DE3250122C2 - Photographisches Aufzeichnungsmaterial - Google Patents
Photographisches AufzeichnungsmaterialInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein photographisches Aufzeichnungsmaterial mit mindestens einer Silberhalogenidemulsionsschicht mit in einem Dispersionsmedium verteilten tafelförmigen Silberhalogenidkörnern eines durchschnittlichen Durchmessers von nicht mehr als 10 Mikrometern, wobei chemisch und spektral sensibilisierte tafelförmige Silberhalogenidkörner mit einer Dicke von weniger als 0,5 Mikrometern und einer durchschnittlichen Dicke von mindestens 0,03 Mikrometern sowie einem Durchmesser von mindestens 0,6 Mikrometern und einem durchschnittlichen Aspektverhältnis von 8 : 1 bis 100 : 1 mindestens 50% der gesamten projizierten Fläche der Silberhalogenidkörner der Schicht ausmachen.
Description
Die Erfindung betrifft ein photographisches Aufzeichnungs
material mit mindestens einer Silberhalogenidemulsionsschicht
mit in einem Dispersions
medium verteilten tafelförmigen Silberhalogenidkörnern
eines durchschnittlichen Durchmessers von nicht mehr als 10
Mikrometern.
Es ist allgemein bekannt, zur Herstellung photographischer
Aufzeichnungsmaterialien strahlungsempfindliche Silberhalogenid
emulsionen zu verwenden, die aus einem Dispersionsmedium, in
typischer Weise Gelatine, und hierin verteilten Körnern aus
strahlungsempfindlichem Silberhalogenid gebildet werden. Bei
der bildweisen Belichtung von Silberhalogenidemulsionsschichten
werden bekanntlich latente Bildzentren erzeugt, die die Silber
halogenidkörner selektiv entwickelbar machen, und zwar durch
Absorption von lediglich wenigen Strahlenquanten. Es ist diese
Eigenschaft der Silberhalogenidkörner, auf der die Silberhalogenid
photographie beruht.
Es ist ferner allgemein bekannt, daß sich die Empfindlichkeit
von Silberhalogenidemulsionen durch chemische Sensibilisierung
der Silberhalogenidkörnern verbessern läßt. So sind verschiedene
chemische Sensibilisierungsverfahren bekannt geworden, z. B.
Edelmetallverbindungen, beispielsweise Goldverbindungen verwendende
Verfahren, Verfahren, die z. B. Schwefel-, Selen- oder Tellur
verbindungen verwenden und Verfahren, bei denen Reduktionsmittel
eingesetzt werden. Auch ist es bekannt, derartige chemische
Sensibilisierungsverfahren zu kombinieren. Erfolgt eine chemische
Sensibilisierung über den optimalen Sensibilisierungsgrad hinaus,
so wird der noch erzielbare relative geringe Empfindlichkeits
anstieg von einem starken Verlust der Bildauflösung (maximale
Dichte minus Minimumdichte) begleitet, und zwar aufgrund eines
starken Schleieranstiegs (Minimumdichte). Die optimale chemische
Sensibilisierung stellt dabei das bestmögliche Gleichgewicht
zwischen Empfindlichkeit, Bildauflösung und Minimumdichte für
eine spezielle photographische Anwendung dar.
Gewöhnlich wird die Empfindlichkeit der Silberhalogenidemulsionen
jenseits ihres natürlichen spektralen Empfindlichkeitsbereiches
durch chemische Sensibilisierung nur wenig erweitert. Die Empfind
lichkeit photographischer Silberhalogenidemulsionen läßt sich
jedoch über das gesamte sichtbare Spektrum und darüberhinaus
durch Verwendung von spektralen Sensibilisierungsmitteln, in
typischer Weise durch Verwendung von Methinfarbstoffen ausdehnen.
Die Emulsionsempfindlichkeit über den Bereich natürlicher Empfind
lichkeit hinaus steigt mit der Konzentration an verwendetem
spektralen Sensibiliserungsmittel bis zu einem optimalen Wert an
und nimmt daraufhin im allgemeinen rasch ab, wie es beispielsweise
bekannt ist aus dem Buch von Mees, "Theory of the Photographic
Process", Verlag Macmillan, 1942, Seiten 1067-1069.
Innerhalb des Bereiches von Silberhalogenidkorngrößen, die normaler
weise zur Herstellung photographischer Aufzeichnungsmaterialien
verwendet werden, nimmt die maximale Empfindlichkeit, die bei
optimaler Sensibilisierung erzielt wird, linear mit steigender
Korngröße zu. Die Anzahl von absorbierten Quanten, die erforder
lich ist, um ein Korn entwickelbar zu machen, ist von der Korn
größe praktisch unabhängig, doch ist die Dichte, die eine bestimmte
Anzahl von Körnern bei der Entwicklung erzeugt, direkt von ihrer
Größe abhängig. Soll beispielsweise eine maximale Dichte von 2
erreicht werden, so sind zur Erzielung dieser Dichte weniger
Körner eines mittleren Durchmessers von 0,4 Mikrometer erforderlich,
als eines mittleren Durchmessers von 0,2 Mikrometer. Weniger Strahlung
ist erforderlich, um weniger Körner entwickelbar zu machen.
Bedauerlicherweise treten, da die von den größeren Körnern erzeugte
Dichte auf weniger Stellen konzentriert ist, bei größeren Körnern
größere Dichteschwankungen auf. Derartige Dichteschwankungen, die
sich dem Betrachter bieten, werden als "Körnigkeit" bezeichnet.
Am üblichsten ist es, die Körnigkeit als "RMS-Körnigkeit" anzu
geben, die definiert ist als die Dichte-Standardabweichung
innerhalb einer Mikroöffnung (z. B. von 24-28 Mikrometern).
Ist für eine Emulsionsschicht die maximal mögliche Körnigkeit,
häufig auch als "Korn" bezeichnet, identifiziert, so ist auch
die maximale Empfindlichkeit, die im Falle dieser Emulsionsschicht
erreicht werden kann, effektiv festgelegt.
In den vergangenen Jahren sind auf dem Gebiet der Photographie
intensive Forschungen zur Erzielung maximaler photographischer
Empfindlichkeiten im absoluten Sinne durchgeführt worden. Diese
Forschungen zielten jedoch auf die Erzielung maximaler Empfind
lichkeit bei optimaler Sensibilisierung und zufriedenstellenden
Körnigkeits- oder Kornkriterien hin. Wirkliche Verbesserungen
der Empfindlichkeit von Silberhalogenidemulsionen ermöglichen
die Erhöhung der Empfindlichkeit ohne Erhöhung der Körnigkeit,
die Verminderung der Körnigkeit ohne Abnahme der Empfindlichkeit
oder die gleichzeitige Verbesserung sowohl der Empfindlichkeit
als auch der Körnigkeit. Eine derartige Empfindlichkeitsverbesserung
wird in der Literatur häufig auch als eine Verbesserung des
Empfindlichkeits-Körnigkeits-Verhältnisses einer Emulsion be
zeichnet.
In dem Diagramm der Fig. 1 sind für fünf verschiedene Silber
halogenidemulsionen 1, 2, 3, 4 und 5 von gleicher Zusammensetzung,
jedoch unterschiedlicher Korngröße, die in gleicher Weise sensi
bilisiert, in gleicher Weise auf Schichtträger aufgetragen und in
gleicher Weise entwickelt wurden, die Empfindlichkeiten in Ab
hängigkeit von der Körnigkeit aufgetragen. Obgleich die einzelnen
Emulsionen sich in ihrer maximalen Empfindlichkeit und Körnigkeit
unterscheiden, ergibt sich eine vorhersagbare lineare Beziehung
zwischen den Emulsionen, wie durch die Empfindlichkeits-Körnig
keits-Gerade A angezeigt. Alle Emulsionen, die auf der Geraden A
liegen, weisen die gleiche Empfindlichkeits-Körnigkeits-Beziehung
auf. Emulsionen, die durch eine wirkliche Empfindlichkeitsver
besserung gekennzeichnet sind, liegen über der Empfindlichkeits-
Körnigkeits-Geraden A. Beispielsweise sind die Emulsionen 6 und
7, die auf der gemeinsamen Empfindlichkeits-Körnigkeits-Geraden B
liegen, in ihrem Empfindlichkeits-Körnigkeits-Verhältnis jeder
der Emulsionen 1 bis 5 überlegen. Die Emulsion 6 weist eine
höhere Empfindlichkeit als die Emulsion 1 auf, jedoch keine
höhere Körnigkeit. Die Emulsion 6 weist die gleiche Empfindlich
keit wie die Emulsion 2 auf, jedoch eine beträchtlich geringere
Körnigkeit. Die Emulsion 7 wiederum hat eine höhere Empfindlichkeit
als die Emulsion 2, jedoch eine geringere Körnigkeit als die
Emulsion 3, die wiederum eine geringere Empfindlichkeit als die
Emulsion 7 aufweist. Die Emulsion 8, die unter der Empfindlich
keits-Körnigkeits-Geraden A liegt, weist das schlechteste Empfind
lichkeits-Körnigkeits-Verhältnis der in Fig. 1 dargestellten Emul
sionen auf. Obgleich die Emulsion 8 die höchste photographische
Empfindlichkeit der Emulsionen aufweist, ist diese Empfindlichkeit
doch nur durch einen unverhältnismäßig starken Anstieg der Körnig
keit erreicht worden. Die Wichtigkeit des Empfindlichkeits-Körnig
keits-Verhältnisses hat zu einem starken Bemühen geführt, Empfind
lichkeits-Körnigkeits-Bestimmungen quantitativ zu erfassen und
zu verallgemeinern. Normalerweise ist es ein einfacher Vorgang,
das Empfindlichkeits-Körnigkeits-Verhältnis der Emulsionen einer
Emulsionsreihe genau miteinander zu vergleichen, die sich durch
ein Merkmal voneinander unterscheiden, beispielsweise die Silber
halogenidkorngröße. Oftmals werden die Empfindlichkeits-Körnigkeits-
Verhältnisse photographischer Produkte miteinander verglichen,
welche gleiche oder ähnliche Charakteristikkurven liefern. Univer
selle quantitative Empfindlichkeits-Körnigkeits-Vergleiche
photographischer Aufzeichnungsmaterialien sind bis heute jedoch
nicht erreicht worden, da Empfindlichkeits-Körnigkeits-Vergleiche
in steigendem Maße einer subjektiven Beurteilung unterliegen,
wenn andere photographische Merkmale voneinander abweichen.
Schließlich sind bei Vergleichen von Empfindlichkeits-Körnig
keits-Verhältnissen von photographischen Aufzeichnungsmaterialien,
die Silberbilder liefern (z. B. photographischen Schwarz-Weiß-
Aufzeichnungsmaterialien) mit Aufzeichnungsmaterialien, die der
Erzeugung von Farbbildern dienen (z. B. Farbaufzeichnungsmaterialien
und chromogene Aufzeichnungsmaterialien) zahlreiche andere Ge
sichtspunkte zu beachten als die Silberhalogenidkornempfindlich
keiten, da die Natur und der Ursprung der Stoffe, die die Dichte
erzeugen und infolgedessen zur Körnigkeit beitragen, sehr ver
schieden sind. Bezüglich Körnigkeitsmessungen im Falle von Silber-
und Farbbildern sei beispielsweise verwiesen auf die Kodak-Publi
kation Nr. F-20 mit der Überschrift "Understanding Graininess
and Granularity", (erhältlich von der Fa. Eastman Kodak Company,
Rochester, New York 14650); Die Arbeit von Zwick "Quantitative
Studies of Factors Affecting Granularity", veröffentlicht in der
Literaturstelle "Photographic Science and Engineering", Band 9,
Nr. 3, Mai-Juni 1965; die Arbeit von Ericson und Marchant:
"RMS Granularity of Monodisperse Photographic Emulsions",
veröffentlicht in der Literaturstelle "Photographic Science and
Engineering, Band 16, Nr. 4, Juli-August 1972, Seiten 253-257
und die Arbeit von Trabka: "A Random-Sphere Model für Dye Clouds",
veröffentlicht in der Zeitschrift "Photographic Science and Engi
neering, Band 21, Nr. 4, Juli-August 1977, Seiten 183-192.
Es ist weiter bekannt, daß andere als Silberbromidiodidemulsionen
zur Herstellung von photographischen Aufzeichnungsmaterialien von
Kameraempfindlichkeit nur eine begrenzte Verwendung finden. Eine
Silberbromidiodidemulsion mit besonders vorteilhaften Empfind
lichkeits-Körnigkeits-Verhältnissen für die Herstellung von
Silberbildern (schwarz-weiß) ist aus der US-PS 3 320 069 bekannt.
In dieser Patentschrift werden insbesondere Gelatine-Silberbromid
iodidemulsionen mit einem Iodidgehalt von 1 bis 10 Mol-% beschrieben.
Die Emulsionen sind mit einem Sensibilisierungsmittel auf
Schwefel-, Selen- oder Tellurbasis sensibilisiert. Eine derartige
Emulsion hat nach Auftragen auf einen Träger in einer Beschich
tungsstärke von 300 bis 1000 mg pro 0,929 m2 und Belichtung in
einem Sensitometer mit einer Intensitätsskala sowie 5 Minuten
langem Entwickeln in einem Entwickler der im folgenden angege
benen Zusammensetzung bei 20°C:
Wasser (50°C) | 500 ml |
Methyl-p-aminophenolsulfat | 2,5 g |
Natriumsulfit, entwässert | 30,0 g |
Hydrochinon | 2,5 g |
Alkali | 10,0 g |
Kaliumbromid | 0,5 g |
AL=L<Mit Wasser aufgefüllt auf 1 Liter |
eine logarithmische Empfindlichkeit von 280 bis 400 und
einen Restwert (erhalten durch Abziehen des Körnigkeitswertes
von dem logarithmischen Empfindlichkeitswert) von 180 bis 220.
Zur Herstellung derartiger Emulsionen wird vorzugsweise Gold
in Kombination mit einem Sensibilisierungsmittel aus der Schwefel
gruppe verwendet. Des weiteren kann Thiocyanat während der
Silberhalogenidausfällung zugegen sein oder ggf. zu einem Zeit
punkt vor dem Wässern der Emulsion zugegeben werden. Die Verwendung
von Thiocyanat während der Silberhalogenidfällung und Sensibili
sierung ist des weiteren beispielsweise aus den US-PS 2 221 805,
2 222 264 und 2 642 361 bekannt. Die aus der US-PS 3 320 069
bekannten Emulsionen sind des weiteren durch ausgezeichnete
Empfindlichkeits-Körnigkeits-Verhältnisse im Falle von farbphoto
graphischen Aufzeichnungsmaterialien gekennzeichnet, obgleich
quantitative Werte für die Farbbild-Körnigkeit nicht mitgeteilt
werden. In lediglich einigen wenigen Fällen sind die höchsten
erreichbaren photographischen Empfindlichkeiten bei höheren
als den normalerweise verwendeten Körnigkeitsgraden untersucht
worden. So berichtet Farnell in einer Arbeit mit der Oberschrift
"The Relationship Between Speed and Grain Size", veröffentlicht
in der Zeitschrift "The Journal of Photographic Science, Band 17,
1969, Seiten 116-125, über Blauempfindlichkeitsuntersuchungen
an Silberbromid- und Silberbromidiodidemulsionen ohne spektrale
Sensibilisierung. Er stellte fest, daß bei Korngrößen von größer
als etwa 0,5 Mikrometern2 bei projizierter Fläche (Durchmesser
von 0,8 Mikrometer) keine weitere Erhöhung der Empfindlichkeit
mit steigender Korngröße erzielt werden kann. Dieses ist nicht
überraschend, wenn man davon ausgeht, daß die Anzahl von absor
bierten Lichtquanten, die für die Entwickelbarkeit benötigt wird,
unabhängig von der Korngröße ist. Des weiteren wird von einer
Empfindlichkeitsabnahme bei steigender Korngröße berichtet. Der
Autor führt die Abnahme der Empfindlichkeit von großen Körnern
auf ihre Größe im Verhältnis zu der begrenzten mittleren Diffusions
entfernung von photoerzeugten Elektronen, die zur Erzeugung von
latenten Bildzentren benötigt werden, zurück. So müssen mehr
Lichtquanten durch ein großes Korn absorbiert werden als durch ein
kleines Korn, um ein entwickelbares latentes Bild zu erzeugen.
In einer weiteren Arbeit mit dem Titel: "Factors Influencing
Photographic Sensitivity", veröffentlicht in der Literaturstelle
J. Soc. Photogr. Sci. Technol. Japan, Band 43, Nr. 6, 1980,
Seiten 335-346 stimmt der Autor mit Farnell überein und dehnt
die Diskussion der verminderten Empfindlichkeit von großen Silber
halogenidkörnern auf zusätzliche Gründe aus, die auf das Vor
handensein eines spektral sensibilisierenden Farbstoffes zurück
zuführen sind. In der zitierten Arbeit berichtet der Autor, daß
die Empfindlichkeit von spektral sensibilisierten Emulsionen
zusätzlich beeinflußt wird durch (1) die relative Quantenausbeute
der spektralen Sensibilisierung, (2) eine Farbstoffdesensibilisierung
und (3) eine Lichtabsorption durch Farbstoffe. Der Autor stellt fest,
daß die relative Quantenausbeute der spektralen Sensibilisierung
praktisch theoretisch ist und infolgedessen praktisch nicht
zu verbessern ist. Der Autor stellt des weiteren fest, daß
die Lichtabsorption durch Körner, die von Farbstoffmolekülen
bedeckt sind, proportional dem Kornvolumen ist, wenn die Körner
blauem Licht exponiert werden und der Kornoberfläche, wenn die
Körner Minus-Blaulicht exponiert werden. Dies bedeutet, das die
Größe des Anstieges der Minus-Blauempfindlichkeit im allgemeinen
geringer ist als der Anstieg der Blauempfindlichkeit, wenn die
Größe der Emulsionskörner erhöht wird. Versuche zur Erhöhung der
Lichtabsorption durch Erhöhung der Farbstoffbedeckung führen
nicht notwendigerweise zu einer erhöhten Empfindlichkeit, da
die Farbstoffdesensibilisierung mit der Menge an zugesetztem
Farbstoff ansteigt. Die Desensibilisierung ist dabei eher auf
eine verminderte latente Bilderzeugung als eine verminderte
Photogeneration von Elektronen zurückzuführen. Tani schlägt Ver
besserungen im Empfindlichkeits-Körnigkeits-Verhältnis von
größeren Silberhalogenidkörnern durch Herstellung von Kern-Hüllen-
Emulsionen zur Vermeidung einer Desensibilisierung vor. Eine
interne Dotierung von Silberhalogenidkörnern mit dem Ziel der Ver
wendung von ansonsten desensibilisierend wirkenden Konzentrationen
von Farbstoffen ist ferner aus der US-PS 3 979 213 bekannt.
Es ist weiterhin bekannt, daß in photographischen Silberhalogenid
emulsionen eine Vielzahl von regulären und irregulären Kornformen
vorkommen kann. Reguläre Silberhalogenidkörner sind oftmals
kubisch oder oktaedrisch. Die Kornkanten können aufgrund von
Reifungseffekten Rundungen aufweisen und in Gegenwart von starken
Reifungsmitteln, beispielsweise Ammoniak, können die Körner sogar
eine Kugelform annehmen oder in Form von dicken Plättchen auftreten,
die nahezu kugelförmig sind, wie es beispielsweise beschrieben wird
in der US-PS 3 894 871 und in dem Buch von Zelikman und Levi
"Making and Coating Photographic Emulsions", Verlag Focal Press,
1964, Seiten 221-223. Es ist auch bekannt, daß stäbchenförmige
und tafelförmige Körner in verschiedenen Verhältnissen im Gemisch
mit anderen Kornformen auftreten können, insbesondere dann, wenn
der pAg-Wert, d. h. der negative Logarithmus der Silberionen
konzentration der Emulsion) während der Fällung verändert wurde,
was beispielsweise bei der Einfacheinlauffällung der Fall ist.
Tafelförmige Silberbromidkörner sind intensiv untersucht worden.
Dies gilt insbesondere für die Makrogrößen, die keine photographische
Verwendbarkeit haben.
Unter tafelförmigen Körnern sind hier Körner mit zwei parallel oder
praktisch parallel verlaufenden Kristallflächen, von denen
jede wesentlich größer ist als die anderen einzelnen Kristall
flächen des Kornes, zu verstehen. Das Aspektverhältnis, d. h.
das Verhältnis von Durchmesser zu Dicke der flächenförmigen
Körner ist wesentlich größer als 1 : 1.
Silberbromidemulsionen mit tafelförmigen Silberbromidkörnern
mit hohem Aspektverhältnis sind beispielsweise bekannt aus der Ar
bei von de Cugnac und Chateau "Evolution of the Morphology of
Silver Bromide Crystals During Physical Ripening", veröffentlicht
in der Zeitschrift "Science et Industries Photographiques",
Band 33, Nr. 2 (1962), Seiten 121-125.
Von der Firma Eastman Kodak Company ist vom Jahre 1937 an bis
in die 50er Jahre ein beidseitig beschichtetes radio
graphisches Filmmaterial unter der Bezeichnung "No-Screen X-Ray
Code 5133" auf den Markt gebracht worden. Das Material enthielt
auf den beiden einander gegenüberliegenden Seiten des Schicht
trägers Schichten aus mit Schwefel sensibilisierten Silberbromid
emulsionen. Da die Emulsionen für eine Exponierung durch Röntgen
strahlen bestimmt waren, waren sie nicht spektral sensibilisiert.
Die tafelförmigen Silberhalogenidkörner hatten ein durchschnitt
liches Aspektverhältnis bei etwa 5 bis 7 : 1. Die tafelförmigen
Körner machten mehr als 50% der projizierten Fläche aus, wohin
gegen die nicht tafelförmigen Körner mehr als 25% der projizierten
Fläche ausmachten. Bei mehrmaligen Reproduktionsversuchen dieser
Emulsionen ergab sich, daß die Emulsion mit der dünnsten oder
geringsten mittleren Korndicke tafelförmige Körner mit einem
durchschnittlichen oder mittleren Korndurchmesser von 2,5 Mikro
metern und einer mittleren oder durchschnittlichen Korndicke von
0,36 Mikrometern aufwies und daß das mittlere oder durchschnittliche
Aspektverhältnis bei 7 : 1 lag. Im Falle anderer Versucht zur
Herstellung der Emulsionen enthielten die Emulsionen dickere tafel
förmige Silberhalogenidkörner mit kleinerem Durchmesser mit einem
niedrigeren durchschnittlichen Aspektverhältnis.
Obgleich Silberbromidiodidemulsionen mit tafelförmigen Körnern
bekannt sind, weist doch keine dieser Emulsionen ein hohes durch
schnittliches Aspektverhältnis auf. Eine Diskussion von tafel
förmigen Silberbromidiodidkörnern findet sich in dem Buch von
Duffin, "Photographic Emulsion Chemistry", Verlag Focal Press,
1966, Seiten 66-72 sowie in einer Arbeit von Trivelli und Smith
mit dem Titel: "The Effect of Silver Iodid Upon the Structure of
Bromo-Iodide Precipitiation Series", veröffentlicht in der Zeit
schrift "The Photographic Journal, Band LXXX, Juli 1940, Seiten
285-288. Die Autoren der zuletzt genannten Literaturstelle
beobachteten eine ausgeprägte Verminderung in sowohl der Korngröße
als auch im Aspektverhältnis bei Einführung von Iodid. In einer
Arbeit von Gutoff mit dem Titel "Nucleation and Growth Rates During
the Precipitiation of Silver Halide Photographic Emulsions",
veröffentlicht in der Zeitschrift "Photographic Sciences and Engi
neering", Band 14, Nr. 4, Juli-August 1970, Seiten 248-257 wird
von der Herstellung von Silberbromid- und Silberbromidiodemulsionen
des Typs, hergestellt durch Einfach-Einlauf-Ausfällverfahren unter
Verwendung einer kontinuierlich arbeitenden Fällungsvorrichtung,
berichtet.
In jüngerer Zeit sind ferner Verfahren zur Herstellung von
Emulsionen bekannt geworden, in denen ein wesentlicher Anteil
des Silberhalogenides in Form von tafelförmigen Körnern vorliegt.
So werden in der US-PS 4 063 951 Silberhalogenidkristalle eines
tafelförmigen Habitus, die durch kubische {100}-Flächen begrenzt
sind und ein Aspektverhältnis (bezogen auf die Kantenlänge) von
1,5 bis 7,1 haben, beschrieben. Die tafelförmigen Körner weisen
quadratische und rechteckige Hauptflächen, die charakteristisch
für {100}-Kristallflächen sind, auf. Aus der US-PS 4 067 739 ist
ferner ein Verfahren zur Herstellung von Silberhalogenidemulsionen
bekannt, in denen die meisten Kristalle vom oktaedrischen Zwillings
typ sind. Bei dem bekannten Verfahren werden zunächst Impfkristalle
erzeugt, die man unter Vergrößerung einer Ostwald-Reifung unter
wirft, worauf man das Kornwachstum ohne Renukleierung oder Ostwald-
Reifung vervollständigt, unter Steuerung des pBr-Wertes, d. h.
des negativen Logarithmus der Bromidionenkonzentration. Aus den
US-PS 4 150 994, 4 184 877 und 4 184 878 sowie der GB-PS 1 570 581
sowie den DE-OS 29 05 655 und 29 21 077 sind ferner Verfahren zur
Herstellung von Silberhalogenidkörnern einer flachen oktaedrischen
Zwillingskonfiguration durch Verwendung von Impfkristallen, die
zu mindestens 90 Mol-% aus Iodid bestehen, bekannt.
Aus mehreren der zuletzt erwähnten Literaturstellen ist bekannt,
daß die in diesen Literaturstellen beschriebenen Emulsionen eine
erhöhte Deckkraft aufweisen und sich zur Herstellung von sowohl
Schwarz-Weiß- als auch Farb-Aufzeichnungsmaterialien vom Kameratyp
eignen. In der US-PS 4 063 951 liegt das höchste angegebene
Aspektverhältnis bei 7 : 1, doch ergibt sich aus den sehr niedrigen
Aspektverhältnissen, die in dem Beispiel angegeben werden und
lediglich 2 : 1 betragen, daß das angegebene Aspektverhältnis von
7 : 1 unrealistisch hoch gegriffen ist. Auch zeigt ein Nacharbeiten
des Beispiels und zeigen die Photomikrographien der US-PS 4 067 739
und der anderen vorerwähnten Patentschriften, daß die Aspekt
verhältnisse der tafelförmigen Silberhalogenidkörner der bekannten
Emulsionen weit unter 7 : 1 liegen. Ein weiteres Verfahren zur
Herstellung von Silberhalogenidemulsionen mit tafelförmigen Silber
halogenidkörnern ähnlich dem aus der US-PS 4 150 994 bekannten
Verfahren, das jedoch nicht auf die Verwendung von Silberiodid als
Impfkristalle beschränkt ist, ist aus der japanischen Patent
anmeldung Kokai 142 329 bekannt.
Aus der DE-OS 27 25 993 ist ein Verfahren zur Herstellung von
Silberhalogenidemulsionen, die Silberhalogenidkristalle vom
Zwillingstyp enthalten, durch gezielten Einbau von
Silberiodid in die Silberhalogenidkristalle bekannt. Die nach
dem bekannten Verfahren hergestellten Emulsionen sollen eine
verminderte Dispersität aufweisen und durch Entwicklung zu
Bildern eines hohen Kontrastes führen.
Die Literaturstelle Ranz, Chemie für Labor und Betrieb, 20.
Jahrgang, Heft 6 (1979), S. 229-231 betrifft die Verbesserung
von photographischen Eigenschaften von Farbnegativ-Filmen
durch DIR-Kuppler. Sie verweist darauf, daß die Körnigkeit
photographischer Materialien von der Größe der
Silberhalogenidkristalle abhängt und daß Empfindlichkeiten
von 27 DIN bei einer akzeptablen Körnigkeit ohne Verwendung
von DIR-Kupplern nicht erreicht werden können.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein photographisches
Aufzeichnungsmaterial mit mindestens einer Silberhalogenid
emulsionsschicht mit in einem Dispersionsmedium verteilten
tafelförmigen Silberhalogenidkörnern anzugeben, das im
Vergleich zu bekannten photographischen Aufzeichnungs
materialien, insbesondere durch ein verbessertes Empfindlich
keits-Körnigkeitsverhältnis gekennzeichnet ist.
Gegenstand der Erfindung ist ein photographisches
Aufzeichnungsmaterial mit mindestens einer Silberhalogenid
emulsionsschicht mit in einem Dispersionsmedium verteilten
tafelförmigen Silberhalogenidkörnern eines durchschnittlichen
Durchmessers von nicht mehr als 10 Mikrometern, wie es in den
Ansprüchen gekennzeichnet ist.
Die zur Herstellung erfindungsgemäßer Aufzeichnungsmaterialien
verwendeten Emulsionen, insbesondere die Silberbromid- und
Silberbromidiodidemulsionen zeigen stark verbesserte
Empfindlichkeits-Körnigkeitsverhältnisse im Vergleich zu
den bisher bekanntgewordenen Silberhalogenidemulsionen mit
tafelförmigen Silberhalogenidkörnern und im Vergleich zu den
besten bisher bekanntgewordenen Empfindlichkeits-Körnigkeits-
Verhältnissen von Silberhalogenidemulsionen gleicher Zusammen
setzung.
Erfindungsgemäße photographische Aufzeichnungsmaterialien lassen
sich auf den verschiedensten Gebieten der Photographie einsetzen.
Dies bedeutet, daß die erfindungsgemäßen Aufzeichnungsmaterialien
auch beispielsweise für radiographische Zwecke verwendbar sind,
insbesondere dann, wenn zur Herstellung derartiger radiographischer
Aufzeichnungsmaterialien ein strahlungsdurchlässiger Schicht
träger beidseitig eine Emulsionsschicht der angegebenen Merkmale
aufweist, um den sog. "Crossover-Effekt" zu steuern. Ein Vergleich
radiographischer Aufzeichnungsmaterialien nach der Erfindung mit
entsprechenden radiographischen Aufzeichnungsmaterialien mit
üblichen Silberhalogenidemulsionsschichten zeigt einen verminderten
"Crossover-Effekt" aufgrund der zur Herstellung der erfindungsge
mäßen Materialien eingesetzten Emulsionen. Alternativ lassen sich
vergleichbare "Crossover-Gerade" mit den erfindungsgemäß eingesetzten
Emulsionen mit verminderter Silberbeschichtungsstärke erreichen.
Ein erfindungsgemäßes Aufzeichnungsmaterial kann des weiteren
beispielsweise ein Aufzeichnungsmaterial für das Bildübertragungs
verfahren sein, beispielsweise aus einer Bildübertragungseinheit
bestehen, wobei bei Verwendung derartiger Aufzeichnungseinheiten
sichtbare Bilder in kürzeren Zeitspannen als bisher üblich erzeugt
werden können, wobei die erzeugten Bilder insbesondere durch eine
verbesserte Schärfe gekennzeichnet sind. Hinzu kommt, daß durch
die Verwendung der beschriebenen Emulsionen eine Verminderung
der Silberbeschichtungsstärke ermöglicht wird. Auch zeigen die
übertragenen Bilder einen höheren Kontrast bei kürzerer Ent
wicklungsdauer.
Die Zeichnungen dienen der näheren Erläuterung der Erfindung.
Im einzelnen sind dargestellt in:
Fig. 1 und 3-6 Diagramme, aus denen sich die Abhängigkeit
der Empfindlichkeit von der Körnigkeit
verschiedener Emulsionen ergibt;
Fig. 2 eine Photomikrographie einer erfindungs
gemäß einsetzbaren Silberhalogenidemulsion
mit tafelförmigen Silberhalogenidkörnern
eines hohen Aspektverhältnisses.
Der hier gebrauchte Ausdruck "hohes Aspektverhältnis" besagt,
daß die Silberhalogenidkörner mit einer Dicke von weniger als
0,5 Mikrometern (in besonders vorteilhaten Ausgestaltungen weniger
als 0,3 Mikrometern) und einem Durchmesser von mindestens 0,6
Mikrometern, ein durchschnittliches oder mittleres Aspektverhältnis
von größer als 8 : 1 aufweisen und mindestens 50% der gesamten
projizierten Fläche der Silberhalogenidkörner ausmachen.
Als ganz besonders vorteilhaft hat sich die Verwendung von solchen
Silberhalogenidemulsionen erwiesen, deren Silberhalogenidkörner
eine Dicke von weniger als 0,3 Mikrometern, optimal von weniger als
0,2 Mikrometern, einen Durchmesser von mindestens 0,6 Mikrometern
und ein durchschnittliches oder mittleres Aspektverhältnis von
mindestens 12 : 1 und im optimalen Falle von mindestens 20 : 1 auf
weisen. Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der
Erfindung stammen mindestens 70% der gesamten projizierten Fläche
der Körner von tafelförmigen Silberhalogenidkörnern der angege
benen Dicken- und Durchmesserverhältnisse. Im optimalen Falle
stammen mindestens 90% der gesamten projizierten Fläche der Körner
der Schicht von tafelförmigen Silberhalogenidkörnern der ange
gebenen Dicken- und Durchmesserverhältnisse.
Zu bemerken ist, daß um so dünner die tafelförmigen Körner sind,
die zu einem bestimmten Prozentsatz an projizierter Fläche bei
tragen, um so höher das mittlere Aspektverhältnis der Emulsion
ist.
In typischer Weise haben die tafelförmigen Silberhalogenidkörner
eine mittlere Dicke von mindestens 0,03 Mikrometern, vorzugsweise
mindestens 0,05 Mikrometern.
Zu er
wähnen ist, daß die Dicke der tafelförmigen Körner erhöht werden
kann, um speziellen Anwendungsfällen zu genügen. Beispielsweise
lassen sich insbesondere im Falle von Aufzeichnungsmaterialien
für das Bilübertragungsverfahren, z. B. im Falle von Bildüber
tragungseinheiten flächenförmige Silberhalogenidkörner mit mittleren
oder durchschnittlichen Dicken von bis zu 0,5 Mikrometern ver
wenden.
Korndicken von bis zu 0,5 Mikrometern werden im folgenden auch
für die Aufzeichnung von blauem Licht diskutiert. Zur Erzielung
von hohen Aspektverhältnissen ohne ungewöhnliche Erhöhung der
Korndurchmesser ist normalerweise zu empfehlen, daß die tafel
förmigen Körner der Emulsionen eine durchschnittliche Dicke von
weniger als 0,3 Mikrometern aufweisen.
Die Korncharakteristika der erfindungsgemäß verwendeten Silber
halogenidemulsionen lassen sich nach dem Fachmann bekannten
Methoden feststellen.
Wie bereits dargelegt, ist unter dem "Aspektverhältnis" das
Verhältnis von Durchmesser zu Dicke eines Kornes zu verstehen.
