DE4441393A1 - Verfahren zur Entsorgung von Klärschlamm - Google Patents
Verfahren zur Entsorgung von KlärschlammInfo
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- C02—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F11/00—Treatment of sludge; Devices therefor
- C02F11/12—Treatment of sludge; Devices therefor by de-watering, drying or thickening
- C02F11/121—Treatment of sludge; Devices therefor by de-watering, drying or thickening by mechanical de-watering
- C02F11/125—Treatment of sludge; Devices therefor by de-watering, drying or thickening by mechanical de-watering using screw filters
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Description
Eine umweltverträgliche Abfallversorgung bereitet in zunehmendem
Maße immer größere Probleme. Ein nicht unwesentlicher Teil davon
ist der in kommunalen oder industriellen Kläranlagen anfallende
Klärschlamm. Dieser wurde in der Vergangenheit auf landwirt
schaftlichen Flächen als Düngemittel aufgebracht oder auf Deponien
endgelagert. Durch die Gefahr, daß im Klärschlamm enthaltene
Schwermetalle und Giftstoffe mit dem Boden kontaminieren
und dadurch in den Nahrungsmittelkreislauf zurückgelangen, dürfen
entsprechend der "Dritten Allgemeinen Verrottungsvorschrift
zum Abfallgesetz" Klärschlämme aus den vorgenannten Anlagen
nicht landwirtschaftlich verwertet oder deponiert werden.
Sie sind einer thermischen Entsorgung zuzuführen. Eine Trocknung
und anschließende Verbrennung z. B. in Müllverbrennungsanlagen
löst das Problem nur zum Teil, da mit einer solchen Verwertung
wiederum unerwünschte umweltgefährdende Emissionen verbunden
sind.
Eine Möglichkeit, mit geringstmöglicher Umweltbelastung und zu
sätzlicher Energieeffektivität Klärschlämme zu entsorgen, ist
die Hochtemperaturvergasung. Dazu ist jedoch in der Regel eine
vorhergehende Brikettierung des getrockneten Klärschlammes er
forderlich.
In fast allen Fällen erfolgt eine thermische Verwertung des
Klärschlammes nicht an dem Ort, wo der Schlamm anfällt, so daß
mehr oder weniger lange Transportwege erforderlich sind, wobei
eine Volumenreduzierung durch Brikettieren vor dem Transport
erhebliche Vorteile bringt.
Verfahren zum Verdichten von u. a. thermoplastischen Kunststoff
abfällen und partikelförmigen Abfällen wie Stäube, Fasern, Papier
abfälle und dergl. zu Feststoffen sind bekannt (1).
Es ist weiterhin bekannt, einen festen Brennstoff aus industri
ellen Produktionsrückständen, die gegebenenfalls vorzerkleinert,
miteinander gemischt und zu einem Körper gewünschter Form ge
preßt werden, herzustellen. Diese Verfahren sind z. T. sehr
energieaufwendig und beschreiben lediglich die Herstellung der
Feststoffe bzw. Preßkörper und nennen zu Weiterverwertung nur die
Verbrennung (2).
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Verfahrenskette
zu schaffen, mit der anfallende Klärschlämme aus kommunalen und
industriellen Kläranlagen mit geringstmöglicher Umweltbelastung
und niedrigem Kostenaufwand entsorgt werden können und gleich
zeitig die Möglichkeit besteht, andere Abfallstoffe, wie Rechen
gut, Altpapier, thermoplastische Kunststoffabfälle, Farbreste,
Staub aus Entlüftungsanlagen und dergl. kostengünstig mit zu
entsorgen und brikettiert einer Hochtemperaturvergasung zuzu
führen, wobei die anfallende Asche problemlos auf normalen
Deponien abgelagert werden kann oder anderweitig verwertbar
ist.
(1) DE-A 24 02 976
DE-A 24 44 420
DE-A 25 39 195
(2) EP-A 0 262 083
DE-A 24 44 420
DE-A 25 39 195
(2) EP-A 0 262 083
Erfindungsgemäß wird eine Verfahrenskette zur Entsorgung von
Klärschlamm beschrieben, bei dem durch Entwässern und Briket
tieren eine Reduzierung des Volumens auf etwa 10% erfolgt,
bei dem außerdem eine erhebliche Menge anderer Abfälle zuge
mischt werden können und das gegenüber bisher bekannten Ver
fahren weniger energie- und maschinenaufwendig ist.
