DE3307499C3 - Regeleinrichtung zur kanten- oder mittengenauen Führung von bandförmigen Materialbahnen - Google Patents
Regeleinrichtung zur kanten- oder mittengenauen Führung von bandförmigen MaterialbahnenInfo
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- B65H23/038—Controlling transverse register of web by rollers
Description
Die Erfindung betrifft eine Regeleinrichtung zur
kanten- oder mittengenauen Führung von bandförmigen
Materialbahnen, die über Rollen laufen und von einem
Stellglied geführt werden und deren Position zur Erfassung
der Regelabweichung bestimmt wird, wobei die Bandgeschwin
digkeit in die Regelung einbezogen wird.
Bei der Herstellung und Verarbeitung von band
förmigen Materialien werden bekanntlich Regeleinrichtungen
zur kanten- oder mittengenauen Führung von Materialbahnen
eingesetzt. Zur Regelung werden Regler mit hydraulisch
oder elektrisch angetriebenen Stellgliedern eingesetzt,
wobei als Stellglieder die Haspel und/oder Steuerrollen
verwendet werden. Zur Erzielung einer pendelfreien Regelung
muß die Meßeinrichtung zur Erfassung der Position der
Materialbahn in unmittelbarer Nähe des zugehörigen
Stellglieds angeordnet sein. Dies ist jedoch in vielen
Fällen nicht möglich, wenn z. B. die Materialbahn
beispielsweise durch einen Ofen mit hoher Temperatur oder
einen Naßbereich geführt wird. In diesen Fällen muß die
Abtastung der Bandposition an einer vom Stellglied entfern
ten Stelle erfolgen, was in der Regel zu einem unerwünschten
Pendeln der Materialbahnen führt. Dieser Pendelvorgang kann
gemäß der US-PS 35 68 904 dadurch vermieden werden, daß die
Stellglieder getastet bzw. schrittweise verstellt werden.
Eine ähnliche Situation liegt vor, wenn die
Verhältnisse der Anlage den Einbau eines Stellgliedes
nicht zulassen oder eine Regeleinrichtung aus technologi
schen Gründen bereits in einem davorliegenden Bereich
eingesetzt werden muß. In diesen Fällen wird eine zweite
Meßeinrichtung an der Stelle mit der gewünschten Führ
genauigkeit positioniert und die direkt hinter dem Stell
glied vorgesehene Meßeinrichtung schrittweise verstellt,
und zwar getaktet von der Anlagengeschwindigkeit (US-PS
35 68 904); dabei wird die Bandgeschwindigkeit in die
Regelung der Kantenlage einbezogen.
Bei der bekannten getakteten Regelung ist es als
nachteilig anzusehen, daß das Steuersignal nicht proportional
zu dem Bandverlauf ist und somit dessen Verlauf nicht
exakt auf Null ausgeregelt werden kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die
eingangs definierte Regeleinrichtung derart weiterzubilden,
daß sie eine kontinuierliche, pendelfreie Regelung ermög
licht und den Bandverlauf auf Null ausregelt.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch
gelöst, daß die aus dem an einer vorgegebenen Stelle
gemessenen Istwert und dem Sollwert ermittelte Regelabwei
chung multiplikativ mit einem von der Bandgeschwindigkeit
abgeleiteten Signal in einen ersten Regelkreis zur
Stabilisierung des Regelkreises einfließt.
Die Regeleinrichtung hat den Vorteil, daß eine
kontinuierliche Regelung mit nur einer Steuerrolle erzielt
wird. Ein weiterer Vorteil ist darin zu sehen, daß auch in
den Fällen, in denen die Regelabweichung an einem von dem
Stellglied entfernten Ort bestimmt wird, eine konti
nuierliche Regelung gewährleistet ist.
Eine bevorzugte Anordnung besteht darin, daß die
Regelabweichung über einen P-Regler auf den ersten Eingang
und die Bandgeschwindigkeit auf den zweiten Eingang eines
Multiplizierers gegeben wird und daß dem Multiplizierer
ein Integrator nachgeschaltet ist, dessen Ausgangssignal
zur Steuerung des Stellgliedes herangezogen wird.
