DE4415949C2 - Verfahren zur Klärschlammentsorgung - Google Patents
Verfahren zur KlärschlammentsorgungInfo
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- C02F—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F11/00—Treatment of sludge; Devices therefor
- C02F11/12—Treatment of sludge; Devices therefor by de-watering, drying or thickening
- C02F11/121—Treatment of sludge; Devices therefor by de-watering, drying or thickening by mechanical de-watering
- C02F11/122—Treatment of sludge; Devices therefor by de-watering, drying or thickening by mechanical de-watering using filter presses
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F23—COMBUSTION APPARATUS; COMBUSTION PROCESSES
- F23G—CREMATION FURNACES; CONSUMING WASTE PRODUCTS BY COMBUSTION
- F23G2201/00—Pretreatment
- F23G2201/10—Drying by heat
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- F23G2209/00—Specific waste
- F23G2209/12—Sludge, slurries or mixtures of liquids
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Klärschlamm
entsorgung.
Klärschlämme, insbesondere Klärschlämme kommunaler
Abwasserbehandlungen, fallen als Dünnschlämme an mit
einem relativ geringen Gehalt an Feststoffsubstanzen,
der normalerweise ca. 5% beträgt. Mit einem derart
hohen Wassergehalt ist eine thermische Entsorgung der
enthaltenen Trockenmasse, etwa eine thermische Endbe
handlung durch Pyrolyse und/oder Hochtemperatur
behandlung, wirtschaftlich nicht sinnvoll. Dennoch
sind Bestreben und Ziel verantwortungsbewußter Um
weltpolitik, die Schlämme zu ent- oder vergasen
und/oder zu veraschen, um sie mit minimiertem Volumen
deponiefähig zu machen. Es ist bekannt, die mecha
nisch vorentwässerten Schlämme thermisch zu trocknen,
wofür Wirbelschicht- und Dünnschicht-Trocknungen zum
Einsatz kommen.
Mit diesen gebräuchlichen Verfahren wird der Wasser
gehalt von ca. 75% auf etwa 25-30% gesenkt, was
jedoch einen großen Aufwand an Energie erfordert, be
dingt durch die aufzubringende Verdampfungswärme des
Wassers. Darüber hinaus entstehen beträchtliche In
vestitionskosten.
Bekannte Vorschläge für die thermische Entsorgung von
Klärschlämmen durch mechanisches Vorentwässern, ther
misches Nachtrocknen und abschließendes Endbehandeln
sind beispielsweise in der DE-OS 37 30 699 und der
DE-OS 41 02 216 beschrieben.
Um die energetischen Nachteile einer thermischen
Trocknung zu reduzieren, ist auch ein Verfahren be
kannt geworden (EP-PS 0 092 146), bei dem der in Zen
trifugen, Siebbandpressen oder dergleichen Vorrich
tungen vorentwässerte Schlamm zu pelletförmigen Zwi
schenprodukten ausgeformt wird, wobei die Pellets
dann mit einem pulvrigen Trockenstoff, wie z. B.
Asche, umhüllt werden und danach eine Schüttung die
ses umhüllten Pellets in einer Presse mechanisch
nachentwässert wird.
Die Umhüllungsschichten der Pellets bilden bei der
Nachentwässerung ein "Drainagesystem", das den ent
standenen Preßkuchen netzartig durchzieht und den
Fließwiderstand bei der Entwässerung mindert. Nach
teilig ist bei diesem bekannten Verfahren, daß die
Pelletierung des nur vorentwässerten Schlammes auf
wendige apparative Konstruktionen erfordert und die
Aufbereitung des Trockenanteils und seine Applikation
auf die Pellets problematisch ist.
Um hier wenigstens bedingt Abhilfe zu schaffen, ist
es aus der DE-OS 41 36 466 bekannt, den Trockenstoff
für die Drainage im Schlamm selbst zu erzeugen, indem
mittels Laserstrahlen bzw. Einbrenngittern auf dünne
Schlammschichten Trockenstoffmuster vorgegeben wer
den. Auch diese Verfahrensweise ist bezüglich kon
struktiven Aufwands der Vorrichtung, ihrer Abmessun
gen - bedingt durch die jeweils dünnen Schlammschich
ten - und den Zeitaufwand, der für großtechnische
Entsorgungsanlagen kaum vertretbar ist, wenig reali
sierbar.
Aus der DE 39 22 298 A1 ist ein Verfahren zur mecha
nischen Klärschlamm-Entwässerung bekannt, bei der der
Schlamm mit faserigen Substanzen angereichert und
diese Mischung durch Druckbeaufschlagung auf einen
Anteil von ca. 50% Trockensubstanz weiter angerei
chert, entwässert und so einer thermischen Endbehand
lung unterworfen wird.
