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Beschreibung
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Die Erfindung betrifft eiíl Verfahren zum Plissieren von bund- und
saumseitig kreisbogenförmig begrenzten textilen Stoffzuschnitten für weite Damenröcke
unter Verwendung von aus Karton od.dgl. steifem Bahn- oder Plattenmaterial hergestellten,
bund- und saumseitig kreisbogenförmig und an den beiden verbleibenden Seiten geradlinig
begrenzten Plissierformen, welche entlang einer Anzahl von rechtwinklig zwischen
den kreisbogenförmigen Begrenzungen verlaufendeii geradlinigen Falzlinien zusammen
mit dem zu plissierenden Stoffzuschnitt zusammengefaltet und in diesem zusammengefalteten
Zustand auf die zur Dauerfixierung der entlang der Falzlinien der Plissierform im
Stoffzuschnitt gebildeten Faltenkanten erforderliche Temperatur erwärmt werden.
Außerdem betrifft die Erfindung eine Plissierform zur Durchführung des Verfahrens.
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Während sogenannte Maschinenplissees, bei welchen die Falten über
ihre gesamte Länge gleiche Tiefe haben, eine maschinelle Herstellung möglich ist,
werden in der eingangs geschilder-ten Weise sogenannte, "sonnenplissierten Stoffzuschnttte
hergestellt, welche zu bundseitig an der Taille der Trägerin anliegenden, saumseitig
flächig aufspringenden Damenröcken weiter II verarbeitbar sind. Sonnenplissiert
bedeutet dabei, daß die geradlinig radial zwischen der kreisbogenförmigen Bund-
und Saumseite des Stoffzuschnitts verlaufenden Faltenkanten jeweils abwechselnd
gegensinnig gefaltet sind, wodurch der fertig plissierte Stoffzuschnitt
ziehharmonikaartige
Fakten aufweist, deren Breite sich jedoch von der Bund- zalr Saumseite stetig vergrößert.
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Solche sonnenplissierten Damenröcke sind seit Jahrzehnten ein fester
Bestandteil der Damenmode, auch wenn sie infolge des ständigen modischen Wechsels
zeitweise stärkere und dann wieder geringere Verbreitung finden.
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Zur Herstellung von mit Sonnenplissees versehenen Stoffzuschnitten
werden komplementär zu den herzustellenden Plisseefalten, d.h. entlang der aufeinanderfolgenden
Falzlinien jeweils gegensinnig, d.h. ziehharmonika artig gefaltete Plissierformen
aus steifem Karton od.dgl.
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verwendet. Der Stoffzuschnitt wird von Hand in eine solche Form eingestrichen,
worauf eine weitere gleichartige Form auf den eingestrichenen Stoffzuschnitt aufgelegt
und die beiden ineinandergreifenden Plissierformen dann - durch Klammern, Bänder
od.dgl. - in der zusammengedrückten Lage fixiert werden. In einem Autoklaven oder
Dämpfofen erfolgt dann die Erwärmung auf die für die Dauerfixierung der Falten des
Stoffzuschnitts erforderliche Temperatur.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das bekannte Verfahren so
weiterzuentwickeln, daß ein in seiner ästhetischen Wirkung gegenüber dem bekannten
Sonnenplissee verändertes neuartiges Plissee entsteht.
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Ausgehend von einem Verfahren der eingangs erwähnten Art wird diese
Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Plissierform zusammen mit dem zu
plissierenden Stoffzuschnitt in aufeinanderfolgenden Schritten entlang
benachbarter
Falzlinien jeweils gleichsinnig zusammengefaltet wird, d.h. der Stoffzuschnitt wird
also praktisch in die zugehörige Plissierform eingerollt, wodurch der fertige Stoffzuschnitt
dann ausschließiich zur gleichen Stoffflachseite weisende Faltenkanten erhält. Da
zwischen den aufeinanderfolgenden benachbarten Faltenkanten dann keine indie entgegengesetzte
Richtung weisende Faltenkante liegt, sondern ein glatter unplissierter Bahnenabschnitt,
kann das neuartige Plissee auch als "Bahnenplissee" bezeichnet werden.