Der "Durchmesser" eines Kornes ist wiederum definiert als der
Durchmesser eines Kreises mit einer Fläche, die gleich ist der
projizierten Fläche des Kornes, die aus einer Photomikrographie
oder einer Elektronenstrahlmikrographie einer Emulsionsprobe
erkennbar ist. Aus den Schattenbezirken von Elektronenstrahl
mikrographien von Emulsionsproben lassen sich die Dicke und der
Durchmesser eines jeden Kornes bestimmen. Ferner lassen sich
solche tafelförmigen Körner identifizieren, die eine Dicke von
weniger als 0,5 oder 0,3 Mikrometern und einen Durchmesser von
mindestens 0,6 Mikrometern haben. Aus diesen Werten läßt sich das
Aspektverhältnis eines jeden derartigen tafelförmigen Kornes
errechnen, wobei das Aspektverhältnis von sämtlichen tafelförmigen
Körnern in der Probe, die eine Dicke von weniger als 0,5 bzw.
0,3 Mikrometern und einen Durchmesser von mindestens 0,6 Mikro
metern haben, gemittelt werden kann, woraus sich das mittlere
oder durchschnittliche Aspektverhältnis ergibt.
Nach dieser Definition ist das durchschnittliche Aspektverhältnis
der Mittelwert aus den einzelnen Aspektverhältnissen der einzelnen
Körner. In der Praxis ist es gewöhnlich einfacher, eine mittlere
oder durchschnittliche Dicke zu ermitteln und einen mittleren oder
durchschnittlichen Durchmesser der tafelförmigen Körner mit einer
Dicke von weniger als 0,5 Mikrometern (0,3 Mikrometern) und einem
Durchmesser von mindestens 0,6 Mikrometern und das durchschnittliche
Aspektverhältnis als das Verhältnis dieser beiden Mittelwerte zu
erreichen. Gleichgültig, ob die mittleren einzelnen Aspektverhältnisse
oder die Mittelwerte der Dicken und Durchmesser dazu verwendet
werden, um das durchschnittliche Aspektverhältnis zu bestimmen,
innerhalb der Toleranzen der Kornmessungen weichen die erhaltenen
durchschnittlichen Aspektverhältnisse nicht wesentlich voneinander
ab.
Die projizierten Flächen der tafelförmigen Silberhalogenidkörner,
welche den Dicken- und Durchmesserkriterien genügen, können
summiert werden. Des weiteren können die projizierten Flächen
der verbleibenden Silberhalogenidkörner in der Photomikrographie
getrennt summiert werden. Von den beiden ermittelten Summen läßt
sich dann der Prozentsatz der gesamten projizierten Fläche der
Silberhalogenidkörner von tafelförmigem Habitus mit den angegebenen
Dicken- und Durchmesserkriterien errechnen.
Bei den angegebenen Bestimmungen wurde eine Bezugskorndicke für
ein tafelförmiges Korn von weniger als 0,5 Mikrometern, (vorzugs
weise 0,3 Mikrometern) angegeben, um die besonders dünnen tafel
förmigen Körner von dickeren tafelförmigen Körnern, mit schlech
testen photographischen Eigenschaften zu unterscheiden. Ein Bezugs
korndurchmesser von 0,6 Mikrometern wurde ausgewählt, da es bei
kleineren Durchmessern nicht immer möglich ist, in Mikrographien
tafelförmige Körner von nicht tafelförmigen Körner zu unterscheiden.
Der Ausdruck "projizierte Fläche" wird hier im gleichen Sinn ge
braucht wie die Ausdrücke "Projektionsfläche" und "projektive
Fläche", die in der Literatur häufig nebeneinander verwendet werden.
Verwiesen wird beispielsweise auf das Buch von James und Higgins
"Fundamentals of Photographic Theory", Verlag Morgan und Morgan,
New York 1948, S. 15.
Fig. 2 ist ein Beispiel einer Photomikrographie einer erfindungs
gemäß verwendeten Emulsion, die ausgewählt wurde, um die ver
schiedenen Korntypen, die vorhanden sein können, zu veranschaulichen.
Im Falle des Kornes 101 handelt es sich um ein tafelförmiges Korn,
das den angegebenen Dicken- und Durchmesserkriterien genügt. Die
Photomikrographie zeigt, daß es sich bei der überwiegenden Mehrzahl
der Körner von Fig. 2 um tafelförmige Körner handelt, die den ange
gebenen Dicken- und Durchmesserkriterien genügen. Die Körner weisen
ein mittleres Aspektverhältnis von 18 : 1 auf. Wie sich aus der
Photomikrographie ergibt, sind auch einige wenige Körner vorhanden,
die den angegebenen Dicken- und Durchmesserkriterien nicht
genügen. Das Korn 103 z. B. ist ein nicht-tafelförmiges Korn.
Es hat eine Dicke von über 0,3 Mikrometer. Das Korn 105 beispiels
weise ist ein feines Korn, das den Durchmesserkriterien nicht
genügt. Das Korn 107 schließlich ist ein dickes tafelförmiges
Korn, das zwar dem erforderlichen Durchmesserkriterium
genügt, nicht jedoch dem Dickenkriterium.
Je nach den Bedingungen, unter denen die Emulsionsherstellung
erfolgt, lassen sich zusätzlich zu den erwünschten tafelförmigen
Silberhalogenidkörnern, die den angegebenen Dicken- und Durch
messerkriterien genügen, sekundäre Kornpopulationen von größeren
nicht tafelförmigen Körnern, feineren Körnern und dickeren tafel
förmigen Körnern erzeugen. Ggf. können andere nicht-tafelförmige
Körner, beispielsweise Stäbchen oder Nadeln vorhanden sein. Obgleich
es sich im allgemeinen als vorteilhaft erwiesen hat, die Anzahl
von tafelförmigen Körnern, die den angegebenen Dicken- und Durch
messerkriterien genügen, zu maximieren, kann das Vorhandensein
von sekundären Kornpopulationen in manchen Fällen zweckmäßig sein,
vorausgesetzt, daß die Emulsionen das angegebene hohe Aspekt
verhältnis beibehalten.
Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung
weist das erfindungsgemäße Aufzeichnungsmaterial mindestens eine
Silberbromidiodidemulsionsschicht mit tafelförmigen Silberbromid
iodidkörnern des angegebenen hohen Aspektverhältnisses auf.
Photographische Silberbromidiodidemulsionen mit tafelförmigen
Silberbromidiodidkörnern von hohem Aspektverhältnis, die er
findungsgemäß zur Herstellung photographischer Aufzeichnungs
materialien eingesetzt werden können, lassen sich beispielsweise
wie folgt herstellen.
In ein übliches Reaktionsgefäß für die Silberhalogenidausfällung,
ausgerüstet mit einem effektiven Rührmechanismus wird ein Disper
sionsmedium eingeführt. In typischer Weise macht das zunächst
in das Reaktionsgefäß eingeführt Dispersionsmedium mindestens
10 Gew.-%, vorzugsweise 20 bis 80 Gew.-% des Dispersionsmediums
aus, das in der Silberbromidiodidemulsion beim Abschluß der
Kornausfällung vorliegt. Da das Dispersionsmedium durch Ultra
filtration aus dem Reaktionsgefäß während der Silberbromidiodid
kornausfällung entfernt werden kann, wie es beispielsweise in
der BE-PS 886 645 und der FR-PS 2 471 620
beschrieben wird, ist es möglich, daß das Volumen des Dispersions
mediums, das zunächst in dem Reaktionsgefäß vorliegt, gleich sein
kann oder größer als das Volumen der Silberbromidiodidemulsion,
die im Reaktionsgefäß zum Zeitpunkt des Abschlusses der Korn
ausfällung vorliegt. Das Dispersionsmedium, das zunächst in das
Reaktionsgefäß eingeführt wird, besteht vorzugsweise aus Wasser
oder einer Dispersion eines Peptisationsmittels in Wasser, wobei
das Dispersionsmedium ggf. weitere Komponenten enthalten kann,
wie beispielsweise ein oder mehrere Silberhalogenidreifungs
mittel und/oder Metalldotiermittel, wie sie später näher be
schrieben werden. Liegt von Anfang an ein Peptisationsmittel vor,
so wird dieses vorzugsweise in einer Konzentration von mindestens
10%, vorzugsweise in einer Konzentration von mindestens 20%,
bezogen auf das gesamte Peptisationsmittel zum Abschluß der
Silberbromidiodidausfällung verwendet. Weiteres Dispersionsmedium
wird dem Reaktionsgefäß mit den Silber- und Halogenidsalzen zu
gesetzt, wobei es ggf. auch durch eine separate Einlaufdüse zuge
führt werden kann. Gemäß üblicher Praxis kann der Anteil an
Dispersionsmedium, insbesondere zur Erhöhung des Verhältnisses
an Peptisationsmittel, nach dem Abschluß der Salzzugaben einge
stellt werden.
Ein geringer Anteil, in typischer Weise weniger als 10 Gew.-%
des zur Herstellung der Silberbromidiodidkörner verwendeten
Bromidsalze ist im Reaktionsgefäß von Anfang an vorhanden, um
die Bromidionenkonzentration des Dispersionsmediums zu Beginn
der Silberbromidiodidausfällung einzustellen. Das Dispersions
medium im Reaktionsgefäß ist zu Beginn von Iodidionen praktisch
frei, da die Anwesenheit von Iodidionen vor der gleichzeitigen
Einführung von Silber- und Bromidsalzen die Bildung von dicken
und nicht tafelförmigen Körnern begünstigt. Der Ausdruck "von
Iodidionen praktisch frei" bedeutet dabei, daß die Menge
an möglicherweise vorhandenen Iodidionen nicht dazu ausreicht,
um im Vergleich zu den Bromidionen eine separate Silberiodid
phase auszufällen. Vorzugsweise wird die Iodidkonzentration im
Reaktionsgefäß vor der Silbersalzeinführung bei weniger als
0,5 Mol-% der gesamten vorhandenen Halogenidionenkonzentration
gehalten. Ist der pBr-Wert des Dispersionsmediums zu Beginn zu
hoch, so werden tafelförmige Silberbromidiodidkörner erzeugt,
die vergleichsweise dick sind und infolgedessen zu einem niedrigen
Aspektverhältnis führen. Als zweckmäßig hat es sich erwiesen, den
pBr-Wert des Reaktionsgefäßes zu Beginn bei oder unter 1,6,
vorzugsweise unter 1,5 zu halten. Ist andererseits der pBr-Wert
zu gering, so wird die Bildung von nicht tafelförmigen Silber
bromidiodidkörnern begünstigt. Infolgedessen hat es sich als
zweckmäßig erwiesen, den pBr-Wert im Reaktionsgefäß auf oder
über 0,6, vorzugsweise über 1,1 einzustellen. Wie bereits er
wähnt, ist der pBr-Wert definiert als der Wert des negativen
Logarithmus der Bromidionenkonzentration. Der pH-Wert, pCl-Wert,
pI-Wert und der pAg-Wert sind in entsprechender Weise für die
Wasserstoff-, Chlorid-, Iodid- und Silberionenkonzentrationen
definiert.
Während der Silberhalogenidausfällung werden Silber-, Bromid-
und Iodidsalze in das Reaktionsgefäß nach üblichen für die
Ausfällung von Silberbromidiodidkörnern üblichen Methoden eingeführt.
So wird in typischer Weise beispielsweise eine wäßrige Silbersalz
lösung eines löslichen Silbersalzes, z. B. Silbernitrat, in das
Reaktionsgefäß gleichzeitig mit den Bromid- und Iodidsalzen einge
führt. Die Bromid- und Iodidsalze werden ebenfalls in typischer
Weise in Form von wäßrigen Salzlösungen eingeführt, z. B. in Form
von wäßrigen Lösungen von einem oder mehreren löslichen Ammonium-,
Alkalimetall- (z. B. Natrium- oder Kalium-), oder Erdalkalimetall-
(z. B. Magnesium- oder Calcium-) Halogenidsalzen. Das Silbersalz
wird dabei mindestens zu Beginn getrennt von den Bromid und Iodid
salzen in das Reaktionsgefäß eingeführt. Die Iodid- und Bromidsalze
können in das Reaktionsgefäß getrennt voneinander oder in Form
einer Mischung eingeführt werden.
Mit der Einführung von Silbersalz in das Reaktionsgefäß wird
die Keimbildungsstufe der Kornbildung eingeleitet. So wird eine
Population von Kornkeimen erzeugt, die als Fällungszentren für
Silberbromid und Silberiodid dienen, wenn die Einführung der
Silber-, Bromid- und Iodidsalze fortgesetzt wird. Die Ausfällung
des Silberbromides und Silberiodides auf existierende Kornkeime
stellt die Wachstumsstufe der Kornbildung dar. Das Aspektver
hältnis der tafelförmigen Körner, die erfindungsgemäß verwendet
werden, wird weniger durch Iodid und Bromidkonzentrationen während
der Wachstumsstufe als während der Keimbildungsstufe beeinflußt.
Es ist infolgedessen möglich, während der Wachstumsstufe den
zulässigen Spielraum des pBr-Wertes während der gleichzeitigen
Einführung der Silber-, Bromid- und Iodidsalze auf über 0,6,
vorzugsweise in den Bereich von 0,6 bis 2,2, insbesondere von etwa
0,8 bis etwa 1,6 zu erhöhen, wobei der zuletzt angegebene Bereich
in dem Falle besonders vorteilhaft ist, in dem sich eine wesent
liche Kornkeimbildung während der Einführung der Silber-, Bromid-
und Iodidsalze fortsetzt, wie bei der Herstellung von stark poly
dispersen Emulsionen. Die Erhöhung der pBr-Werte auf über 2,2
während des Wachstums der tafelförmigen Körner führt zu einer
Verdickung der Körner, läßt sich jedoch in vielen Fällen tolerieren
unter Beibehaltung eines durchschnittlichen Aspektverhältnisses
von größer als 8 : 1.
Ein alternatives Verfahren der Einführung der Silber-, Bromid-
und Iodidsalze in Form von wäßrigen Lösungen besteht darin,
die Silber-, Bromid und Iodidsalze in Form von feinteiligen Silber
halogenidkörnern, die in einem Dispersionsmedium suspendiert sind,
einzuführen, und zwar anfangs oder während der Wachstumsstufe. Die
Korngröße ist dabei derart, daß sie leicht einer Ostwald-Reifung
auf größeren Kornkeimen unterliegen, falls solche vorhanden sind,
wenn sie in das Reaktionsgefäß eingeführt werden. Die maximal
geeignete Korngröße hängt von den speziellen Bedingungen im
Reaktionsgefäß ab, wie der Temperatur und dem Vorhandensein von
löslichmachenden Verbindungen und/oder Reifungsmitteln. Eingeführt
werden können Silberbromid, Silberiodid und/oder Silberbromid
iodidkörner. Da Silberbromid und/oder Silberiodid bezüglich Silber
chlorid vorzugsweise ausgefällt werden, ist es ebenso möglich,
Silberchloridbromid- und Silberchloridbromidiodidkörner zu ver
wenden. Vorzugsweise werden dabei sehr feinteilige Silberhalogenid
körner verwendet, z. B. Körner eines mittleren Durchmessers von
weniger als 0,1 Mikrometern.
Unter Berücksichtigung der erörterten pBr-Erfordernisse können
übliche Konzentrationen an Silber-, Bromid- und Iodidsalzen in
das Reaktionsgefäß eingeführt werden. Beispielsweise können Lösungen
einer Konzentration von 0,01 Mol pro Liter bis zu Sättigungskon
zentrationen angewandt werden. Vorzugsweise werden jedoch Konzen
trationen von 0,1 bis 5 Molen pro Liter angewandt. Besonders vor
teilhafte Fällungstechniken sind solche, bei denen kurze Fällungs
zeiten erreicht werden durch Erhöhung der Geschwindigkeit der
Silber- und Halogenidsalzzugabe während des Herstellungsprozesses.
Die Silber- und Halogenidsalzeinführung kann erhöht werden entweder
durch Erhöhung der Geschwindigkeit, mit der das Dispersionsmedium
und die Silber- und Halogenidsalze eingeführt werden oder durch
Erhöhung der Konzentrationen der Silber- und Halogenidsalze inner
halb des Dispersionsmedium, das eingeführt wird. Als besonders
vorteilhaft hat es sich erwiesen, die Geschwindigkeit der Silber-
und Halogenidsalzzugabe zu erhöhen, jedoch die Geschwindigkeit der
Einführung unterhalb des Schwellenwertes zu halten, bei dem die
Formation von neuen Kornkeimen begünstigt wird, d. h. eine Re
nukleierung zu vermeiden, wie es beispielsweise in den US-PS
3 650 757, 3 672 900, 4 242 445, der DE-OS 21 07 118, der euro
päischen Patentanmeldung Nr. 80102242 und in der Arbeit von
Wey "Growth Mechanisms of AgBr
Crystals in Gelatin Solution", veröffentlicht in der Zeitschrift
"Photographic Science and Engineering", Band 21, Nr. 1, Januar/
Februar 1977, Seite 14 ff vorgeschlagen wird. Durch Vermeidung
der Bildung von zusätzlichen Kornkeimen nach Übergang in die
Wachstumsstufe des Ausfällungsprozesses läßt sich eine relativ
monodisperse tafelförmige Silberbromidiodidkornpopulation er
halten. Es lassen sich Emulsionen mit einem Variationskoeffizienten
von weniger als etwa 30% herstellen. Der Variationskoeffizient
ist dabei definiert als das 100fache der Standardabweichung des
Korndurchmessers dividiert durch den mittleren Korndurchmesser.
Durch eine beabsichtigte Begünstigung der Renukleierung während
der Wachstumsstufe des Ausfällungsprozesses ist es natürlich auch
möglich, polydisperse Emulsionen eines beträchtlich höheren
Variationskoeffizienten herzustellen.
Die Konzentration an Iodid in den erfindungsgemäß verwendeten
Silberbromidiodidemulsionen läßt sich durch die Einführung von
Iodidsalzen steuern. Es können übliche Iodidkonzentrationen ange
wandt werden. Selbst sehr geringe Iodidmengen, z. B. im Größen
bereich von 0,05 Mol-% können vorteilhaft sein. In besonders
vorteilhafter Weise enthalten die erfindungsgemäß verwendeten
Emulsionen mindestens etwa 0,1 Mol-% Iodid. Silberiodid läßt sich
in die tafelförmigen Silberbromidiodidkörner bis zu seiner Lös
lichkeitsgrenze in Silberbromid bei der Temperatur der Kornbildung
einführen. So lassen sich Silberiodidkonzentrationen von bis zu
etwa 40 Mol-% in den flächenförmigen Silberbromidiodidkörnern bei
Fällungstemperaturen von 90°C erzielen. In der Praxis können
Fällungstemperaturen runter bis zu nahe Raumtemperatur, beispiels
weise 30°C angewandt werden. Im allgemeinen hat es sich als vor
teilhaft erwiesen, die Fällung bei Temperaturen von 40 bis 80°C
durchzuführen. Im Falle der meisten photographischen Anwendungs
gebiete hat es sich des weiteren als vorteilhaft erwiesen, die
maximale Iodidkonzentration auf etwa 20 Mol-%, in optimaler Weise
auf bis zu etwa 15 Mol-% zu begrenzen.
Das relative Verhältnis von Iodid- und Bromidsalzen, die in das
Reaktionsgefäß während des Fällungsprozesses eingeführt werden,
kann ein festes Verhältnis sein, um ein im wesentlichen gleich
förmiges Iodidprofil in den tafelförmigen Silberbromidiodidkörnern
zu erzielen und andererseits kann das relative Verhältnis, um
verschiedene photographische Effekte zu erzielen, verändert werden.
So können spezielle photographische Vorteile dadurch erzielt
werden, daß der Anteil an Iodid in den ringförmigen Bereichen
der tafelförmigen Silberbromidiodidkörner eines hohen Aspekt
verhältnisses im Vergleich zum zentralen Bereich der tafelförmigen
Körner erhöht wird. So können beispielsweise die Iodidkonzen
trationen im zentralen Bereich bei 0 bis 5 Mol-% liegen, bei
einer mindestens 1 Mol-% höheren Iodidkonzentration in den seit
lichen, das Zentrum umgebenden ringförmigen Bereichen, wobei
die Iodidkonzentration in diesen Bereichen bis zur Löslichkeits
grenze des Silberiodides in Silberbromid ansteigen kann und vor
zugsweise bis zu etwa 20 Mol-% und insbesondere bis zu etwa 15 Mol-%
beträgt.
Gemäß einer vorteilhaften Herstellungsvariante wird die Iodid-
oder Bromid- und Iodidsalzzugabe in das Reaktionsgefäß vor der
Beendigung der Zugabe des Silbersalzes beendet, so daß überschüssiges
Halogenid mit dem Silbersalz reagiert. Dies führt zur Ausbildung
einer Hülle aus Silberbromid auf den tafelförmigen Silberbromid
iodidkörnern. Aus dem vorstehenden ergibt sich, daß die tafel
förmigen Silberbromidiodidkörner der erfindungsgemäß verwendeten
Emulsionen ein im wesentlichen gleichförmiges oder abgestuftes
Iodidkonzentrationsprofil aufweisen können und daß die Gradation,
falls erwünscht, gesteuert werden kann, um die Ausbildung von
höheren Iodidkonzentrationen im Inneren der Körner oder auf oder
nahe der Oberfläche der tafelförmigen Silberbromidiodidkörner
zu begünstigen.
Obgleich die Herstellung der Silberbromidiodidemulsionen mit
tafelförmigen Silberhalogenidkörnern eines hohen Aspektverhältnisses
unter Bezugnahme auf ein Verfahren beschrieben wurde, bei dem
neutrale oder nicht-ammoniakalische Emulsionen anfallen, sind die
erfindungsgemäß verwendeten Emulsionen und ihre Verwendung doch
nicht auf spezielle Verfahren zu ihrer Herstellung beschränkt.
Gemäß einer alternativen Verfahrensweise, bei der es sich um eine
Verbesserung gegenüber den aus der US-PS 4 150 994 und den aus den
DE-OS 29 05 655 und 29 21 077 bekannten Verfahren handelt, erfolgt
die Herstellung erfindungsgemäß verwendbarer Silberhalogenid
emulsionen in der Weise, daß die Silberiodidkonzentration im Reaktions
gefäß auf unter 0,05 Mole pro Liter reduziert wird und dadurch, daß
die maximale Größe der Silberiodidkörner, die zu Beginn im Reaktions
gefäß vorhanden ist, auf unter 0,05 Mikrometer vermindert wird.
Emulsionen mit tafelförmigen Silberbromidkörnern eines hohen
Aspektverhältnisses ohne Iodid lassen sich des weiteren nach
dem beschriebenen Verfahren unter Fortlassung von Iodid herstellen.
Silberbromidemulsionen mit tafelförmigen Silberbromidkörnern
eines hohen Aspektverhältnisses lassen sich des weiteren beispiels
weise auch nach einem Verfahren herstellen, das ähnlich ist dem
Verfahren, das in der Literaturstelle "Science et Industries
Photographiques", Band 33, Nr. 2 (1962), Seiten 121-125 beschrieben
wird. Silberbromidemulsionen mit einem hohen Aspektverhältnis mit
einem Gehalt an in der Aufsicht viereckigen und rechteckigen
Körnern lassen sich nach dem folgenden Verfahren herstellen:
Verwendet werden kubische Kristallkeime einer Kantenlänge von
weniger als 0,15 Mikrometern. Während der pAg-Wert der Kristallkeim
emulsion bei 5,0 bis 8,0 gehalten wird, wird die Emulsion praktisch
in Abwesenheit von Nichthalogenid-Silberionenkomplexbindnern reifen
gelassen unter Erzeugung von tafelförmigen Silberbromidkörnern
mit einem durchschnittlichen Aspektverhältnis von mindestens
8 : 1. Weitere Verfahren zur Herstellung von Silberbromidemulsionen
mit tafelförmigen Silberbromidkörnern eines hohen Aspektver
hältnisses ohne Iodidgehalt werden in den später folgenden Beispielen
beschrieben.
Bestimmte Vorteile, die sich erfindungsgemäß erzielen lassen,
beispielsweise die Verbesserung der Bildschärfe, wie auch Vorteile in radio
graphischen Elementen und in Aufzeichnungsmaterialien für das
Bildübertragungsverfahren, sind unabhängig von dem Halogenid
gehalt der Emulsionen mit tafelförmigen Körnern eines hohen
Aspektverhältnisses. Die Mannigfaltigkeit der erfindungsgemäß
verwendbaren Silberhalogenidemulsionen mit tafelförmigen Körnern
eines hohen Aspektverhältnisses läßt sich dadurch veranschaulichen,
daß beispielsweise auch tafelförmige Silberchloridkörner herge
stellt werden können, die im Innern praktisch frei von sowohl
Silberbromid als auch Silberiodid sind. Derartige Emulsionen
lassen sich beispielsweise nach einem Doppeleinlaufverfahren her
stellen, bei dem Chlorid- und Silbersalze gleichzeitig in Gegen
wart von Ammoniak in ein Reaktionsgefäß eingeführt werden, das
ein Dispersionsmedium enthält. Während der Chloridsalzeinführung
wird der pAg-Wert innerhalb des Dispersionsmediums auf 6,5 bis
10 und der pH-Wert auf 8 bis 10 eingestellt. Das Vorhandensein
von Ammoniak bei höheren Temperaturen führt zur Ausbildung von
dicken Körnern, weshalb die Fällungstemperaturen auf bis zu
60°C beschränkt sind. Das Verfahren läßt sich zur Herstellung von
Silberchloridemulsionen mit tafelförmigen Silberchloridkörnern
von hohem Aspektverhältnis optimieren.
Es ist des weiteren möglich, zur Herstellung der erfindungsgemäßen
Aufzeichnungsmaterialien Silberhalogenidemulsionen mit tafelförmigen
Körnern zu verwenden, die zu mindestens 50 Mol-% aus Chlorid be
stehen und einander gegenüberliegende Kristallflächen aufweisen,
die in {111} Kristall-Ebenen liegen und in einer bevorzugten Form
mindestens eine periphere Kante aufweisen, die parallel zu einem
<211< Kristall-Vektor in der Ebene einer der Haupt
flächen liegt. Derartige Emulsionen lassen sich herstellen durch
Umsetzung von wäßrigen Silber- und Chlorid-enthaltenden Halogenid
salzlösungen in Gegenwart einer den Kristallhabitus modifizierenden
Menge eines Amino-substituierten Azaindens und eines Peptisierungs
mittels mit einer Thioetherbindung.
Vorteilhafte, erfindungsgemäß verwendbare Emulsionen mit tafel
förmigen Silberhalogenidkörnern mit einem Chlorid- und Bromid
gehalt in mindestens den ringförmigen Kornbereichen und vorzugs
weise über das gesamte Korn verteilt, sind solche, die sich
herstellen lassen durch Aufrechterhalten eines Molverhältnisses
von Chlorid- zu Bromidionen von 1,6 : 1 bis etwa 260 : 1 bei einer
Gesamtkonzentration von Halogenidionen im Reaktionsgefäß von
0,10 bis 0,90 normal während der Einführung von Silber-, Chlorid-,
Bromid und ggf. Iodidsalzen in das Reaktionsgefäß. Das molare
Verhältnis von Silberchlorid und Silberbromid in den tafelförmigen
Körnern kann dabei bei 1 : 99 bis 2 : 3 liegen.
Zur Herstellung erfindungsgemäßer Aufzeichnungsmaterialien
geeignete Silberhalogenidemulsionen mit tafelförmigen Silber
halogenidkörnern eines hohen Aspektverhältnisses können auch
extrem hohe durchschnittliche Aspektverhältnisse aufweisen. Die
durchschnittlichen Aspektverhältnisse der tafelförmigen Körner
lassen sich dabei durch Erhöhung der durchschnittlichen oder
mittleren Korndurchmesser erhöhen. Dies kann zu Schärfevorteilen
führen, doch sind maximale durchschnittliche Korndurchmesser
im allgemeinen beschränkt durch Körnigkeitserfordernisse eines
speziellen photographischen Anwendungsgebietes. Die durchschnittlichen
oder mittleren Aspektverhältnisse der tafelförmigen Körner lassen
sich ebenfalls oder alternativ erhöhen durch Verminderung der
durchschnittlichen oder mittleren Korndicke. Bei Konstanthaltung
der Silberbeschichtungsstärke führt eine Verminderung der Dicke
der tafelförmigen Körner im allgemeinen zu einer Verbesserung der
Körnigkeit in direkter Funktion des Anstiegs des Aspektverhältnisses.
Infolgedessen sind die maximalen durchschnittlichen Aspektver
hältnisse der erfindungsgemäß verwendeten Emulsionen eine Funktion
der maximalen durchschnittlichen Korndurchmesser, die für spezielle
photographische Anwendungszwecke akzeptierbar sind und der erreich
baren Minimumdicke der tafelförmigen Körner, die erzeugt werden
können. Die maximalen durchschnittlichen Aspektverhältnisse können
verschieden sein, je nach der angewandten Fällungstechnik und der
Halogenidzusammensetzung der tafelförmigen Körner. Die höchsten
beobachteten durchschnittlichen Aspektverhältnisse von 500 : 1,
im Falle von tafelförmigen Körnern mit photographisch geeigneten
durchschnittlichen Korndurchmessern, wurden durch Ostwald-
Reifungs-Verfahren von Silberbromidkörnern erzeugt, wobei Aspekt
verhältnisse bis zu 100 : 1, bis zu 200 : 1 oder darüber nach dem
Doppeleinlauf-Fällungsverfahren herstellbar sind. Die Gegenwart
von Iodid vermindert im allgemeinen die maximalen durchschnittlichen
Aspektverhältnisse, die realisierbar sind, doch ist die Herstellung
von z. B. Silberbromidiodidemulsionen mit tafelförmigen Körnern
eines durchschnittlichen Aspektverhältnisses von bis zu 100 : 1
oder 200 : 1 oder darüber möglich. Des weiteren lassen sich beispiels
weise Aspektverhältnisse von so hoch wie 50 : 1 oder gar 100 : 1 im
Falle von tafelförmigen Silberchloridemulsionen erzielen, die ggf.
Bromid und oder Iodid enthalten.
Während der Fällung der tafelförmigen Körner können modifizierende
Verbindungen zugegen sein. Diese Verbindungen können von Beginn
an im Reaktionsgefäß vorhanden sein oder können mit dem einen
oder mehreren der Salze nach üblichen Verfahren zugesetzt werden.
So können beispielsweise modifizierende Verbindungen, wie beispiels
weise Verbindungen des Kupfers, Thalliums, Bleis, Wismuths, Cadmiums,
Zinks sowie ferner Chalcogene, wie Schwefel-, Selen- und Tellur
verbindungen, ferner Gold und Edelmetalle der Gruppe VIII des
Periodischen Systems der Elemente während der Silberhalogenid
ausfällung zugegen sein, wie es im Prinzip beispielsweise aus den
US-PS 1 195 432, 1 951 933, 2 448 060, 2 628 167, 2 950 972,
3 488 709, 3 737 313, 3 772 031 und 4 269 927 sowie der Literatur
stelle "Research Disclosure", Band 134, Juni 1975, Nr. 13452 bekannt
ist.
Die erfindungsgemäß verwendbaren Silberhalogenidemulsionen mit
tafelförmigen Silberhalogenidkörnern können im Innern während
des Fällungsprozesses reduktionssensibilisiert werden, beispiels
weise nach Methoden, wie sie in der Literaturstelle "Journal of
Photographic Science, Band 25, 1977, S. 19-27 beschrieben werden.
Die einzelnen Silber- und Halogenidsalze können in das Reaktions
gefäß nach üblichen Methoden über Leitungen eingespeist werden, die
oberhalb des Flüssigkeitsspiegels oder unterhalb des Flüssigkeits
spiegels enden, oder mittels einer Einspeisvorrichtung, mit der die
Einspeisgeschwindigkeiten und die pH-, pBr- und/oder pAg-Werte des
Reaktionsgefäßinhaltes gesteuert werden können, wie es beispiels
weise aus den US-PS 3 821 002 und 3 031 304 sowie der Literaturstel
le "Photographische Korrespondenz", Band 102, Nr. 10, 1967, Seite
162 bekannt ist. Um eine rasche Verteilung der Reaktionskomponenten
innerhalb des Reaktionsgefäßes zu erreichen, können spezielle Misch
vorrichtungen verwendet werden, wie sie z. B. aus den US-PS 2 996 287,
3 342 605, 3 415 650, 3 785 777, 4 147 551, 4 171 224, der GB-Patent
anmeldung 2 022 431 A, der DE-OS 25 55 364 sowie 25 56 885 und der
Literaturstelle "Research Disclosure", Band 166, Februar 1978, Nr.
16662 bekannt sind.
Bei der Herstellung der Emulsionen wird im Reaktionsgefäß ein Dis
persionsmedium vorgelegt. In vorteilhafter Weise besteht das Disper
sionsmedium aus einer wäßrigen Peptisationsmittel-Suspension. Bei
spielsweise können im Reaktionsgefäß Peptisationsmittelkonzentrationen
von 0,2 bis etwa 10 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Emul
sionskomponenten, im Reaktionsgefäß vorliegen. Gemäß üblicher Praxis
kann die Konzentration an Peptisationsmittel im Reaktionsgefäß bei
unter etwa 6%, bezogen auf das Gesamtgewicht vor und während der
Silberhalogenidbildung, gehalten werden und die Emulsionsbindemittel
konzentration zur Erzielung optimaler Beschichtungseigenschaften durch
spätere ergänzende Bindemittelzugaben eingestellt werden. Als zweck
mäßig hat es sich erwiesen, wenn die Emulsion, die zunächst erzeugt
wird, etwa 5 bis 50 g, vorzugsweise etwa 10 bis 30 g, Peptisations
mittel pro Mol Silberhalogenid enthält. Zusätzliches Trägermittel
kann später zugesetzt werden, um die Konzentration auf beispielswei
se bis zu 1000 g pro Mol Silberhalogenid zu bringen. Vorzugsweise
liegt die Konzentration an Trägermittel in der fertigen Emulsion bei
über 50 g pro Mol Silberhalogenid. Nach dem Beschichten eines Trägers
und Trocknen unter Erzeugung eines photographischen Aufzeichnungs
materials bildet
das Trägermittel vorzugsweise etwa 30 bis 70 Gew.-% der Emulsions
schicht.
