DE3317300A1 - Behaelter zur aufnahme von infektionsmuell - Google Patents
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Description
- Die Erfindung bezieht sich auf einen Behälter zur Aufnahme
- von sogenanntem Infektionsmüll gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
- Derartiger Infektionsmüll fällt z.B. in Krankenhäusern an.
- Hier gelten besondere Anforderungen der Hygiene an die Abfallentsorgung, um von dem Abfall möglicherweise ausgehende Infektionen zu verhüten. Neben hausmüllähnlichen Abfällen sind besonders Abfälle gesondert zu sammeln und zu entsorgen, die mit Blut, Sekreten oder Exkreten behaftet sind, so z.B. Wundverbände, Stuhlwindeln, Einmalspritze.,Kanülen,usw. Des weiteren sind Abfälle betroffen, die beim Sammeln, Transportieren und Lagern innerhalb des Krankenhauses sowie beim Beseitigen besonderer Maßnahmen zur Infektionsverhütung bedürfen. Dies sind insbesondere Abfälle z.B. aus Infektionsstationen, Dialysestationen medizinischen Laboratorien und Prosekturen. Hier ist besondere Sorgfalt bei der Abfallentsorgung aufzuwenden, um eine Verbreitung von Krankheitserregern zuverlässig zu verhüten.
- Der im Krankenhaus gesammelte Infektionsmüll wird üblicherweise in einer zentralen Entsorgungsanlage, allgemein einer Müllverbrennungsanlage beseitigt, wobei der erwähnte Sondermüll in einer zentralen Spezialanlage zu verbrennen ist oder vor der Endbeseitigung z.B. mit gespanntem gesättigten Wasserdampf zu desinfizieren ist. Desinfizierte Abfälle können dann wie Hausmüll beseitigt werden.
- Es ist verschiedentlichv'#geschlagen worden, möglicherweise infizierte Gegenstände mit Hilfe von Mikrowellen zu sterilisieren. So ist es z.B. aus der DE-PS 901 840 ganz allgemein bekannt, derartige Gegenstände mit Desinfektionsmittel zu besprühen und anschließend mit Mikrowellen zu bestrahlen. Die Kombination von Des- infektionsmittel und Mikrowelle verkürzt das Sterilisierverfahren erheblich und bringt gegenüber einer einfachen Behandlung mit Desinfektionsmitteln eine bessere Desinfektion, nämlich die Sterilisation, da Keime und dergleichen durch die Feuchtigkeit in Kombination mit der Mikrowelle aufbrechen und unschädlich gemacht werden.
- Das in dieser Patentschrift angegebene Verfahren ist gemäß der DE-OS 29 08 086 weiterentwickelt worden. In dieser Offenlegungsschrift ist eine Mikrowellen-Sterilisationskammer beschrieben, in der z.B. Krankenhausbetten, aber auch Wäsche, Operationsbestecke usw. durch Mikrowellen in Verbindung mit Desinfektionsmitteln sterilisiert werden können.
- Schwierigkeiten bei der Behandlung des Desinfektionsmittels treten insbesondere beim Lagern, Transportieren und endgültigen Sterilisieren auf. An allen Stationen muß sichergestellt werden, daß kein Infektionsmüll nach außen gelangt und Infektionen auslösen kann.
- Hier setzt die Erfindung ein, der die Aufgabe zugrundeliegt, für die Behandlung von Infektionsmüll, insbesondere in Krankenhäusern einen Behälter anzugeben, der zum Behandeln des Infektionsmülls und anschließende Sterilisation mittels Mikrowellen besonders geeignet ist.
- Diese Aufgabe ist gemäß der Erfindung durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst.