Eine weitere Verbesserung des Regelverhaltens kann dadurch erzielt
werden, daß dem ersten Regelkreis zwischen dem Ausgang des Integra
tors und dem Stellglied ein zweiter Regelkreis mit einem Stellungs
regler für das Stellglied unterlagert ist und der Stellungsregler
mit einer Regelabweichung beaufschlagt wird, die aus dem Ausgangs
signal des Integrators als Sollwert und dem Istwert des Stellglieds
oder dem Istwert des Bandverlaufs direkt hinter dem Stellglied ge
bildet wird.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind den Unteran
sprüchen zu entnehmen.
Das Wesen der Erfindung soll anhand der Figuren erläutert werden.
Es zeigt:
Fig. 1 ein Anwendungsbeispiel der Erfindung mit halbschematischer
Darstellung;
Fig. 2 ein Blockdiagramm der Regeleinrichtung gemäß der Erfindung
und
Fig. 3 ein weiteres Anwendungsbeispiel der Erfindung.
In den Figuren sind gleiche Teile mit den gleichen Bezugszeichen
versehen.
In Fig. 1 läuft die Materialbahn 1 in Richtung des Pfeiles 2 durch
einen Ofen 3. Der Antrieb der Materialbahn erfolgt über die Antriebs
rollen 4. Die auf der rechten Seite vor dem Ofen angeordnete Haspel
ist nicht dargestellt, da sie in dem Ausführungsbeispiel nicht zur
Regelung herangezogen wird. Das Band 1 läuft über die als Stell
glied ausgebildete Steuerrolle 5 zu einem Wasserreservoir 6, das
auf dieser Seite des Ofens zur Abdichtung des im Ofen befindlichen
Schutzgases dient. Über die Umlenkrolle 7 wird das Band dann zu den
beiden Antriebsrollen 4 geführt. An der Antriebsrolle 4 ist eine
Tachometermaschine 8 zur Messung der Bandgeschwindigkeit angeschlos
sen. Hinter den Antriebsrollen befindet sich eine Meßeinrichtung 9
zur Bestimmung der Position der Materialbahn. An dieser Stelle wird
der Istwert der Position zur Bestimmung der Regelabweichung ge
messen. Als Stellglied dient - wie bereits erwähnt - die Steuerrolle
5. In dem vorliegenden Ausführungsbeispiel ist die Steuerrolle 5
über eine Halterung 10 um eine Achse 11 schwenkbar gelagert. Der
Schwenkvorgang erfolgt hydraulisch mittels eines Stellzylinders 12.
Die Lage des Schwenkarms und damit die Position der Steuerrolle
wird mittels eines Wegaufnehmers 13 gemessen.
In Fig. 2 ist ein erster Regelkreis 14 dargestellt, dem ein zwei
ter Regelkreis 15 unterlagert ist. Mit 16 ist symbolisch die Regel
strecke zwischen der Steuerrolle 5 und den Antriebsrollen darge
stellt, in welcher der abweichende Bandverlauf ausgeregelt werden
soll. Daran anschließend befindet sich die Meßeinrichtung 9 zur
Erfassung des Istwertes. Diese Istlage des Materialbandes wird mit
der vorgegebenen Sollage auf den Summierpunkt 17 gegeben, von dem
ein Abgang auf den Eingang des P-Reglers 18 führt. Der Erfindung
liegt die Erkenntnis zugrunde, daß sich die seitliche Transportge
schwindigkeit des Bandes längs der Strecke 16 als Produkt aus der
Bandgeschwindigkeit und der Stellgröße ergibt. Das Ausgangssignal
des P-Reglers 18 wird daher auf einen ersten Eingang des Multipli
zierers 19 gegeben. Ferner wird über den zweiten Eingang des Multi
plizierers dem Regelkreis die Bandgeschwindigkeit aufgeschaltet.
