DE3310567A1 - Verfahren zum steuern des antriebsmotors einer glockenlaeutmaschine sowie vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens - Google Patents
Verfahren zum steuern des antriebsmotors einer glockenlaeutmaschine sowie vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrensInfo
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Description
-5-
Herr Paul Salomon, Stephanstr. 39,
D-8390 Passau
D-8390 Passau
Verfahren zum Steuern des Antriebsmotors einer Glockenläutmaschine sowie Vorrichtung
zur Durchführung des Verfahrens.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Steuern des Antriebsmotors
einer G,lockenläutmaschine in Abhängigkeit
von einem bestimmten Betriebszustand der Glocke, sowie 15
eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Bei Giockenläutmaschinen soll eine pendelnd aufgehängte
Glocke, beispielsweise eine Kirchenglocke, durch Anstos-
sen mittels Elektromotor, der beispielsweise über eine
20
Antriebskette oder über Keilriemen mit dem Glockenjoch verbunden ist, so in Schwingung versetzt werden, daß durch
Anschlagen des Klöppels eine Intonation erzeugt wird. Hierbei soll sich die Pendelbewegung der Glocke aus dem
Stillstand langsam hochschaukeln bis zu einer bestimmten
25
Amplitude. Vorteilhaft ist es, wenn diese Amplitude in weiten Grenzen einstellbar ist. Zum Antreiben der Kirchenglocke
ist es notwendig, den Elektromotor an genau definierten Punkten ein- und auszuschalten, und zwar in
Abhängigkeit von der Schwingungsrichtung der Glocke.
30
Das Schalten des Antriebsmotors/der Glocke wurde bisher durch an geeigneten Positionen innerhalb des Antriebssystems angeordnete mechanische Schaltkontakte gelöst.
Eine solche Anordnung führt jedoch insbesondere im Winter 35
leicht zu Störungen. Aus der DE-OS 27 56 661 ist eine
weitere Lösung bekannt geworden, bei der der Antriebsmotor mittels eines mechanischen Wendeschalters für eine
fest einstellbare Zeit angesteuert wird, die mittels handelsüblicher Zeitrelais bestimmt wird. Bei einer solchen
Anordnung werden jedoch äußere Einflüsse, wie z. B. Änderungen des Reibungswiderstandes des mechanischen
Systems aufgrund bestimmter Witterungsverhältnisse oder aufgrund von fortschreitendem Verschleiß des Systems,
nicht berücksichtigt.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugründe,
eine Steuerung des Antriebsmotors einer Glockenläutmaschine der eingangs genannten Art zu schaffen, bei
der die vorgenannten äußeren Einflüsse für einen optima-Ten ^H* der Glocke keine Rolle spielen.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß die
jeweilige Winkelgeschwindigkeit der Glocke abgegriffen
wird, daß ein der jeweiligen Winkelgeschwindigkeit entsprechendes Ausgangssignal erzeugt wird und daß über
dieses Ausgangssignal der Einschaltzeitpunkt und die Einschaltdauer
des Antriebsmotors gesteuert wird.
Bei der erfindungsgemäßen Lösung wird der Einschaltzeitpunkt
und die Einschaltdauer des Antriebsmotors also nicht, wie im Falle des eingangs genannten Standes der
Technik, von einem Zeitgeber, sondern vielmehr von der Geschwindigkeit der Glocke selbst bestimmt. Hieraus
folgt, daß die Glocke immer im optimalen Geschwindigkeitsbereich angestoßen werden kann, wobei dies nahezu
ruckfrei und somit ohne störende Nebengeräusche geschieht Ändert sich nun durch Kälte oder Verschleiß die Reibung
des mechanischen Systems, so verschiebt sich zwar der optimale Zeitpunkt, bei dem das Einschalten des Antriebsmotors erfolgen soll, nicht jedoch der optimale Geschwindi'gkei
tsbereich des Einschal tens. Ebenso schaltet der Motor erst dann ab, wenn die Glocke die richtige Geschwindigkeit
erreicht hat, und zwar unabhängig davon, wie lange dies dauert.
