DE3926996A1

DE3926996A1 - Aufbereitung von hausmuell zur verbrennung

Info

Publication number: DE3926996A1
Application number: DE19893926996
Authority: DE
Inventors: Heinrich Dr Thiele
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1989-08-16
Filing date: 1989-08-16
Publication date: 1991-02-21

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Aufbereitung von Hausmüll zum Zwecke der Verbrennung in einer Wirbelschicht feuerung, bei dem Metall, Glas, Bauschutt und dergleichen nichtbrennbare Bestandteile vor Beginn des eigentlichen Auf bereitungsverfahrens aussortiert und die brennbaren Bestand teile geschnitzelt oder anderweit zerkleinert werden.

In der PS DE 28 49 509 ist ein Verfahren zur Aufbereitung von Hausmüll beschrieben, nach dem der Abfall nach vorangegan gener Aussortierung der nichtbrennbaren Bestandteile ge schnitzelt, getrocknet und anschließend brikettiert wird. Im Falle des Einsatzes des Brennstoffes in einer Wirbel schichtfeuerung wird die aufbereitete Masse zu einem endlosen, in der Regel fingerdicken Strang gepreßt, der in Pellets gleicher Länge zerschnitten wird. Diese Technologie beruht auf der Voraussetzung, daß Hausmüll überwiegend aus Papier und Pappe besteht. Die Stoffe enthalten einen entsprechend hohen Anteil an den Brikettierungsprozeß unterstützenden Zellstoffasern und an Leimen und weisen auch einen den Ab lauf eines selbstgängigen Verbrennungsprozesses gewährlei stenden Heizwert auf.

Seit einigen Jahren zeichnet sich jedoch die Tendenz ab, Ab fälle, soweit dies möglich ist, wieder in den natürlichen Stoffkreislauf zurückzuführen. Im Falle von Papier und Pappe wird dies sogar von der Gesetzgebung gefordert. Nachdem die diesbezüglichen Bemühungen der öffentlichen Hand auch in der Bevölkerung einen positiven Widerhall gefunden haben, müssen die mit der Hausmüllentsorgung befaßten Stellen damit rechnen, daß im Hausmüll der Papier- und Pappeanteil künftig stark zurückgeht. Das wiederum führt auch zur Reduzierung der die Brikettierung ermöglichenden Zellstoffasern und Leime und stellt damit die Verbrennung des Hausmülls in der Wirbel schicht in Frage. Im Extremfall wird sogar der Ablauf eines selbstgängigen Verbrennungsprozesses gefährdet.

Im Hinblick auf diese Entwicklung hat sich die Erfindung die Aufgabe gestellt, ein für Hausmüll geeignetes Aufbereitungs verfahren zu schaffen, das sowohl bei hohem als auch bei ge schmälertem Papier- und Pappeanteil durchführbar ist, bei dem die Brikettierung durch ein mit anderen Bindemitteln durch führbares Verfestigungsverfahren ersetzt wird und das auch bei stark reduziertem Papier- und Pappeanteil einen aus reichenden Heizwert gewährleistet.

Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe durch ein Verfahren der eingangs geschilderten Art, dadurch gekennzeichnet, daß dem geschnitzelten bzw. zerkleinerten Hausmüll vorentwässer ter Klärschlamm, vorzugsweise solcher kommunaler Herkunft, zugesetzt wird und die beiden Substanzen in einem Rührwerk bekannter Bauart zu einer breiartigen Masse vermischt wer den, die in einer Zentrifuge bekannter Bauart granuliert und in einem Wirbelschichttrockner bekannter Bauart mit desodo rierender Wirkung getrocknet wird.

Nach einer weiteren Ausbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß der Klärschlamm im Falle eines reduzierten Papier- und Pappeanteils am Hausmüll die in diesen Stoffen liegende Binde kraft ersetzt und den reduzierten Heizwert des Hausmülls aus gleicht.

Nach einer weiteren Ausbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß eine annähernd gleichmäßige Verteilung des Klärschlamms auf den geschnitzelten bzw. zerkleinerten Hausmüll durch Verwendung einer Dosiereinrichtung bekannter Bauart herbei geführt wird.

