil innerhalb des Sensor-
Signals so klein wie möglich zu halten. Dieses Bemühen
ist verständlich, wenn man bedenkt, daß geostationäre
Satelliten dazu benutzt werden sollen, Richtfunk- und ferngerichtete
Fernsehverbindungen zur Erde herzustellen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur
Korrektur des Anomalie-Anteils innerhalb der Sensorsignale
anzugeben, die in einfacher Weise aus den Sensorsignalen
selbst hergeleitet werden kann.
Diese Aufgabe ist gemäß der Erfindung durch die im kennzeichnenden
Teil des Patentanspruches 1 angegebenen Merkmale
gelöst.
Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß der
Anomalie- Anteil des dem Ablagewinkel zuzuordnenden Sensorsignals nur von der
Anomalie V und der Zerhackeramplitude A abhängt, so daß bei
Änderung der Zerhackeramplitude A auf einen Wert A 1 sich auch
der Anomalie-Anteil U DA proportional der Amplitude von U DA
auf U DA 1 ändert. Somit lassen sich bei einer Änderung der
Zerhackeramplitude und der daraus folgenden Änderung des
Anomalie-Anteiles direkt die Erdanomalie und auch der
Anomalie-Anteil des Sensorsignales ableiten.
Dies sei im folgenden erläutert:
Bei gleichmäßig warmer Erde strahlen beide Erdhorizonte
bzw. Erdränder mit gleicher Intensität, d. h. es gilt
E L = E R = E (1)
Hierbei ist E die mittlere Strahlungsintensität, E L die
Strahlungsintensität des linken Erdrandes und R R die Strahlungsintensitäten
vom linken und rechten Erdrand nicht gleich, d. h. ist E L ≠E R ,
so wird dieser Zustand als Erdanomalie bezeichnet.
Für die weiteren Betrachtungen wird vorausgesetzt, daß die
mittlere Strahlungsintensität konstant ist, d. h. daß
E L + E R = 2E = Constans (2)
Die unterschiedliche Strahlungsintensität beider Erdränder
wird dargestellt zu
E L = E-Δ
E R = E + Δ (3)
E R = E + Δ (3)
Hierbei ist Δ die Intensitätsdifferenz der Strahlungsintensität
bezogen auf den Mittelwert. Als Erdanomalie V wird das
Verhältnis dieser beiden Strahlungsintensitäten bezeichnet:
Die Anomalie V schwankt in der Praxis in einem Bereich
zwischen 1,5/1 bis 1/1,5.
Liegt keine Erdanomalie vor, so kann die Kennlinie des
Erdhorizontsensors angenähert durch folgende Formel dargestellt
werden (vgl. Fig. 1)
Die Formel ist gültig für den Bereich
in der Formel bedeuten:
U D α
= das von dem Ablagewinkel α abhängige Sensorsignal,
das als elektrische Spannung gemessen wird;
K
= ein konstanter Proportionalitätsfaktor, der durch die
Sensorgeometrie bestimmt ist;
A
= Zerhackeramplitude;
α
= Ablagewinkel der Visierlinie des Erdhorizontalsensors;
K
A
= ein mechanischer, ebenfalls konstanter Übertragungsfaktor.
Den Verlauf der Kennlinie U D α zeigt Fig. 1. Die gesamte
Kennlinie läuft über einen Winkelbereich von etwa ±18°,
der verwendete Meßbereich für den Ablagewinkel ist
ca. ±1°. Der Verlauf der Kennlinie in diesem angegebenen
Meßbereich ist in Fig. 2 dargestellt. Aus dieser Figur
ist ersichtlich, daß sich für kleine Ablagewinkel die
Kennlinie linearisieren läßt, und zwar durch folgende
Formel:
U D α x = K · K A · α (6)
Diese linearisierte Kennlinie U D α x ist in Fig. 2 gestrichelt
dargestellt.
Strahlen die beiden Erdränder unterschiedliche Energie ab,
so setzt sich die gesamte Kennlinie U D aus der obigen ungestörten
Kennlinie U D α und einem Anomalie-Anteil U DA zusammen:
U D = U DA + U D α (7)
Der Anomalie-Anteil U DA ist dann
Aufgrund der Formeln 5, 7 und 8 ergibt sich dan für die
Kennlinie U D des Erdhorizontsensors
bzw. für kleinere Werte α
Aus den Formeln 8 bis 10 folgt, wie oben angegeben,
der Anomalie-Anteil des Sensorsignals nur von der
Anomalie V und der Zerhackeramplitude A abhängt.