Das Trägermittel, das aus Bindemittel und Peptisationsmittel
besteht, kann aus den verschiedensten Trägermitteln ausgewählt
werden, die üblicherweise in Silberhalogenidemulsionen ver
wendet werden. Bevorzugt verwendbare Peptisationsmittel sind
hydrophile Kolloide, die allein oder in Kombination mit hydrophoben
Stoffen verwendet werden können. Geeignete hydrophile Peptisations
mittel können aus Proteinen oder Proteinderivaten, ferner Cellulose
derivaten, z. B. Celluloseestern, Gelatine, z. B. mit Alkali be
handelter Gelatine, (Knochengelatine oder Hautgelatine) oder
mit Säure behandelter Gelatine (Schweinshautgelatine), Gelatine
derivaten, z. B. acetylierter Gelatine und phthalierter Gelatine
bestehen. Diese und andere geeigneten Trägermittel werden näher
beispielsweise in der Literaturstelle "Research Disclosure",
Band 176, Dezember 1978, Nr. 17643, Abschnitt IX beschrieben.
Derartige Trägermaterialien, einschließlich der hydrophilen
Kolloide, wie auch hydrophober Materialien, die auch mit den
hydrophilen Kolloiden verwendet werden können, lassen sich nicht
nur zur Herstellung der Emulsionsschichten der erfindungsgemäßen
Aufzeichnungsmaterialien verwenden, sondern auch zur Herstellung
anderer Schichten, beispielsweise zur Herstellung von Deckschichten,
Zwischenschichten und Schichten, die unter den Emulsionsschichten
liegen.
Die Kornreifung kann während
der Herstellung der Silberhalogenidemulsionen erfolgen. Als
vorteilhaft hat es sich erwiesen, wenn die Kornreifung
innerhalb des Reaktionsgefäßes während mindestens der Silberbromid
iodidkornformation erfolgt. Die Reifung kann durch bekannte Silber
halogenidlösungsmittel gefördert werden. Beispielsweise ist bekannt,
daß ein Oberschuß an Bromidionen, der im Reaktionsgefäß vorliegt,
die Reifung fördern kann. Somit ist offensichtlich, daß die Bromid
salzlösung, die in das Reaktionsgefäß eingeführt wird, selbst
die Reifung fördern kann. Es können jedoch auch andere Reifungs
mittel verwendet werden und vollständig im Dispersionsmedium im
Reaktionsgefäß vorhanden sein, bevor mit der Silber- und Halogenid
salzzugabe begonnen wird oder aber derartige Reifungsmittel können
in das Reaktionsgefäß gemeinsam mit einem oder mehreren der Halo
genidsalze, Silbersalze oder Peptisationsmittel eingespeist werden.
Gemäß einer weiteren Verfahrensvariante kann das Reifungsmittel
getrennt während der Zugabe der Halogenid- und Silbersalze zuge
geben werden. Ammoniak, das ein bekanntes Reifungsmittel ist,
stellt kein bevorzugt verwendetes Reifungsmittel für die Her
stellung erfindungsgemäß verwendbarer Silberbromidiodidemulsionen
mit dem höchsten realisierbaren Empfindlichkeits-Körnigkeits-Verhält
nis dar. Die bevorzugten erfindungsgemäßen Emulsionen sind nicht-
ammonikalische und neutrale Emulsionen.
Zu den bevorzugt verwendeten Reifungsmitteln gehören solche, die
Schwefel enthalten. So können beispielsweise Thiocyanatsalze
verwendet werden, wie beispielsweise die Alkalimetallsalze,
insbesondere Natrium- und Kalium- sowie Ammoniumthiocyanatsalze.
Die Reifungsmittel können in üblichen bekannten Konzentrationen
verwendet werden. Als besonders vorteilhaft haben sich Konzen
trationen von etwa 0,1 bis 20 g Thiocyanatsalz pro Mol Silber
halogenid erwiesen. Die Verwendung von Thiocyanatreifungsmitteln
ist beispielsweise aus den US-PS 2 222 264, 2 448 534 und
3 320 069 bekannt. Andererseits können beispielsweise auch übliche
Thioether-Reifungsmittel verwendet werden, wie sie beispielsweise
aus den US-PS 3 271 157, 3 574 628 und 3 737 313 bekannt sind.
Die erfindungsgemäß verwendeten Silberhalogenidemulsionen mit
tafelförmigen Silberhalogenidkörnern werden vorzugsweise vor
ihrer Verwendung zur Herstellung erfindungsgemäßer Aufzeichnungs
materialien zum Zwecke der Entfernung löslicher Salze gewaschen.
Die Entfernung der löslichen Salze kann dabei nach üblichen be
kannten Methoden, z. B. Dekantieren, Filtrieren und/oder Ab
schrecken und Auslaugen erfolgen, wie es näher beispielsweise
in der Literaturstelle "Research Disclosure", Band 176, Dezember
1978, Nr. 17643, Abschnitt II, beschrieben wird.
Ein Waschen der Emulsionen hat sich als besonders vorteilhaft er
wiesen, um den Reifungsprozeß der tafelförmigen Körner nach beende
ter Ausfällung zu beenden, und um eine Erhöhung der Dicke und eine
Verminderung des Aspektverhältnisses der Körner und/oder eine über
mäßige Erhöhung der Durchmesser der Körner zu vermeiden. Die erfin
dungsgemäß verwendbaren Emulsionen können vor ihrer Verwendung mit
oder ohne Sensibilisierungsmittel getrocknet und aufbewahrt werden.
Nach der Herstellung der Emulsionen mit den tafelförmigen Silberhalo
genidkörnern kann auf die Körner eine Hülle unter Erzeugung von Kern-
Hüllenemulsionen aufgebracht werden, wozu bekannte Methoden ange
wandt werden können. Zur Erzeugung der Hüllen auf den tafelförmigen
Silberhalogenidkörnern können beliebige photographisch verwendbare
Silbersalze verwendet werden. Die Erzeugung der Hüllen kann beispiels
weise nach Verfahren erfolgen, wie sie aus den US-PS 3 367 778,
3 206 313, 3 317 322, 3 917 485 und 4 150 994 bekannt sind. Da üb
liche Methoden der Hüllenbildung die Bildung von tafelförmigen Kör
nern eines hohen Aspektverhältnisses nicht begünstigen, wenn das
Wachstum der Hülle fortschreitet, nimmt das mittlere Aspektverhält
nis der Emulsion ab. Werden jedoch im Reaktionsgefäß während der
Hüllenformation Bedingungen aufrechterhalten, die günstig für die
Bildung von tafelförmigen Körnern sind, so kann vorzugsweise ein
Hüllenwachstum an den äußeren Kanten der Körner erfolgen, so daß
eine Abnahme des Aspektverhältnisses nicht zu erfolgen braucht.
Silberhalogenidemulsionen mit tafelförmigen Kern-Hüllensilberhalo
genidkörnern von hohem Aspektverhältnis eignen sich insbesondere
zur Erzeugung von latenten Innenbildern und lassen sich zur Her
stellung von sowohl negativ arbeitenden Aufzeichnungsmaterialien
als auch Direkt-Umkehrmaterialien verwenden.
Besonders vorteilhafte Emulsionen liegen dann vor, wenn mindestens
70%, in optimaler Weise mindestens 90% der gesamten projizierten
Fläche der Körner einer Schicht von tafelförmigen Silberhalogenid
körnern stammen, die den angegebenen Dicken- und Durchmesser
kriterien genügen und das angegebene Aspektverhältnis haben.
Während vergleichsweise geringere Mengen an nicht tafelförmigen
Körnern in vielen photographischen Anwendungsfällen voll akzeptier
bar sind, sollen, um die ganzen Vorteile der Erfindung zu erreichen,
die Anteile an tafelförmigen Körnern der angegebenen Merkmale
möglichst hoch sein. Ggf. können größere tafelförmige Silber
halogenidkörner auf mechanischem Wege von kleineren nicht-tafel
förmigen Körnern in einer Mischpopulation von Körnern nach üblichen
bekannten Trennungsverfahren getrennt werden, beispielsweise durch
Verwendung einer Zentrifuge oder eines Hydrozyklons. Eine Hydro
zyklontrennung ist beispielsweise aus der US-PS 3 326 641 bekannt.
Die Silberhalogenidkörner der erfindungsgemäß verwendeten Silber
halogenidemulsionen sind chemisch sensibilisiert. Die erfindungs
gemäß verwendeten Emulsionen wie auch andere zur Herstellung erfin
dungsgemäßer Aufzeichnungsmaterialien verwendbare Emulsionen können
chemisch mit aktiver Gelatine sensibilisiert werden, wie es beispiels
weise aus dem Buch von T. H. James "The Theory of the Photographie
Process", 4. Ausgabe, Verlag Macmillan, 1977, Seiten 67-76 bekannt
ist und/oder mit Schwefel-, Selen-, Tellur-, Gold-, Platin-, Palla
dium-, Iridium-, Osmium-, Rhodium-, Rhenium- oder Phosphor-Sensi
bilisierungsmitteln oder Kombinationen derartiger Sensibilisierungs
mittel, z. B. bei pAg-Werten von 5 bis 10, pH-Werten von 5 bis 8
und Temperaturen von 30 bis 80°C, wie es näher beispielsweise in
der Literaturstelle "Research Disclosure", Band 120, April 1974,
Nr. 12008, "Research Disclosure", Band 134, Juni 1975, Nr. 13452
sowie den US-PS 1 623 499, 1 673 522, 2 399 083, 2 642 361,
3 297 447, 3 297 446, 3 772 031, 3 761 267, 3 857 771, 3 565 633,
3 901 714 und 3 904 415 sowie den GB-PS 1 315 755 und 1 396 696
beschrieben wird. Die chemische Sensibilisierung kann ggf. in
Gegenwart von Thiocyanatverbindungen durchgeführt werden, wie sie
beispielsweise aus der US-PS 2 642 361 bekannt sind oder in Gegen
wart von Schwefel enthaltenden Verbindungen, beispielsweise des aus
den US-PS 2 521 926, 3 021 215 und 4 054 457 bekannten Typs.
Als besonders zweckmäßig hat es sich erwiesen, chemisch in
Gegenwart von Verbindungen zu sensibilisieren, welche eine
Schleierbildung unterdrücken und die Empfindlichkeit erhöhen,
wenn sie während der chemischen Sensibilisierung zugegen sind,
beispielsweise in Gegenwart von Azaindenen, Azapyridazinen,
Azapyrimidinen, Benzothiazoliumsalzen und Sensibilisierungs
mitteln mit einem oder mehreren heterocyclischen Kernen. Beispiele
für derartige "Finish-Modifizierungsmittel" oder Nachreifungs
modifizierungsmittel sind beispielsweise aus den US-PS 2 131 038,
3 411 914, 3 554 757, 3 565 631 und der US-PS 3 901 714 sowie
der CA-PS 778 723 und dem Buch von Duffin "Photographic Emulsion
Chemistry", Verlag Focal Press, (1966), New York, Seiten 138-143
bekannt.
Die Emulsionen können des weiteren zusätzlich oder alternativ
einer Reduktionssensibilisierung unterworfen werden, beispielsweise
mit Wasserstoff, wie es beispielsweise aus den US-PS 3 891 446
und 3 984 249 bekannt ist, durch eine Behandlung bei niedrigem
pAg-Wert (z. B. bei weniger als 5) und/oder einem hohen
pH-Wert (z. B. bei größer als 8) oder durch Verwendung von
Reduktionsmitteln, beispielsweise Stannochlorid, Thioharnstoff
dioxid, Polyaminen oder Aminboranen, wie es beispielsweise aus
der Literaturstelle "Reserach Disclosure", Band 136, August 1975,
Nr. 13654 sowie den US-PS 2 983 609, 2 518 698, 2 739 060,
2 743 182, 2 743 183, 3 026 203 und 3 361 564 bekannt ist. Als
vorteilhaft hat sich in der Regel eine Oberflächensen
sibilisierung erwiesen, einschließlich einer Unter-Oberflächen
sensibilisierung, wie sie näher beispielsweise in den US-PS
3 917 485 und 3 966 476 beschrieben wird.
Abgesehen von einer chemischen Sensibilisierung werden die er
findungsgemäß verwendeten Emulsionen auch noch einer spektralen
Sensibilisierung unterworfen. Als besonders zweckmäßig hat es
sich dabei erwiesen, spektrale Sensibilisierungsfarbstoffe zu
verwenden, die ein Absorptionsmaximum in den blauen und minus-
blauen, d. h. grünen und roten Teilen des sichtbaren Spektrums
haben. Des weiteren können in speziellen Anwendungsfällen spektral
sensibilisierende Farbstoffe verwendet werden, welche das spektrale
Ansprechvermögen jenseits des sichtbaren Spektrums zu verbessern
vermögen. So können beispielsweise in vorteilhafter Weise infra
rotabsorbierende spektrale Sensibilisierungsmittel verwendet werden.
Zur spektralen Sensibilisierung der erfindungsgemäß verwendeten
Silberhalogenidemulsionen lassen sich die verschiedensten Klassen
von spektral sensibilisierenden Verbindungen verwenden, einschließlich
der Klasse der Polymethinfarbstoffe, zu denen Cyanin-, Merocyanin-,
komplexe Cyanin- und komplexe Merocyaninfarbstoffe (d. h. Tri-,
Tetra- und polynukleare Cyanine und Merocyanine) gehören, sowie
ferner Farbstoffe aus der Gruppe der Oxonole, Hemioxonole, Styryle,
Merostyryle und Streptocyanine.
Zu den verwendbaren spektral sensibilisierenden Cyaninfarbstoffen
gehören beispielsweise solche, die zwei über eine Methingruppe
oder Methingruppierung miteinander verbundene basische hetero
cyclische Kerne aufweisen, die sich ableiten von quaternären
Chinolinium-, Pyridinium-, Isochinolinium-, 3H-Indolium-,
Benz[e]indolium-, Oxazolium-, Thiazolium-, Selenazolium-, Imi
dazolium-, Benzoxazolium-, Benzothiazolium-, Benzoselenazolium-,
Benzimidazolium-, Naphthoxazolium-, Naphthothiazolium-, Naphtho
selenazolium-, Thiazolinium-, Dihydronaphthothiazolium- und
Pyrylium-, Oxazolinium-, Thiazolinium-, Selenazolinium-, Imida
zolinium- und Imidapyraziniumsalzen.
Zu den spektral sensibilisierenden Merocyaninfarbstoffen gehören
beispielsweise solche, die einen basischen heterocyclischen
Kern vom Cyaninfarbstofftyp und einen sauren Kern aufweisen, die
miteiander über eine Methingruppierung verbunden sind, wobei der
saure Kern sich beispielsweise ableiten kann von der Barbitursäure,
2-Thiobarbitursäure, Rhodanin, Hydantoin, 2-Thiohydantoin,
4-Thiohydantoin, 2-Pyrazolin-5-on, 2-Isoxazolin-5-on, Indan-1,3-dion,
Cyclohexan-1,3-dion, 1,3-Dioxan-4,6-dion, Pyrazolin-3,5-dion,
Pentan-2,4-dion, Alkylsulfonylacetonitril, Malononitril, Iso
chinolin-4-on und Chroman-2,4-dion.
Es können ein oder mehrere spektral sensibilisierende Farbstoffe
verwendet werden. Es sind Farbstoffe mit Sensibilisierungsmaxima
bei Wellenlängen über das ganze sichtbare Spektrum und mit sehr
vielen verschiedenen spektralen Sensibilisierungskurven bekannt.
Die Auswahl und die relativen Verhältnisse der Farbstoffe zu
einander hängen von dem Bereich des Spektrums, für den eine
Empfindlichkeit angestrebt wird und von der Form der erwünschten
spektralen Empfindlichkeitskurve ab. Farbstoffe mit einander
überlappenden spektralen Empfindlichkeitskurven führen oftmals
in Kombination miteiander zu einer Kurve, in der die Empfindlich
keit bei jeder Wellenlänge in den Bereich der Überlappung ungefähr
gleich ist der Summe der Empfindlichkeiten der einzelnen Farb
stoffe. Somit ist es möglich, Kombinationen von Farbstoffen mit
verschiedenen Maxima zu verwenden, um eine spektrale Empfindlich
keitskurve mit einem Maximum zwischen den Sensibilisierungsmaxima
der einzelnen Farbstoffe zu erreichen.
Verwendbar sind auch Kombinationen von spektral sensibilisierenden
Farbstoffen, die zu einer Supersensibilisierung führen, d. h.
einer spektralen Sensibilisierung, die in best. spektralen Be
reichen größer ist als die Sensibilisierung, die sich aus einer
bestimmten Konzentration eines der Farbstoffe allein ergibt
oder größer ist als die Sensibilisierung, die sich aus dem
additiven Effekt der Farbstoffe ergeben würde. Eine Supersen
sibilisierung läßt sich mit ausgewählten Kombiantionen von
spektral sensibilisierenden Farbstoffen wie auch anderen Zusätzen,
beispielsweise Stabilisatoren und Antischleiermitteln, Ent
wicklungsbeschleunigern oder Entwicklungsinhibitoren, Beschichtungs
hilfsmitteln, Aufhellern und antistatisch wirksamen Verbindungen
erreichen. Verwiesen wird hierzu beispielsweise auf die Arbeit
von Gilmsn "Review of the Mechanisms of Supersensitization",
veröffentlicht in der Zeitschrift "Photographie Science and Engi
neering", Band 18, 1974, Seiten 418-430.
Spektral sensibilisierende Farbstoffe können die Emulsionen auch
in anderer Weise beeinflussen. So können spektral sensibilisierende
Farbstoffe des weiteren beispielsweise die Funktion von Anti
schleiermitteln oder Stabilisatoren, Entwicklungsbeschleunigern
oder Entwicklungsinhibitoren sowie Halogenakzeptoren oder Elek
tronenakzeptoren ausüben, wie es beispielsweise aus den US-PS
2 131 038 und 3 930 860 bekannt ist.
Typische spektral sensibilisierende Farbstoffe zur Sensibilisierung
der erfindungsgemäß verwendeten Silberhalogenidemulsionen werden
näher beispielsweise in der Literaturstelle "Research Disclosure",
Band 176, Dezember 1978, Nr. 17643, Abschnitt III beschrieben.
Die zur spektralen Sensibilisierung verwendeten Farbstoffe können
in üblichen bekannten Konzentrationen verwendet werden. Um die
Vorteile der vorliegenden Erfindung voll auszuschöpfen, hat es
sich als vorteilhaft erwiesen, wenn von den Oberflächen der
tafelförmigen Silberhalogenidkörner spektral sensibilisierender
Farbstoff in optimaler Menge adsorbiert wird, d. h.
in einer Menge, die ausreicht, um mindestens 60% der maximalen
photographischen Empfindlichkeitherbeizuführen, die von den
Körnern unter empfohlenen Belichtungsbedingungen erzielt
werden kann. Die im Einzelfalle optimale Menge an verwendetem
Farbstoff oder verwendeten Farbstoffen hängt von dem oder den
Farbstoffen selbst wie auch der Größe und dem Aspektverhältnis
der Körner ab.
Es ist allgemein bekannt, daß eine optimale spektrale Sensibili
sierung mit organischen Farbstoffen durch eine etwa 25 bis 100%ige
oder höhere einschichtige Beschichtung der gesamten zur Verfügung
stehenden Oberflächenbezirke von oberflächenempfindlichen Silber
halogenidkörnern erreicht wird. Verwiesen wird diesbezüglich
beispielsweise auf die Arbeit von West und Mitarbeitern
"The Adsorption of Sensitizing Dyes in Photographic Emulsions",
veröffentlicht in der Zeitschrift "Journal of Phys. Chem.", Band
56, Seite 1065, 1952, ferner auf die Arbeit von Spence und
Mitarbeitern "Desensitization of Sensitizing Dyes", veröffentlicht
in der Literaturstelle "Journal of Physical and Colloid Chemistry",
Band 56, Nr. 6, Juni 1948, Seiten 1090-1103 und die US-PS
3 979 213. Optimale Farbstoffkonzentrationen lassen sich beispiels
weise nach Verfahren ermitteln, die in dem Buch von Mees "Theory
of the Photographic Process", Seiten 1067-1069 beschrieben
werden.
Obgleich im Falle von Silberbromid- und Silberbromidiodidemulsionen,
die zur Aufzeichnung von blauem Licht bestimmt sind, die natürliche
Blauempfindlichkeit der Emulsionen ausgenutzt wird, ist es ein
besonderes Merkmal der vorliegenden Erfindung, daß wesentliche
Vorteile aus der Verwendung von spektralen Sensibilisierungs
mitteln gezogen werden können und zwar sogar dann, wenn ihre
hauptsächliche Absorption in dem spektralen Bereich liegt, in
dem die Emulsion ihre natürliche Empfindlichkeit aufweist. So lassen
sich beispielsweise besondere Vorteile durch Verwendung von im
blauen Bereich spektral sensibilisierenden Farbstoffen erzielen.
So hat sich gezeigt, daß sogar dann, wenn es sich bei den er
findungsgemäß verwendeten Emulsionen um Silberbromid- und Silber
bromidiodidemulsionen mit einem hohen Aspektverhältnis handelt,
sehr große Empfindlichkeitserhöhungen erzielt werden können,
wenn zur spektralen Sensibilisierung im blauen Bereich spektral
sensibilisierende Farbstoffe eingesetzt werden. Ist beabsichtigt,
Aufzeichnungsmaterialien nach der Erfindung mit Licht ihres
natürlichen Empfindlichkeitsbereiches zu belichten, so können
weitere Empfindlichkeitsvorteile durch Erhöhung der Dicke der
tafelförmigen Körner erzielt werden.
Beispielsweise kann es vorteilhaft sein, die Korndicke, wie
oben beschrieben, zu erhöhen, wenn das Aufzeichnungsmaterial
für das Bildübertragungsverfahren bestimmt ist.
Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung
weist somit das Aufzeichnungsmaterial eine oder mehrere blau
sensibilisierte Silberbromid- oder Silberbromidiodidemulsionen
auf, in denen die tafelförmigen Körner eine Dicke von weniger
als 0,5 Mikrometer und einen Durchmesser von mindestens 0,6 Mikrometer
aufweisen sowie ein mittleres Aspektverhältnis von größer als
8 : 1, vorzugsweise mindestens 12 : 1, wobei mindestens 50%
der gesamten projizierten Fläche der Silberhalogenidkörner
der Emulsion, insbesondere mindestens 70% und in optimaler
Weise mindestens 90% von den tafelförmigen Silberhalogenid
körnern stammen.
Zur Blau-Sensibilisierung der erfindungsgemäß verwendeten
Silberhalogenidemulsionen, insbesondere Silberbromid- und Silber
bromidiodidemulsionen können übliche bekannte Klassen von spektral
sensibilisierenden Farbstoffen verwendet werden. Bevorzugt ver
wendete, im blauen Bereich spektral sensibilisierende Farbstoffe
sind Polymethinfarbstoffe, z. B. Cyanine, Merocyanine, Hemicyanine,
Hemioxonole sowie Merostyryle. Die im Einzelfalle günstigsten,
im blauen Bereich spektral sensibilisierenden Farbstoffe lassen
sich aufgrund ihrer Absorptionscharakteristika auswählen. Dabei
gibt es auch allgemeine strukturelle Beziehungen, die bei der
Auswahl geeigneter Sensibilisatoren in Betracht gezogen werden
können. Ganz allgemein hat sich gezeigt, daß um so kürzer die
Methinkette ist, um so kürzer die Wellenlänge des Sensibilisierungs
maximums ist. Auch die vorhandenen Kerne beeinflussen die
Absorption. Die Einführung von ankondensierten Ringen an die
Kerne begünstigt dabei die Absorption längerer Wellenlängen.
Auch können Substituenten die Absorptionscharakteristika ver
ändern. In den folgenden Formeln weisen, sofern nichts anderes
angegeben ist, Alkylgruppen, vorzugsweise 1 bis 20 Kohlenstoff
atome, insbesondere 1 bis 8 Kohlenstoffatome und Arylgruppen
vorzugsweise 6 bis 15 Kohlenstoffe auf, wobei die Arylgruppen
vorzugsweise aus Phenyl- oder Naphthylgruppen bestehen.
Bevorzugt verwendbare, im blauen Spektralbereich sensibilisierende
Cyaninfarbstoffe sind Monomethincyanine. Ganz allgemein jedoch
lassen sich in vorteilhafter Weise verwendbare, im blauen Bereich
sepktral sensibilisierende Cyaninfarbstoffe durch die folgende
Formel (I) wiedergeben.
worin bedeuten:
Z1 und Z2, die die gleiche oder eine voneinander verschiedene Bedeutung haben können, jeweils die zur Vervollständigung eines basischen heterocyclischen, Stickstoff enthaltenden Kernes erforderlichen Atome, wobei sich diese Kerne beispielsweise ableiten können vom Oxazolin, Oxazol, Benzoxazol, Naphthoxazolen (z. B. Naphth[2,1-d]oxazol, Naphth[2,3-d]oxazol und Naphth[1,2- d]oxazol), Thiazolin, Thiazol, Benzothiazol, Naphthothiazolen, (z. B. Naphtho[2,1-d]thiazol), Thiazolochinolinen (z. B. Thiazolo- [4,5-b]chinolin), Selenazolin, Selenazol, Benzoselenazol, Naphthoselenazolen (z. B. Naphtho[1,2-d]selenazol), 3H-Indol (z. B. 3,3-Dimethyl-3H-indol), Benzindolen (z. B. 1,1-Dimethyl benz[e]indol), Imidazolin, Imidazol, Benzimidazol, Naphthimidazolen (z. B. Naphth[2,3-d]imidazol), Pyridin und Chinolin, wobei die Kerne ggf. substituiert sein können durch ein ober mehrere Sub stituenten, wie beispielweise Hydrogruppen und/oder Halogenatome, z. B. Fluor-, Chlor-, Brom- und Jodatome, ferner Alkylgruppen oder substituierten Alkylgruppen, z. B. Methyl-, Ethyl-, Propyl-, Isopropyl-, Butyl-, Octyl-, Dodecyl-, Octadecyl-, 2-Hydroxyethyl-, 3-Sulfopropyl-, Carboxymethyl-, 2-Cyanoethyl- oder Trifluormethyl gruppen oder ggf. substituierten Arylgruppen, z. B. Phenyl-, 1-Naphthyl-, 2-Naphthyl-, 4-Sulfophenyl-, 3-Carboxyphenyl- oder 4-Biphenylgruppen oder Aralkylgruppen, z. B. Benzyl- und Phenethyl gruppen oder Alkoxygruppen, z. B. Methoxy-, Ethoxy- oder Iso propoxygruppen oder Aryloxygruppen, z. B. Phenoxy- oder 1-Naphth oxygruppen oder ferner Alkylthiogruppen, z. B. Methylthio- und Ethylthiogruppen oder Arylthiogruppen, z. B. Phenylthio-, p-Tolylthio- und 2-Naphthylthiogruppen, ferner Methylendioxy-, Cyano-, 2-Thienyl-, Styryl-, Amino- oder substituieten Amino gruppen, z. B. Anilino-, Dimethylamino-, Diethylamino- und Morpholinogruppen oder schließlich Acylgruppen, z. B. Carboxy gruppen, beispielsweise Acetyl- und Benzoylgruppen und Sulfogruppen;
R1 und R2, die die gleiche oder voneinander verschiedene Bedeutung haben können, Alkyl-, Aryl-, Alkenyl- oder Aralkylgruppen, die ggf. substituiert sein können, z. B. Carboxymethyl-, 2-Hydro xyethyl-, 3-Sulfopropyl-, 3-Sulfobutyl-, 4-Sulfobutyl-, 4-Sulfo phenyl-, 2-Methoxyethyl-, 2-Sulfatoethyl-, 3-Thiosulfatopropyl-, 2-Phosphonoethyl-, Chlorophenyl- und Bromophenylgruppen;
R3 ein Wasserstoffatom;
R4 und R5 jeweils ein Wasserstoffatom oder eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen;
p und q = 0 oder 1, wobei gilt, daß vorzugsweise p und q nicht beide = 1 sind;
m = 0 oder 1, wobei gilt, daß wenn m = 1 ist, p und q = 0 sind und mindestens einer der durch Z1 und Z2 vervollständigten Ringe ein Imidazolin-, Oxazolin-, Thiazolin- oder Selenazolinring ist;
A eine anionische Gruppe;
B eine kationische Gruppe und
k und l = 0 oder 1, je nachdem, ob ionische Substituenten vorhanden sind oder nicht. Ggf, können auch R1 und R3, R2 und R5 oder R1 und R2 (insbesondere dann, wenn m, p und q = 0 sind) gemeinsam die zu Vervollständigung einer Alkylenbrücke erforder lichen Atome darstellen.
Z1 und Z2, die die gleiche oder eine voneinander verschiedene Bedeutung haben können, jeweils die zur Vervollständigung eines basischen heterocyclischen, Stickstoff enthaltenden Kernes erforderlichen Atome, wobei sich diese Kerne beispielsweise ableiten können vom Oxazolin, Oxazol, Benzoxazol, Naphthoxazolen (z. B. Naphth[2,1-d]oxazol, Naphth[2,3-d]oxazol und Naphth[1,2- d]oxazol), Thiazolin, Thiazol, Benzothiazol, Naphthothiazolen, (z. B. Naphtho[2,1-d]thiazol), Thiazolochinolinen (z. B. Thiazolo- [4,5-b]chinolin), Selenazolin, Selenazol, Benzoselenazol, Naphthoselenazolen (z. B. Naphtho[1,2-d]selenazol), 3H-Indol (z. B. 3,3-Dimethyl-3H-indol), Benzindolen (z. B. 1,1-Dimethyl benz[e]indol), Imidazolin, Imidazol, Benzimidazol, Naphthimidazolen (z. B. Naphth[2,3-d]imidazol), Pyridin und Chinolin, wobei die Kerne ggf. substituiert sein können durch ein ober mehrere Sub stituenten, wie beispielweise Hydrogruppen und/oder Halogenatome, z. B. Fluor-, Chlor-, Brom- und Jodatome, ferner Alkylgruppen oder substituierten Alkylgruppen, z. B. Methyl-, Ethyl-, Propyl-, Isopropyl-, Butyl-, Octyl-, Dodecyl-, Octadecyl-, 2-Hydroxyethyl-, 3-Sulfopropyl-, Carboxymethyl-, 2-Cyanoethyl- oder Trifluormethyl gruppen oder ggf. substituierten Arylgruppen, z. B. Phenyl-, 1-Naphthyl-, 2-Naphthyl-, 4-Sulfophenyl-, 3-Carboxyphenyl- oder 4-Biphenylgruppen oder Aralkylgruppen, z. B. Benzyl- und Phenethyl gruppen oder Alkoxygruppen, z. B. Methoxy-, Ethoxy- oder Iso propoxygruppen oder Aryloxygruppen, z. B. Phenoxy- oder 1-Naphth oxygruppen oder ferner Alkylthiogruppen, z. B. Methylthio- und Ethylthiogruppen oder Arylthiogruppen, z. B. Phenylthio-, p-Tolylthio- und 2-Naphthylthiogruppen, ferner Methylendioxy-, Cyano-, 2-Thienyl-, Styryl-, Amino- oder substituieten Amino gruppen, z. B. Anilino-, Dimethylamino-, Diethylamino- und Morpholinogruppen oder schließlich Acylgruppen, z. B. Carboxy gruppen, beispielsweise Acetyl- und Benzoylgruppen und Sulfogruppen;
R1 und R2, die die gleiche oder voneinander verschiedene Bedeutung haben können, Alkyl-, Aryl-, Alkenyl- oder Aralkylgruppen, die ggf. substituiert sein können, z. B. Carboxymethyl-, 2-Hydro xyethyl-, 3-Sulfopropyl-, 3-Sulfobutyl-, 4-Sulfobutyl-, 4-Sulfo phenyl-, 2-Methoxyethyl-, 2-Sulfatoethyl-, 3-Thiosulfatopropyl-, 2-Phosphonoethyl-, Chlorophenyl- und Bromophenylgruppen;
R3 ein Wasserstoffatom;
R4 und R5 jeweils ein Wasserstoffatom oder eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen;
p und q = 0 oder 1, wobei gilt, daß vorzugsweise p und q nicht beide = 1 sind;
m = 0 oder 1, wobei gilt, daß wenn m = 1 ist, p und q = 0 sind und mindestens einer der durch Z1 und Z2 vervollständigten Ringe ein Imidazolin-, Oxazolin-, Thiazolin- oder Selenazolinring ist;
A eine anionische Gruppe;
B eine kationische Gruppe und
k und l = 0 oder 1, je nachdem, ob ionische Substituenten vorhanden sind oder nicht. Ggf, können auch R1 und R3, R2 und R5 oder R1 und R2 (insbesondere dann, wenn m, p und q = 0 sind) gemeinsam die zu Vervollständigung einer Alkylenbrücke erforder lichen Atome darstellen.
Typische, erfindungsgemäß einsetzbare blauempfindliche Cyanin
farbstoffe sind die in der folgenden Tabelle I aufgeführten
Farbstoffe.
- 1. 3,3'-Diethylthiacyaninbromid
- 2. 3-Ethyl-3'-methyl-4'-phenylnaphtho[1,2-d]thiazolothia
zolinocyaninbromid
- 3. 1',3-Diethyl-4-phenyloxazolo-2'-cyaniniodid
- 4. Anhydro-5-chloro-5'-methoxy-3,3'-bis-(2-sulfoethyl)thiacyanin
hydroxid, Triethylaminsalz
- 5. 3,3'-Bis(2-carboxyethyl)thiazolinocarbocyaniniodid
- 6. 1,1'-Diethyl-3,3'-ethylenbenzimidazolocyaniniodid
- 7. 1-(3-Ethyl-2-benzothiazolinyliden)-1,2,3,4-tetrahydro-2-
methylpyrido[2,1-b]-benzothiazoliniumiodid
- 8. Anhydro-5,5'-dimethoxy-3,3'-bis(3-sulfopropyl)thiacyanin
hydroxid, Natriumsalz
Besonders vorteilhafte, im blauen Gebiet spektral sensibilisierende
Merocyaninfarbstoffe sind Zeromethinmerocyanine (apo-Merocyanine).
