DE19521959A1 - Verfahren zur Aufbereitung von tensidhaltigen und organisch belasteten radioaktiven Waschwässern aus kerntechnischen Einrichtungen - Google Patents

Verfahren zur Aufbereitung von tensidhaltigen und organisch belasteten radioaktiven Waschwässern aus kerntechnischen Einrichtungen

Info

Publication number
DE19521959A1
DE19521959A1 DE1995121959 DE19521959A DE19521959A1 DE 19521959 A1 DE19521959 A1 DE 19521959A1 DE 1995121959 DE1995121959 DE 1995121959 DE 19521959 A DE19521959 A DE 19521959A DE 19521959 A1 DE19521959 A1 DE 19521959A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
microbial degradation
stage
wash water
separator
washing water
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Granted
Application number
DE1995121959
Other languages
English (en)
Other versions
DE19521959C2 (de
Inventor
Udo Krumpholz
Gerhard Klessen
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Individual
Original Assignee
Individual
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Individual filed Critical Individual
Priority to DE1995121959 priority Critical patent/DE19521959C2/de
Publication of DE19521959A1 publication Critical patent/DE19521959A1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE19521959C2 publication Critical patent/DE19521959C2/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Fee Related legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • GPHYSICS
    • G21NUCLEAR PHYSICS; NUCLEAR ENGINEERING
    • G21FPROTECTION AGAINST X-RADIATION, GAMMA RADIATION, CORPUSCULAR RADIATION OR PARTICLE BOMBARDMENT; TREATING RADIOACTIVELY CONTAMINATED MATERIAL; DECONTAMINATION ARRANGEMENTS THEREFOR
    • G21F9/00Treating radioactively contaminated material; Decontamination arrangements therefor
    • G21F9/04Treating liquids
    • G21F9/06Processing
    • G21F9/18Processing by biological processes
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C02TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02FTREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02F1/00Treatment of water, waste water, or sewage
    • C02F1/52Treatment of water, waste water, or sewage by flocculation or precipitation of suspended impurities
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C02TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02FTREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02F3/00Biological treatment of water, waste water, or sewage
    • C02F3/02Aerobic processes
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C02TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02FTREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02F2101/00Nature of the contaminant
    • C02F2101/006Radioactive compounds
    • YGENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
    • Y02TECHNOLOGIES OR APPLICATIONS FOR MITIGATION OR ADAPTATION AGAINST CLIMATE CHANGE
    • Y02WCLIMATE CHANGE MITIGATION TECHNOLOGIES RELATED TO WASTEWATER TREATMENT OR WASTE MANAGEMENT
    • Y02W10/00Technologies for wastewater treatment
    • Y02W10/10Biological treatment of water, waste water, or sewage

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Hydrology & Water Resources (AREA)
  • Environmental & Geological Engineering (AREA)
  • Water Supply & Treatment (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Biodiversity & Conservation Biology (AREA)
  • Microbiology (AREA)
  • Biomedical Technology (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Molecular Biology (AREA)
  • Physics & Mathematics (AREA)
  • General Engineering & Computer Science (AREA)
  • High Energy & Nuclear Physics (AREA)
  • Separation Of Suspended Particles By Flocculating Agents (AREA)

