DE3248494C2 - Verfahren zum Herstellen eines Brennstoffes für eine Müllverbrennungsanlage - Google Patents
Verfahren zum Herstellen eines Brennstoffes für eine MüllverbrennungsanlageInfo
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Abstract
Um bei einem Verfahren zum Vorbereiten von Hausmüll und Sperrmüll für die Verbrennung zugleich einen möglichst hohen Heizwert, ein gutes Abbrennverhalten und eine geringe Rauchgasbelastung zu erhalten, wird der Hausmüll vor dem Zusammenbringen mit dem zerkleinerten Sperrmüll durch eine Handlesestation und eine Siebtrommel geleitet. Anschließend werden der Siebtrommelüberlauf zusammen mit dem zerkleinerten Sperrmüll durch einen Fe-Selektierer und der Siebdurchgang durch einen weiteren Fe-Selektierer geführt. Die so vorbereiteten Materialströme werden bei Zwischenschalten einer Kompoststation in den Siebdurchgangsweg, in einem der eigentlichen Brennkammer vorgeschalteten Mischer homogenisiert.
Description
/_ B. bei Glasbehältnissen, überhaupt ermöglicht In gleicher
Weise wird die zum Ausscheiden von Kleinmaterial vorgesehene Siebtrommel nicht durch zusätzliche
Sperrmüllmengen belastet, d. h. die Trommel kann den
Erfordernissen des Hausmülls besser angepaßt werden. Der vorzugsweise auf eine mittlere StücJcgröße des
Hausmüllüberlaufs zerkleinerte Sperrmüll wird erfindungsgemäß mit dem Hausmüllüberlauf der ersten
Siebtrommel zusammen über einen ersten Eisen-Selektierer geführt und zu einer Mischstation weitergeleitet
Der erste Fe-Selektierer läßt sich also nach Art und Aufbau der StückgröBe aus HausmüUüberlauf und zerkleinertem
Sperrmüll anpassen. Ähliches gilt für den zweiten Fe-Selektierer, der auf die wesentlich kleinere
Stückgröße des von der ersten Siebtrommel herkommenden
und ebenfalls zur Mischstation weiterzuleitenden Siebguts abzustimmen ist Beide Fe-Selektierer
können daher wegen der Anpassung an bestimmte Stückgrößenbereiche relativ wirkungsvoll im Sinne der
wichtigen Schwermetallseparation arbeiten. Schließlich besitzt das in der Mischstation bzw. in dem Mischer
homogenisierte Brennmaterial neben einem relativ hohen Heizwert wegen des beigefügten Sperrmülls ein
durch die Sperrmüllkleinteile wesentlich verbessertes Abbrennverhalten gegenüber der reinen Mischung von
gereinigtem Oberlauf und Siebdurchgang (Grob- und Feinfraktion der ersten Siebtrommel) des Hausmülls.
Gemäß weiterer Erfindung wird der Siebdurchgang der ersten Siebtrommel auf dem Weg zwischen dem
zweiten Fe-Selektierer und der Mischstation kompostiert Dabei wird, wie bereits erwähnt, der Siebdurcbgang
nach dem in einem Bioreaktor erfolgenden Kompostieren
in einer zweiten Siebtrommel in als Kompost anfallende Feinfraktion und in den im wesentlichen aus
unverrottetem. in die Mischstation weiterzuleitendem Material bestehenden Überlauf getrennt Während der
Siebdurchgang der zweiten Siebtrommel aus kleinstükkigem,
sauberem Kompost besteht enthält der Überlauf der zweite Siebtrommel im wesentlichen relativ trokkenes
grobstückiges Material, das nach Zusammenfügen mit der vorgereinigten Grobfraktion des Hausmülls
allein eine Heizwertsteigerung von ursprünglich etwa 7.5 bis 8,5 MJ/kg auf etwa 10 MJ/kg bringt Dieses Material
enthält aber praktisch keine brückenbildenden Ballaststoffe (Glas, Eisen) mehr urd hat daher, bewirkt
durch schlechten Sauerstoffzugang, ein nicht immer befriedigendes Abbrennverhalten. Das Abbrennverhai'en
wird verbessert und zugleich der Heizwert weiter erhöht, wenn der Mischung der vorgereinigten Fraktionen
des Hausmülls zerkleinerter Sperrmüll hinzugefügt und dics-s Gemenge in einem Mischer homogenisiert
wird.
