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Maschine zum Herstellen chiffrierter Schriftstücke. Man hat verschiedene
Möglichkeiten, chiffrierte Schriftstücke herzustellen; entweder man setzt für jeden
Buchstaben einen ande- ' ren, ohne die Reihenfolge zu ändern, oder man stellt die
Buchstaben. um, oder man verbindet beides.-Im folgenden ist eine die Erfindung bildende
Maschine beschrieben, welche die Buchstaben eines Schriftstückes umstellt, und das
so hergestellte chiffrierte Schriftstück in die Anfangsstellung vor seiner Herstellung
gebracht, die ursprüngliche Reihenfolge der. Buchstaben wieder ablesen läßt.
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Zu diesem Zweck sind eine Anzahl Schreibbänder nebeneinander angeordnet,
z. B. zehn Stück, Nr. i bis io. Auf diese wird der Text nach irgendeinem Schlüssel
verteilt, der beliebig 'lang sein kann, am besten endlos, so daß jede Wiederholung
wegfällt. Nimmt man als Schlüssel z. B: die Zahl Pi (7r) - 3,1415926
:. ., so käme-z. B., wenn man das Wort Abend schreiben wollte, der erste
Buchstabe »A« auf das Band 3, »b« auf das Band i, »e« auf das Band 4, »n« auf das
Band i, ».d« auf das Band 5. Es sind dann also auf jedem Bande die der betreffenden
Zahl entsprechenden Buchstaben verzeichnet. Werden diese Bänder hintereinander in.der
Reihenfolge 1, 2, 3, 4 usw. aufgeschrieben oder depeschiert (oder in einer anderen
vereinbarten Reihenfolge), so ist ein Entziffern bei größeren Schriftstücken ausgeschlossen,
wenn der Schlüssel nicht bekannt ist. Ist aber der Schlüssel bekannt, so ist die
Herstellung des ursprünglichen Textes ohne weiteres möglich; indem bei obigem Beispiel
der erste Buchstabe vom dritten Bande genommen wird, der »A« 'lautet, dann der erste
vom ersten Bande usw. Allerdings inuß das Ende jedes Bandes in der Chiffreschrift
irgendwie gekennzeichnet sein.
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Bei der Maschine, welche das Umstellen selbsttätig besorgt und ebenso
das Ablesen des ursprünglichen Textes aus der Chiffreschrift gestattet, wird als
Schlüssel eine in bekannter Weise gelochte Karte benutzt.
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Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel, und zwar ist:
. Fig. i die Zusammenstellung der Steuervorrichtung in Verbindung mit einer Schreibmaschine,-Fig.
2 ein Schnitt durch den Wähler, Fig. 3 der Grundriß der wesentlichen Steuerungsteile
des Wählers,.
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Fig.4 ein Schnitt durch den verschiebbaren, die Schreibbänder aufweisenden
Schlitten, und Fig. 5 eine Seitenansicht zu Fig.4.
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Der von einer Musterkarte beherrschte Wähler (Fig. i) bewegt durch
eine Stange 2 -und den um den festen Punkt 3 schwingbaren Hebel 4 sowie die an dessen
Ende angreifende Verbindungsstange 5 einen die Schreibbänder aufweisenden Schlitten
6 auf -einer Führung 7 hin und her., so daß jeweilig eines der Schreibbänder o bis
IX auf die Druckstelle der Typen der Schreibmaschine 8 eingestellt werden kann.
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Der Antrieb des Wählers i läuft ununterbrochen oder absatzweise weiter,
stellt dabei unter dem Einfloß der verschiedenen Löcher der Musterkarte eines der
Schreibbänder obis
IX auf die Druckstelle der Typen der Schreibmaschine
8 ein und hält es in dieser Lage fest, bis eine Taste der Schreibmaschine angeschlagen
ist.
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Während dieses Stillstandes wird bereits die Bewegung zur Grundstellung
für das nächstfolgende Arbeitsspiel eingeleitet, um den notwendigen Stillstand der
Maschine möglichst abzukürzen.
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Der Wähler i (Fig. 2, 3) ist wie folgt eingerichtet: Eine Musterkarte
9 wird über Tragrollen io und eine' Druckrolle i i fest aufliegend um einen Kartenzylinder
12 geleitet, der bekannte Führungswarzen 13 hat, die in Führungslöcher der Karte
g eingreifen. In ein vörhandenes Kartenloch dringt -die entsprechende Nadel 1s 1
bis Lx ein, während die anderen abgedrängt werden.