Zur Blausensibilisierung geeignete Merocyaninfarbstoffe lassen sich
jedoch durch die folgende allgemeine Formel (II) wiedergeben:
worin bedeuten:
Z die zur Vervollständigung eines heterocyclischen Kernes er forderlichen Atome, entsprechend Z1 oder Z2 von Formel (I);
R eine Gruppe wie für R1 oder R2 von Formel (I) angegeben;
R4 und R5 jeweils ein Wasserstoffatom oder eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder eine Arylgruppe, z. B. eine Phenyl- oder Naphthylgruppe;
G1 eine ggf. substituierte Alkylgruppe, eine ggf. substituierte Arylgruppe oder eine Aralkyl-, Alkoxy-, Aryloxy-, Hydroxy- oder ggf. substituierte Aminogruppe, z. B. Gruppen des in Formel (I) angegebenen Typs;
G2 eine Gruppe wie für G1 angegeben, wobei gilt, daß G2 zusätzlich noch stehen kann für eine Cyano-, Alkyl- oder Arylsulfonylgruppe oder eine Gruppe der Formel
Z die zur Vervollständigung eines heterocyclischen Kernes er forderlichen Atome, entsprechend Z1 oder Z2 von Formel (I);
R eine Gruppe wie für R1 oder R2 von Formel (I) angegeben;
R4 und R5 jeweils ein Wasserstoffatom oder eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder eine Arylgruppe, z. B. eine Phenyl- oder Naphthylgruppe;
G1 eine ggf. substituierte Alkylgruppe, eine ggf. substituierte Arylgruppe oder eine Aralkyl-, Alkoxy-, Aryloxy-, Hydroxy- oder ggf. substituierte Aminogruppe, z. B. Gruppen des in Formel (I) angegebenen Typs;
G2 eine Gruppe wie für G1 angegeben, wobei gilt, daß G2 zusätzlich noch stehen kann für eine Cyano-, Alkyl- oder Arylsulfonylgruppe oder eine Gruppe der Formel
wobei ferner gilt, daß G2 gemeinsam mit G1 auch für die Atome
stehen kann, die einen cyclischen sauren Kern bilden, der sich
beispielsweise ableitet von einem 2,4-Oxazolidinon (z. B.
3-Ethyl-2,4-oxazolidindion), 2 Thiazolidindion (z. B. 3-Methyl-
2,4-thiazolidindion), 2-Thio-2,4-oxazolidindion (z. B. 3-Phenyl-
2-thio-2,4-oxazolidindion), Rhodanin, z. B. 3-Ethylrhodanin,
3-Phenylrhodanin, 3-(3-Dimethylaminopropyl)rhodanin und 3-Carboxy
methylrhodanin, Hydantoin (z. B. 1,3-Diethylhydantoin und
3-Ethyl-1-phenylhydantoin), 2-Thiohydantoin (z. B. 1-Ethyl-3-
phenyl-2-thiohydantoin, 3-Heptyl-1-phenyl-2-thiohydantoin und
1,3-Diphenyl-2-thiohydantoin), 2-Pyrazolin-5-on, z. B. (3-Methyl-
1-phenyl-2-pyrazolin-5-on, 3-Methyl-1-(4-carboxybutyl)-2-pyra
zolin-5-on und 3-Methyl-2-(4-sulfophenyl)-2-pyrazolin-5-on,
2-Isoxazolin-5-on (z. B. 3-Phenyl-2-isoxazolin-5-on), 3,5-Pyra
zolidindion (z. B. 1,2-Diethyl-3,5-pyrazolidindion und 1,2-Di
phenyl-3,5-pyrazolidindion), 1,3-Indandion, 1,3-Dioxan-4,6-dion,
1,3-Cyclohexandion, Barbitursäure (z. B. 1-Ethylbarbitursäure und
1,3-Diethylbarbitursäure) und 2-Thiobarbitursäure (z. B. 1,3-
Diethyl-2-thiobarbitursäure und 1,3-Bis-(2-methoxyethyl)-2-
thiobarbitursäure);
r und n = 0 oder 1, wobei gilt, daß wenn n = 1 ist, Z für die Atome steht, die zur Vervollständigung eines Imidazolin-, Oxazolin-, Selenazolin-, Thiazolin-, Imidazolin-, Oxazol- oder Benzoxazolkernes erforderlich sind, oder G1 und G2 kein cycli sches System darstellen.
r und n = 0 oder 1, wobei gilt, daß wenn n = 1 ist, Z für die Atome steht, die zur Vervollständigung eines Imidazolin-, Oxazolin-, Selenazolin-, Thiazolin-, Imidazolin-, Oxazol- oder Benzoxazolkernes erforderlich sind, oder G1 und G2 kein cycli sches System darstellen.
Einige typische Blau-sensibilisierende Merocyanfarbstoffe sind
in der folgenden Tabelle II dargestellt.
- 1. 5-(3-Ethyl-2-benzoxazolinyliden)-3-phenylrhodanin
- 2. 5-[1-(2-Carboxyethyl)-1,4-dihydro-4-pyridinyliden]-
1-ethyl-3-phenyl-2-thiohydantoin
- 3. 4-(3-Ethyl-2-benzothiazolinyliden)-3-methyl-1-(4-sulfo
phenyl)-2-pyrazolin-5-on, Kaliumsalz
- 4. 3-Carboxymethyl-5-(5-chlor-3-ethyl-2-benzothiazolinyliden)-
rhodanin
- 5. 1,3-Diethyl-5-[(3,4,4-trimethyloxazolidinyliden)ethyliden]-
2-thiobarbitursäure
In vorteilhafter Weise verwendbare blausensibilisierende Hemi
cyaninfarbstoffe lassen sich durch die folgende Formel (III)
wiedergeben:
worin Z, R und p die gleiche Bedeutung haben wie in Formel (II)
angegeben und worin ferner bedeuten:
G3 und G4, die die gleiche oder eine voreinander verschiedene Bedeutung haben können, jeweils einen ggf. substituierten Alkyl- oder ggf. substituierten Arylrest oder einen Aralkylrest, wie beispielweise für die Kernsubstituenten der Formel (I) angegeben oder G3 und G4, gemeinsam die zur Vervollständigung eines Ring systems erforderlichen Atome, das sich von einem cyclischen sekundären Amin ableitet, z. B. Pyrrolidin, 3-Pyrrolin, Piperidin, Piperazin (z. B. 4-Methylpiperazin und 4-Phenylpiperazin), Morpholin, 1,2,3,4-Tetrahydrochinolin, Decahydrochinolin, 3-Azabicyclo[3,2,2]nonan, Indolin, Azetidin sowie Hexahydroazepin;
L1 bis L4 jeweils ein Wasserstoffatom oder eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder eine ggf. substituierte Arylgruppe oder jeweils zwei L1, L2, L3 und L4 die Atome, die zur Vervollständigung einer Alkylen- oder carbocyclischen Brücke erforderlich sind;
n = 0 oder 1 und
wobei ferner gilt, daß A und k die für Formel (I) angegebene Bedeutung haben.
G3 und G4, die die gleiche oder eine voreinander verschiedene Bedeutung haben können, jeweils einen ggf. substituierten Alkyl- oder ggf. substituierten Arylrest oder einen Aralkylrest, wie beispielweise für die Kernsubstituenten der Formel (I) angegeben oder G3 und G4, gemeinsam die zur Vervollständigung eines Ring systems erforderlichen Atome, das sich von einem cyclischen sekundären Amin ableitet, z. B. Pyrrolidin, 3-Pyrrolin, Piperidin, Piperazin (z. B. 4-Methylpiperazin und 4-Phenylpiperazin), Morpholin, 1,2,3,4-Tetrahydrochinolin, Decahydrochinolin, 3-Azabicyclo[3,2,2]nonan, Indolin, Azetidin sowie Hexahydroazepin;
L1 bis L4 jeweils ein Wasserstoffatom oder eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder eine ggf. substituierte Arylgruppe oder jeweils zwei L1, L2, L3 und L4 die Atome, die zur Vervollständigung einer Alkylen- oder carbocyclischen Brücke erforderlich sind;
n = 0 oder 1 und
wobei ferner gilt, daß A und k die für Formel (I) angegebene Bedeutung haben.
Typische, in vorteilhafter Weise verwendbare blausensibilisierende
Hemicyaninfarbstoffe sind solche, wie sie in der folge 99999 00070 552 001000280000000200012000285919988800040 0002003250122 00004 99880nden Tabelle
(III) angegeben sind:
- 1. 5,6-Dichlor-2-[4-(diethylamino)-1,3-butadien-1-yl]-1,3-
diethylbenzimidazoliumiodid
- 2. 2-{2-[2-(3-Pyrrolino)-1-cyclopenten-1-yl]ethenyl}3-ethylthia
zoliniumperchlorat
- 3. 2-(5,5-Dimethyl-3-piperidino-2-cyclohexen-1-yliden-methyl)-
3-ethylbenzoxazoliumperchlorat
Vorteilhafte, erfindungsgemäß einsetzbare blausensibilisierende
Hemioxonolfarbstoffe sind solche der folgenden Formel (IV):
worin G1 und G2 die bereits im Zusammenhang mit der Formel (II)
angegebene Bedeutung haben und worin ferner
G3, G4, L1, L2 und L3 die im Zusammenhang mit der Formel (III) angegebene Bedeutung haben und worin ferner
n = 0 oder 1 ist.
G3, G4, L1, L2 und L3 die im Zusammenhang mit der Formel (III) angegebene Bedeutung haben und worin ferner
n = 0 oder 1 ist.
Typische, erfindungsgemäß verwendbare blausensibilisierende
Hemioxonolfarbstoffe sind die in der folgenden Tabelle IV
angegebenen Farbstoffe:
- 1. 5-(3-Anilino-2-propen-1-yliden)-1,3-diethyl-2-thiobarbitursäure
- 2. 3-Ethyl-5-(3-piperidino-2-propen-1-yliden)rhodanin
- 3. 3-Allyl-5-[5,5-dimethyl-3-(3-pyrrolino)-2-cyclohexen-1-
yliden]rhodanin
Erfindungsgemäß einsetzbare blausensibilisierende Merostyrol
farbstoffe lassen sich durch folgende Formel (V) wiedergeben:
worin G1, G2, G3 und G4 sowie n die bereits im Zusammenhang
mit der Formel (IV) angegebene Bedeutung haben.
Typische erfindungsgemäß verwendbare blausensibilisierende
Merostyrylfarbstoffe sind die in der folgenden Tabelle (V)
aufgeführten Farbstoffe:
- 1. 1-Cyano-1-(4-dimethylaminobenzyliden)-2-pentanon
- 2. 5-(4-Dimethylaminobenzyliden-2,3-diphenylthiazolidin-
4-on-1-oxid
- 3. 2-(4-Dimethylaminocinnamyliden)thia zolo-[3,2-a]-
benzimidazol-3-on
Die spektrale Sensibilisierung der Silberhalogenidkörner kann
zu jedem Zeitpunkt der Emulsionsherstellung erfolgen. In besonders
üblicher Weise erfolgt die spektrale Sensibilisierung in an sich
bekannter Weise nach Beendigung der chemischen Sensibilisierung.
Die spektrale Sensibilisierung kann jedoch auch alternativ gleich
zeitig mit der chemischen Sensibilisierung erfolgen, kann vor
der chemischen Sensibilisierung durchgeführt werden und kann
sogar gestartet werden, bevor die Silberhalogenidausfällung
beendet ist, wie es beispielsweise aus den US-PS 3 628 960 und
4 225 666 bekannt ist. So kann es, wie in der US-PS 4 225 666
angegeben, besonders vorteilhaft sein, die Einführung des spektral
sensibilisierenden Farbstoffes in die Emulsion aufzuteilen, derart,
daß ein Teil des spektral sensibilisierenden Farbstoffes bereits
vor der chemischen Sensibilisierung vorhanden ist und derart, daß
der restliche Teil nach der chemischen Sensibilisierung zugeführt
wird. Des weiteren kann im Unterschied zur Lehre der US-PS
4 225 666 der spektral sensibilisierende
Farbstoff der Emulsion zugesetzt werden, nachdem 80% des Silber
halogenides ausgefällt worden sind. Die Sensibilisierung kann durch
eine pAg-Einstellung, einschließlich der Veränderung des pAg-
Wertes, was ein oder mehrere Zyklen vervollständigt, während der
chemischen oder spektralen Sensibilisierung gesteigert werden.
Dabei kann beispielsweise derart verfahren werden, wie es in der
Literaturstelle "Research Disclosure", Band 181, Mai 1979,
Nr. 18155 näher beschrieben wird.
Der Erfindung liegt u. a. die Erkenntnis zugrunde, daß Silberhalogenid
emulsionen mit tafelförmigen Silberhalogenidkörnern eines hohen
Aspektverhältnisses des angegebenen Typs bessere Empfindlichkeits-
Körnigkeits-Verhältnisse aufweisen, wenn die Silberhalogenidkörner
chemisch und spektral sensibilisiert sind, als übliche bekannt
Silberhalogenidemulsionen von entsprechendem Halogenidgehalt.
Allgemein bekannt ist, daß sich mit Silberbromidiodidemulsionen
die bestmöglichen Empfindlichkeits-Körnigkeits-Verhältnisse er
zielen lassen. Infolgedessen werden derartige Emulsionen in der
Regel zur Herstellung von phographischen Aufzeichnungsmaterialien
von Kamera-Empfindlichkeit verwendet. Optimal chemisch und spektral
sensibilisierte Silberbromid- und Silberbromidiodidemulsionen
mit tafelförmigen Silberhalogenidkörnern mit hohem Aspektverhältnis
weisen überraschenderweise verbesserte Empfindlichkeits- Körnig
keits-Verhältnisse im Vergleich zu den besten bisher bekannten
Empfindlichkeits-Körnigkeits-Verhältnissen auf, die bei Belich
tungen im Minus-Blaubereich des Spektrums erzielt werden konnten.
Ganz allgemein zeigen optimal chemisch und spektral sensibilisierte
Silberhalogenidemulsionen mit tafelförmigen Silberhalogenidkörnern
von hohem Aspektverhältnis, wenn sie in einem Bereich spektraler
Sensibilisierung und außerhalb des Bereiches natürlicher Empfind
lichkeit belichtet werden, beträchtliche Verbesserungen bezüglich
der Empfindlichkeits-Körnigkeits-Beziehung im Verhältnis zu
üblichen bekannten Emulsionen eines entsprechenden Halogenid
gehaltes. Verbesserte Empfindlichkeits- Körnigkeits-Verhältnisse
ergeben sich speziell im Falle von Silberbromid- und Silberbromid
iodidemulsionen mit tafelförmigen Silberhalogenidkörnern mit einem
hohen Aspektverhältnis, die gegenüber den grünen und/oder roten
Bereichen des Spektrums spektral sensibilisiert und mit ent
sprechendem Licht belichtet werden. Verbesserungen der Empfind
lichtkeits-Körnigkeits-Verhältnisse im natürlichen Empfindlichkeits
bereich des Spektrum, z. B. im blauen Bereich des Spektrums,
lassen sich ebenfalls realisieren, wenn die erfindungsgemäß ver
wendeten Emulsionen mit im blauen Bereich sensibilisierenden Farb
stoffen sensibilisiert und mit entsprechenden üblichen Emulsionen
verglichen werden.
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung können
spektrale Sensibilisierungsmittel in die Emulsionen vor der
chemischen Sensibilisierung eingearbeitet werden. Ähnliche Ergeb
nisse lassen sich in manchen Fällen auch dadurch erreichen, daß
andere absorbierbare Stoffe, wie beispielsweise sog. "Finish-
Modifizierungsmittel" in die Emulsionen vor der chemischen Sen
sibilisierung eingearbeitet werden. Unabhängig davon, ob zuvor
eine Einführung von absorbierbaren Stoffen erfolgte oder nicht,
hat es sich als vorteilhaft erwiesen, Thiocyanate während der
chemischen Sensibilisierung in Konzentrationen von etwa 2 × 10-3
-2 Mol-%, bezogen auf Silber, wie in der US-PS 2 642 361 ange
geben, einzusetzen. Während der chemischen Sensibilisierung können
jedoch auch andere Reifungsmittel verwendet werden.
Weiterhin kann, gemäß einer anderen Ausgestaltung, die in Kom
bination mit einer oder mit beiden der vorstehenden Verfahrens
weisen oder getrennt hiervon durchgeführt werden kann, in vor
teilhafter Weise die Konzentration der Silber- und/oder Halogenid
salze eingestellt werden, die unmittelbar vor oder während der
chemischen Sensibilisierung zugegen sind. So können lösliche
Silbersalze, wie beispielsweise Silberacetat, Silbertrifluor
acetat und Silbernitrat eingeführt werden, wie auch Silbersalze,
die sich auf den Kornoberflächen abscheiden können, wie beispiels
weise Silberthiocyanat, Silberphosphat, Silbercarbonat.
Auch können feinteilige Silberhalogenidkörner, z. B. aus Silber
bromid, -iodid und/oder -chlorid, die zu einer Ostwald-Reifung
auf den tafelförmigen Kornoberflächen befähigt sind, eingeführt
werden. Beispielsweise läßt sich während der chemischen Sensibili
sierung eine Lippmann-Emulsion einführen.
Die chemische Sensibilisierung der spektral sensibilisierten
tafelförmigen Körner kann ferner an einer oder mehreren
geordneten diskreten Stellen der tafelförmigen Körner erfolgen.
Angenommen wird, daß die bevorzugte Adsorption von spektral
sensibilisierendem Farbstoff an den kristallographischen Ober
flächen, welche die Hauptflächen der tafelförmigen Silberhalogenid
körner bilden, eine selektive chemische Sensibilisierung an
anderen kristallographischen Oberflächen der tafelförmigen Körner
ermöglicht.
Die bevorzugt eingesetzten chemischen Sensibilisierungsmittel
für die höchsten erzielbaren Empfindlichkeits-Körnigkeits-
Verhältnisse sind Gold- und Schwefel-Sensibilisatoren, Gold- und
Selen-Sensibilisatoren und Gold-, Schwefel- und Selen-Sensibili
satoren. Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der
Erfindung weisen die erfindungsgemäßen Emulsionen, insbesondere
Silberbromid- und Silberbromidiodidemulsionen, ein Schwefel-,
Selen- und/oder Tellur-Sensibilisierungsmittel auf, das nicht fest
stellbar sein kann, und Gold, das ermittelbar ist. Die Emulsionen
erhalten des weiteren normalerweise ermittelbare Konzentrationen
an Thiocyanat, obgleich die Konzentration des Thiocyanates in
der fertigen Emulsion stark reduziert sein kann infolge üblicher
Waschverfahren.
Ggf. können die tafelförmigen Silberbromid- und Silberbromidiodid
körner des weiteren auch ein anderes Silbersalz auf ihrer Ober
fläche abgeschieden enthalten, z. B. Silberthiocyanat oder ein
anderes Silberhalogenid von unterschiedlichem Halogenidgehalt, z. B.
Silberchlorid oder Silberbromid, wobei das andere Silbersalz
ggf. auch in nicht nachweisbaren Konzentrationen vorhanden sein
kann.
Obgleich es ist nicht erforderlich ist, um sämtliche Vorteile
der erfindungsgemäßen Emulsionen zutage treten zu lassen, sind
die erfindungsgemäß verwendbaren Emulsionen doch vorzugsweise
optimal chemisch und spektral sensibilisiert. Dies bedeutet,
daß sie vorzugsweise Empfindlichkeiten von mindestens 60% der
maximalen logarithmischen Empfindlichkeit erreichen, die für
die Körner in dem spektralen Bereich der Sensibilisierung unter
den empfohlenen Verwendungsbedingungen und Entwicklungsbedingungen
erreichbar ist. Der Logarithmus der Empfindlichkeit ist dabei
definiert als 100 (1 - log E), wobei E in Lux-Sekunden
einer Dichte von 0,1 über dem Schleier gemessen wird. Sind die
Silberhalogenidkörner einer Emulsionsschicht einmal charakterisiert,
so ist es möglich, aufgrund einer weiteren Produktanalyse zu
ermitteln, ob eine Emulsionsschicht eines Aufzeichnungsmaterials
praktisch optimal chemisch und spektral im Vergleich zu vergleich
baren im Handel befindlichen Produkten anderer Hersteller sen
sibilisiert ist oder nicht.
Den durch die Silberhalogenidausfällung, Waschen und Sensibili
sierung, wie oben beschrieben, hergestellten Emulsionen können
weitere übliche photographische Zusätze einverleibt werden, worauf
sie nach üblichen Methoden zur Herstellung von Aufzeichnungs
materialien verwendet werden können, beispielsweise zur Herstellung
von Aufzeichnungsmaterialien für die Schwarz-Weiß-Photographie oder
Farbphotographie.
Die z. B. zur Herstellung von Silberbildern bestimmten erfindungsge
mäßen Aufzeichnungsmaterialien können in einem solchen Ausmaße ge
härtet werden, daß die Notwendigkeit der Einführung zusätzlicher
Härtungsmittel während des Entwicklungsprozesses entfällt. Dadurch
wird eine erhöhte Silberdeckkraft ermöglicht, im Vergleich zu
photographischen Aufzeichnungsmaterialien, die in entsprechender
Weise gehärtet und entwickelt werden, zu deren Herstellung jedoch
nicht-tafelförmige Silberhalogenidemulsionen oder Silberhalogenid
emulsionen mit tafelförmigen Silberhalogenidkörnern mit niedrigem
Aspektverhältnis verwendet werden. Ganz speziell ist es möglich
die Emulsionsschichten mit den tafelförmigen Silberhalogenid
körnern mit hohem Aspektverhältnis und andere hydrophile Kolloid
schichten von photographischen Schwarz-Weiß-Materialien in einem
Maße zu härten, das ausreicht, um ein Quellen der Schichten auf
weniger als 200% zu beschränken, wobei die prozentuale Quellung
bestimmt wird durch (a) 3 Tage langes Inkubieren des photo
graphischen Aufzeichnungsmaterials bei 38°C und 50%iger relativer
Luftfeuchtigkeit, (b) Messen der Schichtendicke, (c) 3 Minuten
langes Eintauchen des photographischen Aufzeichnungsmaterials
in destilliertes Wasser von 21°C und (d) Messen der Änderung der
Schichtendicke. Obgleich die Härtung der Aufzeichnungsmaterialien,
die für die Erzeugung von Silberbildern bestimmt sind, bis zu
einem Ausmaß, daß der Zusatz von Härtungsmitteln in Entwicklungs
lösungen nicht erforderlich ist, besonders vorteilhaft ist, braucht
eine solche Härtung jedoch nicht zu erfolgen, d. h. das erfindungs
gemäße Aufzeichnungsmaterial kann auch in anderer üblicher Weise
gehärtet werden. So kann es beispielsweise auch vorteilhaft sein,
Härtungsmittel in Entwicklungslösungen anzuwenden, wie es beispiels
weise aus der Literaturstelle "Research Disclosure", Band 184,
August 1979, Nr. 18431, § K, bekannt ist, die sich insbesondere
auf die Entwicklung von radiographischen Aufzeichnungsmaterialien
bezieht.
Typische geeignete Härtungsmittel (Vor-Härtungsmittel) werden z. B.
in der Literaturstelle "Research Disclosure", Band 176, Dez. 1978,
Nr. 17 643, Abschnitt X, beschrieben.
Den Emulsionen können des weiteren übliche Stabilisatoren, Anti
schleiermittel, Mittel zur Verhinderung von Knickstellen,
Stabilisatoren für latente Bilder und andere übliche Zusätze ein
verleibt werden. Ggf. können derartige Zusätze auch Schichten
zugesetzt werden, die den Emulsionsschichten benachbart sind.
Viele der bekannten, zum Schutz der beschriebenen Emulsionen
verwendbaren Antischleiermittel, die bei Verwendung in den
Emulsionen wirksam sind, können auch in Entwicklern zur An
wendung gebracht werden. Sie lassen sich beispielsweise wie
in dem Buch von C. E. K. Mees, "The Theory of the Photographic
Process", 2. Ausgabe, Verlag Macmillan, 1954, Seiten 677-680
angegeben, klassifizieren.
Um die Emulsionsschichten zu schützen, können somit übliche
bekannte Stabilisatoren und Antischleiermittel eingesetzt werden,
wie sie beispielsweise bekannt sind aus der Literaturstelle
"Research Disclosure", Band 176, Dezember 1978, Nr. 17643,
Abschnitt VI.
Die zur Herstellung erfindungsgemäßer Aufzeichnungsmaterialien
verwendeten Emulsionen können des weiteren beispielsweise gegen
über einer Schleierbildung und Desensibilisierung, verursacht
durch Spuren von Metallen, wie beispielsweise Kupfer, Blei,
Zinn, Eisen durch Einverleiben üblicher Zusätze, die
für diesen Zweck verwendet werden, geschützt werden.
In dem Falle, in dem Härtungsmittel vom Aldehydtyp verwendet werden,
können die Emulsionsschichten mit üblichen Antischleiermitteln
geschützt werden.
Außer Sensibilisierungsmitteln, Härtungsmitteln, Antischleier
mitteln und Stabilisatoren können den Emulsionen die verschiedensten
anderen Zustäze einverleibt werden. Die Auswahl derartiger Zusätze
hängt von dem Einsatzgebiet des herzustellenden Aufzeichnungs
materials ab. Eine Vielzahl von Zusätzen, die den Emulsionen ggf.
zugesetzt werden können, wird beschrieben in der Literaturstelle
"Research Disclosure", Band 176, Dezember 1978, Nr. 17643.
Ggf. können den Emulsionen z. B. optische Aufheller einverleibt
werden, wie in § V der angegebenen Literaturstelle unter Nr.
17643 angegeben. Schließlich können in den Emulsionsschichten
oder in hierzu benachbarten Schichten auch absorbierende oder
lichtstreuende Stoffe untergebracht werden, wie sie beispiels
weise in § VIII der zitierten Literaturstelle angegeben werden.
Auch können den Emulsionen Beschichtungshilfsmittel zugesetzt
werden und/oder Plastifizierungsmittel und Gleitmittel, wie sie
in den Paragraphen XI und XII der angezogenen Literaturstelle
aufgeführt werden. Die Aufzeichnungsmaterialien können des
weiteren beispielsweise auch antistatisch wirksame Schichten
aufweisen, wie in Paragraph XIII der Literaturstelle angegeben.
Zur Einführung der Zusätze in die Emulsionen können des weiteren
beispielweise Methoden angegeben werden, wie sie in Paragraph XIV
der Literaturstelle angegeben sind. Ferner können beispielsweise
Mattierungsmittel, wie in Paragraph XVI angegeben, eingeführt werden.
Entwicklerverbindung und Entwicklungsmodifiziermittel können
beispielsweise wie in den Paragraphen XX und XXI angegeben, zugesetzt
werden. Sind die photographischen Aufzeichnungsmaterialien für
radiographische Zwecke bestimmt, so können die zur Herstellung
der Aufzeichnungsmaterialien verwendeten Emulsionen und andere
Schichten der radiographischen Aufzeichnungsmaterialien unter Berück
sichtigung der in der Literaturstelle "Research Disclosure",
Band 176, Dezember 1978, Nr. 18431, angegebenen Maßnahmen herge
stellt werden. Schließlich können die zur Herstellung erfindungs
gemäßer Aufzeichnungsmaterialien verwendeten Emulsionen, ggf.
gemeinsam mit anderen üblichen Silberhalogenidemulsionen und
Beschichtungsmassen durch Herstellung von Deckschichten und Zwi
schenschichten nach üblichen bekannten Verfahren auf Träger
aufgetragen und getrocknet werden, wie es beispielsweise in
Paragraph XV der zitierten Literaturstelle
beschrieben wird.
Ggf. können erfindungsgemäß zur Herstellung photographischer
Aufzeichnungsmaterialien verwendbare Silberhalogenidemulsionen
mit tafelförmigen Silberhalogenidkörnern von hohem Aspekt
verhältnis nach den Methoden des Standes der Technik miteinander
oder mit anderen üblichen Silberhalogenidemulsionen vermischt
werden, um speziellen Anforderungen zu genügen. So können bei
spielsweise verschiedene Emulsionen miteinander vermischt werden,
um eine bestimmte Charakteristikkurve zu erzielen. Des weiteren
können Mischungen von Emulsionen hergestellt werden, um die bei
der Belichtung und Entwicklung erzielbaren maximalen Dichten
zu erhöhen oder zu vermindern, um die erzielbaren Minimumdichten
zu erhöhen oder zu vermindern und/oder um die Farm der Charak
teristikkurven zwischen Schulterbereich und Durchhangbereich zu
modifizieren. Dies bedeutet, daß die erfindungsgemäß
verwendbaren Emulsionen beispielsweise mit üblichen Silberhalogenid
emulsionen, wie sie beispielsweise beschrieben werden in der
Literaturstelle "Research Disclosure", Band 176, Dezember 1978,
Nr. 17643, Paragraph I, vermischt werden können. Die Emulsionen
können dabei in vorteilhafter Weise wie in des Unterparagraph F
von Paragraph I miteinander vermischt werden. Wird eine vergleichs
weise feinkörnige Silberchloridemulsion mit einer der beschriebenen,
erfindungsgemäß verwendeten Emulsionen, insbesondere einer Silber
bromidiodidemulsion vermischt oder benachbart zu einer Emulsions
schicht angeordnet, die aus einer der beschriebenen, erfindungs
gemäß verwendeten Emulsionen erzeugt wurde, so läßt sich ein
weiterer Kontrast- und/oder Empfindlichkeitsanstieg erzielen, d. h.
ein weiterer Anstieg des Empfindlichkeits-Körnigkeits-Verhältnisses
entsprechend den Angaben in den US-PS 3 140 179 und 3 152 907.
In ihrer einfachsten Farm weisen die erfindungsgemäßen Aufzeichnungs
materialien eine Silberhalogenidemulsionsschicht aus einer Emulsion
mit tafelförmigen Silberhalogenidkörnern eines hohen Aspektver
hältnisses auf. Selbstverständlich können die Aufzeichnungs
materialien jedoch mehr als nur eine Silberhalogenidemulsionsschicht,
wie auch Deckschichten, Haftschichten und Zwischenschichten
aufweisen, wie bei photographischen Aufzeichnungsmaterialien des
Standes der Technik üblich.
Anstatt der Verwendung von Mischemulsionen, wie oben beschrieben,
läßt sich ein entsprechender Effekt gewöhnlich auch dadurch
erzielen, daß die Emulsionen, anstatt sie miteinander zu ver
mischen, in Form getrennter Schichten auf einen Träger aufgetragen
werden. So ist es bekannt, beispielsweise aus dem Buch von
Zelikman und Levi "Making and Coating Photographic Emulsions",
Verlag Focal Press, 1964, Seiten 234-238, der US-PS 3 662 228
und der GB-PS 923 045, daß sich durch Auftragen getrennter Emulsions
schichten auf einen Träger der Belichtungsspielraum erhöhen läßt.
Es ist des weiteren allgemein bekannt, daß sich erhöhte photo
graphische Empfindlichkeiten dadurch erreichen lassen, daß man
empfindlichere und weniger empfindlichere Silberhalogenidemulsionen
in Form getrennter Schichten auf einen Träger auftragen kann,
anstatt sich miteinander zu vermischen. In typischer Weise wird
in solchen Fällen die empfindlichere Emulsion derart auf den
Träger aufgetragen, daß sie der zur Belichtung des Aufzeichnungs
materials verwendeten Lichtquelle näher liegt als die weniger
empfindliche Emulsionsschicht. Ggf. können nicht nur zwei sondern
drei oder noch mehr Schichten unterschiedlicher Empfindlichkeit
übereinander angeordnet werden. Auch zu derartigen Schichten
anordnungen lassen sich die beschriebenen Silberhalogenidemulsionen
mit tafelförmigen Silberhalogenidkörnern in vorteilhafter Weise
verwenden.
Die beschriebenen Emulsionen mit tafelförmigen Silberhalogenid
körnern können ggf. mit anderen zur Herstellung von Aufzeichnungs
materialien geeigneten Emulsionen und Beschichtungsmassen auf
übliche, für photographische Zwecke geeignete Träger aufgetragen
werden, beispielsweise auf Träger aus Polymerfolien, Papier,
Metallfolien, Glas und keramische Trägermaterialien, die ggf. ein
oder mehrere Haftschichten aufweisen können, um die Haftung der
Schichten auf dem Trägermaterial zu verbessern und um ggf. die
antistatischen Eigenschaften, Dimensionseigenschaften, Abrieb
eigenschaften, die Härte, die Reibungseigenschaften, die Licht
hofschutzeigenschaften und andere Eigenschaften der Trägerober
fläche zu verbessern. Zur Herstellung erfindungsgemäßer Auf
zeichnungsmaterialien geeignete Schichtträger sind somit bekannte
Schichtträger, die beispielsweise näher beschrieben werden in
der Literaturstelle "Research Disclosure", Band 176, Dezember 1978,
Nr. 17643, Abschnitt XVII.
Obgleich die Emulsionen in typischer Weise in Form endloser
Schichten auf Träger mit einander gegenüberliegenden planaren
Oberflächen aufgetragen werden, braucht dies nicht der Fall zu
sein. Vielmehr können die Emulsionen beispielsweise auch in Form
von Schichtensegmenten auf planare Träger
oberflächen aufgetragen werden. Sollen die Emulsionsschichten
Segmente bilden, so hat es sich als vorteilhaft erwiesen, sog.
mikrozellulare Träger zu verwenden. Solche mikrozellularen Träger
werden beispielsweise näher beschrieben in der PCT-Anmeldung
WO 80/01614, veröffentlicht am 7. August 1980 und in der BE-PS
881 513. Die Mikrozellen können dabei beispielsweise eine Breite
von 1 bis 200 Mikrometer und eine Tiefe von bis zu 1000 Mikrometer auf
weisen. Als vorteilhaft hat es sich im allgemeinen erwiesen, wenn
die Mikrozellen eine Breite von mindestens 4 Mikrometer aufweisen und
eine Tiefe von weniger als 200 Mikrometer, wobei optimale Dimensionen
beispielsweise auf dem Gebiet der Schwarz-Weiß-Photographie dann
vorliegen, wenn die Mikrozellen etwa 10 bis 100 Mikrometer breit
und tief sind. Dies gilt insbesondere für den Fall, daß das
herzustellende photographische Bild vergrößert werden soll.
Die photographischen Aufzeichnungsmaterialien nach der Erfindung
können in üblicher bekannter Weise bildweise belichtet werden. Ver
wiesen wird diesbezüglich auf die Literatur stellt "Research Dis
closure", Band 176, Dezember 1978, Nr. 17643, Paragraph XVIII.
Die erfindungsgemäß erzielbaren Effekte kommen insbesondere dann
zur Geltung, wenn die bildweise Belichtung der Aufzeichnungs
materialien mit elektromagnetischer Strahlung innerhalb des
Bereiches des Spektrums erfolgt, in dem vorhandene spektrale
Sensibilisierungsmittel ihre Absorptionsmaxima haben. Ist das
photographische Aufzeichnungsmaterial zur Aufzeichnung von blauen,
grünen, roten oder infraroten Bildern bestimmt, so sind spektrale
Sensibilisierungsmittel zugegen, die im blauen, grünen, roten
bzw. infraroten Bereich des Spektrum absorbieren. Im Falle der
Herstellung von Schwarz-Weiß-Bildern hat es sich als vorteilhaft
erwiesen, wenn die Aufzeichnungsmaterialien orthochromatisch oder
panchromatisch sensibilisiert sind, um die Empfindlichkeit inner
halb des sichtbaren Spektrums zu vergrößern. Zur Belichtung der
Aufzeichnungsmaterialien können übliche Strahlungs- oder Lichtquellen
eingesetzt werden, beispielsweise auch Laser-Strahlen. Bei der
Strahlung kann es sich des weiteren um eine kohärente oder eine
nicht-kohärente Strahlung handeln. Die Belichtungen können des
weiteren bei normalen, erhöhten oder reduzierten Temperatur-
und/oder Druckbedingungen erfolgen. Des weiteren können Expo
nierungen mit Strahlung hoher oder niedriger Intensität durch
geführt werden, wobei die Exponierungen kontinuierlich oder
auch intermittierend durchgeführt werden können und wobei die
Exponierungszeiten im Millisekunden- oder Mikrosekundenbereich
liegen oder bis zu Minuten betragen können. Des weiteren können
beispielsweise solarisierende Exponierungen erfolgen, innerhalb
geeigneter Ansprechbereiche, die nach üblichen Methoden bestimmt
werden können, die näher beispielsweise beschrieben werden in
dem Buch von T. H. James "The Theory of the Photographic Process",
4. Ausgabe, Verlag Macmillan, 1977, Kapitel 4, 6, 17, 18 und 23.
Die Entwicklung der belichteten Aufzeichnungsmaterialien nach der
Erfindung kann nach üblichen bekannten Methoden erfolgen, und
zwar unter Einsatz eines wäßrigen alkalischen Mediums in Gegen
wart von einer oder mehreren Entwicklerverbindungen, die in dem
alkalischen Entwicklungsmedium und/oder im Aufzeichnungsmaterial
selbst untergebracht sein können.
