DE4335957A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Entwässerung von Klärschlämmen, insbesondere von Industrie- oder vergleichbaren Schlämmen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Entwässerung von Klärschlämmen, insbesondere von Industrie- oder vergleichbaren SchlämmenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Entwässern von Klärschläm
men, die einer besonderen Vorbereitung bedürfen, insbesondere han
delt es sich um komplizierte Industrieschlämme.
Bekannt sind Entwässerungsverfahren, die vor dem Entwässerungspro
zeß dem Aufgabegut in einem Mischbehälter ein Flockungsmittel zu
geben.
Dies reicht normalerweise auch für den in den Kläranlagen anfal
lenden Klärschlamm aus dem kommunalen Bereich aus. Die Behandlung
der Klärschlämme aus privaten Haushalten ist durch eine fast gleich
bleibende Konsistenz gekennzeichnet. Dies hat den Vorteil, daß die
Entwässerung des Klärschlammes relativ unkompliziert ist. Eine Son
derbehandlung ist nicht notwendig.
So sind eine Reihe von Entwässerungsverfahren bekannt, die sich
auch jeweils auf diesen Preßvorgang beschränken (OS 23 30 029; OS
27 54 386; OS 29 10 170; PS 31 01 105). Diese Entwässerungsverfahren
reichen nicht aus, entsprechende Industrieschlämme oder auch Aushübe
aus Seen, Teichen und Flüssen ordnungsgemäß zu entwässern.
Andere Entwässerungsverfahren beschreiben bereits eine Vorbehand
lung in der Form, daß vor dem eigentlichen Entwässerungsvorgang
das Aufgabegut mit Flockungsmitteln vermischt wird (OS 29 05 213;
OS 29 20 434).
Hierdurch wird bereits eine intensive Vorbehandlung des Aufgabegutes
erzielt. Klärschlämme aus den kommunalen Bereichen sind so oft aus
reichend vorbereitet, so daß eine wirkungsvolle Entwässerung er
möglicht wird.
Eine andere Methode wird in der OS 38 19 691 aufgezeigt. Hier wird
innerhalb der Preßzone dem Preßgut eine dosierte Zugabe durch
Injektion zugeführt.
In der EP 0194 996 wird nach dem Preßvorgang der Trockenmasse
Stickstoff, Phosphor und Kalium zugesetzt, um das Endprodukt auf
zuwerten.
Alle beschriebenen Verfahren sind aber nur zum Einsatz von leicht
zu entwässernden Schlämmen geeignet, wobei das Endprodukt zusätz
lich behandelt werden muß, um wiederverwertbar zu werden bzw.
umweltfreundlich deponiert werden zu können. Mit Ausnahme der
EP 0194 996 werden keine Maßnahmen beschrieben, die bereits während
der Entwässerung zur Verbesserung des Endproduktes beitragen.
Die Erfindung besitzt den Zweck, eine stabilisierte Entwässerung
auch bei schwierigen Schlämmen zu gewährleisten bei gleichzeitiger
Einsparung von Flockungshilfsmitteln und Aufwertung der abgeschie
denen Trockenmasse bei gleichzeitiger Verringerung der Verschmut
zung des Waschwassers.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Entwässerungsverfah
ren zu entwickeln, welches die Aufnahme, Entwässerung und Aufwertung
bzw. unmittelbare Zuführung zur weiteren Verwertung von schwierigen
Schlämmen gestattet.
Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß verfahrensgemäß
einem Dünnschlammstrom ein Metallsalz zugeführt wird. Dies erfolgt
durch eine stufenlos regelbare Dosierpumpe. In der Dosierstelle
treffen der Dünnschlammstrom und das Metallsalz zusammen. Beides
wird gemeinsam dem Reaktionsbehälter zugeleitet. Im Reaktionsbe
hälter ist ein Plattenmischer installiert, welcher für eine inten
sive Durchmischung sorgt. Dabei ist die bis zu 40% Lösung einer
Reaktionszeit von bis zu 2 Minuten ausgesetzt.
Verwendet wird als Metallsalz ein Eisendreichlorid.
