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Verstärkte Besohlung für Schuhwaren mit Ledersohle und zu-
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sammengesetztem Absatz Die Erfindung betrifft eine besonders leichte,
verstärkte Besohlung für Sch@hwaren, welche mit einer Ledersohle ausgestattet sind,
die unlösbar mit einem Absatz verbunden ist, welcher seinerseits aus Polyurethan
gegossen ist und teilweise aus einer Kombination von Teilen aus unterschiedlichen
Materialien besteht, für welche das Polyurethan als Bindemittel untereinander und
mit der Sohle dient.
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Die Erfindung richtet sich auch auf ein Herstellungsverfahren der
Besohlung in einem einzigen Herstellungsvorgang.
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Besohlungen aus reinem Leder sind seit langem bekannt und offensichtlich
die wertvollsten; es müssen jedoch die verschiedenen Einzelteile solcher Resohlungen
einzeln hergestellt und manuell mit der Hilfe von Spezialausrüstungen zusammengesetzt
werden, wobei zeitaufwendige Vorgänge wie Leimen, Pressen, Nähen usw. erforderlich
sind.
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Die Teile dieser Grundbesohlungen, welche notwendigerweise durch aufeinanderfolgende
Bearbeitunqsvorgänge zur Erzielung der fertigen Schuhwaren vervollständigt werden
müssen, sind zahlreich und reichen von der Sohle bis zum Absatz und umfassen im
allgemeinen eine Mehrzahl von Lederlagen oder Lederimitationslagen am AbsatzoberfZeck
aus Leder oder Gummi oder a-nderen Materialien, am Rahmen und an der Zwischensohle.
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Insbesondere der Rahmen stellt eine nur schwer anzubringende Reliefkante
dar; er verläuft peripher an der Oberseite der Verstarkungsanordnung und verbindet
diese mit dem Oberleder des Schuhs; die Zwischensohle wird durch eine Lage aus unterschiedlichen
Materialien gebildet und deckt die Oberseite der Sohle ab, um diese von direkten
Kontakt mit dem Fuß des Trägers zu isolieren.
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Vorgefertigte Besohlun'en, welche vollständig aus Leder hergestellt
sind, wesen trotz ihres Gewichtes beträchtliche kommerzielle Vorteile auf, sind
aber aufgrund ihrer hohen Kosten notwendigerweise auf einen abgegrenzten Bereich
von Konsumenten beschränkt.
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Dem steht die Herstellung von Sohle, Absatz und Rahmen einstückig
aus geqossenem, synthetischem, thermoplastischem Material geUenübet . Ein solches
Verfahren macht es möglich, eine sehr preisgünstige und trotzdem hoch belastbare
Besohlung geringerer Qualität zu schaffen, welche trotzdem geeignet ist, den Bedürfnissen
des unteren Marktbereiches gerecht zu werden.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Verstärkungsanordnung zur Herstellung
von Schuhwaren zu schaffen, welche sich am
mittleren bis gehobenen
Marktniveau orientiert und für dieses vorgesehen ist und die ästhetischen Merkmale
einer ganzen Ledersohle und deren Qualität kombiniert, um eine Alternative zurGanzleder-Besohlung
zu schaffen, wobei gleichzeitig ein leichtes Gewicht und eine wirtschaftliche Herstellung
erzielt werden soll.
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Dic Besohlung gemäß der erfindung zeichnet sich dadurch aus daß sie
aus einer Ledersohle und einem aus mehreren Nichtledermaterialien in unterschiedlichen
Kombinationen qebildeten Absatz besteht. Diese Teile sind mit der Sohle einstückig
durch das Einspritzen von Polyurethan in eine geschlossene Form zus@mmengefügt,
wobei die gewünschte Besohlung in einem einzigen Arbeitsgang erhalten wird.