Nach der Erzeugung eines Silberbildes im Aufzeichnungsmaterial
kann das Aufzeichnungsmaterial nach üblichen bekannten Methoden
fixiert werden. Es hat sich gezeigt, daß Emulsionsschichten aus
den beschriebenen Silberhalogenidemulsionen mit tafelförmigen
Silberhalogenidkörnern ein Fixieren in einer kürzeren, als normal
üblichen Zeitspanne ermöglichen. Hierdurch läßt sich der Gesamt-
Entwicklungsprozeß beschleunigen.
Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der
Erfindung besteht das Aufzeichnungsmaterial aus einem farbphoto
graphischen Aufzeichnungsmaterial. Im vielleicht einfachsten
Falle zur Herstellung eines projizierbaren Farbbildes wird im
Träger ein üblicher Farbstoff untergebracht und auf dem Träger
- wie beschrieben - ein Silberbild erzeugt. In den Bezirken,
in denen ein Silberbild erzeugt wird, wird das Aufzeichnungs
material praktisch undurchlässig, wohingegen in den verbleibenden
Bezirken Licht durchgelassen wird, das in seiner Farbe der Farbe
des Trägers entspricht. Auf diese Weise läßt sich leicht ein
farbiges Bild erzeugen. Der gleiche Effekt läßt sich erreichen
durch Verwendung einer separaten Farbstoff-Filterschicht oder
eines separaten Filterelementes mit einem transparenten Träger
element.
Die erfindungsgemäßen Aufzeichnungsmaterialien lassen sich des
weiteren zur Erzeugung von Farbbildern durch selektive Zerstörung
oder selektive Erzeugung von Farbstoffen verwenden. So können
die erfindungsgemäßen Aufzeichnungsmaterialien beispielsweise
zur Herstellung von Farbstoffbildern durch Verwendung von Ent
wicklern mit Farbbildnern, wie beispielsweise Farbkupplern,
verwendet werden, wie es beispielsweise aus der Literaturstelle
"Research Disclosure", Band 176, Dezember 1978, Nr. 17643, Abschnitt
VII bekannt ist. Bei Verwendung von Farbkupplern zur Erzeugung
der Farbbilder enthält der Entwickler eine Farbentwicklerver
bindung, z. B. in Form eines primären aromatischen Amines, das
in seiner oxidierten Form mit dem Kuppler unter Erzeugung eines
Bildfarbstoffes zu kuppeln vermag.
Die Farbstoffe erzeugenden Kuppler können des weiteren auch
im farbphotographischen Aufzeichnungsmaterial selbst untergebracht
werden. Die Farbkuppler können in verschiedenen Mengen zur
Erzielung unterschiedlicher photographischer Effekte eingesetzt
werden. Beispielsweise läßt sich die Farbkuppler-Konzentration
in Beziehung zur Silberbeschichtungsstärke vermindern auf weniger
als die normalerweise in vergleichsweise empfindlichen Schichten
und Schichten mittlerer Empfindlichkeit verwendeten Mengen.
Die Farbstoffe bildenden Kuppler können dabei in üblicher bekannter
Weise derart ausgewählt werden, daß subtraktive primäre (d. h.
gelbe, purpurrote und blaugrüne) Bildfarbstoffe erzeugt werden.
Bei den Farbkupplern handelt es sich dabei vorzugsweise um nicht
diffundierende, farblose Verbindungen. Derartige Kuppler, bei
denen es sich beispielsweise um 2- und 4-Äquivalentkuppler handeln
kann, können beispielsweise bestehen aus offenkettigen Ketomethylen-,
Pyrazolon-, Pyrazolotriazol-, Pyrazolobenzimidazol-, Phenol- und
Naphtholkupplern, die in einer Vielzahl von Literaturstellen be
schrieben werden. Ggf. können farbstoffbildende Kuppler ver
schiedener Reaktionsgeschwindigkeiten in einzelnen oder separaten
Schichten verwendet werden, um bestimmte erwünschte Effekte zu
erzielen.
In vorteilhafter Weise können auch solche Farbstoffe liefernden
Kuppler verwendet werden, die bei der Kupplung Verbindungen frei
setzen, welche photographische Funktionen ausüben, beispielsweise
Entwicklungsinhibitoren oder Entwicklungsbeschleuniger, Bleich
beschleuniger, Entwicklerverbindungen, Silberhalogenidlösungs
mittel, Toner, Härtungsmittel, Schleiermittel, Antischleiermittel,
sog. Wettbewerbskuppler chemische oder
spektral sensibilisierende Verbindungen und desensibilisierend
wirkende Verbindungen. So können die erfindungsgemäßen Auf
zeichnungsmaterialien beispielsweise auch sog. Entwicklungsinhibi
toren freisetzende Kuppler (DIR-Kuppler) enthalten, die in einer
Vielzahl von Literaturstellen beschrieben werden. Auch kann ein
erfindungsgemäßes Aufzeichnungsmaterial beispielsweise Ver
bindungen enthalten, die selbst keine Farbstoffe liefern,
jedoch durch Kupplung die verschiedensten Verbindungen freizu
setzen vermögen, die photographische Funktionen, wie oben ange
geben, zu erfüllen vermögen. So können beispielsweise Entwicklungs
inhibitor freisetzende Verbindungen eingesetzt werden, die selbst
bei der Kupplung mit oxidierter Farbentwicklerverbindung keinen
Farbstoff liefern. Des weiteren können beispielsweise Entwicklungs
inhibitor freisetzende Verbindungen eingesetzt werden, die die
Entwicklungsinhibitoren durch eine oxidative Spaltung freisetzen.
Derartige Verbindungen werden beispielsweise in den US-PS
3 379 529, 3 043 690, 3 364 022, 3 297 445 und 3 287 129 be
schrieben. Ggf. können bei Verwendung von Entwicklungsinhibitoren
freisetzenden Verbindungen Silberhalogenidemulsionen, die ver
gleichsweise lichtunempfindlich sind, wie beispielsweise Lipmann-
Emulsionen, zur Erzeugung von Zwischenschichten oder Deckschichten
verwendet werden, um eine unerwünschte Wanderung der Entwicklungs
inhibitoren zu verhindern oder zu steuern, wie es beispielsweise
aus der US-PS 3 892 572 bekannt ist.
Die erfindungsgemäßen Aufzeichnungsmaterialien können des weiteren
auch farbige Farbstoffe liefernde Kuppler enthalten, beispiels
weise solche, wie sie zur Erzeugung von integralen Masken für
negative Farbbilder verwendet werden, und/oder sog. Wettbewerbs
kuppler. Die Aufzeichnungsmaterialien können
schließlich z. B. auch Farbbild-Stabilisatoren enthalten. Alle diese
Zusätze werden näher z. B. in der Literaturstelle "Research Dis
closure", Band 176, Dez. 1978, Nr. 17643, Abschnitt VII beschrieben.
Die Farbstoffbilder können des weiteren nach Verfahren erzeugt
oder verstärkt werden, bei denen in Kombination mit einem ein
Farbstoffbild erzeugenden Reduktionsmittel ein Oxidationsmittel
in Form eines inerten Übergangsmetallionenkomplexes und/oder eines
Peroxidoxidationsmittels verwendet wird.
Die erfindungsgemäßen Aufzeichnungsmaterialien können z. B.
in vorteilhafter Weise derart ausgestaltet sein, daß sie zur
Erzeugung von Farbstoffbildern nach Verfahren geeignet sind, wie
sie näher beispielsweise beschrieben werden in den US-PS 3 822 129,
3 834 907, 3 902 905, 3 847 619 und 3 904 413.
Die erfindungsgemäßen Aufzeichnungsmaterialien können des weiteren
dem Typ von Aufzeichnungsmaterialien entsprechen, bei denen Farb
stoffbilder durch selektive Zerstörung von Farbstoffen oder Farb
stoffvorläuferverbindungen erzeugt werden, beispielsweise nach
dem sog. Silber-Farbstoff-Ausbleichverfahren, wie es näher beispiels
weise beschrieben wird von A. Meyer in der Zeitschrift "The
Journal of Photographic Science", Band 13, 1965, Seiten 90-97.
Bei der Herstellung von Farbbildern ausgehend von Silberhalogenid
enthaltenden photographischen Aufzeichnungsmaterialien ist es
üblich, das entwickelte Silber durch Bleichen zu entfernen.
Die Entfernung des entwickelten Silbers läßt sich durch Einführung
eines Bleichbeschleunigers oder einer entsprechenden Vorläufer
verbindung in eine Entwicklungslösung oder in eine Schicht des
Aufzeichnungsmaterials beschleunigen. In manchen Fällen kann die
Menge an Silber, das durch Entwicklung erzeugt wird, klein sein
im Vergleich zu der Menge an erzeugtem Farbstoff, insbesondere
im Falle von Farbbild-Verstärkungsverfahren, wie oben beschrieben,
weshalb das Ausbleichen des Silbers ohne wesentlichen visuellen
Effekt entfallen kann. In anderen Fällen wiederum wird das Silber
bild erhalten und das Farbstoffbild wird dazu verwendet,
um die durch das Silberbild erzeugte Dichte zu verstärken oder
zu ergänzen. Im Falle von durch Farbstoffe verstärkten Silberbildern
hat es sich normalerweise als vorteilhaft erwiesen, einen neutralen
Farbstoff zu erzeugen oder aber eine Kombination von Farbstoffen,
die gemeinsam ein neutrales Bild erzeugen. Es ist des weiteren
möglich, monochromatische oder neutrale Farbstoffbilder aus lediglich
Farbstoffen zu erzeugen und das Silber vollständig aus den bild
erzeugenden Aufzeichnungsmaterialien durch Bleichen und Fixieren
zu entfernen.
Es ist bekannt, daß einige Photodetektoren z. B. Halbleiter in Videocameras nachweisbare photo
elektrische Quantenausbeuten aufweisen, die denen von photo
graphischen Silberhalogenid-Aufzeichnungsmaterialien überlegen sind.
Ein Studium der Eigenschaften üblicher photographischer Auf
zeichnungsmaterialien auf Silberhalogenidbasis zeigt, daß dies
mehr auf die binäre, Zweistufennatur der einzelnen Silberhalogenid
körner zurückzuführen ist als auf ihre geringe Quantenempfindlich
keit. Diskutiert wird dies beispielsweise in einer Arbeit von
Shaw "Multilevel Grains and the Ideal Photographic Dctector",
veröffentlicht in der Zeitschrift "Photographic Science and Engi
neering", Band 16, Nr. 3, Mai/Juni 1972, Seiten 192-200. Unter
der Zweistufennatur der Silberhalogenidkörner ist dabei gemeint,
daß ein Silberhalogenidkorn vollständig entwickelbar wird, sobald
ein latentes Bildzentrum auf dem Silberhalogenidkorn erzeugt worden
ist. Die normale Entwicklung ist unabhängig von der auf das Korn
aufgetroffenen Lichtmenge, sofern eine das latente Bild erzeugende
Mindestlichtmenge auf das Korn aufgetroffen ist. Das Silberhalogenid
korn erzeugt genau das gleiche Produkt bei der Entwicklung, ob
es nun viele Photonen absorbiert und gleichgültig ob verschiedene
latente Bildzentren erzeugt wurden ober ob nur die Mindestanzahl
von Photonen absorbiert wurden, um ein einzelnes Bildzentrum zu
erzeugen.
Bei einer Belichtung eines erfindungsgemäßen Aufzeichnungsmaterials
werden somit in und auf den Silberhalogenidkörnern von tafelförmiger
Form und hohem Aspektverhältnis latente Bildzentren erzeugt.
Auf einigen Körnern kann dabei lediglich ein latentes Bildzentrum
erzeugt werden, auf anderen mehrere. Die Anzahl von erzeugten
latenten Bildzentren steht jedoch in Beziehung zur Menge an ex
ponierender Strahlung. Da die tafelförmigen Silberhalogenidkörner
einen vergleichsweise hohen Durchmesser aufweisen können und da
ihr Empfindlichkeits-Körnigkeits-Verhältnis hoch sein kann, ins
besondere im Falle von chemisch und spektral sensibilisiertem
Silberbromidiodid, kann ihre Empfindlichkeit vergleichsweise hoch
sein. Da die Anzahl von latenten Bildzentren in oder auf jedem Korn
in direkter Beziehung steht zur Menge an exponierender Strahlung,
die auf das Korn aufgetroffen ist, ist das Potential für eine
hohe nachweisbare Quantenausbeute vorhanden, vorausgesetzt, daß
diese Information nicht bei der Entwicklung verlorengeht.
In vorteilhafter Weise wird jedes latente Bildzentrum unter Er
höhung seiner Größe entwickelt, ohne das Silberhalogenidkorn voll
ständig zu entwickeln. Dies kann durch Unterbrechen der Silberhalo
genidentwicklung in einem früheren als normalen Stadium er
folgen, rechtzeitig bevor eine optimale Entwicklung im Falle
üblicher photographischer Anwendungsfälle erzielt worden ist.
Eine andere Möglichkeit besteht darin, einen sog. DIR-Kuppler und
eine Farbentwicklerverbindung zu verwenden. Die bei der Kupplung
freigesetzte Inhibitorverbindung kann dazu verwendet werden, um
die vollständige Entwicklung der Silberhalogenidkörner zu ver
hindern. In vorteilhafter Weise können selbst inhibierende Ent
wickler verwendet werden, d. h. Entwickler, die eine Entwicklung
von Silberhalogenidkörnern einleiten, die Entwicklung jedoch selbst
unterbrechen, bevor die Silberhalogenidkörner vollständig entwickelt
worden sind. Bevorzugt verwendete Entwickler sind selbstinhibierende
Entwickler, die p-Phenylendiamine enthalten, wie sie beispielsweise
näher beschrieben werden von Neuberger und Mitarbeitern in einer
Arbeit mit der Oberschrift "Anomalous Concentration Effect:
An inverse Relationship Between the Rate of Development and
Developer concentration of Some p-Phenylenediamines", veröffentlicht
in der Zeitschrift "Photographic Science and Engineering", Band 19,
Nr. 6, November-Dezember 1975, Seiten 327-332. Bei einer unter
brochenen Entwicklung oder Entwicklung in Gegenwart eines DIR-
Kupplers können Silberhalogenidkörner mit einer längeren Ent
wicklungs-Induktionsperiode als benachbarte, sich entwickelnde
Körner vollständig von einer Entwicklung ausgenommen werden. Die
Verwendung eines selbst-inhibierenden Entwicklers hat jedoch
den Vorteil, daß die Entwicklung eines einzelnen Silberhalogenid
kornes nicht inhibiert wird bis eine gewisse Entwicklung des
Kornes erfolgt ist. Durch eine Entwicklungssteierung der latenten
Bildzentren wird eine Vielzahl von Silberflecken erzeugt. Diese
Silberflecken sind von einer Größe und Zahl, die proportional ist
dem Belichtungsgrad eines jeden Kornes. Da die bevorzugt ver
wendeten selbst-inhibierenden Entwickler Farbentwicklerverbindungen
enthalten, können die oxidierten Entwicklerverbindungen mit einem
einen Farbstoff liefernden Kuppler unter Erzeugung eines Farb
stoffbildes reagieren. Da jedoch lediglich eine begrenzte Silber
halogenidmenge entwickelt wird, ist die Menge an Farbstoff, die
auf diese Weise erzeugt wird, auch begrenzt. Eine Möglichkeit,
durch welche derartige Begrenzungen bezüglich einer maximalen
Farbstoffdichtebildung beseitigt werden, bei der jedoch das Verhältnis
von Farbstoffdichte zu Exponierungsgrad beibehalten wird, besteht
darin, eine durch Silber katalysierte Oxidation-Reduktions-Reaktion
durchzuführen, und zwar unter Verwendung eines Peroxides oder
eines Übergangsmetallionenkomplexes als Oxidationsmittel und
eines ein Farbstoffbild erzeugendes Reduktionsmittels, z. B.
einer Farbentwicklerverbindung. In den Fällen, in denen die Silber
halogenidkörner latente Bildzentren auf der Oberfläche erzeugen,
können die Zentren selbst genügend Silber liefern, um die Farb
stoffbild-Verstärungsreaktion zu katalysieren. Demzufolge ist die
Stufe der Steigerung des latenten Bildes durch Entwicklung nicht
unbedingt erforderlich wenn auch vorteilhaft. Vorzugsweise wird
jedes sichtbare Silber, das im photographischen Aufzeichnungs
material nach der Farbbilderzeugung verblieben ist, durch Bleichen
entfernt, wie es auf dem Gebiet der Farbphotographie üblich ist.
Das erhaltene photographische Bild ist ein Farbstoffbild mit einer
punktförmigen Farbstoffdichte, die proportional der zur Belichtung
verwendeten Lichtmenge ist. Das Ergebnis besteht darin, daß die
nachweisbare Quantenausbeute des photographischen Aufzeichnungs
materials hoch ist. Hohe photographische Empfindlichkeiten sind
leicht erzielbar, obgleich Oxidations-Reduktions-Reaktionen, wie
oben beschrieben, zu einer erhöhten Körnigkeit beitragen können.
Die Körnigkeit läßt sich durch Verwendung eines mikrozellularen
Trägers, wie er näher beispielsweise in der PCT-Anm. W 080/01614
beschrieben wird, vermindern. Der Eindruck der Körnigkeit wird
nicht nur durch Größe der einzelnen Bildfarbstoffwolken hervor
gerufen, sondern vielmehr auch durch die Beliebigkeit ihrer
Plazierung. Durch Auftragen der Emulsionen in einer regulären
Anordnung von Mikrozellen unter Verwendung eines entsprechenden
Trägers und Verwischen des erzeugten Farbstoffes in jeder Mikro
zelle, so daß er gleichförmig wird, kann die Wahrnehmung der
Körnigkeit vermindert werden.
Obgleich die teilweise Kornentwicklung unter Bezugnahme auf
die Erzeugung von Farbstoffbildern erörtert wurde, kann eine
derartige teilweise Kornentwicklung auch bei der Erzeugung von
Silberbildern erfolgen. Bei der Entwicklung zur Erzeugung eines
Silberbildes kann die Körnigkeit des Silberbildes vermindert werden,
indem die Entwicklung unterbrochen wird, bevor Körner mit latenten
Bildzentren vollständig entwickelt worden sind. Da eine größere
Anzahl von Silberzentren oder Silberflecken durch eine teilweise
Kornentwicklung erzeugt werden kann als durch eine Entwicklung
des gesamten Kornes, kann die Wahrnehmung der Körnigkeit bei
einer gegebenen Dichte vermindert werden. Eine entsprechende
Verminderung der Körnigkeit läßt sich ebenfalls bei der Herstellung
von Farbbildern unter Verwendung von einverleibten Kupplern er
reichen, und zwar durch Begrenzung der Kupplerkonzentration derart,
daß der Kuppler in einer Konzentration vorliegt, die unter der
normalerweise verwendeten bezüglich Silberhalogenid stöchiometrischen
Kupplerkonzentration liegt. Obgleich Silberbeschichtungsstärken im
photographischen Aufzeichnungsmaterial am Anfang höher sein müssen,
um eine teilweise Kornentwicklung zu ermöglichen, um maximale
Dichtegrade im Vergleich zu jenen einer totalen Kornentwicklung
zu erreichen, kann das Silberhalogenid, das nicht entwickelt worden
ist, durch Fixieren entfernt und wiedergewonnen werden, weshalb
der Gesamtverbrauch an Silber nicht erhöht zu werden braucht.
Bei einer teilweisen Kornentwicklung bei der Herstellung photo
graphischer Silberbilder unter Verwendung von Aufzeichnungs
materialien mit Trägern mit einer mikrozellularen Struktur ist
es möglich, die Körnigkeit der Silberbilder zu vermindern,
ähnlich wie oben im Zusammenhang mit der Herstellung von Farbbildern
beschrieben. Wird beispielsweise eine der erfindungsgemäß ver
wendbaren Silberhalogenidemulsionen in einer Anordnung von Mikro
zellen eines Trägers untergebracht und nach der bildweisen Be
lichtung teilweise entwickelt, so wird eine Vielzahl von Silber
flecken proportional zu den Strahlungsquanten, die bei der Be
lichtung auf das Material aufgetroffen sind und proportional zur
Anzahl der erzeugten latenten Bildzentren erzeugt. Ob gleich die
Deckkraft der Silberflecken gering ist im Vergleich zu der Deck
kraft, die durch eine vollständige Kornentwicklung erreicht wird,
läßt sie sich doch durch Ausfixieren von unentwickeltem Silber
halogenid, rehalogenieren des in den Mikrozellen vorhandenen Silbers
und anschließende physikalische Entwicklung des Silbers auf eine
gleichförmige Schicht von physikalischen Entwicklungskeimen in
den Mikrozellen erhöhen. Da Silber, das physikalisch auf feine
Keime entwickelt ist, eine viel höhere Dichte haben kann als
auf chemischen Wege entwickeltes Silber, läßt sich somit leicht
eine beträchtlich höhere maximale Dichte erzielen. Des weiteren
erzeugt das physikalisch entwickelte Silber eine gleichförmige
Dichte innerhalb einer jeden Mikrozelle. Dies führt zu einer
Verminderung der Körnigkeit, da eine willkürliche Silberdichte
durch die Gleichförmigkeit des Mikrozellenmusters ersetzt wird.
Werden die erfindungsgemäß verwendeten Emulsionen mit tafelförmigen
Silberhalogenidkörnern eines hohen Aspektverhältnisses in optimaler
Weise, wie oben beschrieben, innerhalb eines ausgewählten Spektral
bereiches sensibilisiert und wird die Empfindlichkeit der Emulsion
innerhalb dieses spektralen Bereiches mit einem Spektralbereich
verglichen, dem gegenüber die Emulsion eine vermutete natürliche
Empfindlichkeit aufgrund der Halogenidzusammensetzung hat, so
läßt sich feststellen, daß eine beträchtlich größere Empfindlich
keitsdifferenz existiert, als dies bei den bisher bekannten üblichen
Emulsionen zu beobachten ist. Eine unzulängliche Trennung der
Blau- und Grün oder Rotempfindlichkeiten von Silberbromid- und
Silberbromidiodidemulsionen hat sich seit langem auf dem Gebiet
der Mehrfarbenphotographie als nachteilig erwiesen. Die vorteil
hafte Verwendung spektraler Empfindlichkeitsdifferenzen erfindungs
gemäß verwendbarer Silberbromid- und Silberbromidiodidemulsionen
wird im folgenden anhand des Beispieles eines Mehrfarbaufzeichnungs
materials näher erläutert. Tatsächlich sind die erhöhten spektralen
Empfindlichkeitsdifferenzen, die erfindungsgemäß verwendbare
Emulsionen aufweisen, nicht nur für die Mehrfarbenphotographie
von Vorteil oder auf Silberbromid- und Silberbromidiodidemulsionen
beschränkt. Vielmehr wirken sich die spektralen Empfindlichkeits
differenzen der Emulsionen beispielsweise auch im Falle photo
graphischer Aufzeichnungsmaterialien mit nur einer Emulsionsschicht
aus. Tatsächlich lassen sich die Vorteile von erhöhten spektralen
Empfindlichkeitsdifferenzen auf den verschiedensten Anwendungs
gebieten ausnutzen unter Verwendung von Emulsionen verschiedenster
Halogenidzusammensetzung des auf dem photographischen Gebiet ver
wendeten Typs. Während beispielsweise Silberchlorid- und Silber
bromidiodidemulsionen bekanntlich eine ausreichend niedrige
natürliche Blauempfindlichkeit aufweisen, so daß sie zur Auf
zeichnung von grünem oder rotem Licht in photographischen Mehrfarb
aufzeichnungsmaterialien ohne Schutz vor einer Blaulichtbelichtung
verwendet werden können, kann es in anderen Fällen doch vorteil
haft sein, wenn die Empfindlichkeitsdifferenzen zwischen verschie
denen Spektralbereichen erhöht werden. Wird beispielsweise eine
Silberchloridemulsion mit tafelförmigen Silberchloridkörnern
eines hohen Aspektverhältnisses gegenüber dem infraroten Bereich
des Spektrums sensibilisiert und bildweise in dem Spektralbereich
der Sensibilisierung belichtet, so kann sie später in Gegenwart
von Licht entwickelt werden mit einem geringeren Anstieg der
Minimumdichte, aufgrund der verminderten Empfindlichkeit der
Emulsionen in den spektralen Bereichen, die von einer spektralen
Sensibilisierung frei sind.
Wie bereits dargelegt, eignen sich die erfindungsgemäßen Auf
zeichnungsmaterialien in vorteilhafter Weise zur Herstellung
von Mehrfarbbildern. Ganz allgemein läßt sich jedes bekannte
Aufzeichnungsmaterial für die Herstellung von Mehrfarbbildern mit
mindestens einer Silberhalogenidemulsionsschicht erfindungsgemäß
dadurch verbessern, daß man bei seiner Herstellung eine der
beschriebenen Silberhalogenidemulsionen mit tafelförmigen Silber
halogenidkörnern von hohem Aspektverhältnis hinzugefügt oder anstelle
einer üblichen Schicht verwendet. Die Emulsionen können zur Her
stellung von Farbbildern nach dem additiven Mehrfarbverfahren
als auch zur Herstellung von Farbbildern nach dem subtraktiven
Farbverfahren verwendet werden.
Zur Herstellung von Mehrfarbbildern nach dem additiven Mehr
farbverfahren läßt sich ein erfindungsgemäßes, zur Herstellung
eines Silberbildes geeignetes Aufzeichnungsmaterials beispiels
weise in Kombination mit einer Filteranordnung mit blauen, grünen
und roten Filterelementen einsetzen. Dabei wird ein erfindungsge
mäßes Aufzeichnungsmaterial mit einer panchromatisch sensibili
sierten Silberhalogenidemulsionsschicht mit tafelförmigen Silber
halogenidkörnern eines hohen Aspektverhältnisses bildweise durch
die additive primäre Filteranordnung belichtet. Nach der Ent
wicklung des Aufzeichnungsmaterials unter Erzeugung eines Silber
bildes und Betrachtung durch die Filteranordnung ergibt sich ein
mehrfarbiges Bild. Derartige Bilder lassen sich am besten durch
Projizieren betrachten. Infolgedessen haben entweder sowohl das
Aufzeichnungsmaterial und die Filteranordnung jeweils einen oder
beide zusammen einen gemeinsamen transparenten Träger.
Besondere Vorteile ergeben sich des weiteren bei Einsatz der
beschriebenen Emulsionen mit tafelförmigen Silberhalogenidkörnern
eines hohen Aspektverhältnisses zur Herstellung von photographischen
Mehrfarbaufzeichnungsmaterialien zur Herstellung von Mehrfarb
bildern aus Kombinationen von subtraktiven primären Bildfarbstoffen.
Derartige Aufzeichnungsmaterialien bestehen in der Regel aus einem
Träger und in typischer Weise mindestens einer auf den Träger
aufgetragenen Triade von übereinander angeordneten Silberhalogenid
emulsionsschichten für die getrennte Aufzeichnung von blauem,
grünem und rotem Licht in Form von gelben, purpurroten bzw. blau
grünen Farbstoffbildern. Ein zur Herstellung eines Mehrfarb
bildes geeignetes erfindungsgemäßes Aufzeichnungsmaterial weist
somit mindestens eine Emulsionsschicht mit tafelförmigen
Silberhalogenidkörnern eines hohen Aspektverhältnisses auf. Als
besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, zur Herstellung von
Mehrfarbaufzeichnungsmaterialien Silberbromid- oder Silberbromid
iodidemulsionen mit tafelförmigen Silberhalogenidkörnern eines
hohen Aspektverhältnisses einzusetzen. Die folgende Beschreibung
bezieht sich deshalb auf bestimmte bevorzugte Ausgestaltungen
erfindungsgemäßer Mehrfarbaufzeichnungsmaterialien, die unter
Verwendung von Silberbromid- und Silberbromidiodidemulsionen
hergestellt sind. Jedoch lassen sich vorteilhafte Ergebnisse
auch dann erhalten, wenn diese Emulsionen durch andere Silber
halogenidemulsionen mit tafelförmigen Silberhalogenidkörnern
mit hohem Aspektverhältnis ersetzt werden.
Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, wenn in einem
Farbaufzeichnungsmaterial eine minus-blau-sensibilisierte Silber
bromid- oder Silberbromidiodidemulsion mit tafelförmigen Silber
halogenidkörnern mit hohem Aspektverhältnis mindestens eine
der Emulsionsschichten bildet, die zur Aufzeichnung von grünem
oder rotem Licht in einer Triade von blau-, grün- und rotauf
zeichnenden Emulsionsschichten eines Mehrfarbaufzeichnungsmaterials
bestimmt ist. Die Silberhalogenidemulsion mit den tafelförmigen
Körnern wird dabei in vorteilhafter Weise derart angeordnet, daß
auf sie während der Belichtung des Aufzeichnungsmaterials mit
neutralem Licht von 5500°K blaues Licht zusätzlich zu dem Licht
auftrifft, das die Schicht aufzeichnen soll. Das Verhältnis
von blauem Licht und minus-blauem Licht, das auf die Schicht auf
trifft, läßt sich in Form des Δlog E-Wertes ausdrücken, wobei gilt:
Δlog E = log ET - log EB
wobei bedeuten:
log ET der Logarithmus der Exponierung mit grünem oder rotem Licht, das die Emulsionsschicht aufzeichnen soll und
log EB der Logarithmus der gleichzeitigen Exponierung mit blauem Licht, das auf die Emulsionsschicht auftrifft.
log ET der Logarithmus der Exponierung mit grünem oder rotem Licht, das die Emulsionsschicht aufzeichnen soll und
log EB der Logarithmus der gleichzeitigen Exponierung mit blauem Licht, das auf die Emulsionsschicht auftrifft.
In allen Fällen ist, sofern nichts anderes angegeben ist, im
folgenden E in Lux-Sekunden angegeben.
Erfindungsgemäß kann Δlog E weniger als 0,7, vorzugsweise
weniger als 0,3 betragen unter Erzielung vorteilhafter Wieder
gaben eines mehrfarbigen Gegenstandes. Dies ist im Hinblick auf
das hohe Verhältnis von Körnern mit einem mittleren Durchmesser
von größer als 0,7 Mikrometer in den Emulsionen mit den tafelförmigen
Silberhalogenidkörnern überraschend. Wird zur Herstellung eines
Aufzeichnungsmaterials eine vergleichbare Silberhalogenidemulsion
mit nicht-tafelförmigen Silberhalogenidkörnern oder tafelförmigen
Silberhalogenidkörnern mit niedrigem Aspektverhältnis bei gleicher
Halogenidzusammensetzung und gleichen mittleren Korndurchmesser
anstelle der Silberbromid- oder Silberbromidiodidemulsion mit
tafelförmigen Silberhalogenidkörnern mit hohem Aspektverhältnis
verwendet, so tritt eine stärkere und in der Regel nicht akzeptier
bare Farbverfälschung auf. Es ist bekannt, daß sich eine Farbver
fälschung durch grün- oder rot-sensibilisierte Silberbromid-
oder Silberbromidiodidemulsionen durch Verminderung des mittleren
Korndurchmessers vermindern läßt, doch führt dies gleichzeitig
zu einer Beschränkung der maximal erzielbaren photographischen
Empfindlichkeit. Die Erfindung ermöglicht nicht nur eine vorteil
hafte Trennung der Blau- und Minusblauempfindlichkeiten, sondern
erreicht dies auch ohne Beschränkung der realisierbaren Minusblau
empfindlichkeiten.
Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung
bestehen mindestens die minus-blauaufzeichnenden Emulsions
schichten einer Triade von blau-, grün- und rotaufzeichnenden
Emulsionsschichten aus Silberbromid- oder Silberbromidiodid
emulsionsschichten. Als vorteilhaft hat es sich des weiteren
erwiesen, wenn die blauaufzeichnende Emulsionsschicht der Triade
auch aus einer Emulsionsschicht mit tafelförmigen Silberhalogenid
körnern eines hohen Aspektverhältnisses besteht. Gemäß einer
weiteren besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung
haben die tafelförmigen Körner, die in jeder der Emulsionsschichten
einer Triade vorhanden sind, eine Dicke von weniger als 0,3 Mikrometer
und einen mittleren Korndurchmesser von mindestens 1,0 Mikrometer,
vorzugsweise mindestens 2,0 Mikrometer. In vorteilhafter Weise weisen
die erfindungsgemäßen Mehrfarbaufzeichnungsmaterialien des weiteren
einen ISO-Empfindlichkeitsindex von mindestens 180 auf.
Die Mehrfarbaufzeichnungsmaterialien nach der Erfindung brauchen
keine gelbe Filterschicht zwischen der Lichtquelle und den grünen
und/oder roten Emulsionsschichten mit tafelförmigen Silberhalogenid
körnern eines hohen Aspektverhältnisses zum Schutz dieser Schichten
vor einer Blaubelichtung aufzuweisen. Liegt dennoch eine gelbe
Filterschicht vor, so kann die Dichte der Schicht vermindert
werden derart, daß ihre Dichte geringer ist als die der bisher
verwendeten gelben Filterschichten, um die rot- oder grünauf
zeichnenden Emulsionsschichten des Aufzeichnungsmaterials, das
zu Tageslicht-Belichtungen verwendet wird, vor der Einwirkung
von blauem Licht zu schützen.
Gemäß einer weiteren besonders vorteilhaften Ausgestaltung der
Erfindung befindet sich zwischen den grün- und/oder rotaufzeichnende.