Die DE 38 42 138 A1 enthält den Hinweis, den Dünn
schlamm zunächst auf ca. 25% Feststoffanteile vor
zuentwässern.
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Er
findung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Ent
wässern von Dünnschlämmen kommunaler und/oder gewerb
licher Herkunft in Bezug auf Kostengünstigkeit, Zu
verlässigkeit und Leistungsfähigkeit zu optimieren.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Vorge
hensweise nach Anspruch 1 gelöst, die Unteransprüche
bilden das Verfahren vorteilhaft weiter.
Umfangreiche Untersuchungen zum Entwässerungsverhal
ten von Klärschlämmen haben gezeigt, daß schon ver
hältnismäßig geringe Zugaben von Faserstoffen aus
kommunalen Abfällen unterschiedlicher Herkunft zu
vorentwässerten Dünnschlämmen mit einem Trockensub
stanzgehalt von ca. 25% deren Entwässerungseigen
schaften derart verbesserten, daß Trockensubstanzge
halte von mehr als 70% durch mechanisches Entwässern
ermöglicht wurden. Je nach Klärschlammzusammensetzung
kann das durch eine Zugabe von geringen Mengen fase
rigen Materials erreicht werden.
Damit ergibt sich die Möglichkeit, eine Klärschlam
mentsorgung durch eine zusätzliche kostengünstige und
im Mengendurchsatz leistungsfähige automatisierbare
Klärschlammentwässerung wesentlich wirtschaftlicher
zu gestalten. Der Investitionsbedarf kann insgesamt
gesenkt werden, da sowohl auf eine energieintensive
thermische Trocknung der Schlämme als auch auf auf
wendige Pelletierungsvorrichtungen verzichtet werden
kann.
Das faserige Material wirkt bei diesem Verfahren wie
ein räumliches "verlorenes" Filter. Besonders vor
teilhaft und preiswert ist es hierbei, wenn das fase
rige Material selbst ein zu entsorgender Altstoff
ist, wie beispielsweise Altpapier oder dergleichen im
Müll enthaltene Faserkomponenten. Die Entsorgungska
pazität wird nicht verändert, da die Altstoffe letzt
lich als Feststoffanteile mit entsorgt werden.
Speziell für solche Altstoffe, wie Pappe, Karton, Pa
pier in ihren nicht recyclebaren Qualitäten, ergibt
sich so ein doppelter Vorteil: Zusätzlich zu ihrem
Brennwert, der voll erhalten bleibt, lassen sich die
Energiekosten der Klärschlammentsorgung erheblich
senken. Die vorgenannte Gruppe von Altstoffen ist
darüber hinaus auch deshalb besonders geeignet, weil
bei ihr Aufbereitung und Zumischung zu dem Klär
schlamm kontinuierlich in einem Verfahrensschritt
erfolgen können. In einem Messerwalzenmischer, wie er
aus der Papierherstellung als "Holländer" bekannt
ist, läßt sich der Verfahrensablauf optimieren. Es
liegt somit ein einfaches kostengünstiges und lei
stungsfähiges Aufbereitungs- und Mischverfahren unter
Verwendung erprobter Bauelemente mit hoher Zuverläs
sigkeit vor.
Die bei der erfindungsgemäßen Entwässerung der Klär
schlämme anfallenden Drainageflüssigkeiten enthalten
noch ca. 5% Trockensubstanz, was etwa den ursprüng
lichen Rohdünnschlämmen entspricht. Diesen werden die
Drainageflüssigkeiten vorteilhafterweise wieder zu
geführt.
Für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
kann auf einen erprobten Stand der Technik bezüglich
der erforderlichen Vorrichtungskomponenten zurückge
griffen werden. So kann die Dünnschlammentwässerung
mittels Zentrifugen, die Druckentwässerung nach dem
Faserstoffzusatz durch Siebbänder sowie Filterkammer
pressen üblicher Bauart und die thermische Endbehand
lung gemäß dem als Thermoselect-Verfahren bekannten
Verfahren erfolgen.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich besonders
vorteilhaft mit der Vernichtung von giftigen oder
allgemein schädlichen Fasermaterialien kombinieren,
da beispielsweise auch Asbestfasern hierauf anwendbar
sind. Die nachfolgende thermische Endbehandlung durch
Einschmelzen dieser Fasern gemäß dem thermischen Ent
sorgungsverfahren "Thermoselect" garantiert die Ver
nichtung ihres Gefährdungspotentials.
