DE640909C - Verfahren zur Veredelung von Schlick - Google Patents

Verfahren zur Veredelung von Schlick

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DE640909C DEH133850D DEH0133850D DE640909C DE 640909 C DE640909 C DE 640909C DE H133850 D DEH133850 D DE H133850D DE H0133850 D DEH0133850 D DE H0133850D DE 640909 C DE640909 C DE 640909C
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    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05FORGANIC FERTILISERS NOT COVERED BY SUBCLASSES C05B, C05C, e.g. FERTILISERS FROM WASTE OR REFUSE
    • C05F7/00Fertilisers from waste water, sewage sludge, sea slime, ooze or similar masses
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05BPHOSPHATIC FERTILISERS
    • C05B17/00Other phosphatic fertilisers, e.g. soft rock phosphates, bone meal
    • YGENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
    • Y02TECHNOLOGIES OR APPLICATIONS FOR MITIGATION OR ADAPTATION AGAINST CLIMATE CHANGE
    • Y02ATECHNOLOGIES FOR ADAPTATION TO CLIMATE CHANGE
    • Y02A40/00Adaptation technologies in agriculture, forestry, livestock or agroalimentary production
    • Y02A40/10Adaptation technologies in agriculture, forestry, livestock or agroalimentary production in agriculture
    • Y02A40/20Fertilizers of biological origin, e.g. guano or fertilizers made from animal corpses

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Description

  • Verfahren zur Veredelung von Schlick Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Veredelung von Schlick durch Konzentrierung seiner bodenverbessernden Bestandteile. Durch das neue Verfahren wird ein hochwertiges Bodenverbesserungsmittel gewonnen, das den Boden auflockert und eine gute Grundlage bzw. einen Trägerstoff für künstliche oder natürliche Düngemittel darstellt, sei es, daß sie zusammen mit dem Schlick dem Boden einverleibt werden, sei es, daß sie später zu irgendeinem Zeitpunkt ausgestreut- werden.
  • Durch das neue Verfahren wird Schlick jeder Art, Flußschlick sowie auch Seeschlick, in Erzeugnisse übergeführt, die eine bequeme Handhabung und vor allem einen Transport über weite und weiteste Strecken ermöglichen.
  • Die Meliorationswirkung von Schlick ist bekannt. Man hat nach dem zur Zeit üblichen Verfahren den Schlick in unmittelbarer Nähe seiner Gewinnungsstelle auch zu diesem Zweck bzw. zu Düngezwecken benutzt. Das in der Praxis bisher übliche Verfahren besteht darin, daß der .Schlick in große Bassins geleitet und dort mehrere Monate gelagert wird, bis er oberflächlich abgetrocknet ist. Dann wird er aus den Bassins herausgenommen und der Verwendungsstelle zugeführt. Die bisherige Behandlung erschöpft sich also mit einer Wasserentziehung durch natürliche Trocknung. Die erreichte Wirkung des so gewonnenen Schlicks ist aber sehr wechselnd, denn die Zusammensetzung des Schlicks selbst schwankt in den allerweitesten Grenzen, und es kann in dem einen Falle wohl eine mäßige Bodenverbesserung erzielt werden, im anderen ist sie aber so gering, daß sie in keiner Weise den Arbeitsaufwand rechtfertigt. Dazu kommt, daß der abgetrocknete Schlick nicht auf weite Entfernungen in wirtschaftlicher Weise transportiert werden kann. Bei dem mäßigen Wert desselben können höhere Transportkosten nicht aufgewendet werden, und lein Pumpen des abgetrockneten Schlicks auf große Entfernungen ist nicht möglich, da dieser die Rohrleitungen leicht verstopft. .
  • Andererseits ist bereits vorgeschlagen worden, Schlick mit Torf. oder ähnlichen Stoffen zu vermischen und bei Temperkturen unter 30° C in ein Trockenprodukt überzuführen. Aber auch auf diese Weise ist eine die technischen und wirtschaftlichen Bedürfnisse befriedigende Schlickverwertung nicht möglich.