Dem maschinell, z. B. in Zentrifugen oder auf Trockenbeeten
vorgetrockneten Klärschlamm, der einen Wassergehalt von 35-50%
nicht überschreiten sollte, werden unterschiedliche
Zuschlagstoffe wie Holzabfälle, Altpapier, Kunststoffabfälle,
Hausmüll usw. sowie Abfälle, die dem Sondermüll zuzurechnen
sind, wie Farbreste und andere Flüssigkeiten zugemischt, mit
Bindemitteln wie Kalk u. a. versehen und in den Einfülltrichter
einer Schneckenpresse eingegeben. Die eingefüllte Masse wird in
der Schneckenpresse innig weiter gemischt und dabei sehr stark
zusammengepreßt. Der hohe Druck erwärmt insbesondere durch die
miteingeschlossene Luft das Gemenge sehr stark. Die Masse wird
in der Schneckenpresse solange geknetet, bis die im Klärschlamm
enthaltene Restfeuchte bis auf ca. 15% verdampft ist und die
partikelförmigen Zumischgüter einschließlich des Schlammes weit
gehend entlüftet sind. Der Masse können wahlweise in der Schnecken
presse noch Altfarben und Abfallflüssigkeiten zugegeben werden.
Die Feststoffbestandteile der Altfarben und Flüssigkeiten
werden in das Brikettiergemisch eingeknetet. Der Schnecken
presse kann im Bedarfsfall ein Vormischer und ein Magnetab
scheider für das Rechengut vorgeschaltet werden. Das Zumisch
gut ist zweckmäßig bis auf eine Korngröße von 20-40 mm zu
zerkleinern. Hierdurch erhalten die aus der Schneckenpresse
austretenden Briketts eine gleichmäßige Struktur und die für
den Transport erforderliche Festigkeit. Sie sind bis zu
250 kg/cm² druckbelastbar und weisen je nach Zumischgut eine
Dichte von 1,2-1,7 kg/Liter und mehr auf. Diese Briketts
laufen über ein Kühlband, bevor sie in einen Transportcontainer
abgeworfen werden. Anschließend erfolgt der Transport zur
Hochtemperaturvergasung. Das dabei entstehende Gasgemisch
kann als Synthesegas weiterer chemischer Verwendung zugeführt
werden oder es dient als Energieträger der Dampf- bzw. Strom
gewinnung. Als Rückstand entsteht eine Schlacke, in der durch
Versintern Schwermetalle sicher eingebunden werden, so daß eine
Verwendung als Bauzuschlagstoff möglich ist bzw. eine gefahr
lose Deponierung vorgenommen werden kann.
Claims (3)
1. Verfahren zur Entsorgung von Klärschlamm aus kommunalen und
industriellen Kläranlagen, dadurch gekennzeichnet, daß der
Klärschlamm durch Zentrifugieren oder andere geeignete Maß
nahmen entwässert wird und mit Zumischungen anderer Abfall
stoffe, wie Rechengut, Altpapier, thermoplastischen Kunst
stoffabfällen u. a. in einer Schneckenpresse geknetet, ver
mischt, entlüftet und zu Briketts in Form von Pellets,
Stangen oder abgelängten Stangenzeilen gepreßt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem
Gemisch Farbreste und Abfallstoffe, die dem Sondermüll
zugerechnet werden, beigemischt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Klärschlammbriketts der Hochtemperaturvergasung zur
Synthesegaserzeugung zugeführt werden oder der Energiege
winnung dienen, wobei die anfallende Asche versintert,
Schwermetalle und andere Bestandteile gebunden werden, so
daß die Asche als Bauzuschlagstoff verwendet werden kann
oder problemlos deponiefähig ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944441393 DE4441393A1 (de) | 1994-11-21 | 1994-11-21 | Verfahren zur Entsorgung von Klärschlamm |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944441393 DE4441393A1 (de) | 1994-11-21 | 1994-11-21 | Verfahren zur Entsorgung von Klärschlamm |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4441393A1 true DE4441393A1 (de) | 1996-05-23 |
Family
ID=6533765
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19944441393 Ceased DE4441393A1 (de) | 1994-11-21 | 1994-11-21 | Verfahren zur Entsorgung von Klärschlamm |
Country Status (1)
Country | Link |
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