Description

Im Kontrollbereich von Kernkraftwerken fallen radioaktive Waschwässer an. Hauptbestandteil der sogenannten Wasch­ laugen sind Tenside aus den eingesetzten Detergentien sowie geringere Mengen anderer organischer Verunreinigungen, wie Stoffasern, Öle, Fette und andere Kohlenwasserstoff- Verbindungen.
Diese Wässer sind radioaktiv kontaminiert und werden zusammen mit den anfallenden Dusch- und Handwaschwässern in separaten Behältern gesammelt. Ihr mittlerer Kohlenstoff­ gehalt (gemessen als TOC = Total Organic Content) beträgt etwa 550 mg/kg, so daß sie ein hochbelastetes Industrie­ abwasser darstellen, das vor dem Einleiten in öffentliche Gewässer (Vorfluter) von den organischen Inhaltsstoffen und der Radioaktivität befreit werden muß. Die Radioaktivität stimmt hierbei in erster Linie von langlebigen Spalt- bzw. Aktivierungsprodukten wie Co 60, Mn 54, Cs 134 und Cs 137.
In deutschen Kernkraftwerken wurden diese Abwässer bisher im wesentlichen nach folgenden Verfahren entsorgt:
  • 1. Verdampfen mit anschließender Endlager-Konditionierung
  • Dieses Verfahren erfordert einen hohen Energieaufwand und hat den Nachteil, daß beim Verdampfungsvorgang der hohe inaktive Salzanteil der Waschmittel und sonstige Verunreinigungen als radioaktiver Abfall zurück­ bleiben, was hohe Entsorgungskosten zur Folge hat.
  • 2. Abgabe an den Vorfluter nach Filtration durch eine Dekanter/Separator-Anlage.
  • Dieses Verfahren hat den Nachteil, daß aufgrund des niedrigen Schwebstoffgehaltes der Waschlaugen und des enthaltenen Kolloidanteils, der sich in Zentrifugen nur unzureichend abscheiden läßt, Flockungshilfsmittel (z. B. Pulverharze) zugesetzt werden müssen, um eine wirksame Dekontamination zu erzielen. Diese Abscheide­ verbesserung durch Hilfstoffe erhöht jedoch die Menge an radioaktivem Abfall und damit die Entsorgungs­ kosten. Da die Waschwässer im Normalbetrieb 3 bis 6 Tage gesammelt werden, stellen sich in den Sammel­ behältern unter Sauerstoffmangel anaerobe Bedingungen ein, welche zur Bildung von toxischem Schwefelwasser­ stoff führen. Des weiteren zeigt das nach der Zentrifugation erhaltene klare, schwebstofffreie Abwasser nach wenigen Stunden aufgrund der hohen organischen Belastung mikrobielle Aktivität, trübt sich und scheidet flockenförmige mikrobielle Abbauprodukte aus. Dies steht im Widerspruch zu den gesetzlichen Auflagen, wonach nur klare, schwebstoff­ freie Abwässer an den Vorfluter abgegeben werden dürfen.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren zur Aufbereitung von tensidhaltigen und organisch belasteten radioaktiven Waschwässern aus kerntechnischen Einrichtungen bereitzustellen, das in wirtschaftlicher Weise, d. h. ohne großen Energie- und Investitionsaufwand ein wirksame Klärung und Dekontamination der Waschwässer ermöglicht.
Gegenstand der Erfindung ist ein zweistufiges Verfahren zur Aufbereitung von tensidhaltigen und organisch belasteten radioaktiven Waschwässern aus kerntechnischen Einrich­ tungen, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man
  • (1) die Waschwässer unter aeroben Bedingungen einem mikrobiellen Abbau der abbaubaren Inhaltsstoffe unterwirft und anschließend
  • (2) die enthaltenen Feststoffe abtrennt.
Im folgenden wird die Erfindung anhand spezieller Ausführungsformen unter Bezug auf die Zeichnung näher erläutert, in der dargestellt sind:
Ein Sammelbehälter 1; eine Zulaufleitung 2 für die zu behandelnden Waschwässer; eine Zufuhrleitung 3 für Luft bzw. Sauerstoff mit einem Ventil 4; eine Abluftleitung 5, mit der auch das beim aeroben mikrobiellen Abbau entstehende Kohlendioxid abgeleitet wird; ein Rührwerk 6 zur Homogenisierung des Sammelbehälterinhalts; eine Verbindungsleitung 7 zwischen dem Sammelbehälter 1 und einem Dekanter 8; eine Verbindungsleitung 9 zwischen dem Dekanter 8 und einem Separator 10; eine Verbindungsleitung 11 zwischen dem Separator 10 und einem Übergabebehälter 12 zum (nicht dargestellten) Vorfluter; eine Aktivitäts­ meßstelle 13; ein Verbindungsleitung 14 zwischen dem Separator 10 und einem Dünnschlammbehälter 15; ein Rührwerk 16; eine Abluftleitung 17, mit der das beim aeroben Abbau des Dünnschlamms entstehende Kohlendioxid abgeleitet wird; eine Zufuhrleitung 18 für ruft bzw. Sauerstoff mit einem Ventil 19; eine Verbindungsleitung 20 zwischen dem Dekanter 8 und einem Dickschlammbehälter 21; ein Rührwerk 22; und eine Abluftleitung 23, mit der die beim anaeroben Abbau des Dickschlamms entstehenden gasförmigen Produkte (Methan, Schwefelwasserstoff, etc.) abgeleitet werden.