Dazu ist der Ausgang der Tachometermaschine 8 auf den zweiten Ein
gang des Multiplizierers 19 geführt. Dem Multiplizierer 19 ist ein
Integrator 20 nachgeschaltet. Von dem Ausgangssignal des Integra
tors läßt sich ein Signal ableiten, das als Stellgröße die Steuer
rolle 5 verstellt.
Zur Bildung des unterlagerten Regelkreises 15 ist ein Wegaufnehmer
13 zwischen das Stellglied 5 und den Summierpunkt 21 geschaltet.
Ferner wird auf diesen Summierpunkt das Ausgangssignal des Integra
tors gegeben. Das Ausgangssignal des Integrators 20 stellt den Soll
wert für den Regelkreis 15 dar. Als Istwert ist die Position der
Steuerrolle bzw. des Stellgliedes 5 vorgegeben. Die Position des
Stellgliedes wird mittels des Wegaufnehmers 13 ermittelt bzw. ge
messen. Die Regelabweichung wird auf den Stellungsregler 22 gegeben,
dessen Ausgangssignal ein nachgeschaltetes Servoventil 23 ansteu
ert, das wiederum hydraulisch auf den Stellzylinder 12 einwirkt,
wodurch das Stellglied hydraulisch verstellt wird. Die Wirkung der
beiden Regelkreise 14 und 15 läßt sich auch dahingehend zusammenfas
sen, daß der Multiplizierer 19, der Integrator 20 ein Stabilisie
rungsglied für den Regelkreis 14 darstellen. Der Stellungsregler 22
hat die Charakteristik eines P-Reglers, dem als I-Glied das Servo
ventil 21 und der Stellzylinder 12 nachgeschaltet sind.
In Fig. 3 ist ein weiteres Anwendungsbeispiel gemäß der Erfindung
dargestellt. Das Band 1 wird in Richtung des Pfeiles 2 von der Haspel
25 abgewickelt. Der Bandvorlauf wird über die Antriebsrollen 4 be
wirkt. Über die drei Umlenkrollen 7, 7′, 7′′ wird das Band von der
Haspel bis zu der Bearbeitungsstelle 24 geführt. Zur Regelung des
Bandverlaufs ist die Haspel 25 mit einem als Stellglied ausgebilde
ten Abwickelblock 26 verbunden, auf den der Kolben eines Stellzylin
ders 12 einwirkt. Der Istwert des Bandverlaufs wird einmal direkt
hinter der Haspel 25 mittels der Meßeinrichtung 27 und dann vor der
Bearbeitungsstelle 24 mittels der Meßeinrichtung 9 erfaßt. Eine
Tachometermaschine 8 ist mit den Antriebsrollen 4 zur Messung der
Bandgeschwindigkeit verbunden. Die Verstellung der Haspel erfolgt
senkrecht zum Bandverlauf. Die Regelstrecke ist mit 16 bezeichnet.
Die Regelung erfolgt mittels der Regeleinrichtung nach Fig. 2.
Zur Bildung des unterlagerten Regelkreises 15 wird das Ausgangssignal
der direkt hinter dem Stellglied 25 positionierten Meßeinrichtung 27
auf den Summierpunkt gegeben. In Fig. 2 entspricht dann die Meßein
richtung 27 dem Wegaufnehmer 13. Ferner wird auf diesen Summier
punkt das Ausgangssignal des Integrators 18 gegeben. Das Ausgangs
signal des Integrators 18 stellt den Sollwert für den Regelkreis 13
dar. Als Istwert ist die Position des Bandes 1 hinter dem Stellglied
25 vorgegeben. Die Regelabweichung wird auf den Stellungsregler 22
gegeben, dessen Ausgangssignal ein nachgeschaltetes Servoventil 21
ansteuert, das wiederum hydraulisch auf den Stellzylinder 12 ein
wirkt, wodurch das Stellglied hydraulisch verstellt wird.