Emulsionsschichten der Triade und der Lichtquelle keine blauauf
zeichnende Emulsionsschicht. Infolgedessen kann das Aufzeichnungs
material praktisch frei von blauabsorbierendem Material zwischen
den grünen und/oder rotaufzeichnenden Emulsionsschichten und der auf
treffenden, zur Belichtung verwendeten Strahlung sein.
In einem erfindungsgemäßen Mehrfarbaufzeichnungsmaterial, in
dem lediglich eine der grün- oder rotaufzeichnenden Emulsions
schichten oder beide aus einer Silberhalogenidemulsion mit
tafelförmigen Silberhalogenidkörnern von hohem Aspektverhältnis
bestehen sollen, können die anderen Emulsionsschichten aus einem
für photographische Mehrfarbaufzeichnungsmaterialien üblichen
bekannten Typ bestehen. Dies bedeutet, daß die anderen Emulsions
schichten, die nicht aus Silberhalogenidemulsionsschichten mit
tafelförmigen Silberhalogenidkörnern von hohem Aspektverhältnis
bestehen aus Emulsionen erzeugt werden können, wie sie beispiels
weise näher beschrieben werden in der Literaturstelle "Research
Disclosure", Band 176, Dez. 1978, Nr. 17643, Abschnitt I.
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung
enthalten sämtliche Emulsionsschichten Silberbromid- oder Silber
bromidiodidkörner. Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen,
wenn mindestens eine grünaufzeichnende Emulsionsschicht und
mindestens eine rotaufzeichnende Emulsionsschicht aus einer Silber
halogenidemulsion mit tafelförmigen Silberhalogenidkörnern von
hohem Aspektverhältnis erzeugt wird. Liegen in dem Aufzeichnungs
material mehr als eine Emulsionsschicht zur Aufzeichnung im
grünen und/oder roten Bereich des Spektrums vor, so hat es sich
als besonders vorteilhaft erwiesen, wenn mindestens die empfind
lichere Emulsionsschicht aus einer Emulsionsschicht mit tafel
förmigen Silberhalogenidkörnern erzeugt wird. Gemäß einer weiteren
vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung bestehen alle Emulsions
schichten des Aufzeichnungsmaterials, nämlich die blau-, grün- und
rotaufzeichnenden Emulsionsschichten aus Emulsionsschichten mit
tafelförmigen Silberhalogenidkörnern eines hohen Aspektverhältnisses.
Die Erfindung ermöglicht die Herstellung photographischer Mehr
farbaufzeichnungsmaterialien, in denen die Empfindlichkeit und
der Kontrast der blau-, grün- und rotaufzeichnenden Emulsions
schichten stark variieren können. Die relative Blau-Unempfind
lichkeit der grün oder rot spektral sensibilisierten Silber
bromid- oder Silberbromidiodidemulsionsschichten mit tafel
förmigen Silberhalogenidkörnern von hohem Aspektverhältnis
ermöglicht es, die grün- und/oder rotaufzeichnenden Emulsions
schichten in den verschiedensten Positionen eines Mehrfarbauf
zeichnungsmaterials anzuordnen, unabhängig von den übrigen
Emulsionsschichten und ohne Inanspruchnahme üblicher Vorsichts
maßnahmen zum Schutz ihrer Exponierung durch blaues Licht.
Erfindungsgemäße Mehrfarbaufzeichnungsmaterialien eignen sich
insbesondere zur naturgetreuen Farbwiedergabe bei Belichtung
mit Tageslicht. Photographische Aufzeichnungsmaterialien dieses
Typs sind dadurch gekennzeichnet, daß sie blaue, grüne und rote
Farbaufzeichnungen von im wesentlichen einander angepaßtem Kontrast
und begrenzter Empfindlichkeitsveränderung liefern, wenn sie
einer Lichtquelle von 5500°K (Tageslicht) exponiert werden. Der
Ausdruck "im wesentlichen einander angepaßtem Kontrast" bedeutet
dabei, daß sich die Blau-, Grün- und Rotaufzeichnungen im Kontrast
um weniger als 20, vorzugsweise weniger als 10%, bezogen auf
den Kontrast der Blauaufzeichnung unterscheiden. Die begrenzte
Empfindlichkeitsveränderung der Blau-, Grün- und Rotaufzeichnungen
läßt sich ausdrücken als eine Empfindlichkeitsveränderung (Δ log E)
von weniger als 0,3 log E, wobei die Empfindlichkeitsveränderung
die größere der Unterschiede zwischen der Empfindlichkeit der
grünen oder roten Aufzeichnung und der Empfindlichkeit der blauen
Aufzeichnung ist. Die Kontrast- und logarithmischen Empfindlichkeits
größen, die erforderlich für die Bestimmung dieser Beziehungen
des erfindungsgemäßen Aufzeichnungsmaterials sind, lassen sich
dadurch bestimmen, daß man ein photographisches Aufzeichnungs
material bei einer Farbtemperatur von 5500°K durch einen spektral
nicht-selektiven Stufenkeil, beispielsweise ein Testobjekt aus
Kohlenstoff belichtet und das Aufzeichnungsmaterial vorzugsweise
unter den empfohlenden Entwicklungsbedingungen entwickelt. Durch
Messung der blauen, grünen und roten Transmissionsdichten des
Aufzeichnungsmaterials für blaues Licht einer Wellenlänge von
435,8 nm, grünes Licht einer Wellenlänge von 546,1 nm und rotes
Licht einer Wellenlänge von 643,8 nm, wie näher beschrieben in
dem amerikanischen Standard PH2.1-1952, Herausgeber: American
National Standards Institute (AINSI) 1430 Broadway, New York, N. Y.
10018, können blaue, grüne und rote Charakteristikkurven für das
Aufzeichnungsmaterial aufgezeichnet werden. Weist das Aufzeichnungs
material einen reflektierenden Träger anstatt eines transparenten
Trägers auf, so können anstatt der Transmissionsdichten Reflexions
dichten gemessen werden. Aus den blauen, grünen und roten Charak
teristikkurven lassen sich Empfindlichkeit und Kontrast nach dem
Fachmann üblichen Verfahren ermitteln. Das im Einzelfalle ange
wandte Empfindlichkeits- und Kontrastmeßverfahren ist von wenig
Bedeutung, vorausgesetzt, daß die einzelnen Blau-, Grün- und Rot
aufzeichnungen in identischer Weise gemessen werden. Von dem
American National Standards Institute (AINSI) ist eine Vielzahl
von Standard-Sensitometer-Meßmethoden für photographische Mehr
farbaufzeichnungsmaterialien publiziert worden. Die folgenden
Meßverfahren: American Standard PH2.21-1979, PH2.47-1979 und
PH2.27-1979 sind repräsentativ.
In vorteilhafter Weise kann ein erfindungsgemäßes Mehrfarbauf
zeichnungsmaterial auch in für Farbaufzeichnungsmaterialien
üblicher Weise aus sog. farbbildenden Schichteneinheiten aufge
baut sein. So kann das erfindungsgemäße Aufzeichnungsmaterial
beispielsweise drei übereinander angeordnete farbbildende Schichten
einheiten aufweisen, wovon eine jede mindestens eine Silber
halogenidemulsionsschicht aufweist, die Licht eines verschiedenen
Drittels des Spektrums aufzuzeichnen vermag und SO ein komple
mentäres subtraktives primäres Farbstoffbild liefern. Dies bedeutet,
daß im Falle eines solchen Aufzeichnungsmaterials blau-, grün-
und rotaufzeichnende farbbildende Schichteneinheiten vorhanden
sind, die gelbe, purpurrote bzw. blaugrüne Farbstoffbilder zu
liefern vermögen. In den farbbildenden Schichteneinheiten brauchen
Farbstoffe liefernde Verbindungen nicht zugegen sein. Sie können
aus bei der Farbentwicklung angewendeten Entwicklungslösungen
zugeführt werden. Liegen Bildfarbstoffe liefernde Verbindungen
im Aufzeichnungsmaterial vor, so können sie in Emulsionsschichten
selbst oder in Schichten untergebracht sein, die so angeordnet
sind, daß die Farbbildner mit oxidierter Entwicklerverbindung
oder einem Elektronenübertragungsmittel aus einer benachbarten
Emulsionsschicht der gleichen farbbildenden Schichteneinheit in
Kontakt treten können.
Um eine Wanderung von oxidierter Entwicklerverbindung oder
Elektronenübertragungsmittel zwischen farbbildenden Schichten
einheiten unter verschlechterter Farbwiedergabe zu verhindern,
können in üblicher bekannter Weise sog. Abfang-Verbindungen
eingesetzt werden. Diese Abfang-Verbindungen können in den
Emulsionsschichten selbst untergebracht werden, wie es beispiels
weise aus der US-PS 2 937 086 bekannt ist oder in Zwischenschichten
zwischen einander benachbarten farbbildenden Schichteneinheiten,
wie es beispielsweise in der US-PS 2336 327 beschrieben wird.
Eine jede der farbbildenden Schichteneinheiten kann eine, zwei,
drei oder noch mehr Emulsionsschichten aufweisen, die sich in
ihrer photographischen Empfindlichkeit voneinander unterscheiden.
Wenn es die gewünschte Schichtenanordnung nicht zuläßt, daß
mehrere Emulsionsschichten, die sich durch ihre Empfindlichkeit
voneinander unterscheiden, in einer farbbildenden Schichten
einheit angeordnet werden, so können mehrere, gewöhnlich zwei
oder drei blau-, grün- und/oder rotaufzeichnende farbbildende
Schichteneinheiten in einem photographischen Aufzeichnungsmaterial
vorhanden sein.
Wie bereits dargelegt, besteht mindestens eine grün- oder rot
aufzeichnende Emulsionsschicht eines erfindungsgemäßen Aufzeichnungs
materials aus einer Schicht mit tafelförmigen Silberhalogenid
körnern eines hohen Aspektverhältnisses, insbesondere einer
Silberbromid- oder Silberbromidiodidemulsionsschicht, die derart
angeordnet ist, daß sie einen erhöhten Anteil des blauen Lichtes
bei der bildweisen Belichtung des Aufzeichnungsmaterials auf
nimmt. Der erhöhte Anteil an blauem Licht, der die Emulsions
schicht mit den tafelförmigen Silberhalogenidkörnern eines hohen
Aspektverhältnisses erreicht, kann sich aus einer verminderten
Blaulichtabsorption durch eine über der Schicht liegenden Gelb
filterschicht ergeben oder vorzugsweise durch vollständige
Eliminierung der Gelbfilterschichten. Der erhöhte Anteil an
blauem Licht, das die Silberhalogenidemulsionsschicht mit den
tafelförmigen Silberhalogenidkörnern erreicht, kann sich ebenfalls
aus einer Umordnung der farbbildenden Schichteneinheit ergeben,
in der die Schicht näher der Lichtquelle angeordnet ist. So können
beispielsweise die grün- und rotaufzeichnenden farbbildenden
Schichteneinheiten mit grün- und rotaufzeichnenden Emulsions
schichten mit Silberhalogenidkörnern von hohem Aspektverhältnis
der Lichtquelle näher angeordnet sein als eine blauaufzeichnende
farbbildende Schichteneinheit.
Abgesehen von dem Vorhandensein mindestens einer Silberhalogenid
emulsionsschicht mit tafelförmigen Silberhalogenidkörnern eines
hohen Aspektverhältnisses wie beschrieben, kann ein erfindungs
gemäßes Mehrfarbaufzeichnungsmaterial in seinem Aufbau einem der
üblichen bekannten farbphotographischen Aufzeichnungsmaterialien
entsprechen. Beispielsweise kann die Schichtenanordnung einer
der 6 möglichen Schichtenanordnungen entsprechen, die aus dem
Buch von Gorokhovskii "Spectral Studies of the Photographic
Process", Verlag Focal Fress, New York, Seite 211, Tabelle 27a
bekannt sind.
Ganz allgemein ist es möglich, bei der Herstellung eines üblichen
Mehrfarbaufzeichnungsmaterials auf Silberhalogenidbasis eine oder
mehrere der beschriebenen Silberhalogenidemulsionsschichten mit
tafelförmigen Silberhalogenidkörnern, die gegenüber dem Minusblau
bereich des Spektrums sensibilisiert sind, hinzuzufügen und so
anzuordnen, daß auf sie die zur Belichtung verwendete Strahlung
eher auftrifft als auf die anderen Schichten. In den meisten Fällen
ist es jedoch besonders vorteilhaft, eine oder mehrere der Minus
blau aufzeichnenden Schichten mit den tafelförmigen Silberhalogenid
körnern mit hohem Aspektverhältnis anstelle üblicher Minusblau
aufzeichnender Schichten, ggf. mit einer Modifizierung der Schichten
anordnung einzusetzen.
Beispielsweise kann ein erfindungsgemäßes Aufzeichnungsmaterial
für die Herstellung von Farbbildern eine der folgenden Schichten
anordnungen aufweisen:
worin bedeuten:
B, G und R kennzeichnen blau-, grün- und rotaufzeichnende farbbildende Schichteneinheiten von üblichem Typ;
T bedeutet, daß die Emulsionsschicht oder die Emulsionsschichten ausgehend von Silberbromid- oder Silberbromidiodidemulsionen mit tafelförmigen Silberhalogenidkörnern eines hohen Aspekt verhältnisses, wie beschrieben, hergestellt worden sind;
HE bedeutet, daß die farbbildende Schichteneinheit eine höhere photographische Empfindlichkeit aufweist als mindestens eine andere farbbildende Schichteneinheit, die Licht des gleichen Drittels des Spektrums in der gleichen Schichtenanordnung aufzeichnet;
WE bedeutet, daß die betreffende farbbildende Schichteneinheit eine geringere Empfindlichkeit aufweist als mindestens eine andere farbbildende Schichteneinheit, die Licht des gleichen Drittels des Spektrums in der gleichen Schichtenanordnung auf zeichnet und
ZWS kennzeichnet eine Zwischenschicht mit einer Abfang-Verbindung, die jedoch frei oder im wesentlichen frei von gelben Filterstoffen ist.
B, G und R kennzeichnen blau-, grün- und rotaufzeichnende farbbildende Schichteneinheiten von üblichem Typ;
T bedeutet, daß die Emulsionsschicht oder die Emulsionsschichten ausgehend von Silberbromid- oder Silberbromidiodidemulsionen mit tafelförmigen Silberhalogenidkörnern eines hohen Aspekt verhältnisses, wie beschrieben, hergestellt worden sind;
HE bedeutet, daß die farbbildende Schichteneinheit eine höhere photographische Empfindlichkeit aufweist als mindestens eine andere farbbildende Schichteneinheit, die Licht des gleichen Drittels des Spektrums in der gleichen Schichtenanordnung aufzeichnet;
WE bedeutet, daß die betreffende farbbildende Schichteneinheit eine geringere Empfindlichkeit aufweist als mindestens eine andere farbbildende Schichteneinheit, die Licht des gleichen Drittels des Spektrums in der gleichen Schichtenanordnung auf zeichnet und
ZWS kennzeichnet eine Zwischenschicht mit einer Abfang-Verbindung, die jedoch frei oder im wesentlichen frei von gelben Filterstoffen ist.
Eine jede höher empfindliche oder geringer empfindliche farb
bildende Schichteneinheit kann sich in ihrer photographischen
Empfindlichkeit von einer anderen farbbildenden Schichteneinheit,
die Licht des gleichen Drittels des Spektrums aufzeichnet,
unterscheiden als Folge ihrer Position in der Schichtenanordnung,
ihrer ihr eigenen Empfindlichkeitseigenschaften oder einer
Kombination hiervon.
In den Schichtenanordnungen I-IX ist die Lage des Trägers nicht
dargestellt. Der Praxis ensprechend befindet sich der Träger
in den meisten Fällen von der Lichtquelle am weitesten entfernt,
d. h. unterhalb der dargestellten Schichten. Ist der Träger farb
los und für Strahlung durchlässig, d. h. transparent, kann er auch
zwischen der Lichtquelle und den angegebenen Schichten angeordnet
sein. Dies bedeutet, daß der Schichtträger zwischen der Lichtquelle
und jeder farbbildenden Schichteneinheit angeordnet sein kann,
die zur Aufzeichnung von Licht bestimmt ist, für das der Träger
durchlässig ist.
Im Falle der Schichtenanordnung I liegt kein gelbes Filtermaterial
vor. In für Aufzeichnungsmaterialien mit einer Gelbfilterschicht
üblichen Praxis befindet sich die blauaufzeichnende farbbildende
Schichteneinheit jedoch der Lichtquelle am nächsten. Im Falle eines
Aufzeichnungsmaterials des beschriebenen Typs kann im einfachsten
Falle jede farbbildende Schichteneinheit aus einer einzelnen Silber
halogenidemulsionsschicht bestehen. Jede der farbbildenden Schichten
einheiten kann jedoch auch 2, 3 oder noch mehr verschiedene Silber
halogenidemulsionsschichten aufweisen. Wird eine Triade von
Emulsionsschichten, eine von höchster Empfindlichkeit von jeder
der farbbildenden Schichteneinheiten, verglichen, so ist ihr Kontrast
vorzugsweise im wesentlichen aneinander angepaßt und die photo
graphische Empfindlichkeit der grün- und rotaufzeichnenden Emul
sionsschichten unterscheidet sich von der Empfindlichkeit der
blauaufzeichnenden Emulsionsschicht durch weniger als 0,3 log E.
Liegen zwei, drei oder noch mehr Emulsionsschichten vor, die sich
in jeder farbbildenden Schichteneinheit in ihrer Empfindlichkeit
voneinander unterscheiden, so liegen vorzugsweise zwei, drei
oder noch mehr Triaden von Emulsionsschichten in der Schichtenan
ordnung I mit der angegebenen Kontrast- und Empfindlichkeits
verhältnis vor. Die Abwesenheit eines gelben Filtermaterials unter
halb der blauaufzeichnenden farbbildenden Einheit erhöht die
photographische Empfindlichkeit dieser Einheit.
Im Falle der Schichtenanordnung I ist es nicht erforderlich,
daß die Zwischenschichten frei oder praktisch frei von einem
gelben Filtermaterial sind. Beispielsweise können weniger als
übliche Konzentrationen an gelbem Filtermaterial zwischen den
blau- und grünaufzeichnenden farbbildenden Einheiten untergebracht
werden, ohne dabei von den Lehren der Erfindung abzuweichen.
Weiterhin kann die Zwischenschicht, die die grün- und rotauf
zeichnenden farbbildenden Schichteneinheit voneinander trennt,
bis zu üblichen Mengen an gelbem Filtermaterial enthalten, ohne
von den Lehren der Erfindung abzuweichen. In dem Falle, in dem
übliche Konzentrationen an gelbem Filtermaterial verwendet werden,
ist die rotaufzeichnende farbbildende Einheit nicht beschränkt
auf die Verwendung von tafelförmigen Silberbromid- oder Silber
bromidiodidkörnern, wie oben beschrieben, sondern kann vielmehr
jede übliche Form aufweisen unter Berücksichtigung der angegebenen
Kontrast- und Empfindlichkeitsbetrachtungen.
Um unnötige Wiederholungen zu vermeiden, sollen im folgenden
bei der Erörterung der Schichtenanordnungen II-IX nur solche
Merkmale erörtert werden, die von den Merkmalen der Schichten
anordnung I abweichen.
Im Falle der Schichtenanordnung II sind anstelle von höher em
pfindlichen und geringer empfindlichen blau-, rot- oder grün
aufzeichnenden Emulsionsschichten in der gleichen farbbildenden
Schichteneinheit zwei separate blau-, grün- und rotaufzeichnende
farbbildende Schichteneinheiten vorgesehen. Lediglich die Emul
sionsschicht oder die Emulsionsschichten der empfindlicheren
farbbildenden Einheiten enthalten tafelförmige Silberbromid-
oder Silberbromidiodidkörner des beschriebenen Typs. Die weniger
empfindlicheren grün- und rotaufzeichnenden farbbildenden Schichten
einheiten sind aufgrund ihrer geringeren Empfindlichkeiten wie
auch aufgrund der darüberliegenden empfindlicheren blauaufzeichnen
den Schichteneinheit vor einer Blaulichtexponierung geschützt,
ohne daß ein gelbes Filtermaterial verwendet wird. Die Verwendung
von Silberbromid- oder Silberbromidiodidemulsionen mit Silber
halogenidkörnern eines hohen Aspektverhältnisses in der Emulsions
schicht oder den Emulsionsschichten der weniger empfindlichen
grün- und/oder rotaufzeichnenden farbbildenden Einheiten ist
dabei natürlich nicht ausgeschlossen. Dadurch, daß die empfind
lichere rotaufzeichnende farbbildende Schichteneinheit über der
weniger empfindlichen grünaufzeichnenden farbbildenden Schichten
einheit angeordnet wird, läßt sich eine erhöhte Empfindlichkeit
erreichen, wie es beispielsweise aus der US-PS 4 184 876 und
den DE-OS 27 04 797, 26 22 923, 26 22 924 und 27 04 826 bekannt
ist.
Die Schichtenanordnung III unterscheidet sich von der Schichten
anordnung I dadurch, daß die blauaufzeichnende farbbildende Schichten
einheit sich von der Lichtquelle am weitesten entfernt befindet.
Die grünaufzeichnende farbbildende Schichteneinheit befindet sich
der Lichtquelle am nächsten und die rotaufzeichnende farbbildende
Schichteneinheit befindet sich zwischen der grün- und der blau
aufzeichnenden Schichteneinheit. Diese Anordnung hat sich als
besonders vorteilhaft zur Erzeugung von scharfen, hochwertigen
Mehrfarbbildern erwiesen. Die grünaufzeichnende Schichteneinheit,
die den wichtigsten visuellen Beitrag bei der Farbbildherstellung
liefert, kann als Folge davon, daß sie der Lichtquelle am nächsten
liegt, ein sehr scharfes Bild erzeugen, da keine über der grün
aufzeichnenden Schicht angeordnete Schichten vorhanden sind, die
zu einer Lichtstreuung führen können. Die rotaufzeichnende farb
bildende Schichteneinheit, die den nächst wichtigsten visuellen
Beitrag bei der Farbbildherstellung liefert, empfängt Licht, das
lediglich durch die grünaufzeichnende farbbildende Schichteneinheit
gelangt ist und infolgedessen noch nicht in einer blauaufzeichnen
den farbbildenden Schichteneinheit gestreut worden ist. Obgleich
die blauaufzeichnende farbbildende Schichteneinheit im Vergleich
zur Schichtenanordnung I benachteiligt ist, hebt der Schärfeverlust
nicht die Vorteile auf, die mit den grün- und rotauf
zeichnenden farbbildenden Schichteneinheiten erzeugt werden, da
die blauaufzeichnende farbbildende Schichteneinheit den bei
weitem geringsten visuellen Beitrag bei der Bildherstellung
liefert.
Die Schichtenanordnung IV unterscheidet sich von der Schichten
anordnung III im wesentlichen dadurch, daß sie grün- und rot
aufzeichnende farbbildende Schichteneinheiten mit getrennten
höher empfindlichen und weniger empfindlichen Emulsionsschichten
mit tafelförmigen Silberhalogenidkörnern eines hohen Aspekt
verhältnisses enthält. Die Schichtenanordnung V unterscheidet
sich von der Schichtenanordnung IV dadurch, daß eine weitere
blauaufzeichnende farbbildende Schichteneinheit über den weniger
empfindlicheren grün-, rot- und blauaufzeichnenden farbbildenden
Schichteneinheiten angeordnet ist. Die empfindlichere blauauf
zeichnende farbbildende Schichteneinheit enthält dabei eine
Silberbromid- oder Silberbromidiodidemulsionsschicht mit tafel
förmigen Silberhalogenidkörnern eines hohen Aspektverhältnisses,
wie oben beschrieben. Die empfindlichere blauaufzeichnende farb
bildende Schichteneinheit absorbiert in diesem Falle blaues Licht
und vermindert den Anteil an blauem Licht, das auf die weniger
empfindlichen grün- und rotaufzeichnenden bilderzeugenden Schichten
einheiten auftrifft.
In einer abgewandelten Form weisen die weniger empfindlichen grün-
und rotaufzeichnenden farbbildenden Schichteneinheiten keine
Emulsionsschichten mit tafelförmigen Silberhalogenidkörnern eines
hohen Aspektverhältnisses auf.
Die Schichtenanordnung VI unterscheidet sich von der Schichten
anordnung IV in der Anordnung einer blauaufzeichnenden farb
bildenden Schichteneinheit mit tafelförmigen Silberhalogenid
körnern zwischen den grün- und rotaufzeichnenden farbbildenden
Schichteneinheiten und der Position der zur Belichtung ver
wendeten Lichtquelle. Wie bereits dargelegt, kann die blaues Licht
aufzeichnende farbbildende Schichteneinheit aus einer oder mehreren
blauaufzeichnenden Emulsionsschichten mit tafelförmigen Silber
halogenidkörnern bestehen und in dem Falle, in dem mehrere blaues
Licht aufzeichnende Emulsionsschichten zugegen sind, können sich
diese in ihrer Empfindlichkeit voneinander unterscheiden. Um die
weniger günstige Position zu kompensieren, welche die rotauf
zeichnenden farbbildenden Schichteneinheiten ansonsten einnehmen
würden, unterscheidet sich die Schichtenanordnung VI des weiteren
von der Schichtenanordnung IV darin, daß eine zweite empfindlichere
rotes Licht aufzeichnende farbbildende Schichteneinheit vorgesehen
ist, die zwischen der blaues Licht aufzeichnenden farbbildenden
Schichteneinheit mit tafelförmigen Silberhalogenidkörnern und der
zur Belichtung verwendeten Lichtquelle angeordnet ist. Im Hinblick
auf die günstigere Position, welche die zweite empfindlichere
rotes Licht aufzeichnende farbbildende Schichteneinheit mit den
tafelförmigen Körnern einnimmt, ist sie empfindlicher als die
erste empfindlichere rotaufzeichnende Schichteneinheit, wenn die
beiden empfindlicheren rotaufzeichnenden Schichteneinheiten aus
gleichen Emulsionen erzeugt sind. Zu bemerken ist dabei natürlich,
daß die erste und die zweite empfindlichere rotaufzeichnende farb
bildende Schichteneinheit mit tafelförmigen Körnern, falls er
wünscht, von gleichen oder verschiedenen Emulsionen erzeugt werden
kann, und daß ihre relativen Empfindlichkeiten nach üblichen
bekannten Methoden eingestellt werden können. Anstatt der Verwendung
von zwei vergleichsweise empfindlichen rotes Licht aufzeichnenden
Schichteneinheiten, wie dargestellt, kann die zweite empfindliche
rotes Licht aufzeichnende Schichteneinheit ggf. auch durch eine
zweite empfindliche grünes Licht aufzeichnende farbbildende
Schichteneinheit ersetzt werden. Die Schichtenanordnung VII kann
der Schichtenanordnung VI entsprechen, unterscheidet sich jedoch
dadurch von der Schichtenanordnung VI, daß sowohl eine zweite
empfindlichere rotaufzeichnende farbbildende Schichteneinheit
mit tafelförmigen Silberhalogenidkörnern zugegen ist, wie auch
eine zweite empfindlichere grünaufzeichnende farbbildende Schichten
einheit mit tafelförmigen Körnern zwischen der zur Belichtung
verwendeten Lichtquelle und der blaues Licht aufzeichnenden farb
bildenden Schichteneinheit mit tafelförmigen Silberhalogenidkörnern.
Bei den Schichtenanordnungen VIII und IX handelt es sich um
übliche Schichtenanordnungen, in denen die Zwischenschichten unter
halb der Schichten, die blaues Licht aufzeichnen, ein gelbes Filter
material aufweisen. Im Falle dieser Schichtenanordnungen jedoch,
befindet sich eine Silberhalogenidemulsionsschicht mit tafel
förmigen Silberhalogenidkörnern eines hohen Aspektverhältnisses
der zur Belichtung verwendeten Lichtquelle am nächsten. Die zur
Herstellung dieser Schichten verwendeten Emulsionen mit tafel
förmigen Silberbromidiodidkörnern können zur Aufzeichnung von
rotem Licht, wie angegeben, gegenüber der Aufzeichnung von grünem
Licht oder in Paaren von Schichten sensibilisiert sein, um rotes
bzw. grünes Licht aufzuzeichnen.
Abgesehen von den beispielsweise dargestellten Schichtenanordnungen
I-IX sind viele andere vorteilhafte Schichtenanordnungen möglich.
In jeder der verschiedenen Schichtenanordnungen können beispiels
weise entsprechende grün- und rotaufzeichnende farbbildende
Schichteneinheiten ausgetauscht werden, d. h. die empfindlicheren
rot- und grünaufzeichnenden farbbildenden Schichteneinheiten können
ihre Position in den verschiedenen Schichtenanordnungen wechseln,
wobei zusätzlich oder alternativ die weniger empfindlichen grün-
und rotaufzeichnenden farbbildenden Schichteneinheiten ihre Position
wechseln können.
Obgleich photographische Emulsionen, die zur Herstellung von
mehrfarbigen Bildern bestimmt sind, die aus einer Kombination
von subtraktiven primären Farbstoffen aufgebaut sind, normaler
weise in Form einer Vielzahl von übereinander angeordneten Schichten
mit einverleibten Farbstoffe bildenden Verbindungen verwendet
werden, beispielsweise mit einverleibten Farbstoffe liefernden
Kupplern, ist dies doch in keiner Weise erforderlich. Vielmehr
ist es auch möglich, drei farbbildende Komponenten, normaler
weise als "Packs" bezeichnet, die jeweils eine Silberhalogenid
emulsion für die Aufzeichnung von Licht eines Drittels des sicht
baren Spektrums und einen Farbkuppler, der zur Bildung eines
komplementären subtraktiven primären Farbstoffes befähigt ist,
enthalten, in einer einzelnen Schicht eines photographischen
Aufzeichnungsmaterials zur Erzeugung eines mehrfarbigen Bildes
unterzubringen. Aufzeichnungsmaterial dieses Typs, d. h. sog.
mehrfarbige Mischpaketaufzeichnungsmaterialien sind beispielsweise
aus den US-PS 2 698 794 und 2 843 489 bekannt.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher veranschaulichen.
Unter "Prozent" sind stets "Gew.-%" zu verstehen, sofern nichts
anderes angegeben ist. Der Buchstabe "M" bedeutet "molar". Sofern
nichts anderes angegeben ist, wurden wäßrige Lösungen verwendet.
Zunächst wurde eine Reihe von Silberbromidiodidemulsionen von
verschiedenen Aspektverhältnissen hergestellt. In jedem der
folgenden Beispiele wurden die Inhalte der zur Herstellung der
Emulsionen verwendeten Reaktionsgefäße kräftig während der Ein
führung der Silber- und Halogenidsalze gerührt. Die Charakteristika
der hergestellten Emulsionen sind in der später folgenden Tabelle VI
im Anschluß an die Beschreibung der Herstellung der Emulsion 7
zusammengestellt.
Zu 5,5 Litern einer 1,5%igen Gelatinelösung mit 0,17 M Kalium
bromid einer Temperatur von 80°C wurden unter Rühren, nach dem
Doppel-Einlaufverfahren innerhalb eines Zeitraumes von 2 Minuten
eine 2,2 M Kaliumbromid- und eine 2,0 M Silbernitratlösung zu
gegeben, wobei ein pBr-Wert von 0,8 aufrechterhalten wurde.
(Dabei wurden 0,56% des gesamten verwendeten Silbernitrates
verbraucht). Der Zulauf der Bromidlösung wurde dann unterbrochen,
während noch 3 Minuten lang Silbernitratlösung zulaufen gelassen
wurde (wobei 5,52% des gesamten verwendeten Silbernitrates ver
braucht wurden). Die Bromid- und Silbernitratlösungen wurden dann
gleichzeitig zulaufen gelassen unter Aufrechterhalten eines pBr-
Wertes von 1,0 und zwar beschleunigt (2,2 × schneller am Ende als zu
Beginn) über 13 Minuten (wobei 34,8% des gesamten Silbernitrats
verbraucht wurden). Der Zulauf der Bromidlösung wurde
unterbrochen, worauf noch 1,7 Minuten lang Silbernitratlösung
eingeführt wurde (entsprechend einem Verbrauch von 6,44% des
insgesamt verwendeten Silbernitrates). Eine 1,8 M Kaliumbromid
lösung, die des weiteren bezüglich Kaliumiodid 0,24 M war, wurde
mit der Silbernitratlösung 15,5 Minuten lang nach dem Doppel-
Einlaufverfahren beschleunigt (1,6 × schneller am Ende als zu
Beginn) zugegeben, wobei 45,9% des insgesamt verwendeten
Silbernitrates verbraucht wurden, und wobei der pBr-Wert
auf 1,6 gehalten wurde. Der Zulauf beider Lösungen wurde dann
unterbrochen, worauf 5 Minuten lang unter Verwendung von 1,5 g
Natriumthiocyanat pro Mol Silber digestiert wurde. Daraufhin
wurden nach der Doppel-Einlaufmethode eine 0,18 M Kaliumiodid
lösung und die Silbernitratlösung mit gleicher Geschwindigkeit
zugesetzt, bis ein pBr-Wert von 2,9 erreicht worden war (ent
sprechend einem 6,8%igen Verbrauch des insgesamt verwendeten
Silbernitrates. Insgesamt wurden ungefähr 11 Mole Silbersalz
verwendet. Die erhaltene Emulsion wurde dann auf 30°C abgekühlt
und nach dem aus der US-PS 2 614 929 bekannten Coagulations
verfahren gewaschen. Der Emulsion wurden dann bei 40°C pro Mol
Silber 464 mg Anhydro-5-chlor-9-ethyl-5'-phenyl-3'-(3-sulfo
butyl)-3-(3-sulfopropyl)-oxacarbocyaninhydroxid, Natriumsalz
als grünes spektrales Sensibilisierungsmittel zugesetzt. Des
weiteren wurde der pAg-Wert nach einer 20 Minuten währenden
Halteperiode auf 8,4 eingestellt. Schließlich wurden der Emulsion
noch 3,5 mg Natriumthiosulfat-Pentahydrat pro Mol Silber und
1,5 mg Kaliumtetrachloroaurat pro Mol Silber zugesetzt. Der
pAg-Wert wurde auf 8,1 eingestellt und die Emulsion wurde 5
Minuten lang auf 65°C erhitzt. Die pAg-Werteinstellung erfolgte
mit einer Kaliumbromidlösung.
Zu 5,5 Litern einer 1,5%igen Gelatinelösung, enthaltend 0,17 M
Kaliumbromid von 80°C und einem pH-Wert von 5,9 wurden unter
Rühren nach dem Doppel-Einlaufverfahren eine 2,1 M Kaliumbromid
lösung und eine 2,0 M Silbernitratlösung über einen Zeitraum
von 2 Minuten zugegeben, wobei ein pBr-Wert von 0,8 aufrecht
erhalten wurde (unter Verbrauch von 0,53% des insgesamt ver
wendeten Silbernitrates). Der Zulauf der Bromidlösung wurde unter
brochen und der Zulauf der Silbernitratlösung noch 4,6 Minuten
lang fortgesetzt, derart, daß 8,6%
der insgesamt verwendeten Silbernitratmenge verbraucht wurden.
