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Die Erfindung bezieht sich auf einen Sterilisierbehälter zur Aufnahme klinischen Sterilgutes mit Einsteckrahmen für Datenträger an der Frontseite des Behälterunterteils und mit Deckelverschlüssen an Front- und Rückseite. Derartige Behälter dienen zur Aufnahme ärztlicher Instrumente, von Textilien und so weiter, um diese einer Dampf-Sterilisation zu unterwerfen. Nach der Sterilisation verbleiben diese nunmehr sterilen Instrumente in diesen Behältern, in denen sie auch für die Operation bereitgestellt werden. Die Sterilisierbehälter sind dabei so beschaffen, daß eine hermetische Abdichtung zwischen Deckel und Behälteroberteil über geeignete Dichtungen solange gewährleistet bleibt, solange die Deckelverschlüsse nicht geöffnet werden. Die Sterilisierung der gefüllten Behälter erfolgt bei dichtend aufgesetztem Behälterdeckel, wobei der Medienaustausch über geeignete Ventile oder Filtertücher erfolgt, die nach der Sterilisierung einen dichtenden Abschluß bewirken und den Eintritt von Keimen verhindern.
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Die Datenträger, die in die am Behälterunterteil angeordneten Rahmen einfügbar sind, geben einerseits Auskunft über den lnhalt des Behälters und andererseits über die Art und Weise der Sterilisierung (mit lndikatorstreifen) und über das Datum. Die Indikatorstreifen geben Auskunft darüber, daß zu einem bestimmten Zeitpunkt der Inhalt in einwandfrei sterilisierter Form zur Verfügung gestellt wurde. Es ist üblich, diese Streifen über den Behälterverschluß zu kleben, so daß er bei Öffnung des Behälters zerrissen wird. Dies hat jedoch den Nachteil, daß Klebmittelreste am Verschluß und am Behälterunterteil haften bleiben, die nur schwer entfernbar sind und bei der Entfernung einer Bearbeitung bedürfen; die das Aussehen des Behälters verunstaltet.
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Es ist ferner die Verwendung eines Aufsteckschildes für Sterilisations-lndikator-Prüfpapiere bzw. -streifen bekannt, welches in eine Klappverschlußöffnung des Behälters einsteckbar ist.
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Diese Maßnahmen dienen in Verbindung mit entsprechenden Protokollen der Infektionskontrolle, jedoch konnte durch all diese Maßnahmen bisher nicht mit Sicherheit ausgeschlossen werden, daß durch versehentliche unbeabsichtigte Öffnung des Behälters Keime eindringen konnten oder die Datenträger vertauscht wurden.
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Durch die DE-OS 31 16 036 ist ein Sterilisierbehälter für die Aufnahme klinischen Sterilgutes mit Einsteckrahmen für Datenträger an der Frontseite des Behälterunterteils und mit Deckelverschlüssen in Front- und Rückseite bekannt geworden, wobei jedem Deckelverschluß ein Verschlußsiegel zugeordnet ist. Von einem derartigen Sterilisierbehälter geht der Oberbegriff des Patentanspruchs aus. Bei diesem bekannten Sterilisierbehälter wird das Verschlußsiegel von einem Indikatorstreifen, d. h. von einem Teil des Datenträgers selbst gebildet. Dabei sind zwei Ausführungsbeispiele vorgesehen. Entweder ist der Indikatorstreifen über den Verschlußhebel durch den Schlitz eines durch diesen hindurchstehenden Bügels geführt und auf dem Behälterunterteil aufgeklebt. Hierbei können Klebmittelreste am Verschluß und am Behälterunterteil haften bleiben, die nur schwer entfernbar sind. Dieser Ausführungsform haften demgemäß die gleichen Nachteile an, die den vorstehend erwähnten Behältern mit Datenträgern eigen sind. Um diese Nachteile zu vermeiden, ist gemäß einer weiteren Ausführungsform der genannten Druckschrift ein Indikatorstreifen vorgesehen, der mit sich selbst verklebt ist. Diese Ausführung hat jedoch den schwerwiegenden Nachteil, daß nicht mit Sicherheit das Siegel zerstört werden muß, wenn der Behälter geöffnet wird, weil der über sich selbst geklebte Indikatorstreifen durch den Schlitz unbeschädigt hindurchgezogen werden kann und unbefugt beim Wiederverschließen des Verschlusses unbeschädigt einsetzbar ist.
