DE19521959C2 - Verfahren zur Aufbereitung von tensidhaltigen und organisch belasteten radioaktiven Waschwässern aus kerntechnischen Einrichtungen - Google Patents
Verfahren zur Aufbereitung von tensidhaltigen und organisch belasteten radioaktiven Waschwässern aus kerntechnischen EinrichtungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 1.
Im Kontrollbereich von Kernkraftwerken fallen radioaktive
Waschwässer an. Hauptbestandteil dieser sogenannten "Wasch
laugen" sind Tenside aus den eingesetzten Detergentien
sowie geringere Mengen anderer organischer Verunreinigun
gen, wie Stoffasern, Öle, Fette und andere Kohlenwasser
stoff-Verbindungen.
Diese Wässer sind radioaktiv kontaminiert und werden
zusammen mit den anfallenden Dusch- und Handwaschwässern in
separaten Behältern gesammelt. Ihr mittlerer Kohlenstoff
gehalt (gemessen als TOC = Total Organic Content) beträgt
etwa 550 mg/kg, so daß sie ein hochbelastetes Industrie
abwasser darstellen, das vor dem Einleiten in öffentliche
Gewässer (Vorfluter) von den organischen Inhaltsstoffen und
der Radioaktivität befreit werden muß. Die Radioaktivität
stimmt hierbei in erster Linie von langlebigen Spalt- bzw.
Aktivierungsprodukten wie Co 60, Mn 54, Cs 134 und Cs 137.
Die Aufbereitung radioaktiv belasteter Flüssigkeiten durch
mikrobiellen Abbau ist an sich bekannt; siehe z. B. DE
30 03 181 A1, EP 186445 B1, EP 286358 A2, FR 2694441 A1 und
US 5292456, wo die Behandlung von Dekontaminationsabwäs
sern, Abwässern aus nuklearmedizinischen Einrichtungen, aus
der Herstellung radioaktiv markierter organischer Verbin
dungen oder aus der Metallabtrennung beschrieben ist.
Demgegenüber wurden die oben genannten Waschlaugen in
deutschen Kernkraftwerken bisher im wesentlichen nach
folgenden Verfahren entsorgt:
Dieses Verfahren erfordert einen hohen Energieaufwand und
hat den Nachteil, daß beim Verdampfungsvorgang der hohe
inaktive Salzanteil der Waschmittel und sonstige Verun
reinigungen als radioaktiver Abfall zurückbleiben, was hohe
Entsorgungskosten zur Folge hat.
Dieses Verfahren hat den Nachteil, daß aufgrund des
niedrigen Schwebstoffgehaltes der Waschlaugen und des
enthaltenen Kolloidanteils, der sich in Zentrifugen nur
unzureichend abscheiden läßt, Flockungshilfsmittel (z. B.
Pulverharze) zugesetzt werden müssen, um eine wirksame
Dekontamination zu erzielen. Diese Abscheideverbesserung
durch Hilfstoffe erhöht jedoch die Menge an radioaktivem
Abfall und damit die Entsorgungskosten. Da die Waschlaugen
im Normalbetrieb 3 bis 6 Tage gesammelt werden, stellen
sich in den Sammelbehältern unter Sauerstoffmangel anaerobe
Bedingungen ein, welche zur Bildung von toxischem Schwefel
wasserstoff führen. Des weiteren zeigt das nach der Zentri
fugation erhaltene klare, schwebstofffreie Abwasser nach
wenigen Stunden aufgrund der hohen organischen Belastung
mikrobielle Aktivität, trübt sich und scheidet flocken
förmige mikrobielle Abbauprodukte aus. Dies steht im
Widerspruch zu den gesetzlichen Auflagen, wonach nur klare,
schwebstofffreie Abwässer an den Vorfluter abgegeben werden
dürfen.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren zur
Aufbereitung von Waschlaugen aus dem Kontrollbereich von
kerntechnischen Einrichtungen bereitzustellen, das in
wirtschaftlicher Weise, d. h. ohne großen Energie- und
Investitionsaufwand ein wirksame Klärung und Dekontami
nation der Waschwässer ermöglicht.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem Verfahren der
eingangs genannten Art mit den kennzeichnenden Merkmalen
von Anspruch 1 gelöst.
