DE331658C - Vorrichtung zum Richten von Wellen, Stangen und aehnlichen Koerpern - Google Patents

Description

Um Wellen, Stangen und ähnliche Körper nachzurichten, werden sie bekanntlich nach Vorzeichnung der bei der Drehung schlagenden Stelle auf zwei feste Widerlager gelegt, worauf ein Druckkloben auf die angezeichnete Stelle drückt. Nachdem erfolgt eine Prüfung auf Geradheit und gegebenenfalls erneutes Richten. Mitunter handelt es sich um zahlreiche Wiederholungen des Vorganges, bis das

ίο Richtergebnis befriedigt.

Mit derartigen Werkzeugen hat man schon eine Einrichtung verbunden, bestehend aus einer Stange, auf welcher in verschiebbaren Haltern zwei Körnerspitzen sich gegenüberstehen, von denen die eine federnd ausgebildet ist. Die zu richtende Stange wird zwischen die Körnerspitzen gelegt und kann dann leicht gedreht werden, so daß sie durch ein Kreidestück an der am stärksten schlagenden Stelle angezeichnet werden kann. Diese Einrichtung erleichtert zwar das Anzeichnen, ist aber in ihrer Handhabung umständlich, denn nach dem Anzeichnen zwischen den Körnerspitzen müssen die Wellen jedesmal aus den Spitzen herausgenommen und auf das Richtwerkzeug gebracht werden, um nach' dem Richten wieder in die Körnerspitzen gelegt, nach dem Anzeichnen wieder herausgenommen und auf das Richtwerkzeug gebracht zu werden usw.

Gemäß vorliegender Erfindung erfährt die Einrichtung eine wesentliche Verbesserung dadurch, daß die Körnerspitzen bzw. ihre Halter so angeordnet werden, daß das Werkstück in ihnen verbleiben kann, bis es vollständig durchgerichtet ist. Um das zu erreichen, sind die Körnerspitzen mittels ihrer Halter an einer Stange befestigt, die an dem eigentlichen Richtwerkzeug" gelagert ist, aber so, daß die Stange mit den Haltern in der Längsrichtung nach links und rechts verschoben, und daß sie außerdem gedreht werden kann. Die Lagerung der Stange erfolgt dabei in einem solchen Abstand von der eigentlichen Richtstelle, daß das zu bearbeitende Werkstück durch entsprechende Drehung der Stange aus der Anzeichnungsstellung in die Richtstellung, d. h. in die richtige Lage an dem Richtwerkzeug überführt wird. Nach jedem Richtvorgang sind dann die Werkstückhalter — mit der Stange als Drehachse — lediglich in die Höhe zu schwenken, worauf das Werkstück in bekannter Weise unter Drehen nachgeprüft und gegebenenfalls neu angezeichnet wird; falls erforderlich, kann das Werkstück dann sogleich wieder auf das Richtwerkzeug zurückgeschwungen werden. .

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der neuen Einrichtung dargestellt, und zwar zeigt Fig. ι eine Vorderansicht,

Fig. 2 einen Querschnitt.

Das dem Beispiel zugrunde gelegte, nach dem sogenannten Dreipunktsystem eingerichtete Richtwerkzeug besteht aus den beiden festen Widerlagern α und dem* beweglichen Druckkloben b, der mittels der Handspindel c auf und nieder zu bewegen ist. In einem vorspringenden Teil d des Gestelles e ist eine Längsbohrung angebracht, in der eine runde Stange f verschiebbar ist. Diese trägt die beiden auf ihr verschiebbaren und einstell-

baren Halter g" für die Körnerspitzen h, von denen die rechts gelegene in bekannter Weise durch eine im Halter angeordnete Spiralfeder nachgiebig angedrückt wird und durch einen Knopf g' zurückgezogen werden kann. Bei dem Beispiel sind die Halter g noch durch eine Schiene i verbunden, die mit Schlitzen k ausgestattet ist, durch weiche Schrauben k' hindurchgreifen, die die Schiene an den HaI-tern g festklemmen. Die Schlitze sind so be-" messen, daß die Halter g nach Lösung der Schrauben k' auf der Stange f der jeweiligen Werkstücklänge entsprechend eingestellt werden können. Bei Überführung der Halter g in die senkrechte Stellung legt sich die Schiene i mit ihrer unteren Schmalseite auf die Oberfläche des Fußes d auf, wobei sie den Haltern bei der nachfolgenden Anzeichnung des Werkstückes einen Halt gegen das Ausschwingen nach links im Sinne der Fig. 2 bietet.

Schwingt man unter Drehung der Stange f die Halter g mit dem zwischen den Körnern gehaltenen Werkstück w nach hinten, so kommt hierbei das Werkstück w auf den Wi-. derlagern α zum Aufliegen.

Das Wertstück ist dann lediglich noch so in den Körnerspitzen herumzudrehen, daß die angezeichnete Stelle nach oben weist, wobei das Richten durch Niederbewegen des Klobens b erfolgt. Nach Wiederhebimg des letzteren werden die Halter g nach oben geschwungen, und es wiederholt sich das Spiel. Dadurch, daß die Stange f längsverschiebbar in dem Teil d ruht, kann man, gleich- 3i gültig wo die nachzurichtende Stelle des Werkstückes sich befindet, diese stets mit großer Einfachheit unter den Kloben b bringen, denn die Stange f läßt sich verschieben, sowohl wenn- die Halter b aufgerichtet sind, 4< als auch wenn das Werkzeug schon auf den unteren Widerlagern α aufliegt.

Statt der Körnerspitzen lassen sich natürlich auch sogenannte Hohlfutter mit konischer Bohrung verwenden, wenn Wellen oder Stan- 4; gen zu richten sind, an welchen sich keine Körnervertiefungen befinden.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Vorrichtung zum Richten von Wellen, Stangen und ähnlichen Körpern, bei welcher das Werkstück zwischen Körnerspitzen lagernd geprüft und vorgezeichnet, sowie auf zwei festen Widerlagern ruhend 5ί mit Hilfe eines beweglichen Druckklobens gerichtet wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Körnerspitzen (A) bzw. ihre Halter (g) von ■ einer Stange (/) getragen werden, die an dem Gestell des eigent- 6c liehen Richtwerkzeuges längsverschiebbar und drehbar gelagert ist, so daß die zu richtende Stelle des Werkstückes zwischen die Widerlager (α, α) und unter den beweglichen Druckkloben (b) gebracht werden kann, ohne daß das Werkstück aus den Körnerspitzen entfernt zu werden braucht.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.