- Ein Behälter gemäß der Erfindung ist demnach ein Doppelbehälter besonderer Art. Der Infektionsmüll wird in einem Einmal-Innenbehälter gesammelt, der aus einem im wesentlichen feuchtigkeitsundurchlässigen, jedoch Dampf und Mikrowellen durchlassenden Material besteht. Dieser standfeste Innenbehälter wird in einen wieder verwendbaren standfesten Außenbehälter, z.B. aus Polyethylen eingesetzt, wobei zwischen Außen- und Innenbehälter ein ausreichender Zwischenraum verbleibt. Nach Verschluß des Innen- und des Außenbehälters wird der gesamte Behälter z.B. in einer Mikrowellenkammer gemäß der oben erwähnten DE-OS 29 08 086 geschoben. Zu beachten ist, daß der Innenbehälter eine geringe Flüssigkeitsmenge enthält, da die Sterilisation nur in Verbindung mit Dampf wirksam wird Um dies zu gewährleisten, wird vorzugsweise an der Innenseite des Deckels für den Innenbehälter ein Beutel oder dergleichen mit Wasser oder besser mit Desinfektionsmittel angebracht.
- Nach Einschalten des Mikrowellengerätes verdampft die Flüssigkeit in dem Beutel, der Beutel platzt und die Flüssigkeit bzw. der Flüssigkeitsdampf breitet sich in dem gesamten Innenbehälter aus. Der Infektionsmüll wird hierdurch in Verbindung mit der Mikrowelle desinfiziert.
- Da die Wand des Innenbehälters dampfdurchlässig ist, kann der Dampf auch in dem Zwischenraum zwischen Innen- und Außenbehälter zirkulieren. Dies ist wichtig, um auch entlegene Stellen des Innenbehälters mit Dampf zu beaufschlagen, z.B. tote Ecken, die ansonsten nicht sterilisiert werden könnten, wenn nicht Dampf von dem Zwischenraum in den Innenbehälter eindringen könnte.
- Nach Abschluß der Desinfektion wird der Außenbehälter geöffnet, wobei selbstverständlich Sicherheitsmaßnahmen vorgesehen sind, um ein plötzliches Entweichen etwaig noch vorhandenen Dampfs zu verhindern. Der Innenbehälter wird aus dem Außenbehälter entfernt und kann dann zu einer zentralen Entsorgungsanlage transportiert werden.
- Durch die Sterilisation sind für den Transport keine be- sonderen Sicherheitsmaßnahmen mehr erforderlich, d.h.
- der Infektionsmüll kann wie normaler Hausmüll behandelt werden.
- Besondere Sicherheitsvorkehrungen sind für den Infektionsmüll in speziellen medizinischen Bereichen vorzusehen. So muß der Infektionsmüll aus dem Bereich der Nuklearmedizin speziell behandelt werden. Üblicherweise wird dieser Müll zerkleinert und in speziellen Transportgefäßen gesammelt, die dann unter besonderen Sicherheitsvorkehrungen zu einer zentralen Entsorgungsanlage gefahren werden. Auch für diese Spezialbereiche kann ein Behälter gemäß der Erfindung eingesetzt werden. Vorzugsweise ist hier dann der Außenbehälter ein Druckbehälter aus Edelstahl, in den der erwähnte Innenbehälter eingesetzt wird. Eine Zerkleinerungsanlage liefert direkt den zerkleinerten Infektionsmüll in den Innenbehälter, der anschließend, wie oben beschrieben, verschlossen wird. Nach Verschließen des Edelstahl-Druckbehälters werden Mikrowellen in den Behälter eingeleitet. Dies kann z.B. dadurch geschehen, daß mit dem Deckel des Druckbehälters ein Mikrowellengerät verbunden ist. Vorteilhafter ist es jedoch, in der Wandung des Edelstahlbehälters Bereiche vorzusehen, die mikrowellendurchlässig sind. Dies können z.B. Bereiche sein, die mit Keramikplatten abgedeckt sind. Der Behälter kann dann wiederum in eine Sterilisationskammer wie oben beschrieben geschoben werden, in der der Infektionsmüll sterilisiert wird. Ein Mikrowellengerät kann jedoch auch fest mit dem Edelstahlbehälter verbunden sein.