Im folgenden wird die Erfindung anhand spezieller
Ausführungsformen unter Bezug auf die Zeichnung näher
erläutert, in der dargestellt sind:
Ein Sammelbehälter 1; eine Zulaufleitung 2 für die zu
behandelnden Waschwässer; eine Zufuhrleitung 3 für Luft
bzw. Sauerstoff mit einem Ventil 4; eine Abluftleitung 5,
mit der auch das beim aeroben mikrobiellen Abbau
entstehende Kohlendioxid abgeleitet wird; ein Rührwerk 6
zur Homogenisierung des Sammelbehälterinhalts; eine
Verbindungsleitung 7 zwischen dem Sammelbehälter 1 und
einem Dekanter 8; eine Verbindungsleitung 9 zwischen dem
Dekanter 8 und einem Separator 10; eine Verbindungsleitung
11 zwischen dem Separator 10 und einem Übergabebehälter 12
zum (nicht dargestellten) Vorfluter; eine Aktivitäts
meßstelle 13; ein Verbindungsleitung 14 zwischen dem
Separator 10 und einem Dünnschlammbehälter 15; ein Rührwerk
16; eine Abluftleitung 17, mit der das beim aeroben Abbau
des Dünnschlamms entstehende Kohlendioxid abgeleitet wird;
eine Zufuhrleitung 18 für Luft bzw. Sauerstoff mit einem
Ventil 19; eine Verbindungsleitung 20 zwischen dem Dekanter
8 und einem Dickschlammbehälter 21; ein Rührwerk 22; und
eine Abluftleitung 23, mit der die beim anaeroben Abbau des
Dickschlamms entstehenden gasförmigen Produkte (Methan,
Schwefelwasserstoff, etc.) abgeleitet werden.
Im erfindungsgemäßen Verfahren werden die im Kontroll
bereich anfallenden, radioaktiv kontaminierten Waschlaugen
der heißen Wäscherei, Duschwässer sowie Handwaschwässer in
einem Sammelbehälter 1 gesammelt und bereits während des
Zulaufs über die Leitung 2 mit einem Sauerstoff enthalten
den Gas, vorzugsweise Luft, begast. Sofern sich in dem oder
den Sammelbehältern 1 noch keine ausreichende Population
aerob abbauender Mikroorganismen befindet, werden geeignete
Mikroorganismen, z. B. Pseudomonaden oder coryneforme
Bakterien, zugesetzt.
Der aerobe mikrobielle Stoffabbau erfolgt gewöhnlich unter
Normaldruck bei Temperaturen unter 37°C im pH-Bereich von 4
bis 10, vorzugsweise bei neutralem pH. Durch die mikro
bielle Aktivität werden die organischen Inhaltsstoffe zu
etwa 50% in Kohlendioxid umgewandelt, welches über die
Abluftanlage 5 ausgetragen wird. Der restliche Kohlenstoff
wird in der Biomasse fixiert, die von den Mikroorganismen
in Form von Schwebstoff-Flocken gebildet wird. Das Wasch
wasser ist damit seiner Schmutz-Tragfähigkeit beraubt und
die gebildeten Flocken sind in der Lage, die im Wasser
enthaltenen ungelösten Bestandteile durch Adsorption zu
binden sowie durch Aggregation große, gut sedimentierbare
und zentrifugierbare Flocken-Zusammenballungen zu bilden.
Es hat sich gezeigt, daß sich die radioaktiven, ungelöst
vorliegenden Aktivierungsprodukte (Metalloxide) praktisch
vollständig (bis ca. 99%) an den gebildeten Feststoff
binden und mit diesem bei der anschließenden Filtration
bzw. Zentrifugation abgetrennt werden können.
In der mikrobiellen Abbaustufe sollen die abbaubaren
Inhaltsstoffe der Waschwässer möglichst vollständig
abgebaut werden, damit anschließend kein weiteres
Mikroorganismus-Wachstum mit damit verbundener Trübung und
Flockenbildung der geklärten Waschwässer stattfindet. In
der Praxis wird der mikrobielle Abbau soweit durchgeführt,
bis mindestens etwa 80%, normalerweise etwa 80-90% in
Abhängigkeit von der Abbaubarkeit des eingesetzten Tensids,
der organischen Inhaltsstoffe (gemessen als TOC) abgebaut
sind. Dieser Wert ist normalerweise ausreichend, um ein
weiteres Mikroorganismus-Wachstum mit damit verbundener
Trübung und Flockenbildung der geklärten Waschwässer zu
vermeiden. Bei dem restlichen Kohlenstoffgehalt handelt es
sich im allgemeinen um Kohlenstoffstrukturen, die schwer
bzw. nicht weiter abbaubar sind.
Geht man von einer Ausgangs-Tensidkonzentration der
Waschwässer von 400-600 mg/kg aus, können 80% davon
beispielsweise bei einer Systemtemperatur von etwa 30°C
innerhalb von 12 Stunden abgebaut werden, wenn ca. 50 m3
Luft pro Stunde in einen 30 m3 fassenden Sammelbehälter
eingeleitet werden.
