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Die Erfindung betrifft eine Ausstellschere für den Flügel-
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eines Fensters, einer Tür oder dergleichen, insbesondere für einen
Dreh-Kipp-Flügel, mit einem Ausstellarm, der an einem Ende an einem festen Rahmen
angelenkt ist und am anderen Ende einen in einem Langschlitz einer am Flügelrahmen
angebrachten Stulpschiene schwenkbar und verschiebbar gelagerten Führungsbolzen
trägt, sowie mit einem sich zwischen Ausstellarm und Stulpschiene erstreckenden
Zusatzarm, der am einen Ende um einen vom Ausstellarm getragenen und am anderen
Ende um einen von der Stulpschiene getragenen Gelenkbolzen schwenkbar gelagert ist.
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Bei einer bekannten Ausstellschere dieser Art (AT-PS 369 487) ist
der Zusatzarm jeweils in Längsrichtung spielfrei am Ausstellarm und an der Stulpschiene
angelenkt. Hierbei treten nun beim Öffnen und mehr noch beim Schließen des Flügels
aufgrund der durch den Zusatzarm bedingten Zwangsführung des Ausstellarmes relativ
große Kräfte zwischen dem Führungsbolzen und den Wangen des Langschlitzes der Stulpschiene
auf, die zu erheblichen Abnutzungserscheinungen an den Wange der Langschlitz-Schiebeführung
sowie an den Anlenkpunkten des Zusatzarmes führen können.
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Um die Gefahr einer vorzeitigen Zerstörung der Langschlitz-Schiebeführung
zu verhindern, ist bei der bekannten Ausstellschere vorgesehen, in den Langschlitz
der Stulpschiene eine z.B. haarnadelförmige Blattfeder od.dgl. einzusetzen, zwischen
deren beiden Schenkeln der Führungsbolzen des Ausstellarmes geführt ist.
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Das Vorsehen eines derartigen, z.B. Blattfeder-Einsatzes erhöht nicht
nur den Herstellungs- und Montageaufwand, der Einsatz muß auch aus einem relativ
hochwertigen Werkstoff hergestellt sein, um einen vorzeitigen Abrieb zu vermeiden.
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Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Ausstellschere
der eingangs angeführten Art in der Weise auszubilden, daß unter Gewährleistung
eines einfachen und kostengünstigen Aufbaus und einer problemlosen Montage die Gefahr
eines vorzeitigen Verschleisses der Wangen der Langschlitz-Schiebeführung der Stulpschiene
sowie des im Langschlitz geführten Führungsbolzens und der übrigen Anlenkpunkte
des Zusatzarmes bei stets zuverlässigem Betrieb der Schere weitestgehend vermieden
wird, ohne daß hierzu zusätzliche Maßnahmen zur Verstärkung der Langschlitz-Schiebeführung
getroffen werden müssen.
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Die Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß wenigstens
einer der beiden dem Zusatzarm zugeordneten Gelenkbolzen in einem Langloch des Zusatzarmes
geführt ist, das sich zumindest im wesentlichen in Längsrichtung des Zusatzarmes
erstreckt und daß die Länge des Lang loches so gewählt ist, daß in der Kippstellung
des Flügels der- jeweilige Gelenkbolzen am außenliegenden Rand des Lang loches anliegt.
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Aufgrund dieser konstruktiv äußerst einfachen Ausbildung der Schere
wird erreicht, daß zumindest zu Beginn einer jeweiligen öffnungs- und Schließbewegung
des Flügels eine kraftschlüssige Verbindung zwischen Ausstellarm, Zusatzarm und
Stulpschiefle nicht gegeben ist und somit die beim öffnen und Schließen des Flügels
auftretenden Kräfte zwischen der Langschlitz-Schiebeführung der Stulpschiene und
dem Führungsbolzen des Ausstellarmes klein gehalten werden.
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Zusätzliche, den Herstellungs- und Montageaufwand erhöhende Maßnahmen
zur Verstärkung der Stulpschiene bzw. der Langloch-Schiebeführung können somit entfallen.
Da die Länge des Langloches im Zusatzarm so gewählt ist, daß in der Kippstellung
des Flügels der jeweilige Gelenkbolzen am außenliegenden Rand des Langloches anliegt,
erfüllt der Zusatzarm in der Kippstellung des Flügels voll die ihm zugeordnete Stützfunktion.
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Eine in der Praxis bevorzugte Ausführungsform besteht darin, daß beide
dem Zusatzarm zugeordnetenGelenkbolzen jeweils in einem sich zumindest im wesentlichen
in Längsrichtung des Zusatzarmes erstreckenden Langloch des Zusatzarmes geführt
sind und daß die Länge der Lang löcher so gewählt ist, daß beide Gelenkbolzen in
der Kippstellung des Flügels jeweils am außenliegenden Rand des jeweiligen Langloches
anliegen.
