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Abdichtung tunnel- oder gewölbeartiger Wandungen
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mit einer auf der Wandung aufgebrachten Kunststoff-Abdichtungsbahn
Die Erfindung betrifft eine Abdichtung tunnel- oder gewölbeartiger Wandungen gegen
Druck- oder Sickerwasser mit einer auf der Wandung aufgebrachten mehrlagigen Kunststoff-Abdichtungsbahn
der im Oberbegriff des Patentanspruches 1 bezeichneten Art.
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Die Zuverlässigkeit von Abdichtungen von in Untertagebauweise hergestellten
Eisenbahntunneln und ähnlichen Bauwerken mittels Eunststoff-Abdichtungsbahnen, die
durch den nachträglich eingebrachten Konstruktionsbeton unzugänzlich werden, erfordert
eine Reihe von VorsichtsmaBnShmen. Die lose verlegten oder aufgehängten Kunststoff-Abdichtungsbahnen
sind während der Verlegearbeiten und bis zur Fertigstellung der Innenschale ausreichend
vor Beschädigung zu schützen. Darüber hinaus besteht die Notwendigkeit, die Unversehrtheit
der Abdichtungsbahn sowie die auf der Baustelle ausgeführten Naht- und Stoßverbindungen
auf ihre Dichtigkeit zu prüfen.
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Bekannt ist die Druckluftprüfung, bei der ein Prüfkanal, gebildet
aus einer doppelten Schweißnaht, mit Druckluft gefüllt wird (Seite 4 Entwurf DIN
18 195, Teil 3). Der Prüfkanal soll 10 bis 20 mm breit sein, der Prüfdruck ca.
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2 bar und die Prüfdauer mindestens 5 min betragen. Die Prüfung gilt
als nicht bestanden, wenn der Prüfdruck um mehr als 20% abfällt oder eine Naht stellenweise
aufplatzt. Ebenfalls bekannt ist die Vakuumprüfung, bei der eine durchsichtige Prüfgiocke
auf die Verbindung aufgesetzt und die darin befindliche Luft abgesaugt wird, nachdem
auf die Verbindung eine Prüfflüssigkeit aufgetragen wurde.
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Mit diesen bekannten Prüfverfahren könnten aber nur speziele Bereiche,
z.B. Schweiß- oder Klebverbindungen, auf ihre Dichtigkeit überprüft werden.
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Ferner ist bekannt, Kunststoff-Abdichtungsbahnen zu verwenden, bei
denen eine helle, farblich deutlich vom Bahnengrundmaterial abgesetzte, bis 0,5
mm dicke Signalschicht innen fest auf die Dichtungsbahn aufkaschiert ist. Derartige
Signalschichten, deren mechanische Verletzung durch Inaugenscheinnahme leicht wahrnehmbar
ist und auf eine mechanische Verletzung der Eunststoff-Abdichtungsbahn hindeuten
kann, sollen sich im Bereich der Schadensstelle zuverlässig von der Dichtungsbahn
ablösen und so die Beschädigung anzeigen. Bekannt ist z.B.auch der weiße Kalkanstrich
als Signalschicht bei BitumenabdicMungEn, Die Prüfung der Kunststoff-Abdichtungsbahn
in Tunnelbauwerken oder dgl. mittels Druckluftprüfung, Vakuumprüfung oder mit Hilfe
einer Signalschicht auf Unversehrtheit muß aber immer bis zu einem Zeitpunkt durchgeführt
sein, bevor die Nachfolgearbeiten, z.B. der Einbau der erforderlichen Bewehrung
und Schalung, beginnen können. Somit kann eine Signal schicht nach Abschluß der
NachfolgearbeitenE
bei denen die größte Gefährdung der Eunststoff-Dichtungs
bahn durch mechanische Beschädigungen auftritt, nicht mehr inspiziert werden.
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Aus der DAS 12 60 747 ist eine Folienhaut aus zwei lose aufeinanderliegenden
Folienlagen bekannt, die an den Nahtstellen zur Bildung schottenartiger Abschnitte
dicht miteinander verbunden sind und bei der die innenliegende Folienlage im Bereich
eines jeden der schottenartigen Abschnitte mit mindestens einem abgedichteten Leitungsanschluß
versehen ist. Mit einer derartigen Anordnung aus zwei lose auSeinanderliegenden
Folienlagen ist eine Vakuumprüfung der Dichtigkeit und Unversehrtheit der schottenartigen
Abschnitte praktisch nicht möglich, da b Anlegen des Vakuums ein Anpressen der äußeren
Folie aufgrund des äußeren Luftdruckes unmittelbar im Bereich des Ansaugstutzens
erfolgt, so daß etwas weiter vom Ansaugstutzen entfernt liegende Beschädigungen
gar nicht festgestellt werden können. Die Prüfung auf Dichtigkeit bzw.