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Die Vorrichtung - zeigt zehn Schreibbänder o bis IX (Fig. i) und neun
Musterlochreihen Z bis IX auf der Musterkarte, die mit jenen zusammenwirken. Für
das Schreibband o, welches der Ruhestellung entspricht, ist keine Lochreihe vorgesehen.
Die .erste Arbeit des Wählers aus der in Fig.2 dargestellten Grundstellung .ist
das Einstellen der Musterkarte. . Im Gestell i. ist die Antriehswelle 16 gelagert
und auf ihr sind verschiedene Exzenter angebracht, von welchen der vorn sitzende
in vollen Linien gezeichnet dargestellt ist, während die dahinter befindlichen durch
strichpunktierte Linien' ihre Kurvenform und Stellung zeigen. Beim Vorwärtsdrehen
der Antriebswelle 16 in Pfeilrichtung gemäß Fig.2 bewegt das Exzenter 17 den Exzenterhebe118
um den feststehenden Bolzen ig, hebt die Stange 2Q, die im Lager 21 geführt ist,
an und schaltet mit ihrer Zunge 22, die in eine Lücke des Schaltrades 23 eingreift,
den mit ihm fest verbundenen Kartenzylinder 12 um eine Teilung weiter. Somit ist
die Karte füg das beginnende Arbeitsspiel eingestellt. Der Deckel 24 des Gehäuses
i ist abnehmbar, damit - man jederzeit zur Karte gelangen kann. -Die Druckwalze
i i und der Kartenzylinder 12 sind an Hebeln 25 gelagert, die auf der im Gehäuse
i ortsfest angeordneten Welle 26 befestigt sind; ebenso der Hebel 2,7, der
-durch eine Stange 28 mit einem um einen Bolzen 29 sich drehenden Exzenterhebel3o
verbunden ist, welcher von dem Exzenter 31 so betätigt wird, daß bei dem nun in
Pfeilrichtung gemäß Fig. 2 erfolgenden Weitergang der Antriebswelle 16 der Kartenzylinder
12 mit der Musterkarte g gegen die Nadeln 15 I bis Ix geht, wobei wenigstens acht
Stück davon abgedrärigtwerden. Mit diesenwerden auch die daran befestigten und an
den Leisten 31, 32, 33 und 34 geführten Schieberbleche 35 1 bis Ix, Verbindungs#ähte
36 1 bis I und Hubplatinen 37 1 bis Ix nach links verschoben, so daß sie in die
links punktiert angegebene Stellung gehen. Beim Weiterdrehen der Antriebswelle 16
bewegt das Exzenter 38 den Exzenterhebel 39
um den Bolzen 40, hebt die Stange
41 , und den Hebel 4:2 auf der Qrtsfest gelagerten Welle 43- an und senkt die Hebelarme
44 mit dem daran befindlichen Einstellstab 45 in die Spitzkerbe des stehengebliebenen
-Bleches 35 einer allein zur Weiterarbeit bestimmten Gruppe I -bis IX, so daß diese
gesichert wird und die Nadeln 15 entlastet sind.
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Bei Weiterdrehung der Antriebswelle 16 bewegt das Exzenter 17 den
um den Bolzen 46 bewegbaren Exzenterhebel47 so, daß die Stange 48 gemäß Fig. 2 nach
rechts gezogen wird. Diese .greift den unteren Winkelhebel 49, der das Messer So
trägt, unmittelbar an. und mit einem Gelenkstück S i den oberen Winkelhebel
52 mit dem zugehörigen Messer 53, so daß letzteres 53 abwärts und das Messer
So aufwärts geht. In bekannter Weise werden. dabei die in die punktierte Lage geschobenen
Platinen 37 liegen bleiben, wie sie sind, während die zurückgebliebene und ausgez6gen
gezeichnete Platine 37 angehoben wird, wobei sie vermöge der. sie überdeckenden
Vorsprünge 54 der zugehörigen Kuppelplatine 55 diese in die punktierte Stellung
emporstößt. Die Kuppelplatinen 55 sind in den Leisten 56 geführt und beherrschen
sie umfassende Kuppelzapfen 57, die in einem Stufenhebel 58 stecken, der an einer
Gestellwand um den Bolzen 59 schwenkbar gelagert ist. Darüber ist ein Schieber 6o
in Führungen 61 -und 62 angeordnet, der einen Schlitz 63 hat, in den in der Grundstellung
jeder Kupplungszapfen 57 eintreten kann (Fig. 3). Nach erfolgter Kupplung des' Schiebers
