DE3312565C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines
Ferrofluids. Insbesondere werden feine Teilchen ferromagneti
scher Materialien, wie Magnetit, Ferrit, Eisen, Kobaltlegie
rung usw. stabil in einem Dispergiermedium dispergiert, das
ausgewählt wird aus der Gruppe der Öle, Ester oder Ether, wo
durch eine Ferrofluid-Zusammensetzung wirksam gebildet wird,
die ein hohes Magnetisierungsvermögen bzw. eine hohe Magneti
sierungskapazität aufweist.
Im allgemeinen ist ein Ferrofluid eine kolloidale Lösung, in
der solche ferromagnetischen feinen Teilchen stabil und
gleichmäßig in einem bevorzugten Dispergiermedium dispergiert
sind. Eine derartige kolloidale Lösung wächst unter dem Ein
fluß der Magnetkraft, der Schwerkraft, der Zentrifugalkraft
usw., weder zusammen noch wird sie ausgefällt, so daß die
ferromagnetischen feinen Teilchen nicht von der kolloidalen
Lösung abgetrennt werden. So entfaltet das Ferrofluid eine
starke Magnetisierung als Reaktion auf ein Magnetfeld.
In den letzten Jahren wurden Ferrofluide als Dichtungsmittel,
als Dämpfungsmittel, Gleitmittel oder dgl. verwendet,
und einige Industriezweige widmen seinen einzigartigen Ei
genschaften große Beachtung.
Es können verschiedene Dispergiermedien für das Ferrofluid
verwendet werden. Wenn es als Gleitmittel oder als Dich
tungsmittel in Lagern verwendet wird, so muß es gute Gleit-
bzw. Schmiereigenschaften, eine große Wärmebeständigkeit,
eine geringe Flüchtigkeit, gute chemische Stabilität usw.
aufweisen. Von diesem Gesichtspunkt her sind die Dispergier
medien aus der Gruppe der Öle, wie z. B. Mineralöl, synthe
tisches Öl usw. sowie Dispergiermedien aus der Gruppe der
Ester und Ether am besten geeignet für ein solches Ferrofluid.
In diesem Falle müssen die Oberflächen aller feinen
ferromagnetischen Teilchen eine lipophile Eigenschaft auf
weisen, damit eine gute Anpassung an das Dispergiermedium
erreicht wird.
Wenn das Ferrofluid als Dichtungsmittel verwendet wird, so
bewirkt seine stärkere Magnetkraft eine stärkere Dichtungs
kraft. Wird es darüber hinaus als Gleitmittel bzw. Schmier
mittel verwendet, so ist es durch seine stärkere Magnetkraft
geeignet, die mechanische Bewegung auszuhalten, die durch
eine axiale Drehung einer sich drehenden Welle bewirkt wird,
wobei das Ferrofluid daran gehindert wird, zu verspritzen
oder die Umgebung zu verschmutzen.
Die Magnetisierungsstärke hängt von der Konzentration der
feinen ferromagnetischen Teilchen ab, die in dem Ferrofluid
enthalten sind. Dementsprechend ist es wichtig, das Ferrofluid
in einer möglichst hohen Konzentration zu enthalten.
Wenn jedoch die Konzentration immer höher wird, so wird aber
der Zwischenraum zwischen benachbarten Teilen immer gerin
ger, und es erfolgt leicht ein Zusammenwachsen. Dementsprechend
kann ein hochkonzentriertes Ferrofluid nicht herge
stellt werden, ohne zugleich eine optimale Dispersion der
ferromagnetischen feinen Teilchen in einem gewünschten Dis
pergiermedium zu verwirklichen.
Wenn zahlreiche feine Teilchen mit großem Durchmesser, die
miteinander verwachsen sind, in dem Dispergiermedium enthal
ten sind, oder wenn ein oberflächenaktives Mittel unzurei
chend an jeder Oberfläche der feinen Teilchen adsorbiert
wird, so ist es nicht möglich, ein hochkonzentriertes Ferrofluid
zu erhalten.
Aus der US-PS 39 17 538 ist ein Verfahren zur Herstellung
von Ferrofluiden bekannt. Das herkömmliche Verfahren umfaßt,
die Herstellung eines Ferrofluids in einer wäßrigen Träger
flüssigkeit mit einem oberflächenaktiven Mittel durch grobes
Zerkleinern eines magnetischen Materials, Entfernen des
oberflächenaktiven Mittels, das an den ferromagnetischen
Partikeln adsorbiert ist, Aufbringen eines anderen oberflä
chenaktiven Mittels auf die gemahlenen magnetischen Partikel
sowie anschließendes Dispergieren der Partikel in einer an
deren Trägerflüssigkeit. Das Verfahren gemäß der
US-PS 39 17 538 erweist sich in der Praxis als sehr aufwen
dig, da die oberflächenaktiven Substanzen ausgetauscht wer
den müssen. Außerdem sind die mit dem herkömmlichen Verfah
ren hergestellten Ferrofluide in ihren Eigenschaften nicht
befriedigend.
Aus der Zeitschrift Research/Development, Mai 1974, Sei
ten 58 bis 60 sind verschiedene Anwendungsmöglich
keiten von Ferrofluiden bekannt, wobei beispielsweise
Schmieröl als Trägersubstanz für derartige Ferrofluide ange
geben ist. Die Herstellung von Ferrofluid ist dort jedoch
nicht im einzelnen erläutert, insbesondere wenn es um die
Herstellung von besonders homogenen Ferrofluiden mit sehr
feinen Teilchen und hoher Magnetisierbarkeit geht.
Die US-PS 39 81 844 befaßt sich mit der Herstellung von sta
bilen Emulsionen, wobei ein ferromagnetisches Fluid in einer
Wirtslösung dispergiert wird, um eine langdauernde Lagerbe
ständigkeit ohne Verschlechterung der Eigenschaften zu ge
währleisten. Zu diesem Zweck wird dort der pH-Wert des Ge
misches in spezieller Weise während des Herstellungsverfah
rens eingestellt. Die Herstellung von Ferrofluiden mit einer
hohen Konzentration an feinen ferromagnetischen Teilchen ist
dort nicht angesprochen.