Im erfindungsgemäßen Verfahren werden die im Kontroll­ bereich anfallenden, radioaktiv kontaminierten Waschlaugen der heißen Wäscherei, Duschwässer sowie Handwaschwässer in einem Sammelbehälter 1 gesammelt und bereits während des Zulaufs über die Leitung 2 mit einem Sauerstoff enthalten­ den Gas, vorzugsweise Luft, begast. Sofern sich in dem oder den Sammelbehältern 1 noch keine ausreichende Population aerob abbauender Mikroorganismen befindet, werden geeignete Mikroorganismen, z. B. Pseudomonaden oder coryneforme Bakterien, zugesetzt.
Der aerobe mikrobielle Stoffabbau erfolgt gewöhnlich unter Normaldruck bei Temperaturen unter 37°C im pH-Bereich von 4 bis 10, vorzugsweise bei neutralem pH. Durch die mikro­ bielle Aktivität werden die organischen Inhaltsstoffe zu etwa 50% in Kohlendioxid umgewandelt, welches über die Abluftanlage 5 ausgetragen wird. Der restliche Kohlenstoff wird in der Biomasse fixiert, die von den Mikroorganismen in Form von Schwebstoff-Flocken gebildet wird. Das Wasch­ wasser ist damit seiner Schmutz-Tragfähigkeit beraubt und die gebildeten Flocken sind in der Lage, die im Wasser enthaltenen ungelösten Bestandteile durch Adsorption zu binden sowie durch Aggregation große, gut sedimentierbare und zentrifugierbare Flocken-Zusammenballungen zu bilden. Es hat sich gezeigt, daß sich die radioaktiven, ungelöst vorliegenden Aktivierungsprodukte (Metalloxide) praktisch vollständig (bis ca. 99%) an den gebildeten Feststoff binden und mit diesem bei der anschließenden Filtration bzw. Zentrifugation abgetrennt werden können.
In der mikrobiellen Abbaustufe sollen die abbaubaren Inhaltsstoffe der Waschwässer möglichst vollständig abgebaut werden, damit anschließend kein weiteres Mikroorganismus-Wachstum mit damit verbundener Trübung und Flockenbildung der geklärten Waschwässer stattfindet. In der Praxis wird der mikrobielle Abbau soweit durchgeführt, bis mindestens etwa 80%, normalerweise etwa 80-90% in Abhängigkeit von der Abbaubarkeit des eingesetzten Tensids, der organischen Inhaltsstoffe (gemessen als TOC) abgebaut sind. Dieser Wert ist normalerweise ausreichend, um ein weiteres Mikroorganismus-Wachstum mit damit verbundener Trübung und Flockenbildung der geklärten Waschwässer zu vermeiden. Bei dem restlichen Kohlenstoffgehalt handelt es sich im allgemeinen um Kohlenstoffstrukturen, die schwer bzw. nicht weiter abbaubar sind.
Geht man von einer Ausgangs-Tensidkonzentration der Waschwässer von 400-600 mg/kg aus, können 80% davon beispielsweise bei einer Systemtemperatur von etwa 30°C innerhalb von 12 Stunden abgebaut werden, wenn ca. 50 m³ Luft pro Stunde in einen 30 m³ fassenden Sammelbehälter eingeleitet werden.
In der mikrobiellen Abbaustufe wird der Inhalt des Sammelbehälters 1 vorzugsweise homogenisiert, z. B. mit Hilfe eines Rührwerks 6, einer Umwälzpumpe, einer Luft/Sauerstoff-Begasungseinrichtung oder einer Kombination derartiger Einrichtungen.
Um die erforderliche Sauerstoffsättigung für den aeroben mikrobiellen Abbau der organischen Inhaltsstoffe sicher­ zustellen, wird in den Sammelbehälter 1 ein Sauerstoff enthaltendes Gas, normalerweise Druckluft, über die Leitung 3 und das Ventil 4 eingeleitet. Bei einem Sauerstoffgehalt < 5 mg/kg zeigt die einmalige Beimpfung mit geeigneten aerob abbauenden Mikroorganismen (Pseudomonaden, Corynebakterien und ähnliche Bakterien) einen sehr effizienten mikrobiellen Abbau.
Damit der Waschwasser-Sammelbehälter 1 nicht immer von neuem mit den aerob abbauenden Mikroorganismen beimpft werden mußt, trägt man vorzugsweise die Waschwässer nach dem mikrobiellen Abbau nicht vollständig aus dem Sammelbehälter 1 aus, sondern beläßt ein Restvolumen von z. B. 10 Volumenprozent, das im konkreten Anwendungsfall auch höher oder niedriger gewählt werden kann, um eine ausreichende Mikroorganismen-Konzentration zu gewähr­ leisten.
Nach dem mikrobiellen Abbau werden die Waschwässer zur Abtrennung der enthaltenen Feststoffe über Leitung 7 in eine geeignete Trennvorrichtung überführt, beispielsweise einen Separator 10 oder vorzugsweise in eine kombinierte Dekanter/Separator-Anlage 8, 10. Es können jedoch auch Filter oder ein Absetzbehälter mit Dekanteinrichtung angewandt werden.
