DE3529264A1 - Verfahren und vorrichtung zur neutralisierung von schadstoffhaltigen rueckstaenden - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur neutralisierung von schadstoffhaltigen rueckstaendenInfo
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- C04B26/00—Compositions of mortars, concrete or artificial stone, containing only organic binders, e.g. polymer or resin concrete
- C04B26/02—Macromolecular compounds
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- B09—DISPOSAL OF SOLID WASTE; RECLAMATION OF CONTAMINATED SOIL
- B09B—DISPOSAL OF SOLID WASTE
- B09B3/00—Destroying solid waste or transforming solid waste into something useful or harmless
- B09B3/20—Agglomeration, binding or encapsulation of solid waste
- B09B3/21—Agglomeration, binding or encapsulation of solid waste using organic binders or matrix
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08K—Use of inorganic or non-macromolecular organic substances as compounding ingredients
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- C08K11/005—Waste materials, e.g. treated or untreated sewage sludge
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- Y02—TECHNOLOGIES OR APPLICATIONS FOR MITIGATION OR ADAPTATION AGAINST CLIMATE CHANGE
- Y02W—CLIMATE CHANGE MITIGATION TECHNOLOGIES RELATED TO WASTEWATER TREATMENT OR WASTE MANAGEMENT
- Y02W30/00—Technologies for solid waste management
- Y02W30/50—Reuse, recycling or recovery technologies
- Y02W30/91—Use of waste materials as fillers for mortars or concrete
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur deponiefähigen
Konditionierung bzw. Neutralisierung eines schadstoff
haltigen Rückstandes, insbesondere auch aus der Rauch
gasreinigung, unter Zugabe eines Bindemittels. Ferner
betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens mit einem mittels einer Vakuumpumpe
evakuierbaren Mischbehälter, in dem mit hoher Drehzahl
ein als Prallreaktor ausgebildetes Mischwerkzeug
umläuft.
Insbesondere bei der Reinigung von Rauchgasen aus
Müllverbrennungsanlagen fallen Filterstäube mit je
nach der Zusammensetzung des verbrannten Mülls unter
schiedlichen Schadstoffen hoher Konzentration an.
Das gleiche gilt, wenn statt der Trockenreinigung
der Rauchgase in Elektrofiltern eine Naßwäsche der
Rauchgase mit anschließender Verdampfung vorgenommen
wird; in diesem Fall fallen die schadstoffhaltigen
Rückstände als Reaktorsalze in Form von Sulfaten,
Chloriden sowie Schwermetalloxiden an. Diese schad
stoffhaltigen Rückstände sind ohne eine entsprechende
Vorbereitung nicht auf Deponien zu verbringen, da
die Schadstoffe in den Rückständen durch Regen- und/oder
Grundwasser aus dem Rückstand gelöst und somit zu
einer gefährlichen Umweltbelastung werden.
Aus diesem Grunde werden nach dem Stand der Technik
derartige schadstoffhaltige Rückstände regelmäßig
unter Zugabe von Bindemitteln, beispielsweise Zement,
verfestigt und in dieser Form in Deponien gelagert.
Dieser Verfahrensweise haftet als schwerwiegender
Nachteil an, daß die Auslaugungswerte nicht ausreichend
niedrig sind, was bedeutet, daß die bekannten Verfahren
die Umwelt nicht ausreichend gegen einen Schadstoffzu
tritt sichern.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren sowie auch eine Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens zur Verfügung zu stellen, welches
für eine sichere Konditionierung bzw. Neutralisierung
der schadstoffhaltigen Rückstände sorgt und so eine
dauerhaft-unschädliche Endlagerung dieser Abfallprodukte
auf Deponien sicherstellt.
Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe ergibt
sich einschließlich vorteilhafter Ausgestaltungen
und Weiterbildungen aus dem Inhalt der Patentansprüche,
welche dieser Beschreibung vorangestellt sind.
Mit der Erfindung ist zunächst der Vorteil verbunden,
daß durch die Einbindung des schadstoffhaltigen Rück
standes und dessen anschließenden Verguß in einem
Formblock eine glatte, wasserundurchlässige und so
nur wenig freie Angriffsfläche für lösende Flüssigkeiten
bietende Konditionierungs- und Neutralisierungsform
zur Verfügung gestellt ist. Der wasserundurchlässige
Kunststoff umschließt aufgrund seiner Vermischung
mit den schadstoffhaltigen Rückständen in seinem
Plastifizierbereich die Rückstandspartikelchen voll
ständig, so daß auch im Kleinteilchenbereich ein
Wasserzutritt eine Auswaschung der Schadstoffe nicht
herbeiführen kann. Als Bindemittel eignen sich in
vorteilhafter Weise die Kunststoffanteile im Hausmüll,
die nach entsprechender Vorbereitung als Thermoplaste
zugegeben und auf diese Weise einer sinnvollen, die
Umwelt schützenden Verwendung zugeführt werden.