Durch Wahl der Trenn- und Verbindungspunkte auf den Verarbeitungswegen von Hausmüll und Sperrmüll
und deren Fraktionen gelingt es erfinclungsgemäß Wertstoffe und Schadstoffe wirtschaftlich auszusortieren
und zugleich einen erhöhten Heizwert sowie ein verbessertes Abbrennverhalten bei geringerer Rauchgasbelastung
sowie verminderter Aschenimenge zu erhalten, sowie zusätzlich auch noch Kompostmaterial zu
gewinnen.
Mit dem Verfahren und der Anordnung zur Gewinnung verwertbarer Stoffe aus festem Müll gemäß der
DE-OS 22 23 841 wird ein völlig anderes Ergebnis angestrebt, da dort das Herstellen von Humus vorgeschlagen
wird. Dabei sind einzelne Verfahrensstufen rein von der
Bezeichnung her mit Verfahrensstufen der Erfindung eleich. iedoch hinsichtlich ihrer Parameter und Zuordnung
in dem gesamten Ablauf nicht zu vergleichen.
Aus »Technische Umschau«, 17. November 1961, Seite 33 wird deutlich, daß das erst mit der Erfindung gelöste
Problem — Müll ist ein schlechter Brennstoff — seit langem bestand.
In der DE-PS 9 62 691 sowie der DE-OS 30 37 714 werden lediglich allgemein einzelne auch bei der Erfindung
zum Einsatz gelangende Aggregate angesprochen.
Anhand der schematischen Darstellung eines Ausführungsbeispiels einer Anlage für die Abfallvorbehandlung
in einer Müllverbrennungsanlage werden Einzelheiten der Erfindung beschrieben.
Der im Bunker 1 der Müllverbrennungsanlage (MVA) angelieferte Hausmüll 2 wird mit Hilfe eines Radbaggers
3 und eines Steilförderbands 4 zu einer Handlesestation 5 gefördert. Hier werden dem Hausmüll Wertstoffe,
wie Glas in Form von ganzen Behältnissen oder großen Scherben, entnommen und in einen Container β
geleitet In der Handlesestation 5 werden jeweils die
Stoffe separiert, deren Aussonde1 ^ig sich im Rahmen
der Anlage und im Rahmen der Wehrrverwenung bereits
an dieser Stelle lohnt
Der vorgereinigte Hausmüll gelangt in eine erste Siebtrommel 7, in der die Abfälle in eine Grobfraktion
bzw. »inen Überlauf 8 und in eine Feinfraktion bzw. Siebdurchgang 9 aufgeteilt werden. Dem kleinstückigen
Siebdurchgang 9 wird in einem elektromagnetischen Fe-Selektierer 10 Eisen entzogen. Dadurch wird der-Müll
von einem großen Teil der das Rauchgas belastenden Schwermetallträger, wie z. B. stahlummantelte Monobatterien,
befreit Die Restmenge des Siebdurchgangs eignet sich für die Weiterverarbeitung zu Kompost.
Im Ausführungsbeispiel wird dazu ein Bioreaktor 11 vorgesehen. Der von diesem Reaktor 11 erzeugte
Kompost ist jedoch noch mit nicht verrotteten Teilen durchsetzt, die in einer dem Reaktor nachgeschaheter.
zweiten Siebtrommel 12 als Überlauf 13 anfallen und dem zu verbrennenden Materialstrom wieder zugeführt
werden. Der Siebdurchgang 14 der zweiten Siebtrommel 12 besteht aus kleinstückigem, sauberem Kompost
und wird in einem Kompostcontainer 15 gesammelt.