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Vorteilhafterweise ist die Länge jedes Langloches gleichzeitig so
gewählt, daß in der Schließstellung des Flügels die Gelenkbolzen jeweils am innenliegenden
Rand des betreffenden Langloches anliegen.
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Dadurch wird erreicht, daß der Flügel in der Endphase der Schließbewegung
an den Anlenkpunkt des Ausstellarmes herangezogen und somit über die Schere eine
definierte Ausrichtung des geschlossenen Flügels in der Ebene des festen Rahmens
erhalten wird.
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Die beiden Langlöcher des Zusatzarmes sind zweckmäßigerweise zumindest
im wesentlichen gleich lang ausgebildet.
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Vorteilhafterweise durchsetzt jeder Gelenkbolzen das betreffende Langloch
des Zusatzarmes und trägt am aus dem Langloch austretenden freien Ende einen verbreiterten
Kopf.
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Eine weitere Ausführungsvariante besteht darin, daß der Zusatzarm
über den vom Ausstellarm getragenen Gelenkbolzen in Axialrichtung dieses Bolzens
im wesentlichen spielfrei am Ausstellarm gelagert ist. Demgegenüber ist der Zusatzarm
an der Stulpschiene über den von der Stulpschiene getragenen Gelenkbolzen in Axialrichtung
dieses Bolzens vorteilhafterweise mit begrenztem Spiel gelagert.
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Aufgrund der spielfr-Scn bagerunq dcs Zueatzarmes am Ausstellarm ist
unter Vermeidung der Gefahr eines Verkantens des Zusatzarmes stets eine optimale
Kraftübertragung zwischen Ausstellarm und Zusatzarm gewährleistet und sichergestellt,
daß der Zusatzarm in jeder beliebigen Schwenkstellung stets parallel zur Schwenkebene
des Ausstellarmes liegt. Wird der Flügel aus der Kippstellung heraus geschlossen,
dämpfen die Langschlitze im Zusatzarm in Zusammenwirkung mit den Anlängstellen in
Stulpschiene und Ausstellarm die auftretenden Kräfte derart, daß der sich in der
Langschlitz-Schiebeführung befindliche Führungsbolzen des Ausstellarmes fast kräftefrei
in dieser gleitet.
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Anstelle der Langschlitze im Zusatzarm kann dieser auch mit entsprechend
groß dimensionierter Bohrung versehen sein.
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Diese Bohrungen bedingen jedoch, daß der Flügel nicht klapperfrei
gehalten werden kann.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme
auf die Zeichnung näher erläutert; in dieser zeigt: Fig. 1 eine Draufsicht einer
Ausstellschere für den Dreh-Kipp-Flügel eines Fensters, dargestellt in der Stellung,
die sie bei gekipptem Flügel einnimmt, und Fig. 2 eine Schnittansicht der Ausstellschere
entsprechend der Linie I-I in Fig. 1, wobei die Schere jedoch in der Stellung gezeigt
ist, die sie bei geschlossenem Flügel einnimmt.
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In Fig. 1 ist in Draufsicht eine Ausstellschere 10 für den Dreh-Kipp-Flügel
eines Fensters in der Stellung gezeigt, die sie bei gekipptem Flügel einnimmt.
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In Fig. 2 ist die Ausstellschere 10 in einer Schnittansicht entsprechend
der Linie I-I nach Fig. 1 dargestellt, wobei hierbei jedoch die Stellung der Ausstellschere
wiedergegeben ist, die sich bei geschlossenem Flügel ergibt. Einander entsprechenden
Teilen der Ausstellschere sind in den beiden Figuren jeweils gleiche Bezugszeichen
zugeordnet.
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Die Ausstellschere 10 umfaßt als Grundbauteile eine Treibstange 38
(Fig. 2), eine Stulpschiene 16,einen Ausstellarm 12, sowie einenZusatzarm 20. Die
Stulpschiene 16 liegt bis auf einen brückenartig aufgebogenen Abschnitt 46 über
der Treibstange 38 im nicht näher dargestellten Flügelrahmen in einer dafür vorgesehenen
Nut. Die Treibstange 38 ist verschieblich gelagert.
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Im brückenartig aufgebogenen Abschnitt 46 der Stulpschiene 16 ist
ein sich in Längsrichtung der Stulpschiene erstreckender Langschlitz 14 vorgesehen,
der Wangen 50,52 aufweist und am einen Ende in eine kreisförmige Erweiterung 40
übergeht.