In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung wird das der
jeweiligen Winkelgeschwindigkeit entsprechende Ausgangssignal
mit einem Sollwert verglichen, und hierdurch wird das Stellsignal für den Antriebsmotor abgeleitet. Zum Einstellen
des jeweils optimalen Antriebsbereichs ist der vorgenannte Sollwert zweckmäßigerweise in bestimmten Grenzen
einstellbar.
In besonders vorteilhafter Weise ist vorgesehen, daß die
jeweilige Winkelgeschwindigkeit der Glocke über einen ■
Tacho-Generator abgegriffen wird, wobei über die Polarität des Ausgangssignals des Tacho-Generators die jeweilige
Antriebsrichtung des Motors bestimmt werden kann und über die Amplitude des Ausgangssignals des Tacho-Generators der
Einschaltzeitpunkt und die Einschaltdauer des Antriebsmotors besteuert werden kann. Man erhält somit auf einfachste
Weise sämtliche zur Steuerung des Antriebsmotors wesentliche Informationen.
In zweckmäßiger Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird das Ausgangssignal des Tacho-Generators zwei Integratorstufen zugeführt, wobei über die eine Integratorstufe
die Drehrichtung der Glocke bestimmt wird und über die andere Integratorstufe der Absolutbetrag der Winkelgeschwindigkeit.
Um nach Beendigung des Läutevorgangs die Glocke weich abzubremsen,
ist erfindungsgemäß weiterhin vorgesehen, daß zum Abbremsen der Glocke nach dem Wirbelstromprinzip gearbeitet
wird. Hierbei wird zweckmäßigerweise Gleichstrom durch die Statorwicklung des Antriebsmotors geleitet, wobei
dieser Bremsstrom vorzugsweise während des Bremsvorgangs langsam hochgeregelt wird. Hierdurch wird eine besonders
weiche Abbremsung der Glocke erzielt.
Bisher war es üblich, im sogenannten Gegenstrombetrieb zu bremsen. Hierbei wird der Antriebsmotor entgegen der Richtung
der Pendelbewegung eingeschaltet. Dies führt dazu,
3310567 -δι daß das Abbremsen der Glocke ruckartig erfolgt und mit
lauten Störgeräuschen verbunden ist.
Eine weitere Möglichkeit zu Abbremsung der Glocke gemäß dem Stand der Technik sind Trommel- bzw. Scheibenbremsen,
die jedoch den Nachteil aufweisen, daß die Glocke in jeder beliebigen Lage, also auch völlig schief, zum Stillstand
kommen kann und so stehenbleibt. Außerdem ist hierbei eine aufwendige und wartungsintensive Mechanik vonnoten.
Demgegenüber wird im Falle der erfindungsgemäßen Bremsung
der Glocke auf diese eine Bremswirkung ausgeübt, die zum einen von der Stromstärke abhängt und somit sehr fein
dosierbar ist und zum anderen von der Eigengeschwindigkeit der Glocke selbst abhängt, was ein Blockieren unmöglich
macht. Die Glocke kommt immer genau in der Senkrechten zur Ruhe. Insgesamt bewirkt die Wirbelstrombremsung
ein sehr weiches und nahezu geräuschloses Abbremsen der Pendelbewegung, wobei der Klang der Glocke nicht durch
Geräusche der Läutemaschine gestört wird.
Eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens zum Steuern des Antriebsmotors einer Glockenläutmaschine in
Abhängigkeit von einem bestimmten Betriebszustand der Glocke ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß
ein Tacho-Generator vorgesehen ist, der die Winkelgeschwindigkeit der Glocke abgreift und dessen Ausgangssignal
den Betrieb des Antriebsmotors steuert.
Vorzugsweise kann hierbei der Tacho-Generator mit der Motorwelle des Antriebsmotors zusammenwirken und der
Tacho-Generator kann im Gehäuse des Antriebsmotors integriert sein.