Aus der DE-OS 19 24 331 und der DE-OS 20 42 196 ist es be
kannt, Antioxidationsmittel oder Oxidationsinhibitoren bei
Kohlenwasserstoffen zu verwenden, wobei als Anwendungsbei
spiele Kohlenwasserstofföle angegeben sind. Dabei handelt es
sich dort um die Herstellung von Kondensatoren, um deren
elektrische Eigenschaften während des Betriebes aufrechtzu
erhalten, insbesondere elektrische Durchschläge durch Zer
setzung der Isolierung zu verhindern bzw. deren selbsthei
lende Eigenschaften aufrechtzuerhalten. Die Herstellung von
Ferrofluiden ist dort nicht angesprochen.
Ein weiteres bekanntes Verfahren zur Herstellung eines
Ferrofluids wird in der JP-OS 51-44 579 (1976) beschrieben. Die
ses Verfahren verwendet ebenfalls ein Dispergiermedium aus
der Gruppe der Öle, Ester und Ether. Diese übliche Technik
kann als eine Dispergiermethode unter Verwendung von 2 mole
kularen Adsorptionsschichten bezeichnet werden. Die Herstellung
eines Ferrofluids gemäß der JP-OS 51-44 579 (1976) umfaßt
folgende Verfahrensschritte:
- - Herstellung einer wäßrigen Suspension von kolloidalen Oxid nach der Naßmethode, wobei nach der Naßmethode Alkali zu einer sauren Lösung, die Eisen-(II)-ionen bzw. Eisen-(III)-ionen im Verhältnis 1 : 2 enthält, gegeben wird, das erhaltene Gemisch mit einem pH-Wert von mehr als etwa 9 bei geeigneter Temperatur der Reifung über lassen wird, so daß man eine kolloidale Magnetitlösung erhält;
- - Zugabe von oberflächenaktivem Mittel, das eine ungesät tigte Fettsäure oder ihr Salz als Hauptbestandteil ent hält, um die Oberfläche der kolloidalen Teilchen lipo phil zu machen;
- - Zugabe des oberflächenaktiven Mittels im Überschuß, um die Oberfläche aller kolloidalen Teilchen vollständig zu bedecken, so daß zwei molekulare Adsorptionsschichten gebildet werden, wobei eine erste monomolekulare Adsorp tionsschicht den Teilchen eine lipophile Oberfläche ver leiht, während eine zweite monomolekulare Adsorptions schicht zu hydrophilen Eigenschaften der Teilchenober fläche führt; dadurch wird die Trennung von fester und flüssiger Phase erschwert.
- - Einstellen des pH-Wertes der Lösung, so daß dadurch ein Zusammenwachsen der feinen Teilchen und die Bildung ei nes Niederschlages bewirkt wird;
- Filtrieren und Reinigen des Niederschlages, wobei die oberflächenaktiven Ionen der zweiten Molekülschicht ent fernt und feine Teilchen mit lipophiler Oberfläche er halten werden;
- - Trocknen der feinen Teilchen;
- - Dispergieren der feinen Teilchen in einem Dispergierme dium aus der Gruppe der Öle, Ester und Ether.
Zwar ist eine derartige Dispergiermethode insofern vorteil
haft, als die hydrophilen kolloidalen Teilchen, die schwer
filtrierbar sind, rasch durch Einstellen des pH-Wertes zu
sammenwachsen können, sie weist jedoch folgende Nachteile
auf:
- 1. Die ferromagnetischen Teilchen werden Dispersoide des erhaltenen Ferrofluids, jedoch liegen zahlreiche mit größeren Teilchendurchmessern vor. Werden dementspre chend solche ferromagnetischen Teilchen in einem bevor zugten Dispergiermedium dispergiert, so werden die grö ßeren Teilchen ausgefällt, so daß es nicht möglich ist, ein hochkonzentriertes Ferrofluid mit einem hohen Magne tisierungsvermögen zu erzielen.
- 2. Da das oberflächenaktive Mittel im Überschuß und damit in einer größeren Menge als zur Bildung einer monomole kularen Schicht erforderlich zugesetzt wird, wird eine ölige ungesättigte Fettsäure gebildet und an der Ober fläche der Teilchen adsorbiert.
- Schließlich müssen die durch die ungesättigte Fettsäure adsorbierten Teilchen durch ein späteres Verfahren ent fernt werden, so daß diese bekannte Methode unzureichend ist.
- 3. Das oberflächenaktive Mittel wird zu der wäßrigen Sus pension mit einem alkalischen pH-Wert und über einem Äquipotentialpunkt der kolloidalen Teilchen zugesetzt, wobei unter diesen Bedingungen die Oberfläche der kol loidalen Teilchen eine negative Ladung aufweisen. Somit ist beispielsweise das oberflächenaktive Mittel, wie z. B. eine ungesättigte Fettsäure, mit einer negativen Ladung in wäßriger Lösung, ungeeignet, die Teilchen zu adsorbieren. Dementsprechend können einige unstabile Teilchen in dem Dispergiermedium auftreten.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfah
ren zur Herstellung eines Ferrofluids bereitzustellen, das
ein Ferrofluid mit hoher Konzentration an ferromagnetischen
feinen Teilchen und mit hoher Magnetisierbarkeit liefert.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren mit
den spezifischen Verfahrensschritten gemäß Anspruch 1 bzw.
Anspruch 2 gelöst, die zwei verschiedenen Ausführungsformen
angeben.