In Fig. 1 ist schematisch der Ablauf des erfindungs
gemäßen Verfahrens beispielsweise beschrieben. Über
die Leitung 3 wird demnach Dünnschlamm einer Filter
kammerpresse 1 zugeführt, aus der über die Leitung 6
das voreingedickte Material einer Station 2 zugeführt
wird, in der dieses mit faserigen Substanzen angerei
chert getrocknet werden kann. Der sich hierbei erge
bende Dickschlamm wird über die Leitung 7 abgezogen
und von hier einer thermischen Endbehandlung zuge
führt. Über die Leitung 4 verläßt die aus dem Dünn
schlamm als Filtrat gewonnene Voreindickung die Fil
terkammerpresse 1. Über die Leitung 5 wird der Teil
der Nachentwässerung, d. h. die Drainageflüssigkeit,
die bei der Trocknung anfällt, der Filterkammerpresse
1 wieder zugeführt.
Beispielsweise fallen bei einer Zuführung von 1000 kg
Dünnschlamm über die Leitung 3 zur Filterkammerpresse
200 kg voreingedickter Schlamm mit einem Trockensub
stanz-Anteil von 25% an, während 800 kg Filtrat die
Filterkammerpresse 1 über die Leitung 4 verlassen.
Die 200 kg voreingedickter Schlamm, die durch die
Leitung 6 in den Verfahrensschritt 2 eingegeben und
hier auf 70% Trockensubstanz gebracht werden, ver
lassen die Trocknung über die Leitung 7, reduziert
auf 70 kg. Die Differenz von 130 kg, die als Draina
geflüssigkeit anfallen, werden über die Leitung 5 zur
Filterkammerpresse 1 zurückgeführt.
Claims (6)
1. Verfahren zum Entwässern von Dünnschlämmen kom
munaler und/oder gewerblicher Herkunft, bei dem
die Schlämme bis auf einen Trockensubstanz-Ge
halt von ca. 25% vorentwässert, danach mit ei
ner fasrigen Substanz aus kommunalen Abfällen
angereichert und anschließend mechanisch auf
einen Gehalt an Trockensubstanz von mehr als
70% nachentwässert werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Aufbereitung der zellulosehaltigen Müll
fraktion zu Fasermaterial und die Zumischung
dieses Materials zu den vorentwässerten Dünn
schlämmen in einem Arbeitsgang kontinuierlich in
einem Messerwalzenmischer erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die faserigen Sub
stanzen wenigstens teilweise aus Altstoffen wie
Altpapier oder Müllkomponenten in,
geeigneter Aufbereitung bestehen und so dem
Klärschlamm zugemischt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Zumischung der
faserigen Altstoffe zum Klärschlamm kontrolliert
erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Drainageflüssig
keit mit einem Rest-Feststoffanteil aus der me
chanischen Entwässerung dem Rohdünnschlamm zu
geführt und mit diesem erneut dem Entwässerungs
verfahren unterworfen wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Zugabe von fase
riger Substanz in einer Menge von 2% bis 30%,
bezogen auf den vorentwässerten Klärschlamm mit
einer Trockensubstanz von ca. 25%, erfolgt.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Zugabe von fase
riger Substanz in einer Menge von 5% bis 10%,
bezogen auf den vorentwässerten Klärschlamm mit
einer Trockensubstanz von ca. 25%, erfolgt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4415949A DE4415949C2 (de) | 1994-05-05 | 1994-05-05 | Verfahren zur Klärschlammentsorgung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4415949A DE4415949C2 (de) | 1994-05-05 | 1994-05-05 | Verfahren zur Klärschlammentsorgung |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4415949A1 DE4415949A1 (de) | 1995-11-09 |
DE4415949C2 true DE4415949C2 (de) | 1998-10-15 |
Family
ID=6517419
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE4415949A Expired - Fee Related DE4415949C2 (de) | 1994-05-05 | 1994-05-05 | Verfahren zur Klärschlammentsorgung |
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Country | Link |
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DE (1) | DE4415949C2 (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102011050861A1 (de) * | 2011-06-06 | 2012-12-06 | Huber Se | Verfahren zur Reduzierung des Wassergehalts von Schlamm |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3842138A1 (de) * | 1988-12-15 | 1990-06-21 | Peter Voelskow | Verfahren zur gleichzeitigen aufbereitung von mechanisch vorentwaessertem klaerschlamm und trockenen biomasse-abfaellen und anlage zur ausuebung des verfahrens |
DE3922298A1 (de) * | 1989-07-07 | 1991-01-17 | Roehm Gmbh | Klaerschlammentwaesserung |
-
1994
- 1994-05-05 DE DE4415949A patent/DE4415949C2/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (2)
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DE3842138A1 (de) * | 1988-12-15 | 1990-06-21 | Peter Voelskow | Verfahren zur gleichzeitigen aufbereitung von mechanisch vorentwaessertem klaerschlamm und trockenen biomasse-abfaellen und anlage zur ausuebung des verfahrens |
DE3922298A1 (de) * | 1989-07-07 | 1991-01-17 | Roehm Gmbh | Klaerschlammentwaesserung |
Also Published As
Publication number | Publication date |
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DE4415949A1 (de) | 1995-11-09 |
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