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Koksausdrückmaschine für Kammeröfen zur Erzeugung . von Gas und Koks
mit Seil- oder Kettenantrieb für die Ausdruckstange, bei dem für das Ein- und Ausfahren
der Stange je ein !Zugorgan vorgesehen ist. Bei den Koksausdrückmaschinen für Kammeröfen
zur Erzeugung von Gas und Koks wird der gare Kokskuchen durch einen an einer Stange
sitzenden Druckkopf ausged-ückt; die Stange wird dabei in der Praxis zur-Hauptsache
durch eine Zahnstangenpaarüng in den Ofen eingeschoben und nach dem Ausdrücken wieder
zurückgezogen. Es ist aber auch -schon vorgeschlagen worden, an die Stelle des Zahnantriebs
Ketten- oder Seilantrieb zu setzen. Während beim Zahnantrieb die notwendige, schwere
Zahnstange neben der starken Belastung der Ausdruckstange auch noch Mängel aus der
Verzahnung zeigt, tritt beim Seil-oder Kettenantrieb, wie er vorgeschlagen ist,
durch einseitigen Zug und inneren Widerstand der Einrichtung leicht ein Verlaufen
des Kopfes der Ausdruckstange und damit eine Beschädigung der Ofenkammerwände ein.
Die aus der Verzahnung erwachsenden Mängel liegen im wesentlichen in Brüchen der
Zähne, Vollsetzen usw. Was z. B. beim Ausdrücken des Kokskuchens ein Zahnbruch bedeutet,
erhellt daraus, daß in diesem Fall Ausdrückkopf und Stange so lange in den Ofenkammern
verbleiben, daß sie verschmoren. Derselbe Fall tritt auch bei einem Vorschlag ein,
nach dem an die Stelle der Verzahnung eine endlose Kette tritt, mit der die Ausdruckstange
gekuppelt wird.
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Man hat nun bei Ausdrückstangenantrieben auch schon vorgeschlagen,
den Ketten- oder Seiltrieb zu teilen, indem für jede Bewegung ein besonderes Zugorgan
mit Wickeltrommel benutzt wird; die .Äußerung der beiden Zugorgane an der Ausdruckstange
erfolgt nach Art des Flaschenzuges. Dadurch entsteht zunächst an der Ausdruckstange
ein seitlicher Angriff mit Hebelarm, dessen Einwirkung durch entsprechende Führungen
aufgehoben werden muß. Da bei den herrschenden Beanspruchungen und Widerständen,
an eine gute Führung nicht zu denken ist, folgt ein Verlaufen des Kopfes und dadurch
Beschädigungen der Ofenkammerwände.
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Die Erfindung baut zwar auch auf der Verwendung von Seil- oder Kettenantrieb
der Koksausdrückstange auf, teilt auch in zwei Zugorgane, eines für das Einfahren,
eines für das Ausfahren .der Stange; aber sie baut die. beiden Zugorgane von vornherein
in einem besonderen Sinn aus, nämlich der Anpassung an, die für Einfahren und Ausfahren
der Stange stark wechselnde Beanspruchung. Es werden für den ersteren Arbeitsgang
zwei, Seil- oder Kettenstränge, für den zweiten Arbeitsgang nur ein solcher in Anwendung
gebracht. Während der konstruktive Aufbau einer Koksausdrückstange und die Zuordnung
der Betriebsorgane bisher, und das auch bei den vorgeschlagenen Ketten- oder Seilantrieben,
unter der Einwirkung der vom Zahnantrieb her bekannten Konstruktionen stand, gibt
die Anpassung an die Beanspruchung und ihre weitere Durchbildung nicht nur die Möglichkeit
einer restlosen Erfüllung der vom Ketten- oder Seilantrieb
erhofften
Vorteile, sondern bildet gleichzeitig den Grundstock für weitere Ausbildungen der
Gesamteinrichtung. So wird vor allen eine stets zentrische Wirkung an der Ausdruckstange
erzielt, während anders eine gegenseitige Abhängigkeit durch die Verwendung nur
einer Trommel für beide Zugorgane erreicht wird. Die zentrische Wirkung und ständig
gleiche Inanspruchnahme der beiden Stränge für das Einfahren wird im Wesen durch
die Leitung der beiden- Stränge über eine Rolle bewirkt, die Kraftabstützung wird
statisch bestimmt gemacht.
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Aus der so geschaffenen Freiheit für die Stangenausbildung wächst
nach der Erfindung die Ausbildung der Stange als Körper gleicher Druckfestigkeit
heraus; man kann sie rohrförmig gestalten. Diese rohrförmige Ausge-. staltung bildet
wieder die Wurzel für eine Verbesserung der an sich bekannten Kühlung mittels durchstreichender
Luft, insofern als eine röhrenförmige Stange leicht in zwei Räume abgeteilt werden
kann ohne Störung der Widerstandseigenschaften, trotzdem aber Gewähr gibt für die
Verwendung des einen Raumes zum Einführen, des andern zum Absaugen der Kühlluft.