Der so aufbereitete Dünnschlamm wird nach Erfordernis nun mit Floc
kungsmitteln injiziert, die in einer Mischeinrichtung vor der Zugabe
von Zuschlagstoffen vermengt werden. Durch die Behandlung des Dünn
schlammes mit Metallsalzen wird der Verbrauch von Flockungsmitteln
stark reduziert.
Nach der Vermischung mit den Flockungsmitteln und der damit verbun
denen Ausflockung des Dünnschlammes erfolgt von einem Silo die Zu
gabe von Zuschlagstoffen, wie Stroh, Hackschnitzel, Sägemehl oder
anderen kohlenstoffreichen Naturprodukten zu einem Mischer. In
diesem Mischer wird dieses Gemisch wiederum intensiv durchmengt.
Bei einer Zugabe von bis zu 4 kg pro cbm Dünnschlamm oder 10% be
zogen auf die Trockenmasse des Schlammes ist eine solche Vermischung
auch erforderlich.
Dieses gesamte Gemisch wird nun der Bandfilterpresse zugeleitet.
Hier erfolgt die Abtrennung der wäßrigen Bestandteile je nach
Leistungsvermögen der Presseneinrichtung.
Die nun gewonnene Trockenmasse (Schlammkuchen) wird granuliert und
mit weiteren Zuschlagstoffen versetzt. Diese Zuschlagstoffe, wie
Stroh, Sägemehl werden in einem Verhältnis von bis zu 50 g pro kg
Granulat zugegeben. Anschließend erfolgt eine weitere intensive
Vermischung.
Durch bekannte Fördereinrichtungen kann die fertige Trockenmasse
zur weiteren Verarbeitung, z. B. Kompostierung, abtransportiert
werden.
Erfindungsgemäß besteht die Vorrichtung zur Entwässerung von Klär
schlämmen aus einer Dünnschlammpumpe, welche vor der Dosierstelle
angebracht ist. Zur Dosierstelle wird das Metallsalz aus dem Vor
ratsbehälter über die Dosierpumpe gefördert.
Über Rohre ist die Verbindung zum Reaktionsbehälter mit dem Platten
mischer hergestellt. Weitere Leitungssysteme ergeben die Anbindung
zum Flockungsmitteldosierer und der Mischeinrichtung für Schlamm
und Flockungsmittel.
Das Silo für Zuschlagstoffe ist mittels dem Mischer mit dem Lei
tungssystem verbunden. Daran schließt sich eine Bandfilterpresse an.
Die Trockenmasse verläßt die Bandfilterpresse und wird an den
Granulator übergeben. Dieser ist mit einem Silo für Zuschlagstoffe
gekoppelt. Nachgeschaltet ist ein Mischer. Sich anschließende
Transportmittel übernehmen die behandelte und fertige Trockenmasse.
Die Zeichnung zeigt ein Durchflußschema.
Das Verfahren und die Vorrichtung sollen an Hand des Durchflußsche
mas beschrieben werden.
Über einen Zulauf wird Dünnschlamm der Dünnschlammpumpe 1 zugeführt.
Vor der Dünnschlammpumpe 1 erfolgt noch eine Einspeisung von Brauch
wasser, welches bei diesem Verfahren anfällt.
Die der Dünnschlammpumpe 1 nachgeschaltete Dosierstelle ermöglicht
die von dem Vorratsbehälter 5 und der Dosierpumpe 4 vorgesehene
Menge an Metallsalzen, z. B. Eisendreichlorid, ordnungsgemäß dem
Dünnschlammstrom einzuspeisen. Die im Reaktionsbehälter 7 vorhandene
40% Lösung wird mittels des Plattenmischers 6 intensiv verwirbelt
bis zu einer Reaktionszeit bis zu 2 Minuten.
Über vorhandene Leitungssysteme gelangt das Gemisch zum Flockungs
mitteldosierer 2. Hier werden dem bereits mit Metallsalzen versetzten
Dünnschlammstrom Flockungsmittel zugefügt, die in der Mischeinrich
tung 3 für Schlamm und Flockungsmittel vermischt werden.
