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Verfahren zur Herstellung eines Reverskragens Die Erfindung betrifft
ein Verfahren zur Herstellung eines Reverskragens, der aus Ober- und Unterkragen,
gegebenenfalls mit Einlage besteht, mit einschnittartigen Revers-Abstufungen, geeignet
für Hemdblusenkleider und dergleichen.
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Es sind Verfahren zur Herstellung von Kragen bekannt (siehe beispielsweise
"Brigittes schneller Schnitts aus Brigitte, Heft 15/1965). Bei dem bekannten Verfahren
ist der Kragen aus vier Einzelteilen zusammengesetzt, nämlich zwei für den Ober-
und zwei für den Unterkragen. Der Kragen wird wie folgt genäht: Zunächst wird die
rückwärtige Mittelnaht von Ober- und Unterkragen geschlossen und die Nähte ausgebügelt.
Anschließend wird eine Einlage ohne Mittelnaht zugeschnitten und auf den Unterkragen
geheftet. Dann werden Ober- und Unterkragen verstürzt, indem die beiden Kragenteile
rechts auf rechts gelegt und ganz knapp an den Kanten entlang gesteppt werden. Nur
die untere Kante bleibt offen, Die Sinlage wird anschließend beschnitten, der Kragen
gewendet und der Unterkragen um 1 mm zurtjckgeheftet und gebügelt, Der angeschnittens
Be@@g für das @@@@@@@ wird @@@@
rechts gewendet und genau über den
schon angehefteten Kragen angeheftet, Beim Kragen-annähen wird so der Beleg mit
erfaßt.
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Der bekannte Kragen weist demnach in den Enickkanten zwischen Ober-
und Unterkragen jeweils Nähte auf, die bei den konfektionierten Kleidern genau in
der Kante zu liegen kommen müssen, wenn der Kragen nicht unansehnlich aussehen soll.
Daher erfordert das genaue Kragennähen und Nähte-Bügeln sehr erfahrene Fachkräfte,
die hierfür relativ lange Zeit benötigen. Es sind außerdem für jeden Kragen mindestens
zwei Teile zusammen zu nähen wobei ein relativ hoher Arbeitsaufwand erforderlich
ist0 Beim Aufeinandernahen der Teile muß zudem genau darauf geachtet werden, daß
die Lage der Teile vor dem Nähen genau åustiert ist0 Außerdem kann beim Zusammennähen
der Unterkragen sich leicht über den Oberkragen hervorschieben, wenn der Vorschub
unter dem Nähkopf nicht genau gleichmäßig erfolgt, Außerdem kann der Kragen nicht
leicht abgesteppt werden, da die Steppnaht gewissermaßen vom Unterkragen zum Oberkragen
springen muß.
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Es stellt sich demnach die Aufgabe, die Nachteile des Standes der
Technik insbesondere für die Massenkonvektion zu vermeiden und ein Verfahren anzugeben,
das folgende Aufgaben erfüllt:
a) der Kragen soll einfach zusammengenäht
und arbeitssparend fertiggestellt werden können; b) Ober- und Unterkragen sollen
in einfacher Weise aufeinander gepaßt werden können; c) das Absteppen des fertigen
Kragens soll ohne Absetzen am Revers-Umbruch erfolgen, um damit das Vernähen mit
der Hand fallenzulassen; d) nach Fertigstellung des Kragens soll der Unterkragen
sich nicht vorrollen können0 Diese Aufgaben werden gelöst durch ein Verfahren zur
Herstellung eines Reverskragens mit einschnittartigen Revers-Abstufungen, bei dem
folgende Verfahrensschritte gewählt werden: Schneiden eines einzigen Schnitteiles
für den Ober-und Unterkragen, gegebenenfalls mit Revers und Belag, das an seiner
rechten und linken Außenseite jeweils zwei Verbindungskanten aufweist, sowie zwischen
den Verbindungskanten liegende Reverskantenbereiche, die jeweils zu einer im fertigen
Zustand die Außen- bzw.
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die Halsdoppelkante bildende Knicklinie spiegelsymmetrisch liegen;
Falten des Schnitteiles entlang der Knicklinien rechts auf rechts, Vernähen der
Verbindungskanten, wobei eine im Unterrevers oder Unterkragen verlaufende Naht entsteht,
Vernähen des Reverskantenbereiches, wobei Nähte in den Knickkanten der einschnittartigen
Abstufungen entstehen,
Verstürzen, Vernähen des Kragens mit den
Vorder- und Rückenteilen des Bekleidungsstückes0 Vorteilhaft kann eine Einlage,
die mit einem Schmelzkleber versehen ist, direkt auf das Schnitteil aufgebügelt
und mit diesem vernäht werden.
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Aus Gründen der Stoffersparnis kann das zu vernähende Kragen-Schnitteil
aus zwei paarigen Stücken zusammengesetzt sein.