  • Zur Gewinnung von Düngestoff aus den Schlämmen der Kanalisation sowie der darin enthaltenen Fette, Öle und stickstoffhaltigen Substanzen wurde ferner bereits vorgeschlagen, mit Hilfe von Koagulierungsmitteln zu fällen und die Koagulierung durch Erhitzen zu verbessern. Nach einem anderen Vorschlage werden schlammartige Abwässer mit Hilfe von Alkali koaguliert, worauf dann eine Trocknung des Niederschlages in Verbindung mit einer Pressung vorgenommen wird. Derartige Schlämme sind jedoch völlig wesensverschieden von dem Schlick, dessen Veredelung und Nutzbarmachung die vorliegende Erfindung dient. Durch das Verfahren der vorliegenden Erfindung gelingt es, den Schlick mit den einfachsten technischen Mitteln den Schlick bedürfenden Böden zuzuführen. Darüber hinaus kann der Schlick auch noch in seinen Eigen- , schaften und seinem Gehalt an Pflanzennähr= @-stoffen bzw. Bakterien entsprechend der Beschaffenheit des zu verbessernden Bodens abgestimmt werden. Durch die erfindungsgemäße Veredelung des Schlicks wird dessen Pumpfähigkeit ganz außerordentlich erhöht und seine Verwendbarkeit wesentlich gesteigert.
  • Das Verfahren zur Veredelung von Schlick bzw. zur Konzentrierung seiner düngenden Bestandteile besteht darin, daß der Schlick, insbesondere frisch gebaggerter, einem Schlämmen mit Wasser, vorzugsweise Süßwasser, unterworfen wird. Darauf wird nach Abtrennung der zum Absitzen gebrachten Stoffe eine Konzentration der zum Teil kolloidalen Stoffe des Schlicks durch Ausflocken mit Erdalkaliverbindungen u. dgl. bewirkt, worauf das von den Schlickstoffen befreite Wasser entfernt und der so konzentrierte Schlick unmittelbar an die Verwendungsstellen gefördert wird. Zur Verbesserung der Pumpfähigkeit können die aus der Schlämme ausgeflockten Schlickstoffe noch durch Zusatz von Alkalisalzen in Gegenwart von Schutzkolloiden peptisiert werden.
  • Auf diese Weise läßt sich aus Schlick ein hochwertiges, praktisch stets gleichartiges Produkt mit ganz bestimmten Eigenschaften erzielen. Es wurde nämlich festgestellt, daß sich durch den Schlämmprozeß die Ballaststoffe und die eigentlichen bodenverbessernden Stoffe voneinander trennen lassen. Schlickaufschwemmungen waren an sich bereits bekannt. Durch Aufschwemmen wird wohl eine Verringerung der Viscosität erreicht, jedoch befinden sich noch alle Bestandteile des Schlicks im aufgeschwemmten Zustande ungetrennt beieinander. Bei einem Schlämmen gemäß der vorliegenden Erfindung wird dagegen die Möglichkeit geschaffen, daß die Einzelteile infolge des verschiedenen spezifischen Gewichtes und der verschiedenen Körnung mit verschiedener Geschwindigkeit sedimentieren können. Es vollzieht sich also eine Trennung, und gerade die Beseitigung der Ballaststoffe aus dem Schlick, die durch Schlämmen möglich ist, ist von allergrößter Wichtigkeit, denn der wechselnde Gehalt des Schlicks an Ballaststoffen eischwerte außerordentlich die zuverlässige Bodenverbesserung mit Schlick. Durch die Erfindung wird nunmehr dem. Landwirt ein zuverlässig stets gleichbleibendes Produkt und dazu noch in konzentrierter Form dargeboten. Bei der Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung wird der Schlick in der Form, wie der Bagger in zutage fördert, gegebenenfalls unter weiterer Verdünnung .der Schlickwässer durch Wasserzusatz, zweck--mäßig Süßwasser, in irgendeiner Weise einem Schlämmprozeß unterworfen, wobei die schweren Bestandteile, wie Gesteinstrümmer, Sand usw., durch Absetzen abgeschieden werden. Vorzugsweise wird die Verdünnung der Schlickwässer durch Süßwasser vorgenommen, um damit gleichzeitig zu erreichen, daß der Gehalt des Schlicks an im Meerwasser enthaltenen Salzen vermindert wird. Unter Umständen empfiehlt sich auch ein Zusatz von Elektrolyten, wie Alkalien, Wasserglas @u. dgl., in geringen Mengen, bis etwa 2 °/o, bezogen auf die Trockensubstanz des Schlicks, um eine gegebenenfalls vorhandene ausflockende Wirkung der Salze des Meerwassers zu kompensieren und das Schlämmen, das heißt das Abtrennen der Gesteintrümmer, Sand u. dgl., zu begünstigen.