Wird jetzt das Sensorsignal bei zwei verschiedenen
Zerhackeramplituden A und A 1 gemessen, so wird der Anomalie-
Anteil U DA zumindest für kleine Winkel unabhängig von der
Anomalie V. Für kleine Winkel gilt für den Anomalie-Anteil
und für die vereinfachte, korrigierte und für kleine Ablagewinkel
α gültige Kennlinie U D α x
Für die Erdanomalie V ergibt sich hierbei
aus der hervorgeht, daß die Erdanomalie nur von der Zerhackeramplitude
und den Sensorsignalen bei den unterschiedlichen
Zerhackeramplituden abhängt. Für große Ablagewinkel
muß selbstverständlich die vollständige Formel für die Kennlinie
herangezogen werden.
Demnach kann man allein aus den Werten der Sensorsignale
für unterschiedliche Zerhackeramplituden Rückschlüsse
für eine korrigierte Sensorkennlinie ziehen, bei der die Erdanomalie
berücksichtigt ist.
In Fig. 3 und 4 ist die Korrektur der Kennlinie graphisch
erläutert.
In Fig. 3 sind zwei Kennlinien U D α und U D 1 α ohne
Anomalie (Normkennlinien) aufgezeichnet, wobei die eine Kennlinie U D α für
die Amplitude A, die andere Kennlinie für die Amplitude A₁
gilt. Ebenso sind zwei Kennlinien U D und U D 1 aufgezeichnet,
die für eine Anomalie von V = 1,5/1 gelten und den
Amplituden A bzw. A₁ zugeordnet sind.
Im einem ersten Fall werden die beiden Spannungswerte U
und U₁ für die Zerhackeramplitude A bzw. A₁ gemessen. Wie
aus Fig. 1 hervorgeht, würden diesen Spannungswerten die
mit Kreuzen angezeigten Ablagewinkel auf den beiden Normkennlinien
ohne Anomalie entsprechen.
In einem zweiten Fall werden die Spannungswerte U′ bzw.
U′₁ für die Amplitude A bzw. A₁ gemessen; Auch diese
Werte sind gekreuzt auf den beiden Normkennlinien U D
bzw. U D 1 α dargestellt. Die ersten Werte auf der Normkennlinie
entsprechend den Spannungswerten U und U₁ liegen
noch im Bereich, in dem die beiden Normkennlinien
sich überdecken, wohingegen die Werte für U′ und U′₁
nicht mehr im überlappenden Bereich liegen. Da die jeweiligen
Meßwerte nicht dem gleichen Ablagewinkel
auf den Normkennlinien zugeordnet werden können, liegt
Anomalie vor. Im linearen Bereich der Kennlinie kann
die Anomalienspannung U DA direkt aus der Gleichung
(11) berechnet werden. Das Anomaliesignal entsprechend
der Erdanomalie V ergibt sich aus Gleichung (13).
Für die Werte U′ und U₁′ müssen die vollständigen Formen
bzw. Kurvenformen der einzelnen Kennlinien herangezogen
werden. In allen Fällen können die Rechenoperationen so
gedeutet werden, daß die korrespondierenden Kennlinien
ohne und mit Anomalie sämtlich in einem gemeinsamen
Nullpunkt geschoben werden und sich paarweise überdecken,
Durch die Verschiebung der einzelnen Kennlinien ergeben
sich dann die einzelnen Anomalieanteile U DA bzw. U DA 1.
Da die Optik des Erdhorizontsensors weitere unlineare
Verzerrungen der Kennlinie bzw. der Übertragungsfunktion
des Horizontsensors hervorruft, wird die Korrektur für
große Ablagewinkel nicht von der mathematisch gegebenen
Kennlinie abgeleitet, sondern von dem tatsächlich gemessenen
Kurvenverlauf. An dem Prinzip der Korrektur
ändert sich jedoch nichts.
Es sind verschiedene Möglichkeiten denkbar, das oben angegebene
Verfahren zur Korrektur der Sensorsignale zu realisieren.
So kann z. B. die Zerhackerscheibe intermittierend mit verschiedenen
Amplituden bewegt werden. Durch das Umschalten der
Zerhackeramplitude wird allerdings der Meßvorgang unterbrochen,
wodurch keine kontinuierliche Messung möglich ist.
Ebenso können zur Korrektur der Anomalie auch die Sensorsignale
zweier getrennter Erdhorizontsensoren herangezogen werden.