Das Verfahren zur Herstellung eines Ferrofluids gemäß der
ersten Alternative umfaßt folgende Schritte:
- - Ferromagnetische Teilchen werden mit einem niedrigsieden den organischen Lösungsmittel und einem ersten oberflächen aktiven Mittel vermischt, um die Oberfläche der fer romagnetischen Teilchen mit dem oberflächenaktiven Mit tel zu überziehen,
- - die derart überzogenen Teilchen werden in dem niedrig siedenden organischen Lösungsmittel durch Bewegen oder Rühren unter Bildung eines Zwischenprodukts disper giert,
- - das Zwischenprodukt wird mit einem Zentrifugen-Separator behandelt,
- - ein Dispergiermittel, ausgewählt aus der Gruppe der Öle, Ester oder Ether, wird zugegeben,
- - das so erhaltene Gemisch wird erwärmt, um das nied rigsiedende Lösungsmittel zu verdampfen.
Das Verfahren gemäß der zweiten Alternative umfaßt folgende
Schritte:
- - Ferromagnetische Teilchen werden mit einem organischen niedrigsiedenden Lösungsmittel und einem ersten oberflächen aktiven Mittel vermischt, um die Oberfläche der fer romagnetischen Teilchen mit dem oberflächenaktiven Mit tel zu überziehen,
- -die derart überzogenen Teilchen werden in dem niedrig siedenden organischen Lösungsmittel durch Bewegen oder Rühren unter Bildung eines Zwischenprodukts disper giert,
- - das Zwischenprodukt wird mit einem Zentrifugen-Separator behandelt,
- - das Zwischenprodukt wird erwärmt, um das niedrigsiedende organische Lösungsmittel zu verdampfen,
- - ein Dispergiermedium, ausgewählt aus der Gruppe der Öle, Ester oder Ether wird zugefügt.
Bei einer speziellen Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens werden beim ersten genannten Verfahrensschritt
zuerst das erste oberflächenaktive Mittel und dann das niedrig
siedende organische Lösungsmittel zugegeben.
Bei einer anderen speziellen Ausführungsform des erfindungs
gemäßen Verfahrens werden beim ersten genannten Verfahrens
schritt zuerst das niedrigsiedende organische Lösungsmittel
und dann das erste oberflächenaktive Mittel zugegeben.
Bei einer weiteren speziellen Ausführungsform des erfin
dungsgemäßen Verfahrens wird beim ersten genannten Verfah
rensschritt zunächst eine Mischung aus dem ersten oberflä
chenaktiven Mittel und dem niedrigsiedenden organischen Lö
sungsmittel hergestellt und dann diese Mischung zu dem fer
romagnetischen Teilchen gegeben.
In Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorge
sehen, daß als erstes oberflächenaktives Mittel eine Verbin
dung mit mehr als 10 Kohlenstoffatomen und einer oder mehreren
polaren Gruppen, wie z. B. der COOH-Gruppe (Carboxyl
gruppe), der OH-Gruppe (Hydroxylgruppe), der SO₃H-Gruppe
(Sulfogruppe), eingesetzt wird, wobei die Verbindung als
Säure, Salz oder Lacton vorliegt.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren erweist es sich als
zweckmäßig, wenn das erste oberflächenaktive Mittel ein un
gesättigtes Fettsäuresalz mit mehr als 10 Kohlenstoffatomen
ist. Beispielsweise können hierbei genannt werden Natrium-
oder Kaliumsalze von ungesättigten Fettsäuren, beispiels
weise Ölsäureionen, Linolensäureionen, Erucasäureionen usw.
oder N-(1,2-Dicarboxylethyl)- oder N-Stearylsulfosuccinat
oder dgl. Ein erstes oberflächenaktives Mittel mit weniger
als 10 Kohlenstoffatomen ist ungünstig für den Dispergier
zustand der feinen Teilchen.
In Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorge
sehen, daß das Dispergiermedium ein zweites oberflächenakti
ves Mittel enthält. Ein derartiges zweites oberflächenakti
ves Mittel kann nichtionisch sein. Bei einer speziellen Aus
führungsform des Verfahrens ist vorgesehen, daß das zweite
oberflächenaktive Mittel eine gesättigte Fettsäure mit mehr
als 18 Kohlenstoffatomen ist.
Von besonderer Bedeutung für die Qualität des Endproduktes
ist auch die Auswahl des Dispergiermediums. Vorzugsweise
wird als Dispergiermedium ein Poly-α-olefinöl verwendet,
das aus Oligomeren mit 25 bis 45 Kohlenstoffatomen besteht.
In Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorge
sehen, daß das Poly-a-olefinöl einen Oxidationsinhibitor
enthält. Der Oxidationsinhibitor kann z. B. eine Verbindung
aus der Phenolgruppe, der Amingruppe oder ein Thiophosphat
sein. Solche Verbindungen werden verwendet, um die Oxidation
von Kohlenwasserstoffen zu verhindern. Um einen weiteren Ef
fekt zu erzielen, können auch mehrere Arten von Oxidations
inhibitoren. In Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfah
rens ist vorgesehen, daß der Oxidationsinhibitor in einer
Menge von 0,1 bis 10 Gew.-%, bezogen auf das Poly-α-olefinöl,
verwendet wird.
Weiterhin erweist es sich als zweckmäßig, wenn beim erfin
dungsgemäßen Verfahren die ferromagnetischen Teilchen in ei
ner Menge von 1 bis 20 Vol.-%, bezogen auf das Poly-α-ole
finöl, verwendet werden.
Das zweite oberflächenaktive Mittel ist in jedem Medium aus der
Gruppe der Öle, Ester und Ether löslich. Insbesondere kann
es ein nichtionisches oberflächenaktives Mittel, z. B. Poly
oxyethylenonylphenolether mit einem Hydrophil-Lipophil-
Gleichgewicht (HLB) von 1 bis 5 sein. Der Zusatz des zweiten
oberflächenaktiven Mittels ist nicht immer notwendig. Falls
jedoch das erste oberflächenaktive Mittel nicht völlig an
den Oberflächen der ferromagnetischen Teilchen adsorbiert
wird, wird das nichtionische oberflächenaktive Mittel an de
ren Oberfläche adsorbiert, um dadurch die lipophilen Eigen
schaften zu verstärken und die scheinbare Viskosität zu ver
ringern.