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Die zur Bildung des Absatzes zu di diesem Zweck vorzugsweise verwe@@@ten
Elemente sind im wesentlichen die folgenden: a) Der Absatzoberfleck oder die Unterschicht
des Absatzes selbst, welche in direktem Kontakt mit dem Boden kommt, muß eine hohe
Abriebfestigkeit aufweisen. Für diesen Teil des Absatzes besonders geeignete Materialien
sind vulkanisierter Gummi oder Polyurethan mit Zusammensetzungen, welche von der
des eingespritzten Polyurethans abweichen, wie z. B.
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Polyvinylchloride (PVC) , Polyamide (Handelsname Nylon), Zellulosematerial
usw.
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b)Ein Uand oder eine Schicht, wodurch die Außenwand des Absatzes gebildet
wird, welche aus Leder- oder Lederimitationsstrcifen begrenzter Dicke besteht, welche
dem Absatz eine feste und anschnliche Erscheinung geben.
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c) Verschiedene Arten von Einlagen, z.B. aus PVC, Nylon usw., welche
am unteren Teil des Absatzes angebracht werden, wenn dieser durch das eingespritzte
Polyurethan einstückig gebildet ist, und zwr zusätzlich zu unterschiedlichen Rennzeichnungen,
welche aus kommerziellen oder ästhetischen Gründen aufgebracht werden .
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Der zur Bildung des Absatzes eingespritzte Polyurethanschaum bildet
auch aufgrund seiner optimalen Bindefähigkeit an Leder in einer einzigenGußphase
den Außenrahmen der Besohlung, wobei ein w£sentlicher ökonorrischer Vorteil erzielt
wird. Darüber hinaus bildet das Polyurethan ebenfalls aufgrund seiner Hafteigenschaften
die Zwischensohle.
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In diesem Fall erweisen sich die Wärmeisolierungseigenschaften von
Polyurethanschaum ebenfalls als vorteilhaft, wobei die Dicke dtlr Zwischensohle
in Abhängigkeit von der jeweiligen Schuhware zwischen 1 und 4 mm liegen kann.
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Die optimale Haftfähigkeit des Polyurethans an verschiedenen Materialien
verhindert auch, daß verschiedene Elemente, welche in die Forst vor dem Einspritzen
eingeführt werden, jeweils gesondert durch Lösungen odr andere Mittel verleimt werden
müssen. Dies vereinfacht die einzelnen Verfahrensschritte erheblich und über die
wirtschaftlichen Vorteile hinaus wird die Zahl von möglichen Beanstandungen aufgrund
von schlechter Haftung, Blasenbildung usw. aufgrund des Lösungsmittels in den lösungen
auf ein Minimum beschränkt.
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Letztlich wird durch das spezifische Gewicht von Polyurethanschaum
eine außergewöhnliche Leichtigkeit der Schuhbesohlung erreicht. Es konnte insoweit
eine Gewichtsersparnis von bis zu
200 g pro Sohlenpaar bei Größe
42 ermittelt werden, wobei Polyurethan mit einem spezifischen Gewicht von 0,3 bis
0, 8 g/cm3 (im Schnitt 0,6 bis 0,7 g/cm3) benutzt wurde.
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Im Hinblick auf das Herstellungsverfahren hat die Verwendung von Polyurethan
, hergestellt aus flüssigen Komponenten, zum ersten Mal den Einsatz von modernen
Hochdruckschaurspritzvorrichtungen mit eingebauter Mixeinrichtung für Polyole und
Di-Isocyanate im optimalen Verhältnis zum schnellen Einspritzen der Mischung in
geschlossene Formen zur Herstellung von Schuhbesohlungen gestattet, wobei sehr hohe
Herstellungsgeschwindigkeiten mit einer daraus resultierenden Verminderung der Herstellungskosten
erzielbar sind. Dieser Vorteil wird nr:h dadurch erhöht, daß die Bewegung des Mixkopfes
durch die Form elektrisch gest@uert wird, sobald die Form selbst schließt, so daß
eine sofortige Einspritzung des Polyurethans erfolgen kann und Totzeiten vermieden
werden.