Die Zugabe von Zuschlagstoffen aus dem Silo 8 über den Mischer 9
schließt sich an. Nun wird der Dünnschlammstrom in die Bandfilter
presse 10 eingespeist. Nach dem Durchlauf durch die Presse ist ein
großer Anteil der wäßrigen Bestandteile abgeschieden. Die Trocken
masse (Schlammkuchen) wird zum Granulator 12 transportiert wo von
einem Silo 11 weitere Zuschlagstoffe zugeführt werden.
Im Mischer 13 erfolgt die Vermischung der Trockenmasse mit den Zu
schlagstoffen. Über bekannte Fördereinrichtungen kann dieses End
produkt der weiteren Verarbeitung, z. B. Kompostierung, zugeführt
werden.
Claims (7)
1. Verfahren und Vorrichtung zur Entwässerung von Klärschlämmen, ins
besondere von Industrie- oder vergleichbaren Schlämmen, dadurch
gekennzeichnet, daß einem Dünnschlammstrom ein Metallsalz stufen
los regelbar über eine Dosierstelle einem Reaktionsbehälter zu
geführt wird, so daß eine bis maximal 40% Lösung entsteht, die
einer Reaktionszeit bis zu 2 Minuten ausgesetzt ist.
2. Verfahren zur Entwässerung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Metallsalz ein Eisendreichlorid (FeCl3) ist.
3. Verfahren zur Entwässerung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß vor einer Bandfilterpresse (10) eine Zumischung von
landwirtschaftlichem Material erfolgt, welches reich an Kohlen
stoffverbindungen ist, wie z. B. Stroh, Hackschnitzel, Sägemehl
und dies in einem Verhältnis von kleiner/gleich 4 kg/m³ bzw. bis
10% bezogen auf die Trockenmasse des Schlammes.
4. Verfahren zur Entwässerung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß der mit Metallsalzen und Zuschlagstoffen und mit
Flockungsmitteln aufbereitete Schlamm einer Bandfilterpresse (10)
zugeführt wird.
5. Verfahren zur Entwässerung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Trockenmasse (Schlammkuchen) anschließend
granuliert und in einer Mischeinrichtung mit organischen
Zuschlagstoffen, wie Stroh, Sägemehl versetzt wird in einem
Verhältnis von bis zu 50 g/kg Granulat.
6. Vorrichtung zur Entwässerung von Klärschlämmen, insbesondere von
Industrie- oder vergleichbaren Schlämmen, dadurch gekennzeichnet,
daß einem Vorratsbehälter (5) eine Dosierpumpe (4) nachge
schaltet ist und über eine Dosierstelle die Verbindung zum Reak
tionsbehälter (7) mit Plattenmischer (6) besteht.
7. Vorrichtung zur Entwässerung nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß vor der Bandfilterpresse (10) und nach dem Reak
tionsbehälter (7) ein Silo (8) mit nachgestellter Mischein
richtung (9) installiert und nach der Bandfilterpresse (10) ein
Silo (11) mit Granulator (12) und Mischer (13) montiert ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4335957A DE4335957A1 (de) | 1993-10-21 | 1993-10-21 | Verfahren und Vorrichtung zur Entwässerung von Klärschlämmen, insbesondere von Industrie- oder vergleichbaren Schlämmen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE4335957A DE4335957A1 (de) | 1993-10-21 | 1993-10-21 | Verfahren und Vorrichtung zur Entwässerung von Klärschlämmen, insbesondere von Industrie- oder vergleichbaren Schlämmen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4335957A1 true DE4335957A1 (de) | 1995-04-27 |
Family
ID=6500697
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE4335957A Withdrawn DE4335957A1 (de) | 1993-10-21 | 1993-10-21 | Verfahren und Vorrichtung zur Entwässerung von Klärschlämmen, insbesondere von Industrie- oder vergleichbaren Schlämmen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4335957A1 (de) |
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- 1993-10-21 DE DE4335957A patent/DE4335957A1/de not_active Withdrawn
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OM8 | Search report available as to paragraph 43 lit. 1 sentence 1 patent law | ||
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