Das nichtionische zweite oberflächenaktive Mittel kann eine
Substanz aus der Ethergruppe, der Alkylphenolgruppe, der
Estergruppe, der Sorbitanestergruppe, ein mehrwertiger Alko
hol oder ein Gemisch der vorstehenden Gruppen sein. Wenn je
doch das Poly-α-olefinöl als Dispergiermedium verwendet
wird, um die ferromagnetischen feinen Teilchen darin besser
zu dispergieren, so ist das zweite oberflächenaktive Mittel
mit dem Poly-α-olefinöl emulgierbar oder darin löslich und
kann eine gesättigte Fettsäure mit mehr als 18 Kohlenstoff
atomen sein. So bewirkt im Falle des Ferrofluids, bei dem
Poly-α-olefinöl als Dispergiermedium verwendet wird, die
Verwendung einer Fettcarbonsäure als oberflächenaktives Mit
tel anstelle eines Polyfettsäureglycerinesters eine Erhöhung
der Konzentration der pulverförmigen feinen ferromagnetischen
Teilchen. Das Ergebnis ist in Tabelle I aufgeführt.
Wie vorstehend ersichtlich, wird im Falle der Verwendung der
Fettcarbonsäure die Sättigungsmagnetisierung größer.
Bei dem verwendeten Poly-α-olefinöl handelt es sich um handels
übliches Schmieröl, das seiner chemischen Zusammensetzung
nach im allgemeinen ein Oligomeres ist, das aus einem
niedrigen α-Olefin hergestellt wurde, dessen Polymerisa
tionsgrad gesteuert ist. Es weist eine geringe Flüssigkeit
und eine niedrige Viskosität auf und wird durch folgende
chemische Formel dargestellt:
Das Poly-α-olefinöl wird aus Schmierflüssigkeiten mit ver
schiedenen Viskositätsgraden hergestellt. Der Viskositäts
grad hängt von dem Wert von n in der vorstehenden Formel ab.
(Normalerweise wird das Symbol n für z. B. für Monomeres,
Trimeres, Tetrameres usw. verwendet. Es bedeutet das n-fache
eines niedrigen α-Olefins vor der Polymerisation.) Die
Schmierflüssigkeit in dem Poly-α-olefinöl besteht aus einem
Trimeren bis Sexmeren. Die Tabelle II zeigt den Viskositäts
grad des Poly-α-olefinöls und seiner Bestandteile.
Wird das Ferrofluid als Dichtungsmittel für eine
Magnetsalbe verwendet, so wurde gefunden, daß das
Poly-α-olefinöl mit einem Viskositätsgrad von 6 · 10-6,
wie vorstehend ausgeführt, ausgezeichnete Eigenschaften
als Dispergiermedium zur Erzielung dieses Ferrofluids
aufweist. Werden andererseits Poly-α-olefinöle mit den
Viskositätsgraden 4 · 10-6 und 5 · 10-6 als Dispergiermedium
verwendet, so wird die Verdampfung des Ferrofluids länger.
Werden darüber hinaus Poly-α-olefinöle mit den Viskositäts
graden 38×10-6 bis 43×10-6 verwendet, so kann das
Ferrofluid ein hohes Drehmoment übertragen und eine hohe
Temperatur in rotierenden Vorrichtungen aushalten.
Wie aus der Tabelle II ersichtlich ist, besteht das
Poly-α-olefinöl mit einem Viskositätsgrad von 6×10-6
hauptsächlich aus einem Trimeren mit 30 Kohlenstoffatomen
und einem Tetrameren mit 40 Kohlenstoffatomen. Der Bereich
der Kohlenstoffatome des erfindungsgemäß zu verwendenden
Poly-α-olefinöls liegt bei 25 bis 45 Kohlenstoffatomen.
Vorzugsweise enthält es hauptsächlich ein Tetrameres mit 40
Kohlenstoffatomen.
Wenn das Poly-α-olefinöl als Dispergiermedium verwendet
wird, so weist die Carboxylgruppe des zweiten oberflächenak
tiven Mittels die Eigenschaft auf, an der gesamten Oberfläche
der ferromagnetischen Teilchen stark zu adsorbieren.
Dementsprechend wird, falls einige feine Teilchen nicht völ
lig mit dem ersten oberflächenaktiven Mittel überzogen sind,
die Carboxylgruppe des zweiten oberflächenaktiven Mittels an
den unzureichend überzogenen Oberflächen der feinen Teilchen
adsorbiert, so daß die hydrophilen Eigenschaften erhöht wer
den.
Wie vorstehend beschrieben, beträgt der Bereich der Kohlen
stoffatome des Poly-α-olefinöls 25
bis 45. Dabei ist eine große Anzahl von Kohlenstoffatomen
des oberflächenaktiven Mittels besser. Vorzugsweise weist es
mehr als 18 Kohlenstoffatomen auf.
Die gesättigte Fettsäure ist der ungesättigten Fettsäure
durch ihre thermische Stabilität überlegen, da erste keine
Doppelbindung aufweist.
Im folgenden werden die beigefügten Figuren kurz erläutert,
dabei zeigt
Fig. 1 eine Graphik, die die Molekulargewichtsverteilung
eines Poly-α-olefinöls, bezogen auf den Viskosi
tätsgrad, angibt, und
Fig. 2 eine Graphik, die die Wirkung eines Oxidationsin
hibitors auf ein Poly-α-olefinöl angibt.
Die Fig. 2 zeigt insbesondere die Wirkung eines Oxidations
inhibitors auf ein Poly-α-olefinöl, wobei der Oxidationsin
hibitor 4,4′-Methylen-bis-2,6-ditert-butylphenol ist und das
Poly-α-olefinöl vom Typ P-60, hergestellt von der Bray Oil
Corporation, ist. Die Probe wurde bei einer Temperatur von
80°C behandelt. Der Oxidationsgrad des Poly-α-olefinöls
ist als dessen Verdampfungsmenge angegeben.
