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Handwerkzeug zur Verwendung bei
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elektrischen Abzweigkästen Die Erfindung betrifft ein Handwerkzeug,
insbesondere zum Ausbauen einer beschädigten oder abgenutzten Paßschraube aus einem
elektrischen Abzweigkasten, Verteilerkasten, Sicherungskasten od. dgl., wobei die
Paßschraube aus einem hohlen zylindrischen Porzellansockel besteht, der eine zentral
angeordnete Kontaktplatte aufweist.
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Die Mehrzahl der gängigen Verteilerkästen, Abzweigkästen, Sicherungskästen
od. dgl. sind mit einer Paßschraube in Form eines hohlen zylindrischen Porzellansockels
versehen,
in dessen Zentrum eine metallische Kontaktplatte angeordnet ist, deren freier Endbereich
mit einem Gewinde versehen ist. Die Paßschraube wird in die zugeordnete Fassung
des Verteilerkastens eingeschraubt, und die Spitze der metallischen Kontaktplatte
dient als elektrischer Kontakt oder Leiter. Die Paßschraube ist so angeordnet, daß
sie in bekannter Weise mit einer Sicherung zusammenwirkt, und sie dient als Sicherheitseinrichtung
gegen eine zu starke oder zu schwache Sicherung.
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Die Paßschraube wird normalerweise mit Hilfe eines gabelförmigen
Werkzeugs in den Verteilerkasten eingeschraubt, das in zwei einander gegenüberliegende
Schlitze oder Nuten des Porzellansockels einführbar ist. Das gleiche Werkzeug wird
auch benutzt, um die Paßschraube aus ihrer Fassung in dem Verteilerkasten auszubauen,
was ohne Schwierigkeiten möglich ist, vorausgesetzt, daß der Porzellansockel unbeschädigt
ist. Beim Ausbau der Paßschraube zeigt es sich aber häufig, daß der Porzellansockel
ganz oder teilweise gebrochen ist, so daß sich die Paßschraube mit dem gabelförmigen
Werkzeug nicht ausbauen läßt. Das macht den Ausbau der Paßschraube überaus schwierig,
insbesondere deshalb, weil es aus Sicherheitsgründen unzulässig ist, in dem nach
außen weisenden Bereich der Kontaktplatte einen Schlitz oder eine Nut auszubilden,
in die ein Schraubenzieher oder ein ähnliches Werkzeug eingeführt werden kann. Beim
Ausbau einer gebrochenen Paßschraube besteht daher die Gefahr, daß die Kontaktplatte
in den Verteilerkasten fällt, was zu einem Kurzschluß oder einem Funkenüberschlag
in dem elektrischen System führen kann.
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Der Erflndung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Handwerkzeug zu schaffen,
mit dem gebrochene oder beschädigte Paßschrauben aus einem Verteilerkasten od. dgl
rasch und gefahrlos ausgebaut werden können.
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Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe mit einem gattungsgemäßen
Handwerkzeug gelöst, das gekennzeichnet ist durch eine Hülse, die einen länglichen
Körper umgibt und in axialer Richtung längs desselben zwischen einer ersten Stellung,
in der ein mit einem Bearbeitungsteil versehenes freies Ende des länglichen Körpers
freigelegt ist, und einer zweiten Stellung verschiebbar ist, in der ein Aufnahmeraum
zur Aufnahme einer gelösten Kontaktplatte gebildet ist.
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Damit das Werkzeug bei einem Abzweigkasten verwendet werden kann,
dessen Leitungen unter Strom stehen, ist das erfindungsgemäße Werkzeug ganz oder
teilweise aus einem isolierenden Material hergestellt.
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Damit sich der Aufnahmeraum leichter bilden läßt, ist die Hülse mit
der Kraft einer Feder belastet.
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In der Praxis hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn das Bearbeitungsteil
ein Metallteil ist, das sich im wesentlichen über das freie Ende des länglichen
Körpers erstreckt.
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Vorzugsweise ist eine Einrichtung vorgesehen, mit der sich die Hülse
in der ersten Stellung verriegeln läßt, wenn auf die metallische Kontaktplatte eingewirkt
wird.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform des erz in dungsgemäßen Werkzeugs
ist eine Einrichtung vorgesehen, die es ermöglicht, das Werkzeug zum Ein- oder Ausbau
einer vollkommen unbeschädigten Paßschraube zu verwenden. Das erfindungsgemäße Werkzeug
ermöglicht daher eine Mehrfachverwendung, indem ein einziges Werkzeug zum Ein-oder
Ausbau von beschädigten oder unbeschädigten Paßschrauben verwendet werden kann.