Mit einer solchen Anordnung entfallen sämtliche beweglichen Teile am Glockenjoch oder am Antriebsmotor, soweit
sie sich auf die Motorsteuerung beziehen. Hierdurch wird
die Anlage gegenüber dem bekannten Stand der Technik leiser und zuverlässiger, wobei zusätzlich die Wartungsintervalle
vergrößert und die Wartungsarbeiten erheblich vereinfacht
werden. Auch die Einstellung der Schlagenergie des Klöppels ist einfacher und gleichmäßiger möglich.
Der Tacho-Generator ist gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung mit einer ersten Integrationsstufe mit kleiner
Zeitkonstante und mit einer zweiten Integrationsstufe mit größerer Zeitkonstante verbunden, wobei über die erste
Integrationsstufe die Information über die jeweilige Richtung der Glockenschwingung und über die zweite Integrationsstufe
die Information über den Absolutbetrag der jeweiligen Glockengeschwindigkeit (Winkelgeschwindigkeit)
gewonnen wird.
Vorteilhafterweise ist der Ausgang der zweiten Integrationsstufe
mit zwei Vergleichsstufen verbunden, von denen die eine Vergleichsstufe der Vorwärtsbewegung und die
andere Vergleichsstufe der Rückwärtsbewegung der Glocke zugeordnet ist, wobei die ■ Vergleichsstufen je nach Drehsinn
der Glocke abwechselnd angesteuert sind. Die abwechselnde Ansteuerung der beiden Vergleichsstufen erfolgt
hierbei zweckmäßigerweise über das aus der ersten Integrationsstufe gewonnene Signal.
Die Vergleichsstufen können vorzugsweise als Fensterdiskriminatoren
ausgebildet sein, wobei gemäß einem weiteren vorteilhaften Merkmal der Erfindung die Fenster der Fensterdiskriminatoren
einstellbar ausgebildet sind. Zusätzlich ist die Zeitkonstante der zweiten Integratorstufe
vorzugsweise einstellbar ausgebildet. Hierdurch ist es auf einfachste Weise möglich, den Einschaltpunkt und die Einschaltdauer
des Antriebsmotors und somit die Pendelamplitude und in gewissen Grenzen auch die Frequenz einzustellen.
-ΙΟΙ In besonders vorteilhafter Weise ist zur Abbremsung der
Glocke eine Wirbelstrombremse vorgesehen, wodurch, wie
weiter oben geschildert, eine besonders sanfte Abbremsung der Glocke erzielt wird. Vorzugsweise ist weiterhin eine
Phasenanschnittsteuerung vorgesehen, welche den zur Abbremsung der Glocke durch die Statorwicklung des Antriebsmotors geleiteten Strom allmählich hochregelt, was wiederum
der sanften Abbremsung der Glocke förderlich ist.
Zum Ein- und Ausschalten des Antriebsmotors sind vorzugsweise elektronische Lastrelais vorgesehen. In alternativer
Weise kann der Motor auch durch handelsübliche Motorschütze
angesteuert sein. Die elektronischen Lastrelais besitzen den Vorteil, daß sie ohne mechanische Kontakte auskommen,
was bedeutet, daß sie lautlos, wartungsfrei und verschleißfrei sind und keine Rundfunkstörungen verursachen.
Handelsübliche Motorschütze müssen demgegenüber zusätzlich entstört werden. Im Falle der erfindungsgemäßen
Steuerschaltung können beide Alternativen verwendet werden.
Zusammenfassend zeigt die vorliegende Erfindung gegenüber dem bekannten Stand der Technik die Vorteile eines sehr
weiten Einstellbereichs, eines exakten, geräuscharmen Betriebes, eines Ausgleichs von Unregelmäßigkeiten in
Glocke und"Aufhängung, eines Vermeidens ruckartiger Materialbeanspruchungen,
einer gegenüber mechanischen Kontakten wartungsfreien Elektronik sowie einer weichen Bremsung
ohne Störgeräusche.
Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung näher beschrieben. In der Zeichnung ·
zeigen:
-11-Fig. 1 ein Blockschaltbild der Antriebssteuerung,
Fig. 2 eine Obersicht der Verschaltung zwischen Steuerschalter,
Netzteil, Läuteinrichtung und Bremse,
Fig. 3 eine graphische Darstellung des Ausgangssignals des Tacho-Generators und der entsprechenden Ausgangssignale
des schnellen und des langsamen Integrators,
Fig. 4 die Läuteschaltung im einzelnen, und
Fig. 5 die Bremsschaltung im einzelnen.
In einer Glockenläutmaschine ist in nicht näher dargestellter,
weil bekannter Weise die Glockendrehachse mit einem Antriebsmotor 1 über eine Kombination aus Antriebskette und Stahlseil, oder über einen Keilriemen od. dgl.
antriebsmäßig verbunden. Im Falle des vorliegenden Ausführungsbeispiels
handelt es sich bei dem Antriebsmotor 1 um einen Drehstrommotor. Vonder Motorwelle 2, die über den
Antrieb mit der Glocke verbunden ist, wird mittels eines Tacho-Generators 3 eine Spannung abgeleitet, die direkt
von der Winkelgeschwindigkeit der Glocke abhängt.
Die Polarität dieser Spannung gibt die Schwingrichtung der Glocke an und die Amplitude den Betrag der Winkelgeschwindigkeit.
Diese beiden Informationen genügen der nachgeschalteten Elektronik, um hieraus die SchaTtpunkte abzuleiten.
Die Signalspannung des Jacho-Generators 3 wird nun zwei
Integratoren 4 und 5 zugeführt. Der Integrator 4 hat eine sehr kleine Zeitkonstante und wertet somit die Richtungsinformationen
aus. Diese Information wird digital an die Logikstufen 6 und 7 (jewäls UND-Gatter) weitergeleitet,
(z. B. I = vorwärts, 0 = rückwärts).
Der zweite, langsame Integrator 5 mit einer größeren Zeitkonstante liefert den Betrag der Winkelgeschwindigkeit.
Dieser Integrator hat zusätzlich die Aufgabe, kleine Störungen, die dem Eingangsignal überlagert sind, auszuglei-
chen und das Signal zu glätten.
Das Signal des Integrators 5 wird anschließend auf zwei Fensterdiskriminatoren F1 und F2 gegeben, je einer für
"Vorwärts" und für "Rückwärts". Der entsprechende Dis
kriminator wird durch die Logikstufen 6 und 7 über das
Signal des Integrators 4 ausgewählt. Solange sich die Signal spannung des langsamen Integrators 5 im Fenster des
angewählten Fensterdiskriminators F1 oder F2 befindet, gibt die Logik einen Impuls auf die Ausgangstreiber 8 bzw.
9 und schaltet somit über die Lastrelais 10 bzw. 11 den Motor 1 ein. Mit Hilfe der Zeitkonstante des langsamen
Integrators 5 und den beiden Fenstern der Fensterdiskriminatoren F1 und F2 lassen sich Einschaltpunkt und Einschaltdauer des Antriebsmotors 1 und somit die Pendelampli-
tude und in gewissen Grenzen auch die Frequenz einstellen.
Aus Fig. 3 ergeben sich die jeweiligen Zusammenhänge zwischen Ausgangssignal E des Tacho-Generators, Ausgangssignal A des schnellen Integrators 4 und Ausgangssignal B des
langsamen Integrators 5. Mit den Bezugsziffern ti bzw. t2 sind die Einschaltbereiche des Antriebsmotors für das Vorwärtsschwingen bzw. für das Rückwärtsschwingen der Glocke
definiert. Wie aus Fig. 3 ersichtlich, müssen die Fensterbereiche F1 und F2, d. h. die Ansprechbereiche der Fen-
sterdiskriminatoren F1 bzw. F2 nicht unbedingt bei jeweils gleichen Amplitudenbereichen liegen. Nachdem die jeweiligen Fensterbereiche sowohl bezüglich ihrer Obergrenze als
auch bezüglich ihrer Untergrenze jeweils individuell einstellbar sind, ist es möglich, durch jeweils optimale Ein-
stellung der Fensterbereiche Unregelmäßigkeiten beispielsweise in der Glocke oder im Klöppel durch Einstellung der
Fensterbereiche auf jeweils unterschiedliche Amplitudenbereiche für Vorwärtsrichtung und Rückwärtsrichtung auszu-
gleichen. \ Auf diese Weise kann beispielsweise auch ein
Schiefhängen der Glocke ausgeglichen werden.