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Nachteilig an den bekannten Verschlußsiegeln ist ferner, daß beim Zerstören des Siegels, d. h. beim Zerreißen des Verschlusses der Datenträger verlustig geht, so daß nach dem Öffnen des Deckels und Aufbrechen des Siegels kein Aufschluß über die Daten mehr verfügbar ist. Jedoch konnten im bekannten Falle die in den Einsteckrahmen eingeschobenen Datenträger ohne Erbrechen des Siegels abgenommen und ausgetauscht werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen gattungsgemäßen Behälter derart zu verbessern, daß ein Austausch der Datenträger in den Einsteckrahmen und ein Öffnen des Deckels ohne Verletzung des Verschlußsiegels ausgeschlossen ist.
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Gelöst wird die gestellte Aufgabe durch die im Kennzeichnungsteil des Patentanspruchs angegebenen Merkmale.
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Durch das Verschlußsiegel, welches nur der für die Sterilisation verantwortlichen Person zugänglich ist, wird erreicht, daß ein Öffnen des Behälters nach der Sterilisierung deutlich erkennbar wird. Das erfindungsgemäße Siegel schützt darüberhinaus aber auch die Datenträger gegen bewußte oder versehentliche Verwechslung, denn es kann nicht mehr vorkommen, daß ein solcher Datenträger in Gestalt eines Schildes oder Beschriftungsstreifens aus dem Rahmen herausrutscht und dann verwechselt wird. Dies konnte bei den bisher bekannten Sterilisationsbehältern insbesondere dann vorkommen, wenn die Datenträger seitlich in die Rahmen eingeschoben wurden. Nach der Erfindung werden die Datenträger durch den Deckelflansch gegen Herausschieben geschützt. Die Sicherung gegen das Auswechseln ist nicht nur bei Datenträgerrahmen möglich, bei denen die Datenträger nach der Deckelseite hin entfernt werden, sondern auch bei Rahmen mit seitlichem Einschubschlitz. In diesem Falle kann entweder der Deckelverschluß selbst die Auswechslung verhindern, oder ein mit dem Deckel verbundener Fortsatz. Auch ist es für die Erfindung nicht zwingend, daß die Rahmen für die Datenträger als Steckrahmen ausgebildet sind und sie könnten auch als Klapprahmen ausgebildet sein, unter der Voraussetzung, daß bei aufgesetztem Deckel irgendwelche Formschlußverriegelungen das Öffnen verhindern.
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Nachstehend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung beschrieben. In der Zeichnungzeigen:
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Fig. 1 die Vorderansicht eines Sterilisierbehälters mit Verschlußsiegel und gesicherten Datenträgern;
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Fig. 2 eine teilweise geschnittene Ansicht des Verschlußsiegels in größerem Maßstab;
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Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie III-III gemäß Fig. 1;
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Fig. 3a eine der Fig. 3 entsprechende Schnittansicht mit abgewandeltem Deckel;
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Fig. 4 eine perspektivische Ansicht eines Datenträgerschildes mit lndikatorstreifen;
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Fig. 5 eine der Fig. 3 entsprechende Schnittansicht einer abgewandelten Ausführungsform des Sterilisierbehälters;
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Fig. 6 eine der Fig. 3 entsprechende Schnittansicht einer anderen Ausführungsform eines Sterilisierbehälters mit geschützt angebrachtem Datenträger;
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Fig. 7 eine der Fig. 3 entsprechende Schnittansicht einer weiteren bekannten Ausführungsform eines Sterilisierbehälters mit geschütztem Datenträger.