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Die Erfindung erstreckt sich auch auf das Produkt, Ein Reverskragen,
der im genannten Verfahren hergestellt ist, ist daran zu erkennen, daß er eine im
Unterrevers oder Unterkragen zwischen Abstufungsdoppilkante und Verbindungsnaht
zum Vorderteil verlaufende naht aufweist und in den Kragen- und Reversdoppenkanten
ois auf die einsohnittartigen Abstufungen nahtfrei ist0 Weitere Eigenschaften und
Vorteile des Verfahrens und des Produktes gemäß der Erfindung gehen aus der nachfolgenden
Beschreibung anhand der Zeichnung hervor, Die Figuren zeigen: Figur 1 die für eine
Jacke mit Kragen erforderlichen Schnitteile; Pigur 2 den an den Knickkanten zusammengelegten
Kragen;
Figur 3 den Kragen kurz vor dem Zusammennähen mit dem Rücken-
und Vorderteil; Figur 4 den fertigen Kragen0 In Figur 1 sind die einzelnen Shhnitteile
dargestellt, die zu einer Jacke oder Kleid zusammengesetzt werden sollen, Insbesondere
der Kragen wird aus den beiden Schnitteilen 1 und 2 zusammengesetzt. Dabei ist vorausgesetzt,
daß die beiden Teile 1 und 2 auch in einem Teil geschnitten werden könnten; lediglich
aus Gründen der Stoffersparnis sind zwei Teile gewallt worden, die zusammengenäht
werden0 Weiterhin sind ein Rückenteil 3 und zwei Vorderteile 4 und 5 vorgesehen,
die zu der zu schneidernden Jacke gehören.
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Wie bereits angedeutet, werden die beiden Schnittteile 1 und 2 des
Kragens an der Kante 7,7' zusammengenäht. Die Teile 1 und 2 ergeben damit ein gemeinsames
Teil, das etwa schon die O-?orm eines Kragens hat, An den rechts und links liegenden
Außenseiten der Schnitteile liegen jeweils zwei Verbindungskanten 8 und 9, die je
nach der Form des Kragens verschieden lang sein können und die während des weiteren
Zusammennähens aneinander genäht werden. Weiterhin sind zwei Knicklinien 10 und
11 vorgesehen, die im fertigen Zustand die Außendoppelkante des Kragens und Revers
bilden, Wie aus der Figur 1 ersichtlich ist, besteht jedes der Hals-
Schnitteile
1 und 2 aus einem Halsteil 12 und einem Vorderteil 13, wobei die Knicklinien 10,
11 etwa die Mittellinie bilden. Bei der Knicklinie 11 ist an ihrem oberen Ende eine
dreieckförmige, nach beiden Seiten liegende Schnittkante zu erkennen, die im fertigen
Zustand die Reverskantenbereiche 14, 15 bilden, die im fertigen Zustand aufeinanderliegend
zusammengenaht werden.
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Auch die Knicklinie 11 endet in einem etwa dreieckförmigen ausgeschnittenen
Bereich, der ebenfalls durch zwei Reverskantenbereiche 16, 17 begrenzt wird.
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Die gleichen Teile wiederholen sich auf der anderen Seite des zusammengenähten
Schnitteils.
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Als nächster Arbeitsschritt werden die Schnitteile an den Knicklinien
10 und 11 umgelegt, und zwar rechts auf rechts, d.h. die Sichtseite gelangt nach
innen, Dabei gelangen die Kantenbereiche 8 9 bzw.
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14, 15 bzw. 16, 17 aufeinander und werden vernäht0 Damit ist im wesentlichen
die Kragenform gegeben.
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Der Kragen wird verstürzt, doh. nach außen gedreht und die Nähte werden
gebügelt, so daß die eigentliche Sichtseite zu sehen ist und die Nahtabschnitte
nach innen liegen. Der vorliegende Kragen hat demnach im Bereich der Knicklinien
nicht wie die herkömmlichen Kragen eine Naht, sondern weist lediglich an der Rückseite
(Unterkragen oder -revers) eine Naht
19 auf, die zwischen der Abstufungsdoppelkante
20 oder 30 und der Verbindungsnaht zum Vorderteil 21 verläuft, wie aus Figur 2 zu
erkennen ist0 Um dies erkennbar zu machen, ist in Figur 2 der zusammengelegte Kragen
so umgeschlagen, daß auf der rechten Seite die Vorderseite und auf der linken Seite
die Rückseite zu erkennen ist.
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In Figur 3 sind die Teile 3, 4 und 5 zu einem gemeinsamen Unterteil
zusammengenäht, auf das jetzt der fertiggestellte Kragen 22 aufgenäht wird0 In diesem
Falle ist der Kragen mit einer Einlage 23 versehen, die aus einem Gewebe besteht,
das mit einem Schmelzkleber versehen ist, so daß die Einlage in einem Stück auf
die zusammengesetzten ei3e 1 und 2 aufgebügelt werden kaum. Das Palten und Vernähen
der Teile wird durch dse Einlage nicht behindert.
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In Figur 4 ist das fertige Kleidungsstück dargestellt. Aus dem hochgestellten
Stück des Kragens ist zu erkennen, daß die Naht 19 für den Betrachter bei aufgelegtem
Kragen völlig unsichtbar verläuft.
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Weitere Nähte sind nur in den einsohnittartigen Abstufungen 25 des
Reverskragens vorhanden. Die üblichen Außenkanten des Kragens und Revers sind nahtfrei.
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Aus dem vorstehenden ist ersichtlich, daß der vorliegende Kragen wesentlich
schneller und einfacher
anzufertigen ist, als herkömmliche Kragen,
deren Verfahren eingangs beschrieben worden ist.