Die Optik kann dann entweder doppelt ausgeführt oder für
beide Zerhackerscheiben durch einen Strahlteiler gemeinsam sein.
Besonders vorteilhaft ist eine Amplitudenmodulation der Zerhackeramplitude
und die Auswertung des zu der jeweiligen Zerhackeramplitude
zugehörigen Sensorsignales mittels eines
Synchrondemodulators. Hierbei werden direkt das Anomaliesignal
und die Korrektur der Winkelablage erzeugt. Wird die
Modulationsfrequenz höher gelegt als die Bandbreite des
Sensorsignals, so kann die Amplitudenmodulation des
Sensorsignals unterdrückt werden. Hiermit ist eine
kontinuierliche Messung des Signals für die Winkelabgabe und
der Anomalie möglich. Durch die Verwendung der Amplitudenmodulation
ist auch eine vollkommen autonome sensorinterne
Korrektur des Erdhorizontsensors möglich. Die Ausgangssignale,
die der Erdhorizontsensor an den Rechner für die Lageregelung
des geostationären Satelliten abgibt, sind demnach bereits
korrigiert und brauchen nicht mehr in dem Rechner korrgiert
zu werden.
Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung gehen aus den
Unteransprüchen in Verbindung mit der nachfolgenden Beschreibung
hervor, in der die Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert
ist. In der Zeichnung stellen dar:
Fig. 1 den Verlauf der Kennlinie eines Erdhorizontensors
ohne Anomalie über den gesamten Auffaßbereich;
Fig. den Verlauf der Kennlinie eines Erdhorizontsensors
ohne Anomalie für Ablagewinkel zwischen ±1°;
Fig. 3 den Verlauf zweier Kennlinien ohne Anomalie für
zwei unterschiedliche Zerhackeramplituden und den
Verlauf dieser Kennlinien mit Anomalie;
Fig. 4 einen Ausschnitt aus Fig. 3 in vergrößertem
Maßstab;
Fig. 5 den Verlauf unterschiedlicher Kennlinien des Erdhorizontsensors
bei einer Amplitudenmodulation
der Zerhackeramplitude;
Fig. 6 den Verlauf der Kennlinien für einen Mittelwert
des Anomalie-Anteils des Sensorsignales bei
einer Amplitudenmodulation der Amplitude der Zerhackerscheibe:
Fig. 7 bis 10 jeweils Blockschaltbilder für unterschiedliche Ausführungsformen von Erdhorizontsensoren.
In den Blockschaltbildern in den Fig. 7 bis 10 sind
für gleiche oder gleichwirkende Bauelemente gleiche Bezugszeichen
verwendet, denen jedoch die Buchstaben
a, b, c bzw. d hinzugefügt sind.
Ein optischer Erdhorizontsensor 1 a weist eine Eingangsoptik
2 a auf, die für den Infrarotbereich empfindlich
ist. In der Brennebene der Optik 2 a ist eine Zerhackerscheibe
3 a angeordnet, die durch einen Zerhackerantrieb 4 a,
z. B. ein in Resonanz schwingendes Magnet-Federsystem
angetrieben wird. Die Zerhackerscheibe wird mit einer
konstanten Frequenz von z. B. 40 Hz mit einer bestimmten
Zerhackeramplitude geregelt angetrieben. Die Zerhackeramplitude
wird in einem bestimmten Rhythmus zwischen
zwei verschiedenen Amplituden A und A₁ umgeschaltet.
Diese getaktete Umschaltung wird wie auch die gesamte
andere Auswertung gesteuert durch einen Taktgenerator 5 a.
Hierzu wird die Zerhackeramplitude mit einem nicht näher
beschriebenen Sensor 6 a gemessen, der Istwert wird auf
eine Summierstelle 7 a gegeben, an dessen anderem Eingang
der Sollwert liegt. Das Ablagesignal wird ebenso wie das
Taktsignal einem Regler 8 a zugeführt, der den Zerhackerantrieb
entsprechend überwacht. Die Zerhackerfrequenz wird als
Synchronisationssigal dem Taktgenerator 5 a zugeführt,
der auch den Abgleich der anderen beteiligten Schaltungsanordnungen,
insbesondere den Abgleich mit einem Rechner
Ca für die Lageregelung vornimmt.
Die von der Zerhackerscheibe periodisch hindurchgelassene Infrarotstrahlung
fällt auf einen Infrarotdetektor; das Ausgangssignal
wird verstärkt. Dies ist durch den Block 9 a angedeutet.