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In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt,
die nachfolgend erläutert werden.
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Es zeigen: Fig. 1 eine perspektivische Darstellung einer ersten Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Werkzeugs, wobei dessen Hülse in einer Stellung gezeigt
ist, in der auf die Kontaktplatte eingewirkt werden kann, Fig. 2 eine Darstellung
ähnlich wie Fig. 1, wobei die Hülse in einer Stellung angeordnet ist, in der ein
Aufnahmeraum zum Festhalten der heraus ges chraubten Kontaktplatte geschaffen wird,
und Fig. 3, 4 und 5 Seitenansichten eines Werkzeugs gemäß einer zweiten Ausführungsform
der Erfindung.
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In den Fig. 3 und 4 ist eine Paßschraube gezeigt die in einem elektrischen
Abzweigkasten, Verteilerkasten, Sicherungskasten od. dgl. lösbar angeordnet ist
und aus einem hohlen zylindrischen Porzellansockel 8 besteht, in
dessen
Zentrum eine metallische Kontaktplatte 9 angeordnet ist. Das nach außen ragende
Ende der Kontaktplatte 9 ist mit einem Gewinde versehen1 und die Paßschraube bildet
ein Mittel zur Stromübertragung von einem Kabel. Die Panschraube dient auch als
Sicherheitseinrichtung gegen eine zu starke oder zu schwache Sicherung.
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Wie dies in der Zeichnung gezeigt ist, besteht das erfindungsgemäße
Werkzeug aus einem zentralen, vorzugsweise homogenen länglichen Körper 10 mit kreisförmigem
Querschnitt. Damit das Werkzeug benutzt werden kann, ohne die Stromzufuhr zu dem
Verteilerkasten zu unterbrechen, so daß an unter Strom stehenden Leitungen gearbeitet
werden kann, ist der Körper 10 aus einem geeigneten elektrisch isolierenden Material
hergestellt oder mit einem solchen Material ummantelt. Eine freie Endfläche des
Körpers 10 ist geringfügig eingezogen und mit einem Bearbeitungsteil 12 versehen,
das bei einer bevorzugten Ausführungsform aus einer Metallschneide besteht, die
sich quer über die Endfläche 11 des Körpers erstreckt.
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Eine Hülse 13 umgreift einen Teil des Körpers 10.
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Die Hülse 13 ist mit einem Axialschlitz 14 versehen, der mit einem
am Körper 10 angeordneten Führungsstift 15 zusammenwirkt. In der Gebrauchsstellung
des Werkzeugs bildet das untere Ende 16 des Schlitzes 14 zusammen mit dem Führungsstift
15 eine erste Begrenzungseinrichtung, um die Axialbewegung der Hülse 13 zu begrenzen.
Der Schlitz 14 geht an seinem oberen Bereich in einen horizontalen Bereich 17 über,
der eine begrenzte Verdrehung der Hülse 13 gegenüber dem Körper 10 ermöglicht. Dieser
horizontale Schlitzbereich 17 bildet eine zweite Begrenzungseinrichtung zur Begrenzung
der axialen Beweglichkeit der Hülse 13. Bei einer bevorzugten Ausführungsform kann
die
Hülse 13 in der zweiten Grenzlage durch einen vertikalen Schlitzbereich
18 gegen eine Verdrehung verriegelt werden. In der ersten Grenzlage 16 ragt die
Hülse 13 über das Ende des Körpers 10 hinaus und bildet einen Halte-oder Aufnahmeraum
19, dessen Zweck aus der nachfolgenden Beschreibung der praktischen Anwendung des
Werkzeugs ersichtlich wird. In der zweiten Grenzlage 17 und/oder 18 ist das Bearbeitungsteil
12 in der Arbeitsstellung angeordnet, dh. in einer Stellung, in der es mit der Mündung
der Hülse 13 im wesentlichen fluchtet. Die Hülse 13 ist in Richtung des Pfeils A
mit der Kraft einer Feder 20 belastet, die einen Bereich des Körpers 10 umgibt.