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Weitere Mt'rkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben
sich aus der folgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform anhand der
Zeichnung. Dabei zeigen Fig. 1 einen Schnitt längs der Linie S-X in Fig. 2 der Schuh-Besohlung
gemäß der Erfindung, wobei der Absatz teilweise aufgebrochen ist; Fig. 2 eine Ansicht
von unten der flesohlung nach Fig. 1; Fig. 3 eine Ansicht von oben der Besohlung
nach Fig. 1; Fig. 4 einen Fig. 1 entsprechenden Querschnitt längs der Linie Y-Y
von Fig. 5 entsprechend einer ersten Ausführungsform;
Fig. 5 eine
Ansicht von unten der Darstellung nach Fiq. 4; und Fig. 6 eine Fig. 1 entsprechende
Darstellung einer weiteren Ausführungsform.
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Aus den Figuren 1, 2 und 3, wo entsprechende Teile mit den gleichen
Bezugszeichen versehen sind, ist ersichtlich, daß die Ledersohle 2 eine Einheit
mit dem Absatz T und dem Rahmen 4, 4a bildet, welcher in Polyurethan eingegossen
ist und auch die Zwischensohle 3, 3a bildet. In diesem Fall bildet das Poiyurethan
den gesamt<n Absatz der Besohlung, welche eine Außenseite 8 aufweist, welche
mit Vertiefungen 9 versehen ist, welche ei ne Schichtstruktur vortäuschen, während
aus dem Querschnitt (gestrichelt gezeichnet) ersichtlich ist, daß der Absatzaufbau
10 Ausnehmungen 12 zur Gewichtsersparnis aufweist (vergl. auch ig. 3).
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In Fig. 2 ist der Absatz T mit Blick auf seine Unterseite 14 dargestellt,
welche aus Polvurethan besteht, welches an seinem äußersten Fnde mit Rillen 16 zur
Verbesserung der Haftung am Boden versehen ist.
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Fig. 4 und 5 zeigt Abwandlungen der durch die Ledersohle 2, 2a und
den Polyurethankörper 10 des Absatzes T gebildeten Besohlung, welche Ausnehmungen.12
umfaßt, wobei der Absatz mit weiteren Teilen aus unterschiedlichen Materialien versehen
ist und in einem einzigen Gießvorgang mit der Sohle 2 verbunden ist.
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In Fig. 4, welche einen Zwischenbereich des Absatzes darstellt, stellen
die Bezugszeichen 20 bzw. 20' eine Vorderansicht und einen Querschnitt eines Lederstreifens
dar, durch
welchen die Außenseite des Absatzes gebildet wird. Dabei
ist 22 ein Gummistück an der Absatzunterseite, welches bei 22' im Querschnitt darqestellt
ist. Das untere Gummiteil 22 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel ebenfalls
mit einer PVC-Einl age 24 (welche getrennt vorher zusammengesetzt wird) versehen.
Es wird in das Unterteil der Form eingefügt, nachdem in dieser das Band 20 und die
Sohle 2 angeordnet wurden.
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Mit einer einzigen Polyurethaneinspr@tzung wird dann die Besohlung
mit allen ihren Teilen komplettiert und h@ rausgenommen, wobei der Rahmen 4 und
die Zwischensohle 3 bereits komplett mit ausgebildet sind.
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Fig. 6 zeigt eine weitere Ausführungsform von Fig.1, bei welcher i.n
Kombination mit der Ledersohle 2 und dem Polyurethanabsatzkörper 10 (welcher das
Absatzunterteil 10' bildet) der Rahmen 4 und die Zwischensohle 3 zusammengefaßt
sind, ebenso wie ein äußeres Band 20 aus Lederstreifen und eine Einlage 26 aus PVC,
Nylon oder anderen Materialien.
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Die e vervollständigenden Teile, nämlich das Band 20 und die Einlaye
26, werden i.n der Form vorher zusammen mit der Ledersohle positioniert: und bilden
die Besohlung, welche in einem einzigen Gießvorgang herstellbar ist, ohne daß Klebemittellösungen
erforderlich wären. Dies beruht auf den ausgezeichneten Hafteigenschaften von Polyurethan
an all dicsen unterschiedlichen Materialien.