Die zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
geeignete Vorrichtung trägt den einzuhaltenden Temperaturen
durch eine hitzebeständige Ausführung der beanspruchten
Teile Rechnung, wobei bei Heizbarkeit des Reaktors
in vorteilhafter Weise die nach dem Vergießen der
erzeugten deponierfähigen Mischung von dieser abge
gebene Wärme zur Aufheizung der Mischung heranziehbar
ist. Weiterhin ist dafür Sorge getragen, daß die
von der Vakuumpumpe abgesaugte Luft bzw. die abgesaugten
Gase von den aufgenommenen Schadstoffen gereinigt
werden.
Die Erfindung wird nachstehend näher beschrieben,
wobei auch hinsichtlich der Vorrichtung auf eine
zeichnerische Wiedergabe verzichtet ist, da die ge
troffenen Maßnahmen selbsterklärend sind.
Den schadstoffhaltigen Rückständen werden in einem
Schnellmischer Thermoplaste in einem solchen Umfang
beigegeben, daß die Thermoplaste mit einem Anteil
von fünf bis zwanzig Gewichtsprozent in der erzeugten
Mischung vertreten sind. Als Thermoplaste kommen
alle unter diesen Oberbegriff fallenden aufschmelzenden
Kunststoffe in Frage, wobei in vorteilhafter Weise
insbesondere auf die Kunststoffanteile im Hausmüll
zurückgegriffen werden kann, deren Beseitigung oftmals
Probleme aufwirft und die durch das erfindungsgemäße
Verfahren in einer für die Umwelt noch nützlichen
Weise Verwendung finden. Je nach vorliegendem Zustand
der schadstoffhaltigen Rückstände und/oder der Thermo
plastanteile kann es erfindungsgemäß zweckmäßig sein,
die zu vermischenden Bestandteile vor ihrer Vermischung
gesondert vorzubehandeln, insbesondere unter Vakuum
vorzutrocknen, um auf diese Weise Gasblasen, welche
eine lückenlose Umhüllung der Schadstoffpartikelchen
mit dem aufgeschmolzenen Kunststoff hindern oder
später wieder aufsprengen könnten, zu vermeiden bzw.
abzusaugen.
Die Vermischung der Bestandteile erfolgt vorzugsweise
in einem Schnellmischer, wobei durch extern zugeführte
Wärme und/oder die im Prallmischer erzeugte Friktions
wärme die Temperatur bis in den Plastifizierbereich
der zugemischten Kunststoffe gesteigert wird, bis
eine flüssige Gemischmasse vorliegt. Die Temperatur
kann dabei je nach Zusammensetzung des eingesetzten
Kunststoffes 250 bis 300 Grad Celsius erreichen.
Anschließend wird die chargenweise erzeugte flüssige
Gemischmasse in Kokillen vergossen, welche nach Abkühlung
nun auf Deponien lagerfähig sind. Dabei kann es zweck
mäßig sein, beim Gießvorgang für eine Verdichtung
der Masse zu sorgen, um möglichst wenig freie Oberfläche
im Gußstück zu haben, welche einem Angriff von Lösungs
wässern ausgesetzt sein kann.
Sollten in dem zugegebenen nicht vorsortierten Kunst
stoffgemisch Duroplaste vorhanden sein, so werden
diese Duroplaste als nicht-schmelzende Bestandteile
wie die Rückstände behandelt und mit einer Hülle
aus Thermoplast umgeben.
Das Verfahren wird vorzugsweise in einem Schnell
mischer bekannter Bauart vollzogen, der jedoch den
Notwendigkeiten der erfindungsgemäßen Verfahrens
schritte angepaßt ist. So ist es angesichts der hohen
Temperaturen erforderlich, für eine Kühlung der ent
sprechenden Bauteile des Mischers zu sorgen, indem
insbesondere die Dichtungen mit einem Kanal versehen
werden, der von einem Kühlmedium durchströmt wird.
Auch die die Mischwerkzeuge tragende Mischerwelle
ist aus dem gleichen Grunde hohl ausgebildet und
für die Durchströmung mit einem Kühlmedium einge
richtet.