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Beschädigungen mittels Cberdruck hat den Nachteil, daß die zu prüfenden
Folien kein rein elastisches Verhalten zeigen und daß gleichzeitig ein plastisches
Fließen des Folienmaterials auftritt, wodurch ein Druckabfall von bis zu 20% eintritt,
was die Fugenprüfung nach DIN 18 195 Teil 3 deutlich macht.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine eindeutige Prüfmöglichkeit
der schottenartigen von der Dichtungs-und der Signalbahn gebildeten Bereiche zu
ermöglichen.
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Die Lösung dieser Aufgabe besteht bei einer Abdichtung tunnel- oder
gewölbeartiger Wandungen gegen Druck- oder Sickerwasser der eingangs angegebenen
Art in der Eombination der Merkmale des kennzeichnenden Teils von Patentanspruch
1. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Anspmlchen 2 bis 5 angegeben.
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Die erfindungsgemäß vorgesehene Zwischenlage hat die Funk tion, zwischen
der Signalschicht und der Abdichtungsbahn bei der Durchführung der Prüfung der schottenartig
abgeteilten Bereiche auf Dichtigkeit oder Beschädigungen mittels Unterdruck oder
Vakuum eine ungehinderte Luftströmun aus dem gesamten Bereich zu ermöglichen und
ein Zusammenpressen von Signal- und Dichtungsbahn zu verhindern.
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Die Prüfmöglichkeit ist für die schotten- oder streifenartig abgeteilten
Bereiche mit Ausnahme der Nahtbereiche gewährleistet. Da die Nahtbereiche vorab
z. B. mit Druckluft oder Unterdruck geprüft werden können und das Material in diesem
Bereich doppelt liegt, ist diese Einschränkung zu vertreten. Der große Bereich der
zu prufenden Fläche, der besonders gefährdet ist, wird aber voll erfaßt.
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Die Breite der verwendeten Bahnen von Signalbahn, Zwischenlage und
Dichtungsbahn beträgt bei der Abdichtung tunnelartiger Wandungen vorzugsweise zwischen
1 und 2 m, wobei jeweils eine solche mehrlagige Eunststoff-Abdichtungsbahn in der
angegebenen Breite und mit der erforderlichen Länge mittels Längsnähten in Umfangsrichtung
des Gewölbeverlaufes befestigt wird und die nächste Bahn der mehrlagigen Kunststoff-Abdichtungsbahn
in Vortriebsrichtung mittels Langsnähten angesetzt wird.
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Die Begrenzung des zu evakuierenden schottenartig abgeteilten Bereiches
erfolgt durch Verklebung oder Verschwei ßung der Randzonen von Signalbahn und Abdichtungsbahn.
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Diese Maßnahme kann sowohl bereits bei der Konfektionierung der Bahn
beim Hersteller, beim Verarbeiter und je nach Präferenz aber auch erst an der Baustelle
vorgenommen werden.
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Wenn großflächig gearbeitet wird, so kann die Zwischenlage durch Klebung
oder Schweißung mit der Dichtungsbahn und der Signalbahn punktweise verbunden werden,
wodurch die Anlieferung zur Baustelle und die Montage erleichtet werden können.
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Durch streifenweises Verschweißen der Signalbahn mit der Abdichtungsbahn
durch die Zwischenlage hindurch kann eine weitere Unterteilung schottenartig abgeteilter
Bereiche der mehrlagigen Kunststoff-Abdichtungsbahn vorgenommen werden.
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Die in vorkonfektionierten Längen und Breiten hergestellt en mehrlagigen
Kunststoff-Abdichtungsbshnen können bereits beim Hersteller mit einem Unterdruck
zwischen Signalbahn und Dichtungsbahn versehen werden. Hierbei kann man bereits
bei der Anlieferung oder bei der Anbringung der Verbundbahn aufgetretene mechanische
Verletzungen oder Beschädigungen des Verbundes sofort erkennen.