Bei der in den Fig. 1 und 2 gezeigten Ausführungsform ist die Feder 20 zwischen
der Hülse 13 und einem Flansch 21 des Körpers 10 angeordnet, so daß der übrige Bereich
lOa als Handgriff benutzt werden kann. Bei der in den Fig. 3, 4 und 5 gezeigten
Ausführungsform ist das in den Fig. 1 und 2 gezeigte Werkzeug mit einer Einrichtung
kombiniert, die den Ein- und Ausbau unbeschädigter Paßschrauben ermöglicht, deren
Porzellansockel einander gegenüberliegende vertikale Nuten od. dgl. zum Zusammenwirken
mit einem gabelförmigen Werkzeug aufweisen.
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Gemäß der Erfindung ist ein Schlitz 22 (Fig. 5) im Körper 10 angeordnet,
und ein gabelförmiges Teil 23 ist auf einem durch den Körper 10 hindurchragenden
Stift 24 derart schwenkbar gelagert, daß die Gabelzinken des Teils 23 über den freien
Endbereich des Körpers 10 hinausragen, wenn sich dieses Teil in einer Arbeitsstellung
befindet.
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Das gabelförmige Teil 23 hat jeweils ein Zinkenpaar an jedem Ende
eines (nicht näher bezeichneten) Schaftes, wobei die beiden Zinkenpaare Maulweiten
a und b von unterschiedlicher Größe haben1 damit sich das Werkzeug an zwei
Paßschrauben
von unterschiedlicher Größe anpassen läßt.
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Eine Hülse 25 umgibt einen Teil des Körpers 10. Die Hülse 25 hat einen
Axialschlitz 26, der mit einem durch den Körper 10 hindurchragenden Führungsstift
27 zusammenwirkt.
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Das untere Ende 28 des Schlitzes 26 bildet zusammen mit dem Führungsstift
27 eine erste Begrenzungseinrichtung zur Begrenzung der axialen Beweglichkeit der
Hülse 25.
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In dieser Grenzlage ist das gabelförmige Teil 23 gegen eine Verschwenkung
blockiert, entweder weil die GabeL-zinken mit der größeren Maulweite b an der Außenseite
der Hülse 25 anliegen (Fig. 3), oder weil die Gabelzinken mit der kleineren Maulweite
a innerhalb der Hülse 25 angeordnet sind (Fig. 4). Das gabelförmige Teil 23 kann
verschwenkt werden, indem die Hülse 25 gegen die Kraft der zwischen den Hülsen 13
und 25 angeordneten Feder 20 axial verschoben wird, wobei die erforderliche Maulweite
der Gabelzinken durch Verdrehen des Gabel teils 23 erhalten wird. Zu diesem Zweck
geht der Schlitz 26 in einen horizontalen Bereich 29 über, der eine weitere Begrenzungseinrichtung
zur Begrenzung der axialen Beweglichkeit der Hülse 25 bildet, wo das gabelförmige
Teil 23 sodann zur Schaffung der erforderlichen Maulweite verschwenkt werden kann.
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Das gabelförmige Teil 23 ist mit einem Axialschlitz 30 versehen.
Wenn die Hülse 25 die in Fig. 3 gezeigte Stellung einnimmt, dann steht sie mit den
Gabelzinken mit der größten Maulweite in Eingriff, wobei der Führungsstift 24 am
unteren Ende des Schlitzes 30 anliegt, so daß das gabelförmige Teil gegen eine Verdrehung
sicher ist.
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In der in Fig. 3 gezeigten Stellung des gabelförmige Teils sind die
Gabelzinken mit der kleineren Maulweite
a mit der Zylinderfläche
des länglichen Körpers 10 bündig, und die Innenwand der Hülse 25 bildet eine Sperreinrichtung,
die eine unbeabsichtigte Verschwenkung des gabelförmigen Teils 23 verhindert.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform kann die Hülse 25 mittels eines
kurzen vertikalen Schlitzbereiches 31 in einer Lage verriegelt werden, in der das
gabelförmige Teil 25 frei verschwenkt werden kann (Fig. 5).
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Nachfolgend wird die praktische Anwednung des vorstehend erläuterten
Werkzeugs beschrieben.
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Wenn sich beim Ausbau einer Paßschraube aus ihrer Fassung zeigt,
daß deren Porzellansockel 8 gebrochen ist oder in einem solchen Maße beschädigt
ist, daß sein Ausbau mit einem herkömmlichen Werkzeug unmöglich ist, dann kann das
in den Fig. 1 und 2 oder in den Fig. 3, 4 und 5 gezeigte Werkzeug benutzt werden.