In der mikrobiellen Abbaustufe wird der Inhalt des
Sammelbehälters 1 vorzugsweise homogenisiert, z. B. mit
Hilfe eines Rührwerks 6, einer Umwälzpumpe, einer
Luft/Sauerstoff-Begasungseinrichtung oder einer Kombination
derartiger Einrichtungen.
Um die erforderliche Sauerstoffsättigung für den aeroben
mikrobiellen Abbau der organischen Inhaltsstoffe sicher
zustellen, wird in den Sammelbehälter 1 ein Sauerstoff
enthaltendes Gas, normalerweise Druckluft, über die Leitung
3 und das Ventil 4 eingeleitet. Bei einem Sauerstoffgehalt
< 5 mg/kg zeigt die einmalige Beimpfung mit geeigneten
aerob abbauenden Mikroorganismen (Pseudomonaden,
Corynebakterien und ähnliche Bakterien) einen sehr
effizienten mikrobiellen Abbau.
Damit der Waschwasser-Sammelbehälter 1 nicht immer von
neuem mit den aerob abbauenden Mikroorganismen beimpft
werden mußt, trägt man vorzugsweise die Waschwässer nach
dem mikrobiellen Abbau nicht vollständig aus dem
Sammelbehälter 1 aus, sondern beläßt ein Restvolumen von
z. B. 10 Volumenprozent, das im konkreten Anwendungsfall
auch höher oder niedriger gewählt werden kann, um eine
ausreichende Mikroorganismen-Konzentration zu gewähr
leisten.
Nach dem mikrobiellen Abbau werden die Waschwässer zur
Abtrennung der enthaltenen Feststoffe über Leitung 7 in
eine geeignete Trennvorrichtung überführt, beispielsweise
einen Separator 10 oder vorzugsweise in eine kombinierte
Dekanter/Separator-Anlage 8, 10. Es können jedoch auch
Filter oder ein Absetzbehälter mit Dekanteinrichtung
angewandt werden.
Der mit einem Elektromotor angetriebene Separator 10
ermöglicht eine Feststoffabscheidung bis in den kolloidalen
Bereich. Dabei wird ein klares, schwebstofffreies
Zentrifugat erhalten, das keine ungelösten Radionuklide
mehr enthält und über die Leitung 11 und den Übergabe
behälter 12 nach einer Kontrollmessung an der Aktivitäts
meßstelle 13 an den Vorfluter abgegeben werden kann.
Um eine quantitative Abscheidung der Biomasse in dem
Separator 10 zu gewährleisten, ist eine Zentrifugation mit
mindestens 18000 G (Durchsatz 5 m3/h) bevorzugt.
Der in dem Separator 10 abgeschiedene Feststoffanteil
gelangt über die Leitung 14 in einen Dünnschlammbehälter
15, welcher zur Vermeidung von anaeroben Bedingungen über
die Leitung 18 und das Ventil 19 mit Luft/Sauerstoff begast
wird. Der Dünnschlamm kann auf übliche Weise aufbereitet
werden, z. B. durch Abschlämmen in einen Verdampfer und
anschließenden anaeroben Abbau des dabei gewonnenen
Dickschlamms.
In der bevorzugt eingesetzten kombinierten Dekanter/-
Separator-Anlage 8,10 scheidet der mit einem Elektromotor
angetriebene Dekanter 8 die in dem Waschwasser suspendierte
Biomasse als Dickschlamm ab, der über die Leitung 20
abgeführt und in einem Dickschlammbehälter 21 aufgefangen
wird. Der in dem Dekanter 8 abgetrennte Flüssigkeitsanteil
der Waschwässer wird einem Separator 10 zugeführt und dort
auf die oben beschriebene Weise von den restlichen Fest
stoffen befreit.
Das Aufkonzentrieren des Dünnschlamms aus dem Separator 10
kann bei Einsatz einer kombinierten Dekanter/Separator-
Anlage 8, 10 dadurch erfolgen, daß man den Dünnschlamm in
einem separaten Aufbereitungsschritt nochmals im Kreislauf
durch die Dekanter/Separatoranlage führt. Hierbei wird die
im Dünnschlammbehälter 15 aufkonzentriert vorliegende
Biomasse weiter entwässert (aufkonzentriert) und in dem
Dickschlammbehälter 21 aufgefangen. Dort den dort
stattfindenden anaeroben Abbau wird nochmals eine
erhebliche Volumen/Massen-Reduktion erzielt.
Der Dickschlamm in dem Dickschlammbehälter 21 des Dekanters
8 kann, gegebenenfalls zusammen mit dem aufkonzentrierten
Dünnschlamm-Rückstand des Separators 10, unter üblichen
Bedingungen anaerob abgebaut werden. Dabei bleibt ein
Feststoff zurück, der praktisch die gesamte Radioaktivität
der aufbereiteten Waschwässer enthält und deshalb der in
der Kerntechnik üblichen Entsorgung zugeführt werden muß.