Das verstärkte Detektorsignal wird einem Demodulator
mit Tiefpaß und Verstärker 10 a getaktet zugeführt.
Am Ausgang des Demodulators 10 a erscheint dann eine getaktete
Reihe von Spannungswerten U D bzw. U D 1, die den
Sensorsignalen mit den beiden Amplituden A bzw.
A₁ entsprechen. Diese in Folge ermittelten Sensorsignale
werden einmal einem Summierglied 11 a und zum anderen
einer Korrekturschaltung 12 a zugeführt, in der Anomaliefehler
korrigiert werden. Diese Korrektur erfolgt, wie
oben erläutert, je nach Ablagewinkel anhand von vorgegebenen
Gleichungen bzw. durch einen mehr oder minder
komplizierten mathematischen bzw. graphischen Vergleich
einzelner Kennlinien. In der Korrekturschaltung 12 a
werden die Anomalieanteile U DA bzw. U DA 1 sowie das
Anomaliesignal V berechnet. Der Anomalieanteil wird
phasenrichtig dem Summierglied 11 a zugeführt und dort
mit dem Ausgangssignal U D bzw. U D 1 des Demodulators
kombiniert. Am Ausgang des Summiergliedes 11 a erscheint
dann das anomaliekorrigierte Sensorsignal.
Dem Rechner Ca für die Lageregelung des Satelliten werden
das korrigierte Ablagesignal, das Anomaliesignal und
vom Taktgenerator das Abgleich- und Taktsignal zugeführt.
Bei dem beschriebenen Ausführungsbeispiel kann die Amplitudensteuerung
und die Anomaliekorrektur auch im Rechner Ca
für die Lageregelung erfolgen; der Rechner muß lediglich
über den Amplitudentakt den Meß- und Abgleichtakt selektieren.
In Fig. 8 ist ein Erdhorizontsensor 1 b dargestellt, bei
dem die Auswertung der
Sensorsignale mittels eines Synchrondemodulators 13 b
erfolgt. Mit Hilfe eines Taktgenerators 5 b
wird die Zerhackeramplitude mit
einer Frequenz moduliert, die höher als die Bandbreite
des Ablagesignales ist. Das Ausgangssignal des Detektors 9 b
wird einem Demodulator 10 b zugeführt, dessen Ausgangssignal
allgemein dargestellt werden kann zu:
Der erste Term U DmA gibt den Mittelwert des Anomalieanteiles
an, während der zweite Term U Dm α den von dem
Ablagewinkel abhängigen Teil des Sensorsignales
angibt. Für kleine Ablagewinkel kann das Anomaliesignal V
berechnet werden aus
Hierbei sind A max bzw. A min die maximale bzw. minimale
Zerhackeramplitude, A m die jeweilige Zerhackeramplitude, m der Modulationsfaktor, U max bzw. U min die Ablagespannung
bei maximaler Amplitude bzw. Minimaler Amplitude
sowie K der oben erwähnte Proportionalitätsfaktor des
Horizontsensors.
Wie aus Gleichung 14 ersichtlich, setzt sich das Demodulatorsignal, d. h. das Sensorsignal zusammen aus einem anomalieabhängigen
Teil und einem lageabhängigen Teil. Bei dem obigen
Ausführungsbeispiel mit zwei festen Amplituden A bzw.
A₁ war der durch die Anomalie bedingten Fehler durch
einen festen Betrag ausgedrückt. Bei einer Amplituden-
Modulation gemäß dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 8
ist der Anomalieanteil ebenfalls moduliert. Dieser Anteil
wird in dem Demodulator 13 b demoduliert; anschließend
wird in der Korrektur- und Linearisierungsschaltung 12 b
der anomalieabhängige Anteil und die Anomalie selbst bestimmt.
Das Ausgangssignal des Demodulators 10 b wird über
einen Tiefpaß 14 b dem Summierglied 11 b zugeführt. Das
Summierglied 11 b erhält weiterhin von der Korrekturschaltung
12 b den Mittelwert des Anomalieanteils. Ausgang
des Summiergliedes 11 b ist dann das korrigierte
Sensorsignal. Dieses Signal und das Anomaliesignal
V werden dem Rechner Cb für die Lageregelung
des Satelliten zugeführt. Der Verlauf des Mittelwertes
des Anomalienanteiles U DmA für Anomaliewerte von V = 1/1
und V = 1,5/1 ist in Fig. 6 dargestellt. Eingezeichnet
sind ferner die Kennlinien U Dm für die mittlere Ablagespannung
für die gleichen Anomaliewerte 1 bzw. 1,5.