Um ein sicheres Anschwingen der Glocke zu gewährleisten,
wird mit Anlegen der Versorgungsspannung über den Steuerschalter 12 ein einmaliger, zeitlich regelbarer Startimpuls
13 über die Logikstufe 14 (ODER-Gatter) auf den Motor 1 gegeben, welcher das Glockenpendel aus seiner
Ruhelage auslenkt. Beim Zurückfallen des Glockenpendels spricht der Tacho-Generator 3 an und die Glocke schaukelt
sich langsam hoch.
Mit Umlegen des Steuerschalters 12 auf seine "Aus"-Position
wird die Steuerelektronik selbsttätig auf den Betriebszustand "Bremsen" umgeschaltet. Es wird daher die
Bremse 15 aktiviert. Hierzu wird der Motor zunächst allphasig vom Netz 16 getrennt, wie dies beispielsweise aus
Fig. 2 ersichtlich ist, in der der Steuerschalter 12
durch den Schalter 12a und den Motorschütz 12b dargestellt ist. Kurz darauf regelt eine Thyristor-Phasenanschnittsteuerung
den Bremsstrom langsam hoch. Hierbei wird ein Gleichstrom durch die Statorwicklung des Drehstrommotors
1 geschickt, der ein Magnetfeld aufbaut, das die Glocke sehr sanft abbremst, da die Bremskraft zusätzlich von der
Geschwindigkeit der Glocke abhängig ist und_somit ein
Blockieren vollkommen ausschließt. Nach Beendigung des Bremsvorgangs wird das Netzteil 16 automatisch abgeschaltet.
Aus Fig. 2 ist weiterhin im einzelnen erkennbar, auf welche Weise das Drehstromnetz RST mit den Motorwicklungen
UVW des Drehstrommotors 1 verschaltet sind und auf welche Weise die Bremseinrichtung, das Läutwerk und das Netzteil
über den Steuerschalter 12 miteinander verbunden sind.
Die Läuteschaltung ist im einzelnen in Fig. 4 dargestellt. Die hier angeführten Bezeichnungen der Elektronik-Bausteine
beziehen sich auf Datenlisten der Firma Siemens.
Wenn die Versorgungsspannung über den in Fig. 4 nicht dargestellten
Steuerschalter an die Läuteplatine angelegt wird, gibt der Zeitbaustein 20 nach einer über den Widerstand
21 und den Kondensator 22 einstellbaren Verzögerungszeit
einen Spannungsimpuls, dessen Dauer über den Widerstand 23 und den Kondensator 24 einstellbar ist, auf
das logische ODER-Gatter 25. Am Ausgang des ODER-Gatters 25 liegt ein Treibertransistor 26, welcher die Lastrelais
ansteuert. Die LED's 27 bzw. 28 dienen hierbei zur optisehen Kontrolle (jeweils für Vorwärts- bzw. Rückwärtsbewegung).
Das Spannungssignal vom Tacho-Generator läuft über die Eingangsschaltung (Vorwiderstand 30, Zenerdioden 31 und
Kondensator 32) in die beiden Integrierer 4 und 5. Beide Bausteine 4 und 5 sind in der Grundschaltung invertierende
Integratoren, deren Zeitkonstante über jeweils ein Trimmpotentiometer
33 bzw. 34 einstellbar ist. Das Ausgangssignal des langsamen Integrators 5 wird nunmehr den beiden
Fensterdiskriminatoren F1 und F2 zugeführt. Der hier als Fensterdiskriminator verwendete Baustein gibt genau
dann den logischen Pegel H ab, wenn sich die Eingangsspannung in einem einstellbaren Bereich (Fenster) befindet.