Claims (12)
1. Regeleinrichtung zur kanten- oder mittengenauen
Führung von bandförmigen Materialbahnen, die
über Rollen laufen und von einem Stellglied geführt
werden und deren Position zur Erfassung der Regel
abweichung an einer vom Stellglied entfernten Stelle
bestimmt wird, wobei die Bandgeschwindigkeit
in die Regelung einbezogen wird, dadurch
gekennzeichnet, daß die aus dem an der
vorgegebenen Stelle gemessenen Istwert und dem
Sollwert ermittelte Regelabweichung multiplikativ
mit einem von der Bandgeschwindigkeit abgeleiteten
Signal zur Steuerung des Stellgliedes (5; 25)
herangezogen wird.
2. Regeleinrichtung nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Istwert mittels einer Meß
einrichtung (9) erfaßt wird, die im Auslaufbereich
der Regelstrecke (16) bzw. vor der Bearbeitungsstelle
(24) der Materialbahn (1) positioniert ist.
3. Regeleinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Regelabweichung über einen
P-Regler (18) auf den ersten Eingang und das von der Band
geschwindigkeit abgeleitete Signal auf den zweiten Eingang
eines Multiplizierers (19) gegeben wird und daß dem
Multiplizierer (19) ein Integrator (20) nach
geschaltet ist.
4. Regeleinrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß dem ersten Regelkreis (14)
zwischen dem Ausgang des Integrators (20) und dem Stellglied
(5) ein zweiter Regelkreis (15) mit einem Stellungsregler
(22) für das Stellglied (5) unterlagert ist und daß der
Stellungsregler (22) mit einer Regelabweichung beaufschlagt
wird, die aus dem Ausgangssignal des Integrators (20) als
Sollwert und dem Istwert des Stellgliedes (5) gebildet wird.
5. Regeleinrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Position des Stellgliedes
(5) von einem Wegaufnehmer (13) bestimmt wird, dessen
Ausgang auf einen Summierpunkt (21) vor dem Stellungsregler
(22) geschaltet ist.
6. Regeleinrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß dem ersten Regelkreis (14)
zwischen dem Ausgang des Integrators (20) und dem
Stellglied (25) ein zweiter Regelkreis (15) mit einem
Stellungsregler (22) für das Stellglied (25) unterlagert
ist und daß der Stellungsregler (22) mit einer Regel
abweichung beaufschlagt wird, die aus dem Ausgangssignal
des Integrators (20) als Sollwert und dem mittels einer
direkt hinter dem Stellglied (25) positionierten
Meßeinrichtung (27) gemessenen Istwert des Bandverlaufs
gebildet wird.
7. Regeleinrichtung nach Anspruch 4 oder 6,
dadurch gekennzeichnet, daß der Stellungsregler (22) ein
P-Regler ist.
8. Regeleinrichtung nach einem der Ansprüche
4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Stellungsregler
(22) mit dem Stellglied (5; 25) hydraulisch gekoppelt ist.
9. Regeleinrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß dem Stellungsregler (22) in
Reihe ein Servoventil (23) und ein Stellzylinder (12)
nachgeschaltet sind und daß der Kolben des Stellzylinders
(12) auf das Stellglied (5, 25) einwirkt.
10. Regeleinrichtung nach einem der Ansprüche
1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Stellglied eine
Steuerrolle (5) oder ein Haspel (25) ist.
11. Regeleinrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerrolle (5) schwenkbar
gelagert ist.
12. Regeleinrichtung nach einem der Ansprüche
1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß mit einer Antriebsrolle
(4) für den Bandlauf eine Tachometermaschine (8) verbunden
ist, deren Ausgang mit dem zweiten Eingang des Multiplizierers
(19) verbunden ist.
Priority Applications (4)
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Applications Claiming Priority (1)
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Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
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DE3307499A1 DE3307499A1 (de) | 1984-09-06 |
DE3307499C2 DE3307499C2 (de) | 1988-06-01 |
DE3307499C3 true DE3307499C3 (de) | 1995-02-09 |
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ID=6192396
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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