Wenn die ferromagnetischen feinen Teilchen durch eine Naß
vermahlung, bei der Magnetitpulver in
Wasser oder einem organischen Lösungsmittel kugelvermahlen
wird, erhalten werden, wird eine bevorzugte Menge der
ferromagnetischen Pulver in einem organischen Lösungsmittel
dispergiert, das von Wasser verschieden ist. Außerdem wird
eine gewisse Menge an oberflächenaktivem Mittel, die ge
eignet ist, die erwähnte monomolekulare Schicht zu bilden,
zu dem erhaltenen ferromagnetischen Pulver gefügt, und an
schließend wird ein Gemisch davon einige Stunden in einer
Kugelmühle vermahlen. In einem derartigen Ferrofluid, basie
rend auf dem organischen Lösungsmittel, ist die Ausbeute an
erzeugten kolloidalen feinen Teilchen günstig, da kein öli
ges Material an den Oberflächen der feinen Teilchen gebildet
wird.
Darüber hinaus ist es auch möglich, nicht nur das Magnetit
kolloid, sondern auch andere verschiedene ferromagnetische
Oxidationsmittel, wie Manganferrit, Nickelferrit, Kobaltfer
rit oder einen zusammengesetzten Ferrit aus Zink und anderen
vorstehend genannten Substanzen, Bariumferrit oder dgl., zu
verwenden. Außerdem können günstige ferromagnetische Teilchen
nah der Trockenmethode erhalten werden.
Der Teilchendurchmesser der jeweiligen ferromagnetischen
Teilchen, die verwendbar sind, beträgt vor
zugsweise 2 bis 50 nm. Beispielsweise hat Magnetit eine Git
terkonstante von etwa 0,8 nm Gittereinheit und eine inverse
Spinellstruktur. Seine Kristallbildung besteht aus mehreren
Gittereinheiten, und der Teilchendurchmesser soll zumindest
mehr als 2 nm sein. Für die obere Grenze des Teilchendurch
messers wird der Parameter λ wichtig, dargestellt durch
λ=Ms²V²/d³kT für die Stabilität des Ferrofluids als Sus
pension des Ferrofluids, worin Ms die Sättigungsmagnetisie
rung, V das Teilchenvolumen, d der Teilchendurchmesser,
k die Boltzman-Konstante und T die absolute Temperatur sind.
Im allgemeinen wird davon ausgegangen, daß der Grenzwert von
λ etwa 10³ beträgt, um ein Zusammenwachsen einzelner Teil
chen gegen ihre gegenseitige Anziehungskraft sowie gegen die
Anziehungskraft zwischen jeweiligen Dipolen zu verhindern.
Vorausgesetzt, daß der Grenzwert λ=10² ist und die Sätti
gungsmagnetisierung 4 · 10-2 Tesla beträgt, ist aus Sicherheitsgrün
den die obere Grenze für den gewünschten Teilchendurchmesser
50 nm. Vorzugsweise liegt sie bei etwa 10 nm.
Nach der vorstehenden Gleichung sind bei Ms=4 · 10-2 Tesla und
λ=1 die dispergierten ferromagnetischen feinen Teilchen
während einer langen Zeit in dem Dispergiermedium stationär
und setzen sich niemals ab.
Die Konzentration der ferromagnetischen feinen Teilchen in
dem Ferrofluid beträgt 1-20 Vol.-%, vorzugsweise
2-10 Vol.-%.
Im folgenden wird auf ein typisches Ferrofluid Bezug genommen,
in dem Magnetitteilchen, deren jeweilige Oberflächen
durch eine Schicht eines oberflächenaktiven Mittels auf der
Basis von Ölsäure gebildet wird, in Kerosin dispergiert
sind. Es ist bekannt, daß die Viskosität dieser Art von
Ferrofluid rasch zunimmt, wenn es eine Teilchenkonzentration
von 0,5 g/ml überschreitet. Wird die Länge der Ölsäureteil
chen, die die Oberfläche der Teilchen überziehen, in Be
tracht gezogen, so beträgt die Konzentration der ferromagnetischen
feinen Teilchen etwa 20% oder nicht mehr als 20%,
um eine große Zunahme der Viskosität zu vermeiden.
Um die gewünschte Magnetisierung des vorstehenden Ferro
fluids zu erzielen, ist es bekannt, daß die Konzentration
der ferromagnetischen feinen Teilchen nicht geringer als
0,05 g/ml sein darf. Dann beträgt die Konzentration mehr als
etwa 1 Vol.-%. Wenn jedoch das Ferrofluid auf der Basis des
Poly-α-olefinöls als Dichtungsmittel verwendet wird, so
liegt die günstigste Konzentration der feinen Teilchen bei
2 bis 10 Vol.-% des Ferrofluids.
Zur Herstellung des Zwischenproduktes werden die hydrophoben
(d. h. lipophilen) feinen Teilchen mit adsorbierten Ionen
des ersten oberflächenaktiven Mittels an ihren Oberflächen
in einer Suspension dispergiert, und das organische Lösungsmittel
wird zugesetzt.
Anschließend werden die ferromagnetischen feinen Teilchen
darin durch Rühren zum organischen Lösungsmittel bewegt. So
mit kann das Zwischenprodukt erhalten werden, in dem die
ferromagnetischen Teilchen in dem organischen Lösungsmittel
dispergiert sind.
Im Verfahren gemäß der zweiten Alternative wird zuerst eine
Suspension hergestellt durch Zugeben eines niedrigsiedenden
organischen Lösungsmittel zu den ferromagnetischen Teilchen.