Durch jeweils zwei Trimmpotentiometer 35, 36 bzw. 37, 38 läßt sich die "Oberkante" und die "Unterkante" des Fensters
einstellen. Für jede Schwingungsrichtung ist, wie bereits weiter oben erwähnt, ein eigener Fensterdiskriminator
vorhanden.
Jedes dieser Logik-Signale wird mit dem Ausgangssignal des schnellen Integrators 4 durch ein logisches "UND"
verknüpft, d. h., daß für die Bewegungsrichtung "Vorwärts" der schnelle Integrator auf "Vorwärts" steht und die
Spannung des langsamen Integrators im Bereich des Fensters für "Vorwärts" liegt, um den Motor einzuschalten. Im Falle
des vorliegenden Ausführungsbeispiels ist diese Funktion
durch ein "NAND" 39 bzw. 40 mit vier Eingängen und einen Inverter 41 bzw. 42 realisiert. Die beiden zusätzlichen
Eingänge der Bausteine 39 bzw. 40 dienen zur gegenseitigen Verriegelung der Laufrichtungen und zur Gesamtverriegelung
beim Bremsen.
Bei der Bewegungsrichtung "Rückwärts" geht dieser Ausgang sofort auf den Treiber, bei der Bewegungsrichtung "Vorwärts"
ist noch das ODER-Gatter 25 für den Startimpuls dazwischengeschal tet.
im folgenden wird die Bremsschaltung gemäß Fig. 5 beschrieben.
Wenn der Steuerschalter die Steuerleitung St auf Masse legt, beginnt die Bremse zu wirken. Der Optokoppler
50 regelt den Ladestrom des Kondensators 51 langsam hoch. Sobald der DIAC 53 seine Zündspannung erreicht,
wird er Thyristor 54 leitend und der Gleichstrom kann in den Motor fließen (Phasenanschnittsteuerung). Während der
negativen Halbwelle des Netzstromes, wenn der Thyristor 54 sperr, fließt der Motorstrom über eine Freilaufdiode
55, was eine Glättung des Stromverlaufs und eine Erhöhung der Bremswirkung bringt. Außerdem wird der Störpegel reduziert. Der Widerstand 56 und der Kondensator 57 parallel
zum Thyristor bewirken eine weitere Entstörung. Der Strom durch den Optokoppler und somit der Bremsstrom ist über
einen Trimmer 58 einstellbar.
_ Die Dauer der Bremsung wird durch den einstellbaren Widerstand 59 und den Kondensator 60 bestimmt. Während des Betriebszustandes
"Läuten" lad sich der Kondensator 60 über den Widerstand 61 auf. Somit steuert der Feldeffekttransistör
62 durch und schaltet über das Lastrelais 63 die Spannungsversorgung ein.
Nach Umschalten auf "Bremsen" bleibt somit die Spannungsversorgung
so lange aufrecht, bis der Kondensator 60 entladen und somit der Bremsvorgang beendet ist.
Mit den .Bezugsziffern 64, 65 und 66 sind Gleichrichterdioden
und mit der Bezugsziffer 67 eine Zenerdiode zur
Strombegrenzung bezeichnet.
Claims (21)
- Β4ΤΕΝΤ/1Ν14#Ι_ΤΕ ZBROSE0"1 BROSE D-8023 Munchen-Pullach, Wiener Sir. 2; Tel. ;089) 7 9C ZO 71. Tele:: 5 212 147 bros d; Cables: «Patentibus»MiJnchenDiplorr Ingeni«Herr Paul Salomon,
Stephanstraße 39, D-8390 PassauIhr Zeichen: Tag: ?, Ma ν 7Your ref: Date: ά ό · MarZRe/prPATENTANSPRÜCHEVerfahren zum Steuern des Antriebsmotors einer Glokkenl äutmaschine in Abhängigkeit von ein.em bestimmten Betriebszustand der Glocke, dadurch gekennzeichnet, daß die jeweilige Winkelgeschwindigkeit der Glocke abgegriffen wird, daß ein der jeweiligen Winkelgeschwindigkeit entsprechendes Ausgangssignal erzeugt wird und daß über dieses Ausgangssignal der Einschal tzeitpunkt und die Einschaltdauer des Antriebsmotors gesteuert wird. - 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Ausgangssignal mit einem Sollwert verglichen wird und daß hierdurch das Stellsignal für den Antriebsmotor abgeleitet wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die jeweilige Winkelgeschwindigkeit der Glocke über einen Tacho-Generator abgegriffen wir.