  • Das Schlämmen kann auch maschinell durchgeführt werden, beispielsweise in Zentrifugen oder ähnlichen Einrichtungen. Es empfiehlt sich, das Schlämmen gleich mit dem Baggern zu verbinden.
  • Nach dem Schlämmen nimmt man dann ein Ausflocken der erhaltenen Flüssigkeit und daran anschließend gegebenenfalls ein Peptisieren der kolloidalen Bestandteile vor. Zum Ausflocken bedient man sich vorzugsweise alkalisch reagierender Stoffe, insbesondere Erdalkaliverbindungen, Kalkwasser, Natronlauge u. dgl. Selbstverständlich kann man auch mit mehreren Ausflockungsmitteln arbeiten. Zum Peptisieren zwecks Verbesserung der Pumpfähigkeit der Masse benutzt man geeignete Salze oder Schutzkolloide. Es hat sich ferner als günstig erwiesen, dieses Peptisieren mit Alkalisalzen, insbesondere Natriumsulfat, in Gegenwart von Schutzkolloiden, wie Leim oder änderen hochmolekularen. organischen Verbindungen, vorzunehmen.
  • Die auf diesem Wege erhaltenen Schlickmassen können gegebenenfalls durch Trocknen, z. B. in Trockentrommeln, weiter konzentriert werden. Beim künstlichen Trocknen erwärmt man den gemäß der Erfindung konzentrierten Schlick auf eine Temperatur von etwa 6o° C, aber nicht über So' C.
  • Vorzugsweise entzieht man der Schlickmasse das Wasser zu etwa 50 %. Da im Schlick die verschiedensten Arten von Bakterien vorhanden sind, neben den Nitrifikationsbakterien auch Denitrifikationsbakterien, ist es wichtig, daß die Lebensbedingungen für die erstere Art Bakterien geförfiert werden, während die Entwicklung der Denitrifikationsbakterien behindert wird. Die Mineralisierung sonst noch im Schlick vorbandener organischer Stoffe wird nach einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens der vorliegenden Erfindung durch Zusatz von Mikroorganismen begünstigt.
  • Entzieht man der ausgeflockten und gegebenenfalls peptisierten Masse das Wasser zu etwa 50 °%, dann ist einerseits das für die mineralisierende Tätigkeit der Mikroorganismen notwendige Wasser vorhanden, andererseits sind -den schädlichen denitrifizierenden Bakterien durch die Wasserbeschränkung die günstigen Lebens- und Entwicklungsbedin=-gungen genommen.
  • Der Wassergehalt der getrockneten Masse darf jedoch nicht unter zo °/o betragen, weil sonst auch die Tätigkeit der Nitrifikationsbakterien unterbunden wird.
  • Gegebenenfalls kann man nach einer weiteren Ausführungsform auch durch Neutralisierung des sauren oder alkalischen Schlicks den Mineralisierungsvorgang begünstigen und störende Bakterien behindern. Zur Behinderung der Denitrifikation empfiehlt sich unter Umständen auch ein Arbeiten in der Kälte, da die schädlichen Bakterien Kälte nicht vertragen.
  • Günstig für die Mineralisierung der organischen Stoffe des Schlicks ist eine Temperatur von 3a° C. Aus diesem Grunde wird die Masse längere Zeit bei dieser Temperatur lagern gelassen. Durch Zusatz geeigneter Salze kann man ferner die Tätigkeit schädlicher Bakterien unterbinden und andererseits die Entwickelung der Nitrifikationsbakterien fördern. So wird die Nitrifikation begünstigt durch Zusatz von Phosphaten, Kalisalzen, Kalk u. dgl. Diese Salze können auch bereits vorher bei der ausflockenden bzw. peptisierenden Behandlung in die Masse hineingebracht werden. Neben dem Nitrifikationsvorgang begünstigen sie auch die Mineralisierung und verhindern gleichzeitig die Entwicklung der Denitrifikationsbakterien.
  • Will man kohlensauren Kalk in die Masse einbringen, so kann man. diesen als solchen der Masse zusetzen, oder aber man fügt der Masse Kalk in Form von Kalkmilch o. dgl. zu und bläst durch die Masse Kohlensäure bzw. kohlensäurehaltige Gase.