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Bei Stoffzuschnitten, deren kreisbogenförmig begrenzte Kanten sich
über einen relativ geringen Winkel bis etwa 900 erstrecken, kann dabei so verfahren
werden, daß die Plissierform zusammen mit dem zu plissierenden Stoffzuschnitt von
einer ihre'r geradlinigen Seitenbegrenzungen her aufeinanderfolgend vollständig
zusammengefaltet -wird.
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Bei Stoffzuschnitten, deren kreisbogenförmig begrenzte, Kanten sich
über einen größeren Winkel, beispielsweise über einen Winkel von 180°,~érstrecken,
empfiehlt es sich dagegen, die Plissierform zusammen mit dem zu plissierenden Stoffzuschnitt
von ihren beiden gegenüberliegenden geradlinigen - Seitenbegrenzungen her.
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zusamm'enzufalten.
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Die für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens verwendete
Plissierform zeichnet sich erfindungsgemäß dadurch aus, daß die von aufeinanderfolgenden
Falzlinien eingeschlossenen Winkel in Richtung des
Zusammenfaltens
jeweils geringfügig größer werden, wobei die Ausgestaltuiig vorzugsweise so getroffen
ist, daß der Winkeluntersciiied der zwischen aufeinanderfolgenden Falzlinien ein;esch1os's'enen
Winkel unter Berücksichtigung der Dicke des Materials der Plissierform und des zu
plissterenden Stoffzuschnitts so gewählt ist, daß die zwischen benachbarten Falzlinien
geblldeten sektorartigen ebenen Bahnbereiche aufeinanderfolgend gerade glatt über
die zuvor übereinandergefalteten Bahnbereiche faltbar sind. Die zwischen benachbarten
Faltenkanten liegenden aufeinanderfolgenden Bahnbereicbe des fertig plissierten
Stoffzu-schnitts habeii dann zwar jeweils leicht unterschiedliche Breiten, was Jedoch
bei den aus solchen Stoffzuschnitten hergestellten Röcken nicht auffällt, da die
Unterschiede nur sehr gering und praktisch nur durch genaues Nachmessen feststellbar
sind.
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Die aus nach dem erfindungsgemäßen Verfahren plissierten Stoffzuschnitte
hergestellten Damenröcke können alternativ so ausgebildet sein, daß die Stoffzuschnitte
mit vom Körper der Trägerin weg nach außen weisenden Falten-Vorderkanten oder mit
zum Körper der Trägerin hin nach innen weisenden Falten-Vorderkanten verarbeitet
sind.
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Die Erfindung ist in der folgenden Beschreibung mehrerer Ausführungsbeispiele
in Verbindung mit der Zeichnung näher erläutert, und zwar zeigt
Fig.
1 eine Drauf:;icht auf eine Plissierform zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens in aufgefaltetem ebenflächigem Zustand mit einem schematisch in strichpunktierten
Linien angedeuteten in der Form zu plissierenden Stoffzuschnittß Fig.- 2 eine im
MaBstab etwas vergrößerte perspektivische Ansicht der zusammengefalteten Plissierform
gemäß Fig. 1; Fig. 3 eine weiter vergrößerte Ansicht auf die Stirnseite der zusammengefalteten
Plissierform, gesehen in Richtung des Pfeils 3 in Fig. 23 Fig. 4 eine perspektivische
Ansicht eines ersten Ausführungsbeispiels eines unter Verwendung von in der erfindungsgemäßen
Weise plissierten Stoffzuschnitten hergestellten Damenrocks; und Fig. 5 eine perspektivische
Ansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels eines unter Verwendung von' in der erfindungsgemäßen
Weise plissierten Stoffzuschnitten hergestellten Damenrocks.
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Figur 1 zeigt eine in ihrer Gesamtheit mit 10 bezeichnete Plissierform
aus steifem Karton, die an ihren gegenüberliegenden oberen und unt.eren Seiten 12,
14 jeweils von konzentrischen Kreisbögen gleichen Bogenmaßes und an den beiden verbleibenden
Seiten 16,'18 geradlinig begrenzt ist. Im gezeigten Fall erstrecken sich die kreisbogenförmig
begrenzten Seite 12, 14 über einen Winkel von etwa 900. Formen, bei denen die kreisförmig
begrenzten Seiten sich bis zu 1800 oder mehr erstrecken, sind im Rahmen der Erfindung
jedoch ohne weiteres anwendbar.