Daraufhin wurden die Bromid- und Silbernitratlösungen wieder
gleichzeitig 13,3 Minuten zulaufen gelassen, wobei ein pBr-Wert
von 1,2 aufrechterhalten wurde und der Zulauf beschleunigt wurde
(2,5 × schneller als zu Beginn), unter Verbrauch von 43,6% des
insgesamt verbrauchten Silbernitrates. Der Zulauf der Bromidlösung
wurde dann unterbrochen, worauf noch eine Minute lang Silbernitrat
lösung zugeführt wurde (unter Verbrauch von 4,7% des insgesamt
verwendeten Silbernitrates).
Eine 2,0 M Kaliumbromidlösung, die Kaliumiodid enthielt und
bezüglich des Kaliumiodides 0,30 M war, wurde nach dem Doppel-
Einlaufverfahren 13 Minuten lang mit der Silbernitratlösung
beschleunigt zugesetzt (1,5 × schneller am Ende der Zugabe) unter
Aufrechterhaltung eines pBr-Wertes von 1,7 und unter Verbrauch
von 35,9% des insgesamt verwendeten Silbernitrates. Zu der Emulsion
wurden dann pro Mol Silber 1,5 g Natriumthiocyanat zugegeben,
worauf die Emulsion 25 Minuten lang aufbewahrt wurde. Dann wurden
nach der Doppel-Einlaufmethode eine 0,35 M Kaliumiodidlösung
und weitere Silbernitratlösung mit konstanter Geschwindigkeit,
etwa 5 Minuten lang zugesetzt, bis ein pBr-Wert von 3,0 erreicht
worden war (unter Verbrauch von ungefähr 6,6% des insgesamt ver
wendeten Silbernitrates). Der gesamte Silbernitratverbrauch betrug
etwa 11 Mole. Dann wurde eine Lösung von 350 g phthalierter
Gelatine, wie in den US-PS 2 614 928 und 2 614 929 beschrieben,
in 1,2 Litern Wasser zugesetzt, worauf die Emulsion auf 30°C
ab gekühlt und nach der aus der US-PS 2 614 929 bekannten Coagulations
methode gewaschen wurde. Die Emulsion wurde dann optimal spektral
und chemisch sensibilisiert, wie bei der Herstellung der Emulsion
1 beschrieben.
Zu 30,0 Litern einer 0,8%igen Gelatinelösung mit 0,10 M Kalium
bromid wurden bei einer Temperatur von 75°C unter Rühren nach
dem Doppel-Einlaufverfahren eine 1,2 M Kaliumbromidlösung und
eine 1,2 M Silbernitratlösung über einen Zeitraum von 5 Minuten
zugegeben unter Beibehaltung eines pBr-Wertes von 1,0 (entsprechend
einem 2,1 eigen Verbrauch des insgesamt verwendeten Silbernitrates).
Dann wurden 5,0 Liter einer 17,6%igen Lösung von phthalierter
Gelatine zugegeben, worauf die Emulsion 1 Minute lang aufbewahrt
wurde. Dann wurde Silbernitratlösung in die Emulsion einlaufen
gelassen, bis ein pBr-Wert von 1,35 erreicht worden war unter
Verbrauch von 5,24% des insgesamt verwendeten Silbernitrates.
Nunmehr wurden nach der Doppel-Einlaufmethode eine 1,06 M
Kaliumbromidlösung, die des weiteren bezüglich Kaliumiodid
0,14 M war, und weitere Silbernitratlösung beschleunigt zugesetzt
(2 × schneller am Ende) unter Verbrauch von 92,7% der
insgesamt verwendeten Silbernitratmenge, wobei ein pBr-Wert von
1,35 aufrechterhalten wurde. Insgesamt wurden etwa 20 Mole Silber
nitrat verbraucht. Die Emulsion wurde auf 35°C abgekühlt, nach der
Coagulationsmethode gewaschen und, wie bei der Herstellung der
Emulsion 1 beschrieben, optimal spektral und chemisch sensibilisiert.
Zu 4,5 Litern einer 1,5%igen Gelatinelösung mit einem Gehalt
an 0,17 M Kaliumbromid von 55°C und einem pH-Wert von 5,6 wurden
unter Rühren nach der Doppel-Einlaufmethode eine 1,8 M Kalium
bromidlösung und eine 2,0 M Silbernitratlösung mit konstanter
Geschwindigkeit über einen Zeitraum von 1 Minute bei einem pBr-
Wert von 0,8 zugegeben (entsprechend einem Verbrauch von 0,7%
Silbernitrat bezogen auf die insgesamt verwendete Menge). Die
Bromid-, Silbernitrat- und eine 0,26 M Kaliumiodidlösung wurden
dann gleichzeitig mit konstanter Geschwindigkeit über einen Zeit
raum von 7 Minuten zulaufen gelassen, wobei ein pBr-Wert von 0,8
aufrechterhalten wurde und 4,8% der insgesamt verwendeten Silber
nitratmenge verbraucht wurden. Der 3fache Zulauf wurde dann über
eine weitere Zeitspanne von 37 Minuten lang fortgesetzt, wobei
ein pBr-Wert von 0,8 aufrechterhalten wurde, die Zulaufgeschwindig
keit jedoch erhöht wurde (auf das 4fache bezogen auf die Anfangs
geschwindigkeit) entsprechend einem Verbrauch von 94,5% Silber
nitrat, bezogen auf die insgesamt verwendete Silbernitratmenge.
Insgesamt wurden ungefähr 5 Mole Silbernitrat verwendet. Die
Emulsion wurde dann auf 35°C abgekühlt, worauf 1 Liter Wasser
mit einem Gehalt von 200 g phthalierter Gelatine zugesetzt wurde.
Die Emulsion wurde dann nach der Coagulationsmethode gewaschen.
Anschließend wurde die Emulsion optimal spektral und chemisch
sensibilisiert, wie bei der Herstellung der Emulsion 1 beschrieben.
Die Emulsion wurde nach dem aus der US-PS 4 184 877 bekannten
Verfahren hergestellt.
Zu einer 5%igen Lösung von Gelatine in 17,5 Litern Wasser von
65°C wurden unter Rühren nach der Doppel-Einlaufmethode eine
4,7 M Ammoniumiodidlösung und eine 4,7 M Silbernitratlösung
mit konstanter Geschwindigkeit über einen Zeitraum von 3 Minuten
zugegeben, wobei ein pI-Wert von 2,1 aufrechterhalten wurde
(unter Verbrauch von ungefähr 22% des Silbernitrates, das bei
der Herstellung der Keime verwendet wurde). Die Zulaufgeschwindig
keit der beiden Lösungen wurde dann derart eingestellt, daß unge
fähr 78% des gesamten Silbernitrates, das zur Keimherstellung
verwendet wurde, innerhalb eines Zeitraumes von 15 Minuten ver
braucht wurde. Der Zulauf der Ammoniumiodidlösung wurde dann
unterbrochen und der Zulauf der Silbernitratlösung bis zu einem
pI-Wert von 5,0 fortgesetzt. Insgesamt wurden etwa 56 Mole Silber
nitrat zur Herstellung der Keime verwendet. Die Emulsion wurde auf
30°C abgekühlt und als Keimemulsion, wie im folgenden näher be
schrieben, verwendet. Der mittlere Korndurchmesser der Keime
betrug 0,24 Mikrometer.
15,0 Liter einer 5%igen Gelatinelösung enthaltend 4,1 Mole der
0,24 µm AgI-Emulsion, wie im vorstehenden beschrieben, wurden auf
65°C erhitzt. Eine 4,7 M Ammoniumbromidlösung und eine 4,7 M
Silbernitratlösung wurden nach der Doppel-Einlaufmethode mit
gleicher Geschwindigkeit über einen Zeitraum von 7,1 Minuten
zugegeben unter Aufrechterhalten eines pBr-Wertes von 4,7 (unter
einem Verbrauch von 40,2% des gesamten zur Ausfällung der Keime
erforderlichen Silbernitrates). Anschließend wurde weitere
Ammoniumbromidlösung allein zulaufen gelassen, bis ein pBr-Wert
von ungefähr 0,9 erreicht war, worauf der Zulauf unterbrochen
wurde. Nunmehr wurden 2,7 Liter einer 11,7 M Ammoniumhydroxid
lösung zugegeben, worauf die Emulsion 10 Minuten lang stehen
gelassen wurde. Der pH-Wert wurde mit Schwefelsäure auf 5,0
eingestellt, worauf von neuem nach der Doppel-Einlaufmethode
Ammoniumbromidlösung und Silbernitratlösung 14 Minuten lang
zugesetzt wurden, unter Aufrechterhaltung eines pBr-Wertes von
ungefähr 0,9 und einem 56,8%igen
Verbrauch des insgesamt verwendeten Silbernitrates. Der pBr-Wert
wurde dann auf 3,3 eingestellt und die Emulsion wurde auf 30°C
abgekühlt. Insgesamt wurden ungefähr 87 Mole Silbernitrat ver
wendet. Nunmehr wurde eine Lösung mit 900 g phthalierter Gelatine
zugesetzt, worauf die Emulsion nach der Coagulationsmethode
gewaschen wurde.
Der pAg-Wert der Emulsion wurde dann auf 8,8 eingestellt, worauf
der Emulsion 4,2 mg Natriumthiosulfat-Pentahydrat und 0,6 mg
Kaliumtetrachloroaureat jeweils pro Mol Ag zugesetzt wurden.
Die Emulsion wurde dann auf 80°C erhitzt (16 Minuten) und
danach auf 40°C abgekühlt, worauf 387 mg des grün spektral
sensibilisierenden Farbstoffes Anhydro-5-chloro-9-ethyl-5'-
phenyl-3'-(3-sulfobutyl)-3-(3-sulfopropyl)-oxacarbocyanin
hydroxid, Natriumsalz pro Mol Silber zugesetzt wurden. Daraufhin
wurde die Emulsion noch 10 Minuten lang aufbewahrt. Die chemische
sowie die spektrale Sensibilisierung waren bezüglich der ver
wendeten Sensibilisierungsmittel optimal.
Es wurde eine Emulsion des aus der US-PS 3 320 069 bekannten Typs
hergestellt.
Zu 42,0 Litern einer Lösung von 1,25% phthalierter Gelatine,
die bezüglich Kaliumbromid 0,050 molar, bezüglich Kaliumiodid
0,012 molar und bezüglich Kaliumthiocyanat 0,051 molar war, mit
einer Temperatur von 68°C, wurden nach der Doppel-Einlaufmethode
unter Rühren mit gleichen Zulaufgeschwindigkeiten zugegeben:
Eine 1,32 M Kaliumbromidlösung, die bezüglich Kaliumiodid
0,11 molar war sowie eine 1,43 M Silbernitratlösung. Der Zulauf
erfolgte etwa 40 Minuten lang. Bei der Ausfällung wurden 21 Mole
Silbernitrat verbraucht. Die Emulsion wurde dann auf 35°C abge
kühlt und nach der Coagulationsmethode, wie in der US-PS
2 614 928 beschrieben, gewaschen.
Der pAg-Wert der Emulsion wurde auf 8,1 eingestellt, worauf
der Emulsion 5,0 mg Natriumthiosulfat-Pentahydrat und 2,0 mg
Kaliumtetrachloroaurat pro Mol Silber zugesetzt wurden. Die
Emulsion wurde dann bei 65°C wärmebehandelt und
danach auf 40°C abgekühlt. Dann wurden 464 mg des spektral grün
sensibilisierenden Farbstoffes Anhydro-5-chloro-9-ethyl-5'-
phenyl-3'-(3-sulfobutyl)-3-(3-sulfopropyl)-oxacarbocyanin
hydroxid, Natriumsalz, pro Mol Silber zugesetzt, worauf die
Emulsion noch 10 Minuten lang aufbewahrt wurde. Die chemische
und spektrale Sensibilisierung waren bezüglich der verwendeten
Sensibilisierungsmittel optimal.
Es wurde eine weitere Emulsion des aus der US-PS 3 320 069
bekannten Typs hergestellt.
Zu 42,0 Litern einer Lösung von 1,25% phthalierter Gelatine,
die bezüglich KBr 0,050 M, bezüglich KI 0,012 M und bezüglich KSCN
0,051 M war, wurden nach der Doppel-Einlaufmethode unter Rühren
bei gleicher Geschwindigkeit und 68°C zugegeben: Eine 1,37 M
Kaliumbromid- und 0,053 M Kaliumiodidlösung
sowie eine 1,43 M Silbernitratlösung. Der Zulauf erfolgte über
einen Zeitraum von 40 Minuten. Bei der Ausfällung wurden 21 Mole
Silbersalz verbraucht. Die Emulsion wurde auf 35°C abgekühlt
und nach der Coagulationsmethode gewaschen, und zwar in gleicher
Weise wie die Emulsion Nr. 6.
Der pAg-Wert der Emulsion wurde auf 8,8 eingestellt, worauf der Emul
sion 10 mg Natriumthiosulfat-Pentahydrat und 2,0 mg Kalium
tetrachloroaurat jeweils pro Mol Silber zugesetzt wurden.
Die Emulsion wurde dann auf 55°C erwärmt, auf
40°C abgekühlt und mit 387 mg des spektral grün-sensibilisierenden
Farbstoffes Anhydro-5-chloro-9-ethyl-5'-phenyl-3'-(3-sulfobutyl)-
3-(3-sulfopropyl)-oxacarbocyaninhydroxid, Natriumsalz pro Mol
Silber versetzt, worauf die Emulsion noch 10 Minuten lang auf
bewahrt wurde. Die chemische und spektrale Sensibilisierung
war bezüglich der verwendeten Sensibilisierungsmittel optimal.
Bei den Emulsionen 1-4 handelte es sich um Silberhalogenid
emulsionen mit tafelförmigen Silberhalogenidkörnern eines hohen
Aspektverhältnisses gemäß der Definition der Erfindung. Obgleich
einige tafelförmige Körner eines Durchmessers von weniger als
0,6 Mikrometern bei der Berechnung der durchschnittlichen Korndurch
messer der tafelförmigen Körner und bei der Ermittlung der prozen
tualen projizierten Fläche in diesen und den folgenden Beispielen
miteinbezogen wurden - sofern nichts anderes angegeben ist - waren
doch unzureichende Mengen an tafelförmigen Körnern mit derartigen
kleinen Durchmessern vorhanden, um die angegebenen Zahlenwerte zu
verfälschen.
Um ein repräsentatives durchschnittliches Aspektverhältnis für
die Körner der Vergleichsemulsionen zu erhalten, wurden die durch
schnittlichen Korndurchmesser mit der durchschnittlichen Korn
dicke verglichen. Die projizierte Fläche, die auf die wenigen
tafelförmigen Körner zurückgeführt werden konnte, die den Kriterien
einer Dicke von weniger als 0,3 Mikrometern und einem Durchmesser
von mindestens 0,6 Mikrometern entsprachen, wurde in jedem Falle
durch visuelle Betrachtung ermittelt. Diese Fläche machte, wenn
überhaupt, nur einen sehr geringen Anteil der gesamten projizierten
Fläche der Gesamtkornpopulation der Vergleichsemulsionen aus.
Die chemisch und spektral sensibilisierten Emulsionen 1 bis 7
wurden jeweils in Form von zur Ausbildung eines Purpurrot 37912 00070 552 001000280000000200012000285913780100040 0002003250122 00004 37793-Farbstoff
bildes geeigneten Schichten auf Cellulosetriacetat-Schichtträger
aufgetragen. Ein jedes Aufzeichnungsmaterial enthielt somit eine
Silberhalogenidemulsionsschicht mit pro m2 Trägerfläche: 1,07 g Silber
und 2,14 g Gelatine. Vor dem Auftrag zugegeben wurde
den Emulsionen noch eine Lösungsmitteldispersion mit dem einen
purpurroten Bildfarbstoff liefernden Kuppler 1-(2,4-Dimethyl-6-
chlorphenyl)-3-[α-(3-n-pentadecylphenoxy)-butyramido]-5-pyrazolon,
ferner 5-sek.-Octadecyl-hydrochinon-2-sulfonat, Kaliumsalz und
4-Hydroxy-6-methyl-1,3,3a,7-tetraazainden. Auf eine Trägerfläche
von 1 m2 entfielen: 0,75 g des Kupplers, 3,2 g des Kaliumsalzes und
3,6 g des Tetraazaindens. Auf die Emulsionsschicht wurde dann
noch eine Deckschicht aus Gelatine in einer Beschichtungsstärke
von 0,88 g Gelatine pro m2 Trägerfläche, gehärtet mit 1,75%
Bis-(vinylsulfonylmethyl)ether, bezogen auf das Gesamtgelatine
gewicht aufgetragen.
Die erhaltenen photographischen Aufzeichnungsmaterialien wurden
dann 1/100 Sekunde lang durch einen Stufenkeil mit 0 bis 3,0
Dichte-Stufen und ein Wratten-Filter Nr. 9 sowie ein 1,26 Neutral-
Dichtefilter belichtet, wobei als Lichtquelle eine 600 Watt,
3000°K Wolframlampe verwendet wurde. Die Entwicklung der Aufzeichnungs
materialien erfolgte bei 37,7°C nach einem Farbentwicklungsver
fahren, wie es aus der Literaturstelle "British Journal of Photo
graphy Annual", 1979, Seiten 204-206 bekannt ist. Dis Entwicklungs
zeiten wurden verändert, um Schleierdichten von etwa 0,10 zu er
zeugen. Die relative Grünempfindlichkeit und die RMS-Körnigkeit
wurden im Falle eines jeden Aufzeichnungsmaterials bestimmt. Die
RMS-Körnigkeit wurde dabei nach einem Verfahren ermittelt, wie es
von H. C. Schmitt, jr. und J. H. Altman in der Zeitschrift "Applied
Optics", 9, Seiten 871-874, April 1970, beschrieben wird.
Das Empfindlichkeits-Körnigkeits-Verhältnis der hergestellten
Aufzeichnungsmaterialien ergibt sich aus dem in Fig. 3 darge
stellten Diagramm, in dem der Logarithmus der Grünempfindlichkeit
in Abhängigkeit von der RMS-Körnigkeit × 10 dargestellt ist. Aus
der Fig. 3 ergibt sich eindeutig, daß optimal chemisch und spektral
sensibilisierte Silberbromidiodidemulsionen mit einem hohen Aspekt
verhältnis ein beträchtlich besseres Empfindlichkeits-Körnigkeits-
Verhältnis liefern als Silberbromidiodidemulsionen mit einem
geringen Aspektverhältnis.
Zu bemerken ist, daß die Verwendung eines einschichtigen Formates,
bei dem die Silberhalogenidemulsionen in gleichen Silberbeschich
tungsstärken und bei einem gleichen Silber-Kupplerverhältnis vor
liegen, das beste Format darstellt, um das Empfindlichkeits-Körnig
keits-Verhalten einer Silberhalogenidemulsion darzustellen.
Es wurde ein Mehrfarbaufzeichnungsmaterial mit Farbkupplern
dadurch hergestellt, daß die im folgenden angegebenen Schichten
in der angegebenen Reihenfolge auf einen Cellulosetriacetat-
Schichtträger aufgetragen wurden:
Schicht 1: Weniger empfindliche Blaugrün-Schicht: Aus einer
rot-sensibilisierten Silberbromidiodidemulsion, Gelatine,
einem einen blaugrünen Bildfarbstoff erzeugenden
Kuppler, einem farbigen Kuppler und einem DIR-Kuppler.
Schicht 2: Empfindlichere Blaugrün-Schicht: Aus einer empfind
licheren rot-sensibilisierten Silberbromidiodidemulsion,
Gelatine, einem einen blaugrünen Bildfarbstoff erzeugen
den Kuppler, einem farbigen Kuppler und einem DIR-
Kuppler.
Schicht 3: Zwischenschicht: Aus Gelatine und 2,5-Di-sec.-dodecyl
hydrochinon als Anti-Verfärbungsmittel.
Schicht 4: Weniger empfindliche Purpurrotschicht: Aus einer grün
sensibilisierten Silberbromidiodidemulsion (1,48 g/m2
Silber), Gelatine (1,21 g/m2), dem einen purpurroten
Bildfarbstoff liefernden Kuppler 1-(2,4,6-Trichlor
phenyl)-3-[3-(2,4-diamylphenoxyacetamido)-benzamido]-
5-pyrazolon (0,88 g/m2), dem farbigen Kuppler (1-(2,4,6-
Trichlorphenyl)-3-[α-(3-tert.-butyl-4-hydroxyphenoxy)-
tetradecanamido-2-chloroanilino]-4-(3,4-dimethoxy)-
phenylazo-5-pyrazolon (0,10 g/m2), dem DIR-Kuppler
1-{4-[α-(2,4-Di-tert.-amylphenoxy)-butyramido]phenyl}-
3-pyrrolidino-4-(1-phenyl-5-tetrazolylthio)-5-pyrazolon
(0,02 g/m2) und 5-sek.-Octadecylhydrochinon-2-sulfonat,
Kaliumsalz (0,09 g/m2) als Anti-Verfärbungsmittel.
Schicht 5: Empfindlichere Purpurrotschicht: Aus einer empfind
licheren grün-sensibilisierten Silberbromidiodidemulsion
(1,23 g/m2 Silber), Gelatine (0,88 g/m2), dem einen
purpurroten Bildfarbstoff liefernden Kuppler 1-(2,4,6-
Trichlorphenyl)-3-[3-(2,4-diamylphenoxyacetamido)-
benzamido]-5-pyrazolon (0,12 g/m2), dem farbigen Kuppler
1-(2,4,6-Trichlorphenyl)-3-[α-3-tert.-butyl-4-hydroxy
phenoxy)tetradecanamido-2-chloranilino]-4-(3,4-dimethoxy)-
phenylazo-5-pyrazolon (0,03 g/m2) und 5-sek.-Octadecyl
hydrochinon-2-sulfonat, Kaliumsalz (0,05 g/m2) als Anti-
Verfärbungsmittel.
Schicht 6: Aus Gelatine und 2,5-Di-sek.-dodecylhydrochinon als
Anti-Verfärbungsmittel.
Schicht 7: Gelbe Filterschicht: Aus gelbem kolloidalem Silber
und Gelatine.
Schicht 8: Weniger empfindliche Gelbschicht: Aus einer blau-
sensibilisierten Silberbromidiodidemulsion, Gelatine,
einem einen gelben Bildfarbstoff liefernden Kuppler und
einem Anti-Verfärbungsmittel aus 5-sek.-Octadecylphydro
chinon-2-sulfonat, Kaliumsalz.
Schicht 9: Empfindlichere Gelbschicht: Aus einer empfindlicheren
blau-sensibilisierten Silberbromidiodidemulsion,
Gelatine, einer einen gelben Bildfarbstoff liefernden
Kuppler und einem Anti-Verfärbungsmittel aus 5-sek.-
Octadecylhydrochinon-2-sulfonat, Kaliumsalz.
Schicht 10: UV-Licht absorbierende Schicht: Aus dem UV-Adsorber
3-(Di-n-hexylamino)allyliden-malononitril und
Gelatine.
Schicht 11: Schützende Deckschicht aus: Gelatine und Bis(vinyl
sulfonylmethyl)ether.
Die Silberhalogenidemulsionen der einzelnen farbbildenden Schichten
des hergestellten Aufzeichnungsmaterials enthielten polydisperse
Silberbromidiodidkörnern eines niedrigen Aspektverhältnisses des
aus der US-PS 3 320 069 bekannten Typs. Die Emulsionen waren
sämtlich in Gegenwart von Thiocyanat optimal chemisch mit Schwefel
und Gold sensibilisiert und spektral gegenüber den entsprechenden
Bereichen des sichtbaren Spektrums. Die zur Herstellung der
empfindlicheren Purpurrotschicht verwendete Emulsion bestand aus
einer polydispersen (0,5-1,5 µm) Silberbromidiodidemulsion von
niedrigem Aspektverhältnis (angenähert 3 : 1) mit einem Iodidgehalt
von 12 M%, die in einer Weise entsprechend der beschriebenen Emulsion
Nr. 6 hergestellt worden war.
Ein zweites farbphotographisches Aufzeichnungsmaterial wurde in
entsprechender Weise hergestellt mit der Ausnahme jedoch, daß zur
Herstellung der empfindlicheren Purpurrotschicht eine Silberbromid
iodidemulsion mit 8,4 M % Iodid und tafelförmigen Silberhalogenid
körnern eines hohen Aspektverhältnisses anstelle der Emulsion mit
dem niedrigen Aspektverhältnis verwendet wurde. Der durchschnittliche
Korndurchmesser der Emulsion lag bei etwa 2,5 µm. Die Dicke der
Körner betrug 0,12 µm oder weniger und das durchschnittliche Aspekt
verhältnis lag bei über 20 : 1. Die projizierte Fläche der tafelförmigen
Körner entsprach mehr als 75%.
Die beiden Emulsionen mit hohem und niedrigem Aspektverhältnis
wurden in entsprechender Weise optimal chemisch und spektral
sensibilisiert.
Die hergestellten Aufzeichnungsmaterialien wurden jeweils 1/50
Sekunde lang durch einen Mehrfarb-Stufenkeil mit 0-3,0 Dichte
stufen (plus 0,60 Neutral-Dichte) mit einer Wolframlampe von
600 Watt 5500°K belichtet. Die Entwicklungsdauer in einem Farb
entwickler, wie in der Literaturstelle "British Journal of
Photography Annual", 1979, Seiten 204-206 beschrieben, betrug
3 1/4 Minuten.
Der Farbentwickler hatte die folgende Zusammensetzung:
Natriumtripolyphosphat (Calgon) | 2,0 g |
Natriumsulfit (wasserfrei) | 2,0 g |
Natriumbicarbonat oder | 8,0 g |
Kalium- oder Natriumhydrogensulfat | 7,0 g |
Kaliumbromid | 1,8 g |
Kalium- oder Natriumcarbonat (wasserfrei) | 30,0 g |
Hydroxylaminsulfat | 3,0 g |
Nitrobenzimidazol-nitrat (0,3%ige Lösung) | 10,0 ml |
Die erhaltenen sensitometrischen Ergebnisse sind in der folgenden
Tabelle VII zusammengestellt.
Vergleich einer Silberhalogenidemulsion mit tafelförmigen Silber
halogenidkörnern eines hohen Aspektverhältnisses mit einer Silber
halogenidemulsion mit dreidimensionalen Silberhalogenidkörnern
eines geringen Aspektverhältnisses in einem mehrschichtigen
Mehrfarbaufzeichnungsmaterial
Aus den in der Tabelle VII zusammengestellten Werten ergibt
sich, daß bei Verwendung einer Emulsion mit tafelförmigen Silber
halogenidkörnern ein beträchtlicher Anstieg der Grünempfindlich
keit eintritt, bei einer nur sehr geringen Erhöhung der Körnig
keit.
Um den Empfindlichkeits-Körnigkeits-Vorteil im Falle von photo
graphischen Schwarz-Weiß-Aufzeichnungsmaterialien zu veranschau
lichen, wurden fünf der chemisch spektral sensibilisierten
Emulsionen, wie oben beschrieben, nämlich die Emulsionen 1, 4,
5, 6 und 7 auf Poly(ethylenterephthalat)-Schichtträger auf
getragen.
Jedes Aufzeichnungsmaterial enthielt eine Silberhalogenidemulsions
schicht mit pro m2 Trägerfläche 3,21 g Silber, 4,16 g Gelatine
und 3,6 g 4-Hydroxy-6-methyl-1,3,3a-7-tetraazainden pro Mol Silber.
Auf die Emulsionsschichten wurde noch eine Deckschicht aus pro m2
0,88 g Gelatine aufgetragen, die mit 1,75% Bis(vinylsulfonylme
thyl)ether, bezogen auf das Gelatinegewicht gehärtet worden war.
Die hergestellten Aufzeichnungsmaterialien wurden 1/100 Sekunde
lang durch einen Stufenkeil mit 0-3,0 Dichte-Stufen, ein Wratten-
Filter Nr. 9 und ein 1,26 Neutral-Dichtefilter mit einer Wolfram
lampe von 600 Watt und 3000°K belichtet. Die Aufzeichnungs
materialien wurden dann bei 20°C in einem Entwickler der folgenden
Zusammensetzung bei 20°C entwickelt, wobei die Aufzeichnungs
materialien mit den Emulsionsschichten des geringeren Aspekt
verhältnisses 5 Minuten lang entwickelt wurden und die Auf
zeichnungsmaterialien mit den Silberhalogenidemulsionsschichten
mit höherem Aspektverhältnis 3 1/2 Minuten lang, um für einen
Vergleich einander angepaßte Kurvenformen zu erzielen.
Wasser, etwa 50°C | 500 ml |
Methyl-p-aminophenolsulfat | 2,5 g |
Natriumsulfit, entwässert | 30,0 g |
Hydrochinon | 2,5 g |
Alkali | 10,0 g |
Kaliumbromid | 0,5 g |
AL=L<Mit Wasser aufgefüllt auf 1 Liter |
Die Ergebnisse der Empfindlichkeits- und Körnigkeits-Messungen
sind in Fig. 4 in einem Diagramm dargestellt, in dem der Log. der
Grünempfindlichkeit in Abhängigkeit von der RMS-Körnigkeit × 10
aufgetragen ist. Die Empfindlichkeits-Körnigkeits-Verhältnisse
der Vergleichsemulsionen 5, 6 und 7 sind demnach beträchtlich
schlechter als die der erfindungsgemäß verwendeten Emulsionen
1 und 4.
Dieses Beispiel veranschaulicht die Eigenschaften von Silberbromid
iodidemulsionen mit Silberbromidiodidkörnern mit gleichförmiger
Iodidverteilung.
Zu 30,0 l einer 0,8 gew.-%igen Knochengelatinelösung, die bezüglich
Kaliumbromid 0,10 molar war, wurden nach dem Doppeleinlaufver
fahren bei konstanter Zulaufgeschwindigkeit unter kräftigem Rühren
zugegeben: eine 1,20 molare Kaliumbromidlösung und eine 1,2 molare
Silbernitratlösung. Die Zugabe erfolgte innerhalb eines Zeit
raumes von 5 Minuten bei einem pBr-Wert von 1,0 bei 75°C unter
einem Verbrauch von 2,40% des insgesamt eingesetzten Silbernitrats.
Daraufhin würden 2,4 l einer 20 gew.-%igen Lösung von phthalierter
Gelatine zugegeben und es wurde 1 Minute bei 75°C gerührt. Darauf
hin wurde die beschriebene Silbernitratlösung in konstanter Zu
laufgeschwindigkeit 5 Minuten lang zulaufen gelassen, bis ein
pBr-Wert von 1,36 bei 75°C erreicht worden war, unter Verbrauch
von 4,80% des insgesamt eingesetzten Silbernitrats. Daraufhin
wurden nach dem Doppeleinlaufverfahren beschleunigt, d. h. 2,4 ×
schneller am Ende als zu Beginn der Zugabe bei einem pBr-Wert von
1,36 bei 75°C zugegeben: eine wäßrige, 1,06 molare Kaliumbromid-
und 0,14 molare Kaliumiodidlösung sowie ferner eine wäßrige, 1,2
molare Silbernitratlösung. Die Zugabe erfolgte innerhalb eines
Zeitraumes von 50 Minuten, bis die Silbernitratlösung erschöpft war.
Dabei wurden 92,8% des insgesamt eingesetzten Silbernitrats ver
braucht. Zur Herstellung der Emulsion wurden ungefähr 20 Mole
Silbernitrat verwendet. Nach Abschluß des Fällungsprozesses wurde
die Emulsion auf 35°C abgekühlt, worauf 350 g zusätzlicher phthalier
ter Gelatine zugegeben und kräftig gerührt wurde, worauf die
Emulsion dreimal nach dem aus der US-PS 2 614 929 bekannten Koagu
lationswaschverfahren gewaschen wurde. Dann wurden 2,0 l einer
12,3 gew.-%igen Knochengelatinelösung zugegeben, und die Emulsion
wurde auf einen pH-Wert von 5,5 und einen pAg-Wert von 8,3 bei
40°C eingestellt.
Die erhaltene Silberbromidiodidemulsion mit tafelförmigen
Silberbromidiodidkörnern (Verhältnis von Bromid zu Iodid = 88 : 12)
war gekennzeichnet durch einen durchschnittlichen oder mittleren
Korndurchmesser von 2,8 µm, eine durchschnittliche oder mittlere
Dicke von 0,095 µm und ein durchschnittliches oder mittleres Aspekt
verhältnis von 29,5 : 1. Die tafelförmigen Körner machten mehr als
85% der gesamten projizierten Fläche der vorhandenen Silberbromid
iodidkörner aus.
Zu 7,5 l einer 0,8 gew.-%igen Lösung von Knochengelatine, die
bezüglich Kaliumbtomid 0,10 molar war, wurden nach dem Doppel
einlaufverfahren unter kräftigem Rühren hinzugegeben: eine 1,20
molare Kaliumbromidlösung und eine 1,20 molare Silbernitratlösung.
Die Zugabe erfolgte bei konstanter Zulaufgeschwindigkeit inner
halb von 5 Minuten bei einem pBr-Wert von 1,0 und einer Temperatur
von 65°C unter Verbrauch von 2,4% des insgesamt verwendeten Silber
nitrats. Nach Zusatz von 0,7 l einer wäßrigen, 17,1 gew.-%igen
Lösung von phthalierter Gelatine wurde die Emulsion 1 Minute lang
bei 65°C gerührt. Dann wurde eine 1,20 molare Silbernitratlösung
bei 65°C zugegeben, bis ein pBr-Wert von 1,36 erreicht war, wobei
4,1% des insgesamt verwendeten Silbernitrats verbraucht wurden.
Dann wurden nach dem Doppeleinlaufverfahren beschleunigt, d. h.
2 × schneller am Ende als am Anfang der Zugabe, innerhalb von
52 Minuten bei einem pBr-Wert von 1,36 und einer Temperatur von
65°C hinzugegeben: eine Halogenidlösung, die bezüglich Kaliumbromid
1,06 molar und bezüglich Kaliumiodid 0,14 molar war sowie eine
1,20 molare Silbernitratlösung. Dabei wurden 93,5% des insgesamt
eingesetzten Silbernitrats verbraucht. Zur Herstellung dieser
Emulsion wurden ungefähr 5 Mole Silbernitrat verwendet. Nach
der Ausfällung wurde die Emulsion auf 35°C abgekühlt, auf einen
pH-Wert von 3,7 eingestellt und nach dem aus der US-PS 2 614 929
bekannten Waschverfahren gewaschen. Dann wurden weitere 0,5 l einer
17,6 gew.-%igen Lösung von phthalierter Gelatine hinzugegeben.