Die in relativ unregelmäßigen Abständen in einer Müllverbrennungsanlage eintreffenden Mengen an
Sperrmüll 16 werden erfindungsgernäß in einem vergleichmäßigten Materialstrom 17 einer Zerkleinerungsmaschine
18 zugeführt, zerkleinert und mit dem Überlauf 8 der ersten Siebtromme! 7 zusammen einer Eisenseparation
in einem ersten Fe-Selektierer 19 unterzogen. Das dabei abgetrennte Material wird ebenso wie
das im vorgenannien /weiten Fe-Selektierer 10 gewonnene Material einem Eisencontainer 20 zugeführt.
Das von dem Fe-Selektierer 19 kommende Gemenge wild zusammen mit dem von dem Fe-Selektierer 10
über die Kompoststation 11, 12 bzw. auf dem direkten Weg 21 (gestrichelte Linie) kommenden Siibdurchgang
in einem Mischer 22 zu einem homogenen Brennstoff vermischt, der einen gleichmäßigen Ausbrand, einen relativ
hohen Heizwert und eine verminderte Rauchgasbelastung
in der eigentlichen Brennkammer 23 garantiert.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Verfahren zum Herstellen eines Brennstoffes für eine Müllverbrennungsanlage bei gleichzeitiger
Kompostherstellung aus getrennt angeliefertem und gegebenenfalls in einem Bunker zwischengelagertem
Hausmüll und Sperrmüll, bei dem eine Handauslese vorgesehen ist und für die Wiederverwendung
geeignete Wertstoffe sowie bei der Verbrennung Schadstoffe emittierende Materialien ausgeschieden
werden und der Müll einer Zerkleinerung, Klassierung, Sortierung, Homogenisierung und biologischen
Aufbereitung unterworfen wird, dadurch
gekennzeichnet, daß der Hausmüll (2) nach Durchlauf einer Handlesestation (5) in einer ersten
Siebtrommel (7) in Überlauf (8) und Siebdurchgang (S) aufgeteilt wird, daß der Sperrmüll (16) nach
Durchlauf einer Zerkleinerungsstation (18) mit dem Oberlauf (8)fi«r ersten Siebtrommel (7) zusammengeführt
und zugleich mit diesem einer Eisen-Separation in einem ersten Fe-Selektierer (19) unterzogen
wird und daß der durch einen zweiten Fe-Selektierer (10) gelaufene Siebdurchgang (9) der ersten Siebtrommel
(7) nach dem in einem Bioreaktor (11) erfolgeden
Kompostieren in einer zyeiten Siebtrommel (12) in eine als Kompost anfallende Feinfraktion
(Siebdurchgang 14) und in einen im wesentlichen aus unverrottetem in eine der Brennkammer (23) der
Anlage vorgeschaltete Mischstation (22) weiterzuleitendem Ma., rial bestehenden Oberlauf (13) getrennt
wird, der zusammen mi« dem Gemisch von zerkleinertem Sperrmüll (16) sowie Hausmüllüberlauf
(8) in die Mischstation (22) geleitet und dort homogenisiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß in der Handlesestation (5) Glas in Form ganzer Behältnisse und in Form von Scherben
mit zum wirtschaftlichen sowie gefahrlosen Greifen ausreichender Größe entnommen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Siebdurchgang (9) der ersten Siebtrommel (7) auf seinem Weg nach dem zweiten
Fe-Selektierer (10) kompostiert wird.
4. Anlage zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1. die eine Zerkleinerungs-, Klassier-, Sortier-
und eine biologische Aufbereitungseinrichtung aufweist, gekennnzeichnet durch eine Verkettung
folgender Einzelaggregate: einen Hausmülleingang (1) mit Handlesestation (S). insbesondere für Glas,
und einer ersten Siebtrommel (7); einen Sperrmülleingang (10) mit Zerkleinerungsmaschine (18); einen
ersten Fe-Selektierer (19) im Anschluß an die Zerkleinerungsmaschine (18) und den Überlauf (8) der
ersten Siebtrommel (7); einen zweiten Fe-Selektrierer
(10) im Anschluß an den Siebdurchgang (9) der ersten Siebtrommel (7); und einen der Brennkammer
(23) der Anlage vorgeschalteten Mischer (22) zum Homogenisieren des aus dem ersten und zweiten
Fe-Selektierer (19,10) kommenden Materials.
5. Anlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den zweiten Fe-Selektierer (10)
und die Mischstation (22) eine Kompostierungsanlage mit Bioreaktor (11) und nachfolgender zweiter
Siebtrommel (12) mit Überlauf zur Mischstation (22) eingeschaltet ist.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 sowie eine Anlage
gemäß dem Patentanspruch 4.
In Müllverbrennungsanlagen werden die relativ unregelmäßig eintreffenden Müllmengen in als Puffer dienenden
Bunkern zwischengelagert und daraus den Erfordernissen der eigentlichen Brennanlage bzw. deren
nachgeschalteten Verbrauchern entsprechend entnommen. Eine Aufbereitung uder eine systematische Mischung
des Mülls erfolgt nicht Die Heizleistung schwankt daher stark, der Aschenanfall ist hoch und die
Rauchgasbelastung vor allem durch im Müll enthaltene Schwermetalle ist erheblich.
Besondere Probleme bereitet in erheblichen Mengen angelieferter Sperrmüll, dessen Abbrennverhalten und
Heizwert sich stark von den entsprechenden Parametern des normalen Hausmülls unterscheiden. Eine zeitlich
gleichmäßigere Heizleistung wäre bei Mischung von Sperrmüll und Hausmüll zu erreichen. Bei bisherigen
Anlagen setzte das Mischen aber voraus, daß die relativ unregelmäßig angefahrenen Sperrniüümengcn
jeweils gleichmäßig im Hausmüllbunker zu verteilen wären. Bei dieser Art der Verteilung des Sperrmülls
wäre aber das Aussortieren von wieder verwendbaren Wertstoffen oder von das Rauchgas belastenden Schadstoffen
wie z. B. von im Hausmüll besonders häufig anzutreffendem Glas oder von Schwermetallträgern in
Form von Stahlummantelten Monobatterien, wegen der vergrößerten Gesamtmüllmenge und wegen der stark
unterschiedlichen Stückgrößen bei Sperrmüll einerseits und Hausmüll andererseits sehr erschwert
Aus »Umwelt«, 1979, Heft 3 sind in allgemeiner Form Verfahrensschritte der eingangs genannten An bekannt,
wobei dort jedoch darauf hingewiesen wird, daß keiner der dort erörterten Entwicklungen bisher der
Durchbruch in die praktische Anwendung bei der Abfallentsorgung gelungen ist
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung der aniveidungsgemäßen
Gattung anzugeben, die die Herstellung eines schadstoffarmen Brennstoffes mit verbessertem Heizwert
und vergleichmäßigtem Abbrand ermöglichen, bei
gleichzeitiger Aussortierung von für die Wiederverwendung geeigneten Stoffen.
Die erfindungsgemäße Lösung besteht für das Verfahren darin, daß der Hausmüll nach Durchlauf einer
Handlesestation in einer erste Siebtrommel in Überlauf und Siebdurchgang aufgeteilt wird, daß der Sperrmüll
nach Durchlauf einer Zerkleinerungsstation mit dem Überlauf der ersten Siebtrommel zusammengeführt und
zugleich mit diesem einer Eisen-Separation in einem ersten Fe-Selektierer unterzogen wird und daß der
durch einen zweiten Fe-Selektierer gelaufene Siebdurchgang der ersten Siebtrommel nach dem in einem
Bioreaktor erfolgenden Kompostieren in einer zweiten Siebtrommel in eine als Kompost anfallende Feinfraktion
(Siebdurchgang) und in einen im wesentlichen aus unverrottetem in eine der Brennkammer der Anlage
vorgeschaltete Mischstation weiterzuleitendem Material bestehenden Überlauf getrennt wird, der zusammen
mit dem Gemisch von zerkleinertem Sperrmüll sowie Hausmüllüberlauf in die Mischstation geleitet und dort
homogenisiert wird.
Durch das Einschalten einer Handlesestalion und ciner
Siebtrommel in den Weg des Hausmülls bis zum Zusammenlauf mit dem Sperrmüll wird die Handlcse
wegen der geringeren Materialmengen und wegen der kleineren Stückgrößen erleichtert wenn nicht sogar,
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