DE3842138A1

DE3842138A1 - Verfahren zur gleichzeitigen aufbereitung von mechanisch vorentwaessertem klaerschlamm und trockenen biomasse-abfaellen und anlage zur ausuebung des verfahrens

Info

Publication number: DE3842138A1
Application number: DE3842138A
Authority: DE
Inventors: Peter Voelskow
Original assignee: Peter Voelskow
Current assignee: MAX AICHER GMBH & CO, 83395 FREILASSING, DE
Priority date: 1988-12-15
Filing date: 1988-12-15
Publication date: 1990-06-21

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Anlage zur gleichzeitigen Aufbereitung von mechanisch vorentwässertem Klärschlamm und trocknener Biomasse, vorzugsweise aus unver wertbaren Altpapierfraktionen aber auch von Strohballen oder ähnlichen Abfällen beispielsweise zu Brennstoff.

Bekannte Verfahren zu Aufbereitung von Klärschlamm z.B. zu trockenem Brennstoff gehen von einer mechanischen Vorent wässerung aus. Diese wird entweder mit hohem Aufwand bis zu einem Gehalt an Trockensubstanz (TS) von ca 45% getrie ben oder es wird dem auf ca 25% TS vorentwässertem Schlamm so viel getrocknetes Material zugemischt, daß ca 45% TS der Mischung erzielt wird. Mit diesem TS-Gehalt läßt sich der Schlamm mit einer Lochmatritzenpresse, z.B. einem Fleischwolf, in würstchenartige Pellets formen, die dann auf verschiedene Art getrocknet und so als Brennstoff auf bereitet werden können.

Die mechanische Entwässerung auf 45% TS ist ein großer Auf wand, bei der Rückmischung von Trockengut wird die zu trock nende Masse erhöht und es muß in jedem Falle 75% Wasser be zogen auf den auf 25% TS vorentwässerten Schlamm verdampft werden.

Aufgabe der Erfindung ist, diese Nachteile durch Zumischung von trockenen Biomasse-Abfällen zu vermeiden und dadurch pro erhaltenem Abfall-Brennstoff weniger Wasser verdampfen zu müssen. Beispielsweise sind große Mengen an Altpapier, sogenannte Mischpapiere, Buntdruckpapiere, Glanzpapiere und verunreinigtes Altpapier generell nicht verwertbar. Die ther mische Verwertung erfordert aufwendige Papierverbrennungs öfen oder die Verfeuerung mit entspr. Kostenaufwand in Müll verbrennungsanlagen.

Für die thermische Verwertung von getrocknetem Klärschlamm gibt es jedoch mehrere interessante Varianten:

1. die Hoch temperaturverbrennung in einer Schmelzkammer-Einblasfeuerung,
2. die Niedertemperaturverschwelung mit Ölgewinnung aus dem kondensierten Schwelgas,
3. die Verwertung als Brennstoff in Asphaltmischanlagen bei Zumischung der Asche in die As phalt bzw. Bitumen-Mischung für den Straßenbau. Alle diese Verfahren können nur einen feinkörnigen Brennstoff verarbei ten, wie er als Granulat oder nachgemahlenes Granulat aus Klärschlamm anfällt.

Überraschenderweise hat sich gezeigt, daß sich aus der Mi schung von Klärschlamm und trockener Biomasse, insbesondere Altpapier, nach einer intensiven Durchmischung und dabei Durchfeuchtung der trockenen Anteile und einer anschließen den Verarbeitung in einem Fleischwolf oder einer entspre chenden Lochmatritzen-Schneckenpresse ein vergleichbares Granulat erzeugen läßt wie aus auf 45-50% TS-Gehalt ent wässertem Klärschlamm. Im Detail wird diese Erfindung auch in den Patentansprüchen beschrieben.

Die Vorteile der Erfindung sind folgende:

1. wird zusätzlich zum Klärschlamm ein Problemabfall verwer tet z.B. unverwertbares Altpapier wie Buntdruck-Illustrierte, Glanzpapier, Mischpapier und verschmutztes Papier oder auf den Feldern oder in den Ställen nicht mehr verwertetes Stroh,
2. wird bezogen auf die erzeugte Menge Brennstoff weniger Trockenenergie benötigt,
3. können interessante thermische Verwertungsverfahren ge nutzt werden, die einen feinkörnigen Brennstoff erfordern.
4. wird bei der Feinzerkleinerung der trockenen Abfälle wie Altpapier viel weniger Energie benötigt wenn sie im durch feuchteten Zustand im Fleischwolf zerkleinert werden als wenn sie im trockenen Zustand durch Mühlen beliebiger Art zerkleinert würden.

Da zur Ausübung des Verfahrens derart bekannte Aggregate wie lntensivmischer und Fleischwolf verwendet werden, kann auf eine zeichnerische Darstellung der Erfindung verzichtet wer den.

Claims

1. Verfahren zur gleichzeitigen Aufbereitung von mechanisch vorentwässertem Klärschlamm und trockenen Biomasse-Abfäl len wobei der Klärschlamm einen Gehalt an Trockensubstanz (TS) von 15-30%, vorzugsweise 20-25% aufweist und die Biomasse-Abfälle, z.B. Altpapier oder Stroh, nicht feuch ter sind als 20% gekennzeichnet durch folgende Verfahrens schritte:

a) grobes vorzerkleinern des Altpapiers, der Strohballen oder entsprechender Abfälle
b) falls erforderlich ausscheiden von Eisenteilen mit Magnetscheidern
c) intensives Mischen des entwässerten Klärschlammes mit der vorzerkleinerten Biomasse
d) Pressen des Gemisches durch eine Lochmatritze
e) Trocknen der würstchenartigen Pellets.

2. Anlage zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 1 gekenn zeichnet durch folgende Anlagenbausteine:

a) einer Zerkleinerungsmaschine mit einer langsam laufen den Zerkleinerungswalze, die mit Reiß- und/oder Schneid zähnen bestückt ist und gegen die periodisch das zu zerklei nernde Gut mit einem hydraulischen Stempel gepreßt wird,
b) einem bekannten Magnetscheider, falls erforderlich
c) einer intensiv knetenden und scherenden Mischmaschine,
d) einem Fleischwolf bzw. einer entsprechenden Schnecken presse mit Lochmatritze
e) einem bekannten Trockner, z.B. Bandtrockner, in dem Luft, ggf. Warmluft oder Heißluft durch eine Schüttung der Pellets geblasen wird.