Ein unmittelbar auf die Stange geschaltetes Gebläse erhält den Kühlluftstrom ständig
aufrecht bzw. kann vom Ein- und Ausfahren der Stange abhängig gemacht werden. Röhrenförmige
Ausbildungen von Ausdruckstangen sind zwar bekanntgeworden, doch waren diese Stangen
unterteilt und teleskopisch. ineinander steckbar, zur Verminderung des Raumbedarfs
vor den' Öfen. Mit einer derartigen Ausbildung geht natürlich gerade der Widerstand
gegen Ausknickung, das entscheidende Moment der Weiterbildung nach. der Erfindung,
verloren, wie auch die Innenkühlung praktisch nicht möglich wäre infolge der notwendigen
und doch rasch verschleißenden Dichtung' und besonderer Führung, während bei durchgehendem
Rohr nach der Erfindung alle Vorzüge des Rohrquerschnitts besonders zur Geltung
kommen.
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In . der- beiliegenden Zeichnung ist in Fig. z im .Aufriß, in Fig.
z im Grundriß eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes wiedergegeben, während
Fig. 3 und q. in größerem Maßstabezwei verschiedene Querschnittsformen der Koksausdrückstange
darstellen.
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Die Windetrommel a wird von der Zahnradübersetzung b aus unter Umsteuerungsmöglichkeit
von einem geeigneten Motor angetrieben. Auf die Trommel a wickeln sich die beiden
Enden der über die im Gerüst der Koksausdrückmaschine fest gelagerten Rollen-c laufenden
Kettenstränge d auf, die als geschlossene Schleife über die Umlenkrolle e am Ende
des Köksausdrückstange f laufen. Die Ausdruckstange, fist -dabei in -der bekannten
Weise. -mit dem Druckkopf l versehen, der durch -die Rollen m und n eine
untere und seitliche Führung erhält, während die Stange selbst ihre Führung in den
Rollen k findet. Ein zweites besonderes Zugorgan g läuft ebenfalls auf die Trommel
a, aber im umgekehrten Windungssinne auf, um weiter über die im Gerüst fest gelagerte
Rolle lt seinen Anschluß bei i am Ende der Ausdruckstange zu finden. Wird
also die Trommel a im Uhrzeigersinne bewegt, so werden die beiden Stränge des Zugorganes
d- aufgewickelt und damit die Stange f
nach links verschoben, wobei durch
die Rolle e, über die das Zugorgan d läuft, eine dauernd. gleichmäßige Beanspruchung
der beiden Stränge des Zugorganes verbürgt wird. Schon durch Verteilung der Beanspruchung
auf 'die beideh Stränge des Zugorganes ist also von vornherein eine hohe Sicherheit
gegen Bruch gegeben. Der Rückgang wird durch Umkehrung der Drehrichtung der Trommel
a bewirkt, womit sich die Stränge des Zugorganes d abwickeln und dagegen- das Seil
oder die Kette g sich aufwickelt, die nun ihrerseits über die Rolle 7a hinweg die
Stange f) wieder zurückholt. Selbst wenn also die Kette oder das Seil d beim Einfahren
gerissen sein sollte, so ist es immer noch möglich, mit Hilfe des Zugorganes g die
Stange wenigstens wieder aus den5 glühenden Ofen herauszuholen. Um dabei die erforderliche
Vorspannung zu sichern, ist die Umlenkro11e h im Gestell der Koksausdrückmaschine
verstellbar angeordnet. Damit erhält man auch eine -natürliche Verlagerung
der beiden Seilstränge d in der Mittelebene der Ausdruckstange f, so -daß - sie
also ohne Hebelarme, d. h. also zentrisch zur Wirkung gelangen. Gleichzeitig ist
damit der symmetrische Aufbau der ganzen Antriebsvorrichtung ermöglicht, mit dem
ebenfalls eine Reihe natürlicher Vorzüge verbunden ist.
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Mit dem Entfallen jeder Beziehung auf die Zahnstange erhält man, wie
erwähnt, dis völlige Freiheit in der Konstruktion der Stange, so daß man sie entsprechend
ihrer Beanspruchung als Körper von gleicher Knickfestigkeit in bezug auf alle Achsen
ausbilden kann. Dies kann entweder in der Weise geschehen, daß man nach Fig. 3 die
Stange f' überhaupt aus einem Rohr f' herstellt oder indem man nach Fig. q. die
Stange f" aus Sektoreisen im Rohrquerschnitt aufbaut. Damit ist nun auch gleich
die Möglichkeit einer künstlichen Belüftung der Stange gegeben, die für ihre starke
Erwärmung in der Ofenkammer recht zweckmäßig erscheint. Und zwar kann man hier z.
B. nach Fig. 3 ein engeres, inneres Rohr o vorsehen, das sich mit Stützen p gegen
das Außenrohr abstützt. Während dabei die Luft durch ein Gebläse durch den Ringraum
zwischen dem Innen- und dem Außenrohr eingeführt
und durch das
Innenrohr o abgesäu-t wird, kann man nach Fig. q. die Stange f" durch ein mittleres
Blech q in zwei Kammern teilen und in der einen die Luft ein- und irt der anderen
wieder ausführen. Am einfachsten ist -es dabei wiederum,, wenn man das dazu nötige
Gebläse r mit seinem Antriebsmotor s gleich auf dem Ende der Ausdrückstange f mit
aufbaut und den Motor jeweilig sich selbsttätig mit dem Einfahren. der Ausdrückstange
einschalten und mit dem Ausfahren wieder ausschalten läßt. Auf diese Weise werden
dann Schlauchanschlüsse u. dgl., die bei der großen Länge der Bewegung =- etwa =2
mschlecht durchführbar sein würden, grundsätzlich vermieden.