Nach 5 Minuten langem Rühren wurde die Emulsion wiederum auf
35°C abgekühlt. Der pH-Wert lag bei 4,1. Die Emulsion wurde dann
nochmals nach dem Koagulationswaschverfahren gewaschen. Dann wurden
nochmals 0,7 l einer wäßrigen, 11,4 gew.-%igen Lösung von
Knochengelatine hinzugegeben, worauf die Emulsion bei 40°C auf
einen pH-Wert von 5,5 und einen pAg-Wert von 8,3 eingestellt wurde.
Die erhaltene Silberbromidiodidemulsion (Verhältnis von Bromid
zu Iodid = 88 : 12) mit tafelförmigen Silberbromidiodidkörnern war
gekennzeichnet durch einen durchschnittlichen Korndurchmesser von
2,2 µm, eine durchschnittliche Dicke von 0,11 µm und ein durch
schnittliches Aspektverhältnis von 20 : 1. Die tafelförmigen Körner
machten mehr als 85% der gesamten projizierten Fläche der in der
Emulsion Vorhandenen Silberbromidiodidkörner aus.
Zu 7,5 l einer 0,8 gew.-%igen Knochengelatinelösung, die bezüg
lich Kaliumbromid 0,10 molar war, wurden unter kräftigem Rühren
nach dem Doppeleinlaufverfahren hinzugegeben: eine 1,20 molare
Kaliumbromidlösung und eine 1,20 molare Silbernitratlösung. Die
Zugabe erfolgte bei konstanter Zulaufgeschwindigkeit innerhalb von
5 Minuten bei einem pBr-Wert von 1,0 und einer Temperatur von
55°C. Dabei wurden 2,40% des insgesamt eingesetzten Silbernitrats
verbraucht. Nach Zusatz von 0,7 l einer 17,1 gew.-%igen wäßrigen
Lösung von phthalierter Gelatine und einer Minute Rühren bei
55°C wurde bei konstanter Zulaufgeschwindigkeit eine 1,20 molare
Silbernitratlösung zugegeben, bis ein pBr-Wert von 1,36 erreicht
war. Dazu wurden 4,1% des insgesamt verwendeten Silbernitratsver
braucht. Nunmehr wurden nach dem Doppeleinlaufverfahren eine
Halogenidlösung, die bezüglich Kaliumbromid 1,06 molar und bezüg
lich Kaliumiodid 0,14 molar war, und eine 1,20 molare Silbernitrat
lösung zugegeben. Die Zugabe erfolgte beschleunigt, d. h. 2 ×
schneller am Ende als zu Beginn der Zugabe innerhalb von 52 Minuten
bei einem pBr-Wert von 1,36 und einer Temperatur von 55°C. Dabei
wurden 93,5% des insgesamt eingesetzten Silbers verbraucht. Zur
Herstellung dieser Emulsion wurden etwa 5 Mole Silbernitrat ver
wendet. Nach Beendigung des Fällungsprozesses wurde die Emulsion
auf 35°C abgekühlt, auf einen pH-Wert von 3,7 eingestellt und
nach dem aus der US-PS 2 614 929 bekannten Waschverfahren gewaschen.
Daraufhin wurden weitere 0,5 l einer 17,6 gew.-%igen Lösung von
phthalierter Gelatine zugegeben. Nach 5 Minuten langem Rühren
wurde die Emulsion auf 35°C bei einem pH-Wert von 4,1 abgekühlt
und nochmals gewaschen. Dann wurden nochmals 0,7 l einer 11,4
gew.-%igen Lösung von Knochengelatine hinzugegeben, worauf die
Emulsion bei 40°C auf einen pH-Wert von 5,5 und einen pAg-Wert
von 8,3 eingestellt wurde.
Die hergestellte Silberbromidiodidemulsion mit tafelförmigen
Silberbromidiodidkörnern (Verhältnis von Bromid zu Iodid = 88 : 12)
war gekennzeichnet durch einen durchschnittlichen Korndurchmesser
von 1,7 µm, eine durchschnittliche Dicke von 0,11 µm und ein durch
schnittliches Aspektverhältnis von 15,5 : 1. Die tafelförmigen Körner
machten mehr als 85% der gesamten projizierten Fläche der in der
Emulsion vorhandenen Silberbromidiodidkörner aus.
Zu 7,5 l einer 0,8 gew.-%igen Lösung von Knochengelatine, die
bezüglich Kaliumbromid 0,10 molar war, wurden unter kräftigem
Rühren nach dem Doppeleinlaufverfahren innerhalb von 2,5 Minuten
bei einem pBr-Wert von 1,0 und einer Temperatur von 55°C hinzu
gegeben: eine 1,20 molare Kaliumbromidlösung und eine 1,20 molare
Silbernitratlösung. Der Zulauf erfolgte bei konstanter Zulauf
geschwindigkeit. Dabei wurden 2,40% des insgesamt eingesetzten
Silbernitrats verbraucht. Nach Zusatz von 0,7 l einer 17,1 gew.-
%igen wäßrigen Lösung phthalierter Gelatine und einer Minute
Rühren bei 55°C wurde bei konstanter Zulaufgeschwindigkeit eine
1,20 molar Silbernitratlösung zugegeben, bis ein pBr-Wert von
1,36 erreicht worden war. Dazu wurden 4,1% des ins gesamt einge
setzten Silbernitrats verbraucht. Nunmehr wurden nach dem Doppel
einlaufverfahren innerhalb von 52 Minuten hinzugegeben: eine
Halogenidsalzlösung, die bezüglich Kaliumbromid 1,06 molar und
bezüglich Kaliumiodid 0,14 molar war sowie eine 1,20 molare
Silbernitratlösung. Die Zugabe erfolgte innerhalb von 52 Minuten
beschleunigt, d. h. 2 × schneller am Ende als zu Beginn des
Zulaufs bei einem pBr-Wert von 1,36 und einer Temperatur von
55°C. Dabei wurden 93,5% des insgesamt eingesetzten Silbernitrats
verbraucht. Zur Herstellung dieser Emulsion wurden etwa 5,0 Mole
Silbernitrat eingesetzt. Nach der Ausfällung der Emulsion wurde
diese auf 35°C abgekühlt, auf einen pH-Wert von 3,7 eingestellt
und nach dem aus der US-PS 2 614 929 bekannten Verfahren gewaschen.
Daraufhin wurden nochmals 0,5 l einer 17,6 gew.-%igen Lösung von
phthalierter Gelatine zugegeben, worauf die Emulsion bei einem pH-
Wert von 6,0 und einer Temperatur von 40°C redispergiert wurde.
Nach 5 Minuten langem Rühren wurde die Emulsion wiederum bei einem
pH-Wert von 4,1 auf 35°C abgekühlt und nochmals gewaschen. Dann
wurden 0,7 l einer wäßrigen, 11,4 gew.-%igen Lösung von Knochen
gelatine hinzugegeben, worauf die Emulsion auf einen pH-Wert von
5,5 und einen pAg-Wert von 8,3 bei 40°C eingestellt wurde.
Die erhaltene Silberbromidiodidemulsion mit tafelförmigen Silber
bromidiodidkörnern (Molverhältnis von Bromid zu Iodid = 88 : 12)
war gekennzeichnet durch einen durchschnittlichen Korndurchmesser
von 0,8 µm, eine durchschnittliche Dicke von 0,08 µm und ein durch
schnittliches Aspektverhältnis von 10 : 1. Die tafelförmigen Körner
machten mehr als 55% der gesamten projizierten Fläche der in der
Emulsion vorhandenen Silberbromidiodidkörner aus.
In ein Fällungsgefäß wurden 9,0 l einer wäßrigen, 1,07 gew.-%igen
Lösung von phthalierter Gelatine eingebracht, die bezüglich Kalium
bromid 0,045 molar, bezüglich Kaliumiodid 0,01 molar und bezüg
lich Natriumthiocyanat 0,11 molar war. Die Temperatur der Emulsion
wurde unter Rühren auf 60°C gebracht. In das Fällungsgefäß wurden
dann nach dem Doppeleinlaufverfahren innerhalb von 40 Minuten bei
konstanter Zulaufgeschwindigkeit und 60°C zugegeben: eine wäßrige
Lösung, die bezüglich Kaliumbromid 1,46 molar und bezüglich Kalium
iodid 0,147 molar war sowie eine 1,57 molare Silbernitratlösung.
Etwa 1 Minute vor Beendigung des Doppeleinlaufs wurde der Zulauf der
Halogenidsalzlösung gestoppt. Nach Beendigung des Ausfällungs
prozesses wurde die Emulsion auf 33°C abgekühlt und 2 × nach dem
aus der US-PS 2 614 928 bekannten Koagulationswaschverfahren ge
waschen. Dann wurden 680 ml einer 16,5 gew.-%igen Lösung von Knochen
gelatine hinzugegeben, und die Emulsion bei 40% auf einen pH-Wert
von 6,4 eingestellt. Während des Doppeleinlaufs wurden 4,0 Mole
Silbernitrat zugesetzt.
Diese Emulsion wurde wie die Emulsion A hergestellt mit der
Ausnahme jedoch, daß die Temperatur auf 50% vermindert wurde
und die gesamte Zulaufzeit der Lösungen auf 20 Minuten vermindert
wurde.
Diese Emulsion wurde ebenfalls wie die Emulsion A hergestellt mit
der Ausnahme jedoch, daß die Temperatur auf 50°C vermindert wurde,
und die Zulaufdauer der Lösungen auf 30 Minuten vermindert wurde.
Auch diese Emulsion wurde wie die Emulsion A hergestellt mit der
Ausnahme jedoch, daß die Temperatur auf 75°C erhöht wurde, und die
gesamte Zulaufgeschwindigkeit der Lösungen 40 Minuten betrug.
Die physikalischen Eigenschaften der hergestellten Emulsionen mit
den tafelförmigen Körnern und der Vergleichsemulsionen sind in der
folgenden Tabelle XXI zusammengestellt.
Eine jede der Emulsionen 1 bis 4 und A bis D enthielt 88 Mol-%
Bromid und 12 Mol-% Iodid. In jeder der Emulsionen war das Iodid
praktisch gleichförmig über die Körner verteilt.
Die hergestellten Emulsion wurden optimal chemisch bei einem pAg-
Wert, eingestellt auf 8,25 bei einer Temperatur von 40°C unter den
in der folgenden Tabelle XXII angegebenen Bedingungen sensibilisiert.
Im Falle der Emulsionen mit den tafelförmigen Körnern erfolgte eine
spektrale Sensibilisierung bei einem pAg-Wert von 9,95 bei 40°C
vor der chemischen Sensibilisierung, wohingegen im Falle der Ver
gleichsemulsionen eine optimale spektrale Sensibilisierung nach
der chemischen Sensibilisierung ohne weitre pAg-Wert-Einstellung
erfolgte. Sämtliche angegebenen Zahlenwerte beziehen sich auf
mg Sensibilisierungsmittel pro Mol Ag.
Die Unterschiede in der Sensibilisierung, die sich aus Tabelle
XXII ergeben, waren erforderlich, um im Falle der einzelnen
Emulsionen jeweils eine optimale Sensibilisierung zu erreichen.
In den Fällen, in denen die Vergleichsemulsionen in gleicher Weise
chemisch und spektral wie die Emulsionen mit den tafelförmigen
Körnern sensibilisiert wurden, war ihre Sensibilisierung nicht
optimal.
Um die Ergebnisse einer identischen Sensibilisierung einer
Emulsion mit tafelförmigen Körnern und einer Vergleichsemulsion
zu veranschaulichen, wurden Anteile der Emulsion 2 und der Emulsion
C, im folgenden als Emulsion 2x und Emulsion Cx bezeichnet, identisch
chemisch und spektral wie folgt sensibilisiert:
Jede Emulsion wurde spektral sensibilisiert mit pro Mol Ag 900 mg
Farbstoff A bei einem pAg-Wert von 9,95 bei 40°C, Einstellung des
pAg-Wertes bei 40°C auf 8,2 und 20 Minuten lange chemische Sensi
bilisierung bei 65°C mit 4,0 mg Kaliumtetrachloroaurat pro Mol Ag,
12,0 mg Natriumthiosulfat, Pentahydrat pro Mol Ag sowie 100 mg
Natriumthiocyanat pro Mol Ag.
Die sensibilisierten Emulsionen wurden getrennt voneinander auf
Cellulosetriacetat-Filmschichtträger derart aufgetragen, daß auf
eine Trägerfläche von 1 m2 entfielen: 1,07 g Silber und 2,15 g
Gelatine. Vor dem Auftrag der Emulsionen auf die Schichtträger
wurden den Emulsionen noch eine Lösungsmitteldispersion eines
einen purpurroten Bildfarbstoff liefernden Kupplers, eines Anti-
Schleiermittels und eines Anti-Verfärbungsmittels zugesetzt.
Der einen purpurroten Bildfarbstoff liefernde Kuppler bestand aus
1-(2,4-Dimethyl-6-chlorophenyl)-3-[α(3-n-pentadecylphenoxy)-
butyramido]-5-pyrazolon. Er wurde in einer solchen Konzentration
verwendet, daß auf eine Trägerfläche von 1 m2 0,75 g entfielen.
Das Anti-Schleiermittel bestand aus 4-Hydroxy-6-methyl-1,3,3a,7-
tetraazainden, Natriumsalz. Es wurde in einer Konzentration von
3,6 g pro Mol Ag verwendet. Das Anti-Verfärbungsmittel bestand
aus 5-sek.-Octadecylhydrochinon-2-sulfonat, Kaliumsalz und wurde
in einer Konzentration von 3,5 g pro Mol Ag verwendet.
Auf die aufgetragenen Emulsionsschichten wurden dann noch Deck
schichten aus Gelatine aufgetragen, wobei auf eine Trägerfläche
von 1 m2 0,51 g Gelatine entfielen. Eine Härtung erfolgte mit 1,5%
Bis(vinylsulfonylmethyl)ether, bezogen auf den Gesamtgelatinegehalt.
Die Aufzeichnungsmaterialien wurden dann 1/100 Sekunde lang mit
einer 600 W 3000°K Wolframlampe durch einen Stufenkeil mit Dichte
stufen von 0-3,0 und ein Wratten-Filter Nr. 9 sowie ein Filter
einer Neutraldichte von 1,8 belichtet. Die Entwicklungsdauer
betrug 1 1/2 bis 6 Minuten, zur Erzielung angepaßter Schleiergrade
bei 37,7°C in einem Farbentwickler des aus der Literaturstelle
"British Journal of Photography Annual", 1979, Seiten 204-206
bekannten Typs.
Die relativen Empfindlichkeitswerte und Körnigkeitswerte wurden
unabhängig voneinander bei 0,25 Dichteeinheiten über dem Schleier
ermittelt. In dem Diagramm der Fig. 5 ist die logarithmische Grün
empfindlichkeit in Abhängigkeit von der RMS-Körnigkeit × 103 dar
gestellt. Wie sich aus Fig. 5 ergibt, sind im Falle der Silberbromid
iodidemulsionen mit den tafelförmigen Körnern die Empfindlichkeits-
Körnigkeits-Verhältnisse den entsprechenden Verhältnissen der
Vergleichsemulsionen weit überlegen.
Besonders aufschlußreich sind die Empfindlichkeits-Körnigkeits-
Verhältnisse der Emulsionen 2x und Cx. In dem Falle, in dem die
Emulsionen 2x und Cx in identischer Weise chemisch und spektral
sensibilisiert wurden, ergibt sich für die Emulsion 2x gegenüber
der Emulsion Cx eine noch größere Überlegenheit als im Falle bei
einem Vergleich der Emulsionen 2 und C, die beide optimal chemisch
und spektral sensibilisiert wurden. Dies ist besonders überraschend
deshalb, da die Emulsionen 2x und Cx im wesentlichen gleiche Korn
volumina pro Korn von 0,418 µm3 bzw. 0,394 µm3 aufwiesen. Um die
relativen Trennungen der Minus-Blau-Empfindlichkeiten und Blau-
Empfindlichkeiten der Emulsionen miteinander zu vergleichen, wurden
die Emulsionen nach Sensibilisierung und Auftrag auf Schichtträger
- wie beschrieben - dem blauen Bereich des Spektrums exponiert.
Dazu wurden sie 1/100 Sekunde lang mit einer 600 W 3000°K Wolfram
lampe durch einen Stufenkeil mit 0-3,0 Dichtestufen (0,15 Dichte
stufen) und Wratten-Filter Nr. 36 und 38A sowie ein Neutraldichte
filter von 1,0 belichtet. Die Minus-Blau-Exponierung erfolgte in
gleicher Weise mit der Ausnahme, daß ein Wratten-Filter Nr. 9
anstelle der Wratten-Filter Nr. 36 und 38A verwendet wurde, und
daß ein Neutralfilter mit 1,8 Dichteeinheiten verwendet wurde.
Die Entwicklung erfolgte verschieden lang zwischen 11/2 und
6 Minuten bei 37,7°C in einem Farbentwickler des Typs, wie er
in der Zeitschrift "British Journal of Photography Annual", 1979,
auf Seiten 204-206 beschrieben wird. Es wurden Empfindlichkeits-
Schleier-Kurven aufgezeichnet und die relativen Blau- und Minus-
Blau-Empfindlichkeiten bei 0,20 Dichteeinheiten über dem Schleier
ermittelt. In der folgenden Tabelle XXIII sind die erhaltenen
sensitometrischen Ergebnisse zusammengestellt.
Emulsion Nr. | |
ΔEmpfindlichkeit | |
(Minus-Blau-Empfindlichkeit | |
- Blau-Empfindlichkeit) | |
1 | +45+ |
2 | +42 |
3 | +43 |
4 | +37 |
A | -5 |
B | +5 |
C | +0 |
D | -5 |
+30 relative Empfindlichkeitseinheiten = 0,30 log E.
Wie sich aus Tabelle XXIII ergibt, weisen die Silberbromidiodid
emulsionen mit den tafelförmigen Körnern eine beträchtlich größere
Minusblau-Blau-Empfindlichkeitstrennung auf als die Vergleichs
emulsionen von gleicher Halogenidzusammensetzung. Aus diesen
Ergebnissen ergibt sich, daß optimal sensibilisierte Silberbromid
iodidemulsionen mit tafelförmigen Körnern eines hohen Aspekt
verhältnisses eine erhöhte Empfindlichkeit in dem spektralen
Bereich gegenüber optimal sensibilisierten konventionellen Silber
bromidiodidemulsionen aufweisen. Nimmt der Iodidgehalt ab, so
wird eine viel größere Trennung der Minusblau- und Blau-Empfind
lichkeiten erreicht, wie sich aus den früheren Beispielen ergibt.
Die Emulsionen 1, 2 und 3 sowie die Vergleichsemulsion A, B, C
und D wurden des weiteren auf ihre Schärfe verglichen. Die für
diese Untersuchungen durchgeführten Sensibilisierungen, Herstellung
der Aufzeichnungsmaterialien und Entwicklung derselben erfolgten
wie oben beschrieben. Modulationsübertragungsfunktionen für grünes
Licht wurden erhalten durch Belichtung der Aufzeichnungsmaterialien
verschieden lang, zwischen 1/30 und 1/2 Sekunden bei einer 60%igen
Modulation in Verbindung mit einem Wratten-Filter Nr. 99. Nach
der Entwicklung wurden aus den MTF-Kurven, d. h. den Modulations
übertragungsfunktionskurven Modulationsübertragungs-(CMT)-Kanten
schärfewerte bei einer 16 mm Vergrößerung ermittelt. Die erfindungs
gemäß verwendeten Emulsionen wiesen grüne CMT-Kantenschärfewerte
von 98,6-93,5 auf. Die Vergleichsemulsionen wiesen demgegenüber
grüne CMT-Kantenschärfewerte von 93,1-97,6 auf. Die grüne CMT-
Kantenschärfe der Emulsionen 2 und C, die sehr ähnliche durch
schnittliche Kornvolumina aufwiesen, sind in der folgenden Tabelle
XXIV zusammengestellt.
Grüne | |
CMT-Kantenschärfe | |
Emulsion 2 | 97,2 |
Emulsion C | 96,1 |
Die Vergleichsemulsionen wurden bei 40°C auf einen pH-Wert von
6,2 und einen pAg-Wert von 8,2 eingestellt und dann optimal chemisch
sensibilisiert durch Zusatz von Natriumthiosulfat, Pentahydrat
und Kaliumtetrachloroaurat. Die Emulsionen wurden dann eine
bestimmte Zeitdauer lang bei einer bestimmten Temperatur stehen
gelassen. Die Emulsionen wurden daraufhin spektral sensibilisiert
durch Zusatz von Anhydro-5-chloro-9-ethyl-5'-phenyl-3'-(3-sulfo
butyl)-3-(3-sulfopropyl)-oxacarbocyaninhydroxid, Natriumsalz
(Farbstoff A) und Anhydro-3-ethyl-9-methyl-3'-(3-sulfobutyl)-
thiocarbocyaninhydroxid (Farbstoff B), wobei die in der folgenden
Tabelle XXV angegebenen Mengen eingesetzt wurden.
Die Emulsionen mit den tafelförmigen Silberhalogenidkörnern wurden
spektral sensibilisiert durch Zusatz der Farbstoffe A und B bei
einem pAg-Wert von 9,95 bei 40°C vor der chemischen Sensibilisierung
mit Natriumthiocyanat, Natriumthiosulfat, Pentahydrat und Kalium
tetrachloroaurat bei den in der folgenden Tabelle angegebenen
Temperaturen.
Die Emulsionen wurden in einer Schichtstärke von pro m2 4,3 g Ag
und 7,53 g Gelatine auf Filmschichtträger aufgetragen. Sämtliche
Prüflinge wurde mit Mucochlorsäure (1,0% Gew.-%/Gelatine) gehärtet.
Die Emulsionsschichten wurden dann noch mit einer Deckschicht mit
0,89 g Gelatine/m2 abgedeckt.
Das Verfahren zur Ermittlung der photographischen Modulations
übertragungsfunktionen wird näher beschrieben in der Zeitschrift
"Journal of Applied Photographic Engineering", 6 (1):1-8, 1980.
Die Modulationsübertragungsfunktionen wurden durch 1/15 Sekunde
langes Belichten bei einer 60%igen Modulation unter Verwendung
eines 1,2-Neutraldichtefilters erhalten. Die Entwicklung der
belichteten Aufzeichnungsmaterialien erfolgte 6 Minuten bei
20°C in einem N-Methyl-p-aminophenolsulfat-Hydrochinonentwickler
der folgenden Zusammensetzung:
Wasser, etwa 50°C | 750 ml |
N-Methyl-p-aminophenolsulfat | 2,0 g |
Natriumsulfit, entwässert | 100,0 g |
Hydrochinon | 5,0 g |
Borax, Lösung | 2,0 g |
Mit Wasser aufgefüllt auf | 1,0 Liter |
Nach erfolgter Entwicklung wurden die Modulationsübertragungs-
(CMT)-Kantenschärfewerte bei 35 mm Vergrößerung aus den MTF-Kurven
bestimmt (vgl. Tabelle XXV).
Aus den in der Tabelle XXV aufgeführten Zahlenwerten ergibt
sich eindeutig die Schärfeverbesserung, die sich bei Verwendung von
Emulsionen mit tafelförmigen Silberhalogenidkörnern in Schwarz-
Weiß-Aufzeichnungsmaterialien erzielen läßt.
Um Silberbildempfindlichkeits-Körnigkeits-Verhältnisse miteinander
vergleichen zu können, wurden separate Anteile der beschriebenen
Aufzeichnungsmaterialien des weiteren 1/100 Sekunde lang mit einer
600 W 5500°K Wolframlampe durch ein Stufentablett einer kontinuier
lichen Dichte von 0-4,0 belichtet und 4, 6 bzw. 8 Minuten lang
bei 20°C in dem Entwickler der angegebenen Zusammensetzung ent
wickelt. Relative Empfindlichkeitswerte wurden bei 0,30 Dichte
einheiten über dem Schleier gemessen und semispeculare (grüne) RMS-
Körnigkeitsbestimmungen wurden bei 0,6 Dichteeinheiten über dem
Schleier durchgeführt. In Fig. 6 ist ein Diagramm dargestellt,
in dem die logarithmische Empfindlichkeit in Abhängigkeit von
der semispecularen RMS-Körnigkeit im Falle der 6 Minuten währenden
Entwicklung aufgetragen ist.
Die Empfindlichkeits-Körnigkeitsverhältnisse der Emulsionen mit
den tafelförmigen Silberbromidiodidkörnern sind demzufolge den
Vergleichsemulsionen weit überlegen. Bei Entwicklungszeiten von
4 und 8 Minuten wurden entsprechende Ergebnisse erhalten. In den
Fällen, in denen einander angepaßte Kontraste nicht erzielt wurden,
wiesen die Emulsionen mit den tafelförmigen Körnern höhere Kontraste
auf. Dies hatte zur Folge, daß die Emulsionen mit den tafelförmigen
Körnern von hohem Kontrast eine höhere Körnigkeit zeigten als es
der Fall wäre, wenn die Kontraste der Emulsionen einander angeglichen
worden wären. Obgleich somit aus Fig. 6 hervorgeht, daß die Emulsion
mit den tafelförmigen Körnern den Vergleichsemulsionen klar über
legen sind, in dem Ausmaße, in dem die Emulsionen mit den tafel
förmigen Körnern höhere Kontraste aufweisen als die Vergleichsemul
sionen, wird das volle Ausmaß ihrer Überlegenheit bezüglich des
Empfindlichkeits-Körnigkeits-Verhältnisses nicht veranschaulicht.
Claims (28)
1. Photographisches Aufzeichnungsmaterial mit mindestens einer
Silberhalogenidemulsionsschicht mit in einem Dispersionsme
dium verteilten tafelförmigen Silberhalogenidkörnern eines
durchschnittlichen Durchmessers von nicht mehr als 10 Mikro
metern, dadurch gekennzeichnet, daß chemisch und spektral sen
sibilisierte tafelförmige Silberhalogenidkörner mit einer
Dicke von weniger als 0,5 Mikrometern und einer durchschnitt
lichen Dicke von mindestens 0,03 Mikrometern sowie einem Durch
messer von mindestens 0,6 Mikrometern und einem durchschnitt
lichen Aspektverhältnis von 8 : 1 bis 100 : 1 mindestens 50% der
gesamten projizierten Fläche der Silberhalogenidkörner der
Schicht ausmachen.
2. Photographisches Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1, da
durch gekennzeichnet, daß die Dicke der tafelförmigen Silber
halogenidkörner bei weniger als 0,3 Mikrometern liegt.
3. Photographisches Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1 oder
2, dadurch gekennzeichnet, daß die Silberhalogenidkörner der
Emulsionsschicht aus Silberbromidkörnern bestehen.
4. Photographisches Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1 oder
2, dadurch gekennzeichnet, daß die Silberhalogenidkörner der
Emulsionsschicht aus Silberbromidiodidkörnern mit einem durch
schnittlichen Iodidgehalt von 0,05 bis 20 Mol-% bestehen.
5. Photographisches Aufzeichnungsmaterial nach einem der Ansprü
che 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das durchschnittliche
Aspektverhältnis der tafelförmigen Silberhalogenidkörner bei
mindestens 12 : 1 liegt und die Körner eine Dicke von weniger als
0,2 Mikrometern haben.
6. Photographisches Aufzeichnungsmaterial nach einem der Ansprü
che 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das durchschnittliche
Aspektverhältnis der tafelförmigen Silberhalogenidkörner bei
mindestens 20 : 1 liegt.
7. Photographisches Aufzeichnungsmaterial nach einem der Ansprü
che 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens 70% der
gesamten projizierten Fläche der Körner der Silberhalogenid
emulsionsschicht von den tafelförmigen Silberhalogenidkörnern
stammen.
8. Photographisches Aufzeichnungsmaterial nach einem der Ansprü
che 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens 90% der
gesamten projizierten Fläche der Körner der Silberhalogenid
emulsionsschicht von den tafelförmigen Silberhalogenidkörnern
stammen.
9. Photographisches Aufzeichnungsmaterial nach einem der Ansprü
che 1, 2 und 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Silber
halogenidkörner der Silberhalogenidemulsionsschicht bis zu
15 Mol-% aus Iodid bestehen.
10. Photographisches Aufzeichnungsmaterial nach einem der Ansprü
che 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Silberhalogenid
körner der Silberhalogenidemulsionsschicht im Innern mit
einem die Empfindlichkeit modifizierenden Mittel dotiert sind.
11. Photographisches Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 10, da
durch gekennzeichnet, daß die Silberhalogenidkörner der Sil
berhalogenidemulsionsschicht im Innern mit einem Edelmetall
der Gruppe VIII der Periodischen Systems der Elemente dotiert
sind.
12. Photographisches Aufzeichnungsmaterial nach einem der Ansprü
che 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Silberhalogenid
körner chemisch mit einem Edelmetall-Sensibilisierungsmittel,
einem Schwefel-, Selen- oder Tellur-Sensibilisierungsmittel,
einem Reduktionssensibilisierungsmittel oder einer Kombination
hiervon oberflächensensibilisiert sind.
13. Photographisches Aufzeichnungsmaterial nach einem der Ansprü
che 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Silberhalogenid
körner der Silberhalogenidemulsionsschicht in Gegenwart eines
Reifungsmittels chemisch sensibilisiert worden sind.
14. Photographisches Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, daß die Silberhalogenidkörner der
Silberhalogenidemulsionsschicht in Gegenwart eines Schwefel
enthaltenden Reifungsmittels chemisch sensibilisiert worden sind.
15. Photographisches Aufzeichnungsmaterial nach einem der
Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Silber
halogenidkörner der Emulsionsschicht optimal chemisch und
spektral auf mindestens 60% der maximalen logarithmischen
Empfindlichkeit sensibilisiert sind, die mit den Körnern im
Spektralbereich der Sensibilisierung erzielbar ist.
16. Photographisches Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens 70% der gesamten
projizierten Fläche der Silberhalogenidkörner der Silberhalogenid
emulsionsschicht aus optimal chemisch und spektral sensibili
sierten tafelförmigen Silberbromidiodidkörnern mit einer
Dicke von weniger als 0,2 Mikrometern, einem Durchmesser
von mindestens 0,6 Mikrometern und einem durchschnittlichen
Aspektverhältnis von mindestens 12 : 1 sowie einem Iodid
gehalt von 0,1 bis 20 Mol-% stammen.
17. Photographisches Aufzeichnungsmaterial nach einem der
Ansprüche 1 bis 16, mit mindestens einer Silberhalogenid
emulsionsschicht mit tafelförmigen Silberbromid- oder
Silberbromidiodidkörnern, dadurch gekennzeichnet, daß
die Silberhalogenidkörner an ihrer Oberfläche ein
Sensibilisierungsmittel für den blauen Bereich des
Spektrums adsorbiert enthalten.
18. Photographisches Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet, daß die Silberhalogenidkörner der
Silberhalogenidemulsionsschicht an ihrer Oberfläche als
spektrales Sensibilisierungsmittel für den blauen Bereich
einen Cyanin-, Merocyanin-, Hemicyanin-, Hemioxonol- oder
Merostyrylfarbstoff adsorbiert enthalten.
19. Photographisches Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1, da
durch gekennzeichnet, daß die Silberhalogenidkörner der Sil
berhalogenidemulsionsschicht aus Silberbromidiodidkörnern mit
bis zu 40 Mol-% Iodid bestehen, daß die tafelförmigen Silber
bromidiodidkörner eine Dicke von weniger als 0,3 Mikrometer
und einen Durchmesser von mindestens 0,6 Mikrometer sowie ein
durchschnittliches Aspektverhältnis von mindestens 12 : 1 auf
weisen, daß mindestens 50% der gesamten projizierten Fläche
der Körner von den tafelförmigen Körnern stammen und daß die
Körner optimal chemisch mit Gold in Kombination mit mindestens
einer Schwefel- oder Selenverbindung in Gegenwart eines Thio
cyanatreifungsmittels und spektral mit einem spektral sensibi
lisierenden Farbstoff mit einer Absorptionsspitze im Minus-
Blau-Bereich des Spektrums sensibilisiert sind.
20. Photographisches Aufzeichnungsmaterial nach einem der Ansprü
che 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß die tafelförmigen
Silberhalogenidkörner ein durchschnittliches Aspektverhältnis
von 20 : 1 bis 100 : 1 aufweisen.
21. Photographisches Aufzeichnungsmaterial nach einem der Ansprü
che 1 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß die Silberhalogenid
körner in Gegenwart mindestens eines Teiles des eingesetzten
spektral sensibilisierenden Farbstoffes chemisch sensibilisiert
worden sind.
22. Photographisches Aufzeichnungsmaterial nach einem der An
sprüche 1, 2 und 4 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß die
tafelförmigen Silberhalogenidkörner aus Silberbromidiodid
körnern bestehen, die auf ihrer Oberfläche zusätzliches Sil
berhalogenid in einer die Empfindlichkeit der Körner erhöhen
den Menge enthalten.
23. Photographisches Aufzeichnungsmaterial nach einem der An
sprüche 11 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß die Silber
halogenidkörner mit Rhodium in einer den Kontrast der Emul
sion erhöhenden Konzentration dotiert sind.
24. Photographisches Aufzeichnungsmaterial nach einem der An
sprüche 1 bis 23, dadurch gekennzeichnet, daß die Silberbromid
körner oder Silberbromidiodidkörner optimal chemisch sensibi
lisiert sind.
25. Photographisches Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 24, da
durch gekennzeichnet, daß die tafelförmigen Silberhalogenid
körner chemisch mit (a) Gold und (b) Schwefel und/oder Selen
oberflächensensibilisiert sind.
26. Photographisches Aufzeichnungsmaterial nach einem der An
sprüche 24 und 25, dadurch gekennzeichnet, daß die tafelför
migen Silberbromidiodidkörner chemisch optimal in Gegenwart
eines Schwefel enthaltenden Reifungsmittels sensibilisiert wor
den sind.
27. Photographisches Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 26, da
durch gekennzeichnet, daß die Körner in Gegenwart eines Thio
cyanats sensibilisiert worden sind.
28. Photographisches Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der durchschnittliche Mindest-
Korndurchmesser der Emulsion bei 1,0 Mikrometern liegt.
Applications Claiming Priority (3)
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---|---|---|---|
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---|---|
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Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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-
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- 1982-11-11 DE DE3250122A patent/DE3250122C2/de not_active Expired - Lifetime
- 1982-11-11 DE DE3250123A patent/DE3250123C2/de not_active Expired - Lifetime
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2725993A1 (de) * | 1976-06-10 | 1977-12-22 | Ciba Geigy Ag | Verfahren zur herstellung von photographischen silberhalogenidemulsionen, die silberhalogenidkristalle vom zwillingstypus enthalten |
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
Ranz, Chemie für Labor und Betrieb, 30. Jahrgang, Heft 6 (1979), S. 229-231 * |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
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