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Die evtl. erforderliche oder praktische vakuummäßige Verbindung einzelner
schottenartiger mit Unterdruck oder Vakuum versehener Bereiche zwischen Signalbahn
und Dichtungsbahn kann durch eine aufgeschweißte oder geklebte Überbrückung erfolgen,
wobei im Randbereich zweier Signalbahnen je eine Bohrung hergestellt wird, die mit
einem Streifen der Zwischenlage verbunden und mit einem aufgeschweißten oder aufgeklebten
Abdichtungsstreifen der Signalbahn vakuumdicht überdeckt werden.
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Sür den Anschluß eines Prüfgerät es und/oder einer Saugpumpe kann
entweder an der Baustelle oder bei der Vorkonfektionierung ein Schlauchanschluß
über einer entsprechenden Bohrung in der Signalbahn mittels eines Flansches und
eines Kunststoffrohres hergestellt werden.
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Ist die mehrlagige Kunststoff-Abdichtungsbahn an der Leibung des Bauwerks
angebracht, dann wird der vorhandene Unterdruck über den Schlauchanschluß entweder
erzeugt bzw. überprüft. Danach erfolgt die Einbringung der Stahlarmierung, die Aufstellung
der Schalung usw. Nach Abschluß dieser Arbeiten wird der zwischen Signalbahn und
Dichtungsbahn vorhandene Unterdruck ein zweites Mal überprüft. Blieb dieser konstant,
kann mit den Betonierarbeiten begonnen werden.
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Wenn der Schlauchanschluß zum Evakuieren bzw. zur Dichtigkeitsprüfung
zwischen Signalbahn und Dichtungsbahn durch den Konstruktionsbeton hindurch bis
in den Innenraum, z.B. des Tunnels geführt wird, steht die Prüfmöglichkeit auch
später für die einzelnen schottenartig abgeteilten Bereiche zur Verfügung.
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Die Zwischenlage der mehrlagigen Abdichtungsbahn besteht aus Homo-
oder Copolymerisaten mit den üblichen Zusätzen, beispielsweise auf Basis PVC, Polyethylen,
Polypropylen, Polyamid, Polyethylenterephthalat, Polyacrylnitril und dgl.
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Figur 1 zeigt eine mehrschichtige Dichtungsbahn mit Unterdruckschicht
für die Abdichtung tunnel- oder gewölbeartiger Wandungen mit Abdichtungsbahn 1,
Vlieseinlage 2, Signalbahn 3, Dichtrand 4 und Verbindungsnaht 5, die als Kleb- oder
Schweißverbindungen ausgeführt sein können.
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Figur 1 zeigt ferner einen Anschluß über eine entsprechende Bohrung
in der Signalbahn mit (aufgeklebtem oder aufgeschweißtem) Flansch 6 und Rohr 7 für
ein Prüfgerät und/oder eine Luftsaugpumpe.
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Des weiteren ist in Figur 1 die vakuummäßige Verbindung zweier mittels
Verbindungsnaht 5 aigeteilter schottenartiger Bereiche der Kunststoff-Abdichtungsbahn
über Bohrungen 8 und 9, Vliesstreifen oder dgl. 10 und Abdichtungsstreifen 11 dargestellt.
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Figur 2 zeigt die Ausführung einer Abdichtung tunnel-oder gewölbeartiger
Wandungen gegen Sickerwasser mittels einer mehrschichtigen Dichtungsbahn mit Unterdruckschicht
mit dem Gebirge, dessen rauhe Oberfläche mit einer Tragschicht 15 aus Spritzbeton
egalisiert ist, mit einem Drainage- und Schutzvlies 16, der mehrlagigen Kunststoff-Abdichtungsbahn
17, der Bewehrung 18, der Schalung 19 und Prüfgerät 20.
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Die für die Signalbahn und die Dichtungsbahn eingesetzten Kunststoffe
sind miteinander verschweiB- oder verklebbar, z.B. Weich-PVC, ECB (Ethylencopolymer-Bitumen-Nischung),
PEC (chloriertes Polyethylen).
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Die Signalbahn hat eine Dicke von vorzugsweise 0,3 bis 0,5 mm, die
Dichtungsbahn hat eine Dicke von etwa 1,2 bis 2,0 mm, vorzugsweise 1,5 mm. Die Bahnen
können unverstärkt, verstärkt oder mit Einlagen (Vlieseinlagen) eingesetzt werden.