Anschließend wird das erste oberflächenaktive Mittel
zu der Suspension gefügt, wodurch das Zwischenprodukt erhal
ten wird. Andererseits kann es auch erhalten werden durch
Zugeben einer Mischung aus dem oberflächenaktiven Mittel und
dem niedrigsiedenden organischen Lösungsmittel zu den ferromagnetischen
Teilchen.
Im folgenden wird ein Schritt zur Abtrennung ferromagnetischer
feiner Teilchen mit ungeeigneten Dispergiereigenschaften
aus dem Zwischenprodukt beschrieben.
Derartige feine Teilchen mit ungeeigneten Dispergiereigen
schaften werden durch einen Zentrifugen-Separator mit z. B.
5000 bis 8000 g entfernt. Anschließend wird ein gewünschtes
Dispergiermedium aus der Gruppe der Öle, der Ester oder der
Ether ausgewählt und zu dem Zwischenprodukt gefügt, und es
wird stark gerührt, unter Bildung eines Gemischs.
Der Schritt zur Abtrennung von feinen Teilchen mit unge
eigneten Dispergiereigenschaften aus dem Zwischenprodukt
wird zweimal durchgeführt. Die erste Auswahl erfolgt beim
Dispergieren der ferromagnetischen feinen Teilchen in dem
organischen Lösungsmittel. Die zweite Auswahl erfolgt, wenn
derartige wenige feine Teilchen durch einen Zentrifugensepa
rator abgeschieden werden.
Durch Wiederholung dieser Schritte wird die Konzentration
der ferromagnetischen feinen Teilchen in dem Zwischenprodukt
beträchtlich verringert, jedoch ist das Zwischenprodukt
leicht flüchtig. Durch wiederholte Zugabe der feinen Teil
chen zu einem Medium der Gruppe der Öle, Ester oder Ether
kann eine große Menge ferromagnetischer feiner Teilchen in
dem Ferrofluid dispergiert werden.
Wenn die Konzentration der ferromagnetischen feinen Teilchen
durch Verringern der Menge des Dispergiermediums, das aus
der Gruppe der Öle, der Ester oder der Ehter ausgewählt
wird, vergrößert wird, so werden immer einige feine Teilchen
mit ungeeigneten Dispergiereigenschaften in das Dispergier
medium einbezogen. Daher wird die Konzentration der feinen
Teilchen mit guten Dispergiereigenschaften geringer.
Außerdem werden einige feine Teilchen mit ungeeigneten Dis
pergiereigenschaften abgeschieden und setzen sich zusammen
mit den feinen Teilchen mit guten Dispergiereigenschaften
ab. Dementsprechend tritt eine sehr große Menge an Sedimen
ten auf, und die Menge der ferromagnetischen Teilchen in dem
Dispergiermedium wird beträchtlich verringert. So ist es
schwierig, das Ferrofluid mit einer günstigen Konzentration
der ferromagnetischen feinen Teilchen zu erhalten.
Vorzugsweise weist das niedrigsiedende organische Lösungs
mittel eine geringe Polarität, die mehr oder weniger nahe an
die der Gruppe der Öle, der Ester und der Ether herankommt,
und einen niedrigen Siedepunkt auf. Beispielsweise kann es
ein Paraffinkohlenwasserstoff, wie z. B. Heptan, Hexan,
Pentan, Octan, Dodecan, Cyclohexan usw., ein aromatischer
Kohlenwasserstoff, wie z. B. Toluol usw., Kerosin oder dgl.
sein.
Nach der Abtrennung von ferromagnetischen Teilchen mit unge
eigneten Dispergiereigenschaften aus dem Zwischenprodukt
wird das Dispergiermedium zugegeben, das aus der Gruppe der
Öle, Ester oder Ether ausgewählt wird.
Durch das vorstehende Verfahren erhält man ein Gemisch, das
anschließend in der Atmosphäre oder im Vakuum erwärmt wird.
Das niedrigsiedende organische Lösungsmittel wird verdampft.
Durch dieses Verdampfungsverfahren werden die ferromagnetischen
feinen Teilchen, die in dem organischen Lösungsmittel
dispergiert sind, auf ein Dispergiermedium aus der Gruppe der
Öle, der Ester oder Ether übertragen, wodurch ein bevorzug
tes Ferrofluid erhalten wird.
Alternativ kann das Zwischenprodukt nach der Abtrennung von
ferromagnetischen Teilchen mit ungeeigneten Dispergiereigen
schaften zuerst erwärmt werden, um das niedrigsiedende organische
Lösungsmittel zu verdampfen. Anschließend wird dann
das Dispergiermedium zugefügt, ausgewählt aus der Gruppe der
Öle, Ester oder Ether.
Die Polarität der Ölgruppe, der Estergruppe oder der Ether
gruppe ist sehr ähnlich der des organischen Lösungsmittels,
so daß die feinen Ferrofluidteilchen ohne weiteres durch den
Verdampfungsvorgang des organischen Lösungsmittels übertragen
werden. Selbst wenn die Dichte der feinen Teilchen in
einem beliebigen Medium der Ölgruppe, der Estergruppe oder
der Ethergruppe größer ist, können sie stabil und gleichmäßig
darin dispergiert werden.
Darüber hinaus wird, nachdem einige feine Teilchen mit unge
eigneten Dispergiereigenschaften durch einen Zentrifugensepa
rator mit 5000 bis 8000 g abgetrennt wurden, der Rest der
feinen Teilchen erneut mit einem neu erzeugten Zwischenprodukt
vermischt, welches das organische Lösungsmittel mit
niedrigem Siedepunkt enthält, wodurch das organische Lö
sungsmittel aus dem Gemisch verdampft wird. Durch Wiederho
len eines derartigen Verfahrens ist es möglich, ein Ferrofluid
herzustellen, das sehr hoch konzentrierte feine Teilchen
mit guten Dispergiereigenschaften enthält.