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Der Ausstellarm 12 der Ausstellschere 10 ist am einen, nicht gezeigten
Ende an einem festen Rahmen angelenkt und trägt am anderen Ende einen Führungsbolzen
18, der im Langschlitz 14 der am Flügelrahmen angebrachten Stulpschiene 16 schwenkbar
und verschiebbar gelagert und bei der Montage über die Erweiterung 40 in den Langschlitz
einführbar ist.
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Die Stulpschiene 16 ist mit dem Ausstellarm 12 ferner über den Zusatzarm
20 verbunden, der am einen Ende um einen vom Ausstellarm 12 getragenen Gelenkbolzen
22 und am anderen Ende um einen von der Stulpschiene 16 getragenen Gelenkbolzen
24 schwenkbar gelagert ist.
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Beide dem Zusatzarm 20 zugeordnetenGelenkbolzen 22, 24 sind jeweils
in einem Langloch 26, 28 des Zusatzarmes 20 geführt. Die Langlöcher 26, 28 erstrecken
sich jeweils in Längsrichtung des Zusatzarmes 20. Die Länge der Langlöcher 26, 28
ist so gewählt, daß beide Gelenkbolzen 22, 24 in der Kippstellung des Flügels (Fig.1)
jeweils am außenliegenden Rand 30, 32 und in der Schließstellung des Flügels (Fig.
2), d.h. bei im wesentlichen parallel zueinander und übereinanderliegender Stulpschiene,
Ausstellarm und Zusatzarm, jeweils am innenliegenden Rand 3a4, 36 des betreffenden
Langloches 26, 28 anliegen.
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Wie am besten in Fig. 2 zu erkennen ist, ist der Ausstellarm 12 über
der Stulpschiene 16 und der Zusatzarm 20 zwischen dem Ausstellarm 12 und der Stulpschiene
16 angeord--net.
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Jeder Gelenkbolzen 22, 24 durchsetzt das betreffende Langloch 26,
28 des Zusatzarmes und trägt am aus dem Langloch austretenden freien Ende einen
verbreiterten Kopf 42, 44.
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Der Zusatzarm 20 ist einerseits über den im Ausstellarm 12 eingesetzten
Gelenkbolzen 22 in Axialrichtung dieses Bolzens im wesentlichen spielfrei am Ausstellarm
12 und andererseits über den in der Stulpschiene 16 eingesetzten Gelenkbolzen 24in
Axialrichtung dieses Bolzens mit begrenztem Spiel an der Stulpschiene 16 gelagert.
Der Zusatzarm 20 ist am den stulpschienenseitigen Bolzen aufnehmenden Ende etwas
nach unten abgesetzt, so daß zwischen diesem Zusatzarmende und dem Ausstellarm 12
noch Spiel für eine begrenzte Längsverschiebung des Gelenkbolzens 24 in dem Lang
loch 28 während einer Öffnungs- und Schließbewegung des Flügels bleibt.
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Die Breite der im Zusatzarm 20 ausgebildeten Langlöcher 26, 28 ist
dem Querschnitt des im Langloch aufgenommenen Abschnitts des jeweiligen Gelenkbolzens
22, 24 angepaßt.
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Der im Ausstellarm 12 eingesetzte Führungsbolzen 18 durchsetzt den
im brückenartig aufgebogenen Abschnitt 46 der Stulpschiene 16 ausgebildeten Langschlitz
14 und trägt wiederum wie die beiden Gelenkbolzen 22, 24 am aus dem Langschlitz
14 austretenden freien Ende einen verbreiterten Kopf 48. Der Ausstellarm 12 ist
hierbei über den Führungsbolzen 18 in Axialrichtung dieses Bolzens wiederum mit
einem begrenzten Spiel am brückenartigen Abschnitt 46 der Stulpschiene 16 gelagert.
Die Breite des Langschlitzes 14 ist dem Querschnitt des im Langschlitz geführten
Abschnitts
des Führungsbolzens 18 angepaßt. Der Querschnitt des
am Führungsbolzen 18 vorgesehenen Kopfes 48 ist derart bemessen, daß der Führungsbolzen
18 bei der Montage der Ausstellschere bequem über die Erweiterung 40 in den Langschlitz
14 eingeführt werden kann Der Führungsbolzen 18 gelangt während des normalen Betriebs
der Ausstellschere nicht in die Erweiterung 40. Bei gekipptem Flügel liegt der Führungsbolzen
18 am aer Erweiterung 40 gegenüberliegenden Rand des Langschlitzes 14 an, so daß
eine zuverlässige Abstützung des gekippten Flügels sowohl über den Ausstellarm 12
als auch über den Zusatzarm 20 gewährleistet ist.