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Bei sämtlichen Ausführungsbeispielen ist der Unterteil des Sterilisierbehälters mit dem Bezugszeichen 10 bezeichnet, während der Behälterdeckel das Bezugszeichen 12 trägt. Der Sterilisierbehälter gemäß Fig. 1, 3 und 5 ist gemäß der DE-OS 31 46 349 ausgebildet und dieser weist einen vom Deckel 12 getragenen Zwischendeckel 14 auf, der entweder Ventile oder Perforationen aufweist, die durch ein Filtertuch abdeckbar sind. Dieser Zwischendeckel ist durch nicht dargestellte Mittel lösbar am Behälterdeckel 12 befestigt und er weist ein im Querschnitt U-förmiges umlaufendes Abschlußprofil 16 auf, in das ein Dichtring 19 eingelegt wird, der dichtend auf den Oberrand 20 des Behälterunterteils 10 aufliegt. Über einen Ringspalt 22 zwischen Deckel 12 und Oberrand 20 erfolgt der Medienaustausch.
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Die Festlegung des Deckels 12 auf dem Behälterunterteil erfolgt durch einen Spannverschluß an der Vorderseite gemäß Fig. 1 und einen gleichen Spannverschluß an der Rückseite, die in der Zeichnung nicht dargestelltist.
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Jeder Verschluß weist einen Spannbügel 24 auf, der in einem am Deckel 12 festgelegten Scharnier 26 schwenkbar ist. Der Spannbügel umschließt in Verschlußstellung gemäß Fig. 1 einen Verschlußriegel 28, der am Behälterunterteil 10 in der Höhe verschieblich gelagert und durch eine Feder nach unten in die Verschlußstellung vorgespannt ist. Dieser Verschlußriegel kann ein Schloß aufweisen, welches beispielsweise mittels eines Imbusschlüssels geöffnet werden kann.
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Der Verschlußriegel 28 weist ferner eine horizontal verlaufende Bohrung 30 auf, die derart angeordnet ist, daß ein in diese Bohrung 30 eingesteckter Sicherungsstab 32 eines Verschlußsiegels 34 über den beiden Bügelschenkeln zu liegen kommt und ein Offnen der Spannbügel 24 verhindert. Der Sicherungsstab 32 trägt einen Steckansatz 36 mit Sicherungskopf 38 und Sollbruchnut 40. Der Steckeinsatz ist in eine Hülse 42 einsteckbar, läßt sich aus dieser jedoch nicht mehr herausziehen und beim Versuch, den Sicherungsstab 32 von der Hülse 42 zu trennen, bricht der Steckansatz an seiner Sollbruchnut 40 ab.
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Die äußeren Enden von Sicherungsstab 32 und Hülse 42 sind über ein Band 44 mit Grifflasche 45 verbunden. In üblicher Weise ist an der Vorderseite und der Rückseite des Behälterunterteils ein Traggriff 48 schwenkbar angelenkt. Benachbart zu dem Verschluß und dem Traggriff sind am Behälterunterteil Rahmen 50 zur Aufnahme von Datenträgern befestigt. Diese Rahmen 50 sind seitlich und unten geschlossen und so beschaffen, daß der Datenträger 52 in Gestalt einer Karte oder eines Schildes nur von oben her, d. h. von der Deckelseite einschiebbar und wieder entnehmbar ist. Bei dem Behälter gemäß Fig. 1 und 3 könnte das Einstecken und Entnehmen des Schildes auch bei aufgesetztem Deckel 12 erfolgen, d. h. auch dann, wenn der Verschluß durch das Verschlußsiegel gesichert ist. Um dies zu verhindern, weist das Datenträgerschild 52 an der Oberkante einen nach hinten abgebogenen Flanschstreifen 54 auf, der unter die Unterkante 56 des Deckels 12 zu liegen kommt und ein Einschieben und Ausfahren bei aufgesetztem Deckel mit Sicherheit verhindert. Dieses Datenträgerschild 52 kann beispielsweise einen Indikatorstreifen aufweisen, der sich über die volle Breite der Vorderseite erstreckt und auf der Rückseite mit seinen Enden 58 aufgeklebt ist, so daß er ohne Herausnahme des Datenträgerschildes 52 nicht vollständig von diesem entfernt werden kann.