  • Salze, welche zur Förderung bzw. Behinderung der einen oder anderen Bakterienart der Masse zugesetzt werden sollen, können in irgendeiner Verfahrensstufe nach dem Ausflockungsprozeß zugefügt werden bzw. nach der Abtrennung von ,den Ballaststoffen.
  • Der Schlick kann ferner während oder nach seiner Veredelung auch noch mit Zuschlägen von weiteren Düngesalzen versehen werden, wobei man einerseits die verschiedene Beschaffenheit der zu düngenden Böden und andererseits auch die Zusammensetzung des Schlicks berücksichtigt. Man kann beispielsweise Kalidüngesalze, kalkhaltige oder phosphorsäurehaltige Düngemittel zusetzen.
  • Außerdem kann der vorbehandelte Schlick im feuchten Zustande noch mit nützlichen Bakterien geimpft werden, insbesondere mit Nitrifikationsbakterien. Man erzielt dadurch eine weitere Erhöhung der Düngewirkung, zumal der Schlick an sich schon günstige Bedingungen für die Entwickelung der Nitrifikationsbakterien aufweist und auch, wie bereits oben erwähnt, sich leicht die dem Nitrifikationsvorgang förderlichen Temperatur- und Feuchtigkeitsbedingungen schaffen lassen. Die Anreicherung der Schlickmasse an nützlichen Bakterien gemäß der Erfindung kann auch in, der Weise erfolgen, daß man andere Massen, z. B. Kompostmassen, mit Bakterien versetzt und dann eine Mischung dieser Massen mit Schlick oder umgekehrt vornimmt.
  • Je nach der Art des Schlicks, der lediglich in bezug auf Tonsubstanz und Sand größere Schwankungen zeigt, geringere jedoch in bezug auf den Gehalt an organischen Substanzen und Salzen, wird man die Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung in ihrer Gesamtheit oder nur einzelne derselben zur Anwendung bringen.
  • Die Befreiung des Schlicks von festen Ballaststoffen durch Schlämmen ergibt, wie bereits erwähnt, eine Anreicherung an wirksamen Schlickstoffen und einen stets gleichbleibenden Gehalt an solchen Stoffen. Die in wenigen Minuten durchführbare Ausflokkungsarbeit nach vorherigem Schlammvorgang mit Hilfe von Süßwasser ergibt eine vom Wasserballast und dem sonst unvermeidlichen Gehalt an Meeressalzen in gewünschtem Umfange befreite und daher sofort verwendbare Schlickmasse. Diese Schlickmasse ist nunmehr auf beliebig weite Entfernungen in Rohrleitungen pumpfähig; sie kann sich auch bei Stillstand des Pumpwerks nicht mehr entmischen und daher niemals die Rohrleitungen verstopfen, was beispielsweise bei der nicht aufbereiteten Schlickmasse sehr leicht eintritt.
  • Erreicht werden nach dem Verfahren der vorliegenden Erfindung in erster Linie: eine Wertsteigerung des Schlicks als Melioration smittel, eine Verbilligung des Transportes von der Gewinnungsstelle zum Verbraucher sowie eine Verbilligung der Verteilungskosten auf dem Acker und damit endlich die Anwendung des Schlicks als Meliorationsmittel im großen, auch auf weite Entfernungen von den Gewinnungsstellen. Ausführungsbeispiel iooo kg Schlick mit etwa 2o % Trockensubstanz werden durch Saugbagger gefördert und mit etwa 4000 kg Wasser (Süßwasser) aufgeschlämmt. Die Aufschlämmung wird in Prahme bzw. am Lande befindliche Bassins geleitet, wo sich die Rückstände unmittelbar auf dem Boden der Bassins absetzen und durch Ablassen entfernt werden. Der Kieselsäuregehalt dieser Rückstände beträgt 65 bis 8o °%, seine Menge etwa 6o kg auf iooo kg Rohschlick.
  • Die bleibende vom Rückstand abgetrennte Aufschlämmung wird mit etwa io kg Kalk enthaltendem Wasser versetzt und dadurch die festen Bestandteile der Aufschlämmung zum Ausflocken gebracht, was in etwa 2o Minuten vor sich geht. Die überstehende klare Flüssigkeit wird abgezogen. Der verbleibende ausgeflockte Rückstand zeigt einen Wassergehalt von 66°/3°/a, das heißt etwa 28o kg Wasser auf i4o kg Festsubstanz.