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Die Plissierform IO,ist durch eine Anzahl von radial zu den kreisbogenförmig
begrenzten Seiten 12, 14 verlaufenden 'geradlinigen Falzlinien 20 in einer Anzahl
oder oder Bahnbereiche von keil-/zwickelförmigen Abschnitten oder 22/untertelltw
die entlang der Falzlinien auf den jeweils nächst folgenden Abschnitt 22 umgescflagen
oder gefaltet werden können. Im Unterschied zu den in ihrer Grundform ähnlichen
Plissierformen für das sogenannte Sonnenpllssee abbei welchen benachbarte Falzlinien/wechselnd
gegensinnig gefalzt sind, so daß die Form ziehharmonikaartig- zusammengefaltet werden
kann, ist die Falzung bei der erfindungsgemäßen Plissierform 10 jedochso getroffen,
daß die Abschnitte 22 entlang der Falzlinien 20 Jeweils gleichsinnig umfaltbar sind,
so daß beim Zusammenfalten der Form der Abschnitte 20 schrittweise eingerollt werden.
Damit dieses schrittweise gleichsinnige -Zusammenfalten möglich ist, müssen die
in Faitrichtung aufeinanderfolgenden Abschnitte 22 - abhängig von der Dicke des
Kartonmaterials der Form und eventuell auch des zu plissierenden Stoffmaterials
-Jeweils eine geringfügig größere Winkelerstreckung zwischen den begrenzenden Falzlinien
haben. D.h. wenn die Plissierform 10 zusammen mit einem in Fig. 1 strichpunktiert
angedeuteten zu plissierenden Stoffzuschnitt 24 beispielsweise beginnend von der
rechten geradlinig begrenzten Seite 18 aus schrittweise zusammengefaltet wird, werden
die Abschnitte 22 von rechts nach links zunehmend etwas breiter, ohne daß dies optisch
merklich in Erscheinung tritt. Durch Zusammenfalten von beiden seitlichen Begrenzungskanten
16, 18 her in der in den Figuren 2 und 3 veranschaulichten Weise
ist
die maximale Breitenabweichung der Abschnitte 22 voneinander noch verringerbar.
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Die entweder von einer Seite vollständig oder in der in den Figuren
2 und 3 veranschaulichten Weise von beiden Seiten her zusammen mit dem Stoffzuschnitt
24 zusammengefaltete Plissierform 10 wird dann in üblicher Weise mittels (nicht
gezeigter) Klammern oder Bänder fest zusammengefaltet fixiert und in dieser Form
in einen Dämpfschrank oder Autoklaven gebracht und dort in üblicher Weise auf die
erforderliche Temperatur erwärmt, bei welcher die entlang der umgefalteten Falzlinien
20 im Stoffzuschnitt 24 entstandenen Faltenkanten erzeugt werden. Wenn der Stoffzuschnitt
24 aus der nach hinreichender Behandlungsdauer aus dem Dämpfschrank entnommenen
und abgekühlten Plissierform 10 entnommen wird, sind die Faltenkanten dauerfixiert
und der Stoffzuschnitt kann zu Damenröcken weiterverarbeitet werden.
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In den Figuren 4 und 5 sind schematisch zwei Röcke 26 bzw. 28 dargestellt,
welche unter Verwendung von in der vorstehend beschriebenen Weise plissierten Stoffzuschnitten
24 hergestellt sind. Um die erforderliche Rockweite zur Verfügung zu stellen, können
zwei oder mehr plissierte Stoffzuschnitte 24 miteinander vernäht werden, wobei ein
oberer Teilbereich dieser Verbindungsnaht im Bereich der Taille nicht zusammengenäht,
sondern beispielsweise ein Reißverschluß eingesetzt wird, um das Anlegen des Rocks
zu erleichtern. Am oberen kreisförmig begrenzten Rand wird noch ein im Bereich des
Reißverschlusses in geeigneter Weise zu bfSender
und zu schließender
Bund 30 angenäht und der untere Rand ist in üblicher Weise mit einem (nicht gezeigten)
Saum versehen.
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Der Unterschied zwischen den Röcken 26 und 28 liegt darin, daß im
Falle des Rocks 26 die Kanten 32 nach außen, d.h. von der Trägerin weg weisen, während
sie andererseits beim Rock 28 nach innen, d.h. zum Körper der Trägerin weisen.