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Um auch Einsteckschilder 60 herkömmlicher Art gegen ein Herausschieben bei aufgesetztem Deckel zu sichern, ist gemäß Fig. 3 ein Hilfsrahmen 62 vorgesehen, der einen dem Flanschstreifen 54 des Datenträgerschildes 52 entsprechenden Flanschstreifen 54&min; aufweist und vor dem Einsteckschild 60 zu liegen kommt. Der Hilfsrahmen 62 selbst wird ganz oder teilweise vom Hauptrahmen verdeckt, so daß Einsteckschilder von außen deutlich erkennbar sind.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 3a ist der Behälter entsprechend Fig. 3 ausgebildet. Hierbei kann jedoch auf die Flanschstreifen 54 verzichtet werden, weil hierbei der Deckel 12 im Bereich der Einsteckrahmen mit nach außen weisenden Ausprägungen 74 versehen ist, die über der Einsteckebene liegen und eine Entnahme und ein Einstecken der Schilder bei aufgesetztem Deckel verhindern.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 5 ist der Behälterunterteil im Bereich der Einsteckrahmen 50 soweit zurückversetzt, daß die Einsteckebene der Datenträger-Einsteckschilder 60 innerhalb des seitlichen Flansches des Deckels 12 zu liegen kommt, so daß die Schilder und Datenträger nur bei abgenommenem Deckel eingeschoben bzw. entnommen werden können. Abgesehen von diesen Vertiefungen 64 im Bereich der Einsteckrahmen 50 entspricht der Behälter gemäß Fig. 5 dem Behälter nach Fig. 1 und 3.
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Fig. 6 zeigt im Schnitt eine andere bekannte Behälterausbildung, bei der der Behälterunterteil einen nach außen gezogenen Flanschrand 66 aufweist, auf dem der Deckel 12 mittels einer Dichtung 68 aufgesetzt ist. Der heruntergezogene Deckelteil 70 umgreift diesen Flanschrand 66. Bei derartigen Behältern wurden bisher Rahmen benutzt, in die die Datenträgerschilder seitlich eingeschoben werden konnten. Gemäß dem dargestellten Ausführungsbeispiel werden wiederum Einsteckrahmen 50 benutzt, in die die Datenträger bzw. Einsteckschilder 60 nur von oben her eingeführt werden können. Um dabei an dem nach außen gezogenen Flanschrand 66 vorbeizukommen, sind diese Rahmen an Distanzhaltern 72 befestigt oder einstückig mit diesen verbunden, die ihrerseits am Behälterunterteil 10 unterhalb des Flanschrandes 66 angeordnet sind. Die Bemessung ist dabei so getroffen, daß, wie aus Fig. 6 ersichtlich, das Ein- und Ausschieben der Schilder 60 nur bei abgenommenem Deckel erfolgen kann.
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Fig. 7 zeigt eine weitere bekannte Behälterform, bei der bisher ausschließlich Rahmen zum seitlichen Einschieben von Schildern benutzt wurden. Nach der Erfindung sind wiederum Einsteckrahmen 50 vorgesehen, die nur von oben her beschickbar sind und aus denen die Schilder auch nur nach oben entnommen werden können. Bei geschlossenem Deckel 12 verhindert dieser durch den herabgezogenen Deckelflansch 70 ein Auswechseln, wie dies aus Fig. 7 deutlich erkennbar ist.
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Bei sämtlichen Ausführungsbeispielen ist gewährleistet, daß Datenträger und Kennzeichnungsschilder so lange am Behälterunterteil gegen Austausch gesichert verbleiben müssen, so lange das unerbrochene Verschlußsiegel die Gewähr bietet, daß der Deckel nach erfolgter Sterilisierung des Behälters und Versiegelung der Verschlüsse nicht abgenommen worden ist.