Um den Anforderungen des Umweltschutzes gerecht zu
werden, ist an die den Mischbehälter evakuierende
Pumpe eine Reinigungsvorrichtung für die abgesaugten
Gase bzw. die abgesaugte Luft angeschlossen, wobei
die Reinigungsanlage als Wechselfilter oder Konden
sationsreiniger ausgebildet sein kann, so daß die
abgesaugten Gase bzw. die abgesaugte Luft frei von
Schadstoffen an die Atmosphäre abgegeben werden kann.
Der heizbar, d. h. mit externer Wärmezufuhr ausgebildete
Mischer ist ebenfalls zweckmäßigerweise mit den Gieß
kokillen derart verbunden, daß die von den Kokillen
in der Abkühlphase des Gemisches abgegebene Wärme
nutzbar gemacht und zur Aufheizung der Gemischbe
standteile im Mischer nutzbar gemacht werden kann.
Die in der vorstehenden Beschreibung, den Patentan
sprüchen, der Zusammenfassung und der Zeichnung offen
barten Merkmale des Gegenstandes dieser Unterlagen
können sowohl einzeln als auch in beliebigen Kombi
nationen untereinander für die Verwirklichung der
Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen
wesentlich sein.
Claims (11)
1. Verfahren zur deponiefähigen Konditionierung
bzw. Neutralisierung eines schadstoffhaltigen
Rückstandes, insbesondere auch aus der Rauch
gasreinigung, unter Zugabe eines Bindemittels,
dadurch gekennzeichnet, daß dem schadstoffhaltigen
Rückstand Thermoplaste beigemischt werden, das
Gemisch unter Vakuum in den Plastifizierbereich
der zugemischten Thermoplaste überführt und an
schließend das flüssige Gemisch in Gießformen
abgegossen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Anteil der Thermoplaste im abgegossenen
Gemisch fünf bis zwanzig Gewichtsprozent beträgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Gemisch beim Abgießen stufen
weise vorverdichtet wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch
gekennzeichnet, daß der schadstoffhaltige Rück
stand vor der Vermischung mit dem Kunststoff
unter Vakuum vorbehandelt, insbesondere getrocknet
und entgast wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch
gekennzeichnet, daß als Thermoplaste zerkleinerte
Kunststoffe aus dem Hausmüll zugegeben werden.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die zerkleinerten Kunststoffe unter Vakuum
vorbehandelt, insbesondere getrocknet und ent
gast werden.
7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 1-6 mit einem mittels einer Vakuum
pumpe evakuierbaren Mischbehälter, in dem mit
hoher Drehzahl ein als Prallreaktor ausgebildetes
Mischwerkzeug umläuft, dadurch gekennzeichnet,
daß die am Behälter befindlichen Dichtungen sowie
die Mischerwelle mit Kühlvorrichtungen versehen
sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Dichtungen in ihrem Inneren mit Kühlka
nälen zur Aufnahme eines zirkulierenden Kühlmediums
ausgestattet sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Mischerwelle als von einem
Kühlmedium durchströmte Hohlwelle ausgebildet
ist.
10. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 1-6 mit einem mittels einer Vakuumpumpe
evakuierbaren Mischbehälter, in dem mit hoher
Drehzahl ein als Prallreaktor ausgebildetes Misch
werkzeug umläuft, dadurch gekennzeichnet, daß
an die Vakuumpumpe eine Reinigungsvorrichtung
zur Filterung der aus dem Mischbehälter abgesaugten
Gase angeschlossen ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7-10,
dadurch gekennzeichnet, daß der Mischbehälter
insbesondere über die von den Gießformen abge
gebene Wärme heizbar ausgebildet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853529264 DE3529264A1 (de) | 1985-08-16 | 1985-08-16 | Verfahren und vorrichtung zur neutralisierung von schadstoffhaltigen rueckstaenden |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853529264 DE3529264A1 (de) | 1985-08-16 | 1985-08-16 | Verfahren und vorrichtung zur neutralisierung von schadstoffhaltigen rueckstaenden |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3529264A1 true DE3529264A1 (de) | 1987-02-19 |
DE3529264C2 DE3529264C2 (de) | 1990-07-12 |
Family
ID=6278573
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19853529264 Granted DE3529264A1 (de) | 1985-08-16 | 1985-08-16 | Verfahren und vorrichtung zur neutralisierung von schadstoffhaltigen rueckstaenden |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3529264A1 (de) |
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1985
- 1985-08-16 DE DE19853529264 patent/DE3529264A1/de active Granted
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3529264C2 (de) | 1990-07-12 |
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D2 | Grant after examination | ||
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