Im folgenden werden bevorzugte Beispiele der Erfindung be
schrieben:
Eine wäßrige 6n NaOH-Lösung wird zu 1 l einer wäßrigen Lö
sung von jeweils 1 Mol/l Eisen(II)sulfat und Eisen(III)-sul
fat gefügt, bis ein pH-Wert von 11 oder darüber erreicht
wird, und die Lösung wird 30 min bei 60°C gereift, um ein
Magnetitkolloid zu erhalten. Anschließend wird die Magne
titsuspension bei 60°C gehalten und eine Lösung von 3n HCl
zugefügt, um den pH-Wert auf 4 bis 5 einzustellen. Die so
erhaltene Lösung wird 30 min nach dem Zugeben von 20 g Na
triumoleat zur Lösung gerührt. Die gerührte Lösung wird sta
tionär gehalten, man läßt Magnetitpulver zusammenwachsen und
verwirft die überstehende Flüssigkeit und setzt Wasser zu.
Die Wäsche mit Wasser wird mehrfach wiederholt, und die
Elektrolyte werden daraus entfernt.
Eine geringe Menge an HCl wird zu der Flüssigkeit gefügt,
wenn die Flüssigkeit einen Dispersionszustand unter Anstieg
des pH-Werts zeigt. Anschließend wird die Flüssigkeit in
einen Scheidetrichter eingebracht, und Hexan wird zugesetzt;
der Scheidetrichter wird gut geschüttelt, und Wasser wird
von dem Hexan nach Absetzen der Flüssigkeit entfernt. Das
Hexan wird durch Zentrifugenbehandlung abgetrennt, worauf
die Magnetitteilchen unter einer Zentrifugalkraft von 8000 g
während 20 min dispergiert werden. Überstehende Flüssigkeit
wird verworfen, und zu dem Rest werden 30 cm³ Polybuten und
1 cm³ nichtionisches oberflächenaktives Mittel, Poly
oxyethylennonylphenolether (HLB 7,5) gefügt, und es wird
vermischt. Die Flüssigkeit wird bei 90°C gehalten, und das
organische Lösungsmittel wird unter Anwendung eines Rota
tionsverdampfers verdampft. Nach dem Verdampfen werden die
Magnetitteilchen in dem Polybuten dispergiert. Die Magnetit
teilchen werden von Polybutylen mittels einer Zentrifugal
kraft von 8000 g während 60 min getrennt. Durch diese Ver
fahrensweise werden einige feste Teilchen mit ungeeigneten
Dispergiereigenschaften entfernt, und der Rest ergab ein
sehr stabiles Ferrofluid.
Die Verfahrensweise zum Dispergieren der Magnetitteilchen in
dem Hexan ist die gleiche wie im Beispiel 1 beschrieben.
Die Hexanflüssigkeit wird durch Zentrifugieren in einem
Scheidetrichter unter einer Zentrifugalkraft von 8000 g wäh
rend 20 min abgeschieden. Die obere Flüssigkeit wird entnommen,
das Hexan wird verdampft, und die Magnetitteilchen wer
den durch eine thermostatische Trocknungsvorrichtung im Va
kuum getrocknet.
Nach dem Trocknen werden 5 g Magnetitteilchen entnommen, und
es werden 25 cm³ Dioctyladipat und 5 cm³ nichtionisches
oberflächenaktives Mittel, Polyoxyethylennonylphenol
ether (HLB 12,8) zugesetzt und vermischt. Nach dem
Vermischen wird die vermischte Flüssigkeit erneut im Vakuum
erwärmt, um den Wassergehalt in dem Dispergiermedium sowie
den Wassergehalt, der durch die Magnetitteilchen adsorbiert
wurde, vollständig zu entfernen.
Nach dem Kühlen wird die gemischte Flüssigkeit unter einer
Zentrifugalkraft von 8000 g während 60 min separiert. Durch
diese Verfahrensweise wurden einige feste Teilchen mit unge
eigneten Dispergiereigenschaften entfernt, und der Rest war
ein sehr stabiles Ferrofluid:
Eine wäßrige 6n NaOH-Lösung wird zu 1 l einer anderen
wäßrigen Lösung von jeweils 1 Mol/l Eisen(II)sulfat und Ei
sen(III)sulfat gefügt, bis ein pH-Wert von 11 oder mehr er
reicht wurde, woraufhin die Lösung 30 min bei 60°C zur Er
zielung von Magnetitkolloid gereift wird. Die Magnetitsus
pension wird bei 60°C gehalten, und es wird eine Lösung von
3n HCl zugefügt und der pH-Wert auf 4 bis 6 eingestellt. An
schließend wird Natriumoleat zugefügt und 30 min gerührt.
Man läßt das Gemisch stehen und die Magnetitteilchen zusammen
wachsen. Anschließend wird die überstehende Flüssigkeit
entfernt und Wasser zugesetzt. Durch mehrfach wiederholte
Wäsche mit Wasser werden Elektolyte entfernt. Eine geringe
Menge an HCl wird zu der Flüssigkeit gefügt, wenn die Flüs
sigkeit einen Dispersionszustand bei pH-Wert-Anstieg zeigt.
Anschließend wird diese Flüssigkeit filtriert, und die Mag
netitteilchen werden entwässert. Hexan wird als organisches
Lösungsmittel mit niedrigem Siedepunkt zu den Magnetitteil
chen gefügt, und die gut gemischte Flüssigkeit wird während
20 min unter einer Zentrifugalkraft von 4000 g getrennt. An
schließend wird die Flüssigkeit in einen Scheidetrichter
übertragen, und das Hexan wird von dem Wassergehalt abge
trennt. Schließlich wird das Hexan, in dem die Magnetitteil
chen dispergiert sind, bei 90°C gehalten. Nach dem Verdamp
fen werden die in dem Verdampfer verbliebenen Magnetitteil
chen entnommen und in einem Vakuumtrockner-Thermostaten ein
gebracht, wobei unter diesen Bedingungen 1 h bei 100°C ge
halten wird und die Magnetitteilchen vollständig getrocknet
werden.