- Der derart behandelte Infektionsmüll ist bis auf die Strahlenbelastung absolut sterilisiert, wodurch auch hier für den Transport und die abschließende Entsorgung höchste Sicherheitsmaßstäbe gesetzt sind.
- Die Erfindung ist in zwei Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung stellen dar: Figur 1 einen Querschnitt durch einen Behälter gemäß der Erfindung zur Sterilisation von Infektionsmüll; Figur 2 eine Einrichtung zur Behandlung von Infektionsmüll aus dem Bereich der Nuklearmedizin mit einem Behälter gemäß der Erfindung.
- In der Figur 1 ist ein Behälter 1 dargestellt, der aus einem rechteckigen Außenbehälter 2 aus Polyethylen und einem standfesten, in den Außenbehälter eingesetzten ebenfalls rechteckigen Innenbehälter 3 z.B. aus starkem Papier besteht. Der standfeste wieder verwendbare Außenbehälter 2 weist einen Deckel 4 auf, der durch eine hier nur angedeutete umlaufende Dichtung 5 druckdicht gemacht wird. An den Deckel 4 ist ferner noch ein Uberdrucksicherheitsventil 6 vorgesehen. Der Innenbehälter 3 ruht auf Leisten oder einem Rost 7 am Boden des Außenbehälters, wobei dieser Rost einstückig mit dem Außenbehälter ebenfalls aus Polyethylen sein kann. Zwischen Außen- und Innenbehälter ist allseitig ein Zwischenraum 8 vorgesehen. Der ebenfalls rechteckige Innenbehälter ist mit einem Deckel 9 verschlossen, der auf dem Behälter mit Hilfe eines Schnappverschlusses V aufzusetzen und zu sichern ist. An der Deckelinnenseite ist ein kleiner Beutel 10 befestigt, der eine Desinfektionslösung enthält. Der Beutel ist z.B. aus einer dünnen Plastikfolie geschweißt. In dem Innenbehälter befindet sich Infektionsmüll 11. Der beschriebene verschlossene Behälter wird insgesamt in eine hier nicht näher gezeigte Mikro- wellenkammer geschoben. Nach Einschalten des Mikrowellen# gerätes durchdringen die Mikrowellen beide Behälter, das Desinfektionsmittel in dem Beutelwverdampft, wodurch der Beutel 10 aufreißt und sich die Desinfektionsdämpfe in dem Behälter ausbreiten können. Die Wand des Innenbehälters ist dampfdurchlässig, so daß der Dampf auch in den Zwischenraum 8 zwischen Innen- und Außenbehälter eintreten kann. Aus diesem Zwischenraum kann der Dampf auch wieder in den Innenbehälter strömen, so daß auf diese Weise auch gewisse tote Ecken, wie hier rechts unten mit 12 angedeutet , die durch eine besondere Verpressung des Infektionsmülles in dem Innenbehälter durch Dampf nicht erreicht würden, auf diese Weise trotzdem Desinfektionsmitteldampf erhalten. Durch die Kombination der Mikrowelle mit der Feuchtigkeit wird der Infektionsmüll sterilisiert, wobei die Zeitdauer gegenüber sonstigen Desinfektionsverfahren wesentlich verkürzt ist. Bereits nach einigen Minuten ist vollständige Sterilisation erreicht.
- Während des Sterilisationsverfahrens herrscht im Behälter ein gewisser Überdruck, der durch das Sicherheitsventil auf etwa 0,5 bar begrenzt werden kann. Nach Abschluß des Sterilisationsverfahrens muß vor dem öffnen des Behälters gewährleistet sein, daß austretender Dampf niemanden gefährdet. Dies kann entweder durch Abkühlen des Behälters oder durch gezieltes Abblasen erreicht werden. Der sterilisierte Müll wird mit dem gesamten verschlossenen Innenbehälter dann wie üblich zu einer zentralen Müllverbrennungsanlage tzansportiert.
- Durch die Sterilisation ist dieser Müll wie normaler Hausmüll zu behandeln. Besondere Sicherheitsvorkehrungen zum Transport oder bei der abschließenden Entsorgung sind nicht notwendig.