Der mit einem Elektromotor angetriebene Separator 10 ermöglicht eine Feststoffabscheidung bis in den kolloidalen Bereich. Dabei wird ein klares, schwebstofffreies Zentrifugat erhalten, das keine ungelösten Radionuklide mehr enthält und über die Leitung 11 und den Übergabe­ behälter 12 nach einer Kontrollmessung an der Aktivitäts­ meßstelle 13 an den Vorfluter abgegeben werden kann.
Um eine quantitative Abscheidung der Biomasse in dem Separator 10 zu gewährleisten, ist eine Zentrifugation mit mindestens 18000 G (Durchsatz 5 m³/h) bevorzugt.
Der in dem Separator 10 abgeschiedene Feststoffanteil gelangt über die Leitung 14 in einen Dünnschlammbehälter 15, welcher zur Vermeidung von anaeroben Bedingungen über die Leitung 18 und das Ventil 19 mit Luft/Sauerstoff begast wird. Der Dünnschlamm kann auf übliche Weise aufbereitet werden, z. B. durch Abschlämmen in einen Verdampfer und anschließenden anaeroben Abbau des dabei gewonnenen Dickschlamms.
In der bevorzugt eingesetzten kombinierten Dekanter/ Separator-Anlage 8, 10 scheidet der mit einem Elektromotor angetriebene Dekanter 8 die in dem Waschwasser suspendierte Biomasse als Dickschlamm ab, der über die Leitung 20 abgeführt und in einem Dickschlammbehälter 21 aufgefangen wird. Der in dem Dekanter 8 abgetrennte Flüssigkeitsanteil der Waschwässer wird einem Separator 10 zugeführt und dort auf die oben beschriebene Weise von den restlichen Fest­ stoffen befreit.
Das Aufkonzentrieren des Dünnschlamms aus dem Separator 10 kann bei Einsatz einer kombinierten Dekanter/Separator- Anlage 8, 10 dadurch erfolgen, daß man den Dünnschlamm in einem separaten Aufbereitungsschritt nochmals im Kreislauf durch die Dekanter/Separatoranlage führt. Hierbei wird die im Dünnschlammbehälter 15 aufkonzentriert vorliegende Biomasse weiter entwässert (aufkonzentriert) und in dem Dickschlammbehälter 21 aufgefangen. Dort den dort stattfindenden anaeroben Abbau wird nochmals eine erhebliche Volumen/Massen-Reduktion erzielt.
Der Dickschlamm in dem Dickschlammbehälter 21 des Dekanters 8 kann, gegebenenfalls zusammen mit dem aufkonzentrierten Dünnschlamm-Rückstand des Separators 10, unter üblichen Bedingungen anaerob abgebaut werden. Dabei bleibt ein Feststoff zurück, der praktisch die gesamte Radioaktivität der aufbereiteten Waschwässer enthält und deshalb der in der Kerntechnik üblichen Entsorgung zugeführt werden muß. Der feste Rückstand kann beispielsweise verpreßt, verbrannt, zementiert, getrocknet oder in anderer Konsistenz der Entsorgung zugeführt werden. Hier zeigt sich ein besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens, bei dem es möglich ist, aufgrund der Nichtverwendung von Flockungshilfsmitteln, Adsorptionsmitteln und sonstigen Hilfsstoffen das Abfallaufkommen am Dekanter/Separator auf weniger als 1/10 des bisherigen Abfallaufkommens zu senken.
Während bei der herkömmlichen Aufbereitung von Waschwässern mit Rückstandsfiltern Dekontaminationsfaktoren von 2-3 erzielt werden und mit herkömmlichen Dekanter/Separator- Anlagen selbst bei Zusatz von Flockungshilfsmitteln nur Dekontaminationsfaktoren von 5-10 erreichbar sind, ermöglicht das erfindungsgemäße zweistufige Verfahren Dekontaminationsfaktoren im Bereich von 20 bis 50. Bei Einsatz von phosphatfreien Waschmitteln sind noch höhere Dekontaminationsfaktoren realisierbar.
Die hohe Dekontaminationsleistung des erfindungsgemäßen Verfahrens erlaubt die Aufbereitung auch radioaktiv höher belasteter Waschwässer, die bisher gesondert und kost­ spielig im Verdampfer destillativ aufbereitet werden mußten.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann kontinuierlich oder im Chargenbetrieb durchgeführt werden. Es ist auch möglich, den mikrobiellen Abbau im Chargenbetrieb in mehreren Sammelbehältern durchzuführen, welche die Waschwässer einer gemeinsamen Trennanlage zum Abtrennen der Feststoffe zuführen.
Ausgehend von einem durchschnittlichen TOC-Wert der eingesetzten Waschwässer von 400 bis 600 mg/kg erfolgt in dem erfindungsgemäßen zweistufigen Aufbereitungsverfahren eine Reduktion des TOC-Wertes auf Werte im Bereich von 20 bis 40 mg/kg, d. h. es wird geklärtes Abwasser von hoher Qualität erhalten, das klar und schwebstofffrei ist und keine ungelösten Radionuklide mehr enthält.