Nach dem Trocknen werden erneut 2 g der Magnetitteilchen in
Hexan dispergiert. Anschließend werden 5 cm³ Poly-α-olefinöl,
0,03 cm³ Isostearinsäure als zweites oberflächenaktives
Mittel, und 0,05 g von 4,4′-Methylen-bis-2,6-ditert
butylphenol als Oxidationsinhibitor zugesetzt. Nach dem
vollständigen Vermischen dieser Substanzen wird das Hexan am
Rotationsverdampfer abgezogen. Nach dem Verdampfen werden
die Magnetitteilchen in dem Poly-α-olefinöl dispergiert,
und einige feste Teilchen mit ungeeigneten Dispergiereigen
schaften werden daraus unter einer Zentrifugalkraft von
8000 g während 60 min abgetrennt. Der Rest war ein sehr
stabiles Ferrofluid.
Die Verfahrensweise zur Herstellung des Magnetits, des Dis
pergierens in Hexan und des Trocknen des Gemischs entspricht
der des Beispiels 1.
Nach dem Trocken werden 2 g der Magnetitteilchen entnommen,
erneut in Hexan dispergiert und 5 cm³ des Poly-α-olefinöls,
0,03 g Melissensäure und 0,05 g Oxidationsinhibitors
werden wie im Beispiel 1 zugesetzt. Nach dem vollständigen
Vermischen wird das Hexan am Rotationsverdampfer verdampft.
Nach dem Verdampfen werden die Magnetitteilchen in dem
Poly-α-olefinöl dispergiert, und die Magnetitteilchen
werden vom Poly-α-olefinöl in 60 min unter einer Zentri
fugalkraft von 8000 g getrennt.
Durch diese Verfahrensweise werden einige feste Teilchen mit
ungeeigneten Dispergiereigenschaften entfernt, und als Rest
verblieb ein sehr stabiles Ferrofluid.
Claims (14)
1. Verfahren zur Herstellung eines Ferrofluids,
mit folgenden Verfahrensschritten:
- - Ferromagnetische Teilchen werden mit einem niedrigsie denden organischen Lösungsmittel und einem ersten oberflächenaktiven Mittel vermischt, um die Oberfläche der ferromagnetischen Teilchen mit dem ersten oberflä chenaktiven Mittel zu überziehen;
- - die derart überzogenen Teilchen werden in dem nied rigsiedenden organischen Lösungsmittel durch Bewegen oder Rühren unter Bildung eines Zwischenproduktes dispergiert:
- - das Zwischenprodukt wird mit einem Zentrifugen-Separa tor behandelt;
- - ein Dispergiermedium, ausgewählt aus der Gruppe der Öle, Ester oder Ether, wird zu dem Zwischenprodukt zu gegeben;
- - das so erhaltene Gemisch wird erwärmt, um das nied rigsiedende organische Lösungsmittel zu verdampfen.
2. Verfahren zur Herstellung eines Ferrofluids,
mit folgenden Verfahrensschritten:
- - Ferromagnetische Teilchen werden mit einem niedrigsie denden organischen Lösungsmittel und einem ersten oberflächenaktiven Mittel vermischt, um die Oberfläche der ferromagnetischen Teilchen mit dem ersten oberflä chenaktiven Mittel zu überziehen;
- - die derart überzogenen Teilchen werden in dem niedrig siedenden organischen Lösungsmittel durch Bewegen oder Rühren unter Bildung eines Zwischenproduktes dispergiert;
- - das Zwischenprodukt wird mit einem Zentrifugen-Separa tor behandelt;
- - das Zwischenprodukt wird erwärmt, um das niedrigsie dende organische Lösungsmittel zu verdampfen;
- - ein Dispergiermedium, ausgewählt aus der Gruppe der Öle, Ester oder Ether wird zugefügt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß beim ersten genannten Verfahrensschritt zuerst das
erste oberflächenaktive Mittel und dann das niedrigsie
dende organische Lösungsmittel zugegeben wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß beim ersten genannten Verfahrensschritt zuerst das
niedrigsiedende organische Lösungsmittel und dann das
erste oberflächenaktive Mittel zugegeben wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß beim ersten genannten Verfahrensschritt zunächst
eine Mischung aus dem ersten oberflächenaktiven Mittel
und dem niedrigsiedenden organischen Lösungsmittel her
gestellt und dann diese Mischung zu den ferromagneti
schen Teilchen gegeben wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß als erstes oberflächenaktives Mittel eine Verbindung
mit mehr als 10 Kohlenstoffatomen und einer oder mehre
ren polaren Gruppen, wie z. B. der COOH-Gruppe, der OH-
Gruppe, der SO₃H-Gruppe, eingesetzt wird, wobei die
Verbindung als Säure, Salz oder Lacton vorliegt.
7. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß das erste oberflächenaktive Mittel ein ungesättigtes
Fettsäuresalz mit mehr als 10 Kohlenstoffatomen ist.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Dispergiermedium ein zweites oberflächenaktives
Mittel enthält.
9. Verfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß das zweite oberflächenaktive Mittel nichtionisch
ist.
10. Verfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß das zweite oberflächenaktive Mittel eine gesättigte
Fettsäure mit mehr als 18 Kohlenstoffatomen ist.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Dispergiermedium ein Poly-α-olefinöl verwendet
wird, das aus Oligomeren mit 25 bis 45 Kohlenstoffato
men besteht.
12. Verfahren nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Poly-α-olefinöl einen Oxidationsinhibitor ent
hält.
13. Verfahren nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Oxidationsinhibitor in einer Menge von
0,1 bis 10 Gew.-%, bezogen auf das Poly-α-olefinöl,
verwendet wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß die ferromagnetischen Teilchen in einer Menge von
1 bis 20 Vol-%, bezogen auf das Poly-α-olefinöl,
verwendet werden.
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