DE325031C - Verfahren zum Bleichen, Haltbarmachen und Erhoehen der Backfaehigkeit von Mehl und anderen Muellereiprodukten - Google Patents

Verfahren zum Bleichen, Haltbarmachen und Erhoehen der Backfaehigkeit von Mehl und anderen Muellereiprodukten

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DE325031C
DE325031C DE1916325031D DE325031DD DE325031C DE 325031 C DE325031 C DE 325031C DE 1916325031 D DE1916325031 D DE 1916325031D DE 325031D D DE325031D D DE 325031DD DE 325031 C DE325031 C DE 325031C
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flour
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A21BAKING; EDIBLE DOUGHS
    • A21DTREATMENT, e.g. PRESERVATION, OF FLOUR OR DOUGH, e.g. BY ADDITION OF MATERIALS; BAKING; BAKERY PRODUCTS; PRESERVATION THEREOF
    • A21D2/00Treatment of flour or dough by adding materials thereto before or during baking
    • A21D2/08Treatment of flour or dough by adding materials thereto before or during baking by adding organic substances
    • A21D2/14Organic oxygen compounds
    • A21D2/20Peroxides

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  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Food Science & Technology (AREA)
  • Bakery Products And Manufacturing Methods Therefor (AREA)

Description

  • Verfahren zum Bleichen, Haltbarmachen und Erhöhen der Backfähigkeit von 1Vlehl -und anderen Müllereiprodukten. Die für die Beurteilung :der Getreidemehle wichtigsten Eigenschaften sind die Backfähigkeit, die Farbe und die gute Haltbarkeit des Mehles.
  • Man hat vielfach, jedoch meistens ohne Erfolg, versucht, die- Backfähigkeit des Mehles zu verbessern. Angewendet wurden ferner Verfahren zur Verbesserung der Farbe =der Getreidemehle und anderer Müllereiprodukte, die im -wesentlichen auf der Einwirkung von Stickstoffdioxyd auf das Mehl o. dgl. beruhen. Es zeigte sich hierbei aber bald, daß die dadurch erreichte Verbesserung der Farbe wenig zii bedeuten hatte, während die Beaufsichtigung der Verfahren. sehr schwierig war, da man immer mit einer zu kräftigen Einwirkung des Stickstoffdioxyds, welche eine Braunfärbung des Mehles herbeiführt, zu kämpfen hatte. Dazu kain noch, daß inan, mit Recht oder mit Unrecht, die Bildung giftiger oder nachteiliger Bestandteile im Mehl durch das Stickstoffdioxyd annehmen zu müssen glaubte find auch die Verdaulichkeit des Mehles zurückging. Es ist auch vorgeschlagen -worden, Mehlmit Hilfe von Ozon oder mit Hilfe von. durch Zersetzung von Wasser oder anderen Flüssigkeiten auf elektrolytischem Wege hergestelltem molekularem Sauerstoff zu bleichen.
  • Inder Praxis hat sich aber herausgestellt, daß Ozon oder gewöhnlicher Sauerstoff keinerlei. Bleichwirkung auf Mehl hat (s. N @e u m a n n »Brotgetreide und Brot«, Berlin rgz4, Seite 307).
  • Auf anderen Gebieten wurden als Bleichmitteldie anorganischen Peroxyde, z. B. Wasserstoffsuperoxyd vorgeschlagen.
  • Bringt man Wasserstoffsuperoxyd oder ein anderes anorganisches Peroxyd in den zum Bleichen von Mehl in Betracht kommenden Mengen in Mehl, so zeigt sich, daß keinerlei Veränderung der Farbe auftritt, was-wahrscheinlich der Wirkung der Enzyme auf die . Peroxyde zuzuschreiben ist.
  • Wenn lnan versucht, das Peroxyd in bekannter Weise, z: B. mit Hilfe von ultravioletten Strahlen, zu aktivieren, so erzielt man etwas bessere Erfolge, aber auch dann arbeitet , die Enzymwirkung ztt sehr der Bleichwirkung entgegen, so daß man niemals sicher ist, ob eine Wirkung überhaupt eintritt oder nicht.
  • Da die Aktivierung nur dann einigermaßen gelingt, wenn sehr kräftige Hilfsmittel, z. B. lange Bestrahlung mit sehr starkem ultraviolettem Licht, angewendet werden, das Mehl aber diese kräftigen Einwirkungen nur unter Schädigung seiner anderen Eigenschaften Wer= trägt, so wird durch :die vielleicht kleine Verbesserung der Färbe nichts gewonnen.
  • Aus diesen Gründen lassen sich die anorganischen: Peroxyde ebenfalls nicht zum Bleichen von Mehl verwenden.
  • Es wurde nun gefunden, @daß eine sehr bedeutende Verbesserung der Farbe des Mehles auch der Mindermehle, eine dauernde Haltbarkeit und eine bedeutende Verbesserung der Backfähigkeit erreicht `Werden kann, wenn man das Mehl mit einer äußerst geringen Menge eines organischen Superoxyds oder einer ähnlichen Perverbindung vermischt und die Perverbindung dann auf chemischem oder physikalischem Wege, z. B. durch Einwirkung von an. chemisch wirksamen Strahlen reichern Licht, unter Bildung von aktivem Sauerstoff zersetzt. Das Mehl nimmt hierbei eine frische und intensiv weiße Farbe an.