Zur Korektur der Anomalie können auch die Signalzüge
zweier unabhängiger Erdhorizontsensoren für eine Meßachse
herangezogen werden. Bei einem derartigen zweikanaligen
Sensor können beide Sensoren entweder mit verschiedenen
Zerhackeramplituden oder einer der
Sensoren mit konstanter Amplitude und der zweite
mit sich ändernder Amplitude arbeiten bzw. es können
beide Sensoren mit sich ändernder Amplitude arbeiten. Die Auswertung
der Sensorsignale der beiden Kanäle kann wiederum
entweder extern vom Rechner oder auch intern im Sensor
selbst bzw. in Kombination beider Möglichkeiten ausgeführt
werden.
Arbeiten beide Sensoren mit verschiedenen Zerhackeramplituden,
so können Sensorsignal und Anomaliesignal
gleich schnell erfaßt werden, somit auch der Ablagewinkel
unverzögert korrigiert werden. Nachteilig ist
hierbei das unterschiedliche Driftverhalten der beiden
unabhängigen Sensorkanäle. Wird einer der Erdhorizontsensoren mit
konstanter Zerhackeramplitude und der andere mit veränderlicher Zerhackeramplitude
betrieben, so kann der Kanal für den zweiten
Sensor in der Kennlinie auf diejenige des ersten Kanales
angeglichen werden. Nachteilig ist hierbei wie
bei dem ersten Ausführungsbeispiel die getaktete Korrektur
der Anomalie.
In den Fig. 9 und 10 sind Schaltungsanordnungen zur Anomaliekorektur
dargestellt, die jeweils zweikanalig arbeiten,
wobei in beiden Fallen die beiden Erdhorizontsensoren 1 c und 1 c′
bzw. 1 d und 1 d′ jeweils ihre mit sich ändernder Zerhackeramplitude arbeiten. Der wesentliche
Unterschied besteht darin, daß bei dem Ausführungsbeispiel
gemäß Fig. 9 die Auswertung extern im
Rechner Cc für die Lageregelung erfolgt, bei der Ausführung
gemäß Fig. 10 jedoch sensorintern.
Die beiden Kanäle 1 c und 1 c′ in Fig. 9 sind identisch aufgebaut
und umfassen wie der Erdhorizontsensor in Fig. 7 jeweils eine
Optik 2 c, 2 c′, eine Zerhackerscheibe 3 c, 3 c′ einen Zerhackerantrieb
4 c, 4 c′, einen Zerhackeramplitudensensor 6 c, 6 c′
sowie einen Regler 8 c, 8 c′ für den Zerhackerantrieb. Das
Ausgangssignal der beiden IR-Detektoren 9 c und 9 c′ wird
jeweils in einem Demodulator 10 c bzw. 10 c′ mit Tiefpaß und
Verstärker demoduliert. Die Sensorsignale beider Kanäle
werden dem Rechner C c für die Lageregelung zugeführt
und dort entsprechend den obigen Ausführungen ausgewertet.
In beiden Kanälen werden die Zerhackeramplituden verändert.
Die Zerhackeramplituden können zwischen zwei Amplitudenwerten
A und A 1 geschaltet werden, wobei sich die
jeweiligen Schaltzeiten mit den zugehörigen Zerhackeramplituden
überschneiden. Auf diese Weise liefert, immer der eingeschwungene
Endhorizontsensor mit der größten Zerhackeramplitude
das Sensorsignal, während der andere Sensorkanal mit
der kleineren Amplitude das zur Korrektur der Anomalie
notwendige Signal erzeugt. Das korrigierte Sensorsignal
steht durch diese Überschneidung ohne Unterbrechung zur
Verfügung. Die Ausgangssignale beider Kanäle werden
für korrespondierende Zerhackeramplituden verglichen; dieser Vergleich
wird zum Abgleich der Kennlinie, d. h. zur
Driftkompensation verwendet.