Der feste Rückstand kann beispielsweise verpreßt,
verbrannt, zementiert, getrocknet oder in anderer
Konsistenz der Entsorgung zugeführt werden. Hier zeigt sich
ein besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens,
bei dem es möglich ist, aufgrund der Nichtverwendung von
Flockungshilfsmitteln, Adsorptionsmitteln und sonstigen
Hilfsstoffen das Abfallaufkommen am Dekanter/Separator auf
weniger als 1/10 des bisherigen Abfallaufkommens zu senken.
Während bei der herkömmlichen Aufbereitung von Waschwässern
mit Rückstandsfiltern Dekontaminationsfaktoren von 2-3
erzielt werden und mit herkömmlichen Dekanter/Separator-
Anlagen selbst bei Zusatz von Flockungshilfsmitteln nur
Dekontaminationsfaktoren von 5-10 erreichbar sind,
ermöglicht das erfindungsgemäße zweistufige Verfahren
Dekontaminationsfaktoren im Bereich von 20 bis 50. Bei
Einsatz von phosphatfreien Waschmitteln sind noch höhere
Dekontaminationsfaktoren realisierbar.
Die hohe Dekontaminationsleistung des erfindungsgemäßen
Verfahrens erlaubt die Aufbereitung auch radioaktiv höher
belasteter Waschwässer, die bisher gesondert und kost
spielig im Verdampfer destillativ aufbereitet werden
mußten.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann kontinuierlich oder im
Chargenbetrieb durchgeführt werden. Es ist auch möglich,
den mikrobiellen Abbau im Chargenbetrieb in mehreren
Sammelbehältern durchzuführen, welche die Waschwässer einer
gemeinsamen Trennanlage zum Abtrennen der Feststoffe
zuführen.
Ausgehend von einem durchschnittlichen TOC-Wert der
eingesetzten Waschwässer von 400 bis 600 mg/kg erfolgt in
dem erfindungsgemäßen zweistufigen Aufbereitungsverfahren
eine Reduktion des TOC-Wertes auf Werte im Bereich von 20
bis 40 mg/kg, d. h. es wird geklärtes Abwasser von hoher
Qualität erhalten, das klar und schwebstofffrei ist und
keine ungelösten Radionuklide mehr enthält.
Claims (8)
1. Verfahren zur Aufbereitung von tensidhaltigen und
organisch belasteten radioaktiven Waschwässern aus dem
Kontrollbereich von kerntechnischen Einrichtungen,
dadurch gekennzeichnet, daß man in einem zweistufigen
Verfahren ohne Zusatz von Flockungshilfsmitteln
und/oder Adsorptionsmitteln
- 1. die Waschwässer unter aeroben Bedingungen einem mikrobiellen Abbau der abbaubaren Inhaltsstoffe unterwirft und anschließend
- 2. die enthaltenen Feststoffe abtrennt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man den mikrobiellen Abbau in Stufe (1) in Gegenwart
von Pseudomonaden oder Corynebakterien durchführt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß man den mikrobiellen Abbau in Stufe (1)
bei einem pH-Wert von 4 bis 10, vorzugsweise im
Neutralbereich, durchführt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß man den mikrobiellen Abbau in
Stufe (1) in einem Sammelbehälter unter Homogeni
sierung der Waschwässer durchführt.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
man in den Sammelbehälter ein Sauerstoff enthaltendes
Gas, vorzugsweise Luft, einleitet.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß man den mikrobiellen Abbau in
Stufe (1) so steuert, daß die geklärten Waschwässer
einen TOC-(Total Organic Content) Wert im Bereich von
20 bis 40 mg/kg aufweisen.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß man die Waschwässer nach dem
mikrobiellen Abbau in Stufe (1) nicht vollständig
austrägt, sondern ein Restvolumen von etwa 10 Volumen
prozent in dem Sammelbehälter beläßt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß man die Waschwässer nach dem
mikrobiellen Abbau in Stufe (1) zum Abtrennen der
Feststoffe in Stufe (2) in einen Separator oder eine
kombinierte Dekanter/Separator-Anlage überführt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1995121959 DE19521959C2 (de) | 1995-06-16 | 1995-06-16 | Verfahren zur Aufbereitung von tensidhaltigen und organisch belasteten radioaktiven Waschwässern aus kerntechnischen Einrichtungen |
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DE (1) | DE19521959C2 (de) |
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- 1995-06-16 DE DE1995121959 patent/DE19521959C2/de not_active Expired - Fee Related
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