  • Die in, Betracht kommenden organischen Perverbindungen sind folgende: i. die organischen Peroxyde, z. B. Benzovlsuperoxyd oder Azet"lb@enzoylstiperoxyd, 2. die organischen Persäuren, wie z. B. Peressigsätire oder Perbenzoesäure, 3. die Salze der unter 2. erwähnten Per-Satiren.
  • Diese Verbindungen verhalten sich ganz anders wie die anorganischen Peroxyde. Inn Gegensatz zu den letzteren lassen sie sich ganz unerwartet leicht aktivieren. Benzöylsuperoxyd ist z. B. gegen Licht gut beständig, mischt man aber etwas Benzovlsuperoxyd mit Mehl, so genügt eine ganz schwache und kurze Belichtung, um das Peroxyd im Mehl zu aktivieren und die Bleichung des Mehles hervorzurufen.
  • .Wird Benzoylsuperoxyd auf et«-a 8o° C oder gar noch höher erhitzt, so dauert es mehrere Stunden, his das Peroxyd seinen Sauerstoff vollständig abgegeben hat.
  • Vermischt man Mehl mit Benzoylstiperoxy d, so wird das Mehl schon bei einer Erwärmung auf 6ö bis 65' C ganz unerwarteter Weise durch, den abgegebenen Sauerstoff gebleicht.
  • Die Bleichlvirkung sehr geringer Mengen -der organischen Perverbindungen ist überraschend groß; ebenso deren Wirkung auf die Sterilisierung und' Verbesserung der Backfähigkeit des Mehles, Unter Verbesserung der Backfähigkeit ist hier die Eigenschaft zu verstehen, daß der aus solchem Mehl angefertigte Teig kräftiger aufgeht als, Teig aus nicht behandelt,m Mehl und' verhältnismäßig größere Brote ergibt.
  • Wie bereits erwähnt, wird das Mehl durch das vorliegende Verfahren vollkommen sterilisiert und erlangt eine praktisch unbegrenzte Haltbarkeit. Es nimmt beim Aufbewahren keinen muffigen; Geruch und Geschmack an, wie dies bei nichtbehandeltem Mehl, bevor die eigentliche Fäulnis :durch Schimmel- und Bakterienwirkung einsetzt, oft vorkommt.
  • Das Verfahren kann z. B. folgendermaßen ausgeführt werden: Gemischtes gesichtetes Mehl, wie man es beispielsweise aus einer ,fisclrting von La Plata-, Kansas- und Montanweizen erhält, wird mit o,o2 Prozent AzetS-Ibenzoylsuperoxyd vermischt. Man läßt nun das Melll auf breiten Transportbändern durch einen Rauni hindurchgehen, in welchem Quecksilberdampflampen für 22o Volt angeordnet sind. .Die Dicke der Mehlschicht auf den Transportbändern kann ungefähr 3 cm betragen, wobei die Geschwindigkeit der Bänder so geregelt wird, .daß für eine Lampe.und eine Stunde ungefähr 300kg Mehl durch den Raum hindurchgehen.
  • Bei einigen Mehlen ist es vorteilhaft, die Zersetzung des Peroxyds durch Wärme, gegebenenfalls bei gleichzeitiger Belichtung, vorzunehmen.
  • Man kann z. B. Mehl aus hartem Weizen mit etwa 0,025 Prozent Benzoylsuperoxyd vermischen und .das Mehl auf etwa 65° C erwärmen, bei welcher Temperatur die Bleichung spontan eintritt. Bei gleichzeitiger Beleuchtung kann sogar bei niedriger Temperatur gearbeitet werden.
  • Statt einer einzigen Perverbindung kann natürlich auch ein Gemisch verschiedener Verbindungen verwendet werden, wobei die Perverbindungen - dem Mehl entweder als solche oder in Lösung oder Suspension zugesetzt werden können. Die erforderliche Menge der Perverbindung kann der Natur und der Qualität des zu behandelnden Mehles gemäß abgeändert werden. Im allgemeinen brauchen nur einige Hundertstel Prozente verwendet zu werden. .Das Verfahren kann auf alle Sorten Getreidemehl und Müllereiprodukte, z. B. auch auf alle Halbfabrikate angewendet werden. Man kann es auch auf Bohnen- oder Knollenmehl anwenden, wobei sich der große Vorteil ' ergibt, daß nicht nur die' Farbe - und clie Haltbarkeit dieser Mehle verbessert, sonclern @daß zugleich der solchen Mehlen oft anhaftende unangenehme Geruch und Geschmack völlig entfernt wird. Dies ist z. B.-bei Sojabohnen- und Maniokwurzelmehl der Fall.

Claims (1)

  1. PATENT-ANSPRUCH: Verfahren zum Bleichen, Haltbarmachen und Erhöhen der Backfähigkeit von Mehl und anderen Müllereiprodukten aus Getreide, Bohnen, Knollen u. dgl. durch Behandeln mit Sauerstoff im Entstehungszustand, dadurch gekennzeichnet, daß man eine oder mehrere aktiven Sauerstoff enthaltende organische Verbindungen mit dem Mehl o. dgl. mischt und aus ihnen dann in an sich bekannter Weise den Sauerstoff abspaltet.
DE1916325031D 1915-12-22 1916-11-30 Verfahren zum Bleichen, Haltbarmachen und Erhoehen der Backfaehigkeit von Mehl und anderen Muellereiprodukten Expired DE325031C (de)

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