In der Schaltungsanordnung gemäß Fig. 10 erfolgt die Auswertung der Sensorsignale
sensorintern. Für beide Kanäle 1d und 1 d′ ist
ein gemeinsamer Taktgenerator 5 d vorgesehen, der die
Schaltung der Zerhackeramplitude und die Auswertung für
beide Kanäle steuert. Das Ausgangssignal des Demodulators
10 d im Kanal 1 d wird über einen Tiefpaß 14 d einem
Summierglied 11 d zugeführt. Dieses Summierglied erhält
andererseits von dem zweiten Kanal 1 d′ ein in
dem Korrekturglied 11 d′ ermitteltes Korrekturglied
für die Anomalie, so daß an dem Ausgang des Summiergliedes
11 d das korrigierte Sensorsignal ansteht. Am Ausgang
des Korrektur- und Linearisierungsgliedes 11 d′ liegt
das Anomaliesignal an. Beide Signale werden dem Rechner
Cd für die Lageregelung des Satelliten zugeführt. Die
Korrekturschaltung 11 d′ erhält wie bei dem Ausführungsbeispiel
zu Fig. 7 von dem Demodulator 10 d′ mit Tiefpaß
und Verstärker des zweiten Kanales 1 d′ sowie von dem
Demodulator 10 d des ersten Kanales 1 d jeweils das unkorrigierte Sensorsigal. Durch diese Kreuzverbindung
beider Kanäle kann sowohl das Sensorsignal als auch
das Anomaliesignal kontinuierlich gemessen werden.
Claims (3)
1. Verfahren zur Bearbeitung der Ausgangssignale eines optischen
Erdhorizontsensors eines geostationären Satelliten,
wobei der Erdhorizontalsensor eine Eingangsoptik
und eine in der Brennebene der Eingangsoptik gelegene,
mit einer bestimmten Zerhackeramplitude und Zerhackerfrequenz
hin- und herbewegte Zerhackerscheibe mit einem
dem Bild der Erde etwa entsprechenden Durchmesser
aufweist, so daß bei der periodischen Bewegung der
Zerhackerscheibe abwechselnd Strahlung von gegenüberliegenden
Erdrändern an den entsprechenden Rändern der
Zerhackerscheibe vorbeigelassen und über eine Sekundäroptik
auf einen Detektor fokussiert wird, dessen
Ausgangssignal verstärkt und mit der Zerhackerfrequenz
zu einem Sensorsignal demoduliert wird, das ein Maß für
den Ablagewinkel der Visierlinie des Erdhorizontalsensors
in bezug auf die Verbindungslinie Satellit/Erdmittelpunkt
ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Zerhackerscheibe
abwechselnd mit unterschiedlich großer Zerhackeramplitude
betrieben wird, die zumindest während
der durch die Zerhackerfrequenz gegebenen Periodendauer
konstant bleibt, daß für die aufgrund der unterschiedlichen
Amplituden der Zerhackerscheibe sich ergebenden
Werte der Sensorsignale Ablagewinkel mittels einer
vorgegebenen ersten Kennlinienschar bestimmt werden,
welche die Abhängigkeit der Werte der Sensorsignale vom
Ablagewinkel ohne Erdanomalie für die unterschiedlichen Amplituden der
Zerhackerscheibe angibt, und falls die
derart für die unterschiedlichen Amplituden der Zerhackerscheibe
bestimmten Ablagewinkel voneinander abweichen,
aus einer zweiten vorgegebenen Kennlinienschar,
welche die Abhängigkeit der Werte der Sensorsignale vom
Ablagewinkel für die unterschiedlichen Amplituden der
Zerhackerscheibe und für vorgegebene Werte der Erdanomalie
als zusätzlichem Parameter angibt, für die unterschiedlichen
Werte der Sensorsignale bei jeweils gleicher
Erdanomalie ein gemeinsamer Ablagewinkel bestimmt
wird, welcher dann den tatsächlichen, um den Erdanomalieanteil
korrigierten Ablagewinkel darstellt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichent, daß
bei vorliegend kleiner Ablagewinkel, die im wesentlichen
dem linearen Bereich der ersten Kennlinienschar zuzuordnen
sind, die Sensorsignale (U D , U D 1) für zwei
unterschiedliche Zerhackeramplituden (A, A 1) gemessen
werden, daß der für die größere Amplitude gemessene Wert
(U D ) um den Anomalieanteil
vermindert wird und daß der korrekte Ablagewinkel anhand
dieses korrigierten Wertes auf der durch den Nullpunkt
gehenden Kennlinie der ersten Kennlinienschar bestimmt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Zerhackeramplitude mit einer Frequenz oberhalb der
Bandbreite des Sensorsignales moduliert und das gemessene
Sensorsignal synchron demoduliert wird.
Priority Applications (5)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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