Claims (9)

1. Verfahren zur Aufbereitung von tensidhaltigen und organisch belasteten radioaktiven Waschwässern aus kerntechnischen Einrichtungen, dadurch gekennzeichnet, daß man in einem zweistufigen Verfahren
  • (1) die Waschwässer unter aeroben Bedingungen einem mikrobiellen Abbau der abbaubaren Inhaltsstoffe unterwirft und anschließend
  • (2) die enthaltenen Feststoffe abtrennt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man den mikrobiellen Abbau in Stufe (1) in Gegenwart von Pseudomonaden oder Corynebakterien durchführt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß man den mikrobiellen Abbau in Stufe (1) bei einem pH-Wert von 4 bis 10, vorzugsweise im Neutralbereich, durchführt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man den mikrobiellen Abbau in Stufe (1) in einem Sammelbehälter unter Homogeni­ sierung der Waschwässer durchführt.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß man in den Sammelbehälter ein Sauerstoff enthaltendes Gas, vorzugsweise Luft, einleitet.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man den mikrobiellen Abbau in Stufe (1) so steuert, daß die geklärten Waschwässer einen TOC-(Total Organic Content) Wert im Bereich von 20 bis 40 mg/kg aufweisen.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man die Waschwässer nach dem mikrobiellen Abbau in Stufe (1) nicht vollständig austrägt, sondern ein Restvolumen von etwa 10 Volumen­ prozent in dem Sammelbehälter beläßt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß man die Waschwässer nach dem mikrobiellen Abbau in Stufe (1) zum Abtrennen der Feststoffe in Stufe (2) in einen Separator oder eine kombinierte Dekanter/Separator-Anlage überführt.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß man keine externen Hilfsstoffe, Flockungsmittel, Adsorptionsmittel und ähnlichen Mittel zusetzt.
DE1995121959 1995-06-16 1995-06-16 Verfahren zur Aufbereitung von tensidhaltigen und organisch belasteten radioaktiven Waschwässern aus kerntechnischen Einrichtungen Expired - Fee Related DE19521959C2 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE1995121959 DE19521959C2 (de) 1995-06-16 1995-06-16 Verfahren zur Aufbereitung von tensidhaltigen und organisch belasteten radioaktiven Waschwässern aus kerntechnischen Einrichtungen