- In Figur 2 ist eine stationäre Aufbereitungsanlage 21 für Infektionsmüll aus dem Bereich der Nuklearmedizin dargestellt. In dieser Anlage wird der Infektionsmüll zunächst zerkleinert. Hierzu weist die Anlage einen Einfülltrichter 22 mit einem Verschlußdeckel 23 auf, an die sich ein Messerwerk 24 zur Zerkleinerung des Mülls anschließt. Angetrieben wird das Messerwerk von einem Drehstrommotor 25. Der Infektionsmüll verläßt das Messerwerk als Granulat über einen Auslauf 26 und wird in einen Behälter 1' eingefüllt, der wiederum aus einem Außenbehälter 2', in diesem Fall aus Edelstahl und einem mit Zwischenraum eingesetzten standfesten Innenbehälter 3' aus Papier oder dergleichen besteht. Wenn der Innenbehälter 3' aufgefüllt ist, wird dieser wiederum mit einem Schnappverschlußdeckel verschlossen, an dem ein Beutel mit Desinfektionslösung gehalten ist. Anschließend wird der AuBenbehälter 2' mit einem Druckdeckel 4' verschlossen.
- Der Außenbehälter 2' weist an seiner Wandung einige Durchbrüche 27 auf, die mit Keramik verschlossen sind.
- Diese Bereiche 27 sind demnach für Mikrowellen durchlässig. Mit dem Behälter kann, wie in der Figur angedeutet, direkt ein Mikrowellensender 28 in einem solchen Bereich 27 angebracht sein. Möglich ist auch, dem nach Auffüllen verschlossenen Behälter, wie oben zum Ausführungsbeispiel beschrieben, in eine Mikrowellenkammer zu transportieren und dort zu sterilisieren. Auch der derart sterilisierte Infektionsmüll aus dem Bereich der Nuklearmedizin kann dann sofern keine besonderen Vorkehrungen wegen der Strahlenbelastung vorzusehen sind, wie normaler Hausmüll behandelt werden.
Claims (9)
- Behälter zur Aufnahme von Infektionsmüll Patentansprüche 1. Behälter zur Aufnahme insbesondere von Krankenhausabfall oder dergleichen, sogenanntem Infektionsmüll, der zur Verhütung von Infektionen mit Hilfe von Mikrowellen sterilisierbar ist, gekennzeichnet durch einen wiederverwendbaren, standfesten und verschließbaren Außenbehälter (2, 2'), in den Mikrowellen einleitbar sind, und einen in diesen einsetzbaren, standfesten und verschließbaren Einmal-Innenbehälter (3, 3') für den Infektionsmüll, der aus einem im wesentlichen feuchtigkeitsdichten, Dampf sowie Mikrowellen jedoch hindurchlassenden reißfesten Material besteht.
- 2. Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Außenbehälter (2, 2') ein Druckbehälter ist.
- 3. Behälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Innenbehälter (3, 3') und dem Außenbehälter (2, 2') ein Zwischenraum (8) verbleibt.
- 4. Behälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Innenbehälter (3) einen Deckel mit Schnappverschluß (9) aufweist.
- 5. Behälter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß an der Innenseite des Deckels (9) ein Beutel (10) oder dergleichen mit Flüssigkeit, vorzugsweise Desinfektionsmittel angebracht ist.
- 6. Behälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Außenbehälter (1) aus Polyethylen oder einem anderen, mikrowellendurchlässigen Kunststoff besteht.
- 7. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Außenbehälter (2') ein Druckbehälter aus Metall, vorzugsweise Edelstahl ist.
- 8. Behälter nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Wand bzw. der Deckel des Edelstahlbehälters (2') mikrowellendurchlässige Bereiche (27), vorzugsweise aus Keramik aufweist.
- 9. Behälter nach einem der Ansprüche 7 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß mit dem Edelstahlbehälter (2') ein Mikrowellensender (28) fest verbunden ist.
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