Zu diesem Zweck wird die Hülse 13 in die in Fig. 1 gezeigte Lage verschoben, in
der das Bearbeitungsteil 12 freiliegt. Sodann wird eine Kraft auf den Griffbereich
l0a ausgeübt, um das Bearbeitungsteil 12 mit der freien Fläche der Kontaktplatte
in Berührung zu bringen. Wenn das Werkzeug verdreht wird, dann gräbt sich das Bearbeitunysteil
12 in die Kontaktplatte 9 ein, so daß die Kontaktplatte herausgeschraubt werden
kann. Wenn die Hülse 13 sodann von der in Fig. 1 gezeigten Lage in die in Fig. 2
gezeigte Lage bewegt wird, dann wird ein Aufnahmeraum 19 gebildet1 in den die Kontaktplatte
9 hineinfällt. Das Werkzeug kann jetzt abgenommen werden, und die Kontaktplatte
9 kann aus dem Aufnahmeraum 19 beseitigt werden, woraufhin eine gebrauchsfähige
Paßschraube 8, 9 in die
betreffende Fassung eingeschraubt werden
kann, wobei das mit dem tabelEörmigen Teil 23 versehene andere Ende des Werkzeugs
benutzt wird, Für den Fachmann ist erkennbar, daß das in den Fig. 3, 4 und 5 gezeigte
Werkzeug ein Mehrzweckwerkzeug ist. Der wichtigste Gebrauchszweck besteht in der
sicheren und zuverlässigen Beseitigung der Kontaktplatte. Der gesamte Arbeitsvorgang
wird jedoch dann vereinfacht, wenn der Griffbereich lOa des Werkzeugs nach der in
den Fig. 1 und 2 gezeigten Ausführungsform als Träger für das gabelförmige Teil
verwendet wird, das mit dem Porzellansockel der Paßschraube zusammenwirken kann,
so daß der Träger als Handgriff dient, wenn das Bearbeitungsteil benutzt wird, während
die Arbeitsseite des Werkzeugs den Handgriff bildet, wenn das gabelförmige Teil
benutzt wird.
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Alle Bauteile des erfindungsgemäßen Werkzeugs sind aus einem elektrisch
isolierenden Material hergestellt, mit Ausnahme des Bearbeitungsteils. Wenngleich
die Feder 20 die praktische Anwendung des Werkzeugs erleichtert, so kann sie auch
weggelassen werden. Die Verriegelung der Hülse ist ebenfalls nicht notwendig, d.h.,
daß der Schlitz 18 weggelassen werden kann. In der Praxis kann Xies durchaus ausreichend
sein, wenn die Hülse nur in axialer Richtung verschiebbar ist, wobei ihre begrenzte
Verdrehbarkeit gegenüber dem länglichen Körper 10 durch das Spiel zwischen dem Führungsstift
15 und den Wänden des Schlitzes ermöglicht wird.
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Das Werkzeug kann selbstverständlich auch aus einem elektrisch leitenden
Material hergestellt und mit einem geeigneten Isolationsmaterial beschichtet sein,
obgleich
ein solches Werkzeug in der Herstellung teurer ist.
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Das Bearbeitungsteil kann jede geeignete Form aufweisen, und es kann
mehrere Hartmetallschneiden oder spitzen aufweisen. Wichtig ist dabei nur, daß das
Bearbeitungsteil in die Kontaktplatte eindringen kann, so daß die Paßschraube durch
Verdrehen des Werkzeugs aus ihrer Fassung in dem Verteilerkasten herausgeschraubt
werden kann.
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Handwerkzeug zur Verwendung bei elektrischen Abzweigkästen Bezugszeichenliste
: 8 Porzellansockel 9 Kontaktplatte 10 Körper lOa Griffbereich 11 Endfläche von
10 12 Bearbeitungsteil 13 Hülse 14 Axialschlitz in 13 15 Stift an 10 16 unteres
Ende von 14 17 horizontaler Bereich von 14 18 vertikaler Schlitz in 13 19 Aufnahmeraum
20 Feder 21 Flansch von 10 22 Schlitz in 10 23 Gabelteil 24 Stift an 10 a kleine
Maulweite b große Maulweite 25 Hülse
26 Axialschlitz in 25 27 Führungsstift
an 10 28 unteres Ende von 26 29 horizontaler Schlitzbereich 30 Axialschlitz in 23
31 vertikaler Schlitzbereich