Die Erfindung hat den Vorteil, daß die in den Exkrementen enthaltenen Klebestoffe und die im Toilettenpapier enthaltenen Zellstoffasern und Leime als Bindemittel wirken und an die Stelle der im Papier und in der Pappe enthaltenen Bindemittel treten, und daß der Klärschlamm auch die durch den Wegfall von Papier und Pappe eingetretene Reduzierung des Heizwerts ausgleicht. - Bei ungeschmälertem Papier- und Pappeanteil führt das erfindungsgemäße Verfahren zu einer Erhöhung des Heizwertes.

Gegenüber der bisherigen Praxis, Hausmüll und Klärschlamm zwar gemeinsam zu verbrennen, aber in getrennten Linien auf zubereiten, hat das erfindungsgemäße Verfahren den Vorteil, daß es zu einer ins Gewicht fallenden Reduzierung des apparativen Aufwands führt. Zwar müssen auch nach dem gegen ständlichen Verfahren der Hausmüll unter Verwendung entspre chender Einrichtungen geschnitzelt bzw. zerkleinert und der biologisch vorbehandelte Klärschlamm unter Verwendung von Pressen vorentwässert werden. Aber von diesen Aufbereitungs stufen an wird die weitere Aufbereitung in gemeinsamen Ein richtungen durchgeführt. Diese müssen zwar wegen des höheren Materialdurchsatzes größer dimensioniert werden. Da aber die spezifischen Anlagekosten einer größeren Anlage wesent lich unter denen einer kleineren Anlage liegen, führt das erfindungsgemäße Verfahren zu einer nicht unwesentlichen Reduzierung des gesamten Investitionsaufwands.

Das ist vor allem dann von Bedeutung, wenn weitflächige Ge biete in der Weise entsorgt werden, daß die Aufbereitung des Abfalls dezentralisiert, aber die Verbrennung des aufbe reiteten Abfalls in einer zentralen Verbrennungsanlage durch geführt wird. In diesem Fall führt das gegenständliche Ver fahren auch zu einer Vereinfachung des Transports und damit auch zur Reduzierung der Transportkosten.

Von Vorteil ist ferner, daß die aus Hausmüll und Klärschlamm bestehenden Granulate annähernd gleichgroß und wesentlich kleiner als die im Brikettierverfahren gewonnenen Pellets sind. Das gewährleistet einen gleichmäßigeren Ausbrand und schließt die mit einem ungleichmäßigen Ausbrand verbundenen Nebenwirkungen aus. - Das erfindungsgemäße Verfahren ist somit ein geeignetes Mittel, die ökonomischen und ökologi schen Vorteile der Wirbelschichttechnologie auch bei ver änderter Zusammensetzung des Hausmülls zu nutzen.

Claims

1. Verfahren zur Aufbereitung von Hausmüll zum Zwecke der Verbrennung in einer Wirbelschichtfeuerung, bei dem Metall, Glas, Bauschutt und dergleichen nichtbrennbare Bestandteile vor Beginn des eigentlichen Aufbereitungs verfahrens aussortiert und die brennbaren Bestandteile geschnitzelt oder anderweit zerkleinert werden, da durch gekennzeichnet, daß dem geschnitzelten bzw. zerkleinerten Hausmüll vorentwässerter Klärschlamm, vorzugsweise solcher kommunaler Herkunft, zugesetzt wird und die beiden Substanzen in einem Rührwerk bekannter Bauart zu einer breiartigen Masse vermischt werden, die in einer Zentrifuge bekannter Bauart granuliert und in einem Wirbelschichttrockner bekannter Bauart mit deso dorierender Wirkung getrocknet wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich net, daß der Klärschlamm im Falle eines reduzierten Papier- und Pappeanteils am Hausmüll die in diesen Stoffen liegende Bindekraft ersetzt und den reduzierten Heizwert des Mülls ausgleicht.

3. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine annähernd gleichmäßige Verteilung des Klärschlamms auf den geschnit zelten bzw. zerkleinerten Hausmüll durch Verwendung einer Dosiereinrichtung bekannter Bauart herbeigeführt wird.