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Die Herstellung einer fertigen Besohlung in einem einzigen Herstel
lungsvoranq umfassend komplett Rahmen, Zwischensohle und Absatz, gebildet durch
die verschiedenen Teile,in Abhängigkeit von den in Betracht stehenden Erfordernissen
erfolgt in der nachstehend beschriebenen Reihenfolge: 1.) Schneiden der Ledersohle
aus einem Lederstück entsprechend der für die Größe der Schuhwaren erforderlichen
Kontur.
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2.) Vorheizen und Vortrocknen der ledersohle mit einfachen Einrichtungen
(z.B. Infrar@tstrahlung oder anderen bekannten Einrichtungen) unter Berücksichtigung
der Arbeitsfolge des Produktionszyklus.
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3.) Einführen der Sohle in die vorgeheizte Form zusammen mit etwas
Anti-Adhesionsmaterial und Aufrechterhaltung einer Temperatur zwischen 30 und 600,vorzuqsweise
zwischen 35 und 400.
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4.) Schließen der Form und darauffolgendes Einspritzen des Polyurethans
zur Ausbildung des Absatzes und - in der Regel - des Rahmens und der Zwischensohle.
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5.) ) Wiederöffnen der Form nach etwa 2 Minuten zur ErzPugung der
Reaktion der Polyurethan-Komponenten und Herausnehmen der fertigen Besohlung.
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Während des Gießvorgangs wird die Ledersohle so in Form gehalten,
daß die Krümmung entsttht, wie sie dem Fuß des Benutzers entspricht.
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Das vorstehend beschriebene Verfahren wird heranqezogen, um die einfachste
Art von Besohlung zu erhalten, d. h. eine solche mit Ledersohle und Absatz, Rahrnen
und Zwischensohle aus Polyurethan. In Abwandlung des erfindungsgemäßen Grundgedankens
kann der Absatz, wie bereits erwähnt, aus anderen Elementen gebildet werden, welche
eine dem Leder oder Polyurethan ähnliche Natur oder eine hiervon ganz verschiedene
Natur aufweisen. Diese Elemente umfassen die Kombination von Absatzoberfleck und/oder
Band und/oder Einlagen mit ästhetischem Charakter und/oder Erkennungszeichen usw.
In diesem Fall werden in der Form ein oder mehrere Teile aus unterschiedlichen
Mdtericilien
angeordnet, und zwar zusammen mit der Ledersohle in Phase 3 des vorstehend beschriebenen
Verfahrens, woran anschließend sich das Gießen der Besohlung identisch weitervollzieht,
wobei in diesem Fall ebenfalls der Polyurethanschaum als Klebemittel zwischen den
Zusatzteilen und der Ledersohle dient, um eine einstückige Besohlung für Schuhwaren
zu erhalten, welche komplett Rahmen und Zwischensohle enthält, und zwar in einem
einzigen Arbeitsgang.
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Die erfindungsgemäß erzielten Vorteile, welche vorstehend beschrieben
wurden, liegen hinsichtlich der Herstellung einer ä:ßerst kostengünstigen Besohlung
auf der Hand, da aufarund der Möglichkeit der Herstellung in einem Arbeitsgang die
Bes@hlung mit einer Ledersohle als Basis einen beachtlichen wirtschaftlichen Wert
darstellt und sich durch besondere Leichtigke i t aus/eichnet, was all gemein sehr
geschätzt wird. Dabei kann clie Besohlung unter Verwendung eines Absatzes aufgebaut
sein, der a*s unterschiedlichen Materialien von unterschiedlicher Art besteht und
einen weiten Bereich von Kombinationen umfaßt, so daß deren Markterfordernissen
sowohl in ästhetischer als auch funktioneller Hinsicht Rechnung getragen werden
kann.
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L e e r s e i t e