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Kettenwirkstuhl mit zwei geneigt zueinander liegenden Nadelbarren
und zwei innerhalb derselben liegenden Platinenbarren. Gegenstand der Erfindung
ist ein Kettenwirkstuhl mit zwei geneigt zueinander liegenden Nadelbarren und zwei
innerhalb derselben liegenden Platinenbarren (vgl. Patent 225843)-Das Neue besteht
darin, daß die Platinenbarren mit Platinen ausgerüstet sind; welche an ihrem Oberteil
so weit nach rückwärts, d. h. von den Enden der zu ihnen gehörigen Nadeln hinweg-gebogen
und so ausgebildet sind, daß jede Platinenreihe die zuletzt von den beiden Nadelreihen
gebildeten Maschenreihen vor dem Aufwärtsgehen der zu ihnen .gehörigen Nadelbarre
vollständig einschließt, nach dem Abpressen der Nadeln eine schwingende Bewegung
nach rückwärts ausführen und die alten Maschen freigeben und sich beim Vorwärtsschwingen
mit den Außenflächen ihrer Nasen gegen die alte Maschenreihe der eigenen Nadelbarre
zum Abschlagen der Maschen legen.
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Hierdurch soll gegenüber den bekannten Kettenstühlen dieser Art, bei
welchen die Platinen mit ihren Kehlen nur die Maschen der entgegengesetzten Nadelbarre
vor dem Hochgehen der Spitzennadeln zurückhalten sowie auch die neue Legung unter
die Haken der Nadeln bringen, eine gleichmäßigere und schönere Ware erzielt und
außerdem wird ein schnelleres und sicheres Arbeiten ermöglicht werden.
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- Zwar bieten Kettenwirkstühle, bei welchen mittels der Platinen ein
Zurückhalten beider Maschenreihen angestrebt ist, an sich nichts Neues. Es sind
dies aber Stühle mit außen liegenden Platinen. Der Erfindungsgegenstand ist in den
Fig. z bis T o der beiliegenden Zeichnung in den einzelnen Arbeitsstellungen seiner
Maschinenelemente beispielsweise dargestellt.
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Innerhalb der beiden Nadelbarren a und b
mit den Nadeln
n und m, welche zueinander unter einem Winkel von ungefähr 45° geneigt sind,
sind in bekannter Weise einander zugekehrt, die beidenPlatinenbarren c und d, mit
den Platinen e und f vorgesehen.
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Während die beiden Nadelbarren in abwechselnder Folge nur in ihren
geneigten Ebenen eine auf und ab gehende Bewegung ausführen, vollführen die Platinenbarren,
ebenfalls abwechselnd, neben einer hebenden und senkenden auch eine schwingende,
also eine mehr kreisende Bewegung aus.
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Die eigentlichen Bewegungsmechanismen sind in der Zeichnung weggelassen,
da diese in den verschiedensten Ausführungen möglich sind.
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Die Herstellung einer Maschenreihe sei nachstehend an den einzeln
dargestellten Arbeitsstellungen in einem Arbeitsgange, beispielsweise auf einer
Kettenstuhlseite, erläutert.
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Fig. z zeigt die eben in Tätigkeit gewesene rechtsseitige Nadelbarre
b und die Platinenbarre d in ihren tiefsten, d. h. in ihren Ruhestellungen, während
sich die linksseitige Nadelbarre a in Arbeitsstellung befindet, ebenso die Platinenbarre
c, deren Platinen e sowohl die letzte Maschenreihe der Nadeln ia als auch die neu
gebildete Maschenreihe der Nadeln m in ihren Kehlen eingeschlossen haben.
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Die Kettenmaschinen h befinden sich in
ihren Mittel-
und die Pressen o, p in ihren Ruhestellungen.
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Während die Nadelbarre a bis auf weiteres in der gezeichneten Stellung
verharrt, schwingen die Kettenmaschinen h nach rechts (Fig. 2), schlagen ihre Kettenfäden
zwischen den Nadeln n. hindurch und werden unterhalb der Nadelreihe um eine bzw.
auch uin zwei Nadeln in ihren Längsbewegungsrichtungen verschoben, und zwar in einander
entgegengesetzten Richtungen.