  • Die so gewonnene konzentrierte ausgeflockte Schlickmasse kann nun in verschiedener Weise weiterbehandelt werden: a) der Masse von 42o kg Schlickkonzentrat werden 2 kg Natriumsulfat und 3 kg Leim in Form einer Lösung zugesetzt, wodurch sich nach kurzem Durchrühren eine leichtflüssige Masse bildet. Diese ist sehr leicht pumpfähig und entmischt sich auch nicht beim Pumpen über Strecken von 6o km und mehr; b) die Schlickmasse wird z. B. in dampfbeheizten Trockentrommeln derart getrocknet, daß etwa i4o bis iSo kg der vorhandenen Wassermenge entfernt werden. Das resultierende Erzeugnis mit etwa 50 % Festsubstanz stellt eine trockene Masse dar, die bequem als Trockenprodukt versandt werden kann; , c) die Schlickmasse von quo kg mit einem Wassergehalt von 662/3 % wird mit etwa der gleichen Gewichtsmenge Kompost, außerdem mit 4o°/oigem Kalidüngesalz vermischt und die Masse einige Wochen lagern gelassen. Das gewonnene Trockenprodukt kann dann versandt werden.
  • Die im Schlick enthaltenen, durch das neue Verfahren abgetrennten Ballaststoffe können ebenfalls einer Nutzbarmachung zugeführt werden. In der Regel sind es Sand und Ton, die abfallen. Diese Stoffe, die im kleineren Umfange auch noch Schlickbeimengungen enthalten können, lassen sich unter Berücksichtigung dieser Beimengungen, z. B. für Bauzwecke, benutzen oder zu keramischen Stoffen und Baustoffen verarbeiten. Gegebenenfalls setzt man zu diesem Zweck den Abfallstoffen frischen Schlick zu und verarbeitet sie zu Ziegeln usw. oder in Verbindung mit anderen Zuschlägen zu Zement o. dgl.

Claims (5)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Veredelung von Schlick durch Konzentrierung seiner bodenverbessernden Bestandteile, dadurch gekennzeichnet, daß Schlick, insbesondere frisch gebaggerter, durch Schlämmen unter Verdünnung mit Wasser, vorzugsweise Süßwasser, das gegebenenfalls mit Elektrolyten, wie Alkali, Wasserglas u. dgl., versetzt ist, und Absitzenlassen von den gröberen Bestandteilen befreit wird, worauf aus der Schlämme die Schlickstoffe anschließend, insbesondere durch Zusatz von Erdalkaliverbindungen, ausgeflockt und das von Schlickstoffen befreite Wasser entfernt wird, so daß der konzentrierte Schlick in unmittelbar an die Verwendungsstellen pumpbarer Form gewonnen wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die aus der Schlämme ausgeflockten Schlickstoffe durch Zusatz von Alkalisalzen o. dgl. in Gegenwart von Schutzkolloiden peptisiert werden.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der ausgeflockte Schlick bei Temperaturen von etwa 6o bis 8o° C getrocknet und in streufähige Form übergeführt wird, wobei wenigstens die Hälfte des vorhandenen Wassers entfernt wird, aber mindestens ein Wassergehalt von io °/o im Enderzeugnis verbleibt.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man bei niederen Temperaturen arbeitet und/oder bei saurer oder alkalischer Reaktion der Schlickmasse eine Neutralisation derselben vornimmt.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch i bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der konzentrierte Schlick in irgendeiner Verfahrensstufe mit die Nitrifikationsbakterien fördernden bzw. die Entwickelung der schädlichen Bakterien hemmenden Salzen, wie Phosphaten, Kalisalzen o. dgl., versetzt, mit nützlichen Bakterien geimpft oder mit nützlichen Bakterien enthaltenden Stoffen, wie Kompost o. dgl., vermischt wird, wobei gegebenenfalls die Masse längere Zeit bei einer Temperatur von 32° C gelagert wird.
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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3622929A1 (de) * 1986-07-08 1988-01-14 Plochingen Neckarhafen Verfahren zur bekaempfung der uebersaeuerung von waldboeden
DE3622881A1 (de) * 1986-07-08 1988-01-21 Plochingen Neckarhafen Bodenaufbesserungsmittel fuer waldboeden

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