6o mit einem der neun Kupplungszapfen 57IbisI% wird beim Weiterdrehen der Antriebswelle
16 das Exzenter 64 den Exzenterhebel 65 um ien Bolzen 66 so bewegen, daß die Gelenkstange
67 nach rechts gezogen und durch sie der Stufenhebel 58 in die strichpunktiert gezeichnete
andere Endstellung gebracht wird. Dadurch wird der Schieber 6o und die mit ihm durch
Vermittlung der Teile 2 bis 5 (Fig. i) verbundene Schreibbänderschlitten 6 ebenfalls
nach rechts gezogen und eins der Schreibbänder o bis IX auf- die Druckstelle der
Typen gebracht. Hierauf bewegt das Exzenter 31 den Exzenterhebel 68 um den ortsfesten
Bolzen 69 .und damit die Stange 7o nach rechts, Hebel 71 (Fig.4 und 5) schwenkt
um Bolzen 72 an - der Führungsplatte 7 und drückt mit dem Arm 73 auf den Anschlag
74 der gerade bei ihm haltenden Schaltstange 75 o bis Ix. Diese geht abwärts und
mit ihr die Schaltklinke 76, die -in das -
Schaltrad 77 eingreift
und so die entsprechend der Schreibrollen o bis IX um einen Buchstabenraum vorwärts
-schaltet.
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Nun wird eine Taste der Schreibmaschine angeschlagen, ein Typenhebe179
schlägt auf das Farbband 8o und das Schreibband, womit der Buchstabe festgelegt
ist. Um eine gute Auflage der Schreibbänder o bis IX zu sichern, - sind in bekannter
Weise federbelastete Führungsrollen 8 1 an Hebeln 82 auf Stäben 83 angebracht.
Die Schreibbänder o bis IX sind auf Spulen 84 aufgerollt, und diese stecken auf
einer Welle 85. Um ein genaues Vorschieben -der Schreibbänder zu sichern,
sind sie mit Führungslöchern, die in Führungswarzen, wie die Karte geleitet werden,
versehen. Da die Schreibbänder senkrecht laufen, liegt die aufrechtstehende Stellung
der Buchstaben in der Längsrichtung der Bänder, # um beim Entziffern auf der Schreibmaschine
gelesen werden zu können.
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Sobald der Buchstabe geschrieben ist und die Welle 16 sich weiterdreht,
geht zunächst der Exzenterhebel- 69 zurück, die Schaltklinke 76 wird freigegeben
und kehrt unter Wirkung der Feder 86 in die gezeichnete Lage zurück, indem sie wirkungslos
über das Schaltrad 77 federnd hinweggleitet. Inzwischen ist auch der Exzenterhebel
18 in die gezeichnete Lage zurückgekehrt, nachdem die Zunge 2a außerhalb des Schaltrades
23 stand. Nunmehr geht der Stufenhebel 58 mit dem Schieber 6o und dem Schreibbänderschlitten
6 in die gezeichnete Stellung zurück, die Schiene 45 gibt die Schieberbleche 35
frei, der Kartenzylinder 1a am Hebel :25 geht in die gezeichnete Stellung. zurück
und von letzterem werden durch Stab 87 und Drähte 88 die Schieberbleche 35 nach
rechts in die gezeichnete Grundstellung mitgenommen. Mithin ist nunmehr die Maschine
für ein neues Spiel frei.
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Ist das Schriftstück in dieser Weise auf die Bänder verteilt, so werden
die Bänder der Nummer nach oder wieder nach beliebigem Schlüssel aneinandergereiht.
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Die Entzifferung erfolgt so, daß die einzelnen Bänder auf.die zugehörigen
Schreibrollen aufge-,vickelt werden. Hierauf wird die Maschine in Bewegung gesetzt
unter Ausschaltung der Schreibmaschinentasten. Im Anschlagausschnitt bzw. -auf der
Druckstelle der Typen der Schreibmaschine erscheinen dann die Buchstaben in richtiger
Reihenfolge und werden abgelesen und notiert. Die Zahl der Schreibbänder kann beliebig
sein, ebenso kann die -Umstellmaschine mit einer Chiffriermaschine, welche die Buchstaben
ändert, verbunden werden. Auch gibt es andere Steuerungsmöglichkeiten als Karte,
z. B. Kombination von Exzentern.