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Hierauf schwingen die Kettenmaschinen h nach links (Fig. 3), wiederum
zwischen den N adeln n hindurch und werden nun oberhalb der Nadelreihe um eine Nadel
in der jeder Kettenmaschine eigenen Verschiebungsrichtung verschoben, so daß sich,
da im Ausführungsbeispiel zwei Kettenmaschinen angenommen sind, j e zwei Kettenfäden
über jeder Nadel it kreuzen.
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Sodann schwingen . die Kettenmaschinen h nach rechts, abermals zwischen
den Nadeln 1z hindurch (Fig.4) und haben hierbei die Kettenfäden auf die Haken der
Nadeln n, und zwar vor den Platinennasen g der Platinen e verlegt.
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Indem nun die Kettenmaschinen lt. in dieser eingenommenen Stellung
vorläufig verbleiben, bewegt sich die Nadelbarre a nach der Pfeilrichtung it in
ihre höchste Stellung: (Fig: 5), wobei die auf -die Haken der Nadeln n. verlegten
Kettenfäden auf deren Nadelschäfte gelangen.
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Mit der nun eintretenden Rückbewegung der Nadelbarre a (Fig. 6) werden
die auf den Nadelschäften befindlichen Kettenfäden durch die Platinennasen g der
Platinen e unter die Haken der Nadeln n gebracht und die Presse o tritt in Tätigkeit,
den Haken einer jeden Nadel abpressend, damit die Spitzen derselben, bei weiterem
Rückgange der Nadelbarre in die von den Platinenkehlen noch eingeschlossenen alten
Maschen derselben Nadelreihe it eintreten können, Nach dem Eintreten der Nadelspitzen
in die alten Maschen verharren die Nadeln n und die Presse o in den hierbei eingenommenen
Stellungen und die Platinen e vollführen eine mehr kreisende Bewegung nach der Pfeilrichtung
7, (Fig. 7), schließen hierdurch die bisher in ihren Kehlen gehaltenen beiden Maschenreihen
aus und stellen sich sofort mit ihren Nasen hinter die auf den Nadelspitzen befindliche
alte Maschenreihe (Fig. 8).
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Mit dem nun erfolgenden weiteren Rückgange der Nadelbarre a, entgegen
der Pfeilrichtung u (Fig. 5) und der gleichzeitigen, der Pfeilrichtung it entsprechenden
Bewegung der Platinen e werden die alten Maschen durch die Anspruchseiten der Platinennasen
g nicht nur auf die Haken der Nadeln n aufgetragen, sondern auch über die gelegten
Schleifen hinweg abgeschlagen (Fig. y), welch letztere nunmehr eine neue Maschenreihe
bilden.
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Die Presse o ist kurz vor dem Abschlagen der alten Maschenreihe in
ihre Ruhestellung zurückgegangen und die neu entstandene linksseitige Maschenreihe
ist mit der rechtsseitigen Maschenreihe unmittelbar nach dem Abschlagen der ersteren
durch die rechtsseitige Platinenreihe feingeschlossen worden (Fig. io), und während
nun die Nadelbarre b in Arbeitsstellung tritt, ist die Nadelbarre a und die Platinenbarre
c in ihre Ruhestellung zurückgekehrt, die Kettenmaschinen lt dagegen haben ihre
Mittelstellung eingenommen.
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Der eben beschriebene Vorgang vollzieht sich nun in derselben Weise
in bezug auf die Bildung der rechtsseitigen Maschenreihe, so daß es sich erübrigt,
denselben nochmals zu wiederholen.
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Aus diesem Vorgange geht auch hervor, daß nicht nur die Maschenreihe
der gerade in Tätigkeit tretenden Nadelbarre von der je-
weilig arbeitenden
Platinenreihe eingeschlossen wird, sondern stets die Maschenreihen beider Nadelreihen,
aber nur auf der gerade in Tätigkeit befindlichen Nadelbarre eine neue Maschenreihe
gebildet wird.
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Auf diese Weise ist es möglich, die Ware ohne allen Abzug zu verarbeiten
und hierdurch eine ganz gleichmäßige Dichte der Ware zu erzielen.