- 4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß über die Polarität des Ausgangssignals des Tacho-Generators die Antriebsrichtung des Motors bestimmt wird.
- 5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß über die Amplitude des Ausgangssignals des Tacho-Generators der Einschaltzeitpunkt und die Einschaltdauer des Antriebsmotors gesteuert wird.
- 6- Verfahren nach den Ansprüche 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Ausgangssignal des Tacho-Generators zwei Integratorstufen zugeführt wird, wobei über die eine Integratorstufe die Drehrichtung der Glocke bestimmt wird und über die andere Integratorstufe der Absolutbetrag der Winkelgeschwindigkeit.
- 7. Verfahren nach einem der vorherstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zum Abbremsen der Glocke nach dem Wirbelstromprinzip gearbeitet wird.
- 8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daßzum Abbremsen der Glocke Gleichstrom durch die Statorwicklung des Antriebsmotors geleitet wird.
- 9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß zum Abbremsen der Glocke der'Bremsstrom langsam hochgeregelt wird.
- 10. Vorrichtung zum Steuern des Antriebsmotors einer Glockenläutmaschine in Abhängigkeit von einem bestimmten Betriebszustand der Glocke zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß ein Tacho-Generator (3) vorgesehen ist, der die Winkelgeschwindigkeit der Glocke abgreift und dessen Ausgangssignal den Betrieb des Antriebsmotors (1) steuert.
- 11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Tacho-Generator (3) mit der Motorwelle (2) des Antriebsmotors (1) zusammenwirkt.
- 12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Tacho-Generator (3) im Gehäuse des Antriebsmotors (1 ) integriert ist.
- 13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Tacho-Generator (3) mit einer ersten Integrationsstufe (4) mit kleiner Zeitkonstante und mit einer zweiten Integrationsstufe (5) mit großer .Zeitkonstante verbunden ist.
- 14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Ausgang der zweiten Integrationsstufe (5) mit zwei Vergleichsstufen (F1, F2) verbunden ist, von denen die eine der Vorwärtsbewegung und die andere der Rückwärtsbewegung der Glocke zugeordnet ist, wobei die Vergleichsstufen je nach Drehsinn der Glocke abwechselnd angesteuert sind.
- 15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die abwechselnde Ansteuerung der beiden Vergleichsstufen (F1, F2) über das aus der ersten Integrationsstufe (4) gewonnene Signal erfolgt.
- 16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Vergleichsstufen (F1, F2) jeweils als Fensterdiskriminatoren ausgebildet sind.
- 17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Fenster der Fensterdiskriminatoren (F1, F2) einstellbar sind.
- 18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Zeitkonstante der zweiten Integrationsstufe (5) einstellbar ist.
- 19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß zur Abbremsung der Glocke eine Wirbelstrombremse Verwendung findet.
- 20. Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß eine Phasenanschnittsteuerung vorgesehen ist, welche den zur Abbremsung der Glocke durch die Statorwicklung des Antriebsmotors (1) geleiteten Strom allmählich hochregelt.
- 21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß zum Ein- und Ausschalten des Antriebsmotors elektronische Lastrelais (10, 11) vorgesehen sind.
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DE3310567A Expired DE3310567C2 (de) | 1983-03-23 | 1983-03-23 | Verfahren zum Steuern des Antriebsmotors einer Glockenläutmaschine sowie Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens |
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