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE1995121959 DE19521959C2 (de) 1995-06-16 1995-06-16 Verfahren zur Aufbereitung von tensidhaltigen und organisch belasteten radioaktiven Waschwässern aus kerntechnischen Einrichtungen

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE19521959A1 true DE19521959A1 (de) 1996-12-19
DE19521959C2 DE19521959C2 (de) 1998-06-10

Family

ID=7764544

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE1995121959 Expired - Fee Related DE19521959C2 (de) 1995-06-16 1995-06-16 Verfahren zur Aufbereitung von tensidhaltigen und organisch belasteten radioaktiven Waschwässern aus kerntechnischen Einrichtungen

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE19521959C2 (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102005036470B4 (de) * 2005-08-03 2011-07-14 Messerschmidt, Peter, 23552 Verfahren und Abwasseraufbereitungsanlage zur Reinigung radioaktiv belasteter Abwässer
IT202100024026A1 (it) * 2021-09-20 2023-03-20 Luca Menichetti Processo e apparato per depurare e smaltire reflui radioattivi da iodio-131

Families Citing this family (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE10255064A1 (de) * 2002-11-25 2004-06-17 Rwe Nukem Gmbh Verfahren zum Behandeln von radioaktivem Abwasser

Citations (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3003181A1 (de) * 1980-01-30 1981-08-06 Schulz, Werner, 4000 Düsseldorf Verfahren zur dekontaminierung radioaktiv belasteter abwaesser
EP0286358A2 (de) * 1987-04-08 1988-10-12 Imatran Voima Oy Verfahren zur Behandlung schwach aktiver organischer Abfälle von Kernkraftwerken mittels anaerobischer Fermentation
EP0186445B1 (de) * 1984-12-19 1990-03-14 Bio Separation Limited Verfahren zur Abtrennung von Metallen aus wässrigen Medien
FR2694441A1 (fr) * 1992-07-29 1994-02-04 Commissariat Energie Atomique Procédé de décontamination par voie biologique d'effluents aqueux radioactifs de moyenne activité.
US5292456A (en) * 1992-03-20 1994-03-08 Associated Universities, Inc. Waste site reclamation with recovery of radionuclides and metals

Patent Citations (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3003181A1 (de) * 1980-01-30 1981-08-06 Schulz, Werner, 4000 Düsseldorf Verfahren zur dekontaminierung radioaktiv belasteter abwaesser
EP0186445B1 (de) * 1984-12-19 1990-03-14 Bio Separation Limited Verfahren zur Abtrennung von Metallen aus wässrigen Medien
EP0286358A2 (de) * 1987-04-08 1988-10-12 Imatran Voima Oy Verfahren zur Behandlung schwach aktiver organischer Abfälle von Kernkraftwerken mittels anaerobischer Fermentation
US5292456A (en) * 1992-03-20 1994-03-08 Associated Universities, Inc. Waste site reclamation with recovery of radionuclides and metals
FR2694441A1 (fr) * 1992-07-29 1994-02-04 Commissariat Energie Atomique Procédé de décontamination par voie biologique d'effluents aqueux radioactifs de moyenne activité.

Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102005036470B4 (de) * 2005-08-03 2011-07-14 Messerschmidt, Peter, 23552 Verfahren und Abwasseraufbereitungsanlage zur Reinigung radioaktiv belasteter Abwässer
IT202100024026A1 (it) * 2021-09-20 2023-03-20 Luca Menichetti Processo e apparato per depurare e smaltire reflui radioattivi da iodio-131
WO2023042182A1 (en) * 2021-09-20 2023-03-23 Del Gratta Aldo Process and apparatus for purifying and disposing a radioactive liquid waste containing iodine-131

Also Published As

Publication number Publication date
DE19521959C2 (de) 1998-06-10

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE4324502B4 (de) Oxidatives Abfallbehandlungsverfahren
EP0119430B1 (de) Verfahren und Vorrichtung zur anaeroben biologischen Reinigung von Abwasser
EP0132649A2 (de) Verfahren zur anaeroben biologischen Reinigung von Abwasser
DE3703203A1 (de) Verfahren und vorrichtung zur reinigung von abwasser
DE1926813C3 (de) Verfahren zum Reduzieren des Volumens eines Schlammes aus einer biologischen Kläranlage
EP0534364A1 (de) Verfahren zum Reinigen eines durch organische und anorganische Inhaltsstoffe belasteten wässrigen Fluids
EP0265941B1 (de) Verfahren zur chemisch-physikalischen Aufbereitung von Abwasser
DE3412553A1 (de) Verfahren und vorrichtung zur biologischen aeroben reinigung von abwasser
DE19502856A1 (de) Vorrichtung und Verfahren zur Verminderung der Schlammproduktion in Kläranlagen
EP0589155B1 (de) Anaerobe Behandlung stark fetthaltiger Substanzen
DE2616273C2 (de) Verfahren zur biologischen Reinigung von Abwasser
DE19521959C2 (de) Verfahren zur Aufbereitung von tensidhaltigen und organisch belasteten radioaktiven Waschwässern aus kerntechnischen Einrichtungen
DE4418060C2 (de) Verfahren und Anlage zum Abbau organischer Abfälle mit Biogasgewinnung
EP0019733A1 (de) Verfahren zur Optimierung der Stoffwechsel-Aktivität von Mikro-Organismen im Substrat eines biologischen Reaktions-Systems
DE4114694C2 (de) Biologische Kläranlage mit einem getrennten Regenerationskreislauf für Belebtschlamm und ihr Betriebsverfahren
DE3015246C2 (de)
EP0659695B1 (de) Verfahren zum Aufbereiten von Klärschlamm
EP0381007B1 (de) Verfahren und Anlage zum anaeroben Abbau von hochbelasteten Prozessabwässern
DE2335538B1 (de) Verfahren zur Beschleunigung und Intensivierung biologischer Abbauvorgaenge
DE3327032A1 (de) Verfahren zur anaeroben behandlung organisch hochbelasteter abwaesser
DE3534605A1 (de) Verfahren zur weiterverarbeitung von aus einer biologischen abwasserreinigungsanlage abgezogenem rohschlamm
DE2640156A1 (de) Verfahren zur biologischen reinigung von hochbelasteten abwaessern aus der lebensmittelindustrie, insbesondere solchen aus der gewinnung von olivenoel
DE3036370A1 (de) Verfahren und vorrichtung zum aufbereiten von faekalschlamm
DD142870A1 (de) Reinigung oel-und fetthaltiger abwaesser
DE2431815C3 (de) Biologisches Verfahren zur Entfernung von Perchloraten und Chloraten aus Industrieabwässern

Legal Events

Date Code Title Description
OP8 Request for examination as to paragraph 44 patent law
D2 Grant after examination
8364 No opposition during term of opposition
R119 Application deemed withdrawn, or ip right lapsed, due to non-payment of renewal fee

Effective date: 20130101